Love is a disaster von KagerixShinsui ================================================================================ Kapitel 3: Das Kennenlernen --------------------------- Bereits schon nach kürzester Zeit versammelten sich alle Schüler wieder in ihren Klassenräumen und setzten sich zurück auf ihre Plätze. Auch Kyouko setzte sich wieder. Ihr erster Schultag war eigentlich okay. Das einzige was sie gestört hatte war, dass sie mit dem Unterrichtsstoff nicht nachkam - und das obwohl sie die Klasse doch schon einmal wiederholt hatte. Sie seufzte als sie darüber nachdachte. War sie wirklich so ein hoffnungsloser Fall? Irgendwie brauchte sie Hilfe...vielleicht Nachhilfe. Ein kostenloser Lehrer wäre gut geweßen, doch wo fand man sowas schon? Nachhilfelehrer verlangten ja immer Geld, war eben ihr Job Schüler nachmittags zu unterrichten. Sie hätte aber auch einen ihrer Brüder fragen können. "...Nein...meine Brüder zu fragen ist vielleicht doch keine so gute Idee...", entschied sie jedoch und sie hatte ihre Gründe. Kenta war zu grob. Wenn man nicht verstand was er meinte war er sauer und wurde leicht beleidigent. Naoki wollte sie nicht fragen. Manchmal hatte sie einige Probleme mit ihm. Seine "ich bin der netteste Junge der Welt"-Art ging ihr auf die nerven. Sie hatte ihn trozdem lieb, doch um Nachhilfe bitten wollte sie ihn irgendwie nicht. Ihre Schwester Kageri konnte sie auch vergessen. Kageri war nämlich genauso schlecht in Mathe wie Kyouko. Aber wen sollte sie sonst fragen? In ihrer Schule kannte sie ja noch niemanden den sie fragen konnte. Doch dann, plötzlich, bekam sie eine Idee: "Vielleicht ist einer der Nachbarn gut in Mathe...wenn das so wäre könnte ich mich mit einem von denen anfreunden...". Sie lächelte etwas. "Am besten wäre es, wenn der eine gut aussehende mir helfen könnte..". Noch einmal dachte sie über den Jungen nach, der ihr so gut gefallen hatte. Sein gestuftes weiß-silbernes Haar und die braunorange leuchtenden Augen hatten ihr gut gefallen. Irgendwie wirkte er wie ein cooler Typ, den man nicht so leicht beeindrucken konnte. Wie war er wohl wirklich? War er freundlich oder eher kalt? Sensibel oder grob? Konnte er gut mit Mädels umgehen oder war er unhöflich? War er ein Playboy oder einer, der es mit Beziehungen ernst meinte? Kyouko wollte gerne etwas mehr über ihn wissen. Ob sie wohl je etwas mehr über ihn erfahren würde? "Ich denke ich werde heute nach der Schule einfach zu ihnen rübergehen und mich etwas mit ihm unterhalten", entschied sich Kyouko und wartete auf das Ende des ersten Schultags. "Itsuka?", eine Stimme riss sie aus ihren Gedanken und ließ sie schnell nach vorne an die grüne, von weißer Kreide verstaubten Tafel blicken. Wiedermal war diese mit Zahlen und Formeln voll geschrieben. "Kannst du uns das Ergebnis dieser Gleichung sagen?", hörte sie die Stimme ihrer Lehrerin erneut und sie klang eindeutig etwas ungeduldig und gereizt. Itsuka war wegen ihrer verträumten Art schon öfters negativ aufgefallen. Ihrer Lehrerin passte es nicht, dass Itsuka wärend des Matheunterrichts ständig aus dem Fenster blickte oder irgendwelche bunten Sterne auf ihren Matheblock kritzelte. "Ähm...", Itsuka starrte auf die Tafel, doch sie sah nur Zahlen und seltsame Zeichen, die für sie zusammengefügt einfach keinen Sinn ergaben. "Ja?", ihre Lehrerin hob eine Augenbraue und sah Itsuka erwartungsvoll an, während sie dabei ihre Arme verschrenkte. "Du hast doch aufgepasst oder? Dann müsstest du den Lösungsweg ja eigentlich kennen..". "Ähm....ich weiß das Ergebnis aber trozdem nicht...", murmelte Itsuka, während sie sich innerlich aufregte. Warum sollte sie versuchen etwas