Delfin, 26, sucht. von SteFanatic ([Kakashi/Iruka]) ================================================================================ Kapitel 2: Chapter 2: "Vogelscheuche." -------------------------------------- » Chapter 2 „Ich glaube, ich habe mich etwas zu sehr hinreißen lassen…“, gestand Iruka Umino leise und kratzte sich verlegen an der Narbe, die seinen Nasenrücken zierte. Nicht wirklich eine Entschuldigung, aber besser als nichts, dachte sich Naruto, der gerade sein lädiertes Gesicht im Spiegel, der im Flur seiner Wohnung hing, betrachtete. Überall blaue Flecken und Beulen. Sein Sensei war nicht gerade sanft gewesen, hatte seiner Wut wirklich Luft gemacht... Der Blonde seufzte. „Ja, Sensei. Ich habe es im Grunde genommen ja auch verdient…“ Er rieb sich die Wange, biss allerdings im selben Moment die Zähne zusammen, als ein heftiger Schmerz seinen Körper durchzuckte. „Autsch…“, wimmerte er kläglich, was Iruka hilflos aus der Wäsche schauen ließ. Oder war es doch eher mitleidig? Eine Mischung aus beidem, dachte Naruto, als er ein kurzes Blinzeln in Richtung seines Lehrers riskierte. Der Chuunin schien mit sich zu ringen, was er nun als nächstes sagen oder wie er sich verhalten sollte. Er schluckte heftig, ehe er den Mund öffnete. „Wollen wir vielleicht Ramen essen gehen?“ Kurze Pause. „ Ich lade dich ein…“, brachte er hervor, gleichzeitig legte sich ein roter Schimmer auf seine Wangen, wieder fuhr er sich leicht über seine Narbe im Gesicht. „Als kleine Entschuldigung…“ Die Worte waren nur ein Flüstern gewesen, aber der Blondschopf verstand sie dennoch. Er versuchte zu lächeln, obgleich sein Kopf immer noch wehtat von all den Kopfnüssen, mit denen Iruka ihn versehen hatte. Ein Nicken. „Klar!“ Iruka lachte erleichtert auf. Innerlich jedoch seufzte er stetig vor sich hin. Diese verdammte Anzeige ging ihm nicht aus dem Kopf. Er war nicht mehr wütend auf Naruto, jedenfalls nicht wirklich, aber trotzdem wollte die Vorstellung von diesem Text, den sein Schüler verfasst hatte, nicht vor seinem inneren Auge verschwinden und jeder erneute Gedanken trieb ihm unweigerlich Nervosität in die Adern. Er machte sich keine Sorgen darum, dass jemand antworten würde. (Die Anzeige war nicht unbedingt interessant und ansprechend gestaltet gewesen!) Nein, Iruka Umino hatte Angst, irgendjemand aus dem Dorf würde merken, dass er dieser jemand war, der, offensichtlich, einen ‚netten‘ Partner suchte und ihm demnach auslachen würde. Zumal der Chuunin nie viel von Kontaktanzeigen gehalten hatte. Er hatte sogar schon zig-mal seinem Unmut Luft gemacht und erläutert, wie unreif er diese Art der Partnersuche fand (jedoch konnte er sich nie erinnern, dass er dem Blonden dies je mitgeteilt hatte…) und nun dies! Das wäre sein Ruin. Oh Kami, schoss es dem Sensei verzweifelt durch den Kopf, wobei sich dies deutlich auf seine Gesichtszüge auswirkte und sie zu einer unschönen Grimasse werden ließ. Naruto starrte den Älteren verwundert an. „Alles okay, Sensei?“, fragte er bekümmert, als wäre nicht er der gewesen, der nun ein paar körperliche Schmerzen hatte, sondern Iruka selbst. Dieser riss seine Hände in die Höhe und antwortete hastig – zu hastig: „Nein, nein, Naruto. Alles gut!“ ****** „Zweimal Ramen, bitte!“ – „Kommt sofort, Iruka-Sensei!