Keep the Light von Ven-TheWind (Bewahre das Licht in dir) ================================================================================ Kapitel 1: Bewahre das Licht in dir ----------------------------------- Keep the Light Bewahre das Licht in dir Leise und unauffällig wie ein Schatten huschte er durch die Gänge. Überall tobendes Geschrei, doch davon lässt er sich nicht beeinflussen. Er weiß wo er hin will. Nur noch um die ecke und dann öffnet er dir Tür. Ein warmer Wind weht ihm entgegen. » Endlich Ruhe, hier oben stört mich keiner « Er schließt die Tür hinter sich und bewegt sich mit langsam Schritten zum Zaun des Daches. Unten auf der Wiese sah er seine Mitschüler. Manche lachten, die anderen wiederum aßen. » Lächerlich, diese gestellten Emotionen. Alle tun sie so als gäbe es keine Probleme. Sie lachen und sitzen da als wäre das alles nur ein Spiel. Die wissen doch gar nicht was leiden heißt « Er drehte sich wieder um und setze sich auf den kalten Stein. Leise hörte er das lachen der anderen, wie es zu ihm hoch schallt und er schnaufte. Wieder kam eine warme Brise und spielte um sein Haar. Er dachte nach über das menschliche Dasein und warum alles in ihm in ein schwarzes Nichts gehüllt war. Sehnte er sich nicht auch, nach ein wenig Liebe und Geborgenheit? Doch diese Gedanken legte er schnell ab als jemand die Tür der Dachterrasse aufriss. „Hab ich dich endlich gefunden, Kochiro! Was machst du den hier oben? Unten ist jemand die dich sucht.“ Es war Juron sein bester Freund und zugleich einer der wenigen Menschen die er an sich ran lies. „Lass die Späße. Du weißt so gut wie ich das es hier niemanden gibt den ich interessiere, geschweige den jemand der nach mir suchen könnte.“ Ungläubig und erbost schaute er zu Juron rüber. „ Aber wenn ich es dir doch sag. Unten steht ein...“ „Hältst du jetzt die Klappe und geh mir nicht mit deinem ach so witzigen Getue auf die Nerven. Verschwinde und lass mich alleine.“ Er war bereits aufgestanden und seine blauen Augen funkelten so voller Zorn durch seine Brille, dass Juron den Atem anhielt. „ Kochiro, jetzt beruhige dich wieder. Du bist 20 Jahre alt und verhältst dich wie ein Kind. Komm mal auf den Boden zurück. Seit Monaten bist du so schlecht drauf, seit dem du einmal verletzt worden bist. Ich sag dir das als Freund, wenn du dich nicht schleunigst änderst, dann verlierst du auch noch die letzten Menschen die dir wichtig sind. Und bevor ich es vergesse, unten sucht dich wirklich jemand. Tschüss! “ Das war zu viel für Kochiro und während Juron die Tür wieder hinter sich schloss, warf er etwas und es gab einen dumpfen Ton, so wie wenn ein Stein gegen Metall stößt. » Er wollte mir doch nur helfen... Doch mich so zu verarschen... Was weiß er schon wie es ist immer alleine zu sein...?« Er fing an zu lachen. Er stand da, schaute ins Leere und lachte. Die Tränen huschten so schnell über sein Gesicht, doch er lachte. Sein lachen klang nach einer Melodie des Schmerzes, die direkt aus seinem Herzen floss. Zehn Minuten stand er da und tat nichts anderes, außer lachen und weinen. Und plötzlich war es still. Es schien, dass nicht mal der Wind sich traute zu wehen und auch das Gelächter von unten schallte nicht mehr zu ihm hoch. Als er bemerkte was er die ganze Zeit tat, war es schon zu spät. Mindestens ein Dutzend Schüler hatten sein Klagelied erhört und waren nun Oben bei ihm. Alle starrten ihn an und warteten darauf, dass er etwas tat. » Sie sollen verschwinden!!« „Verschwindet von hier! Lasst mich in R...!“, doch mehr kam ihm nicht über die Lippen. Er brach vor Erschöpfung zusammen. Auf einmal schrien sie alle durcheinander. „Ist er tot!?“ „Helft ihm doch jemand! Holt einen Lehrer!“ Dumpf hörte er die Stimme von Juron und bei ihm war noch jemand. Ein Mädchen, dessen Stimme er schon einmal gehört hatte. Doch er wusste nicht mehr woher ihm diese Stimme bekannt vor kam. Da nahm ihn Juron schon hoch und schleppte ihn vom Dach. » Danke...