Delfin, 26, sucht. von SteFanatic ([Kakashi/Iruka]) ================================================================================ Kapitel 1: Chapter 1: "Einsamer Delfin." ----------------------------------------- Titel: Delfin, 26, sucht. Thema: Naruto Genre: Romanze, Humor Rating: P16-Slash ( wahrscheinlich in den letzten Kapiteln.) Hallöchen! Eine neue Ff, mit der ich sogar schon fast fertig bin. Toll, huh? Nichts Großartiges oder Tiefgründiges, aber ich brauchte, vor einiger Zeit, einfach mal etwas „Sinnloses“ und ja. That’s it. Ich hoffe, es finden sich Leute, die das hier lesen und eventuell auch mögen. ;) PS: Für Fehler jeglicher Art, wird keine Haftung übernommen! (: ****** » Chapter 1 „Du hast was!?“, schallten die aufgebrachten, beinahe schon ausgespuckten Worte durch die Straßen, was die anderen Leute drum herum zum neugieren Umschauen animierte. Nein, man konnte nicht abstreiten, dass Iruka Umino, allseits bekannter Lehrer an der Ninja-Akademie in Konoha-Gakure, sauer war. Und um nicht zu sagen sogar stinksauer. Um allerdings den neugierigen Blicken der Bürger zu entgehen, schleifte der Akademie-Lehrer seinen Schüler eigenhändig in eine nicht weit entfernte Seitengasse der Hauptstraße, auf der sie sich zuvor noch befunden hatten, rückte ihm dort bedrohlich nah auf den Leib. Naruto erschauderte. „Sag‘ mir, dass du einen verdammten Scherz gemacht hast, Naruto!“, zischte Iruka, was den Blonden heftig schlucken ließ, als er –zu allem Überfluss- bemerkte, wie eine Ader verdächtig an der Schläfe seines Lieblingssenseis pulsierte und sich unter der gebräunten Haut des Lehrers abzeichnete. Naruto interpretierte dies als durchaus schlechtes Omen. Nein, er wusste, dass Iruka kurz vor dem regelrechten Wutausbruch stand. Das machte die Sachen in diesem Moment aber nicht einen Deut besser. Im Gegenteil. Naruto wusste, was ihn noch erwarten würde. „Ich… naja…“, stammelte der Jung-Ninja, heftig nach einer Erklärung suchend. Gleichzeitig spielten sich vor seinem inneren Auge schon ganze Szenarien von Kopfnüssen und Schlägen auf seinen armen Schädel ab. Zähneknirschend erinnerte er sich noch an seine letzte Strafe, als er es gewagt hatte, Sensei Iruka einen Streich zu spielen und das, was in seinen Gedanken davon hängen geblieben war, gefiel ihm ganz und gar nicht. Nervös kaute er auf seiner Unterlippe herum, die mittlerweile schon völlig zerbissen erschien und blutrot schimmerte. „Ich… naja… Wie soll ich das erklären?“ Ein angespanntes Lachen verließ seine Kehle, immer noch nach den richtigen Worten ringend, um das Elend als möglichst kleines Übel verpacken zu können. Iruka hatte mittlerweile seine übliche, beinahe schon drohende Pose eingenommen: Beide Hände in die Seiten gestemmt, aufgeregt und gleichzeitig abwartend mit dem linken Fuß auf den Boden tippend, das Gesicht zur Faust geballt. Oh je, wo sollte das nur enden?, dachte sich Naruto mit Grauen. Letztendlich kramte er in dem kleinen Rucksack, den er heute bei sich hatte und holte eine zusammengefaltete Zeitung hervor, die darüber hinaus völlig zerknittert und abgegriffen wirkte. Mit zittrigen Händen blätterte der Blonde durch die einzelnen Seiten, bis er stoppte und das aufgeschlagene Blatt seinem Sensei unter die Nase hielt. „Da…“, kommentierte er leise und tippte auf eine Anzeige, die in schwarzen, fetten Lettern auf dem Papier angedruckt war. Iruka begann zu lesen, seine Augen fegten hektisch über jeden einzelnen Satz… 26, männlich, sucht. Ich, ein einfühlsamer und gutherziger Zwilling-Mann*, suche den einen Partner für gemütliche Stunden zu zweit. Ich möchte nach all den Jahren allein, wieder jemanden an meiner Seite haben, mit dem ich abends einschlafen und morgens aufwachen kann. Ich selbst bin 1,78m groß, schlank, durchtrainiert und besitze schulterlange Haare. Interesse? Wenn auch du deine Einsamkeit beenden willst und eine Schwäche für