SAW VIII von BountyHunterXX13 ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Suchend leuchtet das Licht der Taschenlampe den Raum nach dem Neuzugang ab. In der hinteren, linken, Ecke bleibt der Lichtkegel hängen. Dort liegt er, der Mörder von zahlreichen unschuldigen Polizisten, FBI Ermittlern und Jill Tuck, bewusstlos -oder tot- bäuchlings auf dem schmutzigen Fliesenboden. Mark Hoffman. Jigsaws selbsternannter Erbe. Langsam nähert sich die unbekannte Person ihm. Gordon, oder einer von diesen zwei letzten Opfern kann der Unbekannte nicht sein. Die Schritte sind nicht schwer genug. Auch stimmt die zierliche, etwas kleinere Gestalt nicht mit der der anderen überein. Sein Gesicht ist durch eine Mütze und den Mantel nicht erkennbar. Er beugt sich zu Mark herab, fühlt seinen Puls und Atem. Letzteres ist eher schwach, "Scheiße.", rasch klettert der Vermummte über ihn, holt einen Schlüssel aus der Hosentasche und öffnet das Schloss der Fessel, dann geht er wieder zu Hoffmans Kopf, packt ihn unter seinen Armen und zieht den leblosen Körper in die Mitte des Raumes. Sofort ergreift er die notwendigen Maßnahmen der ersten Hilfe: Stabile Seitenlage. Danach beleuchtet er ihn noch einmal gründlich. Er hat sich wahrhaftig das Fußgelenk gebrochen! Sorgfältig mustert die Person es... Das muss wirklich schmerzhaft gewesen sein. So sehr, dass er ohnmaächtig wurde. Kurz dreht er sich wieder um, als er plötzlich auf den Rücken geschleudert wird und sich etwas auf ihn setzt. Die Taschenlampe rollt aus seiner Hand, sodass das ganze Szenario von der Seite beleuchtet wird. Große Hände schließen sich um seinen Hals. Er schaut auf. Umklammert panisch die Pranken. Es ist Hoffman! Er hat sich nur bewusstlos gestellt! Das Licht der Lampe lässt ihn nur noch diabolischer erscheinen. Wahnsinn spiegelt sich in seinen Augen wieder. Unheilvoll sind seine Gesichtszüge verzerrt. Dieser schaut auf die Person hinab. Zum ersten Mal kann er erkennen, wie sie aussieht, denn die Kopfbedeckung ist runter gerutscht. Der Unbekannte ist nicht männlich, sondern weiblich. Sie ist etwa neunzehn Jahre alt, hat kastanienbraunes, durchgestuftes Haar, volle Lippen und strahlende, grau-blaue Augen, die ihn entsetzt anstarren. Er drückt nur noch fester zu, "Noch ein paar letzte Worte?" "Töte mich...", röchelt sie, "Doch dann wirst du hier niemals raus kommen..." "Warum sollte ich dir glauben?" "Warum hätte ich deine Fessel gelöst?" "Ich bin jetzt frei." "Doch Gordon hat Vorkehrungen getroffen, falls du, wieder Erwarten, fliehst." Er lockert seinen Griff, bleibt aber dennoch auf ihr sitzen. "Ich bin hier um dir zu helfen, Mark. Ich weiß wie wir hier raus kommen..." "Warum?" "Sagen wir, es ist etwas persönliches, zwischen Gordon, John und mir." "John ist tot." "Ich weiß. Der Strippenzieher sitzt ja auf mir." Er zögert. 'Woher weiß sie das?' "Ich weiß alles über dich. Von Seth angefangen, über dein kleines Brieflein an Amanda, bis hin zu deiner 'Rache'." Unsicher schaut er das Mädchen an. "Würdest du bitte von mir runter gehen? Du bist ziemlich schwer und wir haben nur wenig zeit.", sie schaut auf ihre Uhr, am rechten Handgelenk. Die Stoppuhr läuft rückwärts, "Wir haben noch etwa vier Minuten. Dann werden wir entdeckt." Argwöhnisch lässt er von ihr ab. Sofort rappelt sie sich auf, packt seinen rechten Arm, zieht ihn , eher schlecht als recht, hoch und stützt ihn darunter. Gemeinsam humpeln sie aus dem Raum -danach schließt die junge Frau die Tür-, den Korridor, der zur Falle führt, die Strahm das Leben kostete, entlang und dann, kurz vor der rettenden Treppe, nach links, durch eine kleine Geheimtür. Der ganze Weg zieht sich ein wenig. Diese Tür ist ihm noch nie aufgefallen. Sogar jetzt ist es schwer zu erkennen, wo genau die