Shadow of the Past von -SunnyChan- (Neufassung) ================================================================================ Kapitel 2: Interessante Neuigkeiten ----------------------------------- Flashback Im Zimmer brannte kein Licht, einzig und allein der Schein des Mondes und der kleine sowie schwache Lichtstrahl welcher unter der Tür hindurchschimmerte erhellte den Raum und gab die Sicht auf zwei kleine Wesen frei. Zwei Mädchen, gerade mal im Grundschulalter, saßen aneinander gelehnt am Fußende eines alten Bettes. Zwei Augenpaare sahen regungslos aus dem Fenster hinaus und betrachteten die Schatten der Nacht. Jede von ihnen hing ihren eigenen Gedanken nach. Ihre Körperhaltung deutete auf Unsicherheit. Was würde nun geschehen? Würde es besser werden, schlimmer? Wer waren all diese Leute und was wahr aus dem Ort geworden, der Jahre lang ihre, zugegeben verhasste, Heimat war? Doch die Augen leuchteten vor Wiederstand, Trotz und Misstrauen. Nein! Sie würden nicht klein beigeben. Von unten drangen aufgebrachte und doch gedämmte Stimmen hinauf. Die anscheinend ältere von beiden Mädchen band sich ihre langen Haare zu einem Pferdezopf zusammen und begann zu lauschen. Viel verstehen konnte sie nicht. Nur Wortfetzen, die einige Fragen klärten, wiederum andere aufwarfen. „Bist du dir sicher?“ eine alte Stimme. „… ich nochmal überlegen“ eine kalte männliche Stimme. „Sie sind Kinder“ eine energische Frauenstimme. „…gefährliche Wesen…“ eine unsichere junge Frauenstimme. „…gegen uns richten? Überleg es dir gefälligst nochmal!“ wieder die alte Stimme Ein Stimmengewirr wodurch man nichts vernahm. Bis dass eine Stimme das Schnattern durchdrang. „Schluss jetzt! Ich… Wir haben unsere Entscheidung getroffen!“ Und es wurde wieder still im Haus. Die kleine Schwarzhaarige sprang vom Bett. Ihre nackten Füße berührten den kalten Holzboden, doch es scherte sie nicht. Mit Tränen in den Augen blickte sie zu ihrer Genossin hoch. Keine Sekunde später rannten wenige von ihnen bereits ihre Wangen hinab. Eine nach der anderen. Den zerrissenen und schmutzigen Stoffbären, welchen sie in ihren kleinen Armen hielt, wurde eng an ihre Brust gedrückt. Zwar weinte sie und die salzigen Wasserspuren auf ihren Wangen schnürten die Wut des anderen Mädchens und doch wussten beide, dass es nicht die Tränen der Trauer waren. Viel mehr Tränen der Wut und des Hasses. „Ich will nicht mehr weinen. Lass uns den Weg gehen“ begann sie leise und doch bestimmt. „Wir halten uns fest auch wenn die Tränen laufen“ entgegnete die Blauhaarige während sie zum Fenster schritt. „Schluss mit den Lügen! Vorbei ist der Schmerz“ sprach die Dunkelhaarige düster und schmiss den Bären in die nächstbeste Ecke. „Die Stunden verstreichen. Wir laufen hin und her“ Der Körper der älteren versteifte sich leicht. Wie sehr sie es hasste nichts tun zu können! „Mein Körper ist müde. Ich komm nicht zur Ruhe“ Nun knurrte auch die Jüngere kaum hörbar. „Nur die Schatten der Vergangenheit halten uns wach“ Ein seufzen „Was wird sein? Was wird die Zukunft bringen?“ Angewidert wird der Kopf Richtung Boden gesenkt und die Hände zu Fäusten geballt. Es war die Blauhaarige die die Nerven verlor und mit einem Satz vor der Jüngeren stand. Sie packte ihre Oberarme, zog sie näher und sah ihr mit festem Blick in die Augen. „Vorbei mit der Stille ich sags dir ganz laut! Das mein Stolz dagegen ist, hat keinen Wert!