Delfine hast, dann melde dich bei mir! Xoxo Danach folgte die Angabe einer Adresse, an, an die man sich per Anfrage wenden sollte, wenn man Gefallen an der Anzeige und dem sich dahinter verbergendem Menschen gefunden hatte. Naruto lachte nervös, als er bemerkte, dass sein Lieblingssensei nun nur noch stumm auf das Magazin vor sich starrte und somit das Lesen beendet hatte. Er hätte es nie zugegeben, aber irgendwie war er stolz auf sich. Immerhin hatte er einen Text geschrieben, der nicht mal soooo schlecht erschien. Eigentlich war er sogar echt geil geworden, echt jetzt! Seiner Meinung nach jedenfalls. Iruka Umino, der sonst so sanftmütige Chuunin, sah das allerding ein klein wenig anders. „Was… ist… das?“ Zwischen jedem einzelnen Wort machte er eine Pause, um das Gesagte noch bedrohlicher klingen zu lassen. Der Blonde erzitterte. Die Stimme des Lehrers war verdächtig ruhig. Zu ruhig, was dem Uzumaki einen kalten Schauer über den Rücken jagte. Er hatte sich beinahe gewünscht, der Ältere würde seiner Wut freien Lauf lassen und Naruto sofort bestrafen. So hätte er das Schlimmste wenigstens schnell hinter sich gehabt. Aber nein, diesen Gefallen tat Iruka seinem Schüler nicht. Der Ältere wiederholte seine Frage. Die Worte dieses Mal noch ein Tick schärfer ausgesprochen, als noch zuvor. „Was. Ist. Das?“ Der junge Ninja schluckte. Verdammt, verdammt, verdammt. „Eine Kontaktanzeige, wie ich es eben schon gesagt habe, Sensei?“, antwortete er verunsichert, biss weiterhin auf seiner armen Lippe herum, bevor er hastig ein „Ich wollte dir nur helfen!“, hinterher schob, inständig hoffend, dass dadurch ein kleines Bisschen der angestauten Aggression, die sich mittlerweile doch auf Iruka Uminos Gesicht widerspiegelte, gelindert werden konnte. Der Chuunin ließ die Zeitung sinken, knüllte sie demonstrativ zusammen. „Ich will deine Hilfe nicht.“, bemerkte er mit einem drohenden Unterton in der Stimme, drückte dem Blondschopf das Papierknäuel in die Hand. „Und brauchen, tue ich sie erst recht nicht!“, mit diesen Worten bedachte er seinen Schüler mit einem tödlichen Blick. „Aber Sensei…!“, forderte Naruto weiterhin sein Glück heraus, was darin bestand, dass Iruka noch nicht auf ihn losgegangen und sein Kopf noch in einem heilen Zustand, ohne Beulen jeglicher Art, war. „Ich kann einfach nicht mehr mit ansehen, wie du immer allein heim gehst und niemanden hast..!“ Irukas Gesicht verfinsterte sich, die pulsierende Ader von vorhin trat erneut in Erscheinung. Der perfekte Zeitpunkt für den Genin, seine Klappe zuhalten und sich zu freuen, dass er am Leben war. Aber nein, Klein-Naru war größenwahnsinnig – so, wie wir ihn alle kennen und nun ja, gezwungenermaßen lieben- und plapperte weiter. „Du siehst immer so traurig aus, wenn Pärchen ihren Weg streifen, als würdest du selbst gern jemanden an deiner Seite haben!“ Finster. Es wurde immer finsterer. Naruto schaute kurz in den Himmel. Dunkle Wolken brauten sich zusammen. Er fragte sich, ob es wohl bald regnen würde. Hätte er auch nur eine Sekunde dafür verschwendet, die sich verändernde Mimik seines Senseis zu studieren, hätte er vielleicht mitbekommen, wie mittlerweile schon ein ganzes Unwetter tobte. Oh ja, Blitze durchzuckten Irukas Gehirn, immer und immer wieder. Der Regen prasselte gnadenlos nieder, der Himmel war getaucht in tiefes Schwarz. Weltuntergangsstimmung vom Feinsten. Naruto blinzelte. War irgendwas nicht in Ordnung? Ein Schulterzucken. Immer schön weitermachen. Gutes Motto. Das musste er sich später unbedingt notieren – wenn er dazu noch die Möglichkeit hätte, aber das stand für ihn, gerade in diesem Moment, weit außer Frage. „Und ich will nicht…“, setzte er fort. „…dass du vielleicht noch einsam und alleine stirbst!“ Stille. Unangenehme Stille. Tödliche Stille. „I…Iruka… Sensei?“ -„Ich an deiner Stelle, würde jetzt schnellstens weglaufen, Naruto. Ich gebe dir sogar Vorsprung.