Love Like Woah! von dadgrin (FrauxTeito) ================================================================================ Kapitel 11: Kollision Part I ---------------------------- Disclaimer: 07-Ghost GEHÖRT MIR NICHT (wenn dann würde ALLES aus diesem Kapitel WIRKLICH in Original vorkommen - ja, ihr werdets lieben) xD Charaktere und Originalstory gehören Yuki Amemiya und Yukino Ichihara. -^.^- Viel Spaß beim lesen! ___________________________________________________ Out of the doubt that fills my mind I somehow find You and I collide - Collide by Howie Day Ding, dong. Ding, dong. Ding, dong. Der Klang der Kirchenglocken weckte Frau. Es war Zeit für die heilige sechs Uhr Messe am Samstag. Er vergrub das Gesicht im Kissen, genervt davon das der Klang seinen Schlaf störte. Fünf Monate waren vergangen seit er seinen heiligen Schwur zurückgezogen hatte. Seine morgendlichen Pflichten nicht mehr erfüllen zu müssen kam ihm irgendwie erfrischend vor. Dennoch, 'verdammter Lärm. Sie sollten wirklich mehr auf die Bürger die bis spät in die Nacht arbeiten Rücksicht nehmen.' Seitdem Frau seinem Bischofsamt abgeschworen hatte arbeitete er als Barkeeper in einer Bar am äußersten Ende der Stadt des siebten Distriktes. Seine Arbeit beginnt morgens um zehn und geht bis ein Uhr früh, von Montags bis Samstags. Der Lohn war nicht hoch, aber so schlecht nun auch wieder nicht. In Anbetracht ihrer täglichen Bedürfnisse war es auch kein Problem, da ihm und Teito die Zuflucht der Kirche Essen und eine Unterkunft zugleich bot. Was die pränatalen Untersuchungen seines schwangeren Liebhabers anging, kümmerte sich Labrador um diese mit freundlichem, großzügigen Herzen und seinem Heilungswissen. Frau hatte niemals vorgehabt die bedingungslose Gastfreundschaft der Kirche und seiner Bischofsfreunde, die ihm aufgedrückt worden war, auszunutzen. Trotz seiner unbekümmerten Art, hatte er einen überwältigenden Sinn für seine Gerechtigkeit und Würde. Das war auch der Grund warum er zum Erzbischof gegangen war und sofort sein Amt niedergelegt hatte. Er war einfach nicht der Typ der den Mut hatte seine Macht zu missbrauchen und andere hinters Licht zu führen. Er wäre bereit dazu gewesen nach einem Ort für sich und Teito zum Leben zu suchen, dennoch wusste er das es weiser wäre den Brünette unter so viel Schutz wie möglich zu stellen. Bis jetzt wussten nur er, Labrador und Castor von Teitos Schwangerschaft. Die anderen Bischöfe und Aufsichtspersonen der Kirche waren nicht darüber unterrichtet worden das das Gefäß des Auge Michaels und der Prinz von Raggs die Fähigkeit besitzt Kinder zu gebären. Den Nonnen war dabei vielleicht der langsam wachsende Bauch des Jungen aufgefallen, jedoch gehörten sie nicht zu der Art Frauen die anfing zu tratschen oder jemanden nach seinem äußeren beurteilten. Frau blickte zur Seite und sah Teito, welcher nackt und tief und fest unter der Decke schlief. Es war erstaunlich das der Brünette sich den Schlaf nicht von den schallenden Kirchenglocken stören ließ. 'Zumindest hat er diese Alpträume nicht mehr. Vielleicht war es doch gar nicht so schlecht für ihn schwanger zu werden', lächelte Frau in sich hinein. Jetzt da er wusste das Teito eine Pause von ihren tagtäglich lebensgefährlichen Abenteuern genommen hatte war er viel entspannter. Damals während ihrer Reise hatte sich der Blonde ständig Sorgen machen müssen, sobald er seinen Blick von dem sturen Jungen abgewandt hatte. Ein unvorsichtiger Schritt und jegliches Böse würde versuchen Teito in die Hände zu kriegen. Es gab jene die nach seinem Leben trachteten, nach seiner Seele, seinen Kräften, seinen Fähigkeiten – die Liste ging einfach immer weiter. Teito in dieser friedlichen Umgebung umher wandeln zu sehen, bescherte Frau größten Seelenfrieden, nicht zu vergessen ein großartiges Sexleben. Der Brünette war sehr viel aktiver, besonders seit dem er im fünften Monat war. In einem Buch hatte Frau gelesen das werdende Mütter verschiedene Phasen der hormonellen