“ Iruka lächelte dankend und ließ sich schließlich neben Naruto auf einen der vielen Hocker in dem Lieblings-Imbiss von dem Blondschopf und ihm sinken. Er strich sich eine Haarsträhne seines braunen Haares aus der Stirn zurück in seinen streng nach hinten gebundenen Pferdeschwanz. „Wieso hast du das gemacht, Naruto?“, fragte er leise, nachdem sich eine unangenehme Stille zwischen beiden ausgebreitet hatte, lediglich leises Gemurmel und das ferne Klappern von Schüsseln hing in der Luft. „Was?“ – „Das mit der Anzeige, Baka!“, tadelte der Lehrer und versetzte seinem Schüler einen leichten Klapps gegen den Hinterkopf. Dieser grinste leicht. „Sorry, Sensei!“ Dann wendete er seinen Blick auf den Tresen vor sich, der aus unbearbeitetem Holz gefertigt war. Er schluckte, bevor er gediegen antwortete. „Ich wollte dir helfen.“ Iruka verdrehte die Augen. „Helfen? Sei‘ ehrlich. War es nicht eher wieder einer deiner Streiche?“ Naruto schüttelte den Kopf. „Für was hältst du mich?“ Seine Stimme klang nun doch etwas trotzig. „Für Konohas Chaos-Ninja Nummer eins.“, erwiderte Iruka ehrlich, wobei sich ein sachtes Schmunzeln auf seine Lippen schlich, als seine Aussage einen perplexen Ausdruck auf Narutos Gesicht zauberte. „Nein, Iruka-Sensei!“ Empörung schwang in seinen Worten. „Ich wollte wirklich helfen! Weil du mir so viel bedeutest, Sensei! Ich wünsche dir so sehr, dass du jemanden findest, der dich so liebt, wie du bist und…!“ – „Aber denkst du nicht, dass ich das alleine hinbekomme, Naruto?“, unterbrach Iruka seinen Schüler sanft, Angesprochener musterte seinen Gegenüber mit einem kritischen Blick. „Soll ich ehrlich sein?“ Der Chuunin bedachte den Jüngeren mit einem warnenden Blick, der heißen sollte ‚Sag‘ ja nichts Falsches, Baka!‘. Naruto allerdings fuhr unbeirrt fort. „In all der Zeit, seit ich dich kenne, habe ich nie gesehen, dass du irgendetwas Festes am Laufen hattest...“, gab er ehrlich zu, wodurch sich die Miene des Lehrers erneut verfinsterte, dennoch ließ er den Fuchsjungen ausreden. „Und aus diesem Grund wollte ich dir lediglich auf die Sprünge helfen. Außerdem ist es ja nicht so, dass in der Anzeige irgendwie dein Name steht oder sonst was….“ – „Aber genug Anzeichen.“, konterte der Ältere prompt und verschränkte beide Arme vor seiner Brust. „Ich meine… ‚Delfine‘? Da muss schon jemand selten dämlich sein, damit er den Braten nicht riecht…!“, zischte er bedrohlich, was Naruto nervös auflachen und sich leicht am Kinn kratzen ließ. Jetzt, wo er so – im Nachhinein- darüber nachdachte, musste er leider zu geben, dass die Hinweise auf seinen Sensei nicht wirklich gut im Text versteckt worden waren. Man musste nicht einmal gut darin sein, zwischen den Zeilen lesen zu können. Naruto hatte wirklich ganze Arbeit geleistet. Iruka war bekannt als der Lieblings-Sensei von so ziemlich allen Jung-Ninjas in Konoha, weil er sich rührend um seine Schüler kümmerte und sich alle Mühe machte, dass jeder die Prüfung zum Genin bestand. Somit war er also gleichzeitig ein Begriff für die Eltern der Kinder, deren Freunde und Freundes-Freunde. Mist. Naruto hätte innerlich heulen können, als er realisierte, dass sein Versuch seinem Sensei helfen zu wollen, mehr als nur nachhinten losgegangen war. „Yo!