Eine magische Farm von -Colonello- ================================================================================ Kapitel 4: Von Kuscheldrachen und Feenwiesen -------------------------------------------- //Kapitel 4// Geschockt sah er hoch zu dem Biest, das ihn anstarrte und er hatte nur noch einen Gedanken. Ich werde sterben! An mehr konnte er nicht denken. Als das Monster sein Maul öffnete und sein Kopf auf ihn zu schnellte schloss Riku die Augen und betete zu Gott, dass es schnell gehen würde, aber anstatt dass das Monster ihn in tausend Fetzten zerriss, leckte es Riku nur mit seiner langen, schleimigen Zunge ab und machte ein Geräusch, das sich wie ein Schnurren anhörte. „Blacky, runter von Riku, aber plötzlich!“, hörte er seinen Großvater rufen. „Grandpa?!“, schrie Riku hysterisch. „Grandpa hilf mir!“ „Beruhig dich Riku. Blacky wird dir nichts tun. Er will nur spielen.“, rief sein Großvater ihm zu, aber Riku konnte ihm nicht glauben. Dafür war das Vieh auf ihm viel zu angst einflößend. „Spielen?! Das ist ein Drache! Ein gottverdammter Drache!“, schrie Riku, während der Drache versuchte ihn mit seinem Speichel zu ertränken. „Ja ja, ist ja gut.“, hörte er seinen Großvater seufzen, wofür Riku kein Verständnis hatte. Ich werde hier gleich von einem Monster aufgefressen und er sagt nur ja ja!, dachte er bitter. „So, das reicht jetzt aber, Blacky. Runter von Riku, du dummes Vieh!“, hörte Riku seinen Großvater wütend rufen, worauf der Drache endlich seinen Kopf hob und winselte. „Nein Blacky, böser Blacky. Runter von Riku!“, schimpfte Jo mit dem Drachen, der darauf endlich von Riku runterstieg. Sofort rutschte Riku von ihm weg. „Riku, ins Haus mit dir und zwar sofort!“, rief sein Großvater ihm zu, während er den Drachen von Riku weg zog. Das musste man ihm nicht zweimal sagen. Wie von der Tarantel gestochen sprang er auf und rannte rüber ins Haus. Kaum, dass er drin war ließ er sich zu Boden fallen und atmete auf. „Gott sei Dank! Gerettet!“, keuchte er erleichtert, als gerade seine Großmutter die Eingangshalle betrat. „Riku, was ist hier los? Was soll der Krach? Und wo ist Joseph?“, fragte sie ihren Enkel und sah ihn fragend an. „Und warum siehst du so aus, als wenn du dich im Schlamm gebadet hättest?“ „Grandma, ein Drache! Ein Drache ist da draußen und Grandpa ist bei ihm!“, antwortete Riku aufgeregt, woraufhin seine Großmutter laut auf seufzte. Riku sah sie entsetzt an. Er hatte ihr gerade gesagt, dass ihr Ehemann draußen bei einem Monster war und das einzige was sie machte war zu seufzen. „Ich wusste dass das früher oder später passieren würde. Warte hier Riku. Ich kümmere mich darum. Dein Großvater ist einfach zu weich zu ihm.“, sagte seine Großmutter und watschelte an Riku vorbei zur Tür hinaus. Riku sah ihr entsetzt darüber, dass sie einfach das Haus verließ, während dort draußen ein Monster tobte hinterher. Er wollte gerade aufstehen, um sie zurück zu holen als er plötzlich ihr Geschrei hörte und zusammen zuckte. „Blacky, verschwinde von hier und zwar sofort! Und du Joseph Raven gehst sofort ins Haus und erklärst dem Jungen alles und ich meine alles, verstanden?!“, hörte er sie schreien und nur wenige Sekunden später stolperte sein Großvater ins Haus, der es ziemlich eilig zu haben schien. „Riku, wir müssen reden und zwar schnell. Deine Großmutter will es so!“, sagte er atemlos und packte Riku am Arm, um ihm aufzuhelfen, aber weil Riku von oben bis unten voll Drachenspeichel war rutschte er ab. „Aber wenn ich es mir recht überlege solltest du doch vorher erstmal duschen und dich umziehen.