Chronicles of ninjas von _Hikari-chan_ (Naruto OS-Sammlung) ================================================================================ Kapitel 3: The pain of loss --------------------------- „Yahiko! Yahiko!“ Erst jetzt, da der Kampf zu Ende war, begann sie langsam alles zu begreifen. Verzweifelt versuchte sie ihren Freund aufzuwecken, doch dessen Augen starrten leer in den Himmel. Es war zu spät, er war tot. Sie wusste es und dennoch wollte sie es nicht wahrhaben. Es war einfach zu schlimm. Tränen bildeten sich in ihren Augen, als sie langsam die des Toten schloss. „Es tut mir leid.“ Ja, das Ganze war wohl ihre Schuld gewesen. Wenn sie nicht gefangen genommen worden wäre, dann … dann … Sie schüttelte den Kopf und sah zu ihrem zweiten Freund. Dieser kniete am Boden, hatte inzwischen sein Stirnband abgenommen und einen Strich über das Symbol Amegakures gemacht. Nukenin. Das bedeutete es. Sie war nicht weiter verwundert über diese Handlung, schließlich hatten sie gerade eben gegen den Anführer ihres Heimatdorfes gekämpft. Nein, er hatte gekämpft. Sie hatte nichts tun können. „Nagato …“ Leise sprach sie den Namen des anderen aus und er hob den Blick, um sie anzusehen. Erschrocken zuckte sie zusammen. Sein Gesicht war viel eingefallener und sein der Ausdruck in seinen Augen … Er machte ihr Angst. Außerdem atmete er immer noch viel zu heftig. Vorsichtig legte sie Yahiko zu Boden, stand auf und ging zu Nagato. „Es ist vorbei, Nagato. Wir haben …“ Sie zögerte. Gewonnen erschien ihr einfach nicht richtig. Hanzo war entkommen und Yahiko … Yahiko war gestorben. Erneut spürte sie Schuldgefühle in sich aufsteigen, doch sie drängte sie zur Seite. Nun war nicht der richtige Zeitpunkt dafür. Noch einmal wandte sie ihre Aufmerksamkeit Nagato zu und merkte erleichtert, dass er sie ansah und sein Blick sich verändert hatte. Er war wieder ruhiger, beinahe schon traurig und mehr wie früher. „Kannst du aufstehen? Wir sollten zurück zur Basis.“ Notfalls würde sie ihn tragen, aber dann würden sie Yahikos Leiche zurücklassen müssen. Zu ihrer Erleichterung nickte der Rothaarige und stand auf. Sie zuckte zusammen, als sie die Brandwunden an seinen Beinen sah. Auch das war ihre Schuld. Und die Chakraempfänger in seinem Rücken machten es auch nicht besser. Besorgt sah sie ihn an, doch er schüttelte den Kopf. „Ich komme zurecht. Nimm Yahiko mit“, bat er mit leiser Stimme und sie nickte. Schnell ging sie zu Yahiko zurück und hob ihn hoch. Er war zwar schwer, aber sie würde es schaffen. Dann ging sie schweigend los, zurück zur Basis, und Nagato folgte ihr. Immer wieder sah sie besorgt zu ihm, doch er schwieg ebenso wie sie und es schien nicht so, als würde er gleich umfallen. Dennoch machte sein Zustand ihr Sorgen. Was für große Schmerzen musste er wohl gerade wegen ihr aushalten, weil er sie gerettet und beschützt hatte? Mehrmals setzte sie dazu an, etwas zu sagen, unterließ es dann jedoch wieder. Es schien einfach nicht der richtige Zeitpunkt zu sein, etwas zu sagen. So erreichten sie die Basis ihrer Organisation. Akatsuki … eine Organisation, die Yahiko gegründet hatte. Ihr Blick trübte sich erneut und schnell wischte sie die Tränen weg, Nagato sollte sie nicht bemerken. Und auch nicht die Ninja, die ihnen gerade entgegenkamen. „Nagato! Konan! Was ist passiert?! Was ist mit Yahiko?!“ Konan schüttelte leicht den Kopf auf die Fragen des anderen und ließ zu, dass man ihr den Orangehaarigen abnahm. „Es … es war ein Hinterhalt und Yahiko hat … er hat uns beschützt“, murmelte sie und sie merkte, wie die anderen erschrocken Blicke austauschten. Es war ihre Schuld. Ihre. Immer wieder tauchte dieser Gedanke in ihrem Kopf auf und brannte sich fest. Die Schuldgefühle ließen sie einfach nicht mehr los, sie konnte nichts dagegen tun. Mit Mühe kämpfte sie gegen erneute Tränen an. „Lass … lass deine Wunden behandeln, Nagato.