Chronicles of ninjas von _Hikari-chan_ (Naruto OS-Sammlung) ================================================================================ Kapitel 5: A hard decision -------------------------- Schmerz pulsierte durch seinen Körper, als er mit dem Gesicht voran auf dem Boden aufschlug und er schloss kurz die Augen. „Los, steh auf! Versuch es noch einmal!“ Ein Ruck an seinen Haaren zwang ihn zum aufstehen, obwohl er nicht wollte. Wütend drehte er sich um, als er losgelassen wurde und sah die Maske des anderen. „Ich habe keine Lust mehr und brauche auch kein zusätzliches Training“, erklärte er dem Älteren beinahe schon trotzig, doch der schüttelte den Kopf. „Du warst einverstanden mit meiner Hilfe deinen Clan auszulöschen, um dein geliebtes Dorf zu schützen, Itachi. Deshalb tust du, was ich sage, sonst wird Konoha es bereuen. Und, dass du nicht gegen mich ankommst, ist Beweis genug, dass du noch Training brauchst. Du scheinst nicht zu wissen wie stark manche der Uchiha sind.“ Der der Schwarzhaarige starrte den Maskenträger bei seiner Drohung für einen Moment an, dann wurde sein Blick finster. „Ich weiß, wie stark mein Vater und die anderen sind, davon musst du mir nichts erzählen, ich bin schließlich im Clan aufgewachsen. Und ich weiß auch, dass ich gegen sie ankommen werde“, erwiderte der jüngere Uchiha, trotz seines finsteren Blickes, ruhig. Ja, er wusste, wie stark die anderen im Clan waren und er war sicher, dass er sie besiegen … ja, töten, könnte. Am liebsten würde er auf die Hilfe des anderen verzichten, doch seit er von dessen Plänen erfahren hatte, wusste er, dass er zulassen müsste, dass er ihm half. Denn sonst würde er – Madara Uchiha – das Dorf angreifen und das musste er verhindern. So etwas durfte nicht noch einmal geschehen. „Ich habe gesagt, du solltest es noch einmal versuchen. Also hör auf zu reden!“ Die Stimme schnitt durch seine Gedanken und widerwillig zog Itachi erneut Kunais. Wenige Augenblicke später machte sein Gesicht erneut Bekanntschaft mit dem Boden. Er hasste das. Normalerweise kam er gegen jeden Gegner an, er war wohl einer der besten Ninja aus dem Uchiha-Clan, aber dennoch … dennoch konnte er Madara nicht im Geringsten das Wasser reichen. Wieso nur? Wieso kam er nicht gegen ihn an? Erneut wollte er aufstehen, doch Madaras Fuß auf seinem Rücken hinderte ihn daran. „Was soll das?“, wollte er wissen und drehte den Kopf, um den Maskenträger ansehen zu können, doch dieser befand sich außerhalb seines Blickfeldes. „Du sollst mir zuhören.“ Mit Mühe wollte sich Itachi aufrichten, doch Madara drückte ihn weiter mit seinem Fuß zu Boden. „Liegen bleiben und zuhören. Du denkst, dass du den anderen Clanmitgliedern überlegen bist, aber alle Kämpfe, die du bisher mit ihnen hattest, waren Trainingskämpfe …“ Als Madara zu sprechen begann, blendete Itachi seine Stimme einfach aus. Er wusste, was er konnte und ihm war klar, dass er stark genug war, um den Clan auszulöschen. Was Madara sagte, interessierte ihn kaum, außerdem konnte er es sich sowieso schon denken. Also hielt er es nicht für nötig, weiter zuzuhören und ließ den älteren Uchiha einfach reden, während er seine Gedanken zu dem Tag, an dem er von dem geplanten Coup d’Etat erfahren hatte, schweifen. „Itachi!“ Der Knall der aufgeschobenen Tür hatte ihn hochschrecken lassen und von einem Moment auf den anderen saß er kerzengerade im Bett. Er war angespannt gewesen und bereit für einen Kampf, da er nicht gewusst hatte, was los war und warum er geweckt worden war, als er seinen Vater in der Tür erblickt hatte. „Was ist los?