zu lernen, was sie für ihr restliches Leben nicht mehr brauchen würde? Sie sah nicht ein, dass sie so etwas ihrer Meinung nach unlogisches und unwichtiges lernen solle. "Achso? Dann bleibst du nach Schulschluss noch etwas hier ich würde gerne ein sehr wichtiges Gespräch mit dir führen", die Stimme ihrer Lehrerin klang ernst und nicht gerade zu einem freundlichen Gespräch einladend. "Na ganz toll", dachte Itsuka sich. Somit war ihre Laune nun wirklich am Boden. Auf ein ernstes Gespräch mit ihrer Lehrerin hatte sie am ersten Schultag nun wirklich keine Lust. Warum mussten sie denn auch schon am ersten Tag mit einer Wiederholungsaufgabe des alten Stoffs anfangen? Die meisten anderen Klassen nahmen den ersten Schultag noch ziemlich gelassen. Itsukas Lehrerin jedoch mochte es wohl irgendwie ihre Schüler zu quählen. Leise seufzte Itsuka und blickte auf ihren Block, der wiedermal mit allen möglichen Mustern vollgekritzelt war. Ihre Lehrerin hatte inzwischen einen anderen Schüler aufgerufen, der ihr die richtige Antwort gegeben hatte. Kurz blickte Itsuka auf die runde Uhr mit dem dunkelgrünen Rand. In ungefähr 20 Minuten war dieser langweilige Schultag endlich zuende. Naoki saß auf seinem Platz und beobachtete noch immer seine miteinander plaudernden Klassenkameraden. "Warum lässt man uns eigentlich noch eine Stunde hier herumsitzen und schickt uns nicht nach Hause, wenn wir doch eh nichts mehr richtiges machen?", dachte er sich. Seit 20 Minuten hatten sie sich nun schon selbst beschäftigt, während der Lehrer wohl dabei war sich um einige Vorbereitungen und Dinge für´s neue Jahr zu kümmern. Naokis Blick wanderte zu seinem Bruder, der inzwischen dabei geweßen war sich mit einigen hübschen Mädchen zu unterhalten, die auf ihn zugekommen waren. "Das hätten sie lieber lassen sollen...wenn sie wüssten auf was sie sich da einlassen..", war Naokis nächster Gedanke, der ihm durch den Kopf ging. Ihm taten diese Mädchen jetzt schon leid. Kenta konnte nämlich nichts anderes als mit den Herzen solch hübscher Mädchen zu spielen. Seine Taktik war simpel: Den netten und einfühlsamen Jungen zu spielen, dem man jedes Problem anvertrauen konnte. Dann, nach einigen Tagen um ein Treffen bitten. Nach diesem Treffen kam es zur zweiten Verabredung bei ihm Zuhause. Meistens schaffte er es dann auch schon bei diesem zweiten Treffen sein Ziel zu erreichen - ein Mädchen ins Bett zu kriegen. Dadurch, dass er wirklich ziemlich gut aussah, einen gut gebauten Körper hatte und es ihm leicht fiel jemanden zu verführen, war es für die Mädels wohl fast unmöglich ihm zu wiederstehen, vor allen Dingen, wenn er ihnen etwas erzählte wie: "Weißt du...seit dem ersten Moment an, als ich dich gesehen habe wusste ich schon, dass du etwas besonderes bist und mich wirklich verstehst. Ich denke ich habe mich auf den ersten Blick in dich verliebt". Hörte sich ziemlich schnulzig und schwer zu glauben an, doch seltsamerweiße schaffte Kenta es immer wieder, solche Worte unglaublich überzeugend rüberzubringen. Ja, für die Mädels war er auf den ersten Blick immer ein total toller und liebevoller Typ, doch in Wirklichkeit war er hinterhältig. So ziemlich alles, was er den Mädchen erzählte waren Lügen. Wahrscheinlich war das einer der härtesten Gründe, warum Naoki ihn nicht leiden konnte. Natürlich gab es noch eine Menge anderer Gründe, beispielweiße, dass Kenta total arrogant und selbstverliebt war. Auch sein Egoismus ging Naoki total auf die Nerven. Irgendwie war Kenta so ziemlich das genaue Gegenteil seines Bruders. "Natürlich habe ich total Heimweh...ich vermisse meine alten Freunde...das Stadtleben ist total ungewohnt für