Liebeskummer von PaylyNou ================================================================================ Kapitel 1: One & Only --------------------- Huhu ^^ Dies hier ist ein kleiner OS zu einem etwas außergwöhnlichem Paar: Sasuke x Gaara Ich weiß, ich weiß, das interessiert niemanden, aber... Ich habe drei Tage lang an diesem OS geschrieben und wollte eigentlich zuerst ein Sad End OS draus machen, aber irgendwie... bin ich ein zu großer Happy End Fan ^^ Ich habe wirklich versucht die beiden irgendwie IC zu halten & hoffe , dass es mir gelungen ist. Nun, da ich langsam echt müde werde, habe ich vergessen, was ich noch alles sagen/schreiben wollte, von daher: Ich freue mich wie üblich über Kritik, Lob, Kekse und Favo-Einträge. Ganz ganz ganz ganz ganz ganz ganz viele liebe Grüße Payly ________________________________________________________ „… Natürlich war all das eiskalt kalkuliert. Sollte Adenauer ablehnen, wovon Stalin ausging, dann würde dies zu Protesten in der Bevölkerung führen, was ja dann auch der Fall war. Weiterhin erhoffte Stalin sich durch dieses Angebot einen Sympathiegewinn in der Sowjetischen Besatzungszone. Dieser Plan ging nicht ganz auf, jedoch…“ Bla bla bla. Gelangweilt lehne ich mich leicht nach hinten, um besser aus dem Fenster sehen zu können. Von meinem Platz aus habe ich einen fast perfekten Blick auf das Basketballfeld und ich muss sagen, ich sehne mich förmlich nach dem Ende dieser Geschichtsstunde, damit ich endlich da runter kann. Ich muss mich dringend abreagieren. Allein der Anblick meiner absolut nichtsnutzigen und kindergartenkinderähnlichen Mitschüler macht mich aggressiv. „Gaara.“ Gelangweilt wende ich meinen Blick ab und sehe nach vorn zu meinem Lehrer. Was will der? „Hn?“ Na toll. Jetzt höre ich mich schon an wie der Uchiha. Wi-der-lich. „Hast du mir überhaupt zugehört?“ „Nö.“ Naruto hinter mir prustet los, der Großteil der Klasse folgt mit zurückgehaltenem Kichern. Ich brauche mich nicht umdrehen, um zu wissen, dass Sasuke mal wieder keine Regung zeigt. Wahrscheinlich starrt er einfach nur teilnahmslos durch die Gegend. Arsch. Mein Lehrer dagegen zeigt eine ganze Palette an Regungen: Zuerst verengt er seine Augen und sieht mich böse an, dann beginnt er sich über meine Arbeitsmoral und das Verhalten der Klasse aufzuregen und anschließend seufzt er einmal in die Runde, bevor er fortfährt uns etwas über die Stalinnoten zu erzählen. Wen interessiert´s? Ich wende mich derweil wieder dem Ausblick zu und überlege mir, wie ich es schaffe, so hart auf die Fresse zu fallen, dass ich mein Erinnerungsvermögen einbüße und die letzten drei Monate glatt dazu. Leider fällt mir dazu nur Eislaufen ein und das werde ich sicherlich nicht tun. Nicht bevor ich die letzten drei Monate aus meinem Gedächtnis gestrichen habe, wenn nötig, indem ich jemanden finde, der mir einen Blumentopf auf den Kopf schmeißt. Oder mich mit einer Schaufel umhaut. Mir egal. Hauptsache, ich vergesse den Scheiß. Mit einem Mal werde ich durch das ekelhaft schrille Erklingen unserer Schulklingel aus meinen Gedanken gerissen und sehe mich möglichst unauffällig verwirrt um. Als mein Blick Sasukes streift, wird mir augenblicklich übel und ich wende mich ab. Das Letzte was ich jetzt gebrauchen kann, sind seine tiefschwarzen Augen, die ihn so beliebt bei allen machen. Obwohl