“ -„Was, wieso?“ - „Ich zähle bis drei….“ - „Aber… aber… aber…!“ -„Eins…“ -„Lass mich dir das doch erklären…! -„Zwei…“ -„I.R.U.K.AAAAAAA! Mache bloß keinen Unsinn… Aaaaah!“ Eine grausame Aura ging von dem Sensei aus, die Naruto eine Heidenangst einjagte und zugleich erschaudern ließ. Diese verdammte Ader an seiner Schläfe hatte mittlerweile eine beängstigende Größe erreicht. -„…Und drei.“ Der Chuunin hatte die letzte Zahl kaum ausgesprochen, da rannte Naruto wie von der Tarantel gestochen um sein Leben durch die Straßen von Konoha-Gakure. Hinter ihm her hechtete der aufgebrachte Akademie-Lehrer Iruka Umino, eine Morddrohung nach dem anderen nach seinem Noch-Schüler Naruto werfend. „Wenn ich dich in die Finger bekomme….!“ -„Aber Sensei!“, winselte der Angesprochene wie ein geprügelter Hund und verzog mitleidig das Gesicht. -„Was fällt dir ein, so eine Anzeige zu schreiben! In meinem Namen!“ Die verschreckten Gesichter der Menschen, die ebenfalls anwesend waren und das Chaos live und in Farbe miterleben durften, blendeten die beiden Ninjas gekonnt aus, setzten ihre herrlich Auseinandersetzung weiter ungeniert fort. -„Das habe ich doch erklärt, ich….!“ -„Oh ja, das hast du. Danke, dass du schon daran denkst, wie ich sterben werde, du Trottel!“ -„Das war doch nur gut gemeint!“ -„Gut gemeint? Gut gemeint!? Ich bring‘ dich um!“ -„Das sagst du immer. Und tust es nie!“ -„Soll ich deine Enttäuschung zerstören!?“ -„Das würdest du nie tun….! Oder…? Oder…!? Senseiiiiiiiiii!!!“ Iruka holte immer mehr auf. Egal, wie sehr Naruto versuchte, schneller zu rennen, es schien ihm nicht gelingen zu wollen. Trotzdem hechtete er weiter durch die Gassen und Straßen von dem Ninja-Dorf Konoha-Gakure. Eine ganze Weile später allerdings, bemerkte der Blondschopf, wie der Akademie-Lehrer es wohl aufgegeben zu haben schien, ihn zu verfolgen. Triumphierend lächelnd und fälschlicherweise den Gedanken hegend, dass er seinen Sensei flux abgehängt hätte, marschierte Naruto gelassen zu seiner kleinen Wohnung, bis… Eine kleine Rauchwolke kam wie aus dem Nichts und stieg vor seinen Augen in die Höhe. -„Hallo, Naruto Uzumaki…“ Narutos Augen weiteten sich erschrocken. „Ich hab‘ dich!“ Ein eiskaltes Lächeln lag auf Irukas Lippen, als er seinen Schüler am Arm packte. Das Gesicht des Blonden nahm schließlich eine Farbe an, mit der er sogar einer weißen Kalkwand Konkurrenz hätte machen können und das Einzige, was er nur Sekunden später heraus bringen konnte war… „KYAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAH!“ … ein ohrenbetäubender, freudiger Schrei des Wiedersehens, der beinahe auf der ganzen, weiten Welt zu hören war. ****** * Iruka wurde am 29. Mai geboren, also habe ich das Tierkreiszeichen „Zwilling" genommen Meinungen, Gedanken, Vorschläge – immer gern gesehen! (: Kapitel 2: Chapter 2: "Vogelscheuche." -------------------------------------- » Chapter 2 „Ich glaube, ich habe mich etwas zu sehr hinreißen lassen…“, gestand Iruka Umino leise und kratzte sich verlegen an der Narbe, die seinen Nasenrücken zierte. Nicht wirklich eine Entschuldigung, aber besser als nichts, dachte sich Naruto, der gerade sein lädiertes Gesicht im Spiegel, der im Flur seiner Wohnung hing, betrachtete. Überall blaue Flecken und Beulen. Sein Sensei war nicht gerade sanft gewesen, hatte seiner Wut wirklich Luft gemacht... Der Blonde seufzte. „Ja, Sensei. Ich habe es im Grunde genommen ja auch verdient…“ Er rieb sich die Wange, biss allerdings im selben Moment die Zähne zusammen, als ein heftiger Schmerz seinen Körper durchzuckte. „Autsch…“, wimmerte er kläglich, was Iruka hilflos aus der Wäsche schauen ließ. Oder war es doch eher mitleidig? Eine Mischung aus beidem, dachte Naruto, als er ein kurzes Blinzeln in Richtung seines Lehrers riskierte. Der Chuunin schien mit sich zu ringen, was er nun als nächstes sagen oder wie er sich verhalten sollte. Er schluckte heftig, ehe er den Mund öffnete. „Wollen wir vielleicht Ramen essen gehen?