“ Naruto und Iruka drehten beide synchron ihre Köpfe zur Seite, als sie eine monotone Stimme vernahmen, die ihnen nur allzu bekannt war. „Kakashi-Sensei!“, bemerkte Naruto freudestrahlend. Durch das Tuch, das zweidrittel von Kakashis Gesicht verdeckte, konnte man nur erahnen, welchen Ausdruck er darunter verbarg. Lediglich sein linkes Auge war sichtbar. „Gut, Naruto. Du hast das Objekt identifiziert und namentlich erkannt!“ Dann drehte er sich zu Iruka, wobei sich sein freies Auge leicht krümmte. Iruka vermutete, dass er ein Grinsen auf den Lippen hatte. „Guten Tag, Iruka-Sensei!“ Der Angesprochene musterte seinen Gegenüber kurzzeitig, ehe er immer noch zögernd antwortete. „Hallo, Kakashi-Sensei.“ Er zwang sich zu einem Lachen, wollte nicht unhöflich wirken. Immerhin stand der berühmt berüchtigte Kopier-Ninja und Jounin von Konoha-Gakure vor ihm, der weit über die Grenzen des Dorfs bekannt war. „Darf ich mich vielleicht zu euch setzen?“ – „Aber natürlich, Sensei!“ Iruka konnte über so viel Naivität, die Naruto an den Tag legte, nur leicht den Kopf schütteln, was der Kopier-Ninja allerdings als eine völlig andere Geste auffasste. „Iruka-Sensei“, erhob er die Stimme. „Sie scheinen nicht sehr erfreut zu sein, wie?“ Irukas Augen weiteten sich vor Schreck, ehe sich ein roter Schimmer um seine Nase legte. „Nein…Nein. So war das nicht gemeint!“ Kakashis Auge krümmte sich erneut, so, wie es vor wenigen Minuten der Fall gewesen war, er erwiderte jedoch nichts. „Die Ramen, meine Herren. Tut mir Leid wegen der langen Wartezeit. Einer unserer Herde ist kaputt!“ Der Imbissbesitzer zog eine entschuldigende Miene und schob Naruto und Iruka zwei heiße, dampfende Schüsseln entgegen. „Kein Problem!“, winkte Iruka ab und lächelte sanft. Der alte Mann erwiderte diese Geste. „Und Sie, Kakashi-Sensei?“ Der Angesprochene schien zu überbelegen. „Och, wieso eigentlich nicht.“ Er kratzte sich an seinem von dem schwarzen Tuch bedecktem Kinn. „Ich habe eh etwas Zeit…“ Iruka verzog den Mund zu einem fast nicht sichtbarem, wissenden Grinsen. Das war typisch Kakashi, dachte er sich. Der Jounin war dafür bekannt, dass er ein notorischer Zuspätkommer war. Zwei Stunden oder mehr, konnten von der eigentlich vereinbarten Zeit schon einmal abweichen, da war es also auch dieses Mal kein Wunder, dass den Kopier-Ninja aus Konoha-Gakure selbst ein kaputter Herd nicht aus der Ruhe bringen konnte. Darüber hinaus war sich Iruka fast hundertprozentig sicher, dass der Jounin zur Not auch eine Ausrede parat hätte, die zwar – wie so ziemlich immer- nicht besonders logisch klingen würde, aber besser war, als nichts. „Iruka-Sensei?“ Ein lautes Fingerschnipsen direkt vor dem Gesicht des Lehrers, holte ihn zurück aus seinen Gedanken. „Ehm…“ – „Willst du, dass deine Ramen kalt werden, Iruka-Sensei?