BlueberryCastle von PumpkinQueen (Weil ihr anders seit) ================================================================================ Kapitel 13: Kapitel 13 ---------------------- Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat >__< Aber es ist das Ende des Semesters und da gibt es immer viel zu tun. Nun hab ich aber nur noch eine einzige Woche bevor die Ferien sind und auch wieder etwas Luft. Danke, dass ihr so lange gewartet habt! Viel Spaß beim Lesen und danke für Kommentare ^^ ___________________________________________________________________ „Stell dich nicht so blöd! In einem Zweikampf hätte Nathanael keine Chance gegen William gehabt!“ „Ich stell mich nicht blöd! Woher soll ich bitte wissen wer von euch Supermen, Spidermen und Hulks stärker ist als der andere?“ Es waren mal wieder Killian und Alice, die sich stritten. Sie hatten es nicht lassen können, selbst als sie mit der Kutsche durch den Wald zurück zum Herrenhaus gefahren worden waren. Auf halber Strecke hatten sie deshalb einige kleine Mönche auf sich aufmerksam gemacht, die sie von da an den Rest des Weges mit Eicheln beworfen hatten. Der ohnmächtige Nathanael bekam von alledem nichts mit, auch wenn ihn ab und zu eine der Wurfgeschosse traf. Momentan hing er wie ein nasser Sack über Killians Schulter - Alice wusste genau wie sich das anfühlen musste – und gab noch immer nicht das geringste Anzeichen von Leben von sich. Aber all dies hatte die Stimmung zwischen Alice und William nicht wirklich gebessert sondern eher weiter entflammt. Sie hätten sich mit Blicken getötet, wenn sie es denn gekonnt hätten. Kaum hatten die kleine Gruppe die Eingangshalle des Herrenhauses betreten, brach erneut ein Chaos aus. Die Zwillinge, die den ganzen Tag nichts zu tun gehabt hatten, was immer ein sehr gefährlicher Zustand war – für alle anderen -, hatten sich einen Vorrat an Wasserbomben angelegt, den sie anscheinend bereits an Lullaby und nun auch an den nach Hause Kommenden ausprobierten. Toulouse jaulte auf, fauchte und sprintete in die obere Etage wo er sich wahrscheinlich an einem sicheren Ort niederließ um sein Fell trocken zu lecken. Alice quietsche, griff sich einen Blindgänger, der nahe ihrer Füße herum rollte, zielte und traf einen der Zwillinge direkt an die Stirn. Er taumelte ein Stück zurück, lachte und tastete selber nach einem neuen Geschoss. Leider tat dieses Manöver Alices aufgeschürften Handfläche nicht sehr gut, denn sie begann augenblicklich stark zu brennen. Aber so war es im Krieg nun mal. Rücksicht auf Wunden konnte man im Gefecht nicht nehmen und so griff sie nach der nächsten nicht geplatzten Wasserbombe und hob sie um erneut zu feuern. „SCHLUSS JETZT!!“, brüllte Killian aufgebracht. Die Zwillinge und Lullaby, dessen Schatten eben noch ausgelassen durch die ganze Halle gehuscht waren, zuckten zusammen. Die Schatten zogen sich zurück. „Sei kein Spielverderber Killian!“, rief Clock. „Du bist so ein miesepetriges Weichei!“, rief Time. „Seht ihr nicht, dass wir einen Verletzten dabei haben!?“, brüllte das Model weiter. 'EINEN Verletzten'?, dachte Alice grummelnd, hütete sich aber es laut auszusprechen, da sie befürchtete Killians ganzen Zorn dann auf sich selbst zu ziehen. „Wir wurden von William angegriffen und ich will verflucht nochmal mit Victor sprechen, damit er mit erklärt wie das passieren konnte, zum Teufel nochmal!!