Eine magische Farm von -Colonello- ================================================================================ Kapitel 2: Willkommen auf der Raven-Farm ---------------------------------------- //Kapitel 2// Schwitzend lag Riku auf der Ladefläche des alten Pick-up´s seines Großvaters und hatte das Gefühl langsam gekocht zu werden. Den ersten Teil der Reise zu der Farm seiner Großeltern hatte er richtig genossen. Die Fahrt zum Flughafen war angenehm. Der Flug von New York nach Montana war einfach Klasse, weil sein Großvater darauf bestanden hatte erster Klasse zu fliegen und das Hotel in dem sie übernachtet hatten, nachdem sie in Helena gelandet waren hatte mindestens fünf Sterne gehabt. Aber diesen Teil seiner Reise konnte er nicht genießen. Dafür war es einfach zu heiß. Von wegen der Sommer in Montana sei kühl. Ich werde hier noch bei lebendigen Leibe gebraten!, dachte er erschöpft. „Hey, Grandpa! Dauert es noch lange, bis wir da sind? Ich geh hier noch ein!“, rief er seinem Großvater zu. „Nein, nicht mehr lange. Nur noch ein oder zwei Stündchen und wir sind da.“, lachte sein Großvater und Riku stöhnte laut auf. „Noch zwei Stunden? Bis dahin bin ich tot!“ „Ach was. Das hältst du schon aus. Außerdem wird es bestimmt gleich kühler. Hier kommen gerne mal plötzlich frische Winde auf.“, lachte sein Großvater und kaum dass er das gesagt hatte kam ein frischer Wind auf. Den Rest der Fahrt über verbrachte Riku damit sich die Gegend anzusehen. „Hey, was ist das da hinten?“, rief Riku nach einer Weile und deutete auf ein paar Gebäude, die in der Ferne zu sehen waren. „Das ist die einzige Stadt hier in der Gegend, wobei Stadt das falsche Wort ist. Ein großes Dorf trifft es eher. Dort leben nur rund tausend Menschen.“, antwortete sein Großvater. „So, und jetzt halt dich etwas fest. Die Straße wird ab hier etwas uneben werden.“, fügte er hinzu. „Warum? In New York sind die Straßen auch uneben wegen der ganzen schlag- AUA!“, schrie Riku plötzlich laut auf, weil er sich den Kopf an der Rückseite des Fahrerhauses gestoßen hatte. „Ich hab dich gewarnt!“, hörte er seinen Großvater lachen und hielt sich jetzt fest. Als sie eine halbe Stunde später endlich bei der Farm seiner Großeltern ankamen, hatte Riku am ganzen Körper blaue Flecken und sein Hintern tat ihn so weh, dass er glaubte dass er nie wieder sitzen könne. „Was für ein Höllenritt!“, stöhnte er und kletterte von der Ladefläche. „Wer nicht hören will muss fühlen.“, meinte sein Großvater und klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter. „Dein Vater wollte früher auch nie auf uns hören, wenn wir ihm gesagt haben dass er sich gut festhalten soll. Was das angeht bist du genau wie dein Vater, aber jetzt komm. Wir sollten deine Großmutter nicht so lange warten lassen, sonst reißt sie mir noch den Kopf ab.“, sagte er dann und führte Riku die Auffahrt hinauf, zum Haupthaus. „Wow, das ist ja riesig!“, staunte Riku mit offenem Mund, als er das Haus sah. Es war riesig, war weiß angestrichen und hatte mindestens vier oder fünf Stockwerke. Es sah eher aus wie eine kleine Villa, als wie ein Haus auf einer Farm. Zumindest nicht auf einer Farm soweit im Norden. Hinter dem Haus selbst konnte er gewaltige Scheunen und Getreidesilos sehen, die das Haupthaus um einiges überragten. „Hübsch nicht? Das habe ich mit meinen eigenen Händen gebaut, ohne jede Hilfe. Und jetzt rein mit dir, sonst rollen hier wirklich noch Köpfe und ich brauche meinen noch.