Immer anders! von TwinkleHearts (....als man denkt) ================================================================================ Kapitel 1: "Alexander Neuring" (Überarbeitet 15.04.15) ------------------------------------------------------ Kapitel Eins "Alexander Neuring" - „Aha“ „Mehr hast du nicht zu sagen? Nichts weiter außer ein ‚aha‘…“ Pit – mein guter Freund und Sitznachbar – schnaubte verärgert „Manchmal bist du so ein Langweiler Lu“. Genervt rollte ich mit meinen Augen – diese angeborene Eigenschaft beherrschte ich übrigens bis zur Perfektion. Natürlich war es für mich nichts neues mehr das ideale Paradebeispiel eines Langweilers zu verkörpern. Diese Meinung kam nämlich nicht von irgendwo her. Nein, definitiv nicht. Ich gehörte eigentlich zu der Gruppe Jugendlicher die nicht sonderlich beliebt waren, jeder mochte mich, aber zu den Beliebten zählte ich nun überhaupt nicht – im Gegensatz zu Pit. Denn Pit war ja so unheimlich ‚cooool‘ – stellt euch das Ganze jetzt in diesem extrem hohen Weibergekreische vor. Ernsthaft, die behandelten ihn als wäre er irgendein Popstar. Aber kamen wir wieder zu mir. Ich hasste Partys, laute Musik, übermäßig viel Alkohol und alles was übers Rauchen von Zigaretten ging war eh ein rotes Tuch für mich. Ja, auch optisch zählte ich eher zu den unscheinbaren Typen: Blonde Haare, blaue Augen und mein Wachstum weigerte sich dort wieder anzufangen wo es derzeitig pausierte. Somit brachte ich es gerade mal auf eine Körpergröße von 1.65 cm. Ach und mein richtiger Name, der mit dem ich geboren wurde, war Lucas. Nicht Lu. Nicht Lulu. Auch nicht Kurzer und vor allem nicht: Lulu-Maus. Wagt es euch mich so zu nennen und ich finde euch. Fazit ich mochte es überhaupt nicht wenn man mich Lu nannte, jedoch blieb mir keine andere Wahl als diesen Kosenamen zu akzeptieren, denn ich konnte mit Sicherheit sagen, meine sonst so viel beschäftigten Freunde würden sich die Zeit nehmen sich noch viel ‚niedlichere‘ Spitznamen auszudenken. Und ich wollte meinen Namen keinen weiteren Misshandlungen aussetzten. Als wäre ich mit meiner Körpergröße nicht schon genug gestraft. Ein seufzend glitt über meine Lippen „Was soll ich denn deiner Meinung nach tun Pit?“ manchmal bereute ich meine Entscheiden mich für dieses Schuljahr zu ihm zu setzten. „Natürlich könnte ich mich vor Freude schreiend auf den Lehrerpult werfen und unsere Schulhymne auf und ab singen, doch das würde nicht ausreichen. Also würde ich unseren bildungsresistenten Mitschülern ein paar deiner Ultra schwulen Tanzeinlagen zeigen müssen und bei Gott, davor möchte ich sie nun wirklich bewahren“ meine Stimme klang belegt und trocken, so wie immer eigentlich. Doch meinem Freund konnte ich ein leises kichern entlocken. Wie konnte man so einen Trottel nur für cool halten? „Das wäre zumindest ein Anfang, Lu“ „Aber mir ist nicht wirklich danach auf den Lehrerpult zu klettern“ „Kannst du springen, hab dich nicht so verklemmt“ Mein Blick verdunkelte sich, ich hasste das Wort ‚verklemmt‘ in Bezug auf mich. Viel zu oft musste ich mir von meinem festen Freund anhören wie verklemmt ich doch sei. Dieses Wort war für mich so was wie ein wunder Punkt. Pit hob abwehrend die Hände „Ganz ruhig, Lu“, doch mir war nicht nach beruhigen und so bekam Pit erstmal ganz brüderlich eine geboxt „Arsch!“. Ich wendete mich von Pit ab und begutachtete unsere Klasse, unser Lehrer kam zu spät, – wie immer - Herr Reibe war wirklich kein Mensch der Pünktlichkeit. Dabei glaubte ich all die Jahre Lehrer wären eine Art wandelnde Taschenuhr. „Verdammt ich bin so aufgeregt wegen dem Neuen“ „Ja Pit, es ist ja auch so unglaublich selten, dass man einen neuen Mitschüler bekommt“ erwiderte ich leise „Ach Lu, der Typ kommt aus dem Ausland“ mein Kumpel klang voller Euphorie, was ich nicht unbedingt nachvollziehen konnte. Nur weil der Neue aus dem Ausland kam sollte er etwas Besonderes sein? Wir konnten uns vermutlich glücklich schätzen, wenn er überhaupt unsere Sprache beherrschte. Pit machte den Mund auf um etwas dagegen zu setzten und ich dachte bereits