When I loved Jigsaws von BountyHunterXX13 (Das Leben einer Praktikantin im Jigsaw-Fall) ================================================================================ Kapitel 3: Familienprobleme --------------------------- Vier Tage sind seit Leas Test vergangen. Mittlerweile kann sie wieder ihrem Beruf, eher Praktikum, nachgehen, besser gesagt rollen. Die Verätzungen an ihren Händen sind noch ziemlich frisch, deshalb sind ihre Kollegen so nett und helfen ihr zu den unterschiedlichen Räumen zu gelangen. Doch hauptsächlich versauert sie an ihrem Schreibtisch und schreibt psychologische Profile der Opfer. Seufzend tippt sie den dritten Bericht des Tages. Der beteiligte war kein geringerer als Seth Bexter. Natürlich versucht sie es so zu verfassen, dass Mark Hoffman nicht an dem sogenanntem Pendelmord involviert ist. "Lea?", vorsichtig tritt Allison Kerry ein. Die Brünette schaut auf, "Ja? Was ist los?" Traurig gleitet der Blick des Profilers an der körperlich behinderten herab. Seit jenem Tag hat sie sich verändert. Sie kann nicht sagen wie, abgesehen von der neuen Frisur, schulterlang und durchgestuft, aber es ist so, als sei sie ein völlig neuer Mensch. "Eine Frau behauptet ihr Mann sei von Jigsaw gekidnappt worden. Sie sitzt im Verhörraum. Willst du sie dir ansehen? Vielleicht merkst du etwas?" "Okay.", vorsichtig versucht Lea zur Tür zu rollen. Mit schmerzenden Händen ist das halt etwas kompliziert. Kerry schiebt sie zu dem Raum hinter den Spiegel. Hoffman ist bei einer blonden Bob tragenden Frau, die weinend hinter der Glasplatte an einem Tisch sitzt. "Also Mrs. Bookforest...erzählen Sie, warum glauben Sie Ihr Mann ist von Jigsaw entführt worden?", mit seiner rechten Hand stützt sich Hoffman auf dem Tisch ab und beugt sich mit seinem Oberkörper zu ihr herunter. "E...er hat meine Tochter manchmal etwas hart angepackt... Doch das war keine Absicht. Er hat sie geliebt. Wir haben ihr eine außergewöhnliche Schullaufbahn ermöglicht. Nur hin und wieder...hat sie etwas zickig reagiert...", Tränen rinnen ihre Wangen hinunter. Kurz schaut sie zu dem Detective auf, "Kenne ich Sie nicht irgendwo her." Plötzlich klopft es an der Tür zum Verhörraum. Er öffnet diese. Lea steht vor ihm, mit Schmerzverzerrtem Gesicht auf einem Krückstock gestützt, "Detective, ich würde gerne mit ihr reden. Sie untertreibt ungemein in ihrer Beschreibung." Mit einer allessagenden Geste lässt er sie eintreten. Die Brünette humpelt rasch zu einem Stuhl, der Frau gegenüber und lässt sich darauf nieder. "Mrs. Bookforest, das ist unsere Psychologin, Lea Frankner. Sie will Ihnen einige Fragen stellen." Ann schaut zu ihr, "L...Lea?!? Was machst du hier bei der Polizei? Wir dachten du machst ein freiwilliges soziales Jahr in Japan. Und was soll der Stock?" "Warum hast du gelogen, Mutter?", bewusst gibt die Jugendliche keine Antwort auf die Fragen. "Wie meinst-" "Mike war grausam. Alle zwei Wochen habe ich mich, wegen ihm, im Krankenhaus wiedergefunden. Er war zu allem fähig." "Das ist nicht wahr. Er liebte dich, wie sein eigenes Kind. Du bist meinen Fragen ausgewichen, junge Dame." "Ich bin weggelaufen und habe ein Praktikum begonnen. Wegen Mike wurde ich ein Opfer Jigsaws. Eigentlich ist mein Zeuger daran schuld, dass ich ein Krüppel bin. Er hat ja jegliches Selbstvertrauen aus einem raus geprügelt... Was meintest du mit wie sein eigenes Kind?" Keine Antwort. Nur eine ausweichende Geste. "Verstehe. Aber Mark war seins, stimmts?" "Du weißt gar nicht, was passiert ist.", bei dem Jungennamen zuckt sie furchtbar zusammen. "Nur an eines kann ich mich erinnern: Mark war mein Zwilling. Und plötzlich ist er verschwunden. Aber das Eigenartigste ist, dass ich drei Tage, nachdem er nicht mehr aufgetaucht ist, in ein Internat gesteckt wurde." Eine