er ein gefühlskalter – Eigentlich ist er schon ziemlich heiß – ignoranter – vor allem wenn du es am wenigsten gebrauchen kannst – arroganter Bastard ist, liegt ihm der Großteil der weiblichen Schülerschaft und auch ein paar der männlichen Kollegen ohne Stolz zu Füßen. Im Gegensatz zu dir, natürlich. Du warst ja lieber auf den Knien. Ach, halt´s Maul, innere Stimme! Die nervt mich schon seit Sasuke… Ach fuck, nicht dran denken! Verbissen kralle ich mich für einen kurzen Moment in den Stoff meiner Jeans, bevor ich langsam aufstehe und meine Sachen zusammenpacke. Als Letzter verlasse ich den Raum und begebe mich sogleich nach draußen hinter das Hauptgebäude. Da wartet auch schon Temari auf mich. Sie wirft mir ein Lächeln zu, was ich jedoch großzügig ignoriere, da ich jetzt definitiv nicht in Stimmung bin. Viel lieber würde ich meinen Kopf gegen irgendeine Wand hauen, anstatt jetzt mit meiner Schwester über gewisse Dinge zu reden. Dinge, über die sie sicherlich reden will. Angepisst lasse ich meine Tasche zu Boden fallen und lehne mich dann neben ihr an die Wand des Gebäudes. Temari hält mir eine Zigarette hin und ich nehme sie mir, bedanke mich mit einem Nicken. Kurz drehe ich mich weg, um das Ding anzuzünden, was bei dem Wind, der hier herrscht, nicht gerade einfach ist. Als ich es endlich schaffe, den Glimmstängel zum Glimmen zu bringen, drehe ich mich zurück zu Temari, die bereits auf ihrer Unterlippe herumkaut. Anscheinend will sie mich wirklich mit Fragen löchern. „Spuck´s schon aus. Was willst du?“, frage ich leise und ziehe an der Zigarette zwischen meinen Lippen. Genüsslich schließe ich meine Augen, als beinahe sofort der gewünschte Effekt eintritt und ich mich beruhige. Wie konnte ich früher nur ohne dieses Ding überleben? Ach ja. Früher hatte Sasuke mich einen Dreck gekümmert. „Wie geht´s dir?“, platzt Temari schließlich mit ihrer Frage heraus und sieht mich dann eindringlich an. Ich zucke mit den Schultern und weiche ihrem Blick aus. Wenn sie einen so mustert, dann kommt sie mir immer vor als wäre sie meine Mutter und nicht meine Schwester. Kann sie das vielleicht bei irgendjemand anders machen? Ich höre Temari leise seufzen, dann legt sie mir ihre Hand auf die Schulter. „Das wird schon. Glaub mir, du wirst über ihn hinweg kommen.“ BÄM! Schon ist die Wirkung des Nikotins verflogen. Ich brauche nicht in Temaris Gesicht zu sehen, um zu wissen, dass sie wieder mit Mitleid um sich wirft. Das will ich jetzt aber echt nicht haben. Genervt lasse ich meine Zigarette fallen und sie einen schmerzhaften Tod unter meinem Schuh sterben, bevor ich meine Tasche schultere und Temari stehen lasse. „Ach komm schon, Gaara! Du musst irgendwann darüber reden!“, schreit sie mir hinterher, weshalb ich ihr mit einem möglichst angepissten Gesichtsausdruck ein „Fick dich, Temari!“ entgegen schleudere und dann um die nächste Ecke verschwinde. Ich ignoriere die Blicke meiner Mitschüler, die das eben mitbekommen haben und gehe direkt auf die entgegengesetzte Ecke des Schulhofes zu. Da, wo die höheren Klassen sich breit gemacht haben. Als ich an Sasukes großem Bruder vorbei laufe, beiße ich meine Zähne zusammen, weil mir so irgendwie die ganze Situation missfällt. Noch vor einer Woche habe ich mich gefreut wie ein Irrer, wenn ich Itachi gesehen habe. Meist aus dem einfachen Grund, weil Sasuke dann nicht weit war. Nun würde ich am liebsten kotzen, schreien und heulen, am besten alles gleichzeitig. Keine drei Meter von Itachi entfernt bleibe ich stehen und tippe meinem Cousin auf die Schulter. Verwundert dreht Pain sich zu mir um. „Gib mir deine Schlüssel, ich brauch eine Pause.