I complicated our lives von Spirited_Away (by falling in love with him) ================================================================================ Kapitel 1: Kohaku ----------------- Das kleine Mädchen hatte die Augen geschlossen und lag auf dem Rücken. Ihr Atem war sehr flach und die Geräte, an die sie angeschlossen war, zeigten an, dass ihr Herzschlag ziemlich langsam war. Anscheinend war sie gerade dabei, ihr Leben zu Ende zu bringen. Die riesige Wunde, die an ihrer linken Hüfte klaffte, war zwar verbunden, doch es blutete noch heftig. Der Mann, der neben ihr stand, war hoch gewachsen, hatte weißes Haar und kalte Augen. Er sah auf sie hinab. Es standen noch einige Menschen in dem Zimmer, aber diese verhielten sich ruhig und musterten nur den weißhaarigen Mann. Als würden sie auf eine Entscheidung warten. „Tut es!“, sagte er schließlich. „Aber Ayanami, Es wird sie vielleicht t...“ „Tut es!“, unterbrach Ayanami den Mann mit der Uniform, „Versucht es, sie ist nur ein weiterer Soldat, der für unser Königreich sein Leben lässt.“ Dann drehte er ihnen den Rücken zu und verließ den Raum. Nur einer folgte ihm. Ein Schwarzhaariger, der eine Sonnenbrille trug. „Oh, das hätte ich nicht erwartet.“, sagte dieser. „Sie wird so oder so sterben.“, antwortete der Größere. „Ja, aber sie war deine Schülerin, so lang ich denken kann. Eigentlich der einzige Mensch, von dem man den Eindruck hatte, du magst sie ein bisschen.“ „Halt den Mund!“ Sie liefen weiter schweigend durch den langen Flur. Die graublauen Wände wirkten drückend und deprimierend. Ihre Schritte hallten von den hohen Wänden wieder und waren das einzige Geräusch in der Stille. Dann begannen die Schreie. Der Mann mit der Sonnenbrille zuckte leicht zusammen und drehte sich noch mal um, bevor er seinen Begleiter mustere, der ganz ruhig blieb. Er ballte nur die Fäuste. „Immer noch zu schwach, Nala!“, zischte er und ging weiter. Sein Begleiter beeilte sich, ihm zu folgen. Das Mädchen lag auf dem Bauch und ihr Rücken war blutüberströmt. Nun verlor sie nicht nur Blut durch die Wunde an ihrer Seite sondern auch durch den kreuzförmigen Schnitt, der sich von ihrem Nacken über die Halbe Wirbelsäule zog. Obwohl sie nicht bei Bewusstsein war, schrie sie laut und verzweifelt. Ihre Arme und Beine jedoch, waren an dem Operationstisch, auf dem sie lag, festgebunden. Sie wand sich und zog an den Stricken, doch diese gaben nicht nach. „Halt sie doch jemand fest, oder alles geht schief!“, rief jemand. Zwei Männer in weißen Kitteln, griffen ihre Arme und Beine und hielten sie auf den Tisch gedrückt. „Jetzt!“, rief einer von ihnen und ein Dritter stürmte herbei. Er trug ein Kreuz in den Händen. Es war genau so groß, wie der Schnitt auf den Rücken des Mädchens. Sie kreischte, als es ihre Haut berührte. Dort wo das kalte Metall das Blut berührte, begann es zu dampfen und zu zischen, als würde das Blut verdunsten. „Ihr müsst sie fester halten!“, rief der Mann, der nun versuchte das Kreuz auf der Wunde zu platzieren. Er drückte so fest er konnte das Kreuz auf den Schnitt. Mann hörte Knochen knirschen und Blut spritzte ihm ins Gesicht, doch er hörte nicht auf. Nach einigen schrecklichen Sekunden, war es ganz in dem Schnitt verschwunden. Das Mädchen war ganz ruhig geworden. Sie rührte sich nicht mehr. „Ist sie tot?“, fragte einer der Männer. „Schnell dreht sie um!“, befahl der Dritte. Als das Mädchen auf dem Rücken lag rührte es sich immer noch nicht. Sie lag einfach nur da. „Sie ist tot!“, stellte einer von ihnen fest, „Es hat wieder nicht funktioniert.