“ Die Jüngere sah kurz geschockt, ehe sie sich befreite, die Tränen wegwischte und zu ihrer Gefährtin hochgrinste als sie sich wiederholte: „Ich will nicht mehr weinen, lass uns den Weg gehen Wir halten uns fest, uns laufen die Tränen Schluss mit den Lügen, vorbei ist der Schmerz Ich will dir nun glauben, ich vertraue dir sehr“ Freundinnen waren sie noch nie, würden es wohl auch nie werden. Aber wenn es hart auf hart kam, waren sie immer füreinander da. Flashback ende Bei jeden einzelnen meiner Schritte, knirschte der Kiesboden kaum merklich unter meinem Gewicht. Die emporlodernde Sonne am wolkenfreien Himmel, strahlte durch die Baumkronen und erleuchtete mir den schmalen Waldweg vor mir. Geistesabwesend strich meine Hand die letzten Reste meines Mittagessens aus dem Mundwinkel. Susannas protestierende Worte hatten mich nicht interessiert, taten es noch nie. Je weiter ich mich vom Hotel entfernte, je näher ich der Stadt kam, desto lauter wurde es. Stimmengewirr, Motoren, Hupen, Rufe von Verkäufern und noch so vieles mehr. Unzählige Laute die auf einen hereinprasseln, ohne dass man sich dagegen wehren konnte. Am Waldrand kamen meine Füße wie von selbst zum Stehen. Schützend legte ich die Hände über die Augen und betrachtete das strahlende Blau des Himmels. Ein leises und zum Teil enttäuschtes Seufzen entwich meiner Kehle. Ein Beklagen, welches jedoch vom Lärm der Großstadt mühelos übertönt worden war. Würde die Frage gestellt werden, was mir lieber sei: Der warme, beruhigende und angenehme Sommertag? Oder doch etwa der Regentag mit seiner Nässe, Kälte und der unangenehmen Dunkelheit? Nun meine Antwort würde viele Überraschen. Regentage sind es, die in der Lange sind mir innere Ruhe und Zufriedenheit schenken. Alle sagen der Regen ist traurig und deprimierend… Ich finde ihn magisch, denn er ist das einzige, dass mich dazu bringt mit erhobenem Haupte durch die Welt zu ziehen auch wenn meine Augen voller Tränen sind! Meine Kindheit war oftmals wirklich alles andere als ein Märchen und doch lernte sie mir auch vieles. Zum einen das man kämpfen muss, wenn man etwas erreichen will und zum anderen, dass Tränen ein Zeichen der Schwäche sind. Auch wenn man es nicht immer schafft, die Tränen in verborgenem zu halten, so sollte man zumindest darauf achten, dass außer einem selbst niemand sie zu Gesicht bekommt! Ein plötzlicher Windstoß ließ die Äste der Bäume erzittern und riss mich zeitgleich aus den trüben Gedanken. Einzelne Blätter flogen federgleich Richtung Himmel und sanken kurze Zeit später wieder auf den Waldboden. Verwirrt strich ich mir die schwarzen Haare aus dem Gesicht und wand meinen Blick nach hinten. Kurz schien es mir so, als sein ein Schatten zu vernehmen gewesen. Doch wer hätte es sein sollen? Susanna war mit essen beschäftigt, würde so schnell nicht satt sein und die Zwillinge hätte ich auch erkannt. Irritiert hatte ich den Kopf geschüttelt. Seltsam kam es mir ja schon vor, doch beschloss ich, zuerst nach Ashlin zu suchen und mir dann Gedanken drüber zu machen. ~~~~~~~~ Nach einigen Minuten Fußmarsch erreichte ich eine Art Marktplatz. Erstaunt spiegelte sich in meinen schwarzen Seen, da sah fast nichts mehr so aus wie am selbigen Morgen noch. Überall hechteten Menschen umher, fast so als würden sie vom Teufel persönlich gejagt werden. Trugen Einkaufskörbe bei sich und diskutierten mit den Händlern. Händler schrien ihre Preise durch die Gegend, immer bedacht darauf ihre Mitbieter zu übertönen und zu übertreffen. Väter und Mütter schrien aufgebracht und sichtlich genervt Namen über den gesamten Markt. Wahrscheinlich die ihrer Kinder. Der Kinder die sich nicht von den Spielzeugständen losreisen konnten und jedes einzelne Spielzeug mit großen und vor Freude, Neugierde und der für Kinder üblichen Naivität betrachteten. War ich eigentlich jemals so? Nein! Weder hatte ich Zeit noch die nötige Unwissenheit über das Leben. Als ich die Kreuzung Satan-Alle überquert hatte, vernahm ich eine ziemlich aufgebrachte Jungenstimme. Den genauen Wortlaut hatte ich aufgrund der vorbeifahrenden Autos nicht verstanden. „Ach halt doch die Klappe!