Dreamers of Death. von __AlibabaSaluja (Die Geschichte vom Tod.) ================================================================================ Prolog: Prolog - Stille. ------------------------ Stille. Egal wohin man ging. Stille. Nichts war zu hören, nicht einmal das Zwitschern der Vögel. Was für ein ungewöhnlicher Wald. Aber er war auch so beruhigend. Sie spürte den Wind, kräftig blies er durch ihr Haar, die Zweige der Tannen bewegten sich, doch sie hörte trotzdem nichts. Stille. Ewige Stille. Das Mädchen vergrub die Hände in den Taschen seiner Jeans und blickte gen Himmel. Es war ein seltsamer Himmel. Eine Explosion an Farben, Sterne schiene miteinander zu kollidieren. Da waren Sternschnuppen, und die Farben des Himmels waren ein Übergang vom schönsten rot, zum tiefsten schwarz und wieder ein dunkles blau durchzogen von türkisen Streifen, und sogar violett war vorhanden. Sowas hatte sie noch nie gesehen. Es war wunderschön. Der Mond schien auf sie herab, doch genauso sah sie, wie die Strahlen der Sonne ihre Haut berührten, doch sie spürte die Wärme kaum. Es schien hier, außer dem Gefühl des Windes, nur Taubheit zu existieren. Eine stille Taubheit. Manchmal dachte sie, sie sah ein Tier. Ein Reh, ein Hase, ein Vogel. Doch wenn sie genau hinsah, schienen sie sich aufzulösen. Eine stille Existenz. Der Wind wiederrum schien mit ihr zu sprechen, ihr leise die Namen verstorbener und lebender ins Ohr zu flüstern. Gebannt lauschte sie diesem Klang. Es war wie das schönste Glockenspiel, doch gleichzeitig schmerzte etwas in ihr, schrie auf. Das Mädchen wollte zuhören, wollte weghören. Sie wollte Stille. Absolute, wunderschöne Stille. Endlich trat sie aus den Baumreihen hervor. Ein Abgrund vor ihr, eine Klippe die Steil ins Meer führte. Und obwohl die See nur so tobte, und sie von innen heraus zu leuchten schien, in allen möglichen Farben die sich das Mädchen vorstellen konnte…hörte es keine Brandung. Es sah nur die weißen Schaumkronen, und manchmal dachte sie, im Schaum Körper zu erkennen. Meerjungfrauen, Einhörner, Ritter…ganze Märchen schienen in diesem unzähmbaren Wasser zu existieren. Doch zu hören war nur Stille. Aber zu sehen war was ganz anderes. Eine Weile beobachtete sie das Mädchen an der Klippe nur. Sie hatte schwarzes Haar und trug einen langen schwarzen Mantel, dessen Saum gegen ihre nackten Füße schlug. In ihrer Hand hielt sie eine Sense. Sie war ein Klischee von Tod. Nur der Wolfsschweif der leicht zuckte und die Ohren, die den Drehungen des Windes folgten, fielen auf. Die Schwarzhaarige drehte sich mit einem sanften Lächeln um. Noch etwas war an ihr besonders. Das Gesicht. Normalerweise kannte sie das Mädchen vor sich nur mit einer Augenklappe, doch hier trug sie keine, benötigte keine, denn niemand störte es. Die rechte Seite ihres Gesichts war völlig vernarbt. Einige der Narben waren auch am Hals zu sehen, und bestimmt waren auch einige auf ihrem Körper. Bis heute konnte sie sich nicht entscheiden ob es Brandnarben oder Andere waren. Das Wolfsmädchen streckte ihre Hand aus, sie hatten etwas Klauen-ähnliches. Vorsichtig nahm das Mädchen die Hand an, ging die letzten Schritte bis an den Abgrund. Das eine Auge, welches noch sehen konnte war genauso seltsam wie das Blinde. Es war dunkelblau, fast schwarz, doch ein hellblauer Nebel schien darin zu weben, wie Nebel…wie Seelen schoss es ihr durch den Kopf. Das Wolfsmädchen strich ihr eine rote Strähne hinters Ohr und beugte sich vor. „Du bist hier, damit ich es dir erzähle, oder?“ Selbst der Wind schien zu schweigen als die Schwarzhaarige das Wort ergriff. „Setz dich“ hauchte sie, und die Rothaarige folgte ihrer Aufforderung und auch das Wolfswesen setzte sich neben sie, ließ die Beine in den Abgrund baumeln. „Hier lebe ich jetzt schon seit vielen Jahren, einige hunderte von Jahren, vielleicht tausend. Ich habe die Zahl lange aus den Augen verloren.“ Die Wölfin streckte ihre Hand aus, und der Wind schien sich mit Blüten darin zu sammeln, und diese Blüten sahen nun, wie ein tanzendes Paar aus. Die Schwarzhaarige kicherte. „Das ist meine Welt. Aber ich denke, ich beginne einfach irgendwo zu erzählen.“ Die Rothaarige nickte vorsichtig und das seltsame Mädchen sah nachdenklich in den Himmel. „Du weißt es ja inzwischen…aber mein Name ist Laya. Und ihr Menschen würdet mich einfach als den Tod bezeichnen…“ || Ende – Prolog || Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)