Exploratory Urge von -shiyuu ================================================================================ Kapitel 7: ----------- Dieses Mal war ich schneller mit dem Schreiben und ich würde mich sehr freuen, wenn wieder ein paar mehr Leser mir ihre Meinung dalassen würden. :P ___________________ In Aoi keimte Panik auf. Er wollte wegrennen und sich verstecken, doch er blieb wie angewurzelt stehen. Er konnte sich einfach nicht bewegen. Uruha war wirklich der letzte Mensch, den er jetzt sehen wollte. Mais Gegenwart war schon grenzwertig, aber er war sich sicher, dass er Uruha jetzt nicht ertragen konnte. Er war stark, aber alles schaffte er auch nicht und das hier wollte er auch gar nicht. Es war doch so viel einfacher, wenn er den anderen einfach weiter ignorierte so gut es ging, dann würde der Idiot schon merken, was er angerichtet hatte. Vielleicht hatte er das aber auch schon längst gemerkt und war jetzt deshalb hier. Aoi wünschte es wäre ihm egal, doch das war es nicht. Uruha war hier und wollte offensichtlich mit ihm reden. Ihm war auch klar, worüber. Und in ihm keimte die Neugier auf, wie er sein Handeln erklären würde, also tat er vielleicht das Dümmste, was ihm jetzt einfallen konnte: er öffnete die Tür und bereute es beinahe sofort wieder. Uruha sah schlecht aus und er roch nach Alkohol. Hatte er sich erst besaufen müssen um den Mut aufzubringen zu ihm zu kommen? „Aoi!“, sagte er überrascht und sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. Hatte er etwa schon aufgegeben und gleich wieder gehen wollen? Aoi verfluchte sich. Er hätte diese Begegnung also noch herauszögern können. „Was willst du hier?“, fragte der Schwarzhaarige nach einigen Augenblicken, in denen sie sich nur angestarrt hatten. Er war angespannt, versuchte aber das zu verbergen. Seine Hand ruhte noch immer auf der Türklinke und umklammerte diese gerade zu – nur gut, dass Uruha das nicht sehen konnte. Aoi wollte nicht, dass er seine Anspannung bemerkte, vor allem aber wollte er seine Unsicherheit überspielen. Er hasste es unsicher zu sein und er fühlte sich schrecklich deswegen, weil er nicht einmal als Teenager je so unsicher gewesen war, selbst wenn es zwischen ihm und einem Mädchen zu verdammt peinlichen Situationen gekommen war – das hatte er immer gut überspielen können. Vielleicht war das ja jetzt anders, weil er nun das Mädchen war. Zumindest fühlte er sich so. „Ich will mit dir reden. Kann ich reinkommen?“, fragte Uruha leise und er sprach sogar noch sehr deutlich. Vielleicht hatte er ja doch noch nicht so viel getrunken? Wobei... das musste nichts heißen. Uruha schaffte es auch zu saufen wie ein Loch und am nächsten Morgen nicht einmal einen Kater zu haben. Wie unfair die Welt doch sein konnte. Aoi betrachtete den anderen aufmerksam, nickte dann aber schließlich und trat einen Schritt zur Seite, damit er reinkommen konnte. Uruha kam ihm viel zu nahe, als er über die Türschwelle trat, aber Aoi blieb stark und wich nicht zurück. Als er die Tür wieder schloss, fühlte er sich allerdings nicht mehr so stark, denn jetzt musste er die Klinke wieder loslassen. Er hatte nichts mehr, an dem er sich festhalten konnte. Er brauchte ein paar Momente, bis er bereit war, dann atmete er tief durch und drehte sich zu dem anderen um, dessen Augen starr auf ihn gerichtet waren. Aoi erschauderte. Was hatte Uruha vor? Warum sah er ihn so eindringlich an? Konnte er sich nicht beschämt und unsicher in die Ecke stellen und auf seine Füße starren anstatt auf ihn? „Du wolltest reden. Dann... rede.