“ Kurze Pause. „ Ich lade dich ein…“, brachte er hervor, gleichzeitig legte sich ein roter Schimmer auf seine Wangen, wieder fuhr er sich leicht über seine Narbe im Gesicht. „Als kleine Entschuldigung…“ Die Worte waren nur ein Flüstern gewesen, aber der Blondschopf verstand sie dennoch. Er versuchte zu lächeln, obgleich sein Kopf immer noch wehtat von all den Kopfnüssen, mit denen Iruka ihn versehen hatte. Ein Nicken. „Klar!“ Iruka lachte erleichtert auf. Innerlich jedoch seufzte er stetig vor sich hin. Diese verdammte Anzeige ging ihm nicht aus dem Kopf. Er war nicht mehr wütend auf Naruto, jedenfalls nicht wirklich, aber trotzdem wollte die Vorstellung von diesem Text, den sein Schüler verfasst hatte, nicht vor seinem inneren Auge verschwinden und jeder erneute Gedanken trieb ihm unweigerlich Nervosität in die Adern. Er machte sich keine Sorgen darum, dass jemand antworten würde. (Die Anzeige war nicht unbedingt interessant und ansprechend gestaltet gewesen!) Nein, Iruka Umino hatte Angst, irgendjemand aus dem Dorf würde merken, dass er dieser jemand war, der, offensichtlich, einen ‚netten‘ Partner suchte und ihm demnach auslachen würde. Zumal der Chuunin nie viel von Kontaktanzeigen gehalten hatte. Er hatte sogar schon zig-mal seinem Unmut Luft gemacht und erläutert, wie unreif er diese Art der Partnersuche fand (jedoch konnte er sich nie erinnern, dass er dem Blonden dies je mitgeteilt hatte…) und nun dies! Das wäre sein Ruin. Oh Kami, schoss es dem Sensei verzweifelt durch den Kopf, wobei sich dies deutlich auf seine Gesichtszüge auswirkte und sie zu einer unschönen Grimasse werden ließ. Naruto starrte den Älteren verwundert an. „Alles okay, Sensei?“, fragte er bekümmert, als wäre nicht er der gewesen, der nun ein paar körperliche Schmerzen hatte, sondern Iruka selbst. Dieser riss seine Hände in die Höhe und antwortete hastig – zu hastig: „Nein, nein, Naruto. Alles gut!“ ****** „Zweimal Ramen, bitte!“ – „Kommt sofort, Iruka-Sensei!“ Iruka lächelte dankend und ließ sich schließlich neben Naruto auf einen der vielen Hocker in dem Lieblings-Imbiss von dem Blondschopf und ihm sinken. Er strich sich eine Haarsträhne seines braunen Haares aus der Stirn zurück in seinen streng nach hinten gebundenen Pferdeschwanz. „Wieso hast du das gemacht, Naruto?“, fragte er leise, nachdem sich eine unangenehme Stille zwischen beiden ausgebreitet hatte, lediglich leises Gemurmel und das ferne Klappern von Schüsseln hing in der Luft. „Was?“ – „Das mit der Anzeige, Baka!“, tadelte der Lehrer und versetzte seinem Schüler einen leichten Klapps gegen den Hinterkopf. Dieser grinste leicht. „Sorry, Sensei!“ Dann wendete er seinen Blick auf den Tresen vor sich, der aus unbearbeitetem Holz gefertigt war. Er schluckte, bevor er gediegen antwortete. „Ich wollte dir helfen.“ Iruka verdrehte die Augen. „Helfen? Sei‘ ehrlich. War es nicht eher wieder einer deiner Streiche?“ Naruto schüttelte den Kopf. „Für was hältst du mich?“ Seine Stimme klang nun doch etwas trotzig. „Für Konohas Chaos-Ninja Nummer eins.“, erwiderte Iruka ehrlich, wobei sich ein sachtes Schmunzeln auf seine Lippen schlich, als seine Aussage einen perplexen Ausdruck auf Narutos Gesicht zauberte. „Nein, Iruka-Sensei!“ Empörung schwang in seinen Worten. „Ich wollte wirklich helfen! Weil du mir so viel bedeutest, Sensei! Ich wünsche dir so sehr, dass du jemanden findest, der dich so liebt, wie du bist und…!“ – „Aber denkst du nicht, dass ich das alleine hinbekomme, Naruto?“, unterbrach Iruka seinen Schüler sanft, Angesprochener musterte seinen Gegenüber mit einem kritischen Blick. „Soll ich ehrlich sein?“ Der Chuunin bedachte den Jüngeren mit einem warnenden Blick, der heißen sollte ‚Sag‘ ja nichts Falsches, Baka!