“ Es war still in der Halle. Bis auf das Echo, welches Killians Wutausbruch hinterließ. Obwohl er tropfend nass war und sein ansonsten lockiges Haar ihm nun in nassen Strähnen am Kopf klebte, wirkte er einfach nur Furcht einflößend. Erst jetzt schienen die Zwillinge und auch Lullaby, der ganz klein wirkte aufgrund der Standpauke, die Neuankömmlinge richtig wahr zu nehmen. Ihr Blick fiel auf den ausgenockten Nathanael und wanderte über Killians wütende Fratze zu Alice und den Verbänden an ihren Händen und Knien. „Ihr wurdet angegriffen?“, fragten die Zwillinge im Chor. „Wer ist William?“, wollte Lullaby wissen, wurde aber ignoriert. „Und Alice ist verletzt!“, riefen Clock und Time während sie schon auf sie zu rannten, jeder eine Hand nahmen und darauf herumdrückten. „Aua! Hee!“ Sie entzog den beiden ihre Hände. „Das tut weh verstanden?“ Verblüfft musste sie allerdings feststellen, dass die beiden Jungen bestürzt zu ihr aufblickten. Lullaby hockte mittlerweile neben ihr und beäugte ihre Knie. Ein Hauch von Rührung durchflutete Alice. Jemand machte sich Sorgen um sie. „VICTOR!“, brüllte Killian schon auf dem Weg nach oben. Bebrüllter erschien kurz darauf mit zerwühltem Haar und blinzelte schläfrig. „Mh?“, wollte er, offensichtlich gerade aufgestanden, wissen. Einen Moment später wurde ihm Nathanael in die Hände gedrückt. Er konnte den Flussjungen gerade so festhalten. „Ist das nicht der Kleine, der-“ „... ständig nervt, dass er einziehen möchte, ja. Mach da was. Wenn der drauf geht, hab ich den Ärger am Hals. Er ist einfach schon zu bekannt.“ „Was... ist passiert?“ Man sah Victor an wie verwirrt er war. Alice, die ihre drei besorgten Mitbewohner vorsichtig auf den Kopf gepattet hatte, kam nun zu ihnen um ihrem Vermieter zu erklären, was Killian gerade nur gebrüllt zu beschreiben vermochte. „William hat uns gefunden, verdammt! Das ist passiert! Es war deine Idee, dass ich sie mitnehme und nun musste ich ein wichtiges Shooting abbrechen, weil sie und diese kleine Nervensäge“, Killian wies mit der Hand auf Nathanael, der nun auf Victors Armen lag, „die halbe Agentur unter Wasser gesetzt haben!“ „Er hat mir geholfen zu fliehen, kapiert!? Im Gegensatz zu dir!“, fluchte nun Alice dazwischen. „Wer hat denn bitte das Auto geholt und euch aus den Klauen des bösen Vampirs entrissen?!“ Er war anscheinend nicht bereit sich so schnell zu beruhigen. Keiner der beiden bemerkte das Pusteblumenköpchen, welches sich neugierig zur Eingangstür hineinschob. „Ohne Nathanael wäre ich da schon mausetot gewesen!“ „Toll! Eine freche Göre weniger, die mich nervt!“ Der arme Victor stand zwischen den beiden und fühlte sich sichtlich unwohl mit der Situation. „Wer bist du?“, fragte Lullaby. „Ich heiße Coraline... Was ist passiert?“, wisperte sie mit dünnem Stimmchen. „Das kann ich nicht genau beurteilen, weil die beiden so sehr schreien“, flüsterte der Nachtmahr seufzend. Coralines blaue Augen fixierten die Gruppe auf der Treppe. Es dauerte nur ein paar Sekunden bis es still wurde. Die eben noch Streitenden verstummten verblüfft und blickten sich mit gekräuselter Stirn forschend ins Gesicht. Victor atmete auf. Wenn es Coraline nicht gäbe, deren Gegenwart, wenn sie es wollte, so unglaublich beruhigend wirken konnte, wie lange hätten sie dann noch hier gestanden? „Erklärt mir was passiert ist. Und zwar ganz ruhig bitte Killian!“ Victor legte Nathanael auf der obersten Treppenstufe nieder und fühlte seinen Puls. Vorher hatte er Coraline einen dankbaren Blick zugeworfen. Erwartungsvoll waren alle Blicke auf Killian gerichtet, dem es nun sichtlich unangenehm war wie er eben herumgeschrien hatte. Alice konnte es ihm nachfühlen. Auch ihr war es peinlich derart die Beherrschung verloren zu haben. Warum nochmal mussten sie so streiten? Ihre ganze Wut war einfach verpufft. „Ich habe sie mit in die Stadt genommen, wie abgesprochen. In der Agentur ist dann William aufgetaucht.