“, sagte sein Großvater und schob ihn ins Haus. „Abby, wir sind da!“, rief er quer durchs Haus, kaum dass sie drinnen waren und schloss die Tür hinter sich. „Das wurde aber auch Zeit. Ich warte schon seit Stunden!“, ertönte eine Stimme und einen Augenblick später kam Riku´s rundliche Großmutter in die Eingangshalle gewatschelt. „Riku, mein Goldjunge, da bist da ja endlich!“, rief sie überglücklich und drückte Riku´s Kopf gegen ihre Brüste, was ihm megapeinlich war. „Mein Gott, bist du groß geworden, aber lass dich mal genauer ansehen.“, sagte sie, nachdem sie ihn losgelassen hatte und mustere ihn von oben nach unten. „Du bist schmal geworden. Diese Frau weiß einfach nicht wie man sich richtig um Kinder kümmert. Zur Feier des Tages werd ich dir was richtig gutes kochen. Joseph zeig Riku sein Zimmer. Er ist bestimmt müde von der langen Fahrt und dann gehst du sein Gepäck aus dem Wagen holen und dann musst du noch runter zu den...Pferden gehen. Eines von ihnen ist krank und die anderen wissen nicht was sie tun sollen.“, sagte sie in Lichtgeschwindigkeit und watschelte dann in die Küche, um das Abendessen vorzubereiten, ohne dass Riku auch nur ein Wort sagen konnte. „War auch schön dich wieder zu sehen, Grandma!“, rief er ihr hinterher und wandte sich dann an seinen Großvater. „Ich wusste gar nicht, dass sie so schnell reden kann.“ Sein Großvater schnaubte amüsiert. „Sie freut sich nur so, dass du endlich mal wieder hier bist. Das letzte Mal war vor zwölf Jahren, kurz bevor dein... na ja, lassen wir das. Komm, ich zeig dir dein Zimmer.“, sagte er, bedeutete Riku ihm zu folgen und führte ihn hoch in den zweiten Stock, zu einem Zimmer am Ende des Flures. „Das hier ist dein Zimmer.“, sagte er dort und stieß die Tür auf. „Wow!“, entfuhr es Riku erstaunt. Sein Zimmer war riesig. So riesig dass das Wohnzimmer seines Elternhauses locker zweimal hinein gepasst hätte, was selbst nicht gerade klein war. „Das hier ist echt mein Zimmer? Das ist ja fünf oder sechs mal größer als meines zu hause.“ „Ich wusste, dass es dir gefallen würde und entschuldige, dass es so leer steht. Morgen fahren wir runter in die Stadt und besorgen dir ein paar Möbel, die dir gefallen. Und jetzt Ruh dich etwas aus. Ich geh und hol schnell deine Sachen aus dem Wagen.“, lächelte sein Großvater und wandte sich ab. „Warte ich komm mit und helf dir.“, sagte Riku und wollte ihm folgen, aber sein Großvater winkte ab. „Nein, deine Großmutter hat gesagt, dass ich das machen soll und ich will sie nicht verärgern.“, lehnte er Rikus Hilfe ab und verließ das Zimmer. Seufzend ließ Riku sich auf sein Bett fallen und sah sich in dem leeren Zimmer um. So schlecht ist es hier gar nicht, wie ich gedacht hatte, dachte er. Er hatte sich immer vorgestellt, dass seine Großeltern auf einer kleinen Farm leben würden, wie sie oft im Fernsehen zu sehen waren, aber dass hier übertraf seine Vorstellungen bei weitem und er fragte sich wie groß die Farm wirklich war, denn das was er bis jetzt gesehen hatte war einfach gewaltig. „Vielleicht wird es hier gar nicht so schlecht.“, sagte er zu sich selbst und legte sich hin, als plötzlich ein ohrenbetäubendes Brüllen zu hören war. Sofort saß Riku wieder aufrecht auf seinem Bett. „Was war das denn?“, fragte er, stand auf und rannte aus dem Zimmer, runter in die Eingangshalle. „Grandma?