Ein Bruder für jede Schwester von RoseAkaShi (Flucht durch die Ewigkeit) ================================================================================ Kapitel 71: Blinde Liebe ------------------------ Kapitel 71: Blinde Liebe „Gedanken, Leidenschaften, Wonnen, was immer diesen Leib verzehrt, ist Werkzeug nur der Liebe, das ihre heil'ge Flamme nährt.“ (Samuel Taylor Coleridge) Stefans Sicht: Vater forderte uns zum gehen auf, doch als ich fragte wo Damon und Elena war und ob sie nicht mitkamen, wimmelte er die Antwort ab. Mir war klar, dass er in den beiden ein Traumpaar sah, da sie bereits zusammen waren und Elena für ihn alles verkörperte, was er an einer Dame schätzte. Sie war die für ihn perfekte Tochter. Deswegen sah er es auch nicht als zu tragisch an, das Damon und Elena nicht da waren und sich auch aus den Augen der Aufsicht geschlichen hatten. Vielleicht wusste er genauso wie Katherine und ich, das da nicht wirklich etwas passieren würde oder wenn dann war es ihn egal, da für ihn schon sicher fest stand, das die beiden heiraten würden. Das war es was er wollte und plante. Aber bei mir missbilligte er es, wenn ich mit Katherine auch nur einmal kurz allein war. Ich konnte mich schlecht darüber beschweren, dass das nicht fair war, denn eigentlich hatte er ja recht. Aber trotzdem gefiel es mir nicht. Auch ich wollte mit Katherine Zeit allein verbringen ohne ständig unter der Bewachung von irgendwem zu stehen. Vertraute er mir denn so wenig oder glaubte er, das Katherine mich so sehr beeinflussen würde, das ich all meine guten Manieren vergaß? Wenigstens durfte ich sie allein nach drinnen begleiten und wir gingen die Treppe hinauf. „Ich hab mich gut amüsiert, Stefan“, sagte sie erheitert und ich hielt ihr höflich meine Hand hin, um ihr bei den letzten Schritten zu helfen oder eigentlich nur um sie zu berühren. Dafür gab es nicht so viele Gelegenheiten, der Anstand verbietete so etwas. „Wir lange gedenken sie in Mystic Falls zu bleiben?“, fragte ich, da ich mich erinnerte, dass wir noch nie darüber gesprochen hatten. Ihre Schwester und sie hatten kein Zuhause mehr, sie müssten immer irgendwo aufgenommen werden. „Solange ich erwünscht bin“, antwortete mir Katherine und das war sie. Sehr sogar. „Ihr Vater war so freundlich mir und meiner Schwester Obdach zu gewähren.“ Das war doch selbstverständlich gewesen. „Wie hätten wir das nicht tun können? Sie haben ihre Familie in den Flammen verloren. Ich bin überaus froh, dass sie aus Atlanta fliehen konnte.“ Sonst hätte ich nie die Möglichkeit gehabt, dieses bezaubernde Wesen kennenzulernen. Wir gingen zu dem Zimmer, indem sie mit ihrer Schwester Quartier bezogen hatte und sie drehte sich vor der Tür zu mir um. Sie lächelte mich auf diese einzigartige Weise an. „Darf ich daraus schließen, ich bin erwünscht?“, fragte sie nach und mein Herz schlug automatisch höher. „Äh… ausgesprochen sogar“, antwortete ich und selbst das war noch eine Untertreibung. Es war das Beste was mir passieren konnte, dass sie und ihre Schwester hier bei uns waren und bei unserer Familie Unterschlupf gefunden hatten. „Ähm… ich weiß, dass wir uns erst seit sehr kurzer Zeit kennen und ich weiß das ich sicher nicht der einzige bin, der an ihrer Zuneigung interessiert war.“ Leider hatte sie sehr viele Verehrer, denn sie war erfrischend, schön und aufregend, das erkannte fast jeder. „Aber… äh… ich habe noch niemals zuvor in meinem Leben, eine Frau wie sie kennengelernt. Ich blicke sie an und sehe, einen Engel.