“, meine Jo dann. „Was du nicht sagst! Und was ist mir Grandma? Sie ist da draußen bei diesem Biest.“, warf Riku ihm an den Kopf und deutete zur Tür. „Um sie musst du dir keine Sorgen machen. Der arme Blacky ist der um denn wir uns Sorgen machen müssen und jetzt los. Unter die Dusche mit dir!“, sagte Jo und scheuchte Riku hoch in sein Badezimmer. Das ist ein Irrenhaus!, dachte Riku, während er sich auszog und unter die Dusche stieg. Das ist das reinste Irrenhaus. Als er fertig geduscht und sich saubere Sachen angezogen hatte, ging Riku wieder nach unten ins Wohnzimmer, wo sein Großvater im Sessel am Kamin saß und auf ihn wartete. „Ah, da bist du ja wieder. Setz dich, mein Junge, setz dich. Wir müssen reden.“, sagte Mr. Raven, kaum dass Riku das Zimmer betreten hatte und deutete auf den Sessel ihm gegenüber. „Das denke ich auch. Was war das für ein Ding? Das hat ausgesehen wie ein Drache.“, erwiderte Riku ernst und und setzte sich hin. „Dieses „Ding“ wie du es nennst sieht nicht nur so aus wie ein Drache, nein es ist ein Drache. Aber bevor du jetzt irgendwas sagst lass mich bitte erstmal anfangen dir alles zu erklären.“, antwortete Jo und fing an zu erklären. Über eine Stunde lang saß Riku da und hörte seinem Großvater zu, wie er von Drachen, Einhörnern, Zauberei und derlei Dinge redete, als wären sie Realität. Riku glaubte ihm natürlich kein Wort. So etwas wie Drachen und Einhörner gab es nur in Märchen für kleine Kinder und Magie erst recht nicht. Großartig, dachte Riku. Mein Großvater ist ein verrückter Farmer. „So, Riku, nun weißt du alles.“, schloss Jo seine Erklärung und lehnte sich zurück. „Und natürlich glaubst du mir kein Wort.“, fügte er noch lächelnd hinzu. „Natürlich glaube ich dir nicht. Wie könnte ich? Drachen, Einhörner und so etwas gibt es nicht!“, sagte Riku. „Ich wusste, dass du das sagen würdest, aber ich hab eine Frage an dich. Wenn es keine Drachen gibt, was war denn das was dich da draußen abgeleckt hat?“, fragte sein Großvater, worauf Riku keine Antwort hatte. „Riku, ich weiß das ist alles schwer zu verstehen, aber alles was ich dir eben gesagt habe ist wahr. Das da draußen war ein Drache. Dein Drache um genau zu sein.“ Riku sah ihn mit großen Augen an. „Mein Drache?“ „Ja, dein Drache. Als du uns früher mit deinem Vater besucht hast, hast du oft stundenlang mit ihm gespielt. Du warst sogar dabei, als er geboren wurde und hast ihn Blacky genannt.“, lachte Jo. „Ihr wart so süß und du hast jedes Mal geheult wie ein Schlosshund, wenn du wieder weg musstest.“ „Das ist Unsinn, Grandpa! Ich habe keinen Drachen. An so etwas würde ich mich doch wohl erinnern!“, brauste Riku auf, dem das alles langsam zu bunt wurde und sprang auf. „Nicht wenn dein Vater es nicht wollte.“, sagte Mr. Raven. „Das Gedächtnis von anderen zu manipulieren war seine Spezialität.“ „Sicher, und was kommt jetzt? Willst du mir sagen, dass ich der neue Harry Potter bin und du hier der Dumbledore bist? Bringst du mir jetzt ein paar Zaubersprüche bei und lässt mich gegen einen bösartigen, dunklen Magier kämpfen?“, rief Riku aufgebracht, worüber Joseph nur lachen konnte. „Du liest zu viele Fantasyromane, Riku. Was da drin steht ist zum Großteil blanker Unsinn, aber wenn du magst kann ich dir wirklich das zaubern beibringen.“, sagte er lächelnd. Riku schnaubte. „Klar, lass uns schnell in die Winkelgasse fahren und mir nen Zauberstab kaufen.“, meinte Riku sarkastisch und setzte sich wieder. „So etwas wie einen Zauberstab brauchst du zum zaubern nicht. Das einzige was du tun musst ist die Hand ausstrecken und Ignis zu sagen.