Das überaus aufregende (Nicht?)Leben meiner Sue von Hyoura ================================================================================ Kapitel 8: Die Sommerkollektion: Geländewagen --------------------------------------------- Hueco Mundo, die Welt zwischen den Welten, gefangen im ewigen Zwielicht zwischen Leben und Tod, Schwarz und Weiß, Schoko- und Vanilleeis und so was halt eben. Größtenteils aber wahnsinnig leer und noch wahnsinniger langweilig. Am Horizont ragte der gewaltige Palast Las Nachos auf, ein Monument inmitten von Wüste und Leere. Auch auf diese Entfernung wirkte er mächtig, emporstrebend, beeindruckend und wie als wäre er von jemandem gebaut worden der für seine zu kleinen Genitalien kompensierte. „Normale Männer mit Ego-Problemen kaufen sich bei so etwas einen fetten Geländewagen von Mercedes, wusstest du das?“, sagte ich zu Aizen während wir beide Richtung Las Doritos blickten. „Jeder kann sich einen fetten Geländewagen kaufen, ich habe einen Palast“, prahlte Aizen und streckte sogar ein bisschen seine (Hühner-)Brust heraus. „Ich würde den fetten Geländewagen vorziehen“, grummelte ich. „Hä? Wieso?“ Aizen war überaus entrüstet und schwerst enttäuscht, dass jemand sich die Gelegenheit ließ, sein eh schon aufgeblasenes Ego zu füttern. „Weil Las Tapas gerade sau weit weg ist und ich ganz gewiss nicht zu Fuß dorthin gehen werde.“ „Uhm, uhm, ja, also… Es heißt Las Noches nicht Las Tapas!“ Aizen musste natürlich Anstoß an den kleinsten Feinheiten nehmen. Ich gab ihm mein bestes Bitch-please-face‘, was mehr so aussah als hätte ich gerade in eine sehr saure Zitrone gebissen, und Sandalen-pote mich direkt zum Palast, weil ich es konnte und ich eigentlich gar keinen Geländewagen brauchte. Las Paella sah von nahem immer noch aus wie der Albtraum eines jeden Architekten in grau und ein Blick in das Innere bewahrheitete dass auch Innenarchitekten hier ihre persönliche Hölle finden würden. Blanke Wände, runde Torbögen, ewig lange Korridore und Hallen und alles in Weiß, Grau und Schwarz. …bis auf-was war das? Aus einem der Torbögen am hinteren Ende der Halle leuchtete Licht in allen erdenklichen Farben (wenn auch nicht in so vielen wie die meines Haares, welches auch noch einige in seiner Palette hatten die gar nicht existierten). Ich schritt majestätisch näher heran. Von näherem war zu sehen, dass unter anderem auch Light-Spots über den Boden tanzten und immer wieder weiße Lichter dazwischen blitzten. War dies eines von Szayel‘s Experimenten‘ (den ich noch gar nicht kannte, aber was solls‘)? Eine Bankai‘-Freisetzung vielleicht? Ich trat noch näher und lauschte, in der Erwartung, Kampfschreie‘ und Blutsplatter zu hören. Doch stattdessen war da ein rhythmisches Stampfen und eine Stimme, die in einer merkwürdigen Sprache sprach… Ich lauschte noch näher. Das konnte doch nicht sein! Ich kannte diese Worte, hatte sie schon so oft gehört, so oft dass sie sich schon in mein Fleisch und Blut eingegraben hatten. Doch sie hier, so weit von zu Hause zu hören, diese heiligen Worte von Leben, Tod und Macht. Ich rannte förmlich um die Ecke und meine Augenbrauen weiteten sich angesichts dessen, was ich sah. Im Raum standen alle Espada und tanzten zu Gangnam Style, während um sie herum die Diskolichter flackerten. „Opp, opp, opp, oppa gangnam style!“, sangen alle im Chor und galoppierten im Kreis. Bis auf Starrk, denn er schlief. Sein Verhalten erinnerte mich auf unsympathische Weise an jemanden bestimmtes, aber ich war zu dumm, um darauf zu kommen an wen. Ich beschloss, zumindest einmal geduldig zu sein, um der Palette an Charakter-Features noch ein paar Facetten hinzuzufügen. Es dauerte eine Stunde bis mir auffiel, dass das Lied anscheinend in einem Loop gespielte wurde und die Essspaten so schnell nicht mit dem Tanzen aufhören würden. Vernünftigerweise reagierte ich wie eine erwachsene Person und schaltete nicht einfach ihre (sehr große) Stereoanlage aus, immerhin waren sie gerade so schön beim Tanzen. Stattdessen verwandelte ich mein Schwert in einen übergroßen Hammer (das kann das) und manschte das ganze Ding zu Brei. Geschockt starrten die Essgabeln auf die zerstörte Anlage (bis auf Starrk, denn er schlief). Nnoitra brach sogar in Tränen aus. „Hey, das, war, teuer,!“, rief Aizen, der keuchend in den Raum gerannt, war, Anscheinend war er den ganzen Weg bis hierher gerannt. Ein weiterer Bitch-please-face-blick (Edition: Saure Limette diesmal) brachte ihn prompt zum Schweigen. „Möchtest du nicht noch etwas weiterrennen? Einmal um Las Pincho vielleicht?“, fragte ich süßlich. „Das heißt… Las… Noches…“, murmelte er immer leiser werdend und verdrückte sich schnell durch den Torbogen durch den er gekommen war. „So.