“ Aoi bemühte sich sehr sich seine Unsicherheit nicht anmerken zu lassen, doch er bezweifelte, dass sie unentdeckt blieb. Uruha kannte ihn gut. Mittlerweile sogar zu gut, viel zu gut. Uruha lehnte sich an die Wand und steckte die Hände in seine Hosentaschen. Warum musste er jetzt den Coolen spielen? Konnte er nicht einmal jetzt auf seine übliche Show verzichten und einfach nur mit ihm reden? Scheinbar nicht. Aoi war enttäuscht. „Warum hat dich das alles so mitgenommen?“ Aoi hielt den Atem an. Hatte er das gerade wirklich ausgesprochen? War er wirklich so ein verdammter Arsch? „Ich mein... Wir kennen uns schon ewig und auf der Bühne knutschen wir auch ab und an rum... Ich fand das jetzt nicht schlimm, dass das endlich mal weiter ging.“ „Bist du eigentlich total bescheuert?“, platzte es aus Aoi heraus. Seine Hände ballten sich automatisch zu Fäusten und er hatte Mühe sich unter Kontrolle zu halten. Dass Mai nur zwei Zimmer weiter schlief, hatte er schon komplett vergessen. Nie war sie unwichtiger gewesen als jetzt. „Auf der Bühne ist das doch etwas vollkommen anderes! Da machen wir das für die Fans, weil die drauf stehen! Nur weil ich mir da von dir die Zunge in den Hals schieben lasse, heißt das doch nicht, dass ich mich nach dem Konzert direkt von dir durchnehmen lassen will!“ Uruha seufzte leise und murmelte ein „Schade...“, das Aoi total zur Weißglut brachte. „Schade? Findest du das wirklich schade, ist das dein Ernst?!“ Er betrachtete Uruha, der immer noch so locker an der Wand stand, ihn jetzt aber wenigstens nicht mehr so anstarrte. Stattdessen war sein Blick auf seine Füße gerichtet und seine Haare waren ihm ins Gesicht gefallen, sodass Aoi seine Augen nicht richtig sehen konnte. Er nickte. Aoi öffnete gerade wieder den Mund um etwas zu sagen, doch dann stockte er. „Moment...“ Hinter seiner Stirn ratterte es. Hatte Uruha gerade wirklich gesagt, dass es endlich mal weiter ging? Aoi schnappte nach Luft. Nein, das hatte er sich bestimmt nicht eingebildet! Und es verunsicherte ihn nur noch mehr. „Du hast endlich gesagt...“, murmelte er und strich sich eine Haarsträhne hinter's Ohr. Uruhe sah zu ihm auf. „Mh?“ Hatte er nicht mal gemerkt, was er da eben gesagt hatte? „Du hast... endlich gesagt... Heißt, du wolltest das schon länger... oder irr ich mich?“ Als ihre Blicke sich trafen, wusste Aoi die Antwort schon. Er wurde rot und starrte lieber auf einen Punkt an der Wand hinter Uruha, als ihm jetzt weiter in die Augen sehen zu müssen. Uruhas Nicken nahm er aber trotzdem wahr. „Was glaubst du denn, warum ich so überrascht war, als ich dich ohne die Maske gesehen hab? Verdammt, ich bin vom Bett gesegelt, Aoi! Ich hab mir schon ewig vorgestellt, wie es mit dir im Bett ist, und dann liegst du plötzlich nackt vor mir und wir hatten schon zwei Mal Sex ohne dass ich wusste, dass du es bist! Was glaubst du, warum ich danach so über dich hergefallen bin? Allein zu wissen, dass du das gewesen bist, hat mich so verdammt geil gemacht! Am liebsten hätte ich es die ganze Nacht mit dir getrieben, aber da hat dein Körper ja nicht mitgemacht.“ „Mach mir ruhig noch Vorwürfe...