Das verflixte siebte Jahr von _Effy_ (Next Generation (Amor und Psyche)) ================================================================================ Kapitel 3: Das personifizierte Böse ----------------------------------- „Und was dann? Sollen Muggel mit uns Hogwarts teilen? Sollen sie in der Winkelgasse einkaufen? Sollen wir unser Geld ihrem anpassen?“ „Nein Albus, davon war nicht die Rede. Es geht lediglich darum, dass wir uns nicht vor ihnen verstecken müssen!“ „Ach komm schon Rosie, das glaubst du doch selbst nicht. Es fängt harmlos an und artet aus.“ „Es muss nicht ausarten.“ „Alleine die ganze Sache damit zu begründen, dass der Fehler Voldemorts nicht wiederholt werden soll…ich bitte dich, genau dadurch wird es provoziert.“ „Wie kann man nur so ein Sturkopf sein?“ „Wie wollen sie das ganze aufbauen? Ein gemeinsames Ministerium? Eine gemeinsame Regierung? Es ist unmöglich!“ Das eher düstere Kolorit in dem Zugabteil verdichtete die Köpfe der Anwesenden, wie dichter Nebel und ließ ihre Grabesstille ins unermessliche steigen. Außer dem Agonist Albus Potter und seiner Antagonistin Rose Weasley schien das Schweigen sich im Sekunden Takt zu steigern Dominique Weasley, stieß ihr Haupt bereits zum wiederholten Male gegen das Glasfenster, in der kleinsten Hoffnung, sie müsse wegen eines Hörsturzes, aufgrund wiederholter Schläge gegen ihren Frontallappen nicht weiter zuhören, während Alice Longbottom neben ihr hinter ihrem dunklen Haar und angeblich in dem Buch vor ihren Augen versank, welches den Titel „Das Monster vor deiner Nase“ auf der Buchklappe trug. Doch jeder ahnte, dass sie es nur las, aufgrund der Befürchtung, dass diese Diskussion ausarten würde. Womit der junge Mann, der neben ihr saß augenscheinlich nicht zu harren hatte. Lorcan Scamander lehnte seinen Kopf gelangweilt gegen die Schulter der zierlichen Alice und nahm praktisch seit einer halben Stunde nichts Akustisches auf Ihnen gegenüber saßen Albus, Scorpius und zwischen den beiden jungen Männern Rose Weasley, diejenige die bei solch einer Thematik, Berge versetzen wollte, was nicht minder daran lag, dass sie in einigen Dingen nach ihrer Mutter kam. Zu ihrer Missgunst war ihr Cousin der sturste Mensch, den sie in ihrem nicht all zu langen Leben getroffen hatte. Seine Meinung hatte stets bestand, wie sehr man nun auch dagegen vorgehen mochte. „Was denkst du?“, der Potter blickte an seiner liebreizenden Cousine vorbei zu seinem besten Freund, der damit kämpfte jeden Moment einzuschlafen, da ein gewisser Großvater die gesamte Nacht damit verbracht hatte in seinem Elternhaus zu brüllen und ihm somit jede Minute Schlaf geraubt hatte. „Bin deiner Meinung“, sagte er leise und lehnte seinen Kopf wieder gegen Rose´ Schulter. Eine nicht allzu ernst gemeinte arrogante Mimik entstand auf Albus Gesicht, mit der er seine Cousine beglückte und ihr verdeutlichte, dass er Recht habe und das Anliegen nun hiermit endgültig beendet sei. „Ach kommt schon. Ihr seid wahre Pessimisten. Gebt dem ganzen doch eine Chance.“ Die Weasley versuchte aufmunternd in die Gesichter um sie herum zu blicken und jegliche Zustimmung zu erkennen, doch bei den meisten schien das äußerliche Interesse verloren gegangen zu sein. Zu ihrer Rettung wurde die Tür zur Seite geschoben und das grinsende Gesicht von Amaryllis Dursley blickte herein. „Hi Leute.