Love me to death von Projekt_Gemini ================================================================================ Kapitel 13: ------------ Wie versprochen geht's ab jetzt wieder regelmäßiger weiter. Viel Spaß! "Zuhause am Arsch!", grollte Bakura, nachdem die Tür hinter dem Blonden wieder zugefallen war und er alleine in dessen Labor – das unglücklicherweise nicht nur über ein Sicherheitsschloss, sondern außerdem auch über einen eklatanten Mangel an Fenstern verfügte – zurückblieb. Fluchend blickte der Weißhaarige sich um, aber er konnte zumindest auf den ersten Blick keine Möglichkeit entdecken, aus diesem Gefängnis – etwas anderes war dieser Raum für ihn im Augenblick schließlich nicht – zu entkommen. Und sein Handy funktionierte auch nicht, wie er nach mehreren Versuchen feststellen musste – und das, obwohl der Akku voll war. Trotzdem bekam er einfach keine Verbindung nach draußen zustande. 'Super. Ganz toll, echt! Warum hat dieses Arschloch mich nicht gleich erschossen? Von mir aus hätte er mir auch die Kehle durchschneiden können oder was weiß ich. Aber nein, er muss mich ja hier hocken und vergammeln lassen!' In Ermangelung irgendeiner anderen Beschäftigung – egal, wie laut er nach seinem "Kerkermeister" brüllte, der Blonde kam einfach nicht zurück – begann Bakura, in seinem Gefängnis herumzuwüten, um seinem Frust und vor allem auch seiner Hilflosigkeit Ausdruck zu verleihen. Verdammt, er hatte es schon immer gehasst, eingesperrt zu sein! Kisaragi, der das gewusst hatte, hatte sich das immer wieder zunutze gemacht und auf diese Weise versucht, ihn zu brechen. Und jetzt saß er hier schon wieder in einer Falle, in die er sich zu allem Überfluss auch noch selbst manövriert hatte, und konnte nur warten, bis sein Wärter zurückkam und sich erbarmte, ihn entweder doch noch umzubringen oder ihn freizulassen – wobei der Weißhaarige selbst die erste Möglichkeit für wahrscheinlicher hielt. Immerhin hatte dieser Kerl es ja schließlich immer noch auf das Leben seines Bosses abgesehen. Und er war dazu verdammt, hier herumzusitzen und Schimmel anzusetzen, während dieses blonde Aas seinen Boss abknallte. Wunderbar, wirklich! Bakura wusste hinterher nicht zu sagen, wie lange er blindwütig getobt und den Raum, in dem er sich befand, in ein totales Chaos verwandelt hatte. Irgendwann verließ ihn allerdings die Energie und er sank kraftlos auf den Boden. Und erst jetzt wurde ihm bewusst, dass er die Zeit, die er vertrödelt hatte, auch wesentlich sinnvoller hätte nutzen können, um sich einen Fluchtplan zu überlegen. 'Ich bin ein Idiot', bescheinigte der Weißhaarige sich selbst, ließ sich auf den Boden vor der Couch fallen und vergrub abgrundtief seufzend sein Gesicht in seinen Händen. Vielleicht hatte der Boss ja doch Recht, wenn er Yami immer ihm vorzog. Immerhin war der Bunthaarige am Vorabend bei dem Anschlag in der Galerie zugegen gewesen und hatte ihm möglicherweise sogar das Leben gerettet. Und was tat er? Er ließ sich wie ein blutiger Anfänger beim Schnüffeln ertappen! 'Ich hätte wenigstens Tristan sagen sollen, was ich vorhab. Der hätte mich nicht verpetzt, würde aber Alarm schlagen, wenn ich nicht wieder auftauche.' Aber auch dafür war es jetzt zu spät. Er konnte niemanden erreichen, niemand wusste, wo er war, und er war diesem blonden Killer ... Künstler ... was auch immer dieser Kerl jetzt eigentlich war, hilflos ausgeliefert. Er hatte ja nicht einmal daran gedacht, eine Waffe mitzunehmen. Und hier in diesem Raum gab es auch nichts, was er als Waffe verwenden konnte, das hatte er inzwischen festgestellt. 