mich...irgendwie fühlt es sich seltsam an, dass jetzt alles plötzlich von gestern auf heute anders ist...", konnte Naoki mit hören was Kenta den Mädels gerade vorjammerte. Mindestens 90 Prozent davon war gelogen. Die einzige Wahrheit die Naoki in diesen Worten entdecken konnte war: "Das Stadtleben ist total ungewohnt für mich". "Oh..du Armer....aber ich denke du wirst dich bei uns in der Klasse ziemlich wohl fühlen und dich, wenn du hier einige neue Freunde gefunden hast, bestimmt schnell an die Großstadt gewöhnen!", hörte Naoki zu, wie eines der hübschen Mädchen versuchte Kenta etwas aufzumuntern. "Sie fallen schonwieder auf seinen Trick rein...", dachte Naoki sich leicht genervt und seufzte. Sein Blick wanderte etwas weiter nach vorne zu dem Mädchen mit den schwarzblauen Haaren, welches vor Kenta saß. Irgendwie sah sie etwas genervt aus. Vielleicht war sie ja genervt, weil sie keine Lust mehr hatte im Klassenzimmer zu sitzen und nichts zu tun. Oder...vielleicht hatte sie Kentas gejammere mitbekommen und hatte bemerkt, dass dieses Jammern gar nicht ernst gemeint war? Das wäre dann wohl das erste Mädchen geweßen, welches auf diesen Trick nicht hereinfallen würde. Naoki entschied sich dazu, ersteres für den Grund ihrer genervten Laune zu halten. Schließlich drehte sich ja nicht alles in dieser Welt um Kenta. Endlich ertönte der Gong und ließ somit jeden wissen, dass der erste Schultag nun vorbei war. Für Itsuka war es so, als wäre eine Ewigkeit vergangen. Außerdem durfte sie sich ja noch nicht auf den Heimweg machen. "Itsuka...hast du dieses Jahr wieder vor nichts für Mathe zu lernen? Mathe ist eines der Hauptfächer es ist ziemlich wichtig, dass du es kannst um in der Schule weiter zu kommen", fing ihre Lehrerin nun an sie zu belehren, worauf Itsuka eigentlich überhaupt garkeine Lust hatte. "Doch doch..", grummelte sie. "Nur wollte ich mich noch nicht direkt am ersten Schultag schon so extrem auf Mathe konzentrieren". "Naja...so lange dir bewusst ist wie wichtig es für dich ist dieses Jahr zu lernen. Keiner verlangt von dir, dass du am ersten Schultag schon vollgas gibst. Allerdings sollten sich deine Noten in Mathe dieses Jahr schon etwas bessern...nicht nur etwas, sondern ein ganz schönes Stück. Denk daran, normaleweiße wärst du nun in der Abschlussklasse nebenan, aber da deine Mathenoten letztes Jahr zu schlecht waren, musst du erst diese Klasse noch einmal wiederholen", erklärte ihre Lehrerin. Jedoch erreichte sie damit nicht, dass Itsuka ihre denkweiße änderte, nein, sie war dadurch nur noch schlechter gelaunt. Sie wusste warum sie sitzengeblieben war. Diese dumme Lehrerin musste es nicht noch einmal erwähnen. "Ich weiß warum ich hier bin und wie ich schon sagte ich werd schon was dagegen tun", grummelte Itsuka schlecht gelaunt. "Kann ich nun endlich gehen?". Ihre Lehrerin seufzte und antwortete danach: "Ja du kannst jetzt gehen...und ich hoffe, dass du wirklich etwas dagegen tun wirst". Itsuka sagte dazu nichtsmehr und verließ das Klassenzimmer. "Nervige alte Frau! Lass mich doch machen was ich will, ist doch meine sache!", dachte sie sich total genervt. Was für ein ätzender erster Schultag. Itsuka war so gereitzt, dass jede Kleinigkeit gereicht hätte, um sie total ausflippen zu lassen - und unglücklicherweiße geschah es dann auch... Naoki schnappte sich seinen noch ziemlich leeren, schwarzen Rucksack und lief aus dem Klassenzimmer. Auf dem Weg hinunter in die Aula versank er total in Gedanken. Er dachte über viele verschiedene Dinge nach: Seine neue Klasse, der Heimweg, die Großstadt, wie wohl der erste Schultag für seine Geschwister war und...