“, sagte sein Großvater. „Klar, ich strecke einfach die Hand aus und sage Ignis, das ist-Uah!“, schrie er plötzlich laut auf, als sich seine Hand entzündete und in flammen stand. Joseph lachte laut auf und wedelte mit seiner Hand, worauf das Feuer erlosch. „Was war das?“, schrie Riku erschrocken. „Magie, Junge. Magie.“, antwortete sein Großvater ruhig. „Es gibt keine Magie!“, rief Riku und begann an seinem Verstand zu zweifeln. „Riku, es gibt Magie und Drachen und vieles andere auch. Das alles mag für dich zwar verrückt klingen, aber es ist nun mal so.“, meinte Jo ernst und Riku wusste sofort, dass er keine Witze machte. „Das ist doch Wahnsinn!“, flüsterte er schwach und sank in seinem Sessel zusammen. Das alles ging weit über seinem Horizont. Er wollte nicht glauben was hier alles passierte, aber er musste. Für alles was er gesehen hatte gab es nur eine Erklärung. Magie. „Und seit wann ist unsere Familie eine Freakshow?“, seufzte Riku und sah seinen Großvater an. „Dann glaubst du mir also?“, wollte Jo wissen. „Hab ich denn ne andere Wahl?“, konterte Riku. „Ich fürchte nicht und um deine Frage zu beantworten. Schon immer.“, antwortete jo mitfühlend und stand auf. „Ich glaube wir sollten jetzt Schluss machen, Riku. Ich habe dir für heute genug zum nachdenken gegeben und denke dass du jetzt etwas Ruhe gebrauchen kannst. Wenn du magst bringt dir deine Großmutter nachher etwas zu Essen hoch auf dein Zimmer. Ach, aber eine Sache noch. Ich will dir morgen die Farm zeigen und dabei werden wir wohl oder übel Blacky über den Weg laufen. Er hat dich vorhin zwar erschreckt, aber er wollte dir nichts antun. Er hat dich einfach nur vermisst und wollte wie früher mit dir spielen. Also hab keine Angst wenn er auf dich zugeflogen kommt. Er tut dir nichts und falls es dich beruhigt. Drachen sind trotz ihres schlechten Rufes Pflanzenfresser. Du brauchst also keine Angst haben, dass er dich beißt oder so.“, sagte sein Großvater und verließ anschließend das Zimmer. Den Rest des Abends über blieb Riku in seinem Sessel sitzen, starrte in das Feuer im Kamin und dachte nach. „Magie...“, seufzte er und fragte sich warum ausgerechnet ihm so etwas passieren musste. Er war nur ein normaler Highschoolschüler, der gern Baseball spielte. Er hatte schon so genug Probleme mit seinem Leben und konnte nicht noch mehr gebrauchen. Besonders nicht solche wie vegetarische Drachen und Einhörner, aber da jammern ihm nicht helfen würde musste Riku einfach akzeptieren, dass sich seine Problemliste um einiges verlängert hatte, auch wenn er darüber nicht glücklich war. Irgendwann gegen Mitternacht schaffte er es endlich sich aufzuraffen und hoch auf sein Zimmer zu gehen, wobei er fast gegen den Wohnzimmertisch stieß auf dem ein Tablett mit Essen stand, das seine Großmutter ihm, ohne dass er es mitbekommen hatte hingestellt hatte. Oben in seinem Zimmer legte er sich, ohne sich vorher auszuziehen, in sein Bett und schief fast augenblicklich ein. Leider war es kein erholsamer Schlaf, denn er träumte in dieser Nacht lauter wirres Zeug. Einmal spielte er Baseball gegen ein Team feuerspeiender Drachen, die versuchten ihn aufzufressen und dann träumte er, dass er auf der Flucht vor einer Herde Einhörner war, die ihn mit ihren Hörnern aufspießen wollten. Als er am nächsten Morgen aufwachte fühlte er sich so, als hätte ihn ein Lastwagen überfahren und hatte rasende Kopfschmerzen. Verschlafen taumelte Riku rüber in