‘. Naruto allerdings fuhr unbeirrt fort. „In all der Zeit, seit ich dich kenne, habe ich nie gesehen, dass du irgendetwas Festes am Laufen hattest...“, gab er ehrlich zu, wodurch sich die Miene des Lehrers erneut verfinsterte, dennoch ließ er den Fuchsjungen ausreden. „Und aus diesem Grund wollte ich dir lediglich auf die Sprünge helfen. Außerdem ist es ja nicht so, dass in der Anzeige irgendwie dein Name steht oder sonst was….“ – „Aber genug Anzeichen.“, konterte der Ältere prompt und verschränkte beide Arme vor seiner Brust. „Ich meine… ‚Delfine‘? Da muss schon jemand selten dämlich sein, damit er den Braten nicht riecht…!“, zischte er bedrohlich, was Naruto nervös auflachen und sich leicht am Kinn kratzen ließ. Jetzt, wo er so – im Nachhinein- darüber nachdachte, musste er leider zu geben, dass die Hinweise auf seinen Sensei nicht wirklich gut im Text versteckt worden waren. Man musste nicht einmal gut darin sein, zwischen den Zeilen lesen zu können. Naruto hatte wirklich ganze Arbeit geleistet. Iruka war bekannt als der Lieblings-Sensei von so ziemlich allen Jung-Ninjas in Konoha, weil er sich rührend um seine Schüler kümmerte und sich alle Mühe machte, dass jeder die Prüfung zum Genin bestand. Somit war er also gleichzeitig ein Begriff für die Eltern der Kinder, deren Freunde und Freundes-Freunde. Mist. Naruto hätte innerlich heulen können, als er realisierte, dass sein Versuch seinem Sensei helfen zu wollen, mehr als nur nachhinten losgegangen war. „Yo!“ Naruto und Iruka drehten beide synchron ihre Köpfe zur Seite, als sie eine monotone Stimme vernahmen, die ihnen nur allzu bekannt war. „Kakashi-Sensei!“, bemerkte Naruto freudestrahlend. Durch das Tuch, das zweidrittel von Kakashis Gesicht verdeckte, konnte man nur erahnen, welchen Ausdruck er darunter verbarg. Lediglich sein linkes Auge war sichtbar. „Gut, Naruto. Du hast das Objekt identifiziert und namentlich erkannt!“ Dann drehte er sich zu Iruka, wobei sich sein freies Auge leicht krümmte. Iruka vermutete, dass er ein Grinsen auf den Lippen hatte. „Guten Tag, Iruka-Sensei!“ Der Angesprochene musterte seinen Gegenüber kurzzeitig, ehe er immer noch zögernd antwortete. „Hallo, Kakashi-Sensei.“ Er zwang sich zu einem Lachen, wollte nicht unhöflich wirken. Immerhin stand der berühmt berüchtigte Kopier-Ninja und Jounin von Konoha-Gakure vor ihm, der weit über die Grenzen des Dorfs bekannt war. „Darf ich mich vielleicht zu euch setzen?“ – „Aber natürlich, Sensei!“ Iruka konnte über so viel Naivität, die Naruto an den Tag legte, nur leicht den Kopf schütteln, was der Kopier-Ninja allerdings als eine völlig andere Geste auffasste. „Iruka-Sensei“, erhob er die Stimme. „Sie scheinen nicht sehr erfreut zu sein, wie?“ Irukas Augen weiteten sich vor Schreck, ehe sich ein roter Schimmer um seine Nase legte. „Nein…Nein. So war das nicht gemeint!“ Kakashis Auge krümmte sich erneut, so, wie es vor wenigen Minuten der Fall gewesen war, er erwiderte jedoch nichts. „Die Ramen, meine Herren. Tut mir Leid wegen der langen Wartezeit. Einer unserer Herde ist kaputt!“ Der Imbissbesitzer zog eine entschuldigende Miene und schob Naruto und Iruka zwei heiße, dampfende Schüsseln entgegen. „Kein Problem!“, winkte Iruka ab und lächelte sanft. Der alte Mann erwiderte diese Geste. „Und Sie, Kakashi-Sensei?“ Der Angesprochene schien zu überbelegen. „Och, wieso eigentlich nicht.“ Er kratzte sich an seinem von dem schwarzen Tuch bedecktem Kinn. „Ich habe eh etwas Zeit…“ Iruka verzog den Mund zu einem fast nicht sichtbarem, wissenden Grinsen. Das war typisch Kakashi, dachte er sich. Der Jounin war dafür bekannt, dass er ein notorischer Zuspätkommer war. Zwei Stunden oder mehr, konnten von der eigentlich vereinbarten Zeit schon einmal abweichen, da war es also auch dieses Mal kein Wunder, dass den Kopier-Ninja aus Konoha-Gakure selbst ein kaputter Herd nicht aus der Ruhe bringen konnte. Darüber hinaus war sich Iruka fast hundertprozentig sicher, dass der Jounin zur Not auch eine Ausrede parat hätte, die zwar – wie so ziemlich immer- nicht besonders logisch klingen würde, aber besser war, als nichts. „Iruka-Sensei?