“ Sie wackelte kurz mit den Augenbrauen zur Begrüßung und zeigte schließlich mit dem Finger auf ihren besten Freund und deutete ihm ihrer Wenigkeit zu folgen. Wenige Sekunden später erhob sich der Körper des Malfoys und verdeutlichte durch eher passive Bewegungen, sein Desinteresse, an dem Geschehen welches ihm bevorstand. Er verließ den winzigen Raum und schob die Tür hinter sich zu. Eine kurzatmige Stille übertönte jegliches Geräusch im Zugabteil, bevor sich ein Mund zum Leidwesen der anderen öffnete und seine Gedanken preisgab. „Ich wünschte sie würde mich einmal entführen und mit mir dreckige Sachen auf der Zug- Toilette treiben.“ Lorcan Scamander erntete von allen Seiten einen angewiderten Blick und schließlich einen geschmackvollen Tritt von Dominique Weasley gegen sein Schienbein. „Du hast schon mitbekommen, dass er jetzt mit Rosie zusammen ist?“, fragte die weit entwurzelte Veela genervt und hätte ihn für sein verzogenes Gesicht am liebsten einen weiteren und einen weitaus härteren Tritt verpasst. „Wir sind nicht zusammen“, protestierte Rose sofort. „Siiiicherlich“, entkam es ihren vier Freunden gleichzeitig und sie brachen in ein lautes Gelächter aus. Der verlorene Ausdruck auf dem Gesicht der jungen Longbottom löste sich auch nach über einer halben Stunde nicht, während die jüngste Generation, neuer Hexen und Zauberlehrlinge nacheinander aufgerufen wurden und auf dem Stuhl mit dem ulkigen Hut Platz nahmen, und Alice immer noch damit beschäftigt war ihre Gedankengänge zu sortieren. Nur langsam und nichts ahnend bewegte sie ihren Hintern makromal um ihn wenigstens etwas Abwechslung von der harten Bank des Haustisches zu bieten, während sie gleichzeitig im Unterbewusstsein ihr knochiges Gesäß verfluchte. Ihr rechter Index Finger bewegte sich von alleine und wickelte eine dunkle Haarsträhne um seine Mitte und ihre Augen suchten unbeabsichtigt die große Halle nach ihren Freunden ab. Dominique saß gemeinsam mit einigen ihrer Freunde aus Hufflepuff am Ende des langen Tisches und schien sich äußerst amüsiert über die neuen Erstklässler auszulassen, wobei Alice noch nie verstanden hatte, wieso die Weasley es so liebte andere Menschen für Kleinigkeiten zu verachten. Augenblicklich schoss ihr der Gedanke in den Kopf, dass sie es vielleicht über sie tat, wenn Alice selbst nicht anwesend war, doch diesen infantilen Imagination schüttelte sie aus dem kleinen Kopf, denn Dominique war eine wahre Freundin, auch wenn sie sich manchmal nicht wie eine aufführte und es nicht zugab. Alice Augen wanderten über den Ravenclaw Haustisch. Sie erkannte Lysander Scamander, der seinem Bruder zum verwechseln ähnlich sah, doch sobald man ihn näher betrachtete erkannte man die Grundverschiedenen Haltungen. Neben ihm saß Amaryllis. Vorbildlich hörte sie mit Begeisterung dem Geschehen auf dem Podest zu und ein neues silbernes Abzeichen klebte an ihrer Uniform, auf dem ein großes S prangte und Alice beinah blendete. Wenn man Alice fragte, war es die beste Wahl die man hätte fällen können, Amaryllis Dursley zur Schulsprecherin zu ernennen. Das nächste Mal blieben ihre Augen an dem Slytherin Tisch und an Albus Potter haften. Auf den ersten Blick schien er genervt zu sein,wie er sich mit den Ellenbogen auf dem Tisch abstüzte, doch bei weiterer Beobachtung stellte sie fest, dass es etwas anderes war. Es wirkte beinah zornig, wie er abwechselnd zu den Professoren und wieder auf den Tisch blickte. Lorcan, neben ihm, erzählte etwas und lachte leise, doch der Potter sprang nicht darauf an. Er benötigte seine volle Konzentration um nicht zu platzen. Scorpius saß mit dem Rücken zu Alice und schien wie nur wenige Ausnahmen dem Geschehen der Erstklässler zu folgen. Der Blick des Mädchens verlor sich bevor sie sich sammelte und ihre Augen auf ihr Gegenüber richtete, von der sie einen starren Blick auf sich selbst spürte. Rose Weasley blickte sie misstrauisch an, während Alice ihr ein schwaches Lächeln schenkte. „Alles in Ordnung?