“ Mit einem Berg voll Ramen in seinem Mund, schmatzte Naruto seinem Sensei entgegen, stopfte sich noch mehr Essen hinein. Iruka errötete leicht und schüttelte leicht den Kopf, wand sich dann seinem eigenen Essen zu. Kakashi beobachtete das Szenario. Unter seiner Maske verbarg sich ein Lächeln, das keiner von den beiden, weder Naruto noch Iruka, zu bemerken schienen. Er konnte einfach nicht aufhören, zu schmunzeln, als er sah, wie Iruka-Sensei erneut errötete, was er, wie Kakashi bemerkt hatte, sehr oft tat, ob nun aus Wut oder aber, weil ihm etwas unangenehm oder peinlich war. Kakashi hatte mittlerweile auch sein Essen erhalten, konnte sich aber nicht wirklich darauf konzentrieren. Der Kopier-Ninja hatte schon lange sein Interesse für den Chuunin entdeckt und war vorhin schließlich in diesen Imbiss eingekehrt, weil er das Chakra des anderen deutlich spüren hatte können. Er konnte nicht widerstehen, war aber gleichzeitig enttäuscht gewesen, als er auch Naruto vorgefunden hatte, was er sich – um ehrlich zu sein- hätte denken können, da der Sensei und sein quirliger Blondschopf beinahe unzertrennlich waren. Kakashi seufzte, was die beiden besagten Personen neben ihm aufschauen ließ. „Sensei?“, fragte Naruto verwundert. „Alles okay?“ Er schielte auf die immer noch volle Schüssel des Lehrers. „Haben Sie denn keinen Hunger?“, hakte der Jung-Ninja hoffnungsvoll nach, als er ein noch immer bestehendes Knurren in seiner Magengegen verspürte. Kakashi blinzelte, als ihm der gierige Ausdruck in den Augen des Genins nicht entging. Er schüttelte mit dem Kopf. Nein, eigentlich hatte er keinen Hunger, sondern wollte nur die Nähe des Chuunins, wenn man die Distanz von gut einem Meter zwischen ihm und Iruka denn als solche beschreiben konnte, genießen, aber das konnte er dem Blonden schlecht auf die Nase binden. Narutos Gesicht hellte sich auf. „Darf ich die Ramen dann haben, Sensei!?“ – „Naruto!“, mischte sich nun letztendlich auch Iruka ein, der mittlerweile seine Mahlzeit beendet und die Schale demonstrativ von sich geschoben hatte. „Sei nicht so unverschämt!“, tadelte er mit gehobenem Finger, gab seinem ehemaligen Sprössling gleichzeitig einen bösen Blick. Naruto grinste verlegen, kratzte sich an der Wange, die Schmerzen waren mittlerweile schon gänzlich vergessen. „Keine Sorge, Iruka-Sensei.“, versuchte Kakashi die Situation zu entschärfen, schob Naruto seine in der Zwischenzeit schon erkaltete Schüssel mit Ramen entgegen. „Er kann sie gerne haben, wenn er möchte. Ich würde sie ja doch nicht selbst essen.“ Naruto und sein Lieblingssensei sahen den Grauhaarigen verständnislos an, ein riesengroßes Fragezeichen über ihren Köpfen hängend. Seit wann war Kakashi Hatake, der Kakashi Hatake, so nett und freundlich und überhaupt so… zuvorkommend? Iruka legte die Stirn in tiefe Falten, als er über diese neue Eigenart – bei dem Jounin konnte man durchaus von so etwas reden- , grübelte und sich deutlich daran erinnerte, dass dies nicht immer der Fall gewesen war. War aus dem verschrobenen Super-Ninja so etwas wie ein Mensch mit Herz geworden? Sein ehemaliger Schüller allerdings zuckte nur gleichgültig die Schultern und machte sich auf, auch Kakashis bestellte Portion Ramen zu vertilgen. Der Chuunin hingegen konnte nicht anders, als Kakashi weiter anzustarren und als dieser schließlich den Blick erwiderte, errötete Iruka fürchterlich, ärgerte sich gleichzeitig, dass der Jounin ihn erwischt hatte. Kakashi auf der anderen Seite, musste wiederholt grinsen, was sein Gegenüber jedoch nur erahnen konnte. Seinem Tuch sei Dank, dachte sich der Ninja, wobei sich seine Mundwinkel noch ein Stückchen mehr gen Decke hoben. ***** Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)