“ Ein genervtes Seufzen verließ meine mit Lipgloss benetzten Lippen. Ich hatte Ash gefunden… zu meinem Bedauern ihre Schwester auch direkt. Beide Geschwister an ein und demselben Ort? Das konnte nichts Gutes heißen. Kopfschüttelnd bog ich um die nächste Ecke und erblickte die beiden Hennen auch direkt. So gerne ich Ashlin auch hatte und egal wie sehr ich auch Sheila tolerierte. Gemeinsam waren die beiden einfach Unausstehlich. Damals nicht und heute… wer weiß? „Warum musst du mir immer alles vermasseln?“ rief die Rothaarige mit Tränen in den Augen. „Was habe ich dir denn vermasselt? Ich habe nichts Unrechtes getan, nur die Wahrheit gesprochen. Er ist schwach aber du wahrscheinlich sogar schwächer. Sieh dich doch nur mal an! Nach wem hast du eigentlich dein Verhalten? Du bist einer Kriegerin nicht würdig“ Die Arme vor der Brust verschränkt blickte die ältere ihre Schwester von oben herab an. Er? Fragte ich mich stumm, wehrend ich an einer der vielen Mauern lehnte. Einmischen wollte ich mich nicht… zumindest vorerst nicht. Sollten die ihre Streitigkeiten doch selbst austragen. Ich war ja immerhin nicht ihr Babysitter. „Ist träumen kindisch? Ist weinen albern? Dann bin ich ein albernes Kleinkind sein.“ „Ich glaube ich habe mich verhört! Wegen diesem Idioten von Erdling vergisst du auch den letzten Funken deiner Erziehung? Was glaubst du würden Mutter und Vater sagen, wenn sie dich so sehen würden?“ Sheila hatte die Hände in die Hüfte gestemmt, ihre Finger in dem Stoff ihrer Hose vergraben. Meine Augenbrauen waren in die Höhe geschossen. Warum zog sie ihre Eltern damit rein? Zwar erinnerte ihr Verhalten mich schon einst an das meiner Rivalin und doch gab es Unterschiede. Der Dialog zwischen den beiden ging weiter, immer lauter immer heftiger. Doch meine Aufmerksamkeit war von etwas anderem gefesselt gewesen. Dass die Schwestern hätten die Stadt mit einem Fingerschnippen zerstören können, scherte mich nicht. ~~~~~~~~~ Meine Augen fixierten ein Wesen, welches sich in der Nähe der Zwillinge befand. Ein junge in meiner Altersklasse. Vielleicht jünger, vielleicht älter, der versuchte er die Zwillinge zu beschwichtigen. ´Dummkopf´ dachte ich mir noch und doch konnte ich meinen Blick nicht von ihm abwenden. Diese Augen… sie kamen mir so vertraut vor und doch war es unmöglich! „Lass es lieber sein. Wenn die beiden Mal streiten, ist jede nur erdenkliche Maßnahme.“ Entkam es mir eher unbewusst und doch hatte er mich gehört. Seit wann hatten Erdlinge so gute Ohren? Erstaunt blickte er mich an. Ich hingegen hielt die Augen geschlossen. Das war das erste Mal in meinem Leben gewesen, dass ich meinem Gegenüber nicht in die Augen blicken konnte. Weshalb, sollte ich bald darauf erfahren. „Aber…“ kurz hielt er inne und ging auf mich zu. Wie er vor mir stand und sein Schatten auf dem meinen lag, fuhr er fort: „wir müssen doch was tun!“ „Kennst du die beiden denn? Woher willst du denn wissen, dass es nicht gut ist, so wie es gerade ist?