sein Badezimmer und duschte erstmal heiß, damit er richtig wach wurde. Danach zog er sich fische Sachen an und ging runter ins Esszimmer, wo sein Großvater schon mit dem Frühstück auf ihn wartete. Allerdings war er nicht allein. Bei ihm am Tisch saßen zwei jungs und schaufelten Cornflakes in sich rein. Der eine hatte schokoladenbraune, stachlige Haare, während der andere blonde Haare hatte, aber ansonsten sahen sie vollkommen gleich aus. Klein und schmächtig. Außerdem duftete es im ganzen Raum nach Äpfeln und Birnen. „Guten Morgen!“, begrüßte Jo seinen Enkel, als er von seiner Zeitung aufsah und lächelte ihn an. „Morgen.“, brummte Riku, ließ sich auf einen Stuhl bei seinem Großvater fallen und nahm sich eine Scheibe Toast. „Was ist dir denn über die Leber gelaufen?“, fragte Mr. Raven und sah Riku mit hochgezogener Augenbraue an. Was für eine dumme Frage!, schoss es Riku durch den Kopf. „Was wohl? Ein zwei Tonnen Drache und anderes verrücktes Zeug natürlich.“, schnaubte Riku. „Ah ja, verstehe. Das hat dir also die Laune verdorben, aber das wird schon wieder. Du wirst dich schon daran gewöhnen, aber jetzt zu was anderem. Wie ich dir gestern gesagt habe, will ich dir heute die Farm zeigen, oder besser gesagt nur einen Teil davon. Heute zeig ich dir nur ein paar unserer harmlosen Tiere und Pflanzen, die wir hier haben. Ach ja, das hier sind übrigens Sora Apple und Roxas Pear. Sie werden uns heute begleiten.“, sagte sein Großvater und deutete auf die beiden Jungen, die gerade lang genug von ihrem Cornflakes aufsahen, um Riku zu zunicken, bevor sie sich weiter damit vollstopften. „Auch nett euch kennen zu lernen, die Herren Fressmaschinen.“, sagte Riku, worauf der blonde empört aufsah, während der andere rot anlief und sich verschluckte. „Wie hast du uns gerade genannt?“, fragte der blonde herausfordernd. „Fressmaschinen. Das ist 'ne ziemlich treffende Bezeichnung für jemandem, der es nicht schafft sich eine Minute vom Essen loszureißen, um jemanden halbwegs anständig zu begrüßen.“, zischte Riku. Der Junge wollte etwas erwidern, aber der andere kam ihm zuvor. „Entschuldigung, wir hatten nur Hunger, weil wir schon seit halb fünf auf den Beinen sind und noch nichts gegessen haben. Ich bin Sora und der der dich gerade wütend ansieht ist mein Cousin Roxas.“, stellte der Junge sich und seinen Cousin vor. Na wenigstens hat einer von ihnen was in der Birne, dachte Riku. „Schon gut. Ich bin nur zur Zeit etwas reizbar. Ich bin Riku.“, erwiderte Riku und schüttelte Sora die Hand, die er ihm anbot. „Ich weiß, Mr. Raven hat uns schon von dir erzählt. Hattest du wirklich Angst vor Blacky?“, sagte Sora unbekümmert und aß weiter seine Cornflakes. Riku sah seinen Großvater wütend an. „Ich glaube wir sollten jetzt los, Kinder. Der junge Fuego kommt heute Nachmittag her und dann sollte ich wieder hier sein, damit er hier nicht herum streunert.“, sagte Jo sofort, der sich der Gefahr bewusst war, in der er schwebte und stand auf. „Axel kommt hier her?!“, fragte Roxas entsetzt und ließ seinen Löffel fallen. „Ja, er bringt uns eine Futterlieferung und jetzt Hopp. Wir sind spät dran.“, sagte Jo und scheuchte die drei raus auf den Hof. Als erstes fuhren sie mit Jo´s Pick-up zu einer Koppel, auf der eine Herde Pferde graste. Pferde mit Hörnern. „Das ist unsere Einhornherde, Riku.“, sagte Joseph, als sie aus dem Wagen stiegen. „Es sind recht scheue Geschöpfe, die sich in den meisten Fällen nur von Frauen und Kindern anfassen lassen. Ab und zu auch von Männern, aber das kommt so gut wie nie vor. Der letzte der es versucht hat wurde von ihnen aufgespießt also geh nicht zu nah ran, Riku.