“ Der Größte von ihnen fluchte leise. Fast im selben Augenblick riss das Mädchen die Augen weit auf. Es starrte die Männer mit schreckgeweiteten Augen an. Plötzlich begann sie zu zittern. Angsterfüllt schaute sie im Raum umher, bis sie plötzlich einen lauten Schrei ausstieß, der Jedem im Umkreis von 100 Metern das Blut in den Adern gefrieren ließ. „Ayanami!“, schrie sie. Dann sackte sie in sich zusammen und ihre Brust hob und senkte sich schnell. Ihr ganzer Körper begann zu beben und zu zittern. Ihre Augenlider flatterten und ein plötzlicher Wind wehte aus dem Nichts durch den Raum. „Schnell setzte das Ritual fort! Banne ihre Seele!“, kreischte einer der Männer, als der Körper des kleinen Mädchens begann sich zu winden und zu strecken, als hätte sie einen Krampf. Noch bevor sich einer der Männer rühren konnte, hatte das Mädchen die Fesseln zerrissen, als wären es Seidentücher. Aus ihrer Kehle drang ein bestialischer und erstickter Laut, der Weder dem eines Tieres oder dem eines Menschen glich. Das Mädchen sprang von der Liege auf und noch während sie sich im Sprung befand, wucherten aus ihrem Rücken schwarze, knochenchenähnliche Gebilde, die sich ständig neu verformten. Noch bevor ihr kleiner Fuß den Boden erreicht hatte, lagen die Fetzen von den drei Männern überall im Raum verstreut. Mit kalten Blick sah sich das Mädchen um. Etwas war aus ihrem Wesen verschwunden. Alles, was an das Kind erinnerte, das sie vor kurzem noch gewesen war. Ihre Schritte platschten im Blut, das sich in großen Pfützen auf dem Boden gesammelt hatte. Mein Blut? Nein, es ist ihres, nicht meines. Ihr Körper gehört nun mir! Wo war sie hier? Irgendwo. Sie konnte es nicht zuordnen. Vielleicht ja, wenn sie weiter lief. Als sie jedoch aus der Türe trat, waren da noch mehr von diesen lästigen Menschen. Das Geschrei der Anderen, hatte sie wohl angelockt. Eine niedere Rasse. Menschen. Sie hatte keine Lust sich mit ihnen anzulegen, auch wenn sie wusste, dass es nicht lange gedauert hätte. Es wären nur noch mehr gekommen. Eine Blitzschnelle Bewegung und sie war verschwunden. Auf einem der Türme hielt sie an. Noch im Sprung durch das Fenster orientierte sie sich anhand der Sterne und des Mondes. Die Himmelsrichtungen kannte sie nun, aber die Welt, die nun unter ihr lag und auf die sie schnell zu stürzte, sagte ihr rein gar nichts. Wie viel Zeit war vergangen? Ein riesiger Vogel, der wie aus dem Nichts gekommen war, traf sie heftig in den Rücken. Die nicht nicht verheilte Wunde schmerzte, doch sie behielt einen kühlen Kopf. Diese Art von Vogel hatte sie noch nie zu vor gesehen. Erst jetzt erkannte sie, dass es kein Vogel war. Ein Mensch saß auf ihm und lenkte den vermeintlichen 'Vogel'. Mit Staunen, betrachtete sie ihn, plötzlich wurde sie von einem Zaiphon getroffen. Es war nicht besonders stark, aber es kam überraschend. Bloß weg hier von diesen neuen Maschinen und diesen Menschen. Sie waren schneller geworden, aber nicht so schnell wie sie. Sie wandte sich wieder dem Boden zu. Es war noch ein gutes Stück, bis zur Erde. Sie benutze Ihr Zaiphon um nicht weiter zu fallen. Nun schwebte sie in der Luft, aber nur für den Bruchteil einer Sekunde. Mit einem kräftigen Satz stieß sie sich von dem Zaiphon ab und wurde einige Meter Nach vorne katapultiert. Das Alles geschah so schnell, dass ein gewöhnlicher Mensch es kaum sehen konnte. Von der Erde sah es so aus, als würde das Kleine Mädchen auf Luft springen. Nach einigen Sekunden befand sie sich schon außer Sichtweite ihrer Verfolger. Schnell und mit kräftigen Bewegungen huschte sie durch die Dunkelheit. Wo bin ich? Was war das? Geschockt sah sich das Mädchen um, doch sie konnte niemanden sehen. Was ist passiert? Jetzt begriff sie. Man hatte die andere