über das Mädchen, welches er heute früh gesehen hatte. Auch in der Pause hatte er sie wieder gesehen. Noch immer hatte er dieses seltsame Gefühl. Er hatte das Gefühl sie zu kennen und fühlte sich seltsamerweiße viel wohler, wenn sie in der nähe war. Woran lag das? Ihm wollte einfach kein Grund einfallen. Stattdessen vergaß er den Gedanken fürs erste und dachte darüber nach, was er als nächstes tun sollte. Vielleicht sollte er in die Stadt gehen und sich dort ein wenig umsehen. Schließlich hatte ihm sein Lehrer wohl nicht umsonst die Stadtkarte gegeben. Während Naoki den Weg entlang lief griff er sich in seine Jackentasche und zog seinen dunklen Geldbeutel herauß. Seine Hand zog etwas Kleingeld darauß und Naoki begann zu zählen. Ob es wohl für eine Eintageskarte reichen würde? Total vertieft in das Zählen seines Geldes achtete er nun noch weniger darauf, wo er hinlief, was schon bald dazu führte, dass er an etwas dranrempelte - und das nicht gerade wirklich leicht. Sofort stoppte er das Zählen und blickte auf. "Verdammt! Du Arschloch! Kannst du nicht aufpassen wo du hinrennst!? Blinder Affe!", ein extrem wütendes Mädchen saß nun auf dem Boden. Ihre türkisgrünen Augen waren sauer auf ihn gerichtet. Für ungefähr eine Sekunde war Naoki leicht geschockt, denn das Mädchen, welches ihn so angemault hatte, war kein anderes als das von heute morgen. Kurz betrachtete Naoki ihr weiß-silbernes Haar und blickte ihr in ihre noch immer wütend funkelten und dennoch wunderschönen Augen. "Oh..tut mir wirklich leid ich war ziemlich in Gedanken das wollte ich nicht", entschuldigte Naoki und bot ihr seine Hand an. Das Mädchen jedoch schlug diese genervt weg und stand alleine auf. "Pass einfach besser auf, Vollidiot!", maulte sie, drehte sich um und lief weiter."Na die hat ja ne super Laune...ist sie wirklich so sauer weil ich sie angerempelt habe?", dachte sich Naoki etwas verwirrt. Irgendwie war er auch etwas enttäuscht darüber, dass dieses ziemlich kurze Gespräch so endete. Er hatte gehofft, dass er durch diesen kleinen Unfall vielleicht die Chance bekam sie besser kennenzulernen. Da hatte er aber wohl falsch gedacht. Ein leicht enttäuschtes Seufzen gab er von sich, bevor er dann den Gang weiterlief. "Na ganz toll...", dachte Itsuka sich schlecht gelaunt und setzte sich auf eine der kleinen dunkelroten Mauern vor der Schule. Eigentlich hatte sie nicht vor ihn so sehr zu beleidigen. Jedoch war ihr erster Schultag so nervig geweßen, dass sie einfach nicht anders konnte. "Dabei hatte ich doch eigentlich sogar gehofft, dass ich ihm über den Weg laufen würde...". Ja sie hatte gehofft, dass sie ihm noch einmal zufälligerweiße über den Weg laufen würde, damit sie ihn ansprechen konnte und fragen konnte, warum er sie heute früh und in der Pause so angesehen hatte. Ansehen war da schon nicht mehr das passende Wort geweßen, eher anstarren. "Vielleicht sollte ich morgen noch einmal versuchen mit ihm zu reden...ja, ich denke das werde ich tun", beschloss sie in Gedanken und sprang danach die kleine Mauer herab. Elegant, wie eine Katze, landete sie wieder auf ihren Beinen ohne dabei auch nur in geringster weise ins Schwanken zu geraten. Danach machte sie sich auf den Weg nach Hause. Es dauerte nicht lange, bis sie dort angekommen war. Kurz danach wurde sie schon gleich von ihrer Mutter begrüßt. "Hey Itsuka. Wie war der erste Schultag?", die Stimme ihrer Mutter, Noriko, klang ruhig und sanft, wärend sie ihr diese Frage stellte. Jedoch reichte allein schon Itsukas Blick, um ihr klar zu machen, dass es nicht gerade ein schöner Tag geweßen war. "Ist etwas passiert, Itsuka?", besorgt sah Noriko ihre Tochter an. "Naja...nichts wirklich