The SAWs fade von BountyHunterXX13 ================================================================================ Kapitel 9: Toxic (part 3) ------------------------- Eric ist außer sich vor Zorn. Wütend knallt er seine Faust auf den Tisch, mal wieder, "Verflucht, was wollen Sie?" "Es ist nicht leicht die Fassung zu bewahren, wenn man den Sohn auf dem Monitor herumgehen sieht, hm?" "Ich kann Ihnen nicht geben, was Sie wollen, wenn ich nicht weiß, was Sie verlangen." "Ich sagte doch, was ich will und wie meine Spielregeln lauten." "Nein, Sie sagten, Sie wollen nur reden, dann Sie wollen nur spielen, nur was Sie sagen ist VOLLKOMMEN SINNLOS!" Ich setze mich wieder. "Womit kann man Krebs heilen, was denken Sie, Eric?" "Was?" "Ein Heilmittel gegen Krebs?" "Nein." "Kennen Sie eins?" "Nein. Ich kenne keins. Aber es ist bestimmt nicht andere zu seinem perversen Vergnügen qualvoll zu töten." "Nie im Leben habe ich jemanden getötet. Sie haben alle ihre Wahl getroffen, oder Leila?", wieder schaut der Pulloverträger mich an. Ich nicke. Er wendet sich wieder dem Hauptspieler zu. Dieser versucht, so gut es geht, seinen Zorn zu unterdrücken, "Wenn man jemanden dazu zwingt sich selbst umzubringen ist das auch Mord." "Seit wann haben Sie ein Problem mit Zwang? Warum wollen Sie Ihren Sohn um jeden Preis wieder haben." "Weil er mein Sohn ist." "Was waren Ihre Abschiedsworte, als Sie ihn zuletzt gesehen haben?" Keine Antwort. Was es auch war, freundlich wars anscheinend nicht. "Mir scheint das bevorstehende Wissen um den Tod Ihres Sohnes ist das, was Sie zum Handeln antreibt." Verzweifelt schüttelt Eric den Kopf. Weint er? "Warum muss erst ein Leben in Gefahr geraten, damit es zu einer Handlung kommt?" Er wischt sich die Tränen aus dem Gesicht, "Ich hab meinen Sohn schon immer geliebt." "Aber jetzt hat sich daran etwas geändert. Die Erkenntnis der Sterblichkeit ändert alles. Wenn ich Ihnen heute den Tag und die Stunde Ihres Todes voraussagen würde, dann würde sich die Welt für Sie in sich zusammenstürzen. Ich kenne das.", erst jetzt beachtet mich John wieder, "Öffne diese Akte und lese bitte den Inhalt vor." Zitternd mache ich es, "Die Patientin… hat eine Lebenserwartung von etwa vier Jahren. Der NSCLC konnte weitestgehend behoben, doch nicht vollständig, wegen ihrer Erbkrankheit Mukoviszidose, entfernt werden. Sie…", ich halte inne. Das ist wirklich… "Ja? Was ist, Leila?" "Das ist meine Krankenakte, hab ich recht?" "So ist es. Wie fühlt sich die Erkenntnis an, dass du nicht einmal eine Familie haben kannst? Das du an Krebs sterben wirst? Das du einmal so gezeichnet von der Krankheit sein wirst, wie ich?" Ein Klos steckt in meinem Hals. Das ist mein weher Punkt, "Nicht gut." "Und dennoch willst du weiterspielen? Dein Dan ist kein geringerer, als der Sohn deines Kollegen hier." Verwundert schaue ich diesen an und er mich. M…mein Freund ist wirklich… Nein… nur weil er nicht sagen konnte, wer sein Vater ist… Ich beginne zu weinen… "Ja. Das ist traurig. Er hat schon einige Andeutungen gemacht, doch auch du hast nicht darauf geachtet. Stattdessen hast du ihm dies zum Vorwurf gemacht… Jetzt weißt du, wie es ist zu sterben… wie es sich anfühlt, wenn die Uhr abläuft…im Bruchteil einer Sekunde geht ein Riss durch die Welt…alles sieht plötzlich anders aus…alles riecht anders…alles fühlst du intensiver, egal ob es ein Schluck Wasser, oder ein Spaziergang im Park ist…" Auch mein Mitspieler ist am Ende, "John, die Uhr läuft ab." "Die Meisten leben in Unwissenheit darüber, wann die Uhr abgelaufen ist. Und die Ironie ist: Deshalb leben sie gar nicht erst richtig. Zum Beispiel trinken Sie einen Schluck Wasser, aber Sie nehmen den Geschmack nicht wahr." "Sie können das noch hinbiegen, John.", sein Tonfall wird immer mehr zu einem Flehen. "Ja, aber wie können wir Sie hinbiegen?" "Mich?" "Ich bin nicht mehr zu biegen. Leila auch nicht. Wir beide sind todkrank." Voller Sarkasmus lacht er vor sich hin, schüttelt währenddessen den Kopf, "Sie entschuldigen mit dem Krebs alles, was sie tun." "Nein. Ich habe mein Werk nicht begonnen, weil ich Krebs hatte. In dem Moment, als ich versuchte mein Leben zu beenden, erkannte ich meine Aufgabe. Sie gab mir einen neuen Inhalt und Sinn. Ich hatte versucht