“ Sie schien mir so vollkommen zu sein. Mit allem was sie war, sie war so wunderschön. „Wenn ich ihre Haut berühre…“ Bei meinen Worten legte ich meine Hand auf ihre Wange und ein Feuer begann in mir zu lodern. „…brennt mein ganzer Körper“, gestand ich ihr leise und sie schien sprachlos zu sein, wohl zum ersten Mal seit ich sie kannte. „Wenn ich sie küsse, dann weiß ich, dass ich mich in sie verliebe“, erklärte ich ihr und dabei hatte ich sie bisher nur auf die Wange oder die Hand geküsst. Doch als ich mich diesmal zu ihr hin beugte, war niemand da, der uns aufhielt und oder in irgendeiner Form störte. Zögernd und ganz kurz legte ich meine Lippen auf ihre. Der Kuss war so schnell vorbei und trotzdem brannte meine Lippen, als wären sie eine Ewigkeit in Beschlag genommen wurden. „Ich weiß dass ich sie liebe“, erklärte ich ihr und es war die reine Wahrheit. Sie hatte mir so sehr geholfen und sie war mit allem was sie tat so toll und lebensfroh, kein Mädchen konnte solch eine Freude wie sie verbreiten. „Es gibt so viel, das sie nicht über mich wissen“, meinte sie und klang dabei ein wenig verzweifelt. Aber ich meinte es ernst. Ich war mir sicher dass ich jede ihrer Eigenschaften lieben würde. Ich wusste dass sie manchmal egoistisch und auch manipulativ sein konnte, aber damit kam ich klar. In anderen Momenten war sie wieder so fürsorglich und selbstlos, dass es einen die Sprache verschlug. „Mehr zum kennen und lieben lernen.“ Sie drückte meine Hände und sah mich ernst an. „Ich muss mich verabschieden“, sagte sie und klang dabei auf einmal so kühl. Katherine war manchmal wirklich sehr schwer zu verstehen. Ich wandte das Gesicht von mir ab und war im Begriff zu gehen, das es mir Angst machte, warum sie auf einmal so anders war. „Hab ich sie verärgert?“, fragte ich nach und sie wandte sich sofort wieder zu mir. Sie schüttelte entschieden den Kopf. „Nein“, meinte sie sicher. „Nein, sie haben mich nicht verärgert. Sie haben mich nur überrascht.“ Ihr Gesicht war nicht zu lesen, aber es hatte wieder einen warmen Zug bekommen. „Bis morgen“, sagte sie und verschwand dann in ihrem Zimmer und ich konnte ihr nur noch hinterher sehen. Noch eine Weile sah ich ihr hinterher und blickte auf die Tür, bevor auch ich mich umwandte und in mein Zimmer verschwand. Katherine war so schön und hinreißend, das es allen meinen bisherigen Erlebnissen und Bekanntschaften trotzte. Nie hatte ich mich wirklich für eine Frau interessiert, aber sie war trotzdem mit Abstand die schönste, die ich je erblickt hatte. Zwar sah Elena genauso aus wie sie, aber sie war ganz anders. Sie war so zurückgezogen und in ihren Büchern vergraben, fast schon so wie ich. Dann verbrachte sie die ganze Zeit draußen und war irgendwie schüchtern und zurückhaltend. Das war es, warum ich am Anfang nicht verstanden hatte, warum Damon sich so für sie interessierte, schließlich war sie so anders als sie. Aber das gleiche könnte ich dann auch mich fragen. Elena war mir viel ähnlicher, Katherine dagegen war ganz anders als ich. Doch genau das war das Schöne an ihr, was mich so sehr reizte. Sie war kompliziert, abenteuerlustig, mutig, frech, fröhlich und schaffte es einen in jeder Kleinigkeit zu begeistern. Unwichtige Dinge bekamen Farbe durch sie. Vielleicht war es genau das, der Gegensatz, der zweite Teil unserer Seele, der uns vollkommen machte, deswegen konnten wir nun einmal nicht das was uns vielleicht ähnlich war lieben. Wir brauchten einfach das was uns ergänzte und eigentlich war das ein wirklich schöner Gedanke. Ich ging ans Fenster und sah wie unten durch das schwache Mondlicht zwei Schatten, die immer wieder tanzten und schon fast eins waren. Obwohl sie kaum vom Haus entfernt waren, kamen sie wirklich nur langsam voran. Wenn ich es richtig sehen konnte, dann küssten sie sich immer wieder und ich hörte ihre unterdrückten Stimmen, sodass ich nichts verstehen konnte. Sie bemühten sich leise zu sein. Ihre Hände waren miteinander verschränkt und sie blieben immer wieder stehen. Damon und Elena. Ich wandte mich von dem Bild ab, das sie boten, um sie nicht weiter zu beobachten, da das wirklich unhöflich von mir war. Ich zog mich aus und legte mich ins Bett. Katherine verfolgte mich, sie war alles an das ich denken konnte. Ihr Gesicht, ihr Lächeln, ihre Gesten, ihre Stimme, ihre Worte. Alles von ihr verfolgte mich und ich war mir sicher, dass ich sie weiter kennenlernen wollte. Ich liebte diese Frau. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)