Seele nicht entfernt. Das Mädchen war noch da. Ihre Wirtin. Hoffentlich würde sie geduldet werden, andernfalls würden beide Seelen sterben, da es durch innere Konflikte keinen Sieger geben konnte. Meister? Du lebst? Wer Ist da? Wo ist Ayanami? Die Stimme klang ängstlich und verwirrt. Ich bin Kohaku, Wächter der 1000 Tore. Man bannte mich in deinen Körper. Wir werden ihn uns von nun an teilen müssen. Wer Ayanami ist, weiß ich leider nicht. Antwortete der Wächter höflich. Wo bin ich hier? Es ist so dunkel. Du bist in deiner eigenen Seele. Da ich im Moment unseren Körper steuere. Lass mich raus! Die Stimme klang verzweifelt. Der Wächter wusste, wenn er nicht gehorchte, würde er keinen Körper mehr besitzen, deshalb tat er ohne Widerspruch, das worum man ihn gebeten hatte. Das Mädchen fand sich in der Luft wieder. Sie fiel. Es war zu schnell gegangen. Was war passiert? Der Wind rauschte in ihren Ohren. Die Erde raste auf sie zu und sie fand keinen Halt. „Kohaku!“, schrie sie in die Nacht hinaus, doch sie erhielt keine Antwort. Es war, als würde die Luft an ihren Haaren ziehen und an ihren Klamotten reißen. Dazu kam noch der schreckliche Schmerz in ihrem Rücken. Angst machte sich in ihr breit. Ihre Augen waren vor Schreck weit aufgerissen und sie starrte in den Himmel über ihr. Es fiel ihr schwer Luft zu holen, da ihr die Luft entrissen wurde, bevor sie ihre Lungen erreichte. Es dauerte ein paar ewige Sekunden lang, bis sie endlich kopfüber in das Wasser eintauchte. Das letzte was sie sah, war ein silbernes Leuchten, wie die Reflektion von Schuppen eines Fisches, die im Mondlicht leuchteten, dann wurde alles andere um sie herum schwarz. ~~~.*++*.~~~ Ein kleines Mädchen, gerade sechs oder sieben, hockte auf schwarzem Steinboden. Um sie herum, lagen viele Steine, die man ganz offensichtlich auf sie geworfen hatte. Sie blutete am Kopf und hatte ein blaues Auge und ihre Lippen waren aufgerissen. Einer ihrer Arme stand in einem merkwürdigen Winkel ab und am linken Bein hatte sie einen tiefen Schnitt. Es starrte furchtlos zu dem hochgewachsenen, jungen Mann hinauf. Der zuckte aus irgendeinem Grund vor ihrem Blick zurück. „Was ist? Willst du dich auch mit mir anlegen?“, rief das kleine Mädchen. Der junge Mann beugte sich zu ihr hinunter, bis er mit ihr auf Augenhöhe war. „Dein Kampfgeist gefällt mir, wie ist dein Name, Kleine?“, fragte er und fixierte ihre Augen. „Ich bin nicht klein! Ich bin schon acht!“, rief das Mädchen und versuchte Aufzustehen, was ihr jedoch nicht gelang. Wie acht sah das Mädchen zwar nicht aus, aber der Mann nickte nur und lächelte still. „Mein Name ist Ayanami. Ich bin hier auf der Suche nach einer alten Freundin, aber man sagte mir, dass sie schon seit langem Tod sei.“, sagte der Mann leise. Seine Stimme hatte eine traurigen Unterton bekommen, was das feinfühlige Kind sofort bemerkte. Es krabbelte so gut es ging auf ihn zu und legte eine Hand auf sein Knie. „Du darfst nicht traurig sein! Meine Eltern sind auch schon lange tot.“, ihre Stimme bekam einen verschwörerischen Unterton, „Sag es niemanden, aber eigentlich leben sie weiter!“ Sie klopfte sich auf die Brust, an der Stelle, an der ihr Herz war. „Hier drin leben sie!“, verkündete sie fröhlich, „Auch bei dir.“ Es war erstaunlich, dass das Mädchen bei den ganzen Verletzungen noch ein so klares Lächeln zu Stande brachte. Ayanami sah wieder in diese Augen, die ihm so bekannt vorkamen. „Ich heiße Nala.“, sagte das Mädchen und streckte dem Mann eine Hand hin. Dieser ergriff sie und sagte: „Hallo Nala. Willst du vielleicht mit mir kommen?“ ~~~.*++*.~~~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)