dramatisches...bin wohl einfach nur vom ersten Schultag genervt", grummelte Itsuka und lief die Treppe hinauf. "Oh? A-Aber hey! Itsuka warte doch mal! Möchtest du nichts essen?". "Hab grad keinen hunger", antwortete Itsuka, die auf der obersten Treppenstufe stehen geblieben war und zu ihrer Mutter herab blickte. "Achso? Naja..falls du nachher hunger bekommst, das Essen steht im Kühlschrank", ließ Noriko sie wissen und plötzlich, nach weniger als eine Sekunde, blickte sie kurz überrascht, als wäre ihr gerade wieder etwas eingefallen, was sie zuvor für eine Weile vergessen hatte. "Oh...und bevor ich es wieder vergesse...hast du schonmal mit den neuen Nachbarn geredet?", wollte ihre Mutter wissen. Itsuka schüttelte den Kopf. "Bisher noch nicht". "Solltest du mal machen. Sie sind wirklich nett und außerdem haben sie Kinder die ungefähr in deinem alter sind!", ließ Noriko sie wissen und kurz schien es so, als hätte Itsuka ein wenig interesse gezeigt. "Vielleicht gehe ich heute oder morgen mal rüber", war das Letzte, was Itsuka gesagt hatte, bevor sie in ihr Zimmer verschwand. Itsuka ließ sich in das frisch gedeckte Bett fallen und seufzte. Was nun? Der Schultag war vorbei und ihr fiel nichts ein, was sie nun hätte tun können. Jedoch gab es da noch immer einen Gedanken, der ihre neugier weckte: Die neuen Nachbarn und ihre Kinder. Wie viele Kinder hatten sie wohl? Wie alt waren sie genau und gingen sie auch auf Itsukas Schule? Hatten die Nachbarn hübsche Söhne und auch freundliche Töchter, mit denen man sich hätte anfreunden können? Vielleicht hätte sie ihre Mutter um genauere Infos bitten sollen. Aber..wahrscheinlich hätte diese wohl auch noch nicht so viel gewusst. Immerhin lebten die neuen Nachbarn ja erst seit gestern im neuen Haus. Vielleicht sollte sie sich nachher einfach mal selbst schlau machen, indem sie einen Blick auf die neuen Nachbarn warf. Itsuka stand auf und lief zu ihrem Fenster. Von dort aus hatte sie einen guten Ausblick in den Garten ihrer neuen Nachbarn. Auch in zwei Zimmerfenster der Wohnung nebenan konnte sie blicken...wären da nicht diese Vorhänge geweßen. Naja, selbst wenn die blauen Vorhänge nicht geweßen wären, so viel hätte man wohl doch nicht vom Inneren des Hauses gesehen, da es doch ein wenig zu weit weg stand um genau in das Zimmer zu blicken. Itsuka blickte zurück in den Garten der Nachbarn. Dieser bestand momentan jedoch nur aus dunkelbrauner Erde. War aber auch kein Wunder, denn das Nachbarshaus war schon eine längere Zeit lang nicht mehr bewohnt worden. Itsuka zog wieder ihren Vorhang vor´s Fenster. Sie hatte genug gesehen. Sollte sie nun vielleicht mal nach drüben gehen und sich ihren neuen Nachbarn vorstellen? Die Antwort kam ihr sozusagen ins Zimmer gelaufen: "Hey Itsuka...ich gehe jetzt mal rüber zu den neuen Nachbarn...möchtest du mitkommen?". Plötzlich stand Saori in ihrem Zimmer und sah sie an. "Hmm...ich habe gerade darüber nachgedacht, ob ich vielleicht mal rüber gehen soll...also wenn du es mir schon anbietest denke ich gehe ich mit", entschied Itsuka und verließ mit ihrer Schwester das Zimmer und direkt danach das Haus. Sie liefen durch den prächtigen Blumengarten ihres kleinen Anwesens und betraten schließlich das Grundstück ihrer Nachbarn. Gerade, als Saori an der weißen Haustür klingeln wollte, öffnete sich diese, als hätte man den Besuch schon erwartet und hätte genau gewusst, dass Saori und Itsuka da waren. Ein grauhaariges Mädchen, welches etwas größer als die Beiden war, blickte sie mit ihren wunderschönen hellgrünen Augen an, wobei sie etwas überrascht aussah. "Äh....hi. Wir sind die neuen Nachbarn", ließ Saori das Mädchen