“ Alice vervollständigte die Schilderung der jüngsten Ereignisse. „Er hat Nathanael und mich bis nach draußen verfolgt um uns beide zu töten. Aber ich denke er war hauptsächlich wegen mir dort.“ „Er muss eure Fährte verfolgt haben. Das bedeutet sie haben Wachen postiert.“ Victor schüttelte leicht den Kopf. Er hatte sich neben Nathanael gesetzt. „Warum machen sie sich diese Mühe? Alice ist nur ein Mensch von vielen für sie also warum diese Belagerung? Nur um mir eins auszuwischen?“ „Du scheinst ja beliebt bei Vampiren zu sein“, warf Lullaby grinsend in die Unterhaltung ein als er sich auf das Treppengeländer des ersten Stocks hockte. „Beliebt würde ich das nicht nennen...“, murmelte Alice. „Aber das ist vielleicht gar nicht so falsch... Irgendetwas wollen sie...“ Während sie Victor dabei beobachtete, wie er sich den Kopf darüber zerbrach was an ihr so besonders sein könnte, haderte Alice mit sich ob sie ansprechen sollte was William zu ihr gesagt hatte. 'Du bist kein Mensch'... Die anderen hatten bereits mitbekommen, dass sie... nun ja robust gebaut war. Jedoch schien daran gerade niemand zu denken. Sollte sie etwas sagen? Aber was wenn sie dann, wie befürchtet, nicht mehr hier wohnen durfte? Außerdem war noch gar nicht klar, dass sie irgendwas anderes war als ein menschlichen Wesen! Zuerst musste geklärt werden, was sie überhaupt sein könnte, denn wenn sie ein geisterfressendes Ungetüm sein sollte, wollte sie das lieber verschweigen. Der Abend verstrich und Alice hatte nichts mehr zu dem Thema gesagt. Killian war auf sein Zimmer und Victor in die Nacht verschwunden. Sie saß nun mit Lullaby, den Zwillingen und Erin in ihren Zimmer an einem kleinen Kamin und dachte nach. Nathanael lag in ihrem Bett und blieb weiterhin bewegungsunfähig, Coraline planschte in einer Wanne im Erdgeschoss und unterhielt sich mit Toulouse. „Da stimmt etwas nicht, Coraline...“ Das Fell des Schattenkaters war wieder trocken und glänzte schwarz im Licht des durch das Fenster einfallenden Mondes, der in diesem Moment zwischen zwei Regenwolken hervor lugte. „Ich habe die Vampire beobachtet. Sie lauern überall um das Haus herum“, flüsterte Coraline ängstlich. „Auf meinem Weg hierher habe ich mindestens drei von ihnen gesehen. Ich traue mich fast nicht mehr in meinen See zurück. Und Victor ist ganz allein unterwegs.“ Es verging eine Weile, in der keiner sprach. Toulouse blickte nachdenklich auf eine Seifenblase, die unter vielen auf dem Badewasser trieb. Dann ergriff er das Wort. „Sollten wir ihm folgen?“ „Vielleicht nehmen wir Mouse mit. Es ist sicher ratsam ihn als Beschützer dabei zu haben.“ Der Kater schnurrte belustigt. „Und du meinst du brauchst ihn dafür?“ Sie erwiderte sein Kichern woraufhin ein Vogel ohnmächtig vom Himmel und direkt in den Garten des Hauses fiel. Auch Toulouse hatte die eine Gefühlsschwankung wahrgenommen, war jedoch weitestgehend resistent gegen solche. Ein Vorteil, wenn man ein Schattenkater war. „Ich denke es ist trotzdem klug ihn mit zu nehmen. Wer weiß wie viele noch dort draußen sind“, wisperte die Asrai daraufhin mit einer leichten Röte auf den Wangen. Ein schmerzerfülltes Stöhnen von Alices Bett, ließ alle im Zimmer aus ihren Gedanken schrecken. Niemand hatte etwas gesagt in den letzten 20 Minuten. Die Zwillinge waren sogar eingenickt. Alice stürmte, von ein paar Schattengestalten begleitet zu ihrem Bett. „Nathanael? Bist du wach?“ „Ich werde den Kerl töten“, murmelte der Flussjunge und setzte sich ganz langsam, sich den Kopf haltend, auf. „Wo bin ich? Doch nicht etwa -?