Umstellung durchliefen; einige wurden, intimen Kontakt gegenüber, zartbesaiteter und passiver, andere empfänglicher und aktiver. Frau, da er nun mal so sanfter Perversling war, hätte Gott nicht dankbarer sein können, das sein Liebhaber zur letzteren Kategorie gehörte. Egal wie spät Nachts er auch nach Hause kommen mochte, immer würde er Teito in seinem Zimmer auf ihn wartend vorfinden. Er würde die Tür öffnen, feststellen das noch eine Lampe brannte und Teito mit rotem Gesicht auf seinem Bett saß. Wann immer solch glückliche Besuche stattfanden wusste Frau genauestens welche Freude ihn erwartete. Letzte Nacht war ein perfektes Beispiel. Teito erwachte. Ihm entging nicht wie ihn jemand beobachtete. Er blickte zur Seite und sah wie der blonde Hüne blinzelte, als seine smaragdenen Augen seine tiefblauen trafen. “Du bist schon wach? Aber du musst doch erst um zehn arbeiten, oder?” “Ja, aber diese verdammten Glocken hören einfach nicht auf zu leuten. Wenn mir nicht entfallen wär das heute Samstag ist, hätte ich einfach in meinem Sarg geschlafen.” “Am Wochenende beginnt die Messe immer um sechs. Wie konntest du das vergessen? Du hast doch mal an der Zeremonie mitgewirkt, oder nicht?” “Äh, naja ich hab immer versucht die heilige Messe um jeden Preis ausfallen zu lassen. Es war so langweilig hinter dem Erzbischof zu stehen, während er die Evangelien vorliest”, meinte Frau gähnend. “Du bist hoffnungslos”, seufzte Teito. Bis zum heutigen Tag ist es ihm ein Geheimnis geblieben wie der perverse Idiot der hier neben ihm liegt, es geschafft hat Bischof zu werden. Frau beobachtete wie Teito aufstand. Geschmeidig glitt die Decke von seinem schlanken Rücken, als er aufstand und nach seinem weißen Nachthemd und seinen schwarzen Shorts griff. “Stehst du schon auf?” “Ja. Ich gehe mit Mikage zur Messe.” “Verstehe. Wo ist er?”, Frau erinnerte sich plötzlich daran das die kleine geflügelte Kreatur letzte Nacht nicht bei Teito gewesen war. “Er schläft in meinem Zimmer”, antwortete Teito, während er schnell seine Shorts und das weiße Nachthemd anzog. “Was mich daran erinnert das ich ihm Brotkrumen und warme Milch, als Frühstück bereiten muss.” Frau zuckte die Schultern, als er den Brünetten aus seinem Zimmer rennen und die Tür schließen sah. Er kratzte sich den Kopf und rollte sich im Bett herum. Besonders wenn es um von ihm geliebte Menschen ging war die Selbstlosigkeit Teitos unheimlich bewundernswert. Manchmal konnte Frau nicht anders und fragte sich was geschehen würde, sollte sich der Junge zwischen ihm und Mikage entscheiden müssen. Dennoch sollte es jemals dazu kommen das er und Mikage in Schwierigkeiten kämen, würde er sein Leben ohne zu zögern geben um das des Burupya, um Teitos Willen, zu retten. In sich hinein lächelnd blickte Frau an die Decke. Frau lag immer noch nackt auf dem Bett, wobei die unordentliche Decke nichts weiter als sein linkes Bein verdeckte. “Erstaunlicher Bengel”, murmelte er in sich hinein und legte eine Hand auf seine Stirn. Wer hätte gedacht das es da draußen außer seinen Freunden (welche ihn für unfähig hielten eine klare Entscheidung zu fällen), noch jemanden gab der dumm und mutig genug war seine Hand zu nehmen, trotz dem er seine wahre Identität kannte? Eigentlich sollte er, wie von Labrador gedacht, als Teitos Beschützer wirken. Doch bei näherer Betrachtung des ganzen, war Teito sein Beschützer. Nein, Teito ist sein Engel, sein Licht, sein Retter; die warme Hand die ihn vorbehaltlos aus der Dunkelheit die in ihm lauert zieht. Und deswegen würde er auch ALLES für Teito tun. Er würde alles geben was er hat – seinen Schwur, seinen Hunger nach Seelen, seine Dunkelheit, seine Macht, seine Kraft und sein Leben; all das was sein selbst, als Zehel und Frau Birkin, ausmacht. Frau stand vom Bett auf und zog sich seine übliche Kleidung, bestehend aus einer schwarzen Hose und seinem marine-blauen Mantel. Es war gerade erst halb sechs Uhr morgens; er muss sich dann später nur noch seine Barkeeperkleidung