Gejagte der Dunkelheit von -sunnygirl- ================================================================================ Kapitel 8: Verkauft ------------------- 08. Verkauft Katie hatte sich nicht getäuscht. Die Schritte kamen genau auf sie zu, allerdings rührte sie sich kein Stück und hielt auch ihre Augen geschlossen. Es waren mindestens vier Personen, die nun fast bei ihr angelangt waren. Jedoch hielten die Schritte einige Meter von ihr entfernt doch an und einer erhob die Stimme. „Die hier sind ganz frisch gestern reingekommen. Jung, kräftig und arbeitsfähig.“ Es ging also nicht um sie. Sie öffnete ihre Augen einen Spalt breit und linste zu den Personen hinüber. Es waren tatsächlich vier Personen. Drei Männer und eine Frau, die zu Katies Entsetzen keine geringere alles Bellatrix Lestrange war. Neben ihr konnte sie Bellatrix’ Mann Rodolfus ausmachen, der neben dem Chef dieser ‚Einrichtung’ und einem seiner Gehilfen stand. „Ja, ich glaube, die nehmen wir, ich brauche noch einen Fußabtreter für die Eingangstür und jemanden, der die Ratten aus dem Keller verjagt.“ Unverkennbar schnarrte die Stimme der Frau zu Katie hinüber und ihr lief ein kalter Schauer den Rücken hinab. Wo war sie hier nur hinein geraten?! Das war ja schlimmer, als bei den Römern oder den alten Griechen. Sie hörte einige Ketten klimpern, dann die Proteste der beiden jungen Männer, die nicht viel älter als sie selber sein konnten, dann einen gemurmelten Fluch und von den beiden Gefangenen war kein Mucks mehr zu hören. Katie öffnete wieder vorsichtig ihre Augen ein Stück und sah, wie sich grade von selbst Knebel in die Münder der beiden nun verkauften Sklaven drückten. Man konnte die Wut in den Augen des einen Mannes sehen und beide taten Katie unglaublich leid, sie konnte nur hoffen, dass keiner von ihnen eine Dummheit machte. Kaum hatte sie dies gedacht, stürzte sich der eine auf Bellatrix und riss sie zu Boden, dabei legte er seine Hände um ihren Hals und wollte sie würgen, als ein grüner Lichtblitz aufflammte und der junge Mann rollte tot von der schwarzhaarigen Frau herunter. Es war schlagartig totenstill in der großen Halle und alle sahen Bellatrix zu, wie sie sich aufrappelte und noch einmal gegen den nicht mehr länger lebendigen Körper des Mannes trat, der sie grade attackiert hatte. „Deine Sklaven sind auch nicht mehr das, was sie einmal waren, Alfred.“ Ließ sie mit tödlich ruhiger Stimme verlauten und verließ erhobenen Hauptes die alte Kirche. Alfred, so hieß der Chef also, beeilte sich, den verbliebenen Sklaven hinter ihr her zu scheuchen und sie nicht noch mehr zu verärgern. Im hinauslaufen rief er dem zurückgebliebenen Untergebenen noch zu, er solle sich um die Leiche kümmern, dann war er auch schon hinter der geschlossenen Tür und den Lestranges verschwunden. Katie konnte den Blick nicht von den leeren Augen des Toten wenden. Sein Kopf war in ihre Richtung gedreht und er starrte sie praktisch an. Sie musste den Kopf zur Seite drehen, denn diesen Anblick konnte sie nicht länger ertragen. Der Gehilfe nicht weit von ihr murmelte einen Zauber und ein ‚Plopp’ ertönte. Katie drehte den Kopf wieder in seine Richtung und sah, dass nun keine Leiche mehr mitten im Gang lag, dort stand nur noch, dieser widerliche Wicht, der ihr vorhin gedroht hatte, er wolle ihr noch den nötigen Respekt beibringen. Er grinste sie nun unvermittelt an und setzte sich in ihre Richtung in Bewegung. Katie musste ein Aufstöhnen unterdrücken, sie hatte eine ungefähre Ahnung, auf was dieses eklige Grinsen hinaus laufen würde, aber, dass er seine Drohung nach nicht einmal einer Nacht in die Tat umsetzten wollte, hatte sie nicht erwartet. „Na, Püppchen? Eingelebt?“ Sie gab keine Antwort von sich, sondern drehte nur den Kopf zur Seite, um seine Visage nicht länger ertragen zu müssen. Das ließ er jedoch nicht auf sich sitzen und kam mit seinem Gesicht nun ganz nah, an das ihre heran. „Sei lieber nicht so kratzbürstig. Ich und meine Jungs, wir haben hier gewisse Privilegien. Ich könnte dich ganz einfach mal für eine Nacht mit auf mein Zimmer nehmen. Mal sehen, ob du dann immer noch so-“ Er wurde unterbrochen, als die Tür ein weiteres Mal krachend aufflog und Alfred hinein gestürmt kam. „Jack, aus dem weg und Finger weg.