“ Ein lautes Fingerschnipsen direkt vor dem Gesicht des Lehrers, holte ihn zurück aus seinen Gedanken. „Ehm…“ – „Willst du, dass deine Ramen kalt werden, Iruka-Sensei?“ Mit einem Berg voll Ramen in seinem Mund, schmatzte Naruto seinem Sensei entgegen, stopfte sich noch mehr Essen hinein. Iruka errötete leicht und schüttelte leicht den Kopf, wand sich dann seinem eigenen Essen zu. Kakashi beobachtete das Szenario. Unter seiner Maske verbarg sich ein Lächeln, das keiner von den beiden, weder Naruto noch Iruka, zu bemerken schienen. Er konnte einfach nicht aufhören, zu schmunzeln, als er sah, wie Iruka-Sensei erneut errötete, was er, wie Kakashi bemerkt hatte, sehr oft tat, ob nun aus Wut oder aber, weil ihm etwas unangenehm oder peinlich war. Kakashi hatte mittlerweile auch sein Essen erhalten, konnte sich aber nicht wirklich darauf konzentrieren. Der Kopier-Ninja hatte schon lange sein Interesse für den Chuunin entdeckt und war vorhin schließlich in diesen Imbiss eingekehrt, weil er das Chakra des anderen deutlich spüren hatte können. Er konnte nicht widerstehen, war aber gleichzeitig enttäuscht gewesen, als er auch Naruto vorgefunden hatte, was er sich – um ehrlich zu sein- hätte denken können, da der Sensei und sein quirliger Blondschopf beinahe unzertrennlich waren. Kakashi seufzte, was die beiden besagten Personen neben ihm aufschauen ließ. „Sensei?“, fragte Naruto verwundert. „Alles okay?“ Er schielte auf die immer noch volle Schüssel des Lehrers. „Haben Sie denn keinen Hunger?“, hakte der Jung-Ninja hoffnungsvoll nach, als er ein noch immer bestehendes Knurren in seiner Magengegen verspürte. Kakashi blinzelte, als ihm der gierige Ausdruck in den Augen des Genins nicht entging. Er schüttelte mit dem Kopf. Nein, eigentlich hatte er keinen Hunger, sondern wollte nur die Nähe des Chuunins, wenn man die Distanz von gut einem Meter zwischen ihm und Iruka denn als solche beschreiben konnte, genießen, aber das konnte er dem Blonden schlecht auf die Nase binden. Narutos Gesicht hellte sich auf. „Darf ich die Ramen dann haben, Sensei!?“ – „Naruto!“, mischte sich nun letztendlich auch Iruka ein, der mittlerweile seine Mahlzeit beendet und die Schale demonstrativ von sich geschoben hatte. „Sei nicht so unverschämt!“, tadelte er mit gehobenem Finger, gab seinem ehemaligen Sprössling gleichzeitig einen bösen Blick. Naruto grinste verlegen, kratzte sich an der Wange, die Schmerzen waren mittlerweile schon gänzlich vergessen. „Keine Sorge, Iruka-Sensei.“, versuchte Kakashi die Situation zu entschärfen, schob Naruto seine in der Zwischenzeit schon erkaltete Schüssel mit Ramen entgegen. „Er kann sie gerne haben, wenn er möchte. Ich würde sie ja doch nicht selbst essen.“ Naruto und sein Lieblingssensei sahen den Grauhaarigen verständnislos an, ein riesengroßes Fragezeichen über ihren Köpfen hängend. Seit wann war Kakashi Hatake, der Kakashi Hatake, so nett und freundlich und überhaupt so… zuvorkommend? Iruka legte die Stirn in tiefe Falten, als er über diese neue Eigenart – bei dem Jounin konnte man durchaus von so etwas reden- , grübelte und sich deutlich daran erinnerte, dass dies nicht immer der Fall gewesen war. War aus dem verschrobenen Super-Ninja so etwas wie ein Mensch mit Herz geworden? Sein ehemaliger Schüller allerdings zuckte nur gleichgültig die Schultern und machte sich auf, auch Kakashis bestellte Portion Ramen zu vertilgen. Der Chuunin hingegen konnte nicht anders, als Kakashi weiter anzustarren und als dieser schließlich den Blick erwiderte, errötete Iruka fürchterlich, ärgerte sich gleichzeitig, dass der Jounin ihn erwischt hatte. Kakashi auf der anderen Seite, musste wiederholt grinsen, was sein Gegenüber jedoch nur erahnen