“ Fordernd strecke ich ihm meine Hand entgegen. Kurz sieht er mich mit hochgezogenen Augenbrauen an, dann zieht er das Verlangte aus seiner Hosentasche und reicht es mir. Dankend nicke ich und wende mich ab, gehe zum Hauptausgang. Scheiß auf Mathe und scheiß auf Religion. Ich brauch ´ne verfickte Pause, sonst hau ich heute irgendwem noch in die Fresse. „Mach keinen Blödsinn, Gaara. Und Finger weg vom Alkohol.“, ruft mir Pain hinterher, woraufhin hin ich mich umdrehe und, begleitet vom Hochhalten meines Mittelfingers, schreie: „Bist du meine Mutter oder was?“ Insgeheim bin ich froh darüber, dass er mich zurechtweißt. Ich hatte letztens erst einen eher unschönen Absturz mit Alkohol, das muss ich nicht unbedingt wiederholen. Das Problem ist nur, dass man mit Alkohol so richtig schön vergessen kann. Das erinnert mich wiederum an mein eigentliches Problem: Ich hasse – liebe – Sasuke Uchiha und kann mich einfach nicht entscheiden zwischen ihm in die Fresse schlagen und ihn mit ´nem Lastwagen überfahren – und natürlich ihn anflehen dich zurückzunehmen. Ich glaube, ich habe es bereits erwähnt, aber: Halts Maul! Nachdem ich das Schulgelände hinter mir gelassen habe, bewege ich mich in Richtung Osten, um zu Pains Wohnung zu kommen. Mein Cousin hat´s wirklich gut: Keine Eltern oder Geschwister die ihm ständig auf der Pelle hocken und mit Mitleid überschütten. Keine zwanzig Minuten später stehe ich vor Pains Wohnungstür und drehe den Schlüssel im Schloss. Mit einem leisen Klicken öffnet sich die Tür und ich trete ein. Meine Tasche lasse ich lustlos zu Boden fallen, bevor ich die Tür mit dem Fuß schließe und mir dann aus Pains Kühlschrank was zu trinken nehme. Mit dem Bier in der Hand lasse ich mich auf die Couch im Wohnzimmer sinken und schalte den Fernseher ein. Ich brauche jetzt dringend Ablenkung und was wäre besser dafür geeignet als… nun ja… das hier. Ach verdammt, ich weiß doch, dass das keine Lösung ist! Aber interessiert´s mich? Im Moment nicht. Also zurück zu meiner Ablenkung. Während ich so durch die Kanäle zappe und mich darüber aufrege, dass nur irgendein absoluter Mist läuft, vergeht die Zeit. Ich habe mir gerade mein zweites Bier geholt, als es an der Tür klopft. Ohne aufzusehen rufe ich: „Ist offen.“ und kurz darauf ertönt das Klicken der Tür. „Du solltest abschließen, wer weiß, wer anklopft.“ Erschrocken drehe ich mich um und sehe Sasuke an, der in der Tür zum Flur steht. Scheiße! Was macht der denn hier? „Was willst du hier?“ Okay, meine Stimme klingt mehr verwirrt als angepisst, aber das interessiert mich im Moment nicht. Ich wüsste nur gern, woher er weiß wo a) ich bin und b) Pains Wohnung ist. „Ich liebe dich.“ Die Flasche rutscht aus meiner Hand und macht Bekanntschaft mit dem Stoff der Couch, während ich Sasuke ansehe, als hätte er ein Steak im Gesicht hängen. Habe ich mich gerade verhört? Träume ich? Oder verarscht mich die Welt mal wieder? „Was hast du gesagt?“ Hui, ich kann ja noch sprechen. „Ich liebe dich.