Die Vergangenheit holt dich immer ein von -sunnygirl- (Du kannst nicht vor allem weglaufen, sondern musst dich deinen Verfolgern stellen) ================================================================================ Kapitel 6: Fluchtversuch ------------------------ 6. Fluchtversuch Mehrere Tage vergingen. Sakura hatte ihr Zimmer nicht verlassen, wenn Ino oder Sasuke noch wach waren. Erst spät in der Nacht verließ sie ihr Zimmer, ging auf die Toilette und duschte. Gegessen hatte sie zudem auch nicht grade viel. Tagsüber konnte man noch so oft und laut an ihre Zimmertür klopfen, sie ignorierte es. Naruto hatte vorgeschlagen, die Tür einfach aufzubrechen, allerdings wurde dieser Vorschlag sehr schnell wieder verworfen. Am sechsten Tag, nach der Begegnung mit ihren Verfolgern saß Sakura, wie so oft in ihrem dunklen Zimmer auf dem Boden vor ihrem Bett. Draußen regnete es mal wieder in Strömen und die Tropfen schlugen laut gegen das Fenster. Sie fühlte sich einsam. Sie wollte so gerne erzählen, wer sie da verfolgt hatte und warum, aber dann wären auch ihre Freunde in Gefahr, ihre Familie. Seit ihre Eltern ermordet worden waren, hatten sich Naruto, Ino und in letzter Zeit auch Sasuke zu ihrer Familie entwickelt. Sie konnte das Risiko, dass ihnen etwas passierte nicht eingehen. Die letzten paar Tage hatte Sakura darüber nachgedacht, was sie nun tun wollte… oder besser gesagt: tun musste. Sie würde abhauen. Ohne sie wären ihre Freunde am Besten dran. In einem unbeobachteten Moment, als Ino in ihrem Büro und Sasuke auf dem Fußballplatz war, hatte Sakura sich in Inos Zimmer geschlichen und dort ihre Wohnungskartei durch gesehen. Da Ino als Immobilienmaklerin arbeitete, ließ sich schnell eine zur Zeit leer stehende Wohnung finden und glücklicherweise auch der passende Schlüssel dazu. Dieser lag nun vor Sakura auf dem Boden und sie starrte ihn schon seit geraumer Zeit an. Der Regen draußen wurde immer heftiger, doch Sakura fasste immer mehr Mut. Sie stand auf und holte einen Rucksack aus ihrem Schrank. Ein paar Klamotten fanden den Weg hinein, sowie ihre Wertsachen: Portemonnaie, Handy usw. Zum Schluss zog sie langsam die Schublade ihres Schreibtisches auf und holte die Mappe, die sie dort vor einiger Zeit deponiert hatte, heraus und ließ diese ebenfalls in den Rucksack gleiten. Dann zog sie sich ihre Regenjacke über und nahm den Schirm aus der Ecke. Wasserfeste Schuhe standen ihr nicht zur Verfügung, also musste die junge Frau sich mit ihren Normalen Turnschuhen zufrieden geben. Als sie fertig war, griff sie noch den Schlüssel vom Boden und ging zur Tür. Mit dem Rucksack auf den Schultern öffnete sie vorsichtig ihre Zimmertür und wandte sich in Richtung Wohnungstür. Nach ein paar Schritten ging in dem, bis dahin dunklen, Flur plötzlich das Licht an, und Sakura fuhr erschrocken herum. Naruto, Ino und Sasuke hatten schon vor einiger Zeit die Idee gehabt, dass Sakura abhauen könnte. Deswegen saß Sasuke nun auf einem Stuhl vor der Eingangstür neben dem Lichtschalter. Er war tatsächlich überrascht gewesen, als er aus Sakuras Zimmer, das direkt gegenüber von seinem lag, Geräusche gehört hatte. Die letzten Tage war es dort außerordentlich still gewesen. Doch nun stand Sakura vor ihm und sah ihm erschrocken in die Augen. Sie sah total übermüdet und angespannt aus. „Lass mich vorbei.“ „Wo willst du denn um diese Uhrzeit und bei dem Wetter noch hin?“ „Das geht dich gar nichts an.“ Fauchte sie und wollte ihn zur Seite schieben. Mit eher mäßigem Erfolg. Sasuke bewegte sich nämlich keinen Millimeter von der Stelle. „Ich weiß, dass du abhauen willst Sakura.“ Stille. Sakura hob nur erschrocken den Kopf, sah ihm jedoch nicht in die Augen. „Wovor hast du denn bloß solche Angst? Lass dir doch helfen! Wenn nicht von mir, dann doch wenigstens von Ino oder Naruto.“ Er machte sich anscheinend wirklich Sorgen um sie. Sonst redete er nie so viel und war auch eher verschlossen, Doch dass Sasuke seine Gefühle nun so offen preis gab, überraschte Sakura. Wann hatte sich das letzte Mal jemand um sie gesorgt? Vermutlich nach dem Unfall. Aber danach? Danach hatte sich wahrscheinlich niemand mehr so richtig Sorgen um sie gemacht. Ino und Naruto einmal ausgeschlossen, denn die hatten in den letzten Tagen ständig vor ihrer Tür gestanden und diese sogar fast zertrümmert. Aber die beiden Blondinen waren und würden es immer sein, einfach ihre besten Freunde. Sakura sehnte sich aber schon seit längerem nach mehr. Endlich wollte sie jemanden finden, der mehr für sie war als ein Freund, selbst, wenn ihre Freunde mittlerweile zu ihrer Familie geworden waren. Als sie nun diese Ehrliche Sorge in den dunklen Augen ihres Gegenüber sah, gab dies dem kleinen Funken Hoffnung in ihr noch einmal Kraft. Doch diese neu aufflammende Hoffnung, ließ alle Dämme bei Sakura brechen. Seit sie verfolgt worden war, hatte sie nicht geweint. Sie hatte geschluchzt, auf den Boden gehämmert und sich selber und viele andere verflucht, aber geweint hatte sie nicht. Nun jedoch war kein Halten mehr für ihre Tränen, sie liefen ihr die Wangen hinab und tropften auf den Boden. Von der Situation komplett überfordert, konnte Sasuke nun seinerseits nichts anderes tun, als Sakura in den Arm zu nehmen und versuchen sie zu trösten. Von Naruto und Ino hatte er erfahren, dass Sakura niemand war, der nah am Wasser gebaut war, deshalb überraschte es ihn umso mehr, dass sie es nun so hemmungslos in seinen Armen tat. Sie ständen über 10 Minuten einfach nur so im Flur, Sakura noch völlig ausgehfertig, den Rucksack noch immer auf ihren Schultern. Als sie sich endlich zu beruhigen schien, schlug Sasuke ihr vor, sie solle erst einmal ein Bad nehmen und versuchen sich etwas zu entspannen. Er würde in der Zwischenzeit ihre Regensachen und den Rucksack in ihr Zimmer bringen und ihr etwas zu Essen machen. Nachdem sie noch ein paar Tränen weggewischt hatte, nickte Sakura langsam und pellte sich aus Regenjacke und Schuhen. Außerdem gab sie ihm den Rucksack. Dann war sie auch schon im Bad verschwunden und Sasuke hörte das Rauschen des Wassers keine Minute später. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)