Wolfsgeheul von Ryouxi (Zoro x Sanji) ================================================================================ Kapitel 1: Das Rudel -------------------- Es war Winter. Das Land war von einer feinen Schneeschicht überdeckt. Trotz der Sonne, die vom wolkenlosen Himmel auf die Erde hinab schien, war es doch ziemlich kalt. Kalt genug um den Eindruck entstehen zu lassen, dass es in weiterer Umgebung kein bisschen Leben mehr gab. Doch eben genau dies war auf einer Anhöhe am Rande des Waldes nicht der Fall. Von diesem Hügel aus hatte man einen guten Blick auf die angrenzende Grasebene. An diesem Tag jedoch konnte man dort nur eine weiße Fläche, die hin und wieder mal von einem kahlen, mit Schnee bedeckten Strauch unterbrochen wurde, sehen. Auf jenem Hügel aber gab es Bewegung, ein Zeichen von Leben in dieser sonst so öden und kahl wirkenden Landschaft. Um genauer zu sein war es ein Rudel, ein recht kleines Rudel. Bestehend aus fünf leicht mager wirkenden Wölfen. Einer von ihnen, und gleichzeitig auch der größte, lag auf der Anhöhe und blickte auf die Ebene unter sich, schien nach etwas Ausschau zu halten. Sein schwarz-weißes Fell wehte leicht in dem schwachen Wind. Weiter unten am Hang tollte ein weiterer Wolf ausgelassen mit einem kleineren. Vermutlich ein Jungtier vom letzten Jahr. Der kleinere hatte rötlich-weißes Fell, sein Spielgefährte braun-schwarzes Fell. Ein viertes Tier mit bläulich-weißem Fell lief unruhig an den kleineren Bäumen am Waldrand entlang und schaute immer wieder zu dem großen Wolf auf der Anhöhe. „Vivi, was hast du denn?“ Der fünfte Wolf trat nun zwischen zwei Bäumen hervor und schaute mit leicht genervtem Blick auf die bläuliche Wölfin. „Dein ganzes hin und her Gelaufe macht mich noch ganz wirr.“ Er hatte gelblich-weißes Fell und fiel besonders durch seine Beine auf, die vollkommen schwarz waren, ebenso wie die Spitzen seiner Ohren. Es war ein ziemlich schmächtiges Tier, doch ein Junges war er nicht mehr. „Tut mir Leid.“ Die Wölfin setzte sich unruhig hin und sah dann zu dem schmächtigen Wolf auf. „Ich frage mich nur, wann wir endlich wieder auf die Jagd gehen. Ich mache mir ein wenig Sorgen um Nami.“ Bei den letzten Worten drehte sie ihren Kopf leicht, um mit einem kurzen Blick auf das rötliche Tier ihre Worte zu unterstützen. „Vivi...“, nun setzte sich auch der gelbliche Wolf hin, wobei er aber den Blickkontakt mit dem Weibchen zu meiden versuchte. Er war hungrig und hatte keine Lust erneut Ärger mit Ruffy zu bekommen. „Nami ist nun schon fast ein Jahr alt, sie wird das schon überleben“, sprach er schließlich weiter und blickte dann zu dem schwarzen Wolf, der auf der Anhöhe lag. „Ruffy wird schon nicht zulassen, dass ihr etwas passiert.“ Mit diesen Worten sprang er wieder auf, leckte Vivi kurz über die Lefze und lief dann zu den beiden spielenden Tieren. Früher hatte er immer versucht, sich an Vivi ranzumachen, doch da sie das Alphaweibchen ist, hatte das schon damals immer ordentlich Ärger gegeben. Doch nun hatte sie auch noch ein Junges. Seit Nami da war, reagierte Vivi auf ihn wesentlich gereizter, wenn er sie nervte, auch wenn es in seinen Augen doch nur nett gemeint war. Und von Ruffy brauchte er wohl gar nicht erst anzufangen... Da tollte er doch lieber ein wenig mit Nami umher, auch wenn sie eigentlich der Grund dafür war. Aber er hatte ja von Anfang an gewusst, dass er keine Chance bei Vivi hatte und auch so konnte er mit der Kleinen gar nicht böse sein. Immerhin war es auch seine Aufgabe, sie zu beschützen, da wären solche Gefühle fehl am Platz gewesen. Während er noch auf die spielenden Wölfe zutrottete, riss sich Nami von dem bräunlichen Wolf los und sprang mit großen Sätzen auf den Neuankömmling zu. „Hey Sanji!