“ Ich drehte mich um und stemmte die Beine in die Hüften. Die Esslöffel blickten mich stumm an, bis auf Nnoitra, der immer noch heulte, und Starrk, denn er schlief. „Wie ihr sicher alle wisst, bin ich die obertolle Mitorihiro. Der Grund für mein Hiersein in diesem… Wrackgebäude ist ein reines Zweck zum Mittel und ich hoffe, diesen Aufenthalt möglichst kurz zu halten – warte, streich das hoffe, ich werde – meinen Aufenthalt hier möglichst kurz halten, insofern komme ich sofort zur Sache: Ihr werdet meine Untertanen in meinem Kampf gegen Soul Society und dem Vorhaben seiner kompletten Zerstörung sein, habt jedem meiner Befehle zu befolgen und sollt mir meine Schuhe lecken. Noch Fragen?“ „Erm…“, sagte Barragan und hob zögerlich die Hand. „Halt die Klappe, du warst nicht gefragt. Da es keine Fragen gibt, nehme ich mal an, dass ihr alle fertig seid und bereits einen Strategieplan für alles habt. Los, zeigt ihn mir!“ Ich machte eine auffordernde Handgeste. Die Esskuchengabeln blickten sich gegenseitig stumm an (bis auf Starrk, denn er schlief). „Also eigentlich,“ sagte Grimmjow zaghaft, „haben wir nichts vorbereitet…“ „WAS SOLL DAS HEIßEN IHR HABT NICHTS VORBEREITET???????????????????????“; DONNERTE ICH. „Ich hab was vorbereitet!“, rief da Ulquiorra aus der Menge heraus. Alle drehten sich zu ihm um (bis auf Starrk, denn er schlief). Der Esssuppenlöffel trug immer noch das rosa Tütü von unserem letzten Treffen und sah darin immer noch furchtbar aus. Das schien ihn aber nicht weiter zu stören, denn alsbald alle Augen auf ihm waren, fing er mit einer überaus meisterhaften Darstellung des Schwanensees an. Komplizierter über komplizierten Schritt wurde mit einer unglaublichen Eleganz aufgeführt, übernatürlich schön anzusehen. Als er fertig war, verdrückten alle Esspinsel eine Träne (auch Starrk, obwohl er schlief). Ich hatte dermaßen unbeeindruckt meine Arme vor dem Körper verschränkt, es sprengte jede Unbeeindruckt-Skala. „Das war alles?“, fragte ich kühl. Als mir keiner antwortete trat ich einen Schritt auf Ulquiorra zu. Der überaus mächtige Esstisch wich einen halben Schritt zurück und duckte sich instinktiv. Ich holte tief Luft, hob die Arme- und riss mir meine Shinigamiroben vom Leib, um darunter ein weißes Ballettkleid zu enthüllen. „Du wagst es, mich herauszufordern?!?“, rief ich. „Also eigentlich-„, versuchte Ulquiorra einzuwenden. „ICH WERDE DIR ZEIGEN WIE MAN SCHWANENSEE TANZT!!!!!!!!!!“; SCHRIE ICH INBRÜNSTIG: Mit einer ausholenden Armbewegung machte ich mich bereit für den Kampf und- Dieser Inhalt ist nicht jugendfrei. Sie müssen mindestens 89 Jahren alt sein, um diesen Inhalt anzusehen. -Um mich herum lag der Raum in Schutt und Asche. Die Essstühle hatten sich in den Ecken zusammengekauert und kamen nun langsam wieder hervorgekrochen (bis auf Starrk, denn er schlief). Ulquiorra lag K.O. auf dem Boden. Und wieder einmal hatte ich einen Kampf gewonnen. Lässig wischte ich mir die Schweißbäche vom Leib. „Also, was ist nun mit den vorbereiteten Plänen?“ „Nun ja,“ sagte Grimmjow. „Wir dachten wir müssten nichts vorbereiten…“ „Und wieso?“, fragte ich in einem gefährlichen Ton – zumindest versuchte ich es, vergriff mich aber eine Oktave und hörte mich mehr an wie eine getretene Maus als wie ein tödlicher Killer. „Na ja, weil du, erm, Sie, eine Mary Sue sind. Und da brauchst du- äh Sie, ja keine Pläne.“ Da war ein Stück Logik dran. Verwundert betrachtete ich es, wie es mich unschuldig anglitzerte, und warf es dann aus dem nicht-existenten Fenster. „Und was habt ihr dann die ganze Zeit gemacht?“ „Wir wollen Tanz-Videos drehen!“, rief Harribel dazwischen. „Wir haben auch schon voll viel geprobt!“ „Tanz-Videos?“, echote ich. „Na ja, bei all den vielen Hallen, die eigentlich kein Mensch oder Hollow braucht (bis auf Starrk, denn er schlief), dachten wir uns da könnte man gut drin drehen. Also proben wir jetzt für unser erstes Video!“, erklärte Grimmjow. „Und dann freut ihr euch?“, sagte ich sarkastisch. „Nein, das laden wir auf YouTube hoch!“ Das war so unglaublich profan, ich wäre fast in Ohnmacht gefallen, wäre ich Dummheit nicht schon von mir selbst gewohnt. (Dummheit und Profanität sind nicht das gleiche, aber Äpfel und Birnen auch nicht). Ein Schatten fiel auf mein Gesicht und ließ meinen Gesichtsausdruck unerkennbar werden. Insgeheim war ich froh darüber, denn so konnte niemand meine wahren Emotionen sehen, die nun unter meiner bröckelnden Maske sichtbar wurden (und auch nicht den Pickel, der sich gerade auf meiner Nase einrichtete). Ich brauchte sie nicht. Sie alle nicht. Wenn sie mich verlassen wollten, gut. Ich war auch so schon immer alleine klargekommen. Stumm drehte ich mich um, den Schatten spendenden Sonnenschirm in der Hand, und verließ Las Antipasti. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)