“, flüsterte Rose leise und bückte sich mit dem Oberkörper über den Tisch. „Ja…ja, mach dir keine Sorgen“, antwortete die Longbottom noch leiser und blickte sich schuldbewusst am Tisch um, in der Sorge jemanden gestört zu haben. „Willst du mir jetzt erzählen wie es mit Louis lief?“, versuchte die Weasley einzulenken um herauszufinden was ihre Freundin beschäftigte und lehnte sich noch weiter über den Gryffindor- Tisch. Alice legte den Zeigefinger auf den Mund und deutete Rose doch bitte eine Nuance leiser zu sein, denn keiner musste von ihrem Liebesleben etwas wissen, schon gar nicht wenn die Klatschhexe Polly Thurgood nur zwei Plätze weiter saß. Die Longbottom lehnte sich ebenfalls etwas nach vorne, sodass sie beinah Rose Gesicht mit ihrem eigenen berührte und nuschelte etwas runter, bevor sie wieder Ordnungsgemäß Platz nahm und mit einer übertriebenen Neugier versuchte den Winzling zu erblicken der in dem Moment unter dem Hut Platz nahm. „Alice, was?“, fragte die Weasley etwas lauter und schüttelte ihren Kopf um ihrer Freundin zu verdeutlichen dass sie kein Wort verstanden hatte. Das Mädchen verdrehte die Augen und lehnte sich wieder über den Tisch, wobei die Röte sich in ihrem Gesicht ausbreitete. Sie nuschelte wieder etwas in ihren Kragen und schenkte der Weasley einen flehenden Blick, dass sie es doch bitte, bitte diesmal verstand und sie es nicht noch einmal wiederholen müsste. „Er hat dich geküsst?“, frage Rose mit aufgerissen Augen, als ob ihre riesen Glubscher hinter dem Brillengestell nicht reichten um Alice in Panik zu versetzen. Alice nahm wieder Platz und legte ihren Finger noch einmal auf ihre Lippen um Rose zu zeigen, dass es ihr ernst war, sie sollte ruhig sein und endlich dem Brennpunkt des Geschehens mehr Aufmerksamkeit schenken. Doch die Weasley hatte eindeutig eine andere Vorstellung des Brennpunktes. So kam es das ein merkwürdiger, lauter Ton, der vermutlich ihre Freude ausdrücken sollte, ihre Kehle verließ und sie von der Bank aufsprang als hätte sie etwas gestochen. Endlich, endlich hatte ihre liebste und tollste Freundin, die nur das beste verdiente, ihre ersten Kuss erlebt und das mit dem Jungen, in den sie seit Jahren über beide Ohren verknallt war, dachte Rose und grinste die rot angelaufene Alice an. Alice selbst wäre am liebsten in den Erdboden versunken, als sich alle ungeteilten Blicke auf Rose und auf sie hefteten und eine Totenstille die Große Halle eroberte. Zu ihrem Glück war Rose in solchen Angelegenheiten Recht genial gestrickt. Die Weasley hob ihre Hand entschuldigend und ohne jegliche Reue oder Scham McGonagall entgegen und nahm ohne zu zögern wieder Platz, wobei sie Alice detailliert musterte. Und obwohl sie die Schüler weiterhin beobachteten, in der Hoffnung es würde etwas spannenderes passieren als die Einteilung der Erstklässler, hob die Weasley beide Daumen und deutete ihrer Freundin, dass sie nicht hätte stolzer sein können. Nach einigen weiteren Minuten, des Flüsterns zwischen den beiden Mädchen unterbrach die Stimme der Schulleiterin ihr Intermezzo. „Willkommen und Willkommen zurück. Ich freue mich, sie alle wohlauf wieder hier zu haben. Für die Einen beginnt das erste Jahr ihres Lebens voller Strebsamkeit, Freundschaft und Abenteuer. Für die Anderen endet das letzte Jahr. Doch ich bin mir sicher, dass dieses Jahr nicht das letzte voller Lebenserfahrung ist für diesen überaus agilen Jahrgang.