Partner auf Lebenszeit von Renji_Abarai (Doch wie lange dauert ein Leben?) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Als ich nach Hause kam war es schon lange dunkel. Es war schließlich fast Winter, da geht die Sonne früher unter. Draußen war es kalt; Ich konnte meinen Atem sehen. Als ich die Tür zu meiner kleinen Einliegerwohnung aufschloss kam mir eine mollige Wärme entgegen. Ich trat ein. Die Winterstiefel zog ich noch im kleinen Flur aus und stellte sie neben den Heizkörper. Während ich mir die dicke Daunenjacke von den Schultern streifte ging ich in die Küche. Im Kühlschrank waren noch die Reste vom Vortag, welche schon kurze Zeit später die wärmende Mikrowelle von innen kennenlernten. „Die Nachbarn hatten uns benachrichtigt, jemand sei aus der Wohnung gezerrt worden. Als wir ankamen stand die Tür offen. Das Essen in der Mikrowelle war angebrannt. Wir gehen von einer Entführung aus.“ Der Kollege schilderte mir den Sachverhalt und ich betrat die Wohnung. Die Einliegerwohnung war kalt, vermutlich weil die Tür offen stand. Ich zog den Reißverschluss an der Jacke ein Stück mehr zu. In dem kleinen Flur der in die Wohnung führt standen Winterstiefel direkt neben dem Heizkörper. Es roch nach verbranntem Essen. Auf dem Fußboden waren Spuren von Blut zu finden – ihrem Blut. Als ich hörte, dass es hier eine Entführung gegeben haben soll, fuhr ich sofort los. Die Uniform hatte ich nicht an, mit meiner Partnerin war ich zu Fuß unterwegs. Wir hatten Glück und sind ein paar rumänischen Staatsangehörigen auf die Füße gestanden. Sie war wohl auch noch nicht lange zu Hause gewesen. „Holger? Die Fahndung nach dem schwarzen Van hat etwas ergeben: ein dunkler VW Sharan ist auf der A4 in Höhe Sinsheim unterwegs. Die Kollegen haben die Verfolgung aufgenommen!“ Mit dem Dienstwagen fuhr ich davon, Blaulicht und Sirene angeschaltet. Auch wenn ich wusste, dass ich nicht rechtzeitig dort sein konnte, so wollte ich es doch versuchen. Das war das mindeste was ich für sie tun konnte. Die Bäume die in der Nacht verschwommen an mir vorbeihuschten – Wie schnell ich wohl war? Jeder Streifenwagen hätte mir den Führerschein abgenommen. Die Zeit in der ich auf die Autobahn zuraste kam mir endlos vor und obwohl ich schon instinktiv wusste, dass die Täter wohl schon über alle Berge sind, wollte ich es doch nicht wahr haben. Ich hätte nicht in der Wohnung bleiben können, das hätte ich nicht ausgehalten. Ich hasse das Gefühl nichts tun zu können. Aus diesem Grund arbeite ich auch bei der Polizei – ich will nicht untätig sein müssen. Als ich kurz vor der Autobahn war klingelte mein Handy. Genervt zog ich es aus meiner Hosentasche, meine Frau konnte ich nun wirklich nicht gebrauchen, und nahm ab. Entgegen aller Erwartungen war es Rolf, mein Chef. Er teilte mir mit, dass die Kollegen den VW verloren hätten. Augenblicklich wurde ich ruhig. Der Stress der letzten Minuten wandelte sich in eine Leere die meinen ganzen Körper erfüllte. Langsam bremste ich meinen Dienstwagen ab, fuhr rechts an den Straßenrand. Das Martinshorn und das Blaulicht ausgeschaltet kam der Wagen zum stehen. Ungläubig senkte sich meine Hand, zitternd, in der das Handy eingeschlossen war. Da war ich nun, ob es Stunden Mintunten oder nur Sekunden waren konnte ich nicht beurteilen. Irgendwann startete ich den Motor und fuhr zum Präsidium zurück. Ich war unfähig zu denken, ich realisierte nicht einmal wo ich gerade war. Ich fuhr einfach nur zum Präsidium, stellte den Wagen im Innenhof ab. Völlig neben mir ging ich zu meinem Büro, trat ein, schloss die Tür hinter mir. Als ich auf den Schreibtisch sah, war ich wieder völlig ich selbst. Die Entschlossenheit kam in meine Augen zurück. Ich war mir sicher, dass ich sie retten würde – koste es was es wolle! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)