anziehen, bevor seine zehn Uhr Schicht anfängt. Jetzt musste er nur noch warten das die heilige Messe endete, damit er Castor um einen gefallen bitten konnte. Ihm war gerade aufgegangen das es neben seiner selbstlosen und tief empfundene Besinnung, noch eine Sache gab die er Teito zu geben hat. “Naja, so tief wie ich schon gefallen bin, gibt es sicher kein zurück mehr”, sagte Frau zu sich selbst und verließ kichernd den Raum. XXX “Gute Arbeit, Teito. Willst du nicht ein wenig Pause machen? Die Kinder schlafen jetzt die nächste halbe Stunde”, leise schloss Labrador die Zimmertür der Waisenkindertagesstätte, den Brünetten anlächelnd. „Sicher“, antwortete Teito, während er unbewusst eine Hand auf seine langsam wachsenden Bauch legte. Er war schon im fünften Monat schwanger. Labrador hatte ihm angeboten im Waisenhaus und Manchmal auch auf der Entbindungsstation zu helfen, um Erfahrungen im Umgang mit Kindern zu sammeln. Labrador war ein sehr zuverlässiger Helfer. Er hatte ihm beigebracht mit den Säuglingen umzugehen und wie man die Fläschchen sterilisierte. Es machte Spaß, auch wenn der Umgang mit den älteren Kindern, besonders denen im Kindergartenalter, manchmal sehr wild werden konnte zur Spielstunde. Zwei-, dreimal hatte er eine Gruppe dreijähriger davon abhalten müssen sich darüber zu streiten wer zuerst mit der Wiedergeburt Mikages spielen durfte. Was die Schwestern, Helfer und Leute aus der Stadt, welchen sein wachsender Bauch auffiel, anging so hinterfragten sie niemals den Zustand des Jungen oder dessen physischen Aufbau. Bei seiner Größe und der femininen Statur, nahm jeder einfach an er sei eine vom Schlag her jungenhafte, werdende junge Mutter. Labrador und Teito gingen den bunten Korridor des Waisenhauses hinab. Die Wiedergeburt Mikages hatte sich auf seiner Schulter zusammen gerollte und schlief ein. Er war müde davon herum geworfen zu werden und 'Haustier' für die Kleinkinder zu spielen. Zu Teitos Überraschung erblickte er einen in einen schwarzen Anzug gekleideten hünenhaften Blonde Mann nahe des Einganges. „Wurde auch Zeit das du auftauchst“, Frau winkte seinem Bischofsfreund und seinem Liebhaber zu. „Tut mir leid, die Kinder sind ganz aufgeregt geworden, als die Teito gesehen haben. Es hat eine Weile gedauert sie zum schlafen zu bringen“, antwortete Labrador. „Frau? Was tust du hier? Und was soll der Anzug?“, fragte Teito verwirrt, während ihn der Blonde hastig bei der Hand nahm und aus dem Waisenhaus führte. Frau gab ihm eine Fliegerbrille und bedeutete ihm hinter ihm auf dem Hawkzile platz zu nehmen. „Wir treffen uns in ein paar Minuten an der Kirche. Ich muss nur noch schnell ein paar Schleifen für den Strauß kaufen“, der zartlilahaarene Bischof wunk Frau nach und lächelte Teito hinterher. „Hä? Was passiert hier? Wieso trägst du einen Anzug und Labrador kauft Schleifen?“, fragte Teito Frau erneut, während das Hawkzile in den Himmel hinauf stieg. „Wieso? Steht er mir nicht?“ „Was hat das mit meiner Frage zu tun? Bist du endgültig taub geworden?!“ „Entspann dich. Du wirst schon wieder ungehobelt. Wenn du mir weiterhin ins Ohr schreist, werd ich wirklich noch taub“, antwortete Frau lässig. „Was ist denn dann los?“ „Der Anzug gehört zur Tradition. Castor hat dir auch was gefertigt. Bin mir nur noch unsicher wies aussieht. Vielleicht ein Kleid?“ Das motorradähnliche Gefährt glitt unter Fraus Kontrolle mitten durch die dicken Wolken. Teito fiel auf das sie sich zurück zur Kirche begaben. „Ein Kleid? Wieso sollte Castor mir ein Kleid machen?! Und wieso redest du plötzlich von Tradition?“ „Hast dus noch nicht kapiert? Wir werden heiraten“, Frau landete im Hintergarten der Kirche. „Hä?