Wolfsgeheul von Ryouxi (Zoro x Sanji) ================================================================================ Kapitel 13: Nichts als Ärger ---------------------------- Knurrend blickte Sanji zu dem großen Wolf auf. Noch immer stand dieser über ihm und fletschte seine Zähne. „Du verstehst gar nichts.“ Er schien sich wieder ein wenig beruhigt zu haben. In seinen Augen lag noch immer Hass, doch nun hatte sich ein weiteres Gefühl dazu gemischt, das Sanji nicht deuten konnte. „Dann erklär es mir doch“, forderte Sanji, während er versuchte irgendwie an sein blutendes Ohr zu gelangen. Er hatte schon gar nicht mehr damit gerechnet, als Zoro auf einmal von dem schmächtigen Wolf abließ und sich stattdessen einfach neben ihn setzte. Sanji überlegte einen Augenblick, ob er diese Situation ausnutzen sollte, doch entschied sich dann lieber dagegen. Ein Stückchen von Zoro entfernt setzte er sich nun ebenfalls auf und musterte den anderen Wolf misstrauisch. Als der grünliche Wolf nach einer Weile noch immer nichts gesagt hatte, war Sanji nur noch gereizter. Um sein Ohr hatte er sich mittlerweile gekümmert, so gut es eben ging, und nun schaute er einfach nur zu Zoro. Er wollte gerade wieder den Wolf anmeckern, als dieser kurz die Augen schloss und dann tatsächlich etwas von sich gab. „Erinnerst du dich nicht mehr?“ Ein wenig abwesend wirkend blickte Zoro auf den Boden vor sich. „Ach so.“ Schwanzwedelnd sprang Sanji auf, ehe er realisierte, was er da überhaupt tat. Und selbst wenn er sich für die Hilfe damals bedankte, was interessierte Sanji das schon? Dieser Zoro war schon wieder einfach so in ihr Revier eingedrungen, ohne sich anzukündigen und das obwohl er damals doch schon vertrieben worden war. Sanji sollte ihn einfach angreifen und töten, aber... er konnte es nicht. Ob es nun daran lag, dass der andere ihm um einiges überlegen war, oder vielleicht sogar an dem, was damals passiert war. Er wusste es nicht, das Einzige, das er wusste, war, dass Zoro nicht hier bleiben durfte. Spätestens wenn Ruffy zurückkam, würde es unschön werden. Sofort nachdem er den seltsamen Blick des grünlichen Wolfes bemerkt hatte, setzte sich Sanji mit einem Zähnefletschen wieder hin. „Und nur deswegen kommst du wieder hier her? Sogar direkt in unser Lager? Wir könnten dich umbring-“ „Das ist euer Lager?“ Unterbrach ihn Zoro und schaute sich um. Er schien Sanji überhaupt nicht ernst zu nehmen. Natürlich ärgerte sich dieser, doch er sprach einfach weiter. „Verschwinde von hier, sofort.“ Er klang nicht wütend oder drohend. Es war fast schon ein Flehen. Doch entweder bemerkte es der andere Wolf nicht oder es interessierte ihn einfach nicht. Stattdessen lachte er kurz auf. „Glaubst du ernsthaft, ich finde hier wieder raus?“ Sanji fand, dass die Worte ein wenig widerwillig klangen. „Folge einfach deiner Spur“, knurrte er. „Magst du mich nicht lieber begleiten?“ Grinsend zeigte Zoro seine weißen Zähne, als Sanji nun aufsprang. „Das ist nun wirklich nicht mein Problem. Denkst du, es interessiert mich, wenn du nicht auf dich selbst aufpassen kannst?“ „Natürlich nicht“, erwiderte Zoro kühl in einem ironischen Ton. „Deswegen hast du mir damals auch nicht geholfen. Und deswegen hast du mich nun noch nicht angegriffen, ja nicht einmal dein Rudel benachrichtigt.“ Sanji fühlte sich ertappt und senkte seinen Kopf. „Versteh doch, dass das nicht geht. Wenn mein Rudel etwas davon erfährt, das kann ich ihnen nicht antun.“ Leicht schüttelte er seinen Kopf. Er hatte sie ja schon damals verraten, zumindest redete er sich das immer wieder ein. „Ach was, du hast nur Angst verstoßen zu werden“, knurrte Zoro. „Hier geht es doch gar nicht um dein Rudel, sondern nur um dich. Hab ich recht?“ Ein stechender Schmerz zog sich durch Sanjis Brust, als er sich schon wieder ertappt fühlte. Doch dann blickte er mit einem wütenden Funkeln in seinen Augen auf. „Selbst wenn, was geht dich das an?