“ Langsam war er aufgestanden und hatte schon fast damit gerechnet, dass es um einen Auftrag ging, der keinen Aufschub duldete. Es wäre nicht das erste Mal gewesen, dass sein Vater ihn aus diesem Grund mitten in der Nacht weckte. „Los, komm mit.“ Er hatte genickt und war Fugaku gefolgt, anscheinend ging es wohl wirklich um einen Auftrag. Nun, er hatte kein Problem damit gehabt, er war es gewohnt. Und als Anbu musste er auch immer bereit sein für plötzliche Aufträge. Doch zu seinem Erstaunen hatte ihn sein Vater nicht zur Haustür geführt – wie es üblich gewesen wäre, wenn es um einen Auftrag ginge – sondern in das Wohnzimmer des Hauses. Verwirrt hatte er gesehen, dass auch seine Mutter sich bereits dort aufhielt und sein Vater sich neben sie setzte. Zögernd hatte er sich den beiden gegenüber niedergelassen. „Was … was ist los? Worum geht es?“ Ein ungutes Gefühl hatte sich in ihm breit gemacht, es musste etwas Ernstes sein, wenn sein Vater ihn mitten in der Nacht weckte, um mit ihm zu reden. Wäre es eine Mission, hätte er ihn lediglich zur Tür gebracht, während er ihn erinnerte, wie wichtig er doch für den Clan sei und ihn dann den Anbus, die schon gewartet hätten, überlassen. Doch dieses Mal … dieses Mal war es anders, das hatte er gefühlt. „Du erinnerst dich daran, warum unser Clan hier in diesem Viertel leben muss, oder, Itachi?“ Langsam hatte er als Antwort genickt, während das ungute Gefühl zu einer düsteren Vorahnung geworden war und Angst in ihm aufzukeimen begonnen hatte. Doch er hatte sie zur Seite gedrängt, er musste ruhig bleiben, so, wie er es gelernt hatte und keine Gefühle zeigen. „Sehr gut. Nun, ich und die anderen Mitglieder des Clans haben beschlossen, dass es so nicht weitergehen kann. Und obwohl du erst dreizehn bist, haben wir aufgrund deines Status als Anbu beschlossen, dich einzuweihen.“ Die Stimme seines Vaters hatte kalt geklungen und er hatte ihn ruhig angesehen. Er hatte den Blick gesenkt. „Was habt ihr vor?“ Seine Hände hatten sich in seine Hose gekrallt, während er versucht hatte die Furcht unter Kontrolle zu halten. „Wir wollen aus diesem Viertel raus. Deshalb planen wir einen Coup d’Etat auf den Hokagen. Du wirst dabei helfen, als Anbu bist du dafür in einer vorzüglichen Position.“ Er war zusammengezuckt während ihm gleichzeitig heiß und kalt geworden war. Genau so etwas hatte er befürchtet. „A … Aber …! Wenn ihr das tut, dann wird das das Dorf in einen Bürgerkrieg stürzen! Das dürft ihr nicht tun, wenn ihr wirklich hier raus wollt, dann muss es einen anderen Weg geben! Bitte überdenke den Plan noch einmal, Vater!“ Entsetzt hatte er seinen Vater angesehen, während er nur mit Mühe verhindern konnte, dass er laut wurde. Wenn er Sasuke aufwecken würde … Sasuke! Die Erkenntnis hatte ihn wie ein Schlag getroffen. Wenn sein Vater den Plan umsetzen und ein Bürgerkrieg ausbrechen würde, dann würde Sasuke darunter zu leiden haben und ebenso wie er mitten im Krieg aufwachsen. Nein, das durfte er nicht zulassen! Er musste es verhindern und seinen Vater irgendwie umstimmen. „Itachi! Die Entscheidung steht bereits fest, du hast dazu nichts mehr zu sagen. Und du hast zu helfen. Oder willst du etwa den Clan verraten?!“ Die Stimme seines Vaters hatte wütend geklungen – sehr wütend und erneut war er zusammengezuckt. „Beruhig dich bitte, denk daran, dass Sasuke schläft.“ Nun hatte sich auch Mikoto eingemischt, als sein Vater lauter geworden war und beruhigend eine Hand auf seinen Arm gelegt, doch Fugaku hatte sie abgeschüttelt. Also hatte sich seine Mutter ihm zugewandt. „Versteh es doch, Itachi, das ist das Beste für alle. Wir müssen einfach aus diesem Viertel raus.“ Ihre Stimme hatte beruhigend geklungen und er hatte zu ihr gesehen. „Du hilft also auch? Ich verstehe, ich werde tun, was ich zu tun habe.