“, Teitos Augen weiteten. Hatte Frau gerade 'heiraten gesagt? Noch bevor er etwas dazu erwidern konnte, nahm ihn Castors Nonnenpuppe an der Hand und führte ihn durch das Bischofsquartier. Die Tür öffnete sich und Teito erblickte niemand geringeren als den Marionettenmeister. „Du kommst genau richtig, Teito“, Castor ließ die Tür offen stehen, als ob er den Brünetten auffordern wollte sich seine Puppensammlung anzusehen. Die Wiedergeburt Mikages erwachte und hüpfte von Teitos Schulter um sich die im Zimmer des Rothaarigen an Fäden hängenden Puppen anzugucken. „Hier ist dein zeremonielles Gewand“, der bebrillte Bischof reichte Teito ein aus Wolle und Samt gemachtes weißes, gefaltetes Kleidungsstück. „E-es ist kein Kleid, oder?“ „Nein, ist es nicht. Aber, wenn es dir lieber wäre eines anzuziehen, kann ich dir vielleicht einige Kleider meiner Nonnen anbieten“, Castors Brille glänzte vor Stolz, als er ihm sachlich seine Antwort gab. „Äh – nein, danke. Das hier ist okay“, Teito merkte wie ihm ein Schweißtropfen die Stirn hinab rann. Er war einfach nur Dankbar dafür das er kein Kleid tragen musste. Er mochte zwar zum Teil eine Frau sein, aber er war immer noch als Junge geboren worden. Wie jeder andere Junge in seinem Alter, tat er gern jungenhafte Dinge – nun, das mit Frau als Ausnahme. 'Was zur Hölle hat sich Frau nur dabei gedacht, ganz allein wahllos zu entscheiden das wir heute heiraten?', seufzte Teito, während er die Kleidung auseinander faltete. Es war eine weiße Samtmantel mit goldenem Rand an Kragen und Ärmeln. Der Schnitt war ähnlich dem seiner Trauerrobe, mit dem Unterschied das diese hier einen Knopf am Rücken hatte der seinen Fünfmonatsbauch berücksichtigte. „Fraus plötzliche Entscheidung hat dich auch unvorbereitet getroffen, was Teito?“ „Ja. Obwohl ich irgendwie froh bin. Ich wusste schon immer das Frau trotz seiner unbekümmerten Erscheinung nicht zu denen gehört die vor der Verantwortung fortlaufen. Diese plötzliche Entscheidung zu heiraten spricht eindeutig dafür das ich und das Kind ihm mehr als nur ein bisschen bedeuten“, Teito legte eine Hand auf seinen Bauch. Castor musste lächeln ob des ehrlichen Bekenntnisses des Jungen über seinen Freund. Endlich hatte Frau etwas gefunden woran er glaubte. Vielleicht würde der Blonde ja jetzt weniger unausstehlich und unbekümmert werden? 'Vielleicht erhoffe ich mir zu viel', Castor zuckte die Schultern. Er entschloss sich dazu einfach nur froh zu sein das sich eine Seele als so nobel erwies sich seines idiotischen Freundes in dieser sehr besonderen Weise anzunehmen. “Du machst dich besser fertig, Teito. Frau wird sonst noch ungeduldig und verärgert in seinem Aufzug”, Castor ließ den Brünetten allein zurück und begab sich in Richtung Kirche um die Zeremonie vorzubereiten. Teito zog sich sein Kirchengewand aus und das golden-weiße an. Ein plötzlicher Windstoß bracht einen Schwung Herbstblätter durch das Fenster mit ins Zimmer. „Herzlichen Glückwunsch, Teito. Ich hab dir doch gesagt, du wärst eine süße Braut!“, hörte Teito die menschliche Stimme Mikages dicht an seinem Ohr. „Danke... Mikage“, eine Träne rollte Teito übers Gesicht. Ein erneuter Windstoß fegte die warme Präsenz hinfort. Der Junge hörte es hinter sich klappern. „Mikage! Alles in Ordnung?“, Teito hob die geflügelte pinke Kreatur von einem Stapel Puppen auf, welche der geheimnisvolle Wind umgeweht hatte. „Pya!“, piepste die Wiedergeburt Mikages fröhlich. „Gott sei Dank. Naja, wir gehen besser. Frau ist bestimmt schon mit den Nerven am Ende.“ XXX Teito betrat die Kirche. Mal davon abgesehen das seine Beziehung zu Frau und seine Schwangerschaft ein Geheimnis waren, so introvertiert wie er war, hätten die Bänke welche sonst für Gäste und Schaulustige gedacht waren leer sein müssen. Er entdeckte Castor vor dem Alter, in seine Bischofsrobe gekleidet, eine Bibel in den Händen. Frau stand an seiner Seite, sah dabei ungewöhnlich ruhig und förmlich aus, das blonde Haar hübsch und gepflegt nach hinten gegelt. „Hier ist dein Strauß, Teito“, Labrador reichte dem Brünetten einen Strauß silberner und roter Rosen, zusammengehalten von einer weißen Satinschleife. „Arigatou, Labrador“, Teito nahm die Blumen von dem Zartlilahaarenen entgegen. Überraschenderweise erschien Hakuren hinter ihm und ergriff seinen linken Arm. „Ha- Hakuren, du bist ja auch da...