Umrisse sind. Flink löst sie die Platte aus ihrer Halterung, hilft dem Ex-Cop hinein, und schließt sie wieder hinter sich. Es ist dunkel. "Mach genau das, was ich dir sage. Dieser Gang ist eventuell etwas eng für dich. Es gibt viele Abzweigungen. Folge meiner Hand und du wirst hier raus kommen." Ein lautes Stöhnen seinerseits ist die Antwort. "Dann kanns ja los gehen." Es dauerte etwa fünf Minuten, bis sie den Ausgang und den bereit gestellten Wagen erreicht haben. Die Frau hilft ihm in das unauffällige schwarze Auto, steigt danach selbst ein. Sie fährt los. Schweigen. Nach einer Weile bricht sie es, "War doch offensichtlich, dass Gordon dich im Falle von Jills Tod irgendwo einsperren wird. Dennoch warst du überrascht?" "Wer bist du? Wohin fährst du?", wechselt Mark das Thema. Irgendwie kommt sie ihm bekannt vor. Zwar nicht vom Aussehen, aber ihre Art. Sogar wie sie spricht... "Du kannst mich 'Mika' nennen. Wir fahren in ein sicheres Versteck." "Mika?" "Von Michaela. Mika." Argwöhnisch mustert er sie, "Warum?" "Was?", kurz schaut sie zu ihm. Nachdem sie seine Blicke bemerkt hat wendet sie sich wieder der Straße zu. "Warum hilfst du? Weißt du nicht, was ich mit den Polizisten oder Jill Tuck gemacht habe?" "Die Cops -deine Kollegen- hast du kaltblütig ermordet und Jill fand den Tod durch AMANDAs Bear Trap. Allerdings war das kein Spiel mehr, sondern Mord. Sie hatte keine Chance zu entkommen. Glaub mir, ich habe mich vergewissert." "Ach ja?" "Ich war da... Ich habe gesehen, wie du alle ermordet hast. Sogar Gibson." "Dann bleibt die Frage, warum du mich da raus geholt hast." "Sagen wir es mal so: John war ein guter Menschenkenner. Er wusste, wie er anhand von ein paar kleinen Wörtern, die Leute in seiner Umgebung mannipulieren kann." "Wie kamst du zu ihm?", alle Fragen Hoffmans wirken ziemlich gezwungen. Vielleicht, wegen des Schmerzes in seinem Fuß, oder auch weil Mika sich alle Informationen aus der Nase ziehen lässt. "Das müsstest du selbst beantworten können.", noch mal wirft sie einen kurzen Blick auf ihn, "Hör zu, Hoffman. Ich hab dich da raus geholt, weil John meinte, du weißt etwas über meinen wahren Vater. Aber, seien wir mal ehrlich: ich vertraue dir nicht. Du bist ein Mörder. Es gelten für dich keine Regeln. Genau wie damals bei Amanda. Also mache ich dir einen Vorschlag: Du bleibst einige Zeit bei mir, damit ich dich besser kennen lerne, ich gebe dir eine neue Identität, und verarzte sogar deinen Fuß. Im Gegenzug wirst du mir keine 'penetranten' Fragen stellen, wohin ich gehe, was ich mache, wer meine Familie war oder über andere Themen, über die ich nicht reden will. Natürlich ist es dir zu einem bestimmten Punkt der Neugierde erlaubt. Manchmal werde ich -vielleicht- selbst mit einem solchem Thema auf dich zu kommen. Auch wirst du nicht mich, meine Methoden oder Entscheidungen in Frage stellen. Weiterhin kannst du Spiele planen. Ich werde sie dann bauen und ausführen..." "Und was, wenn ich auf einige Kriterien deines Vorschlags nicht eingehe?", fragt er provozierend. Kurz schaut Mika in den Rückspiegel, tritt dann, als kein Auto in Sichtweite ist, abrupt auf die Bremse. Beide werden in die Sitze gedrückt. Zornig schaut sie ihn jetzt an, "Ich kann dich auch wieder zurück bringen." "Ich kann dich auch töten." "Dann wirst du gefasst. Du kommst hier, aus dieser Stadt nur mit mir raus. Mal ganz davon abzusehen, dass dann alle deine Decknamen durch einen anonymen Hinweis zur Polizei gelangen. Auch die neuen, die ich für dich gemacht habe." Er schluckt. Das ist pure Erpressung... Aber was bleibt ihm andres übrig? "Okay." "Fein.", mit einem zuckersüßem Ton in der Stimme fährt sie weiter, "Dann auf eine gute Zusammenarbeit." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)