wissen und stellte sich direkt danach richtig vor: "Ich bin Saori Kireda". "Und ich bin Itsuka Kireda, Saoris ältere Schwester", fügte Itsuka hinzu. "Oh..hey..ich bin Kyouko Shinsui", antwortete das Mädchen. Ihr verwirrter Blick wurde schon bald etwas freundlicher und es schien so, als würde sie sich darüber freuen ihre neuen Nachbarn kennenzulernen. "Wirklich ein lustiger Zufall, das ihr gerade jetzt rüber kommt", meinte sie. "Eigentlich hatte ich nämlich gerade vor euch besuchen zu kommen". "Hm ja, ist wirklich ein lustiger Zufall", meinte Saori und lächelte etwas. "Möchtet ihr reinkommen?", fragte Kyouko die Beiden. "Gerne", antwortete Saori. Kyouko ging etwas zur Seite, um den zwei Mädchen einlass zu gewähren. Nachdem beide in das Haus gegangen waren, schloss Kyouko die Tür hinter sich. "Wenn ihr wollt, könnt ihr ins Wohnzimmer gehen und ich hole meine Geschwister. Sie wollen euch bestimmt kennenlernen". Kyouko beschrieb den Weg zum Wohnzimmer und lief dann die Treppe hoch ins erste Stockwerk. Itsuka nahm auf dem dunkelroten Ledersofa platz und machte es sich auf einem der weichen Kissen bequem. Saori setzte sich neben sie. Kurze Zeit später kam eine braunhaarige Frau ins Zimmer, die schon etwas älter aussah. "Oh...ihr müsst die Mädels der Nachbarn sein...freut mich euch kennenzulernen!", sagte die Frau, wobei ihre Stimme sehr freundlich klang und sie etwas lächelte. "Ich bin Yumiko Shinsui. Eure Eltern haben wirklich gut über euch gesprochen". "Ich bin Itsuka und das neben mir ist meine jüngere Schwester, Saori", stellte auch Itsuka sich vor und erwiderte das Lächeln warmherzig. Nun kam eine weitere Person in den Raum. Es war ein dunkelgrauhaariges Mädchen mit schönen, klaren hellblauen Augen. Sie wirkte schüchtern. Itsuka kannte dieses Mädchen. Es war Kageri, die Neue aus ihrer Klasse. Kyouko kam direkt nach ihr in den Raum. Nach ihr kamen zwei weitere Leute ins Zimmer. Zwei Jungs, die ebenfalls dunkelgraues Haar hatten. Plötzlich war Itsuka geschockt. Die beiden Kerle kannte sie! Da war der Typ, der sie immer anstarrte! An seinem Gesichtsausdruck konnte sie genau erkennen, dass auch er ziemlich überrascht war und...wiedermal seinen Blick nur auf sie gerichtet hatte. Noch immer konnte sie es nicht fassen. Dieser Kerl war einer der neuen Nachbarn?! Wie sollte sie sich nun verhalten? Hätte sie sich einfach verhalten sollen, als wäre sie ihm heute im Schulgang nicht begegnet? Jedenfalls hatte sie auf keinen Fall vor sich zu entschuldigen. Itsuka hasste es sich zu entschuldigen. Es war ja auch nicht ihre Schuld geweßen, er war es doch, der nicht aufgepasst hatte und sie angerempelt hatte. Plötzlich merkte Itsuka noch etwas, was schnell anfing sie zu stören: Der dunkelgrauhaarige Typ neben ihm, mit der Narbe und dem grauen Auge, hatte wohl auch interesse an ihr gefunden, zumindest sah es durch seinen Blick, den er auf Itsuka gerichtet hatte, so aus. "Hey, Schönheit. Bist du eine der neuen Nachbarinnen?", fragte er sie, wärend sich ein charmantes Lächeln auf seine Lippen zauberte, an denen sein Hufeisen-Piercing silbern glänzte. "Ja bin ich. Ich bin Itsuka Kireda", antwortete Itsuka ihm, doch wandt sie sich schon sehr schnell wieder dem anderen jungen Mann zu, der nun noch erstaunter blickte. "Wer bist du eigentlich?", wollte sie von ihm wissen. "Naoki..Shinsui", gab er als Antwort. "Irgendwie..ist der Kerl seltsam", dachte Itsuka sich. Kurz darauf fragte sie sich, ob es wohl ein Grund für sein seltsames benehmen gab. Vielleicht hatte der Kerl sich ja in sie verknallt? Sowas in der Art wie Liebe auf den ersten Blick? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)