“ Verdutzt richtete sich der Mann vor Katie nun auf, als sein Chef auf ihn zugestürmt kam und ihn im Weiteren völlig ignorierte. Er kam fast rennend vor Katie an, löste ihr Fesseln und stürmte wieder in Richtung Tür, dabei hielt er Katie am Arm gepackt und zerrte sie mit sich. Sie hörte nur noch ein „Was zum Teufel…?!“ von Jack hinter sich, als er ihnen auch schon nachgeeilt kam. Alfred stürmte direkt in den Raum, den Katie vorhin als Büro bezeichnet hatte und drückte sie auf einen Sessel vor einem riesigen, protzigem Schreibtisch stand. Dann lief er hinter diesen und schnappte sich eine Pergamentrolle, die oben auf einem Stapel anderer Schriftstücke lag. Inter Katie betrat nun auch Jack den Raum und sah seinen Chef fragend an. „Chef, was soll das, ich wollte grade-“ Innerhalb von zwei Minuten wurde er ein weiteres Mal von seinem Boss unterbrochen, indem dieser nur einen Finger in die Höhe riss und ihm bedeutete den Mund zu halten. Dann sah er Katie direkt in die Augen. „Katie Bell also?“ Katie rührte sich nicht. Er sah wieder auf sein stück Pergament und dann wieder zu ihr, als würde er etwas vergleichen. „Jack, komm her und schau dir das an.“ Der Angesprochene umrundete den Schreibtisch ebenfalls und warf einen Blick auf das Pergament. „Eindeutig.“ Mittlerweile runzelte Katie die Stirn, was zum Teufel ging denn hier vor?! „Sag über den Kamin Bescheid, sie sollen jemanden schicken.“ Schon war Jack aus dem Raum verschwunden und Alfred ließ das Pergament sinken. Katie erkannte nun erschrocken, dass es sich um ein Foto von ihr handelte. „Was-“ Es war wohl eine schlechte Angewohnheit von Alfred die Menschen dauernd zu unterbrechen, doch wenn sie ehrlich war, hatte Katie in diesem Moment auch nicht gewusst, wie sie den Satz hätte beenden sollen. „Ja, Schätzchen, das ist dein Steckbrief. Hier steht, dass du im St. Mungo Abteilungsleiterin bist und wohl außergewöhnliche Heilzauber beherrschst. Der Dunkle Lord hat dich ziemlich weit oben auf seiner persönlichen Wunschliste stehen. Das gibt eine saftige Belohnung, wenn wir dich gleich übergeben können.“ Katie war vollkommen sprachlos. OK, sie hatte sich über die letzten Jahre seltene und besondere Heiltechniken angeeignet, aber dass diese so besonders sein sollten, dass Voldemort dadurch auf sie aufmerksam wurde?! Das war doch etwas zu viel und so konnte sie den sich diebisch freuenden Alfred nur anstarren. Dann hörte sie von vor der Tür einen kleinen Tumult und im nächsten Moment wurde die Tür zum Büro aufgestoßen. Sie drehte sich um und konnte ein Aufstöhnen nicht unterdrücken. Da kamen doch grade glatt ihre beiden Verfolger herein. Marcus Flint ging mit großen Schritten auf sie zu und warf nebenbei ein ziemlich großes Säckchen mit klimperndem Inhalt auf den Schreibtisch. Greyback hielt sich im Hintergrund, doch Katie konnte ihn knurren hören. „Da hast du deinen Lohn.“ Kommentierte Flint, als Alfred sich an dem Säckchen voller Geld sofort zu schaffen machte. Katie saß immer noch wie versteinert auf ihrem Sessel, bis Flint ihr klar machte, dass sie nun hier verschwinden würden. Ergeben seufzend erhob sie sich und ging nun erhobenen Hauptes auf die Tür zum Vorraum zu, Flint lief direkt hinter ihr, hielt sie aber noch kurz zurück, als sie an der Tür angekommen waren. „Ihren Zauberstab.“ Verlangte er und Alfred wuselte augenblicklich zu einem großen Wandschrank hinüber, aus dem er wenig später Katies Zauberstab zog und ihn Flint überreichte. Katie war überrascht, dass sie nicht schon wieder grob dazu gezwungen wurde, mitzukommen, wie schon so oft in den letzten paar Stunden. Flint bewegte sie durch einen leichten Druck seiner Hand an ihrem Rücken dazu, hinter Greyback die alte Kirche zu verlassen. Einige 100 Meter von der Kirche entfernt griff er dann nach ihrem Arm und ihr wurde augenblicklich wieder die Luft aus den Lungen gepresst und der Boden unter den Füßen weggerissen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)