Love me to death von Projekt_Gemini ================================================================================ Kapitel 17: ------------ Und schon geht's weiter! ^___^ 'Wenn dieser elende Penner mich noch ein einziges Mal "Süßer" nennt, dann kann er aber was erleben!' Grummelnd stapfte Bakura den Gang entlang zurück nach unten, nachdem er den Blonden in seinem vorübergehenden Domizil untergebracht hatte. Bevor es ihm jedoch gelang, sich ungesehen in den Trainingsraum abzusetzen und sich dort abzureagieren, fing Mai ihn am Fuß der Treppe ab. "Gut, dass ich Dich erwische, Bakura. Du weißt doch, wo das Blondchen wohnt, oder?", fragte sie, wartete aber keine Antwort ab, sondern winkte gleich in Richtung der Eingangstür der Villa. "Da der Boss ja will, dass er hier bei uns bleibt, bis er zurück ist, wird er ein paar Klamotten brauchen. Ich hab Tris schon Bescheid gesagt. Er fährt Dich eben. Die Adresse kennst Du ja. Pack einfach irgendwas ein", instruierte sie den Weißhaarigen und dieser warf ihr einen giftigen Blick zu. "Kann ich sonst noch irgendwas für Dich tun?", würgte er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, was der Blondine ein Lachen entlockte. "Du könntest mal ein bisschen weniger grimmig aus der Wäsche kucken. Das würde Dir so viel besser zu Gesicht stehen", neckte sie ihn in dem vollen Bewusstsein, dass er ihr diesen Gefallen sowieso nicht tun würde. Dafür grollte er einfach viel zu gerne. Bestimmt, sinnierte Mai, war Bakura schon mit diesem grimmigen Gesicht auf die Welt gekommen. Gewundert hätte sie sich darüber jedenfalls nicht. "Leck mich!", fauchte Bakura die Blondine an und stampfte ohne einen weiteren Kommentar an ihr vorbei, um diese Laufburschenarbeit so schnell wie möglich hinter sich zu bringen. Dabei kam er nicht umhin, sich zu fragen, ob er nicht vielleicht irgendwie seinen Beruf verfehlt hatte. Solche Kinderkacke gehörte doch ganz sicher nicht zu den Aufgaben eines Bodyguards. Oder hatte er da vielleicht etwas Wichtiges verpasst? 'Der Boss will mich doch auch verarschen. Jetzt darf ich zu allem Überfluss auch noch das Kindermädchen für diese blonde Pest auf zwei Beinen spielen. Ganz toll, echt.' Innerlich fluchend ließ Bakura sich neben Tristan auf den Beifahrersitz der Limousine fallen – wie viele Klamotten dieses Blondchens sollte er bitteschön holen? –, nannte dem Brünetten die Adresse und verschränkte dann demonstrativ die Arme vor der Brust, um seinem Fahrer gleich klarzumachen, dass er im Augenblick keine Lust auf Konversation hatte. Der Weißhaarige war noch immer äußerst schlecht gelaunt, als er schließlich das Loft des Blonden erreichte. Grummelnd machte er sich mit Tristans tatkräftiger Hilfe daran, ein paar Sachen für ihren "Gast" zu packen. Gerade, als er beinahe damit fertig war, stieß der Brünette einen leisen Pfiff aus und als Bakura seinem Blick folgte, stach ihm das Bild, dass dieser miese Pinselschwinger heimlich von ihm gemacht hatte, ins Auge. 'Scheiße!', schoss es dem Weißhaarigen durch den Kopf und er stürmte blitzschnell in den Raum, in dem der Blonde ihn eingesperrt hatte. Dort riss er die rote Samtdecke vom Boden hoch und hängte diese schleunigst über dieses scheußliche Bild, bevor Tristan noch auf die Idee kam, es sich näher anzusehen. Die Neugier stand dem Brünetten geradezu ins Gesicht geschrieben, aber ein gezischtes "Keine Fragen!" des Weißhaarigen ließ ihn diese ganz schnell wieder vergessen. Wenn Bakura so drauf war, dann war es eindeutig besser, ihn nicht zu reizen – es sei denn, man war scharf auf einen langsamen, qualvollen Tod. "Nimm Du den Kram. Ich nehm das hier." Damit klemmte Bakura sich das verhängte Bild unter den Arm und stapfte nach unten zur Limousine, ohne sich darum zu kümmern, ob Tristan seiner Aufforderung nachkam und die Kleidung des Blonden mitbrachte. Es gab auch im Augenblick nichts, was dem Weißhaarigen gleichgültiger war als die Sachen dieses Möchtegern-Malers. Er war viel zu aufgebracht darüber, dass es dieses Bild nicht nur überhaupt gab, sondern dass es auch noch jemand zu Gesicht bekommen hatte. Zu diesem Geschmiere hatte er diesem Pinselquäler noch ein paar Takte zu sagen, aber das würde er später tun. Jetzt galt es erst einmal, das Zeug dieser blonden Plage in die Villa des Bosses zu schaffen, der sich sicher bereits auf dem Weg zu Pegasus befand, um diesem klarzumachen, was er von Mordanschlägen auf seine Person hielt. Hoffentlich