“, wiederholt Sasuke, diesmal etwas in die Länge gezogen und kommt auf mich zu. „Und Pain wird dir den Hals umdrehen, wenn du seine Couch versaust.“ Nun wieder in einem vollkommen emotionslosen Ton, begleitet von einem Wink zu der Bierflasche, die ihren Inhalt mittlerweile komplett vergossen hat, macht er mich wieder auf das etwas feuchte Problem an meinem Oberschenkel aufmerksam. „Scheiße!“ Wie von einer Tarantel gestochen, springe ich auf und suche verzweifelt nach irgendetwas, um die Couch zu retten. Während ich also dabei bin wie Naruto durch die Gegend zu hüpfen, wenn man ihm Schokolade gibt und wie Hidan zu fluchen, wenn man ihm erklärt, dass sein Gott bescheuert ist*, steht Sasuke nur daneben und sieht mir zu. „Fuck, fuck, fuck! Pain bringt mich um! Mann, Sasuke, hilf mir doch mal!“ „Du bist anstrengend. Was besäufst du dich auch am helllichten Tag?“, murrt er leise, hilft mir dann jedoch doch noch. Nachdem wir es halbwegs geschafft haben die Sauerei zu beseitigen, sitzen wir nebeneinander auf dem Teppich im Wohnzimmer – die Couch muss noch trocknen – und schweigen uns an. „Sag was.“, fordert mich Sasuke auf und ich sehe ihn verstört an. Das ist ja wohl nicht sein Ernst? „Ich versteh dich nicht.“ Er schweigt, also fahre ich fort: „Wieso machst du aus heiterem Himmel mit mir Schluss und verkündest mir dann, eine Woche später, dass du mich liebst? Was geht in deinem kranken Hirn eigentlich vor? Bist du irgendwie beziehungsgestört oder so? Oder macht es dir einfach nur Spaß mich zu quälen?“ Sasuke schweigt weiterhin und macht mich damit irgendwie total aggressiv. Kann er das vielleicht mal lassen? Kann er sich nicht einfach wieder verpissen? „Woher weißt du eigentlich, dass ich hier bin?“ „Pain hat´s mir erzählt. Er hat mir auch gleich ´ne Wegbeschreibung mitgegeben. Und gesagt, dass ich es wieder gerade biegen soll, weil er sonst auf die Freundschaft zu Itachi scheißt und mir eine reinhaut.“ „Wieso das?“ Jetzt bin ich verwirrt. Und irgendwie… sauer auf Pain. Wieso das denn jetzt?! Argh, ich hasse hasse hasse Sasuke! Wieso muss er immer solche Gefühle in mir hervorrufen? „Weil ich es echt verbockt habe.“ Ich schnaube. „Das kannst du laut sagen.“ Wieder herrscht betretene Stille zwischen uns beiden. Während ich dabei bin Pains Teppichboden zu mustern, starrt Sasuke aus dem Fenster. Welch´ geniale Konversation wir mal wieder führen! So langsam geht mir die Stille zwischen uns auf die Nerven, auch wenn es sich irgendwie gut anfühlt so nah neben ihm zu sitzen. Scheiße. Ich wollte mich doch ablenken! „Gaara.“ „Hn?“ „Ich liebe dich wirklich.“ „Kannst du bitte aufhören mich zu verarschen, Sasuke? Das… tut weh, echt jetzt.“ Ich habe es kaum ausgesprochen, da würde ich mir am liebsten die Zunge abbeißen. Ich habe doch jetzt ernsthaft eine von Narutos Marotten übernommen! Ich muss mich unbedingt von ihm wegsetzen. „Tut mir leid.“ Sasukes Atem streicht über meine Ohrmuschel und ich drehe abrupt meinen Kopf zu ihm. Er sitzt direkt vor mir und starrt mich an. Oh … fuck. Denk nach, Hirn, denk nach! „Ich…“ … weiß nicht was ich sagen soll. Totalausfall. „Ich liebe dich, Gaara. Wirklich. Aber ich hatte Angst davor. Ich wollte diese Gefühle nicht zulassen. Aber als ich dich die letzte Woche über gesehen habe… als ich dich heute gesehen habe… Ich will dich nicht verlieren. Nicht noch mehr.