« Kochiro blinzelte. Die helle Sonne strahlte ihm in die Augen und er schloss sie wieder. Er lag in einem weichen Bett und fühlte die weiche Decke zwischen seinen Fingern. »Das ist nicht mein Bett. Wo bin ich und was ist passiert...?« Doch da fiel ihm auch schon wieder alles ein. »Ich bin zusammengebrochen... Und da war noch Juron und dieses Mädchen...« Er versuchte sich ein wenig Aufzusetzen und zuckte dabei unter seinen Kopfschmerzen zusammen. Nun öffnete er die Augen, doch er sah alles nur verschwommen. Seine Brille hatte man ihm wohl abgenommen. Da bemerkte er das jemand mit dem Kopf auf seinem Bett lag und er hörte ein vertrautes Schnarchen aus der Richtung von dem, was er mit bloßen Augen für eine Couch hielt. Doch was ihn mehr verwunderte war, wem dieser Kopf auf seinem Bett gehörte. Diese dunklen Haare hatte er doch schon einmal gesehen. »Wenn ich doch nur wüsste, wo meine Brille ist« Endlich wusste er, wo er war. Er war bei Juron zu Hause. Er hatte doch schon so oft da geschlafen, wo Juron gerade liegt. Jetzt wusste er auch wo seine Brille lag. Langsam tastete er sich zur Nachtkommode, nahm seine Brille und setzte sie auf. Plötzlich hörte er ein leises flüstern von dem Kopf auf seinem Bett und sah wie dem Mädchen eine Träne vom Gesicht hinunter rann. „Du darfst mich nicht verlassen... Du musst stark sein, wie du mir sagtest das ich es sein soll...“ Jetzt erkannte er auch das Mädchen. Es war Kasumi. Das Mädchen in das er verliebt war und welches weit weg wohnte. »Wie kommt sie den hierher?« Sein Herz raste wie wild. Da hörte er eine leise Stimme an seinem Ohr. Es war der aufgewachte Juron. „Es tut mir leid, dass ich dir nichts davon erzählt habe. Doch ich habe mir sorgen um dich gemacht und sie angerufen. Als sie hörte wie schlecht es dir geht und das du sie gern bei dir hättest kam sie sofort hierher. Und als sie gestern ankam und du dann noch vor ihren Augen zusammen gebrochen bist, blieb sie die ganze Nacht hier und tat kein Auge zu. Ich hoffe dir geht es bald besser.“ Brüderlich klopfte er mit seiner Hand auf Kochiro´s Schulter und drehte sich Richtung Tür. „Danke, Juron. Es tut mir leid das du dir solche Sorgen um mich gemacht hast.“ Mit einer ~Kein Dingen~ Handbewegung verließ er den Raum. Nun waren nur noch er und Kasumi im Raum. Er beobachtete sie lange und streichte sanft über ihre Wangen. Doch dann blinzelte sie und er zog ruckartig die Hand zurück. Als sie erkannte das auch er wach war schaute sie ihn musternd an und fing an zu weinen. Dann ballte sie die Fäuste und haute ihn mit schwachen Schlägen auf die Brust. Dabei wiederholte sie immer schluchzend „ Du Dummkopf, du blöder Dummkopf!“ , bis sie wieder erschöpft in seine Arme sank. „Wie konntest du mir so einen Schrecken einjagen. Ich bin den ganzen Weg hier hin gekommen, nur zu dir und du Dummkopf brichst vor meinen Augen zusammen.“ Sanft lächelnd drückte er sie an sich. „Es tut mir leid, dass du das mit ansehen musstest und dir Sorgen gemacht hast. Das wollte ich nicht. Doch die Einsamkeit und die Sehnsucht nach dir hat mich langsam aufgefressen. Es tut mir leid!“ Die Tränen flossen ihr immer noch über ihr Gesicht, doch sie lächelte ihn liebevoll an. „Du Dummkopf! Ich war doch immer hier bei dir. Genau da.“ Und sie deutete mit ihrem Zeigefinger auf seine Brust. „Als dein Licht in deinem Herzen. Doch nun bin ich ja bei dir und dir wird nichts mehr passieren. Ich werde dich beschützen und dir Kraft in schlechten Zeiten geben, so wie du auch mir die Geborgenheit schenkst.“ Nun war alles wie verflogen. Sie hatte recht. Tief in seinem Herzen spürte er sie immer an seiner Seite. „Kasumi, ich lie...“, doch sie küsste ihn und es war als ob sie schon immer zusammen wären. Sie wussten beide ihre Gefühle zu gestehen, auch ohne Worte. Dann kam sie zu ihm ins Bett, legte sich mit unter die weiche Decke und kuschelte sich an ihn. Mit dem Kopf auf seiner Brust und einem zufriedenen Lächeln schliefen beide wieder ein. Draussen vor dem Zimmer ließ Juron jetzt von der Tür ab. Flüsternd sagte er „ Ich wünsche euch beiden alles Glück der Welt“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)