Ein Bruder für jede Schwester von RoseAkaShi (Flucht durch die Ewigkeit) ================================================================================ Kapitel 61: Verwirrung ---------------------- Kapitel 61: Verwirrung „Manche Männer bemühen sich lebenslang, das Wesen einer Frau zu verstehen. Andere befassen sich mit weniger schwierigen Dingen z.B. der Relativitätstheorie.“ (Albert Einstein) Stefans Sicht: Ich beobachtete Katherine, wie sie mit George sprach. Sie schien selbstsicher und an manchen Stellen auch erheitert zu sein, aber nachdem sich die beiden trennten, schien sie unruhig zu sein. Ich drehte mich wieder zu dem Mann, der mir ab und zu aufgefallen war. Nicht weil er besonders aus der Menge herausstach, denn das tat er nicht. Es schien mir sogar, dass er versuchte sich im Hintergrund zu halten. Er hatte braune kurze Haare und sah eigentlich ganz normal aus. Aber mir war aufgefallen, wie er Damon und Elena beobachtet hatte, aber von deren Blicken anscheinend nicht wahrgenommen wurde. Manchmal hatte er auch zu mir und Katherine gesehen, aber weniger. Er schien mehr auf Elena fixiert zu sein. Wenn er was von ihr wollte, dann würde er extrem schlechte Karten haben, denn es war unübersehbar, für jeden in diesen Raum, das sie in meinen Bruder verliebt war und dieser in sie. Da kam keiner dran vorbei. Jemand harkte sich bei mir unter und als ich zur Seite sah, stellte ich fest, dass es sich dabei um Katherine handelte. „Nach wen schauen sie denn, Mister Salvatore?“, fragte sie höflich und doch neugierig. Irgendwie waren wir heut Abend zu dem höflichen sie zurückgekehrt. Das war ungewöhnlich, aber es hatte irgendwie etwas. Ich schaute zurück zu dem Mann, der mir ab und zu in den Blick fiel, aber jetzt als ich nach ihm Ausschau hielt, fand ich ihn nicht mehr. Er war einfach weg oder ich hatte wahrscheinlich einfach nur nicht bemerkt, wie er weggegangen war, da ich durch Katherine zu sehr abgelenkt war. Bei ihr passierte mir das öfters. „Nichts, ich hab mich nur umgesehen“, meinte ich lächelnd an sie gewandt, was sie auch erwiderte. Trotzdem schien sie ein wenig anders als sonst zu wirken. Als wäre ihr ein wenig unwohl. „Geht es ihnen gut, Miss Katherine?“, fragte ich vorsichtig, da sie nicht wirklich den Eindruck auf mich machte. Sie nickte leicht, was aber nicht wirklich überzeugend war. „Mir geht es gut“, versicherte sie mir. Ich runzelte die Stirn, weil irgendwas nicht mit ihr stimmte. Auch sie sah sich um. „Sind sie sicher?“, fragte ich noch einmal nach, da ich mir Sorgen machte. Ihr Kopf huschte in Rekordzeit zu mir und sie sah mir direkt in die Augen. „Ich sagte, mir geht es gut!“ Ihre Worte drangen in mich ein und ich wusste es. Ihr ging es gut. Ich hatte keinen Grund mir ihretwegen Sorgen zu machen. Alles war in bester Ordnung. Dann wandelte sich ihr Gesicht wieder und der ernste Ausdruck darin verschwand. „Lass uns doch noch einmal tanzen. Was halten sie davon, Mister Salvatore?“, fragte sie schmunzelnd und wir gingen zur Tanzfläche zurück. Obwohl Katherine noch immer unruhig zu sein schien, wusste ich dass es ihr gut ging, es war eine Tatsache, die sich in mir manifestiert hatte. Ich wusste es einfach. Wieso konnte ich auch nicht genau sagen. Trotzdem konnte ich mir nicht helfen, dass ich Katherines Verhalten irgendwie ein wenig verwirrend fand, denn ihre Worte unterschieden sich von ihrem Verhalten. Aber ich versuchte meine Verwirrung zu verdrängen und mich auf sie zu konzentrieren. Auf die Zeit, die ich mit ihr verbrachte. Schließlich ging es ihr gut. „Miss Katherine, suchen sie etwa etwas?“, fragte ich amüsiert nach, um es ihr gleich zu tun und es schien als würde ich sie dadurch aus ihren Gedanken holen. Sie schüttelte kurz den Kopf, als müsste sie ihre Benommenheit abschütteln und sah mich dann an. „Nein, wieso?