“ „Keine Panik, das werde ich bestimmt nicht.“, beteuerte Riku, dem sein Traum von letzter Nacht wieder einfiel. „Und was macht ihr mit ihnen?“, wollte er anschließend wissen. „Wie verkaufen sie. Das Horn ist Wahnsinnig wertvoll und ihr Blut hat eine heilende Wirkung.“ „Also schlachtet ihr sie.“, sagte Riku nüchtern. „Nein, das wäre ein verhängnisvoller Fehler. Jeder der einem Einhorn absichtlich schadet, wird bis aufs schrecklichste von ihnen verflucht.“, verneinte sein Großvater. Riku fragte sich zwar was für ein Fluch das sein sollte, aber so genau wollte er das dann auch wieder nicht wissen. „Und wie kommt ihr dann an das Horn und das Blut?“, wollte er stattdessen wissen. „Wir warten einfach bis sie eines natürlichen Todes sterben. Einhörner haben leider keine sehr große Lebenserwartung. Sie werden höchstens nur fünf bis sechs Jahre alt und jetzt kommt, Jungs. Sie warten schon auf ihr Futter.“, erklärte Jo und stapfte runter zu der Scheune, neben der Koppel. Nachdem sie bei den Einhörnern fertig waren fuhren sie weiter zu einer Blumenwiese, auf der sich hunderte Feen tummelten. Mr. Raven erklärte seinem Enkel dass Feen freundliche Geschöpfe seien, die sich um Pflanzen kümmerten und dass sie sie züchteten, um an den magischen Staub auf ihren Flügeln zu kommen und streuten anschließend Zucker auf die Wiese, da Feen süße Sachen mochten. Sein Großvater sagte auch, dass sie Menschen mieden und sich versteckten, wenn sie ihnen zu nahe kamen, aber seltsamer weiße schienen sie trotz dieser Tatsache einen richtigen Narren an Sora und Roxas gefressen zu haben und die beiden Kreuz und quer über die Wiese jagten und erst aufgaben, als die beiden sich hinter Riku versteckten, worüber sich Riku prächtig amüsierte. Anschließend zeigte Joseph Riku noch ein paar andere Tiere, bevor sie schließlich wieder zurück zur Farm fuhren. Riku musste zugeben, dass es gar nicht so schlecht war. Besonders gut hatten ihm die Schlagrosen gefallen, die sobald man ihnen zu nahe kam wild um sich schlugen. Sie gingen gerade über den Hof, als plötzlich ein lautes Gebrüll zu hören war und Riku stocksteif stehen blieb. „Bitte nicht“, stöhnte er und sah nach oben, wo der Drache Blacky zu sehen war, der auf sie zu flog. „Riku, keine Panik. Vergiss nicht was ich dir gestern gesagt habe. Er wird dir nichts tun.“, sagte sein Großvater sofort und stellte sich neben ihn. Krachend landete Blacky auf dem Hof und stapfte langsam auf sie zu. Riku wäre am liebsten weggelaufen, aber sein Großvater hatte seine Hand auf Riku´s Schulter gelegt und zwang ihn stehen zu bleiben. Er schluckte hart, als der Drache bei ihnen ankam, den Kopf hob und sein Maul öffnete, wobei er eine Reihe scharfer, spitzer Zähne entblößte. Aber anstatt zu zubeißen, wie Riku befürchtet hatte leckte er ihm nur mit seiner schleimigen Zunge über die Wange und kuschelte dann seinen Kopf an Riku´s Brust. „Na siehst du´s. Er würde dir nie im Leben etwas zu leide tun. Er will nur bei dir sein. Komm streichle ihn mal über den Kopf. Das mag er.“, lachte sein Großvater. Riku hätte sich am liebsten einen Arm abgerissen, als dieses Vieh anzufassen, aber leider hatte er keine andere Wahl. Vorsichtig hob er die Hand und streichelte Blacky über seinen Kopf, der sich kühl und glatt anfühlte. Sofort fing der Drache an leise vor sich hin zu schnurren und kuschelte sich noch mehr an Riku´s Brust. „Na, was hab ich gesagt? Er mag es!