“, rief er. „Grandma?!“ „In der Küche! Geh durch die Tür rechts neben der Haustür ins Esszimmer und dann da durch die andere Tür!“, antwortete seine Großmutter ihm und Riku rannte zu ihr. „Grandma, hast du gerade auch dieses Gebrüll gehört?“, fragte er sie atemlos, worauf sie ihn mit hochgezogener Augenbraue ansah. „Was für ein Gebrüll? Ich habe nichts gehört.“, sagte sie und widmete sich wieder den Maiskolben zu, die sie gerade schälte. „Du hast es nicht gehört? Das war doch nicht zu überhören!“, sagte er und fragte sich was mit ihr los war. Sie war zwar nicht mehr die Jüngste, aber trotzdem war sie immer noch fit wie ein Turnschuh und da wo andere schon vor Erschöpfung zusammenbrachen machte sie noch munter weiter. Am Alter konnte es also nicht liegen. „Vielleicht haben dir deine Ohren ja einen Streich gespielt.“, sagte sie. „Oder du bist einfach übermüdet. Wenn ich zu lange auf war kommt mir selbst das kleinste Geräusch laut vor. Wahrscheinlich hast du nur eines der Tiere gehört. Dein Großvater sollte ja eigentlich deine Sachen aus dem Wagen holen, aber einer der Arbeiter ist gekommen, damit er sich das kranke Pferd anguckt. Das könntest du gehört haben. Am besten legst du dich etwas hin und schläfst etwas. Ich wecke dich dann, wenn das Essen fertig ist und jetzt husch, husch, ab mit dir, wenn ich koche möchte ich meine Ruhe haben.“, sprach sie weiter und scheuchte Riku aus der Küche. Einen Moment lang stand Riku völlig verdutzt da und schüttelte dann den Kopf. Vermutlich hat sie Recht. Ich habe wahrscheinlich wirklich nur irgendein Tier gehört, dachte er und überlegte, ob ihm das Gebrüll nur deswegen so laut vorkam , weil es hier sehr viel Stiller war, als in New York, wo quasi im Minutentakt irgendwo eine Sirene zu hören war. Seufzend ging Riku wieder zurück und legte sich wieder auf sein Bett, um eine Runde zu schlafen. Kaum, dass er die Augen geschlossen hatte, hörte er wieder das Gebrüll, aber dieses Mal versuchte er es zu ignorieren und legte sich einfach auf die Seite. Als seine Großmutter ihn schließlich zum Abendessen runter holte hatte er jedoch nicht eine Minute geschlafen, weil ihm das ständige Gebrüll wach gehalten hatte. Müde stand er auf und schleppte sich runter ins Esszimmer, das voller Leute war. Ein gutes Dutzend bärbeißiger, muskelbepackter Männer saß an dem langen Tisch, zusammen mit ein Paar gut aussehender Frauen, die ihn alle misstrauisch ansahen, wodurch Riku sich äußerst unwohl in seiner Haut fühlte. „Ah, Riku, da bist du ja. Komm setz dich zu mir, mein Junge.“, begrüßte ihn sein Großvater herzlich und winkte ihn zu sich. Riku schluckte und ging zu ihm rüber. Er war zwar kein Feigling, aber so feindselig, wie die Männer hier ihn ansahen, fiel es ihm schwer keine Angst zu haben. „Wer ist das, Jo? Was macht ein Fremdling auf unserer Farm?“, knurrte einer der Arbeiter finster, als Riku an ihm vorbei kam und sah seinen Boss an. „Unserer Farm, Garr? Das hier ist meine Farm, du elender Sülzkopf. Meine! Du arbeitest nur hier.“, knurrte Riku´s Großvater seinen Angestellten an. „Aber um deine Frage zu beantworten. Das hier ist mein Enkelsohn Riku. Seit nett zu ihm.“, stelle er den Arbeitern Riku vor, die ihn sofort anders ansahen. „Er ist Richard´s Sohn?“, fragte eine der Frauen und musterte ihn von oben bis unten. „Ja, er ist Richard´s Sohn.