“ Sie sah zu ihm, doch er reagierte nicht, sein Blick ruhte auf Yahiko. „Wie konnte das passieren?“, verlangte eines der Mitglieder zu wissen und die Kunoichi zuckte zusammen. Was sollte sie sagen? Wie viel sollte sie erzählen? Während sie noch fieberhaft überlegte, machte Nagato einen Schritt nach vorn. „Als wir am Treffpunkt ankamen, wartete Hanzo bereits auf uns, er hatte sich mit Danzo aus Konoha verbündet. Es war von Anfang an eine Falle gewesen. Sie hatten es geschafft, Konan gefangen zu nehmen und verlangten, dass ich Yahiko …“ Mehr hörte sie nicht mehr, sie war an Nagato und den anderen vorbeigestürmt, in ihr Zimmer – das Zimmer, dass sie immer mit Nagato und Yahiko geteilt hatte – und hatte die Tür mit einem Krachen geschlossen. Plötzlich hatte sie Mühe, sich auf den Beinen zu halten und legte sie sich auf ihr Bett. Dass ihr Gewand schmutzig war, war ihr in dem Moment egal, sie dachte nicht einmal daran. Erneut kamen ihr die Tränen, doch diesmal hielt sie sie nicht zurück. Das war alles ihre Schuld, sie hatte sich als Geisel nehmen lassen. Nur weil sie unaufmerksam gewesen war. Für einen Moment schloss sie die Augen und dachte daran zurück wie es passiert war. Sie waren auf dem Weg zum Treffpunkt gewesen, Yahiko und Nagato voller Freude, denn wenn alles klappen würde, dann hätten sie bei ihrer Rückkehr in Bündnis mit Hanzo in der Tasche. Und das war etwas, über das man sich durchaus freuen durfte. Keiner der Drei achtete wirklich auf die Umgebung, sie waren zu sehr in Gedanken oder ihr Gespräch vertieft, so bemerkten sie den Ninja, der plötzlich hinter ihnen auftauchte, erst, als es bereits zu spät war. Der Ninja packte sie und hielt ihr den Mund zu, um zu verhindern, dass sie nach Nagato und Yahiko schrie. Natürlich hatte sie dennoch aufgeschrien, doch es war bereits zu spät, sie befand sich in der Gewalt des des Angreifers. „Wenn ihr nicht wollt, dass ihr etwas passiert, dann kommt wie geplant alleine zum Treffpunkt. Solltet ihr irgendetwas versuchen, stirbt sie.“ Immer noch konnte sie die Worte des Fremden hören, kalt und hämisch klangen sie ihr in den Ohren. Das letzte, was sie sah, waren die erschrockenen Gesichter ihrer beiden Freunde, dann traf sie ein Schlag des anderen Ninjas und sie wurde bewusstlos. Als sie wieder zu sich kam, war sie gefesselt und zusammen mit Hanzo auf einer Klippe. Obwohl er eine Maske trug, konnte sie ihm das Grinsen an seinen Augen ansehen. Und dann kamen Nagato und Yahiko angelaufen und der ganze Horror begann. Sie vergrub das Gesicht im Kissen, als ein leichtes Schluchzen aus ihrer Kehle kam. Es war ihre Schuld, wenn sie aufmerksamer und stärker gewesen wäre, dann wäre sie nicht entführt worden und Hanzo hätte die anderen nicht erpressen können. Wieso war sie nicht stärker gewesen? Wieso hatte nicht sie einmal die anderen beschützen können, sondern hatte selber wieder beschützt werden müssen? Und noch dazu zu diesem Preis. Er war viel zu hoch. Wütend auf sich selbst, auf ihre Schwäche, schüttelte die Kunoichi den Kopf. Yahiko war tot und Nagato … Nagato war sehr schwer verletzt worden wegen ihr. Sie hatte seine Beine gesehen und sie bezweifelte, dass sie so schnell heilen würden – wenn überhaupt. Schließlich hatten sie hier nicht einmal Iryonin. Wieso hatte er sie nicht einfach zurückgelassen und war mit Yahiko geflohen? Es wäre ihr viel lieber gewesen selbst zu sterben, statt an diesem Unglück Schuld zu sein. „Konan? Kann ich reinkommen?“ Ein sanftes Klopfen und Nagatos Stimme ließen sie hochschrecken und sie wischte sich schnell die Tränen weg. Der Rothaarige sollte sie nicht so sehen, er sollte sie nicht weinen sehen. „J-Ja, komm rein.“ Ihre Stimme war gerade laut genug, dass er sie hören konnte und im nächsten Moment öffnete sich die Tür. Sie setzte sich auf und sah Nagato an. Seine Beine waren in Bandagen gewickelt und mit der Hand stützte er sich im Türrahmen ab. In seinem Rücken waren immer noch die Chakrasender. „Hast … hast du versucht sie zu entfernen? Soll ich dir helfen?