“ Ihr Blick wanderte über die Tische und blieb schließlich mit einem Lächeln an dem Slytherintisch hängen. Jeder wusste, dass die Schulleiterin selten so viel Ärger hatte, wie mit Albus. Doch ein jeder wusste auch, dass sie ihn genau so sehr vermissen würde. Schließlich war er ihr Patenkind. „Ich möchte einige Erneuerung im Kollegium bekannt geben. Professor Binns ist endlich zurück getreten und in Zukunft als Geist auf den Fluren aufzufinden.“ Sie setzte eine kurze Pause ein bis das Gelächter von allen Seiten verebbte und wieder eine respektvolle Stille die Halle beherrschte. „Für ihn übernimmt Professor Tetra das Fach Geschichte der Zauberei.“ Eine blonde Frau in ihren Mit-Dreißigern erhob ihren schlanken grazilen Körper, in einer schwarzen Robe und nickte McGonagall freundschaftlich zu. In der Halle ertönte erneutes Gemurmel, das die Schulleiterin mit einem Handzeichen zum verstummen brachte. „Ich bin mir sicher, dass sie eine große Bereicherung sein wird… Des Weiteren, haben wir eine weitere Kollegin in unseren Kreis aufgenommen, auf die ich mich persönlich sehr freue. Professor Greengras war damit einverstanden, mit ihr Zaubertränke zu teilen. Darf ich vorstellen Miss Finnigan.“ Nun erhob sich eine sehr junge Frau und reichte der Schulleiterin pietätvoll die Hand, bevor sie sich wieder an die Seite von Daphne Greengras setzte. „Miss Finnigan wird den Zaubertrankunterricht der Erstklässler übernehmen.“ „Die ist ja kaum älter als wir“, flüsterte Polly, einige Sitze weiter etwas zu laut und musterte die Neue abschätzend. Auch Alice besah die neuen Professoren ausgiebig. Professor Tetra sah mit den blonden Haaren und dem freundlich Lächeln auf den hübschen roten Lippen wie ein Engel aus. Sie wirkte gütig und ruhig. Alice war sich sicher, dass diese Professorin einer ihrer Lieblinge werden würde und ihr Unterricht musste um Längen besser sein als der einschläfernde von Professor Binns. Ihr Blick schweifte weiter und blieb an dem hübschen Mädchen hängen, das sich leise mit der Hauslehrerin der Slytherins, Professor Greengras unterhielt. Sie musste Seamus und Padmas Tochter sein. Die dunkle Haut und die dunklen Augen hatte sie von ihrer Mutter geerbt, während nur ab und an ein schelmischen Grinsen durchdrang, dass Seamus´ zum verwechseln ähnlich sah. „Die Mahlzeit ist eröffnet“, berichtete McGonagall und brachte Alice dazu aus ihrem Tagtraum zu erwachen. „Wann habt ihr euch geküsst? Weiß Dome schon davon?“, platze es leise aus Rose heraus, während Alice, den Kürbisgefüllten Muffin mit der merkwürdigen Form vor sich anstarrte. „Ähm…nachdem er mich nach Hause begleitet hat, nach Al´s kleiner Party.“ Rose quiekte ein weiteres Mal erfreut auf und klatschte sich in die Hände. „Du weiß gar nicht wie sehr ich mich freue Alice. Das ist so wahnsinnig toll. Und stell dir vor wenn du ihn heiratest sind wir verwandt. Bei Merlin ist das klasse.“ Alice lächelte eingeschüchterte, mit der Annahme, dass Rose eindeutig zuviel Zucker oder zu viel von Malfoys Sabber an dem Morgen verspeist hatte und ließ Rose ohne jegliche Anmerkung weiter schwafeln. Albus und Scorpius bewegten ihre Körper gelassen mit dem Strom der Slytherins in den unteririschen Teil des Schlossgebäudes. Das silberne Abzeichen eines Schulsprechers glänzte an Scorpius Malfoys Brust, auf welches Albus Potter mit voller Zuneigung blickte. „Man Alter. Zieh nicht so eine Miene. Weißt du was das für uns heißt wenn du Schulsprecher bist? Wir können tun und lassen was wir wollen und fast keiner kann uns was. Das ist das Beste was uns hätte passieren können.“ „Ja. Nur das ich jetzt ständig ein Auge auf die dämlichen Vertrauensschüler haben muss.