hatte er Yami mitgenommen. Dann war der Punk wenigstens aus dem Weg und konnte nicht beim Rumschnüffeln zufällig auf etwas stoßen, das ihn mal so gar nichts anging. Die Rückfahrt zur Villa verlief schweigend und ebenso schweigend brachte Tristan die Sachen, die Bakura und er geholt hatten, in das Gästezimmer, in dem Mais Worten zufolge ihr zeitweiliger "Gast" untergebracht war. Der Blonde schlief zwar schon tief und fest, aber daran störte der Brünette sich nicht. Er legte einfach nur die Sachen auf die Kommode und verschwand dann leise wieder, um den Schlafenden nicht zu stören. Bakura war unterdessen ohne Umwege in sein eigenes Zimmer gestapft – bewaffnet mit dem Bild, das außer ihm niemand zu Gesicht bekommen sollte und das er bei der erstbesten Gelegenheit vernichten würde, sobald er ungestört war und dem Schmierfinken vorher noch einmal ordentlich seine Meinung gegeigt hatte. Er ließ sich von so einem dahergelaufenen blonden Vollidioten doch nicht verarschen, verdammt! Da der Boss, wie der Weißhaarige durch Noah erfuhr, der ihm in der Küche über den Weg lief, bereits abgereist war – natürlich in Yamis Begleitung, wie nicht anders zu erwarten gewesen war –, verzog er sich schließlich nach einem kurzen Imbiss wieder in sein Zimmer und tigerte dort eine Weile vor dem noch immer verhüllten Bild auf und ab. Irgendwann riss er allerdings die Decke herunter und sah sich das Objekt seiner Wut noch einmal ganz genau an. 'Sieht ja eigentlich gar nicht so schlecht aus', stellte er schließlich mit widerwilliger Anerkennung fest und blickte sich hektisch um, als ob jemand seine Gedanken gehört haben könnte. Da das allerdings selbstverständlich nicht der Fall war, atmete Bakura schließlich auf und ließ die Decke einfach vor dem Bild, wo er sie hatte fallen lassen, liegen. Darum, sie wegzuräumen, würde er sich morgen kümmern. Im Augenblick stand ihm der Sinn eigentlich nur noch nach Schlaf, also pellte er sich aus seiner Kleidung, schlüpfte unter seine Bettdecke und war nach einem letzten Blick auf das Portrait auch schon im Reich der Träume. Am nächsten Morgen erwachte der Weißhaarige in einem deutlich zerwühlten Bett mit einer Morgenlatte, die ihresgleichen suchte. Fluchend sprang er auf, hastete ins Bad und duschte dort erst einmal ausgiebig und vor allem eiskalt, um die Erinnerung an die Träume, die er in der vergangenen Nacht gehabt hatte – Träume von ihm, der sich nicht nur von diesem blonden Pinselquäler splitterfasernackt malen ließ, sondern es danach auch noch heftigst mit ihm trieb –, loszuwerden. Verdammt, warum träumte er eigentlich so einen Scheiß? Das durfte doch einfach nicht wahr sein! Mit einer Laune nicht weit von Mordgedanken entfernt stiefelte Bakura nach der Dusche bibbernd und mit blauen Lippen zurück in sein Zimmer, warf dem Bild, das ihn bis in seine Träume verfolgt hatte, einen vernichtenden Blick zu, der es allerdings leider nicht in Flammen aufgehen ließ – daran musste er definitiv noch arbeiten –, und beeilte sich dann, sich anzuziehen. Kaum dass er die Küche erreicht hatte, wurde er auch schon von Mai in Empfang genommen. "Gehst Du eben unseren Gast zum Frühstück abholen, Bakura?", bat sie und der Weißhaarige war wirklich versucht, "Nein" zu sagen, verkniff sich das allerdings und drehte sich stattdessen auf dem Absatz um, um diese blonde Pest abzuholen. Ohne auch nur einen Gedanken ans Anklopfen zu verschwenden, riss Bakura die Tür des Gästezimmers auf, sah sich suchend um und fand das Objekt seiner Rachefantasien – und, wenn er seinen Träumen glauben konnte, seiner heimlichen Begierde; etwas, das er ganz schnell verdrängte – dort auf dem Balkon stehend und die Morgensonne praktisch anbetend vor. Der Anblick ließ den Weißhaarigen hart schlucken und innerlich fluchen, denn er ging nicht spurlos an ihm vorbei. Allerdings wäre er nicht Bakura, wenn es ihm nicht gelänge, seine Wut die Oberhand über die Bilder von sich selbst, wie er den Blonden gegen die Balkonbrüstung vögelte, gewinnen zu lassen. "Frühstück!", blaffte er den Anderen daher wenig freundlich an und drehte sich gleich wieder um, damit sein kleines – oder auch nicht ganz so kleines – Problem nicht doch noch auffiel. "Wenn Du nicht verhungern willst, komm mit!", schob er noch hinterher und stapfte voraus, ohne auf den Blonden zu warten. 'Verdammt, ich hasse mein Leben!' Bis nächste Woche! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)