'So viel Dämlichkeit gehört echt bestraft. Wahrscheinlich hab ich's wirklich nicht anders verdient, als immer wieder in der Scheiße zu landen', grummelte Bakura innerlich und rutschte auf seinem Platz ein wenig zurecht, bis er es bequemer hatte. Dass er über seine Grübeleien und seine Selbstvorwürfe irgendwann einschlief, bemerkte der Weißhaarige erst, als ein schriller Schrei und wütendes Gekeife ihn hochschrecken ließ. Blinzelnd setzte Bakura sich auf und wischte sich über die Augen – nur, um sich gleich darauf mit dem weißhaarigen Bürschchen konfrontiert zu finden, das er am Vorabend in der Galerie schon mal kurz gesehen hatte. "Schrei doch nicht so rum!", knurrte er den anderen Weißhaarigen von unten herauf an, strampelte sich aus der roten Samtdecke frei, unter der er geschlafen hatte – woher war die denn gekommen? – und erhob sich, um den offenbar Jüngeren grimmig anstarren zu können. Er hasste es, zu jemandem hochsehen zu müssen. Außerdem wirkte sein böser Blick normalerweise besser, wenn er seinem Opfer dabei in die Augen sehen konnte. Dummerweise, stellte Bakura fest, war dieses weißhaarige ... Ding hier offenbar immun gegen nonverbale Todesdrohungen – ein weiterer Schlag für sein ohnehin schon ziemlich ramponiertes Ego. Nachdem sein Wärter – etwas anderes war dieser blonde Fatzke für Bakura im Augenblick nicht – den Weißhaarigen instruiert hatte, ihn zur Toilette zu geleiten, ließ Bakura sich von diesem das Bad zeigen und erledigte dort erst einmal seine Notdurft, bevor er sich so eilig und auch so leise wie möglich in den Schränken umsah. Außer einigen wenigen Rasierklingen sah er nichts, was er wirklich gebrauchen konnte, aber das machte nichts. Eine der Klingen wanderte in seinen Ärmel und wurde unter das lederne Armband, das er trug, geschoben. So würde sie bei einer Durchsuchung – die ihm bei seinem Glück sicherlich noch bevorstand – hoffentlich nicht gleich gefunden werden. Sobald die Rasierklinge sicher verstaut war, huschte der Weißhaarige zu dem winzigen Fenster – das eigentlich mehr ein Fensterchen war –, spähte hinaus und unterdrückte einen Fluch. Zum Einen war das Fenster viel zu klein, um sich hindurchzuquetschen, und zum Anderen ging es hier wenigstens sieben oder acht Stockwerke in die Tiefe, wenn nicht sogar noch mehr. Ganz davon abgesehen, dass sein Handy auch in diesem Raum nicht funktionierte, würde ihn hier oben ganz bestimmt auch niemand hören, wenn er sich aus dem Fenster lehnte und um Hilfe rief – was ihm allein schon sein letzter mickriger Rest Stolz verbot. Er hatte sich selbst in diese Bredouille manövriert und er würde sich auch selbst wieder daraus befreien. Das war er sich einfach schuldig. Nachdem er alle Gegebenheiten abgecheckt hatte, wusch Bakura sich die Hände und verließ mit einem knurrigen "Hetz doch nicht so, ich komm ja schon!" in Ryous Richtung das Bad wieder. Der kleinere Weißhaarige, der gerade an die Badezimmertür geklopft hatte, wurde mit einem Blick gestraft, der ihm einen qualvollen Tod versprach, wenn er auch nur ein weiteres Wort verlor, doch als sein Blick ins Wohnzimmer und auf das Bild fiel, das dort an einer Wand lehnte, entgleisten dem Größeren sämtliche Gesichtszüge. "Das ist doch wohl nicht Dein Ernst, oder?", fauchte er den Blonden an, der mit geschlossenen Augen neben dem Bild saß. Mit grimmigen Schritten stapfte Bakura auf diesen zu, baute sich vor ihm auf und funkelte ihn aus zu schmalen Schlitzen verengten dunkelbraunen Augen von oben herab an. "Bist Du eigentlich total bescheuert? Was soll der Scheiß? Wieso malst Du bitteschön so einen Schund wie das da?", pflaumte er weiter und gestikulierte in Richtung des Portraits. Nicht, dass es ihm nicht gefallen hätte, aber in seiner momentanen Situation war dieses halbe Aktbild einfach der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Das konnte doch wohl nicht angehen! Da wurde er nicht nur eingesperrt, sondern sollte auch noch für die perversen Fantasien dieses Schmierfinken herhalten? Das wurde ja immer besser! Vor Wut mit den Zähnen knirschend begann Bakura, mit dem Zeigefinger gegen den Brustkorb des Blonden zu pieksen. "Hör mir gut zu, Du Pinselquäler, denn ich sage es nur ein einziges Mal: Entweder Du vernichtest dieses scheußliche Geschmiere auf der Stelle, oder ich tue es!", verlangte er und packte den Anderen am Kragen, ohne darauf zu achten, dass er im Augenblick nicht mit ihm alleine war. "Ich lass mich doch von Dir nicht verarschen!" Bis nächste Woche! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)