“, beantwortete Riku´s Großvater ihre Frage und setzte sich. „Und jetzt lasst uns essen. Abby hat sich heute besonders viel Mühe gegeben, um Riku zu begrüßen und wir sollten das gute Essen nicht kalt werden lassen. Komm, setz dich zu mir.“, wandte er sich seinem Enkel zu und klopfte auf den Platz neben sich. Schweigend nahm Riku Platz. „Trotzdem haben Kinder hier nichts zu suchen.“, sagte der Arbeiter Namens Garr und funkelte Riku böse an. „Besonders nicht das Kind von jemandem der der Farm den Rücken zugewandt hat, um in der Stadt zu leben!“,fügte er bösartig hinzu. Sofort brauste Riku´s Großvater wütend auf, aber noch bevor er etwas sagen konnte, stürzten sich zwei der anderen Arbeiter auf Garr. „Wie kannst du es wagen so über Richard und seinen Sohn zu reden?!“, schrie einer der beiden Garr an und zerrte ihn von seinem Stuhl. „Boss, was sollen wir mit ihm machen?“, wandte sich der andere an Riku´s Großvater, der Garr mit zornigem Gesicht ansah. Wie auch alle anderen, außer Riku, im Raum. „Schafft ihn weg und sorgt dafür, dass er augenblicklich mein Land verlässt! Ich will ihn hier nie wieder sehen!“, knurrte er, worauf die die Arbeiter Garr aus dem Haus zerrten. Schnaufend ließ sich Joseph wieder auf seinem Stuhl nieder und seufzte. „Entschuldige bitte, Riku. So sollte dein erster Abend hier nicht aussehen.“, entschuldigte er sich bei seinem Enkel. „Nein, ich muss mich entschuldigen. Ich wusste nicht, dass mein Auftauchen so viel Arger verursachen würde. Ich hätte zu hause bleiben sollen.“, erwiderte Riku bedrückt. „Das ist Unsinn, Junge.“, meldete sich eine der Frauen zu Wort. „Du bist der Enkelsohn vom Boss und hast mehr Recht hier zu sein, als alle anderen hier. Außerdem war Garr in den letzten Monaten einfach unausstehlich und hat uns allen das Leben schwer gemacht. Es ist gut, dass er weg ist.“, sagte sie und alle anderen stimmten ihr zu. „Genug, davon. Reden wir nicht mehr darüber. Lasst uns essen, sonst denkt Abby wirklich noch, dass uns ihr Essen nicht mehr schmeckt und dann will ich lieber nicht hier sein.“, sagte sein Großvater und fing an zu essen. Während sie alle aßen beugte sich Riku zu seinen Großvater. „Sag mal, was hat da eigentlich den ganzen Tag über so gebrüllt?“, fragte er ihn, weil er wissen wollte was ihm da denn Schlaf geraubt hatte. „Nur eines der Pferde. Armes Ding. Wenn wir nicht bald herausfinden warum es solche Schmerzen hat, müssen wir es erschießen.“, antwortete sein Großvater, aber Riku hatte das Gefühl, dass er log. „Aha, habt ihr denn Ohrstöpsel da? Ich glaube kaum, dass ich auch nur ein Auge zu machen kann, wenn es weiter so brüllt.“ „Sicher haben wir welche da. Frag nachher einfach deine Großmutter nach welchen.“ Den ganzen restlichen Abend über verbrachten die Arbeiter damit sich gegenseitig Geschichten zu erzählen, zu lachen und Witze zu reißen. Schließlich wurde Riku so müde, dass er kaum noch noch ein Auge aufhalten konnte, verabschiedete sich von allen und ging zu seiner Großmutter in die Küche, damit sie ihm die Ohrstöpsel gab. Danach schleppte er sich schwerfällig die Treppe rauf und ließ sich in seinem Zimmer auf's Bett fallen. Er schaffte es gerade so noch sich die Stöpsel in die Ohren zu schieben und schlief erschöpft und pappsatt ein. so, das war es dann auch wieder ich hoffe das kapi hat euch gefallen lg colonello Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)