“ Ich merke gar nicht, dass ich begonnen habe zu weinen. Erst als Sasuke seine Hand hebt und damit ein paar Tränen von meiner Wange wischt, dabei nicht aufhört mich anzustarren, bemerke ich es. Und werde rot. Automatisch drehe ich meinen Kopf weg. Wenn es eines gibt, dass ich wirklich an mir hasse, dann diese dumme Eigenschaft, dass ich in solchen Momenten immer rot werde. Zum Verzweifeln so was. Sasuke schweigt, seine Hand ist hinunter zu meiner Schulter gerutscht. Ich versuche zu verarbeiten was er da gerade alles erzählt hat. Normalerweise redet er doch sonst nicht so viel, wieso jetzt? Ein leises Seufzen von Sasuke zerbricht die Stille und seine Hand verschwindet von meiner Schulter. Aus den Augenwinkeln sehe ich wie er aufsteht und zur Tür geht. Mein Blick bleibt auf den Boden gerichtet, damit ich nicht dabei zusehen muss, wie die Tür hinter ihm ins Schloss fällt. Jedoch fällt da keine Tür. Noch nicht zumindest. Sasuke steht erneut zwischen Flur und Wohnzimmer, diesmal jedoch mit dem Rücken zu mir. „Das war´s also?“ Er spricht leise, ich muss mich anstrengen, um ihn zu verstehen. „Sieht so aus.“ Keine fünf Sekunden später höre ich die Tür, wie sie ins Schloss fällt. Hast du sie noch alle?! Beweg deinen Arsch und lauf ihm hinterher! Mit einem gequälten Seufzen strecke ich mich auf dem Teppich aus und versuche meine innere Stimme zu übertönen, indem ich ganz leise die Melodie von Hate² vor mich her summe. Als ich zwei Tage darauf wieder in der Schule auftauche, kann Sasuke ein fettes blaues Auge und eine aufgeplatzte Unterlippe aufweisen. Jedoch will er weder darüber sprechen warum noch von wem er das verpasst bekommen hat. Weder mit Naruto, noch mit mir. Wir beide schweigen uns eh nur an. Wir sitzen einfach da, er direkt hinter mir auf dem Platz und starren aus dem Fenster. Ich starre aus dem Fenster. Was er macht, weiß ich nicht. Ich sehe mich nicht um. Das tue ich generell nicht oft. Wenn Naruto sich umdreht, um mit Sasuke zu reden, beginne ich wieder zu summen. Ganz leise, so dass nur ich es höre. Aber es reicht, um alle anderen Geräusche auszublenden. Um Sasukes Stimme auszublenden. Es gibt Beziehungen, die sind so zerrüttet, die kann man nicht mehr kitten. Da ist es egal wie viel man weint und schreit und bettelt und fleht. Es ist egal wie viel oder wie oft man miteinander redet. Was man sagt und was nicht. Wie lange man sich anschreit oder anschweigt. Wie intensiv die Blicke sind, die man sich zuwirft oder wie lange man sich aus dem Weg geht. Es ist egal wie viele Leute versuchen zu helfen. Einen zu trösten und in den Arsch zu treten, damit man es noch einmal versucht. Bei diesen Beziehungen sind die Partner zu unterschiedlich oder zu egoistisch oder einfach zu kaputt, um aufzustehen und es erneut zu versuchen. „Hey Gaara.“ Verwundert blicke ich auf. Welcher Idiot sieht bitte nicht, dass ich gerade versuche mich irgendwie geistig so abzukapseln, dass ich einfach wie tot umfallen und es nicht einmal bemerken würde? „Sasuke?