“, sagte Jo und klopfte Riku auf die Schulter. „Und jetzt wirst du ihn weg schicken, Riku. Der junge Fuego wird hier gleich auftauchen und es wäre nicht gut, wenn er Blacky sehen würde.“ „Ich? Wie soll ich das denn machen?“ „Sag es ihm einfach. Auf dich wird er hören. Zu mindestens wird er mehr auf dich hören, als auf mich.“, meinte sein Großvater, aber Riku hatte da so seine Zweifel. Ach was solls, dachte er sich. Versuchen kann ich es ja. „Blacky, flieg weg.“, befahl er dem Drachen, der sofort aufhörte sich an Riku´s Brust zu kuscheln, Riku ansah und leise wimmerte. „Äh nein, Blacky, ab mit dir...du kannst später wieder kommen. Los, weg mit dir.“, sagte Riku unsicher. Traurig jaulte der Drache laut auf und flog davon. Riku atmete erleichtert auf. „Das hast du gut gemacht, Riku. So schnell ist Blacky noch nie verschwunden.“, sagte sein Großvater stolz. „Ach und, Roxas? Wo willst du denn hin? Du hast noch Arbeit, bevor du für heute Schluss machen kannst.“, fügte er an Roxas gewandt hinzu, der versucht hatte sich davon zu schleichen, während alle anderen nur auf Blacky und Riku geachtet hatten. „Ähm, aufs Klo.“, sagte Roxas und Mr. Raven schüttelte den Kopf. „Du warst schon immer ein schlechter Lügner, Junge. Los, zurück zu den anderen.“, schimpfte Joseph und sah die Auffahrt herunter. „Ah, und da kommt kommt ja auch schon der junge Fuego.“ Riku folgte dem Blick seines Großvaters und sah das ein Lastwagen die Auffahrt hoch fuhr, mit Axel am Steuer, wobei Riku sich fragte, ob er dafür überhaupt einen Führerschein hatte. Schweigend sahen sie zu wie Axel den Lastwagen in der Mitte des Hofes parkte und dann ausstieg. „Hallo, Mr. Raven.“, begrüßte Axel Riku´s Großvater. „Ich bringe Ihre Bestellung.“ „Ach wirklich? Was du nicht sagst. Und ich dachte du wärst nur her gekommen um Roxas zu besuchen.“, lächelte Jo freundlich, reichte Axel die Hand und ging dann rüber zum Lastwagen, um die Ladung zu überprüfen. „Hey Riku, na wie geht’s, alter? Sora, schön dich zu sehen und Roxas. Wow, du bist so schön wie eh und je. Was meinst du? Darf ich dich mal auf ein heißes Date einladen?“, begrüßte Axel die drei und blieb bei Roxas stehen, der ein finsteres Gesicht machte. „Ein Date mit dir? Ich bin doch nicht irre und jetzt lass mich gefälligst in ruhe!“, giftete Roxas sofort los und stampfe rüber zu Mr. Raven. Axel lief ihm hinterher. „Was war das denn gerade?“, fragte Riku Sora, der nur grinsend da stand. „Axel steht auf Roxas.“, antwortete Sora. „Jedes mal, wenn er Roxas sieht versucht er Roxas zu irgendwas einzuladen und bekommt immer 'nen Korb.“ „Hat Axel Chancen bei deinem Cousin zu landen?“, fragte Riku interessiert, worauf Sora ihn überrascht ansah. „Wunderst du dich denn nicht darüber, dass Axel auf Männer steht?“, wollte Sora wissen, worauf Riku leise lachte. „Warum sollte ich? Ich komme aus New York und da ist es nichts besonders einem Schwulen zu begegnen.“ „Echt? Axel wird hier immer so angeguckt, als wäre er das achte Weltwunder.“, meinte Sora, was Riku nicht im geringsten wunderte. „Tja, Kleinstadt in der Pampa halt und was ist jetzt? Hat Axel Chancen bei Blondi?“, harkte Riku nach, worauf Sora den Kopf schüttelte. „Weiß nicht. Rox tut zwar so, als wenn er Axel nicht leiden könnte, aber wenn Axel ihn mal nicht beachtet wird er immer eifersüchtig. Aber das gibt er dann nie zu.“, sagte Sora, woraus Riku schloss, dass Axel zwar Chancen hatte, aber es noch ein langer Weg für ihn werden würde. „Hey ihr beiden, was steht ihr da so faul herum? Bewegt eure Hintern hier her. Es gibt Arbeit für euch.