konnte. Seinem Tuch sei Dank, dachte sich der Ninja, wobei sich seine Mundwinkel noch ein Stückchen mehr gen Decke hoben. ***** Kapitel 3: Chapter 3: "Druckerschwärze." ---------------------------------------- » Chapter 3 Immer und immer wieder überflog er die abgedruckten Zeilen auf der dünnen Seite der Zeitung, die er krampfhaft in den Händen hielt. Iruka Umino hätte am liebsten dort, genau dort im Zeitschriftenladen von Konoha-Gakure angefangen zu weinen, aber das tat er nicht – immerhin war er ein Ninja und Ninjas waren keine Heulsusen! Dennoch konnte er das Gefühl von einer gewissen Übelkeit, die sich in seinem Magen ausbreitete - und eindeutig nicht von den Ramen herrührte, die er vor ein paar Minuten gegessen hatte,- nicht unterdrücken. Nein, allein diese kleine, dumme Anzeige, die Naruto in seinem Namen für ihn geschrieben hatte, war schuld daran! „Der Delfin zum Liebhaben“, grummelte er leise vor sich hin, faltete die Zeitung zusammen, stopfte sie zurück in das Regal, was ihm einen kritischen Blick des Verkäufers an der Kasse einbrachte. Wieder legte sich ein roter Schimmer um seine Nase und auf seine Wangen, woraufhin er sich schnell ein anderes Magazin schnappte und es interessiert studierte. „Hallo, Iruka-Sensei. Das ist aber eine Überraschung, dass wir uns schon wieder sehen!“ Erschrocken hüpfte der Chuunin zur Seite, wobei ihm das Heft aus den Händen auf den Boden fiel, als er – völlig unerwartet- eine Stimme hinter seinem Rücken vernahm. Hätten Blicke töten können, wäre Iruka durch das ständige Starren des Kassierers mittlerweile schon totumgefallen. „Kakashi-Sensei!“, brachte er gerade so ohne ein Stottern hervor, während er sich nach dem Gegenstand, der ihm –aus Versehen- aus den Fingern geglitten war, bückte. „Das ist... wirklich eine Überraschung!“ Irukas Herz klopfte ihm bis zum Hals und noch höher. Himmel, wo kam der Jounin nur plötzlich her? Der Lehrer fühlte sich ein klein wenig verfolgt… „Was machen Sie denn hier?“, seine Stimme klang klagend. „Das gleiche wie Sie, schätze ich.“ Oh nein, das glaube ich nicht, schoss es Iruka durch den Kopf. „Ich suche nach Lesestoff.“ Der Kopier-Ninja schaute sich um. Iruka folgte seinem Blick, der schließlich an der Tageszeitung hängen blieb, die die peinliche Kontaktanzeige beinhaltete. Dem Chuunin graute es schon bei dem Gedanken, der eigenwillige Ninja würde diese durch Zufall lesen und mit seiner scharfen Kombinationsgabe herausfinden, dass Iruka selbst gemeint war. Kakashi war gerade im Begriff, sich ein Exemplar herauszunehmen, als der junge Chuunin völlig überstürzt dazwischen ging und dies mit einem lauten „Nein!“ kommentierte. Kakashi blinzelte verwirrt. Iruka errötete. „Ich meine.. Ehm, die Zeitung wollte ich haben… Ich… eh…“ Kakashi blinzelte ein zweites Mal. Iruka errötete noch mehr – wenn das noch möglich war. Super, Iruka. Mach‘ dich ruhig weiter zum Volldepp! Nervös nahm er die Zeitung aus dem Regal, grinste verlegen, um seine Unsicherheit zu übertünchen. „Ich wusste ja nicht, dass Sie so eine große Verbindung gerade zu diesem Exemplar haben, Sensei!“ Nun klang ein Hauch von Heiterkeit in seiner Stimme. Iruka wäre am liebsten im Boden versunken oder tot umgefallen. Schlimmer konnte es nicht mehr kommen. Oder? „Ich… Nun ja.“ Und mit einem Mal wurde dem Chuunin klar, dass er nicht im Geringsten eine Erklärung parat hatte. Und so was durfte sich Ninja nennen. Wieder war der Sensei den Tränen nahe – aus Verzweiflung. Heute war wirklich nicht sein Tag, Naruto sei Dank. „Nun. Kakashi-Sensei. Leider muss ich mich verabschieden.“ Iruka sicherte sich seine Zeitung, war im Begriff diese zu bezahlen, bis Kakashi sagte: „Dann werde ich eine andere nehmen!