“ „Ja. Wie kann ich denn die Hochzeit meines Freundes verpassen? Ich bin schließlich den Trauzeuge (oder der Vater der Braut in diesem Fall)“, der junge königliche Lehrer lächelte seinem Freund zu. „D-danke.“ „Nun, sollen wir zu deinem Bräutigam an den Altar?“ „J- ja.“ Der Klang der Holzorgel hallte in der hohen Halle wieder, als Razette den Hochzeitsmarsch spielte und die Glocken im gesamten Distrikt läuteten. Die pinke geflügelte Kreatur auf Teitos rechter Schulter piepste, während Hakuren Arm in Arm mit dem weißgekleideten Brünetten den Altar ansteuerte. „Huh?“, Frau, Castor und Labrador blinzelten. Für einen Moment sahen sie Mikage in menschlicher Gestalt an Teitos rechter Seite herlaufen, seinen Arm haltend, seinen besten Freund zusammen mit Hakuren gegenüber zum Altar geleitend. „Sieht so aus, als wolle noch jemand Fraus Ehe segnen“, meinte Labrador und nickte dem hünenhaften Bräutigam zu. XXX Die Hochzeit ging schnell vorbei. Die Nonnen, welche ob ihrer morgendlichen Pflichten am Eingang der Kirche vorbeikamen gratulierten den frisch verheirateten. Den gleichen saphierenen Ring an der Hand verließen Frau und Teito die Kirche. Ein rechteckiger blauer Stein, der in einen dicken silbernen Ring eingebettet war, welcher die Gravur „Solang du etwas von mir in dir trägst, wird mein Herz mit dir sein.” Frau hatte sein Geld der letzten fünf Monate, als Barkeeper für die Ringe ausgegeben, und die Gravur mit seinem Zaiphon selbst gefertigt. „Sollen wir ins Gewächshaus, für einen kleinen Hochzeitsschmaus?“, Labrador brachte das Gefolge zu dem geschlossenen Garten. „Wahnsinn! Das Essen sieht ja lecker aus!“, Hakuren starrte den langen hölzernen Tisch an, bedeckt mit blumengeschmücktem Gebäck. Ein kleiner weißer mit pinken Rosenblättern bedeckter Kuchen stand in der Mitte. „Labrador, hast du alles für die Hochzeit gemacht?“, fragte Teito den zartlilahaarenen Bischof. „Nein, Frau hat auch ziemlich viel mitgeholfen“, antwortete der friedlich gesinnte Bischof. „Stimmt. Als mir heute Morgen klar geworden ist, das ich dich heiraten will, hab ich mich sofort daran gemacht alles nach Plan auf die Beine zu stellen“, grinste der Bräutigam. „D-du hast erst heute Morgen über die Heirat nachgedacht?“, Teitos linkes Auge zuckte. „Richtig. Ich bin ziemlich gut im organisieren, stimmts?“, Frau legte eine Hand auf die Schulter seines schwangeren Mannes. „Du Idiot...“, Teito wollte gerade die Faust heben und seinem Bräutigam ins Gesicht schlagen als er zusammenzuckte. „Was ist?“, fragte Frau, als er beobachtete wie der Gesichtsausdruck des Brünetten von genervt zu überrascht sprang. Alle warteten darauf das Teito das Wort erhob. „Teito, bist du okay?“, fragte Hakuren seinen Freund. „Ich glaub... mich hat da grad ein kleiner Fuß getreten“, Teito zuckte erneut zusammen. „Da, schon wieder!“ Die Gesichter der Anwesenden erhellten sich. Frau errötete, sah ein wenig erstaunt aus. Teito nahm die kalte große Hand seines Mannes und legte sie auf seinen Bauch. „Ah, es tritt!“, rief Frau wie ein begeistertes Kind. „Pya!“, Mikage hüpfte auf Teitos Schulter auf und ab. „Wahnsinn! Lass mich auch mal fühlen!“, Hakuren stellte den Cocktail den er bis eben noch gehalten hatte beiseite und rannte auf seinen Freund zu. „Heute ist wirklich ein großartiger Tag, oder nicht?“, lächelte Labrador, während er seinen Gästen noch mehr von dem Früchtepunsch einschenkte. „Ja, da hast du recht“, Castor trank einen Schluck, während er zusah wie Frau, Hakuren und Burupya ein Theater um Teitos Bauch veranstalteten. XXX Gähnend schritt Teito auf sein Zimmer zu. Heute war wirklich ein langer, erfreulicher Tag gewesen. Es kam ihm vor als könnte er nicht glücklicher sein. „He, sag mir nicht das du schon schlafen gehst?“, eine Augenbraue erhebend, lehnte sich Frau gegen die Tür von Teitos Schlafzimmer. „F- Frau...“, der Brünette errötete. „Aber Mikage wartet auf mich. Wenn ich nicht bei ihm bin, schläft er vielleicht nicht ein.