“ Wieso ließ er sich hier eigentlich so von einem Fremden runter machen? „Überhaupt nichts. Ich frage mich nur, ob das dann wirklich das Leben ist, das du führen willst.“ Sanji verstand nicht, was der Wolf von ihm wollte, trotzdem antwortete er mit zurückgezogenen Lefzen. „Ich will sicher nicht als einsame Seele durch die Wälder streifen. Nur weil du das machst, heißt es noch lange nicht, dass alle so sind.“ Und doch spürte der Wolf tief in seinem Inneren eine Sehnsucht. Eine Sehnsucht dahin gehen zu können, wohin man wollte, ohne an irgendwelche Grenzen gebunden zu sein. Trotzdem würde er das niemals tun. Zum einen konnte er nicht einfach so sein Rudel verlassen und zum anderen würde er die Einsamkeit auf Dauer nicht ertragen. Ihm stand ein schönes Leben mit Nami bevor, was wollte er mehr? „Und wenn du nicht einsam bist, dann würde es dir gefallen oder was?“ Listig funkelte Zoro den gelblichen Wolf an. Als dieser als Antwort nur knurrte, fühlte er sich bestätigt. „Du musst nicht alleine reisen. Du kannst dir doch einfach einen Wolf suchen, der an deiner Seite mit dir reist.“ „Nami?“ Verwirrt schaute Sanji den Wolf an. Er verstand nicht, warum Zoro ihm nun solche Tipps gab, warum er unbedingt wollte, dass Sanji ein Leben ohne ein Rudel begann. Und gleichzeitig bezweifelte er, dass Nami sich auf so etwas einlassen würde. Immerhin war sie eine Wölfin und würde irgendwann auch mal Junge bekommen wollen. Da konnten sie nicht quer durchs Land streifen ohne eine richtige Heimat mit einem sicheren Versteck zu haben. Doch schnell wurde Sanji aus seinen Gedanken gerissen, als Zoro mit gebleckten Zähnen auf ihn zu trat. Zu spät hatte Sanji die Bewegung bemerkt, so dass Zoro nun bereits direkt vor ihm stand und leise knurrte. Sanji legte die Ohren an und knurrte ebenfalls, nur deutlich lauter. Doch dann streckte Zoro seine Schnauze plötzlich vor und somit näher heran an Sanji. Dieser verstummte augenblicklich und senkte demütig seinen Kopf. Einen Kampf würde er doch sowieso niemals gewinnen können. Dann aber kam ihm ein anderer Gedanke. Selbst wenn er das nicht konnte, so musste er trotzdem kämpfen. Immerhin war das hier sein Revier und er würde es nicht einfach so kampflos aufgeben. Gerade als er seinen Kopf wieder heben und sich Zoro zur Wehr setzen wollte, spürte er wie etwas Warmes über sein verletztes Ohr fuhr. Als er die Zunge spürte, zuckte Sanji zusammen und winselte leise. Der leichte Schmerz, den Sanji die ganze Zeit über gespürt hatte, war für einen kurzen Augenblick verschwunden, bis Zoro wieder von ihm abließ. „Was sollte das?“ Fuhr Sanji ihn knurrend an. „Das war die Rache für damals.“ Neckisch biss Zoro dem gelben Wolf in die Flanke und verschwand dann zwischen den Bäumen im Unterholz. Es dauerte nur wenige Augenblicke, ehe sich Sanji von dem Schock erholt hatte und dem grünlichen Tier folgen konnte. Sie hatten sich nicht sehr weit von der Lichtung entfernt, als Zoro wieder zum Stehen kam und nur kurz darauf von Sanji angesprungen wurde. Eigentlich hätte er sich mit seinem kräftigen Körperbau einfach dagegen stemmen und stehen bleiben können. Trotzdem fiel er nun auf dem Boden und lag mit einem Mal unter dem völlig überraschten Sanji. „Wieso willst du, dass ich mit Nami von hier weg gehe und so ein Leben führe wie du?“ Sein fragender Blick schien Zoro zu durchbohren. „Das habe ich nie behauptet, oder?“ Erwiderte dieser kühl und blieb völlig ruhig liegen. „Ich hatte lediglich gefragt, warum du dir nicht einen Weggefährten suchst, wenn du nicht alleine sein willst. Ich weiß ja nicht einmal wer diese Nami ist.“ Ohne jegliches Verständnis blickte Sanji auf den Wolf unter sich. Er verstand es einfach nicht. Weder was dieser Wolf von ihm wollte noch warum er ihn nicht schon längst verjagt hatte. „Okay, dann noch einmal für die ganz langsamen.“ Ärgerlich knurrte Zoro auf. Seine Kehle war Sanji bestens dargeboten, als der Wolf nun weiter sprach. „Ich frage dich, ob du mich in Zukunft auf meiner Wanderschaft begleiten willst.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)