weitere Träne tropft auf den Aluminiumtisch. Ann ist mit ihren Nerven am Ende, "Du kannst dich doch an GAR NICHTS mehr erinnern!" "Nein. Aber Jigsaw weiß es. Er wird Mike dazu zwingen sich etwas anzutun. Vielleicht stirbt er. Nur weil wir nicht alles wissen. Das positive ist, ich muss kein Profil erstellen. Das habe ich vor fünf Wochen schon getan.", Lea macht es sich auf ihrem Stuhl bequem. Ihre Mutter holt tief Luft, "Du warst noch so jung. Damals konnte ich dir nicht sagen, dass du ein uneheliches Kind ist. Er war wegen Mord in U-Haft und da es meine einzige Chance ihn da raus zu bekommen war, habe ich halt mit einem der Detectives geschlafen, damit er die Beweise fälscht. Sein Name war Mark... Bei eurer Geburt dachte ich der Junge sei nicht das Kind meines Mannes. Doch später erkannte ich, dass du es bist. Keine Ahnung wie, aber dein Bruder hat es gemerkt. Deshalb hat er seinen Vater darauf angesprochen. Sie sind daraufhin spazieren gegangen. Neugierig folgtest du ihnen. Du hast beobachtet, wie dein Ziehvater Mark ausgeweidet hat. Wie sich seine seine Gedärme über den Boden verteilten. Das Blut floss auch die Böschung herab, unter der du alles beobachtet hast. Du warst damit getränkt. Geschockt ranntest du nach Hause, einen Finger deines Bruders umklammernd. Damit du nicht aussagst haben wir dich in ein Internat gesteckt." Lea ist kreidebleich. Entsetzen spiegelt sich in ihrem Gesicht wieder, "Das war das Gleiche, wie bei Onkel Frank." Deprimiert nickt ihre Mum. Ohne ein weiteres Wort schiebt der Zwilling den Stuhl nach hinten. Sie stützt sich auf den Stock, um den Raum zu verlassen, "Detective, wenn ich bitten dürfte." Hoffman öffnet, wie gebeten, die Tür. Schweigsam humpelt sie aus dem Zimmer. Die Wunden ihrer Hände platzen wieder auf. Blut rinnt den Stock herunter. Sie öffnet die nächstgelegene Tür. Es ist ein weiterer Verhörraum. In der gegenüber liegenden Ecke lässt sie sich bitterlich weinend auf den Boden sinken. Ihre Träume waren wahr? Sie hatte wirklich einen Zwilling? Ihr größter Wunsch ist in Erfüllung gegangen? Was ist nur aus ihr geworden? Nun sitzt sie da, allein, ohne familiären Halt. Von Blut umgeben. Die Gehhilfe hat sie in der Tür fallen lassen. Ihre ganze Welt ist zerbrochen. Alles wofür und wogegen sie gekämpft hatte. Alles war eine Lüge. Ihr wird schwindelig. Die Umgebung verschwimmt in einem Strudel, der nach und nach dunkler wird. Regungslos bleibt sie liegen. "Verdammt, wo ist sie hin?", hektisch sucht Hoffman nach der Praktikantin. Nachdem sie aus dem Verhörzimmer verschwunden ist, hat er sie nicht mehr gesehen und das war vor mittlerweile zwei Stunden. Der Rollstuhl steht hinter dem Spiegel, doch von ihr fehlt jede Spur. Sie ist zu labil. Wenn der Falsche sie jetzt findet, dann kann er für nichts garantieren. Noch einmal läuft er an den Verhörräumen vorbei. Doch erst jetzt fällt ihm auf, dass eine Tür nicht geschlossen ist. Vorsichtig öffnet er diese. Da liegt die Vermisste. In der Ecke, von einer Blutlache umgeben. "Lea?", sachte rüttelt er an ihrer Schulter, "Komm, wach auf." Langsam öffnet sie ihre Augen. Ihr ist immer noch schwindelig, "War es ein Traum?" "Nein.", er schaut auf ihre Hände. Die Blutung hat aufgehört, "Kannst du aufstehen?" Sie schüttelt ihren Kopf, "Mein Stock liegt da drüben." Leicht genervt nimmt er ihren Arm, schlingt sich diesen um seinen Hals und nimmt sie auf seine Arme. Er trägt sie in sein Büro. Dort setzt der Detective sie auf einem Stuhl ab. Lea ist immer noch leicht benommen. "Bist du wahnsinnig? Okay, laufen kannst du mehr oder weniger, aber...", ihm fehlen die Worte. Wegen solcher Labilität könnten alle enttarnt werden. "Verzeihung... Gehe ich heute Abend zu dir?" Er nickt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)