“ „Ist schon okay. Ich hab ihm gesagt das wir heute unsere Hochzeitsnacht*) haben“, grinste Frau. „Wa- was ist eine Hochzeitsnacht*)?“ „Hä, das weißt du nicht? Aber wir hams doch schon unzählige Male gemacht“, Frau legte sich eine Hand an die Stirn. Teito merkte wie ihm der Dampf aus den Ohren stieg. Bevor er sich auch schon eines besseren besann, wurde er leidenschaftlich geküsst und sanft auf das Bett seines Ehemannes geschubst. XXX [Vier Monate später...] „Hä? WAS ZUR HÖLLE?!!!“, Teitos Stimme hallte von seinem Zimmer aus quer durch das Kloster. Frau platzte sofort in das Zimmer seines im neunten Monat schwangeren Mannes, als er Teito lauthals schreien hörte. „Was ist los?“, Frau fand seinen Liebsten nackt, ihm den Rücken zugewandt vor. „M-mein Körper...“, Teito hatte sich gerade das Nachthemd anziehen wollen, als ihm eine Veränderung seiner Geschlechtsteile aufgefallen war. „Hä?“, Frau betrachtete den zitternden Rücken des Brünetten. „Schau nicht hin!“, hastig zog Teito sein Nachthemd über und versuchte seinen Mann aus dem Zimmer zu schieben. Die Wiedergeburt Mikages blinzelte nur und beobachtete das Paar. „Hey, was ist los?“, fragte Frau erneut, während er sich am Türrahmen festhielt. Er weigerte sich rausgeschmissen zu werden, ehe er nicht wusste was mit dem Brünetten los war. „Ich weiß nicht“, der nervöse Teito versuchte seinen Mann, mit mehr Gewalt durch die Tür zu drücken. „Schön. Wenn dus mir nicht sagst, find ichs eben selbst heraus!“, kurzerhand hatte Frau den protestierenden Teito hochgehoben und brachte ihn in sein Zimmer. Dann legte er den Jungen auf sein Bett nieder. Die Handgelenke des Brünetten fest im Griff, hob er dessen Nachthemd an. Frau entging dabei nicht das Teito sehr sehr kleine Beulen, gleich den Brüsten eines präpubertären Mädchens, auf seiner Brust bekommen hatte. „Interessant“, grinste Frau. „Blöder Perversling, DAS IST ES NICHT! Das ist eine natürliche Reaktion, aufgrund der Milchproduktion für das Baby“, vergeblich versuchte Teito sich aus Fraus Griff zu befreien. „Hä? Was ist es dann?“ „D- da unten... ich glaub ich mutiere“, Teito errötete ob der Peinlichkeit. Frau zog die Shorts seines Mannes nach unten und kicherte. „Lach lauter und ich brech dir das Gesicht!“ „Pffft... ich kann nicht anders!“, Frau wandte sein Gesicht ab und ließ die Glieder des Brünetten los. Er konnte es nicht glauben, gleich unter Teitos Länge war ein kleines pinkes Loch. Teito zog seine Shorts wieder an und stand vom Bett seines Mannes an, eine Nervenbahn auf seiner rechten Schläfe schwoll an. Ein scharfer Schmerz ging durch seinen Unterleib. Schwer keuchend fiel er auf die Knie. Der Schmerz war stärker als die vermeintlichen Wehen die er vor einigen Wochen erfahren hatte. „Teito!“, Frau bemerkte wie ein Schwall flüssiges Nass den Körper des Brünetten verließ. Er platzierte Teito auf seinem Bett. „Ich versuch Lab zu holen, versuch es bis dahin auszuhalten.“ Der Blonde stahl den wiedergeborenen Mikage aus Teitos Zimmer und warf ihn zu dem in den wehen liegenden Brünetten aufs Bett, ehe er davonrannte um den heilungsbegabten Bischof zu holen. „Pass ne Weile auf Teito auf, klar?“ „Pya!“, antwortete der Burupya. XXX „Bitte entspann dich und atme tief durch Teito“, ermutige Labrador den Brünette, während er ihm den Schweiß von der Stirn wischte. Castors Nonnenpuppe assistierte ihm dabei alles für die Geburt vorzubereiten. Vor dem Zimmer schritt Frau auf und ab. Er konnte Teito vor Schmerzen stöhnen hören, während ihm die Wiedergeburt Mikages unverständliche Wortes des Mutes zupiepste, ebenso wie der zartlilahaarene Bischof. „Entspann dich ein wenig. Teito ist in guten Händen“, Castor legte eine Hand auf die Schulter seines Freundes. Er hatte Frau noch nie so nervös gesehen. „Ah!“, Teito verkrallte sich im Laken, als die Wehen schlimmer wurden. „Teito, bei der nächsten Wehe, hol tief Luft und press so fest wie du kannst.