“, fragte sie ernst nach. Ich zuckte mit den Schultern. Sie erwiderte dann mein Lächeln und ich wusste dass sie mit den Gedanken wieder bei mir war. „Mein Bruder und ihre Schwester sind schon eine Weile weg“, stellte ich fest, aber irgendwie machte ich mir deswegen keine Sorgen. Vielleicht war Damon der Typ dafür, das etwas geschah, aber bisher war es noch nicht so gewesen. „Keinen Grund für Panik. Bei meiner Schwester kann man sich sicher sein, das sie nichts tun werden, was über die Moral hinausgeht. Da könnten wir sie auch Stundenlang allein lassen, ich hätte trotzdem Vertrauen zu ihr“, sprach Katherine sicher aus. Ich dachte daran, wie Elena sich verhielt und Katherines Worte schienen mir logisch zu sein. Elena war tatsächlich nicht der Typ Mädchen, die sich auf etwas hinauslassen würde, das sie später bereuen könnte und Damon war so sehr verliebt, das ich mir sicher war das er es ernst meinte. Generell deswegen, weil er überhaupt noch nie vorher wirklich verliebt war. Katherine wäre sicher eher die Frau dafür, etwas zu tun, worüber viele Leute empört sein würden. Sie erschien mir mit ihrer heiteren Art so zu sein. Außerdem hatte sie mir etwas in der Richtung schon des Öfteren einmal angedeutet. „Ich glaube sie haben recht. Elena scheint ein hohes Maß an Moral zu haben“, meinte ich schmunzelnd. Katherines Grinsen wurde breiter und sie schüttelte kurz amüsiert den Kopf. „Oh, du hast ja keine Ahnung wie schlimm das ausgeprägt ist und das auf alle Fassetten des Lebens bezogen. Das ist soweit ich das beurteilen kann, bei ihr unübertroffen.“ Wir konnten beide gut darüber lachen. Es passte einfach zu dem Bild, das ich von ihrer Schwester hatte. „Mögen sie das nicht an ihrer Schwester?“, fragte ich nach. Ihr Blick wurde ernst und sie schien wirklich über meine Frage tiefgründig nachzudenken. „Sie ist meine Schwester, ich liebe sie genau so wie sie ist. Wäre sie anders, dann wäre sie nicht der Mensch, den ich so sehr liebe. Das heißt allerdings nicht, dass ich nie genervt von ihr bin. Das bin ich sogar ziemlich häufig. Wir sind oft verschiedener Meinung, aber meist schaffen wir es uns zu einigen. Manchmal streiten wir auch, aber wir wissen dass wir uns vertrauen können und wir haben so einander, das ist uns das wichtigste.“ Ihre Erklärung leuchtete mir tatsächlich ein. Damon war auch nicht der Mensch, den ich normalerweise unbedingt aufsuchen würde, um mit ihm Zeit zu verbringen. Er hatte genug Eigenschaften, die ich nicht an ihm mochte. Aber er war nun einmal mein Bruder und wie er mich behandelte, das zeigte mir dass er auch genügend gute Seiten hatte, die ihn für mich unersetzlich machten. Doch vielleicht war es so, dass man Geschwister sein musste, um sowas zu erkennen. Als Fremder zumindest hätte ich mir nicht diese Mühe gemacht. Vielleicht war es auch das, was Geschwister auszeichnete. Dass man es schaffte sich kennenzulernen und die guten Seiten so sehr zu schätzen wissen lernte, dass sie all die schlechten überwogen. Man musste seine Geschwister wohl einfach lieben, zumindest konnte ich mir nichts anderes vorstellen. Wir beendeten unseren Tanz und ich verbeugte mich vor ihr, während sie einen Knicks machte. Sie holte sich ein Glas Champagner, als ein Kellner an uns vorbei kam. „Ich denke, ich werde einmal nach draußen gehen und frische Luft schnappen“, erklärte sie mir und ich wollte sie begleiten, da legte sie bereits eine Hand auf meine Brust. Wieder sah sie mir in die Augen und ich verlor mich in ihren braunen tiefen. „Nein, Stefan. Ich werde allein gehen. Ich brauche ein wenig Ruhe.“ Sofort lächelte ich und nickte ihr zu. „Sicher, Miss Katherine. Wie sie wünschen“, antwortete ich automatisch und ich wusste nicht genau, woher diese Überzeugung in mir her kam, das sie ihre Ruhe dringend benötigte. Es war ein wenig merkwürdig. Ich schaute ihr nach, wie sie nach draußen ging und war ein bisschen verwirrt. Heute war alles ein wenig eigenartig. Sie war ein eigenartig, aber auch ich kam mir selbst komisch vor und ein paar meiner Handlungen brachten mein Innerstes durcheinander. Etwas wollte rebellieren, aber alles war ruhig. Ich verstand mich nicht, die Welt gerade überhaupt nicht und vor allem nicht Katherine. Irgendetwas stimmte nicht, aber was, das konnte ich nicht erfassen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)