meinem Leben ein schnelles Ende zu bereiten. Ein Fehlschlag. Mein Körper war zu schwach sich der Krebszellen zu erwehren, doch stark genug den Sturz über eine Klippe zu überstehen. Und zu meiner Verblüffung lebte ich noch immer. Ich beschloss den Rest meiner Tage damit zuzubringen, die menschliche Natur zu erforschen. Verstehen Sie das jetzt, Eric?" Das wusste ich nicht. Verblüfft, zugleich auch deprimiert starre ich ihn an, im Gegensatz zu dem Vater von Daniel. Er hat seine Hände um Mund und Nase gelegt. Sein Blick ist gesengt, "Wenn Sie etwas gut machen wollen, tun Sie es jetzt. John, sagen Sie, wo mein Sohn ist und ich helfe Ihnen." "Ich brauche keine Hilfe. Und Sie haben mich noch immer nicht verstanden. Leila schon, aber Sie nicht: Wer das Leben nicht zu schätzen weiß, verdient nicht zu leben." "Mein Sohn weiß seins zu schätzen." "Wissen Sie aber Ihres zu schätzen? Und das Leben Ihres Sohnes?" Wieder macht sich Zorn in seinen Augen bemerkbar, "WAS SOLL DIE SCHEIßE?!?“, die Faust donnert wieder auf den Tisch, er steht auf und geht wieder weg. Ich bleibe. Wenn Eric das Spiel verliert, und ich gewinne, geschieht Daniel trotzdem nichts. Eric vielleicht, aber Dan nicht. "Du hast gute Chancen zu gewinnen. Doch wenn Eric verliert, verlierst du auch." "WAS?", geschockt springe ich auf. "Nichts wird so sein, wie du es kanntest. Immer mehr werden fallen und du kannst nichts dagegen tun." "Wie-" Plötzlich knallt etwas auf den Tisch. Skizzen und Zeichnungen diverser Fallen. Eric steht neben mir, beginnt eine, nach der anderen zu zerreißen. Er wirft immer mehr auf die Aluminiumplatte. Teilweise muss ich mich ducken, damit ich nicht getroffen werde. "Sie erreichen keine Verurteilung, wenn Sie die Beweise vernichten.", John bleibt ganz gelassen, im Gegensatz zu mir. Verängstigt sitze ich wieder auf meinem Stuhl, "Eric, hör auf." Keine Reaktion. Er macht munter weiter, "Diesen ganzen Scheiß brauch ich dafür nicht." "Dann machen Sie weiter.", täusche ich mich, oder war das ein kurzes Lächeln auf meines Meisters Lippen?, "Zerstören Sie es." "Das werde ich.", eine weitere Akte fällt vor mich. "Aber das Leben Ihres Sohnes werden Sie damit nicht retten." "Wenn Sie ihn töten, töte ich Sie." "Dann nur zu…" Noch eine Kiste. "...Worauf warten Sie? Wir wissen alle drei, was für ein Mensch Sie sind." Matthews schickt auch noch den letzten Sicherheitsbeamten weg, "Raus hier.", also stehe, im Fall der Fälle, nur ich zwischen den zwei…?!? "Sie sind ein Mensch, der einen Verdächtigen niederschießt, der unbewaffnet ist. Ein Mensch, der Beweise manipuliert und unterschiebt, damit er seinen Fall abschließen kann. Genau der Mensch, der von seiner Frau verlassen wird und dessen Sohn ihn hasst." "HALT DEINE BLÖDE SCHNAUZE!!!", endlich hat er damit aufgehört. John nickt nur noch. Weitere Leute erscheinen. Das Tech-Team. "Ah, das Technikerteam ist eingetroffen. Gerade noch rechtzeitig.", mit einer Kopfbewegung weist der Krebsleidende richtung Eingang. Drohend nah kommt der Cop ihm, hebt seine Hand, "Es wäre besser für Sie, wenn Sie erfolg haben.", und senkt sie wieder, bevor er uns den Rücken zudreht und im Begriff ist zu gehen. "Ich habe Ihnen noch etwas zu sagen, Eric." "Ich will nicht länger zuhören." "Dann zeige ich Ihnen nur noch etwas. Leider dürfte es mir etwas schwer fallen, es selbst zu holen, aber vielleicht können Sie ja Ihre Mitarbeiter bitten, die uns über das Walkie Talkie zuhören, es uns zu bringen. Okay? Im mittleren Schreibtisch, mittlere Schublade.", langsam macht sich ein Grinsen auf seinen Lippen breit. Eric geht weg. Doch er redet weiter, "Sie erinnern sich an diese Menschen bestimmt nicht, aber die werden sich sicher an Sie erinnern. Sie haben in all diesen Fällen die Verhaftungen vorgenommen. Und Sie waren es auch, der die nötigen Beweise unterschoben hat, um eine Verurteilung zu erreichen. Sie brachten Sie hinter Gittern. Ihr Sohn spielt ein Spiel mit lauter Leuten, die Sie nicht allzu sehr mögen, Detective. Es wäre zu dumm, wenn sie herausfinden würden, wer er eigentlich ist.", er lacht. Es ist schadenfroh. Eine weitere Träne rinnt meine Wange herunter, während das kalte, leblose Echo meines Retters verhallt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)