“, kam es leise über Aois Lippen. Er wusste einfach nichts anderes zu erwidern. Uruha hatte ihn gerade mehr als überrascht. Nie hatte er auch nur einen Gedanken daran verschwendet, dass er ihn scharf finden könnte oder sogar richtig auf ihn abfuhr, nie! Uruha stieß sich von der Wand ab und kam einen Schritt auf ihn zu. „Ich mach dir keine Vorwürfe. Ich wär nur gern noch bei dir geblieben, aber du hast mich ja raus geschmissen. Aoi schnaubte. „Du hast doch nur gehofft, dass ich dich nochmal ran lass, wenn du dich 'n bisschen um mich gekümmert hast!“ Blitzschnell überbrückte Uruha den Abstand zwischen ihnen, packte Aoi an den Oberarmen und drückte ihn fest gegen die Wand, sodass Aoi ihn nur erschrocken ansehen konnte, sich sonst aber nicht rührte. „Ich hab mir Sorgen um dich gemacht! Deshalb wollte ich dich mit zu mir nehmen! Damit du dich hinlegen und ausruhen kannst, sonst nichts! Was denkst du denn von mir, mh? Wärst du mir so unwichtig, hätt' ich dich schon längst einfach geschnappt und dir gezeigt, wie schön es mit mir sein kann! Aber das hab ich nicht, weil ich wusste, dass du auf Titten stehst und nicht auf Schwänze!“ Aoi wagte nicht sich zu bewegen. Er hätte nicht gedacht, dass das so ein sensibles Thema für Uruha war, oder dass es überhaupt ein Thema gab, bei dem der Brünette so reagierte. Uruha atmete heftig und es dauerte eine Weile bis er sich wieder beruhigte. Aoi schwieg währenddessen beharrlich. Er spürte Uruhas Atem auf seiner Haut, roch den Whiskey, mit dem er sich wohl Mut angetrunken hatte, und spürte die Hitze, die von seinem Körper ausging. Und ganz plötzlich hatte er wieder die Bilder von Uruha im Kopf, wie er nackt über ihm war und ihm Gefühle bescherte, von denen er früher nicht einmal zu träumen gewagt hatte. Da wurde ihm ziemlich schnell ziemlich heiß, was Uruha natürlich sofort bemerkte. Verblüfft sah er ihn und kam näher an ihn heran. So nahe, dass ihre Oberkörper sich fast berührten. „Sag bloß das macht dich an, wenn ich so mit dir rede...“ Er sprach ruhig und doch lag da noch etwas anderes in seiner Stimme. Allein der Gedanke an einen geilen Aoi machte ihn also schon selbst geil. Oh man. Aoi schüttelte den Kopf und wandte den Blick zur Seite, um ihn ja nicht ansehen zu müssen. Er verhielt sich mehr als verräterisch, das wusste er selbst, aber es war ihm egal. Er konnte ihm jetzt keinesfalls in die Augen sehen. Uruha nutzte das aus und begann leicht über seine Oberarme zu streichen. Als seine Hände wenig später den Weg auf seine Brust fanden, presste Aoi die Lippen fest aufeinander. Natürlich gefiel es ihm so von Uruha angefasst zu werden, aber jetzt war er sich bewusst, dass der Brünette sich das schon ewig wünschte. Das war etwas anderes als als quasi Fremder mit ihm Sex zu haben. Und vor allem war es anders, weil sie jetzt nicht in diesem Club waren, sondern bei ihm zu Hause. Hier waren sie allein, niemand konnte sie stören. Das war so viel intimer! Aoi erschauderte heftig, als ein Finger leicht über seine Brustwarze rieb. Auch wenn noch Stoff dazwischen war, machte ihn das ungemein an. Es würde nicht mehr lange dauern, bis sich das auch eine Etage tiefer bemerkbar machte, dessen war er sich bewusst. „Dein Körper ist so gierig, Aoi...