“ „Du warst selbst ein Vertrauensschüler, wenn ich dich erinnern darf.“ „Ich weiß. Aber da gab es wenigstens einen dämlich Schulsprecher, der den schlimmsten Mist weg machen durfte. Jetzt bin ich der Dämliche.“ „Aber mit Amie zusammen. Lass sie den Dreckskram machen und du nutzt nur die schönen Seite dieses Titels.“ Der Malfoy verdrehte grinsend die blauen Augen über seinen Freund, während er ihn leicht zur Seite schubste. „Was hatte es eigentlich vorhin auf sich?“, fragte der Blonde und ließ einige rennende Zweitklässler an ihm vorbei stürmen, wobei es vermutlich seine Aufgabe gewesen wäre den Zwergen den Spaß zu rauben. „Was meinst du?“, fragte der Potter gelassen und stellte sich dumm. Ein bestimmtes, undefiniertes Gefühl beschlich ihn, dass er genau wusste wovon sein bester Freund sprach. „Finnigan“, bestätigte Scorpius mit einem Wort Albus´ Vorahnung und bedachte ihn mit einem merkwürdigen Blick, den Albus nicht deuten konnte. „Ich kann sie nicht leiden.“ „Du kennst sie?“ „Ja leider. Sie ist meine Sandkasten Feindin.“ Das laute Lachen, welches Scorpius Mund entkam wurde mit einem Blick Albus´ unterbunden „Es ist mein ernst. Ich hab sie gehasst… Kennst du das, wenn du jemanden einfach hasst, ohne dass er dir jemals wirklich etwas getan hat. Du siehst jemanden und weißt, dass ihr niemals Freunde werdet... Weil sie das absolute böse ist.“ Albus Augen suchten die seines Freundes in der Hoffnung er könnte ihn verstehen und würde nicht denken, dass Albus nun vollkommen übergeschnappt sei. „Man übertreibst du nicht ein wenig? Für mich sah sie ziemlich... harmlos aus.“ „Unterschätze sie nicht. Die rechte Hand des Teufels, das ist sie.“ „Irgendetwas muss sie ja getan haben Albus.“ „Nicht viel. Außer dass sie mein Lieblings Kuscheltier misshandelt hat, ihr den Kopf abgeschnitten hat und sie im Sand vergraben hat.“ „Ist es dein Ernst? Und dafür hasst du sie?“ Der Malfoy verspürte den Drang ein weiteres Mal aufzulachen, aufgrund der wütenden Miene seines Freundes, doch diese hielt ihn ebenfalls davon ab in Tränen auszubrechen. Schließlich war es sein Ernst. Zwei Arme klammerten sich plötzlich um jeweils eine Schulter der beiden jungen Männer und nur Sekunden später erschien das Gesicht zu den Armen zwischen den Beiden. „Also würdet ihr Professor Tetra flachlegen wollen oder nicht? Sie ist absolut scharf. Es gibt niemanden der es mit ihr aufnehmen kann. Vielleicht Professor Greengras. Nichts für ungut Scorpi. Aber verdammte Ghul-Scheiße, ich habe mich noch nie dermaßen auf den Unterricht gefreut.“ „Ausnahmsweise, muss ich dir recht geben Kumpel“, sagte Albus und befreite sich von dem Arm um seine Schulter, der Lorcan Scamander gehörte. Lorcan grinste über beide Ohren als er gemeinsam mit seinen Freunden die große Treppe hinab stieg. „Leute, es wird das beste Jahr unseres Lebens. Ich spüre es. Ganz tief drinnen.“ „Du spürst so einiges Lor“, sagte Scorpius leise und erntete ein Grinsen aus Albus Gesicht. „Nein. Ich meine es ernst. Wir werden dieses Jahr die hübschesten Frauen unser Eigen nennen. Wir werden die wildesten Partys schmeißen und wir werden so viel Unfug machen wie noch nie.“ Lorcan hielt mit seiner Rede inne, während er zu seiner Rechten schielte, auf der sich der Malfoy befand. Er überlegte eine Weile, während er den Blonden voller Mitleid musterte. „Tut mir Leid Alter. Ich glaube das schließt dich alles nicht mit ein. Jetzt da du unter der Fuchtel stehst und dazu noch Schulsprecher bist.