“, rief Mr. Raven den beiden zu. „Ja, sofort, Mr. Raven, Sir!“, antwortete Sora erschrocken und lief rüber zum Lieferwagen. Den Rest des Nachmittags verbrachen sie damit den Lieferwagen zu entladen und tonnenweise gefrorenes Fleisch in das Kühlhaus hinter einer der Scheunen zu tragen, was bei der Hitze, die herrschte keine angenehme Arbeit war. Als sie endlich fertig damit waren, waren sie alle nass geschwitzt und Blut klebte an ihren Shirts, was besonders Sora und Roxas so eklig fanden, das sie kaum dass die Arbeit getan war, sofort würgend im Wald verschwanden. „Was haben die denn für ein Problem?“, fragte Riku, während er den beiden hinterher sah. „Sie sind Vegetarier und richtige Tierfreunde. Das ist ihr Problem. Fleisch anzufassen ist für sie so als wenn man uns zwingen würde unsere Hände in nen Eimer voll Jauche zu tauchen.“, antwortete Axel und betrachtete sein Shirt. „Aber ich kann es ihnen nicht verübeln. Mit Blut durchtränkt zu sein ist nicht gerade angenehm.“ „Was du nicht sagst.“, erwiderte Riku trocken. „Ich glaub, ich geh mal duschen.“ „Du glücklicher! Ich muss erst nach hause fahren, bevor ich aus diesen Klamotten raus komme.“, sagte Axel. „Aber mal was anderes. Wann kommst du wieder runter in die Stadt?“, wechselte Axel das Thema. „Keine Ahnung. Das kommt darauf an, wann mein Großvater wieder runter in die Stadt fährt.“, meinte Riku und sah rüber zu seinem Großvater, der sich mit einem seiner Angestellten unterhielt. „Ich fahr dich morgen in die Stadt!“, rief er Riku zu, bevor Riku überhaupt Gelegenheit hatte zu fragen und sprach dann seelenruhig weiter mit seinem Angestellten. „Woher wusste er das?“, fragte Axel Riku erstaunt. „Er hat verdammt gute Ohren.“, meinte Riku schulterzuckend. „Aber egal. Wie es aussieht bin ich morgen wieder in der Stadt. Wo sollen wir uns dann treffen?“ „Am besten im Imbiss. Du kennst dich ja nicht in der Stadt aus. So gegen 12?“, schlug Axel vor. „Ok, dann bis morgen würde ich sagen.“ „Ok. Ich muss dann auch. Mein Dad reißt mir den Arsch auf, wenn ich nicht zum Abendessen zu hause bin. Bis morgen dann.“, verabschiedete sich Axel und ging rüber zum Lastwagen, wo er noch ein paar Wörter mit Mr. Raven sprach und anschließend weg fuhr. So, und jetzt ab unter die Dusche!, dachte Riku sich, als der Laster nicht mehr zu sehen war und ging los Richtung Haus, doch sein Großvater rief ihn zurück. „Wo willst du denn hin?“, fragte er ihn. „Ähm, unter die Dusche vielleicht?“, sagte Riku und deutete auf seine dreckigen Klamotten. „Das vergiss mal lieber.“, lachte Jo und deutete hoch zum Himmel. „Guck mal wer da zum spielen kommt.“ Mit einem mulmigem Gefühl im Bauch sah Riku hoch und sah in der Ferne, dass Blacky auf sie zu geflogen kam. „Nein, bitte nicht!“, stöhnte Riku laut und versuchte weg zu laufen, aber dafür war es schon zu spät. Krachend landete Blacky in seiner Nähe, stürzte sich sofort auf Riku und begrub ihn unter sich. „Ha ha ha, na dann wünsche ich euch mal viel Spaß!“, lachte Jo und ging anschließend mit seinem Angestellten davon. „Hey, du kannst mich hier doch nicht einfach allein lassen!“, rief Riku ihm hinterher, aber sein Großvater tat so, als würde er ihn nicht hören und verschwand. Danke Grandpa! Du bist mir ja echt ne Hilfe!, dachte Riku gereizt, sah zu dem Drachen auf, der ihn vor Freude ableckte und seufzte. Das würde wohl noch ein langer Tag werden. so, das war es dann auch wieder ich hoff euch hat das kapi gefallen lg colonello Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)