“, raunte Uruha und beugte sich zu ihm vor, strich mit den Lippen hauchzart über seine Wange. Diese winzige Berührung ließ ihn erzittern. Beinahe hätte er auch ein Keuchen von sich gegeben, doch er war froh, dass er sich das gerade so noch verkneifen konnte. Niemand hatte es je geschafft ihn so schnell geil zu machen wie Uruha, wirklich niemand. Aber das erzählte er ihm besser nicht, sonst würde er ewig damit herum prahlen. Langsam arbeiteten sich die Lippen des Brünetten zu seinem Mund vor, doch kurz bevor er ihn küssen konnte, senkte Aoi den Kopf. Uruha ließ sich nicht beirren und legte eine Hand an sein Kinn, drehte seinen Kopf zu sich und küsste ihn einfach. Diesmal konnte Aoi ein Keuchen nicht unterdrücken, und kaum dass seine Lippen auch nur einen Spalt breit auseinander flogen, drängte Uruha seine Zunge dazwischen und küsste ihn mit einer Intensität, die ihm glatt das Hirn vernebelte. Dass Uruha jetzt nicht allzu forsch vorging, erleichterte es Aoi sich zu entspannen, und schon bald war er derjenige, dessen Hände über den Rücken des anderen glitten und auch ganz fix unter seinen Klamotten verschwanden um über seine heiße Haut zu streichen und ihn näher an sich zu ziehen. Jetzt war es Uruha, der überrascht war, aber er wäre ein Idiot gewesen jetzt irgendetwas dazu zu sagen, das wussten sie beide. Auch wenn Aoi mehr Nähe suchte, riss der Brünette sich zusammen und behielt seine Hände sogar über dem Stoff, sodass Aoi bald den Kuss löste und den Kopf gegen die Wand lehnte. Einige Sekunden lang klebte sein Blick an den rot geküssten Lippen des anderen, dann sah er ihm in die Augen. „Was ist los?“, kam es ganz leise über seine Lippen. „Warum bist du so...“ „Zurückhaltend?“, beendete Uruha den Satz für ihn. Ein Schmunzeln schlich sich auf seine Lippen. „Am liebsten würd' ich dir die Kleider vom Leib reißen und dich hier und jetzt vernaschen.“ Aoi erschauderte am ganzen Körper. „Warum machst du's dann nicht?“ Einen Moment lang sah Uruha ihn verblüfft an, dann lachte er und drückte sich näher an ihn. „Versprich mir, dass du mich nachher nicht wieder rausschmeißt...“ Ohne zu zögern nickte Aoi. „Wenn du mir versprichst, dass du mich diese Nacht keine Sekunde schlafen lässt.“ Aoi brauchte ein paar Sekunden um zu bemerken, was er da eben gesagt hatte, aber selbst das war schon zu lang, er konnte nicht mehr verhindern, dass Uruha sich sofort auf ihn stürzte, sich so eng an ihn presste, dass Aoi spürte, wie erregt er schon war, und ihn so verdammt heiß küsste, dass Aoi nicht anders konnte als gegen ihn zu kippen und wohlig seufzend die Augen zu schließen. Er genoss jede noch so kleine Berührung, die Uruha ihm zukommen ließ; jedes Streicheln, jedes Kratzen und vor allem jede einzelne verdammte Sekunde dieses Kusses. Er war so sehr darin vertieft all das zu genießen, dass er um sich herum gar nichts mehr mit bekam. Aber was gab es da auch schon mit zu bekommen? Schließlich waren sie ja allein. „Aoi?“, kam es plötzlich verschlafen aus Richtung Schlafzimmer. Dann ging die Tür auf und als hätte Uruha einen Schlag verpasst gekommen, zuckte er von ihm weg und starrte zu Mai, die sich die Augen reibend und halbnackt in der Tür stand. „Was ist los?“, fragte sie, dann erst sah sie ihn richtig an, bemerkte seine gehetzte Atmung, seine durchwühlten Haare und die rot geküssten Lippen. Ihr Blick wanderte zu Uruha, der sich an die gegenüberliegende Wand gepresst hatte und dessen Blick im Sekundentakt von Aoi zu Mai zuckte und wieder zurück. Aoi schluckte schwer. Es ärgerte ihn, dass er Mais Anwesenheit vergessen hatte, aber nicht, weil er ihr gegenüber ein schlechtes Gewissen hatte, sondern weil sie jetzt einfach nur störte. Er musste sie los werden und zwar schnell. Mai begriff sofort, was hier vor sich ging. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und ihre Mundwinkel zogen sich gefährlich nach unten. „Ihr habt nicht gerade rumgemacht, oder? Aoi! Ich lag direkt nebenan!“ Sie schmollte. Warum zum Teufel schmollte sie? Sollte sie doch froh sein, dass er sie überhaupt reingelassen und nicht sofort wieder rausgeschmissen hatte! „Das... das kann ich nicht glauben...“, sagte sie leise und heftete ihren Blick an Uruha fest, der immer noch ziemlich erregt war. Dass das mehr als offensichtlich war, bemerkte er erst, als Mai ihm so offensichtlich in den Schritt starrte. Er senkte den Kopf und presste die Lippen zusammen. „Warum hast du dir ihn ausgesucht?“ Aoi schluckte. „Mai... Warum fragst du überhaupt? Das kann dir doch-...“ „Nein, das ist mir nicht egal!“, fauchte sie ihn an. „Ich hab dich doch nicht in diesen gottverdammten Schwulenclub geschickt, damit du dann zu einem aus deiner Band rennst und dich von dem vögeln lässt!“ „Ich geh besser...“, kam es leise von Uruha, aber er machte keine Anstalten sich zu bewegen, sondern stand nur unsicher da und kaute sich auf der vollen Unterlippe herum. Oh Gott, Aoi wollte ihn wieder küssen! Auf der Stelle! „Ja, das machst du wohl besser.“ Uruha setzte sich in Bewegung. „Nein, du bleibst!“, schaltete sich Aoi ein und sah den Brünetten an, der ihm aber keinerlei Beachtung schenkte und schon fast an der Tür war. „Uruha, wenn du jetzt gehst, dann...“ Aoi stockte. Ja, was dann? Dann konnte er sich sicher sein, dass Uruha doch nur an seinen Arsch wollte. „Dann... dann war's das...“ Ruckartig wandte der andere ihm den Kopf zu und sah ihn beinahe panisch an. So verunsichert hatte Aoi ihn wirklich noch nie gesehen. Das Uruha jetzt so heftig reagierte, war ihm nicht geheuer, aber auch wenn der Idiot offenbar nicht wusste, was er wollte, er selbst wusste es. „Aoi, was soll das?“ Konnte diese blöde Zicke nicht endlich ihre verdammte Klappe halten? „Was soll was?!“, schnautzte er sie an. „Du bist wirklich die Letzte, die mir irgendwelche Vorwürfe zu machen hat! Ja, ich habe mir Uruha ausgesucht, und ja, es war verdammt heiß. Heißer als jede verdammte Nummer, die ich je mit dir hatte! Aber was interessiert dich das überhaupt? Du hast doch von Anfang an nebenher noch zig andere Kerle gehabt, von denen du dich hast aushalten lassen. Warum bist du also zurückgekommen? War ich so gut für dein Image? War es das?“ Aoi merkte erst jetzt, dass er die Hände zu Fäusten geballt hatte. Er atmete ein paar mal tief durch und versuchte sich zu beruhigen. „Pack deine Sachen und geh.“ Dann drehte er sich zu Uruha um, der die Hand schon auf der Türklinke hatte, und packte ihn am Arm. „Und du bleibst hier. Du hast mir was versprochen.“ Es dauerte eine Weile, aber schließlich ließ Uruha die Hand sinken, machte aber keine Anstalten sich auch nur einen Millimeter von der Tür wegzubewegen, sodass Aoi ihn etwas unsanft von dort wegziehen musste. Ohne Uruha loszulassen, wandte er sich wieder Mai zu. „Warum bist du immer noch hier?“ Sie blinzelte und Aoi meinte zu sehen, wie ihre Augen feucht wurden. War sie es etwa nicht gewohnt zurückgewiesen zu werden? Aoi jedenfalls würde sich von ihr nicht mehr auf der Nase herumtanzen lassen. Sie schniefte und verschwand dann im Schlafzimmer. „Na endlich...