“ Jetzt bin ich… irgendwie verstört. Sasuke lässt sich neben mich auf die Bank fallen, zieht seine Schachtel Zigaretten aus der Tasche und hält sie mir entgegen. Zögernd nehme ich eine und halte sie mit meinen Lippen, während ich nach Feuer krame. Noch bevor ich dazu komme, leise fluchend meine Tasche auf den Kopf zu stellen, umfasst Sasuke mein Kinn und dreht mein Gesicht zu sich. Ich höre etwas leise klicken und muss kurz darauf feststellen, dass Sasuke mich, sobald er meine Zigarette entzündet hat, wieder loslässt. Ich beobachte seine Bewegungen, wie er sein Feuerzeug in seiner Hosentasche verstaut und sich dann zurücklehnt, einfach gerade ausstarrt. Mein Blick wanderte zu seinem Gesicht und ich mustere es. Er ist blasser geworden. Das blaue Auge und die aufgeplatzte Lippe sind verschwunden. Wie viel Zeit ist seitdem vergangen? „Gefällt dir was du siehst?“ Sasukes Augen begegnen meinen und mir wird schwindlig. Kacke. Ich dachte, ich hätte das hinter mir. „Nein.“ „Nein?“ Verwundert zieht er eine Augenbraue nach oben. „Du siehst blass aus.“ „Ich bin krank.“ „Krank?“ Sasuke nickt langsam, dreht sich nun ganz zu mir. „Krank vor Liebeskummer.“ Ich komme nicht umhin zu grinsen, kommt mir die ganze Situation doch vor wie in einem schlechten Film mit furchtbar schmalziger Handlung. „Lach mich nicht aus.“ „Tue ich nicht.“, versuche ich mich zu verteidigen, jedoch kann ich das Grinsen kaum unterdrücken. Plötzlich klaut mir Sasuke meine Zigarette und lässt sie zusammen mit seiner zu Boden fallen, bevor er mir die Hand hinhält. Nun endgültig verwirrt sehe ich sie an. Aus den Augenwinkeln sehe ich wie Sasuke sich weiter zu mir beugt und kurz darauf spüre ich seinen warmen Atem gegen meine Wange prallen. „Ich will wieder gesund werden. Das geht aber nur mit dir.“ Zögerlich lege ich meine Hand in seine und drehe meinen Kopf so, dass ich ihm direkt in die Augen sehen kann. „Ich liebe dich Gaara.“ Wieder prallt sein Atem an mir ab, diesmal an meinen Lippen, welche kurz darauf von seinen in Beschlag genommen werden. Genießerisch schließe ich meine Augen und schlinge meine Arme um seinen Nacken. Noch bevor ich aber wirklich anfangen kann, das Ganze zu genießen, löst sich Sasuke schon wieder von mir und bringt einen Zentimeter Abstand zwischen unsere Lippen. „Du musst dir das Rauchen abgewöhnen.“ „Wieso das? Du rauchst doch auch!“ „Genau da liegt das Problem. Das ist meine schlechte Angewohnheit. Such dir eine eigene.“ Würde ich nicht genau das Zucken seiner Mundwinkel sehen, das ganz eindeutig ein zurückgehaltenes Grinsen bedeutet, würde ich das möglicherweise persönlich nehmen. So lege ich einfach nur meine Stirn gegen seine und sage: „Und was ist meine schlechte Angewohnheit?“ Wieder stiehlt sich ein Grinsen auf sein Gesicht und er flüstert ganz leise: „Dass du verdammt süß aussieht, wenn du rot wirst.“ „Arsch.“, hauche ich zurück und boxe ihm gegen die Schulter, bevor ich meine Lippen einfach auf seine drücke. Während Sasuke den Kuss erwidert, verstärkt er den Griff um meine Hand. Ich seufze leise in den Kuss und kann mir ein kleines Lächeln nicht verkneifen, als Sasuke seine Hand so dreht, dass ich meine mit seiner verschränken kann. Vielleicht ist unsere Beziehung wirklich irgendwie zerrüttet. Vielleicht sind wir beide tatsächlich irgendwie kaputt. Aber im Moment kümmert mich das genau so viel, wie wenn jemand auf der anderen Seite der Erde eine Bananenschale in den Müll wirft. Nämlich gar nicht. ________________________________________________________ * - Anm. d. A.: Ich hab nichts gegen Hidan und/oder Jashin, aber Gaara in diesem Fall schon. ² - Song von Hawthorne Heights Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)