“ „O- okay“, antwortete Teito, keuchend auf die nächste Wehe wartend. Es zog sich in Fraus Brust zusammen, als er Teito schreien hörte. Ein Moment der Stille folgte. Länger konnte Frau mit seiner Nervosität nicht umgehen und entschloss sich dazu nachzugucken was los war. Der gellende Schrei eines Säuglings empfing ihn sobald er die Tür öffnete. In seinen Händen hielt Labrador ein kleines tretendes Baby. Erschöpft, mit müdem Blick, lag Teito unter einem verschwitzten blutbefleckten Laken. Frau rannte direkt zu Teito. Zum ersten Mal lauschte das Paar dem schreien ihres Kindes. Labrador wusch das Kind frei vom Blut in einer kleinen mit warmen Wasser gefüllten Schüssel und wickelte es schnell in ein Handtuch. „Teito, Frau, eure Tochter“, höflich reichte er das kleine Freudenpaket ihren Eltern. Zitternd empfing Teito das Kind in seinen Armen. Wie instinktiv hörte der Säugling sofort auf zu schreien, als er die Berührung seiner Mutter spürte. Frau blickte in das Handtuch hinein und sah sich das Gesicht seiner Tochter genau an. Wie alle Neugeborenen hatte sie eine rötliche Haut und nur einen kleinen Flaum Haare auf dem Kopf. Aber durch die eindeutige Betrachtung ihrer Eltern und Onkel, ließ sich feststellen das sie die helle Haut ihres Vaters, das dunkelbraune Haar ihrer Mutter und wenngleich auch noch etwas unklar – die tiefblauen Augen ihres Vaters hatte. Das Kind schenkte ihren Eltern und Onkeln ihr erstes Lächeln, als ihr verklärter Blick auf den ihres Vaters traf. Teito merkte wie eine kleine Hand nach seinem Nachthemd griff. Ihm fiel auf wie bleich die Hand war; irgendwie erinnerte sie ihn an Schnee. „– Thalassa (vom Ozean her.)“ „– Yuki (Schnee.)“ Frau und Teito redeten gleichzeitig. 'Schnee vom Ozean her.' „Ich glaube der Name passt gut zu ihr.“ Sanft Lächelte Labrador das Neugeborene an, welches glücklich glucksend im Arm seiner Mutter lag. XXX [Einen Monat später...] Teito wog die einen Monat alte Thalassa Yuki Raggs Birkin in seinen Armen, während er darauf wartete das das Freudenpaket einschlief. Die Wiedergeburt Mikages war schon längst auf seiner Schulter eingeschlafen, während er das Requiem seines untergegangenen Königreichen sang. „Ich suche deine Fußspuren, in den Sternen, im Schnee, in den Erinnerungen. Ob es endloser Friede ist, das hier ist mitten im Traum. Mit kurzen Flügeln, renne ich über den Hügel, vom Weg abgekommen, schließe ich meine Augen.“ Sich die steifen Schultern massierend ging Frau die Korridore der Kirche entlang. Es war schon viertel nach eins in der Frühe, er war gerade von der Arbeit wiedergekommen. Er wollte gerade die Tür seines Zimmers öffnen, als er nebenan seinen Mann das Raggs Requiem singen hörte. „Hoshi ni yuki ni kioku ni, kimi no ashiato sagasu. Doka towa no yasuragi, koko wa yume no tuche de...“ „Du bläust ihr ja wirklich ein das sie die Prinzessins Raggs' ist, huh?“ „Frau, da bist du ja wieder“, sofort als er seinen Mann im Rahmen der nun offenen Tür lehnen sah, hörte Teito auf zu singen. „Natürlich bin ich wieder da. Das klingt ja so, als hättest du gar nicht erwartet das ich wiederkomme.“ „Eh, heh...“, Teito merkte wie ihm ein Schweißtropfen die Stirn hinab rann. So hatte er nicht klingen wollen; er war nur so davon eingenommen ihre Kleine zum schlafen zu bringen. „So spät seid ihr beide noch wach?“ „Ja, Yuki will einfach nicht einschlafen. Jedes Mal wenn ich sie in ihr Bettchen lege, fängt sie an zu weinen“, Teito warf dem weiß gestrichenen Kinderbettchen, das Frau am Tag nach der Geburt ihrer Tochter gebaut hatte und neben seinem stand, einen Blick zu. „Vielleicht mag sie deinen Gesang nicht“, grinste Frau. Teito merkte wie ein Nerv an seiner rechten Schläfe anschwoll. Hätte er das Baby nicht gehalten, hätte er seinen dickschädligen Freund jetzt gehauen. „Hier, gib sie mir“, Frau nahm Yuki vom Arm seines Mannes und wog sie in seinen hin und her. Als ehemaliger Bischof von familiärer Natur wusste er ziemlich gut mit Säuglingen umzugehen. 'Sie merkt wohl das Teito und ich sie bald verlassen werden', mitleidig blickte Frau in die schläfrigen Augen seiner Tochter. 