“ Aoi seufzte. Es erleichterte ihn ungemein zu wissen, dass sie gleich weg war und hoffentlich nie wieder kommen würde. Ohne sie war er viel besser dran. Vor allem, da Uruha hier war. Der erwachte jetzt auch endlich aus seiner Starre und schüttelte seine Hand ab, denn machte er ein paar Schritte, ehe er stehen blieb und sich zu Aoi umdrehte. „Was machst du überhaupt? Bist du bescheuert?“ Aoi runzelte die Stirn. „Das war schon längst überfällig.“, sagte er langsam und ließ den Brünetten dabei nicht aus den Augen. „Aoi, verdammt!“ Er zuckte zusammen. Worüber genau regte Uruha sich jetzt auf? „Du warst so fertig, weil sie Schluss gemacht hat! Wegen... mir. Und dem... was da zwischen uns lief... Dann kommt sie zurück und du schmeißt sie raus nur wegen mir? Ihr wart über ein Jahr zusammen! Das wirft man doch nicht so einfach weg!“ Erneut musste Aoi tief durchatmen und sich zur Ruhe zwingen. „Du hast Recht. Wir waren lange zusammen, aber das war keine richtige Beziehung. Hast du eben nicht zugehört? Ich wusste die ganze Zeit, dass sie mir fremd vögelt. Und ich liebe sie nicht. Sie ist nett und hübsch und... war ein verdammt toller Zeitvertreib, aber eben auch nicht mehr. Und, Uruha...“ Aoi seufzte und ging zu ihm. Ohne zu zögern nahm er seine Hand. „Sie ist nicht gegangen, weil wir beide im Bett waren. Sie ist schon abgehauen, als ich ihr gesagt hab, dass ich's gern mal mit 'nem Mann machen würde. Wäre mir die Beziehung so wichtig gewesen, wäre ich doch dann nicht in diesen verdammten Club gegangen!“ Aoi wusste nicht, ob er Uruha überzeugen konnte, aber wenn er ehrlich war, war ihm das gerade auch egal. Für ihn war nur wichtig, dass Mai hier endlich verschwand und am besten nicht mehr zurückkehrte. Und als hätte sie seine Gedanken gelesen, flog die Schlafzimmertür auf. Mai hatte sich angezogen und ihre Klamotten wieder gepackt – wobei sie ja bisher gar keine Gelegenheit gehabt hatte viel auszupacken. Sie war sauer, aber sie sagte kein Wort, als sie an ihnen beiden vorbei zur Tür ging und sie öffnete. Bevor sie raus ging, drehte sie sich allerdings noch einmal um und sah ihn an. Kurz huschte ihr Blick zu Uruha, dann wieder zurück zu dem Schwarzhaarigen. „Ich hoffe, er reißt dir gleich richtig schön deinen kleinen süßen Hintern auf.“ Dann drehte sie sich um und verschwand, aber nicht ohne die Tür hinter sich zuzuknallen – so laut, dass Aoi schon damit rechnete, dass gleich ein wütender Nachbar vor der Tür stand. Dem war aber nicht so, also wandte er sich Uruha zu. Endlich. „Jetzt sind wir allein.“, sagte er leise und er glaubte zu sehen, wie der Brünette die Lippen leicht verzog; vielleicht hatte er sich das aber nur eingebildet. Vielleicht aber auch nicht. Aoi zögerte einen Moment, dann ging er zu Uruha und stellte sich ganz dicht vor ihn. Er sagte nichts und tat nichts, sah ihn einfach nur an. Er spürte, wie Uruha unruhig wurde, doch das war ihm egal. Spätestens in ein paar Minuten würde er sowieso alles andere als ruhig sein. Er nahm seine Hand und ignorierte den schwachen Widerstand des Brünetten, zog ihn einfach mit sich ins Schlafzimmer und drückte ihn auf's Bett. Eins war klar: Er würde sein Versprechen halten, ebenso wie Uruha seines - und wenn er selbst dafür sorgen musste. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)