“ „Ich stehe nicht unter der Fuchtel“, widersprach Scorpius gelangweilt, als hätte er es mit einem besonders debilen Kind zu tun. „Und wie du das tust. Aber ich muss dir gestehen, dass ich zweimal überlegen müsste wenn ich mich zwischen dem besten Jahr meines Leben und Weasleys perfekten Melonen entscheiden müsste.“ Die Kopfnuss die Lorcan mich Nachdruck einkassierte, entkam Albus Potters Hand und der wütende Blick ebenfalls. „Lass es“, brummte der Potter bevor er angewidert seine Schultern schüttelte. Eines der wenigen Bilder in seinen Kopf, die er niemals aufrufen wollte, waren die Proportionen seiner Cousinen. „Man Al, ich wurde so lange nicht mehr flachgelegt, dass ich nichts anderes mehr im Kopf hab. Und es ist nicht hilfreich wenn die gesamte Frauengemeinschaft auf dieser Schule entweder mit dir verwandt oder in dich verknallt ist. Also kann ich es nicht verhindern, dass ich scharf auf deine Cousinen bin. Alles klar? Hey Malfoy ist schließlich auch mit deiner Cousine zusammen.“ „Wir sind nicht zusammen.“ „Aber er erzählt mir nicht, wie scharf er sie findet. Also stelle es ein.“ Alice Longbottom drückte ihre Schulbücher gegen ihren Körper als sie gemütlich, und viel zu früh für den Unterricht durch die Gänge spazierte. Sie liebte es frühzeitig aufzustehen, in Ruhe zu duschen und als erste im Klassenraum zu sein, damit ja nichts geschah, als dass sie sich verspäten konnte. Ebenso konnte ihr keiner über den Weg laufen und sie anrempeln, so dass sie hinfiele und sich wehtun konnte. Ach Alice liebte erste ausgeklügelte Tage, an denen nichts schief lief. Und sie hatte es völlig im Gespür, dass dieser Tag und dieses Jahr einfach perfekt werden würden. „Alice?“ Das Mädchen sprang erschrocken einige Schritte bei Seite, als sie ihren Namen vernahm. „Albus. Hast du mir einen Schreck eingejagt… Hi,…was machst du so früh hier?“, fragte sie, während ihre linke Hand auf ihrem Herzen ruhte um das kleinen hämmernde Organ zu beruhigen. Ein verschmitztes Lächeln formte sich auf den vollen Lippen des Potters, als er seine Umhängetasche richtete und quer über den leeren Flur auf das Mädchen zu kam. „Gonni wollte mich vor dem Unterricht sprechen. Und du? Gehst du deiner Tradition nach?“ Er grinste sie an, bevor er mit seiner Hand durch ihr Haar fuhr und es völlig verwüstete. „Albus, nicht!“, versuchte sie zu schimpfen und seiner Hand zu entkommen, doch das Übel war bereits angerichtet. „Komm schon du Zwerg. Wenn du nichts dagegen hast begleite ich dich.“ Und schon war der Arm um das Mädchen gepackt und er zog sie mit sich in den Keller, wo ihre erste Stunde mit Zaubertränke bei Professor Greengras begann. „Nicht wirklich oder?“, fragte Alice und versuchte sich ein Lachen zu verkneifen. „Doch wenn ich es dir doch sage. Er hat es sich geschworen Professor Tetra dieses Jahr für sich zu gewinnen“ „Vielleicht sollte Lorcan sie erst kennen lernen. Vielleicht ist sie ein ganz schlimmer Drachen und macht ihm das Leben zur Hölle.“ „Das ist ihm egal. Er wollte einmal in seinem Leben was mit einer Professorin anfangen. Und nichts bringt ihn davon ab.“ Albus schmiss seine Tasche auf einen der Tische und beobachtete wie Alice geschockt und gleichzeitig begeistert und sprachlos ihre Bücher heraus fischte. „Hey Alice“, fing er nach einiger Zeit wage an. Das angesprochene Mädchen blickte auf und sah zu dem Potter hinüber, der beinah am anderen Ende des Raumes, in der letzten Reihe bei seinem Tisch stand. „Tut mir leid, wie ich mich in letzter Zeit benommen habe. Ich weiß dass es merkwürdig war zwischen uns und so…aber…“ Er schlenderte langsam durch den Raum um sich vor ihr auf ihren Tisch zu setzen. „Ich war in letzter Zeit etwas abgelenkt und mies drauf, und ich will mich auch nicht raus reden, aber ich habe mich dämlich benommen.