“ Mit skeptischem Blick hatte ich ihm ins Gesicht gesehen. Er war größer als ich, kein Zweifel. Wohl eher aus dem Unterbewusstsein hinaus hob er seine Hand und kratzte sich am Hinterkopf. Ein Grinsen zog sich von einer Backenhälfte bis zur anderen. „Da hast du wohl Recht. Ashlin kenne ich erst seit wenigen Stunden und die Blonde noch gar nicht. Aber ich finde es ist egal ob man nun gut befreundet ist oder sich nur flüchtig kennt: man sollte sich nicht so streiten“ „Sie sind Schwestern“ entkam es mit gleichgültig, als ich mich von der Wand abstieß und den Jungen eher unsanft beiseiteschob. Als ich ein verwirrtes: „Aber…“ wagte ich erneut einen Blick über die Schulter, ein gehässiges Grinsen auf den Lippen. „Warum denn so geschockt? Ist doch dasselbe mit den Gegnern. Gegner bedürfen einander oft mehr als Freunde, denn ohne Wind gehen keine Mühlen. Bei den beiden ist es eigentlich dasselbe. Sie mögen sich nicht und doch brauchen sie einander. Schau sie dir doch mal an“ Geschickt nickte ich mit dem Kopf in Richtung der beiden. Sie stritten immer noch. Hatten die Außenwelt völlig ausgeblendet. Konzentrierten sich ganz und gar nur noch auf die andere. Meine einst beste Freundin war aus ihrer Offensive in die Aktive gewechselt und schrie nun auch ihre Schwester an. „Die beiden sind so in ihrer eigenen kleinen Welt gefangen, dass sie uns, alle und alles andere ausgeblendet haben. Da kommst du Erdling nicht gegen an. Zwar ist es äußerst dumm, all das zu sagen, was einem gerade einfällt und doch ist es bei ihnen das Beste.“ Kurz schwieg ich und murmelte dann eher zu mir selbst: „Doch ganz sicher werde ich nicht tolerieren, dass man mich ignoriert.“ „Schwestern? Wie kannst du das gutheißen? Sicher ich und mein Bruder streiten uns auch hier und da mal aber doch nicht so! Du bist doch ihre Freundin tu was, wenn du schon meinst ich kann es nicht.“ Forderte der schwarzhaarige Junge mich auf. Skeptisch Blickte ich ihn an. Wie kommt der denn darauf, dass er MIR was zu sagen hat? Doch noch ehe ich etwas erwidern konnte, sah ich aus den Augenwinkeln wie die Ash und Shey aufeinander losgingen. Ehe ich mich versah, hatte mein Körper die Initiative ergriffen und ich stand, je eine Faust der Schwestern in meinen Händen haltend, zwischen den beiden. Keine Sekunde später spürte ich auch schon, dass beide zusammen fuhren. „Ich glaube ich spinne! Habt ihr beide sie noch alle?!“ fahre ich beide an. Die Augen der Zwillinge spiegeln Angst. „Souny!“ „Lindsay!“ Trotz des heißen Sommertages breitet sich eine Gänsehaut auf den Armen der beiden aus. Gekonnt ziehe ich sie an den Handgelenken mir gegenüber. „So nun wird hier Tacheles geredet. Was habt ihr euch gedacht und was habt ihr überhaupt gemacht?“ Meine Stimme klingt ruhig, doch für die beiden Mädchen wohl etwas zu ruhig. Ashlin ist die erste die ihre Worte wiederfindet. „Also Souny, ich wollte mir die Stadt ansehen und dann bin ich da in so einen Jungen hineingelaufen. Der Typ wurde dann richtig aggro, wie die Menschen so schön sagen und dann kam auch schon Goten und hat mir geholfen. Als da…“ „Goten?“ unterbrach ich die Rothaarige bei ihrer unsicheren Erzählung. Shey entkam ein genervtes und von Aggression begleitetes Seufzen als sie mit dem Kopf auf den Jungen von gerade eben deutete. „Der Erdling da“ fügte sie noch knapp hinzu. Knapp nickte ich, verschränkte die Arme vor der Brust und forderte Ashlin auf weiterzureden. „Sheila Nakaory! Sprich nicht so über Goten! Der ist wirklich nett!... Auf jeden Fall hat er mir dann halt geholfen und ich habe ihn in ein Kaffee eingeladen. Das war wirklich witzig mit ihm und dann kam Sheila und hat alles vermasselt. Den Rest kennst du ja! Das war richtig unfair und dann hat sie…“ „Ich glaube, ich hab' mich verhört? Wag es nicht mir alles in die Schuhe zu schieben! Du bist mindestens genauso daran schuld. Wieso musste dich eigentlich ein ERDLING beschützen. Hast du denn gar keinen Stolz und übrigens wenn…“ „Ashlin! Sheila! Es reicht!