The Storm von Raella (A Sidestory) ================================================================================ Kapitel 6: Diese Frau wird verfolgt ----------------------------------- „Ich habe meinen Teil der Abmachung erfüllt, nun seid ihr dran“ Die Stimme des Butlers stört meine Ruhe. Ich öffne meine Augen leicht und sehe in seine rostroten Augen. „Ihr seid kein Genießer, hmmm?“ „Nicht wenn ich einen Auftrag meines Herren erfülle“ antwortet er. Seufzend richte ich mich auf. Mein ganzer Körper prickelt vor frischer dämonischer Energie und die Gegend unter meiner Hüfte fühlt sich traumhaft an. „Also gut, was wollt ihr wissen?“ „Ich kann erkennen, dass sich etwas uns ähnliches hier bewegt, aber ich kann es nicht definieren.“ beginnt er. „Lamien“ antworte ich, steige aus dem Bett und suche meine Kleidung zusammen. „Lamien“ wiederholt er. „Wesen die ihre Beute verführen und aussaugen. Wie Succubi.“ Mir entfährt ein empörtes Zischen. „Vergleicht uns nicht mit diesen unkultivierten Biestern. Erstes, wir Succubi haben weit mehr Stil, zweitens haben wir keinen Schlangenleib und drittens saugen wir Lebensenergie. Nicht Blut. Also sind Lamia eher Vampire als Succubi. Obwohl das auch wieder etwas ganz anderes ist. Überhaupt gibt es eine MENGE Unterschiede zwischen Succubi und Lamia.“ Sebastian nickt und starrt nachdenklich einen Punkt im Raum an. Ich bin immer noch wütend. „Ihr könntet mir helfen mein Korsett zuzubinden, nachdem ihr es schon öffnen musstet“ fahre ich ihn an. „Natürlich.“ Höflich wie es seine Art ist verbeugt er sich leicht und macht sich daran das Korsett zu schnüren .Er ist wieder vollständig bekleidet. Ich habe gar nicht mitbekommen wann er sich angezogen hat. Zwar zieht er so fest, dass ich glaube er will mir das Kreuz brechen, aber ich sage nichts. „Ich habe noch nie Lamia getroffen, aber sollten die nicht eher in Griechenland beheimatet sein?“ fragt er, während er immer fest an den Schnüren zieht. „Keine Ahnung wie die hierher kommen. Vielleicht zufällig auf ein Schiff geraten. Oder absichtlich. Lamia können durchaus menschliche Gestalt annehmen.“ „Die? Dann geht ihr davon aus, dass es mehrere sind?“ er wirkt überrascht. „Schon möglich. Ich würde mich nicht allein in ein fremdes Land wagen.“ Sebastian hat seine Erstickungsversuche an mir beendet und reicht mir mein Kleid. Ich ziehe es über. Plötzlich fängt er an mir auf die Nerven zu gehen. Ich habe doch was ich wollte, oder nicht? „An eurer Stelle würde ich mir Sorgen um meinen jungen Herren machen. Junge hübsche Männer und Knaben sind bevorzugte Beute“ Seine Augen weiten sich kurz, als er die Logik hinter meiner Aussage erkennt. „Ich darf mich nun empfehlen“ er verbeugt sich leicht und verlässt den Raum mit einem Tempo, dass ein Mensch niemals haben könnte. Seufzend lege ich meine Accessoires an und verlasse ebenfalls das Zimmer. Auf dem Weg zum Raum meiner Herrin denke ich noch einmal über das Geschehene nach. Und ich denke, ich kann mit Recht behaupten, dass es 1:0 für mich steht. Zwar hat der Butler auch bekommen was er wollte, aber schließlich wollte ich von Anfang an seine Energie. Also habe ich gewonnen. Auch wenn es nie ein Spiel gab. Egal. Solchermaßen mich selbst lobend hätte ich fast die Klaue übersehen, die mit rasender Geschwindigkeit auf meine Brust zielt. Ich hechte zur Seite und verdanke es nur Sebastians Energie in mir, dass ich entkam. Die gelben Augen mit den schlitzförmigen Pupillen und der Mund mit der gespaltenen Zunge erinnern mich daran, dass ich hier nicht alleine bin. Ich raffe den Saum meines Kleides und sprinte in die andere Richtung, nur weg von dem Lamia. Wahrscheinlich ist das keine heldenhafte Reaktion. Wäre ich eine echte Heldin (oder lediglich ein gewisser Butler) hätte ich einen coolen Spruch Marke „Ich werde meine Herrin vor euch Ungeziefer beschützen“ von mir gegeben und mich auf sie geworfen. Aber ich kann mir vorstellen, dass wenn ich hier und jetzt meine Krallen ausgefahren und mit den Biest gekämpft hätte, vielleicht eine Zweite von der Sorte mich von hinten angegriffen hätte. Und mit zwei schnelleren Gegnern werde ich eher nicht fertig. Das liegt nur daran, dass ich mich in dem Korsett kaum bewegen kann. Es ist zu eng. Genau. Der Butler ist an allem Schuld. Ich bin nicht nur einfach feige. Diese Gewissheit ermutigt mich, auch wenn ich dicht auf meinen Fersen auf schuppiges Biest habe. Wieso ist die eigentlich hinter mir her? Hier laufen genug Männer herum. Und ich bin noch nicht einmal ein Mensch mit normalem Blut. So einen Menschen zu fressen wäre doch viel einfacher. Plötzlich fällt es mir wie Schuppen von den Augen. – was jetzt irgendwie ironisch klingt- Sie sind hinter mir her, weil ich voll mit dämonischer Energie bin. Die würde sogar Lamia enorm stärker machen. Aber da haben sie sich geschnitten. Meine Mahlzeit gebe ich nicht her, und ich teile nicht. Ich gebe noch einmal richtig Gas, um einen größeren Abstand zwischen uns zu bringen. Wieso ist die bloß so verdammt schnell? Ich bin keine Läuferin, und langsam bekomme ich Seitenstechen (natürlich ist das Korsett schuld) Schlitternd biege ich in einen Gang, von dem ich weiß, dass in einem Zimmer ein besonders nahrhafter Mann schläft. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Lamia und Succubi ihre Opfer nach den selben Kriterien aussuchen. Schließlich waren die ersten Opfer der Lamia auch weit oben auf meiner to-eat Liste. Aus den Augenwinkeln merke ich, wie die Lamia auf den Mann aufmerksam wird. Ich nutze den Moment, lege an Tempo zu und hechte durch das geschlossene Fenster. Der Lärm den diese Aktion macht, weckt wahrscheinlich das ganze Anwesen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)