Gejagte der Dunkelheit von -sunnygirl- ================================================================================ Kapitel 9: In Gedanken ---------------------- 09. In Gedanken Katie stolperte zunächst ein paar Schritte zur Seite, als sie wieder festen Boden unter den Füßen spürte und Flint sie losgelassen hatte. Dann blickte sie auf und hielt unwillkürlich schon wieder die Luft an. Vor ihr erstreckte sich weit und breit nichts. Mit Ausnahme eines riesigen Landhauses, dessen Größe fast schon an ein Schloss erinnerte. Eine lange Auffahrt, die mit Kies bedeckt war, führte hinter schmiedeeisernen Toren hinauf zu einem riesigen Eingangsportal, das rechts und links jeweils von zwei Säulen flankiert war. Sie drehte sich einmal um die eigene Achse und sah grade hinter ihr die Sonne aufgehen, die ihr Gesicht angenehm wärmte. Katie fuhr sich unbewusst über die Wange, die noch vor ein paar Stunden so malträtiert worden war und bemerkte, dass wenigstens die Schwellung einigermaßen abgeklungen war. Hätte sie die tiefe Stimme von Greyback nicht in diesem Augenblick vernommen, wäre die Atmosphäre fast idyllisch gewesen, denn mit dem Rücken zum Haus und zu ihren beiden Begleitern, geschlossenen Augen und der Morgensonne im Gesicht, hatte Katie bis grade erfolgreich ausblenden können, dass die Todesser sie geschnappt hatten. Sie war nur hier, weil ihr vor ein paar Jahren dieses Buch über uralte Heilverfahren in die Hände gefallen war und sie ihre Neugier nicht unter Kontrolle gehabt hatte, sodass sie so lange an sich arbeitete, bis sie alle Zauber perfekt beherrschte. Es handelte sich dabei um längst vergessene Methoden, mit denen sie in der Lage war, auch ohne Zauberstab zu heilen. Genau das würde ihr vermutlich zum Verhängnis werden, denn wenn Voldmort sie hier als eine Art Krankenschwester haben wollte, dann musste man ihr nicht einmal einen Zauberstab geben, um ihr Werk zu vollbringen. Katie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als sie die dunkle, tiefe Stimme des Werwolfes in ihrer unmittelbaren Nähe vernahm. „Beweg dich, du riechst nämlich außerordentlich appetitlich und du willst doch noch in einem Stück bleiben oder?!“ Erschrocken zuckte sie zurück und hastete schon fast auf Flint zu, ihr war in dem Moment egal, ob er nun auch der Feind war, alles war besser als noch länger in der Nähe dieses Wesens zu sein. Als Katie an seiner linken Seite angekommen war (Greyback blieb weiter rechts von ihm), setzte sich Flint in Bewegung und sie passierten das große Tor, das sich wie von alleine öffnete. Als die junge Frau hindurch trat, konnte sie die Magie körperlich fühlen. Dieses Haus war mit etlichen Fluchen und Bannen geschützt und diese waren offenbar sehr stark. Als die drei vor der Eingangtür ankamen wurde diese von Innen geöffnet und ein kleiner Hauself kam zum Vorschein, der sich vor ihnen verbeugte. „Willkommen Master Flint, Willkommen Miss.“ Er verbeugte sich auch vor Katie, als sie hinter Flint das Haus betrat. Der Werwolf hinter ihr wurde von dem Elfen konsequent ignoriert und er wollte ihm grade die Tür vor der Nase zuschlagen, als Greyback es schaffte einen Fuß zwischen Tür und Türrahmen zu platzieren. Er stieß die Tür auf, die laut an die Wand krachte und ging drohend auf den Elfen zu. „Du kleines Nichts hast mich nicht zu ignorieren! Was glaubst du mit wem du es hier zu tun hast?!“ Der Elf sah aus tellergroßen Augen zu ihm auf und antwortete: „Der Meister sagt, ich soll keine Köter ins Haus lassen.“ Greyback kochte vor Wut und er wollte grade nach dem Elfen treten, als dieser mit einem ‚Plopp’ verschwand und der Werwolf ins leere trat. Dann drängte er sich an Flint und Katie vorbei, wobei Katie unsanft einen seiner Ellenbogen zu spüren bekam und aufstöhnte. Dann war er auch schon verschwunden und Katie blickte sich um. Als erstes fragte sie sich, wieso sich Greyback in dieser großen Eingangshalle so dicht an ihr hatte vorbeidrängen müssen, es war nun wirklich genug Platz da, um auszuweichen. Ihr gegenüber führte eine riesige Treppe hinauf in die oberen Stockwerke und von der Eingangshalle, die hell gefliest war, gingen mehrere Türen (darunter auch Doppeltüren) ab. An den Wänden hingen kostbare Gemälde, die allesamt verschiedene Personen zeigten. Anscheinend eine Art Stammbaum, denn das Gemälde, was links neben der Tür hing, sah sehr alt aus und zeigte einen alten Mann, der umringt von einer ebenso alten Frau und mehreren Erwachsenen war – vermutlich Die Kinder der beiden, denn auf den folgenden Gemälden, waren sie mit ihren jeweiligen Partnern und Kindern abgebildet und so weiter. Als Katie fast ganz rechts angekommen war, fiel ihr eine Person auf dem anscheinend neusten Gemälde ins Auge, die sie eindeutig kannte. Konnte es etwa sein, dass ihm dieses riesige Haus gehörte. „Ja, es gehört Adrian.“ Räusperte sich Flint neben ihr und Katie erschrak schon wieder. Warum war sie nur so in Gedanken heute?! Nicht mal gewehrt hatte sie sich, als Flint und Greyback hier her gebracht hatten. Was war nur in sie gefahren?! Wo war die mutige Griffindor und Ex-Quidditsh-Spielerin denn hin? Nun, die Antwort auf diese Frage war ziemlich einfach. Sie war erwachsen geworden und hatte erkennen müssen, dass Mut und Talent für eine Sportart nicht alles waren. Flint starrte sie immer noch an und sie starrte noch immer zurück. „Kannst du Gedanken lesen?!“ war das erste, was Katie heraus brachte. „Nein, aber es war ziemlich offensichtlich, was du denkst, Bell. Los, komm mit, ich will nicht den ganzen Tag in der kalten, ungemütlichen Eingangshalle stehen, damit du Adrians Stammbaum bewundern kannst.“ „Willst du mich verarschen? Ich bewundere hier gar nichts! Was soll ich überhaupt hier?!“ „Komm endlich mit, dann kriegst du deine Antworten.“ Er ging ohne ein weiteres Wort einfach los und ließ Katie alleine stehen. Notgedrungen folgte sie ihm nach ein paar Schritten, bis sie vor einer der Doppeltüren standen und Flint sie aufstieß und eintrat. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)