“, murmelte sie, doch er schüttelte den Kopf. Sonst reagierte er nicht darauf. Konnten sie nicht entfernt werden? Hatte er es versucht und es hatte nicht geklappt? Oder wollte er es nicht? Wie er sich fühlte, traute sie sich gar nicht erst zu fragen, die Antwort war aus ihrer Sicht viel zu offensichtlich. Sie betrachtete sein eingefallenes Gesicht als er zu ihr kam und sich neben ihr auf dem Bett niederließ. Immer noch sagte er nichts. Sie schluckte. Machte er ihr Vorwürfe? Sie würde es verstehen, es wäre mehr als nachvollziehbar. Schließlich hatte sie das Ganze zu verantworten. „Geht es dir gut? Bist du irgendwo verletzt?“ Endlich begann er zu sprechen und sie schüttelte den Kopf, senkte aber gleichzeitig den Blick. Sie schaffte es einfach nicht ihn anzusehen. Nein, sie war nicht verletzt, schließlich hatte er sie beschützt. Zu einem viel zu hohen Preis, wie sie fand. „Das ist gut. Ich hatte schon befürchtet, du wärst trotz allem verletzt worden. Die Briefbomben haben dich also nicht erwischt?“ Erneut schüttelte sie den Kopf, unfähig etwas zu sagen. Nein, er hatte verhindert, dass sie auf ihr landeten und stattdessen selber alle abbekommen. Wieder wanderte ihr Blick zu seinen verbundenen Beinen. Ihre Schuld. Ihre Hände krallten sich in das Leintuch. „Konan?“ Auf seine Frage hin sah sie ihm direkt in die Augen. Er erwiderte ihren Blick vollkommen ruhig und sie konnte Besorgnis darin erkennen. Plötzlich konnte sie die Tränen nicht mehr zurückhalten und begann zu weinen. „Es …. Es tut mir so leid, Nagato, das ist alles meine Schuld. Wenn ich etwas stärker gewesen wäre, dann wären Yahiko und du nicht … nicht … Es tut mir leid. Das wollte ich alles nicht. Es tut mir so leid.“ Sie schüttelte den Kopf. Eigentlich hatte sie ihm gegenüber nicht weinen wollen, doch nun konnte sie nicht mehr aufhören Plötzlich spürte sie seine Arme um sich und merkte, wie er sie an seinen Körper zog. Seine Umarmung fühlte sich seltsam sicher an und sie lehnte sich an ihn. „Niemand hier macht dir einen Vorwurf, Konan, du kannst nichts dafür. Es war von Anfang an als Falle geplant gewesen, niemand von uns hätte daran etwas ändern können. Also mach dir keine Vorwürfe, das würde Yahiko nur traurig machen. Und ich verspreche dir …. Ich verspreche dir, ich werde dich beschützen. Hörst du? Ich werde dich immer beschützen, komme was wolle. Ich werde zu einem Gott werden und all diese sinnlosen Kämpfe und all das Töten stoppen. Koste es, was es wolle. Das verspreche ich dir, Konan.“ Seine Stimme war ebenso leise wie die ihre und klang todernst. Gleichzeitig war ihr nicht mehr nach weinen zumute, schnell wischte sie die Tränen ab und drehte ihren Kopf, damit sie sein Gesicht sehen konnte. Auch sein Blick war ernst als er sie ansah. So lehnte sie sich wieder an ihn und sah aus dem kleinen Fenster. Es regnete … das Land weinte. Das hatte Yahiko immer gesagt. Doch sie, sie würde nicht mehr weinen, beschloss sie. Nie wieder. Sie würde stärker werden, noch stärker als sie schon war, damit sie sich auch selber beschützen konnte. Und sie würde Nagato helfen, wo sie nur konnte. Sie würde für ihn da sein, wenn er sie brauchte. Egal in welcher Situation und egal was passieren mochte. Sie würde von immer an seiner Seite bleiben. „Danke, Nagato. Ich … ich werde für immer bei dir bleiben, das verspreche ich. Und dir helfen wo ich nur kann“, wiederholte sie die Worte, die sie vor wenigen Momenten noch gedacht hatte. Statt einer Antwort wurde seine Umarmung etwas stärker, als er sie noch näher an sich zog. So saßen sie da, sie dicht an ihn gedrückt und er seine Arme um sie, während sie aus dem Fenster auf den prasselnden Regen sahen. Ihr Versprechen lag nach wie vor in der Luft und beide wussten, dass sie es niemals brechen würden, solange sie lebten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)