“ entkam es mir genervt. Mit einer Hand fuhr ich mir durch die dunklen Haare. Die beiden waren wirklich anstrengend! „Es ist mir scheißegal wer von euch beiden angefangen hat! Shey, misch dich nicht in das Privatleben deiner Schwester ein. Ash, deine Schwester hat Recht. Ich will nicht nochmal hören, dass du dich von einem Erdling hast beschützen lassen müssen! Du bist eine verdammte Kriegerin! Und nun geht zurück, aber sofort! Aber denkt nicht, ich bin fertig mit euch! Ihr seid echte Schanden! Dass ich mich wie eure Mutter benehmen muss!“ Wieso hatte dieser Tag so anstrengend verlaufen müssen? Zwar waren die Zwillinge rechnerisch älter als ich, doch sie benahmen und benehmen sich wie kleine Kinder. Etwas was bei mir nur auf ein Kopfschütteln stößt. Wie nicht anders zu erwarten war, ließen die beiden den Befehl nicht Kommentarlos über sich ergehen. Na wenigstens waren sie jetzt mal einer Meinung. Während Ash meinte es sei unfair und dass sie ja noch was mit diesem Goten unternehmen wollte, konterte ihre Schwester nur damit, dass ich ja jünger sei und ihr somit nichts zu befehlen hätte. An dieser Stelle sei gesagt, dass ich ein Sturkopf bin und es schon immer war. Ich setze meinen Willen grundsätzlich durch. So auch damals. „Ein böses Wort, das einem auf der Zunge liegt, sollte man auch da liegen lassen. Merkt euch das. Auch und ehe ich es vergesse. Wir, Susanna und ich, haben beschlossen Morgen wieder abzureisen. Sprich ich will dass ihr eure Sachen packt! Und nun verschwindet, sonst zerre ich euch eigenhändig hinter mir her!“ Noch ein drohender, unterkühlter blick und beide zogen ab. Die eine mit Wut im Bauch über ihre Schwäche und Unterlegenheit. Die andere mit Tränen in den Augen und gesenkten Schulterblättern. ~~~~~~~~ „Souny? Das ist dein Name?“ fragte der einzige Junge in unserer Gruppe ungläubig. Mist, den hatte ich doch glatt vergessen. Einfach ignorieren schoss es mir durch den Kopf. Doch zu meinem Bedauern kam ich keine zwei Meter weit, da wurde ich bereits von ihm aufgehalten. „Was?“ fauchte ich ihn regelrecht an. Wieso hatte mich dieser Junge so aus dem Takt gebraucht? „Ist schon okay, wenn du mir nicht sagen willst wie du heißt. Aber sag mal kennen wir uns irgendwoher? Du kommst mir so bekannt vor“ ´Grinse-Backe´ schoss es mir durch die Gedanken als er wieder zu Grinsen begann und den Kopf leicht schräg legte. „Ich bezweifle das man sich kennt, Grinse-Backe. Bin das erste Mal hier in der Gegend und nun werde ich gehen“ sprach ich gelangweilt und fuhr meinen Weg fort. Ich spürte seinen Blick in meinem Nacken. Wieso starrte er mich so an? Wieso scherte es mich überhaupt? „Warte!“ Wenn es nach mir gegangen wäre, ich hätte ihn einfach da stehen gelassen. Immerhin hatte dieser junge Mann, wenn auch eher unwissentlich, meine gesamte Gefühlswelt auf den Kopf gestellt… Doch zu meinem Bedauern schloss sich kurz darauf eine fordernde Hand um mein Handgelenk und zog mich zurück. Kurz kam ich ins Stolpern, fasste mich wieder, entriss ihm mein Handgelenk, was ihm einen verwunderten Blick ins Gesicht zauberte. Genervt hatte ich ihm ins Gesicht geblickt und wollte dann doch noch wissen was er denn nun von mir wollte. „Ich wollte nur fragen, ob ihr nicht doch noch einen Tag bleiben könntet. Immerhin ist ja Morgen das Große Turnier.“ Skeptisch blickte ich zu ihm hoch. „Was für ein Turnier? Wer die meisten dummen Sprüche loslässt“ sprach ich vor Ironie tropfenden Stimme. „Was?“ Die Verwirrung spiegelte sich in seinen schwarzen Augen. „Vergiss es!“ Ein genervtes Seufzen. „Was für ein Turnier?“ Ein Nicken seinerseits als Zustimmung… und wieder dieses Grinsen! „Also Morgen beginnt um 10 Uhr die Anmeldung zu dem großen Kampfturnier auf einer Insel Südwestlich von hier. Am Hafen werden eh viele Schiffe den Weg dorthin antreten. Auf jeden Fall treffen sich dort die besten Kämpfer der Erde um ihren Champion zu küren und natürlich um das Preisgeld zu gewinnen.