“ „Ist schon okay Al“, sagte sie leise, drückte seine Hand und schenkte ihm einen aufmunternden Blick, der ihm verdeutlichen sollte, dass sie ihm alles verzeihen würde, denn sie waren nun mal Sandkastenfreunde. „Okay“, sagte er leise und grinste sie über beide Ohren an. „Alsooo. Du und Louis hmm?“ Der Potter wackelte spitzbübisch mit den Augenbrauen, bevor er eine errötende Alice in seinen Arm zog und ihr in die Wange kniff. „Ja Louis und ich. Du und Dome habt es tatsächlich geschafft.“ „Was hast du denn erwartet. Klar wenn Dome mitmischt kann es nur schief gehen, aber du hattest ja mich.“ Alice lächelte ihn milde an, bevor sie ihren Kopf wieder in seiner Schulter vergrub, in die sie einfach perfekt zu passen schien. „Albus? Was war es, das dich so verärgert hat? Ich meine, irgendetwas stimmt doch nicht oder?“ Sie machte sich Sorgen um ihn, denn Albus Potter war kein Mensch der sein Herz auf der Zunge trug. Rose und sie hatten schon länger wahrgenommen, dass er ruhiger war als sonst. Er war ständig auf alles und auf jeden wütend und mit dem kleinsten falschen Wort konnte man ihn zum Morden bringen. Am liebsten hätte sie jegliches seiner Probleme weg genommen und sie selbst erduldet als das Albus litt, denn ihrer Meinung nach war er kein Mensch dem Kummer gebührte. Alice spürte wie er mit seinen Fingern durch ihr Haar ging, bevor er ihr Antwortete. „Ja. Es gibt etwas…aber es ist nicht so wichtig und…“ Und bevor er zu Ende sprechen konnte, schwang die quietschende Tür auf und eine überraschte Professorin mit einer alten Fliegerbrille auf dem Kopf blickte die beiden irritiert an. „Was macht ihr hier?“, fragte sie dezent freundlich, beinah schon giftig und musterte die beiden ausdrücklich. Alice war sofort einen Meter von dem Jungen an ihrer Seite weg gesprungen und strich sich nervös immer wieder die selbe Strähne hinter das Ohr. „Entschuldigung. Wir waren zu früh dran und…“, versuchte Alice sich ängstlich raus zu reden, als hätte sie etwas bedenkliches beinah gemeingefährliches begangen und blickte Hilfe suchend zu Albus, der es nicht für nötig befand sich auch nur einen Millimeter zu bewegen und stattdessen nur die Zeit vergehen ließ indem er die Professorin voller Verachtung musterte. „Schon gut Alice“, versuchte der Potter sie zu beruhigen, während sein Blick immer noch an der Tür haftete. „Und was machst du hier? Soweit ich dachte unterrichtest du die Erstklässler“, fragte Albus boshaft mit einem Slytherin Lächeln, welches Alice dazu brachte sich in ihrem Bett verkriechen zu wollen. „Nun, da du nicht besonders Gut bist im Denken, solltest du es anderen überlassen Potter.“ Philippa Finnigan warf ihm einen schnippischen Blick zu, bevor sie einige Akten hinter sich her zauberte und den Raum durchquerte, als gehöre ihr der Laden um an dem Lehrerpult Platz zu nehmen. „Albus“, flüsterte Alice neben ihm erschrocken über die Tatsache wie er sich mit einer Lehrkraft unterhielt, während Philippa in ihren Pergamentblättern wühlte und die Beiden ignorierte und Albus sie mit Blicken ermordete. „Komm schon Al, wir warten draußen“, bettelte Alice beinah förmlich und zog an seinem Arm. Professor Flitwick begrüßte die Schüler zu einem neuem Jahr in dem spannenden Fach Arithmantik, welches er für die bezaubernde Victoire Weasley übernommen hatte, da die besagte mit ihrem Kugel- runden Bauch beschäftigt war. Rose hätte schwören können, dass die gesamte Klasse, welches ausschließlich aus männlichen Schülern, abgesehen von ihr und Amaryllis bestand kurz davor war sich ein Avada