'Ein Jahr', das war der Zeitraum den sich er und Teito nach der Geburt ihrer Tochter gaben, bevor sie ihre Reise nach Seele und die Wiederbeschafung des Auges wieder in Angriff nahmen. „He, Frau. Du kannst das ziemlich gut“, Teito setzte sich aufs Bett, während er seinen Ehemann dabei beobachtete wie er ihre Tochter in den Schlaf wog. Sofort döste der Säugling weg. „Natürlich, liegt daran das ich ihr nicht mit schrecklicher Stimme etwas vorsinge. Wahrscheinlich wird sie es leid das du ihr immer wieder das selbe düstere Schlaflied vorsingst. Zum Teufel nochmal, es ist ein Lied für die Toten. Kennst du kein anderes Lied?“ „Idiot, als ob du besser singen könntest. Und nein, irgendwie ist das das einzige Lied auf Raggs an das ich mich erinnere“, Teito sah den Blonden scharf an und seufzte. „Außerdem was immer passiert, ich will das sie ihre Wurzeln nicht vergisst.“ „Was auch immer passiert, huh?“, schmunzelte Frau. Es gefiel ihm nicht wie sich die Dinge entwickelten, doch er wusste das er und Teito tun mussten was getan werden musste. „Ich weiß nicht was passiert wenn ich Seele erreiche, aber wenn es um der Welt Willen und um Yukis ist... dann kann mich nichts aufhalten!“, Entschlossenheit spiegelte sich seinen smaragdenen Augen, als er in Fraus tiefblaue blickte. „Tsk. 'Nichts kann dich aufhalten', sagst du? Das ist ziemlich offensichtlich. Weiß man was für ein stures Balg du bist, weiß man das weder Himmel noch Hölle dich aufhalten können“, Frau legte das schlafende Kind in sein Bettchen und setzte sich zu Teito aufs Bett. Er legte eine Hand auf den Kopf des Brünetten. „Ich steck mehr oder weniger mit drin, also versuch nicht in allzu große Schwierigkeiten zu kommen; es ist immer so unendlich lästig dich da raus zu holen“, der Blonde deutete auf das Sklavenhalsband am Hals seines Mannes. „Danke... Frau“, Teito blickte den hünenhaften Mann mit tränenerfüllten Augen an. Er wusste das dies Fraus Art war zu sagen, 'ich werde immer an deiner Seite sein, was immer auch passiert.' Das Paar merkte wie der Nachtwind kälter wurde als es anfing zu regnen. Sie vernahmen das leise Geräusch der Regentropfen, welche auf das Kirchdach niederprasselten. Teito beobachtete wie sein Mann unter der Decke verschwand. „Schläfst du hier Frau?“, fragte er überrascht. Sofern sie sich nicht liebten, verbrachte das Paar die Nächte eigentlich in ihren getrennten Räumen und wechselte sich damit ab nach dem Baby zu sehen. „Ja, es ist kalt. Sag bloß du setzt mich vor die Tür?“, nonchalant blickte Frau seinen Mann an. Er wusste das rausschmeißen das letzte wäre was Teito tun würde. „N- Nein“, antwortete Teito schüchtern. „Dann geh schlafen.“ „G-genau. Gute Nacht“, der Junge legte den schlafenden Burupya zu seiner Tochter ins Bettchen, bevor er sich zu seinem Mann unter die Decke legte. Die Wiedergeburt Mikages gab einen guten Beschützer und Stimmungsanzeiger für Babys ab. Er würde piepse und Hinweise geben, wenn seine Nichte hungrig war oder die Windeln gewechselt brauchte. „Ja, gute Nacht. Obwohl es technisch gesehen schon morgens ist, ist ja schließlich schon zwei“, Frau dreht dem Brünetten seinen Rücken und sich der Krippe mit geschlossenen Augen zu. Die Kälte war eine blöde Entschuldigung. Um die Wahrheit zu sagen, will er bloß ihre letzten friedlichen Momente als Familie genießen. Er wusste das die Wahrscheinlichkeit das nicht sie beide, er und sein Geliebter, von ihrer Reise nicht zusammen zurückkehrten sehr hoch war. Es kam ihm vor als wär da eine Stimme in ihm die mit großer Sicherheit sagte das nur einer von ihnen zurückkehren würde. Wer das sein wird, Frau ist sich nicht mal sicher ob das der Himmel weiß. _____________________________________ *) Im Original wird hier das Wort Honeymoon zu deutsch Flitterwochen verwendet, im Kontext gesehen aber macht das ziemlich wenig Sinn, deswegen hab ich es umgeändert. Hosted by Animexx e.V. 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