“, rief der Zurückgelassene und folgte langsam Nami, die sich mittlerweile spielerisch in Sanjis Vorderlauf festgebissen hatte. Irgendwie tat die junge Wölfin dies verdammt gerne. „Sie scheint deine Beine zu mögen“, der Braune grinste ihn an, während er sich einen Sprung weit entfernt nieder ließ. „Ach sei ruhig, Lysop.“ Sanji knurrte ihn kurz an und brachte Nami dann mit einem kleinen Satz aus dem Gleichgewicht, so dass es ein Leichtes für ihn war, sie vollends umzuwerfen. Nun lag die Wölfin unter ihm, doch es waren keinerlei Anzeichen von Angst oder Unterwerfung zu sehen. Nami war für ein Jungtier verdammt selbstbewusst, doch gerade das war es wohl, was Sanji an ihr gefiel. „Sie kannst du damit wohl nicht beeindrucken.“ Immer noch grinsend schaute Lysop Sanjis Versuchen zu, das Jungtier abzuschütteln. Dieses hatte mittlerweile wieder damit begonnen nach den Vorderbeinen des gelblichen Wolfes zu schnappen. „Dich will ich sehen“, erwiderte Sanji nur, brachte sich mit einem großen Satz vor der bissigen Nami in Sicherheit und grinste ebenfalls Lysop an. Nami kam derweilen wieder auf die Beine und schüttelte erst einmal den Schnee aus ihrem rötlichen Fell. „Sanji, ich hab Hunger“, beschwerte sie sich bei ihm, während auch sie sich hinsetzte. „Sprich mit Ruffy, nicht mit mir.“ Bei diesen Worten legte er den Kopf in den Nacken, um einen kurzen Blick auf den Alphawolf zu erhaschen. „Ich könnte lediglich Mäuse mit dir jagen, aber so wie es aussieht, wäre das nicht gerade eine erfolgreiche Jagd.“ Es lag schon lange Schnee. Und auch wenn es nicht so aussah, lebte noch eine große Zahl anderer Tiere in diesem Wald, die alle darauf aus waren, etwas Essbares zwischen die Zähne zu bekommen. „Mir egal, Hauptsache jagen.“ Und schon stand sie wieder, vielleicht hätte Sanji sich etwas anders formulieren sollen. „Keine Angst, Sanji, ich werde ein gutes Wort bei Ruffy für dich einlegen“, mit einem Satz stand auch Lysop wieder und eilte bereits den Hang hinauf. Mit aufgestelltem Schweif folgte Nami ihm auf dem Schritt und zurück blieb ein überrumpelter Sanji. Na gut, vielleicht würden sie ja Glück haben und wirklich etwas erwischen. Und für die kleine Nami hätte er vermutlich alles getan, damit es ihr gut ging. Also folgte er den beiden zu Ruffy. „Vater, ich geh mit Sanji jagen!“, rief Nami ehe Lysop auch nur zu Wort kommen konnte. Und sie fragte nicht, nein. Es war eine Aussage, die für die Wölfin schon längst feststand. Ruffy blieb liegen, musterte sein Junges kurz und meinte dann, „Pass aber auf, ich habe heute einen seltsamen Geruch in der Nase.“ Diese Aussage war vor allem an Sanji gerichtet und dieser wusste das auch. Er nickte kurz um zu zeigen, dass er verstanden hatte. Nami dagegen schien dies völlig zu überhören, sie wollte nur noch jagen und lief auch sogleich in Richtung Wald. Sofort folgte Sanji ihr, damit er sie nicht aus den Augen verlor. Zwar war es im Schnee kein Schweres, sie wieder aufzufinden, doch er hatte keine sonderlich große Lust auf solche Jagden, und immerhin wollte er ja auf Nami aufpassen. Hinter sich konnte er nur noch Ruffy rufen hören, „Und bringt mir was mit!“, als sie bereits zwischen den Bäumen verschwanden. Vivi konnte dem ganzen nur wortlos zuschauen... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)