“ Mit diesen Worten hatte Iruka sich alle anderen Exemplare unter den Arm geklemmt- war nun um gefühlte hundert Zeitungen reicher-, mit der Erläuterung, er bräuchte diese für seinen morgigen Unterricht, da er mit den Kindern aktuelle Ereignisse analysieren wollte und um zwanzig Ryo ärmer. Den genugtuenden Blick des Verkäufers würde er nie vergessen, ebenso wie Kakashi, der in diesem Moment grinsend wie ein Honigkuchenpferd dastand und dem Chuunin seelenruhig dabei zuschaute, wie er die Papierfetzen bezahlte. Verdammt! ***** „Sensei? Wieso hast du so viele Zeitungen?“ – „Frag bitte nicht, Naruto!“ Der Blondschopf konnte den genervten Unterton in der Stimme seines Lehrers deutlich heraushören und entschied, in Anbetracht der bisherigen, vergangenen Geschehnisse und seiner Gesundheit zu Liebe, den Mund zu halten. Iruka seufzte, als er sich an das bizarre Treffen mit den Jounin erinnerte. Naruto blinzelte. „Sensei?“, fragte er vorsichtig nach, blickte den Älteren, der ihn zu einem Tee in seinem Appartement eingeladen hatte, fragend an. „Kakashi hat mich in diesem Zeitungskiosk in der Stadt abgefangen.“ Er grummelte, errötete gleichzeitig etwas. „Abgefangen?“ Der junge Genin schaute seinen Gegenüber mich großen Augen an, dieser zuckte mit den Schultern. „Naja, nicht direkt abgefangen viel mehr… Er war plötzlich einfach da.“ Überlegen. „Wie aus dem nichts.“ Naruto nickte verstehend. „Dieser alte Perversling“, kommentierte er, rümpfte die Nase. „Man weiß echt nie, was in seinem Hirn so vor sich geht.“ Nein, dachte sich Iruka innerlich. Das konnte man wirklich nie wissen… Kakashi war nahezu undurchschaubar. Und obwohl er Naruto völlig zustimmte, gab er seinem Schüler einen strafenden Blick. „Also, Naruto. So spricht man nicht über seinen Sensei!“ Auch, wenn es wahr ist, fügte er in Gedanken hinzu, sprach diese aber nicht aus. „Nur….“, der Blondschopf erhob erneut das Wort. „Das erklärt noch lange nicht, wieso du so viele Zeitungen gebunkert hast, Iruka-Sensei!“ – „Wieso wohl?“, antwortete der Befragte beinahe schon schnippisch. „Wegen dieser Anzeige natürlich! Kakashi-Sensei wollte sich tatsächlich eins dieser Teile kaufen und…“ Er legte eine kurze Pause ein, als seine Aktion in dem Laden vor seinem innerlichen Augen auf flimmerte und ihm schmerzlich zeigte, wie dumm diese im Nachhinein doch gewesen war. „… Ich wollte einfach nicht, dass er diesen Schundtext….“ – „Hey!“, protestierte Naruto prompt. „Das sollte doch nur eine Hilfestellung sein!“ Iruka bedachte den Jungen mit einem eiskalten Blick, der den Ninja davor warnen sollte, seinen Mund aufzumachen und erneut seinen Senf zu dieser Situation, die er dem Chuunin eingebrockt hatte, dazuzugeben. Schweigen war das Einzige, was dem Genin in diesem Moment zustand. „…liest und schon gar nicht ein gewisser Kopier-Ninja mit seiner beschissenen Gabe, alles Mögliche zu analysieren und schließlich zu durchschauen!“ Ein Schnaufen. „Stell‘ dir das mal vor!“ Der Sensei warf theatralisch die Hände in die Luft. „Er hätte dies wirklich durch Zufall gelesen..!“ – „Und ich dachte Kakashi-Sensei liest nur diese Icha Icha – Romane.“, warf Naruto skeptisch ein, was Iruka verwirrt blinzeln ließ. „Was?“ – „Naja, diese Pornos in Buchformat, die er ständig liest. Sogar beim Training.“ Der Jungninja grummelte. „Und selbst dann ist er besser als wir.“ Nun musste der Akademielehrer lächeln. „Er ist auch nicht um sonst ein Elite-Ninja, Naruto!“ Angesprochener seufzte tief. „Und trotzdem ist es deprimierend.“ – „Aber du hast Recht.“ Nachdenklich tippte sich Iruka mit dem Zeigefinger gegen die Lippen. „Also, dass Kakashi normalerweise nur diese Schmuddelbücher liest. Ich habe noch nie gesehen, dass er je etwas anderes gelesen hat. Nicht, dass ich darauf achten würde, aber…“ Iruka seufzte. – „Ehm, Sensei?“ - „Ja, Naruto?“ – „Du weißt aber schon, dass das nicht der einzige Laden in Konoha ist und somit nicht die einzigen Zeitungen, nicht?“ Wieder ein Seufzen. – „Und das bringt uns also zu dem nächsten Problem…“ ***** Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)