Zwischen Liebe und Gerechtigkeit von -Rokkstar- ================================================================================ Kapitel 2: Kira lebt weiter. ---------------------------- Hastig stürmte Light in die Uni. Er hatte die ganze Nacht nicht geschlafen, seine Gedanken kreisten ohne jeglichen Willen immer um L. Er sieht sein Gesicht, seine schwarzen, verwuschelten Haare und seinen konzentrierten Blick. Ryuk schwebte hinter ihm her und kicherte leise. Gestern platzte Light mit der Nachricht heraus, dass ihm sein Feind wichtiger war als er zugeben konnte. "Sag mal, was willst du jetzt eigentlich tun?", fragte der Shinigami und glaubte nicht mehr daran, dass Light seinen Plan noch fest im Blick hatte. Der zuckte nur unauffällig mit den Schultern und betrat die große Halle der Schule. Vereinzelt rannten noch Schüler in ihre Klassenräume und auf dem Flur tummelten sich noch einige Lehrer. Mit einem freundlichen Lächeln begrüßte er sie und ging geradeswegs auf seinen Raum zu. Stille. Dann schaute er kurz nach links und rechts um zu checken ob ihn einer sehen oder hören konnte. "Ryuk? Ab jetzt wirst du nicht mehr reden, wenn wir unter Menschen sind. Das ist zu gefährlich und bitte verkneif dir deine bissigen Kommentare, wenn wir L sehen. Er kann sie zwar nicht hören, aber ich. Also lass es." Erneut lächelte Ryuk. Light atmete noch einmal tief durch und drückte auf die Klinke. Quietschend öffnete sich die Tür und er konnte förmlich spüren wie sich alle Gesichter zu ihm umdrehten. Trotzdem versuchte er einen gelassenen Eindruck zu machen und marschierte selbstbewusst in den Raum. Der Lehrer schaute ihn erstaunt von der Seite an. "Entschuldigen Sie die Verspätung Sensei, aber ich habe den Bus verpasst. Tut mir Leid" Mit einer Handbewegung deutete der Lehrer auf einen freien Platz und als Light sah, wer daneben saß blieb ihm für einen Moment die Luft weg. L schaute ihn eindringlich an. Seine Augenringe schienen von Tag zu Tag größer zu werden und er saß wie kein anderer in der Hocke auf seinem Stuhl. Nur er konnte so sitzen. Sofort setzte wieder sein Herzklopfen ein und bei jedem Schritt, mit dem er sich ihm näherte schien er nervöser zu werden. Diese Schwäche gegenüber dem Feind beunruhigte ihn. Er hatte immernoch nicht ausgetüffelt, was er tun wollte. Er durfte keine voreiligen Schlüsse ziehen, eigentlich durfte er sich nicht von Liebe beeinflussen lassen, aber das war so ein unberechenbares Gefühl. So stark, dass man es kaum unterdrücken konnte. Während des Unterrichts schob L Light einen Zettel zu. Erstaunt faltete er das zerfetzte Blatt auseinander und konnte nur schwer die dahingekritzelten Buchstaben lesen. "Komm heute ins Büro, es gibt Neuigkeiten." In seinen Gedanken drehte sich alles. "Etwas wegen Kira? In den letzten Tagen gab es kaum Morde und seit gestern passierte nichts mehr. Ob L das festgestellt hat?" Tausend Fragen schossen ihm in den Kopf, aber er durfte nicht durchdrehen. Stattdessen schaute er L an und nickte. Der knabberte zufrieden an seinem schwarzen Stift. Der Rest der Unterrichtszeit schwieg er und wollte sich bloß nicht anmerken lassen, dass er ein wenig beunruhigt war. Als es endlich zum Schluss klingelte stand er hastig auf, stopfte seine Sachen in den Ranzen und wollte den Raum verlassen. Doch gerade als er den ersten Schritt aus der Tür machte, rief ihn jemand."Light... warte auf mich" L stolperte hinter ihm her und zog ihn an seinem Shirt zur Seite. Allein diese kurze Bewegung löste Schwindel in ihm aus. Seine weichen Finger gruben sich in seine Haut und als er dann auch noch in L's Augen sah bemerkte er, wie er rot wurde. Zum Glück war es ziemlich warm hier und würde so nicht so auffallen. Er schämte sich trotzdem für diese peinliche Reaktion. Das passte nicht zu ihm. "Lass uns doch zusammen ins Büro gehen, dein Vater ist sicher auch schon da", schlug L vor. Light wusste, dass wenn er noch weiter den Tag mit L verbrachte mehrmals sowas auftauchen könnte. Ausserdem suchten sie dann wieder den Mann, den L so verabscheute. Den Mann, den L foltern würde für seine schlimmen Morde. Den Mann, der hoffnunsglos in L verliebt ist. Diese Sätze brannten in seinem Herz und er zuckte kurz zusammen. Er konnte nicht in die Augen seines Feindes schauen. "Vielleicht nachher", druckste Light hervor und ohne auf eine Antwort zu warten stürmte er davon. Seine Beine trieben ihn weg. Weg von diesem Jungen. Weg von dem Gefühl diesen Jungen zu brauchen, so sehr, wie die eigene Luft zum atmen. Das konnte er nicht ertragen, er hatte noch nie so gefühlt. Und das schlimmste ist: Es begann die Überhand zu gewinnen. Es schien seinen Körper zu kontrollieren und er tat Dinge, der er normalerweise abscheulich findet. Seine Füße trugen ihn nach Hause, wo er ohne ein Wort in sein Zimmer lief. Ryuk saß wie gewohnt auf seinem Bett. Gelangweilt fummelte er an seinen Fingern herum. Wie sollte es mit Kira weitergehen? Er durfte seine Anhänger nicht im Stich lassen. Auch wenn er unentschlossen war. Die Welt dürstet nach Gerechtigkeit. Man sieht es jeden Tag. Er musste die Liebe zu L zurückstellen. Das einzig gute: Er würde wieder Tag und Nacht mit ihm an den Fällen sitzen können und einfach bei ihm sein. Er stieß einen tiefen Seufzer aus und schaute Ryuk an. "Kira wird weitermachen. Das Death Note ist meine Bestimmung. Aber ich weiß nicht wielange ich durchhalten werde. Diese Verliebtheit bringt alles durcheinander" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)