Kedavra aufzuhalsen. Jetzt da Victoire nicht da war, sahen sie tatsächlich das Fach und nicht die hübsche Professorin vor sich. Rose hörte der langweiligen Rede Professor Flitwicks zu als sie etwas warmes an ihrem Oberschenkel spürte. Ihr Blick glitt nur langsam nach links, zu dem jungen Mann, der anscheinend dermaßen in die Rede vertieft war, dass er nichts mitbekam und doch sah sie seine Mundwinkel zucken, die verdeutlichten, dass er nicht dermaßen unschuldig war, wie er sich gab. Wäre die Masse an Sympathisanten für dieses Fach nicht in der Kammer anwesend und säße ihr ehemaliger Freund, nicht in der erste Reihe, der sie nebenbei erwähnt immer wieder mit destruktiven und garstigen Blicken strafte, hätte sie sich zu ihm gelehnt und hätte ihn bewusstlos geküsst. Doch stattdessen begnügte sie sich damit die Hand an ihrem Oberschenkel in ihre Hand zu nehmen und diese festzuhalten. Ein kleines Grinsen formte sich auf den Zügen des Malfoys. Es war wieder eine dieser Stunde, in der sie nicht genug von einander bekamen. Die Türen der U-Bahn öffneten und schlossen sich nach einigen Sekunden. Es stiegen Fahrgäste ein. Muggel. Vielleicht auch einige Hexen und Zauberer, doch wenn dann waren sie unauffällig gekleidet, so wie James Potter. Nervös saß er auf einem Sitz an der Wand und betrachtete genaustens die Fahrgäste. Er hätte gegen den Schuh eines Mannes treten können, der ihm gegenüber stand und so aussah, als wäre er gerade unterwegs zu seiner Arbeit. Gewiss ein Anwalt. Oder ein Manager. Jedenfalls kein Zauberer. Ein weiteres Mal hielt die U-Bahn und James Potter zog es in Erwägung auszusteigen um in der nächsten Ecke nach Hause apparieren zu können. Schließlich fuhr er seit geschlagenen drei Stunden mit der U-Bahn im Kreis um London. Wie ein Volltrottel. Er dachte für eine Sekunde an seinen Bruder und wie er in einen Lachanfall ausbrechen würde, würde James ihm diese Geschichte erzählen. Albus müsste nicht stundenlang wie ein Volldepp mit einer U-Bahn fahren, um das Mädchen welches er mochte wie durch Zufall zu treffen. Nein, Albus würde auf das Mädchen zu gehen und ihr sagen, dass er sie mochte und sie gerne treffen wollte. Nein, sein kleiner Bruder, brauchte seine Herzensdame nur anzulächeln und sie würde angekrochen kommen und ihn darum bitten mit ihr auszugehen, während er James Potter, der ältere der beiden, wie ein absoluter Versager mit der U-Bahn fuhr um Millicent zu treffen. Und nicht mal dies klappte. Denn sie tauchte nicht auf. Es war die richtige U-Bahn, da war er sich sicher und es war seit drei Stunden verdammt noch mal die richtige Zeit, also wo blieb sie. Die U-Bahn quietsche und blieb stehen, die Türen öffneten sich und James sprang auf. Er hatte genug. Als er die Tür erreichte, blieb er so plötzlich stehen, wie er aufgesprungen war. Da stand sie in der Tür und wartete darauf, dass die Leute vor ihr herein gingen, während sie ihn bereits entdeckt hatte und ihn mit ihrem Milli-Lächeln anlächelte. „James“, sagte sie freudig überrascht, als sie einstieg und er weiterhin an der Tür verweilte. „Willst du schon aussteigen? Das ist doch nicht deine Station? Wohnst du nicht am anderen Ende der Stadt?“ „Äh, ja…ich wollte nur Luft schnappen, weißt du?“, James fuchtelte sich provisorisch die Luft von der offenen Tür zu und inhalierte lediglich die Abgase der U-Bahn. Volltrottel war sein Stichwort des Tages. Sie lächelte, als wäre er der verrückteste Mensch, den sie kannte. „Komm schon, setzen wir uns“, sagte sie und nahm seinen Arm um ihn hinter sich her zu ziehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)