“ „Und warum genau sollte mich das jetzt interessieren… Goten?“ Daraufhin meinte er nur, dass ich ihm arg den Anschein mache, dass ich eine Kriegerin sei. Obendrein eine gute und eine die man Respektiert. Also ich wissen wollte wie er wohl darauf kam, meinte er nur, er habe mich mit den Schwestern zusammen gesehen. Das sei eindeutig gewesen. Außerdem hätte ich und Shey oft genug erwähnt, dass Ashlin sich nicht wie eine Kriegerin benahm. Unbewusst hatte sich ein Lächeln auf meine Lippen geschlichen. Kaum zu erkennen, aber durchaus vorhanden. Wenige Sekundenlang blickte ich mit verschränkten Armen überlegend auf meine Schuhe. Tippte mit dem rechten Fuß unentschieden auf den Boden. „Einverstanden. Wenn Morgen wirklich die besten Krieger der gesamten Erde zusammenkommen, werden wir wohl doch noch einen Tag länger bleiben. Lass dich überraschen Grinse-Backe.“ Kurz nickte ich diesem schwarzhaarigen Jungen nochmal zu, drehte mich um 180° und verließ den Platz mit erhobenem Haupte. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Als ich die Stadt verlassen hatte und wieder den schmalen Weg in den Wald folgte, bemerkte ich die Gestalt neben mir schnell. „Hör auf dich zu verstecken, Ash“ kam es neutral von mir. „Ich habe dich eh schon entdeckt“ fügte ich kurz darauf noch hinzu. Ein rascheln war zu hören gewesen. Äste wurden beiseitegeschoben und die Rothaarige kam mit gesenktem Blick auf mich zu. Blickte zögernd zu mir hinauf. „Wegen vorher… das tut mir echt leid. Sheyla hat mich einfach so wütend gemacht. Du musst wissen, Goten ist viel netter als alle Jungs auf Sayuri zusammen. Und sie vermasselt mir alles.“ Kurz herrschte Schweigen. Eine Zeit der Ruhe, in welcher ich begriff, was meine Freundin eigentlich meinte. „Sag mir nicht, dass du dich in diesen Erdenjungen verliebt hast“ entkam es mit geschockt und mit weit aufgerissenen Augen. Ja auch ich konnte mal die Fassung verlieren. „Nein!“ erwiederte sie geschockt. Leicht rot im Gesicht, ehe sie es Richtung Boden senkte. „Außerdem ist es eh egal. Immerhin reisen wir morgen wieder ab…“ „Wir werden Morgen doch noch nicht abreisen. Anscheinend findet da ein Kampfturnier der Erdlinge statt und dem werden wir beiwohnen“ sprach ich mit uninteressierter Stimme. Doch Ashlin fiel mir freudestrahlend um den Hals. Sie konnte so naiv sein. „Wie willst du es schaffen Su zu überzeugen noch einen Tag länger zu bleiben?“ fragte sie zögernd. Gespannt auf meine Antwort. Sah mich mit großen, neugierigen Augen an. „Was deinen Lover angeht, für meinen Geschmack redet und grinst er eindeutig zu viel, soll aber auch nicht mein Problem sein. Was Susanna angeht: Vergiss nicht Ashlin Nakaory ich kann mindesten genauso hinterlistig und stur sein wie unsere Werte Möchtegern-Anführerin doch ich Gegenzug zu ihr, bekomme ich was ich will! IMMER!!!“ __________________________________________________________________________ So, dass war es mal wieder von mir. Ich hoffe das zweite Kapitel hat euch gefallen und ihr hinterlasst mir ein par Kommis. Ich weiß dieses Mal wieder zu Lang geworden, mir persönlich gefällt es auch nicht gerade sehr gut… War aber der 7. Ansatz (wobei die Ansätze in diesem Fall gesamte Kapitel waren) und ein 8. Mal wollte ich das Kapitel nun auch nicht schreiben. Deswegen hat es auch so lange gedauert. Es hat mich gehasst… Das nächst mal wird es wieder kürzer, versprochen! Wie immer bin ich offen für Kritik und gerne auch Lob. Ab dem nächsten Kapitel wird die gesamte Z-Gruppe hinzukommen und das Turnier wird beginnen. Bis zum nächsten Kapitel Eure Sunny Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)