“ Sein Gesicht hellte sich auf. „Dann war es ja doch zu was gut.“ „Du musst mir mal erzählen warum dich hier niemand wohnen lassen will. Aber zuerst erzähl ich dir was du verpasst hast.“ Und Alice berichtete die Ereignisse der letzten paar Stunden. Natürlich ließ sie die Information mit dem 'Nicht-Mensch-Sein' aus. Auf Nathanaels Frage hin stellte sie auch Lullaby vor. Die anderen kannte er schon. „Sagt mal habt ihr vielleicht eine Flasche Wasser? Ich verdurste... Das ist übrigens der Grund.“ „Das du verdurstest?“, wollte Alice zweifelnd wissen. „Er säuft wie ein Loch und er will einen eigenen Pool“, spottete Time. „Und darin will er einen Springbrunnen haben! Und einen Wirlpool auch noch!“, vervollständigte Clock die Forderungen ihres Gastes. „Es würde uns sehr viel Aufwand und Geld kosten. Und es wäre ein Risiko die Materialien hierher zu schaffen“, begründete Erin die allgemeine Empörung leise bevor sie sich mit traurigem Blick wieder zurück zog und das Geschehen von weiter hinten beobachtete. „Ich brauche das zum Überleben!“, verteidigte sich Nathanael sichtlich gekränkt und sah unglaublich putzig dabei aus. „Du hast vergessen, dass du pro Woche mindestens ein Huhn oder eine Ziege brauchst“, erinnerten die Zwillinge unisono an die eine Sache, die noch unangenehm dazukam. „Wofür das denn? Zum... äh... IH!“, rief Alice als sie sich an die Geschichten von der Opferung kleiner Tiere oder Ziegen erinnerte, die ihr streng katholischer Religionslehrer ihnen von satanistischen Ritualen erzählt hatte. Sicherlich hatte er seine Erzählungen auch noch schön ausgeschmückt damit sie besonders furchterregend klangen. Etliche Mitschülerinnen hatten daraufhin nächtelang nicht durchgeschlafen. Alice hingegen freute sich darüber endlich den Schlaf zu bekommen, der ihr so schmerzlich fehlte, denn ihre Mitbewohnerinnen hatten die Nächte ängstlich mit anderen Mädchen im Versammlungsraum der Anstalt verbracht und an Abwehrzaubern gebastelt, anstatt wie sonst lautstark zu schnarchen. „Ich mag eben blutiges Fleisch, na und? Ich kann mir nicht vorstellen gebratenes zu essen!“ „Führen wir das nicht weiter aus sonst wird mir schlecht“, bat Alice. „Ich bring dir Wasser und dann will ich schlafen.“ „Ich lass mir schon mal eine Badewanne ein.“ Eine hübsche Melodie trällernd, machte Nathanael sich auf den Weg ins Bad. Die Aussicht darauf sich gleich ins Wasser legen zu können, heiterte ihn sichtlich auf. Alice hingegen ging in die Küche, begleitet von Lullaby, der sie so ansah als wollte er sie um etwas bitten. Er machte einen einschleimenden Eindruck. So als wollte er sagen: Du bist heute wieder richtig hübsch, Alice! „Darf ich bei dir schlafen, Alice?“ „Du willst mir einen Albtraum zusammen werken oder?“, wollte das Mädchen misstrauisch wissen. Der Nachtmahr zog eine Schnute. „Nur einen Kleinen. Ich hab so Huuuunger!“ Alice stöhnte genervt. „Na gut. Aber wehe er ist nicht so klein wie du versprichst! Dann hack ich dich morgen persönlich in -“ Die Tür, an der das Schild mit dem Hammer hing und durch die Alice in der ersten Nacht, die sie im Herrenhaus verbracht hatte gespickt hatte, stand sperrangelweit offen. Noch nie hatte sie diese Tür so weit geöffnet gesehen! „..Egmont?“, fiepte sie beunruhigt, denn sie wusste noch nicht recht was sie von dem... Bergtroll oder so, halten sollte. Lullabys Schatten krochen langsam zu der Tür, lugte um die Ecken und schienen aufgeregt zu flüstern. Im nächsten Moment schob sich etwas großes in den Türrahmen was die Schatten panisch durcheinanderwirbeln und Alice und Lullaby aufschreiend zurückweichen ließ. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)