“ Mit ausdrucksloser Miene war er aufgestanden, doch innerlich war er aufgewühlt gewesen während er sich fragte, was er nur tun sollte. „Wenn das alles war, werde ich jetzt wieder schlafen gehen.“ Von seinen Eltern war keine Reaktion gekommen, also war er an ihnen vorbei und zurück in sein Zimmer gegangen. Doch Schlaf hatte er in dieser Nacht keinen mehr bekommen. Tief atmete er den erdigen Geruch des Bodens ein, während er sich erinnerte, was nach jener Nacht geschehen war. Er hatte dem Hokage Bescheid gesagt, denn er wusste, dass er den Coup d’Etat verhindern musste, wenn er Sasuke schützen wollte. Doch Sarutobi hatte falsch gehandelt, er hatte versucht mit seinem Vater zu sprechen, einen Kompromiss zu finden. Das aber hatte sein Vater nicht gewollt, er hatte jedes Gespräch abgeblockt. Und dann hatte er herausgefunden, dass Uchiha Madara noch lebte und plante, Konoha auszulöschen. Da er wusste, dass Madara einen Groll gegen den Clan hegte, hatte er ihm einen Vorschlag gemacht und einen folgenschweren Entschluss gefasst. Er würde zulassen, dass Madara den Clan auslöschte und ihm dabei helfen, dafür würde Madara Konoha heil lassen. Und nun war er hier und musste Madaras Idee von Training über sich ergehen lassen, obwohl er es nicht nötig hatte. „Hörst du mir überhaupt zu?“ Die Stimme des Älteren holte ihn in die Gegenwart zurück und Itachi spürte, wie das Gewicht von seinem Rücken verschwand. Schnell stand er auf. „Ja, ich höre dir zu“, antwortete er abwesend, während er sich den Schmutz von seinen Sachen klopfte. Wenn er so nach Hause kommen würde, dann würde sich seine Mutter Sorgen machen und er wollte ihr keinen Grund dazu oder zu Misstrauen liefern. Niemand durfte wissen, dass er eigentlich den Clan für Konoha ausspionierte, und nicht umgekehrt, wie sein Vater dachte. „Ich sollte jetzt besser gehen.“ Er warf noch einen kurzen Blick zu Madara und wollte zurück zum Dorf gehen, als Madara sich ihm in den Weg stellte. „Eine Sache noch. Wenn du deinen Plan wirklich in die Tat umsetzen willst, dann wirst du etwas dafür brauchen.“ Der Maskenträger hatte die Arme verschränkt und Itachi spürte seinen Blick auf sich. „Und das wäre was? Training habe ich nicht nötig, also musst du das erst gar nicht erwähnen.“ Itachi wollte an ihm vorbeigehen, doch er wurde von Madara am Arm gepackt. „Nein, ich rede vom Mangekyou Sharingan. Du kennst es und weißt bereits, wie man es bekommt. Also sorge dafür, dass du es bis zu jenem Tag hast.“ Jener Tag. Der Tag des Clanmords. Und als ob das nicht genug wäre, sollte er jetzt auch noch das Mangekyou Sharingan bekommen? Dazu musste er … musste er seinen besten Freund töten. Und das war Uchiha Shisui. Nach außen hin behielt er die kalte Fassade bei, doch innerlich verspürte er eine Mischung von Gefühlen. Shisui töten? „Ich habe verstanden. Jetzt muss ich nach Hause.“ Madara ließ ihn los und der junge Uchiha ging zurück zum Dorf. Als die Tore in Sicht kamen, wurde sein Gesichtsausdruck ernst und er fasste eine Entscheidung. Er musste Sasuke schützen. Und dafür würde er alles tun. Er würde Shisui töten. Er würde das Mangekyou Sharingan bekommen. Er würde seinen Clan töten. Er würde den Coup d’Etat verhindern. Er würde Sasuke beschützen. Er würde für ihn als Böser dastehen, damit Sasuke den Glauben an den Clan behalten konnte und in Frieden aufwuchs. Er hatte sich entschieden und würde nicht mehr darin wanken oder Gefühle zeigen. Er würde der perfekte Clanmörder werden. Für den Frieden im Dorf und seinen kleinen Bruder. Dafür würde er alles tun. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)