darüber nach ihm meinen Bleistift in den Rachen zu schieben, jedoch hielt mich ein wohlbekanntes Geräusch davon ab. Der Geräuschpegel der Klasse sank schlagartig „Tut mir leid, dass ich so spät bin. Ich musste auf unseren neuen Kursteilnehmer warten“ was für eine billige Ausrede Herr Reibe, sonst kam er immerhin auch nie pünktlich. Herr Reibe, der nun den Klassenraum betrat, lief zielstrebig zum Lehrerpult, richtete sich seine Brille und legte Jacke, Tasche und Kursbuch rasch auf den Tisch. Sein Blick wanderte nachdenklich durch den Klassenraum „Scheinbar sind heute alle da…“ seine Mimik wurde skeptisch „Womit habe ich denn diese Ehre verdient“. Ja, mich hatte es vorhin ebenfalls überrascht. Vermutlich wollten alle unbedingt den Neuen sehen. Solch ein Schwachsinn. „Nun gut. Alexander komme doch bitte herein, stell dich ruhig vor“ also konnte der Neue wohl doch deutsch. Alle Köpfe schellten zur Tür und musterten den Neuen namens Alexander, wobei ich mich an die Bezeichnung ‚der Neue‘ schon so gewöhnt hatte – von oben bis unten. Ich tat es ebenfalls. Für einen Moment – so musste ich widerwillig zugeben – verschlug es sogar mir die Sprache. Verdammt, sah der Neue gut aus. An der Tür stand ein großer schlanker junger Mann, der einen sportlichen Eindruck machte. Seine Haare waren etwas länger, Brünette und seine Augen wirkten beinahe schwarz. Ein Schauer überkam mich. Seine Augen blitzten beinahe angriffslustig unter seinen fransigen Haarsträhnen hindurch, sein Grinsen schien herausfordernd. Ich mochte ihn jetzt schon nicht. Dennoch, zum Anschauen gefiel er mir. Mein Blick wanderte weiter an ihm hinab, er trug ein schlichtes schwarzes Hemd, eine dunkle enge Jeans und Boots. Bis jetzt alles ganz normal, dich seine Körperhaltung gefiel mir nicht. Die Hände locker in den Hosentaschen stand er da und trotzte nur so vor Selbstsicherheit. Er wirkte wie ein gutaussehender selbstverliebter Arsch. Meine imaginäre Schublade ging auf und der neue Alexander hüpfte rein. Wir würden wohl keine Freunde werden. Mit viel Mühe wendete ich meine Augen von ihm ab. Das Starren sollte ich wohl lieber den Mädchen überlassen. Neben mir wisperte Pit beinahe ehrfürchtig „Er sieht so unglaublich cool aus…“ und Alex begann sich vorzustellen: „Hi, mein Name ist Alexander Neuring, aber nennt mich doch bitte Alex. Ich bin mir sicher wir werden hervorragend miteinander zurechtkommen. Bis jetzt gab es noch nicht viele Menschen die mich nicht mochten“ sein überhebliches Grinsen konnte man geradezu hören, zudem unterstrich es meine Vermutung, dass Alexander ein eingebildeter Arsch war. Ich konnte wohl nur beten, dass wir nur Kunst miteinander hatten. „Ich bin mit meiner Tante und meinem Onkel vor kurzen wieder nach Deutschland gezogen und-„ „Alex, hast du eine Freundin!“ unterbrach Linda seine Ansprache und am liebsten würde ich mir die Hand ins Gesicht schlagen. Linda hatte neben Toastbrot nur Männer im Kopf. Aber ich sah es schon kommen: Alexander Neuring, der begehrteste Junggeselle dieser Schule. Was für eine tolle Zukunft. Ich musste mich übergeben. Nein, ich war kein steht’s negativ eingestellter Mensch, ich mochte nur keine fremden Egomanen. Allerdings tat er mir auch ein wenig Leid. Frauen wie Linda ähnelten Tiere, kaum trat ihre Beute in Sichtweite krallten sie sich fest und ließen so schnell nicht mehr ab. Ich lehnte mich in meinem Stuhl zurück und griff nach Pit seiner Wasserflasche, genehmigte mir einen Schluck. Eigentlich konnte es mir auch egal sein, wäre da nicht dieses überhebliche Grinsen. Fand er die Frage von Linda so erheiternd? „Ne ich bin derzeitig Single“ einen weibliches Raunen ging durch die Klasse. Da wir die kunstgeförderte Klasse waren, gab es mehr Mädchen als Jungs. „Doch leider bringt dir dieses Wissen nicht viel“ Linda blickte irritiert zu dem Neuen auf „Was soll denn das heißen?“ Ich konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen, da bekam wohl jemand eine Abfuhr. Ach, arme Linda – oder auch nicht. Ich nahm noch einen Schluck aus der Wasserflasche – was sich nur wenige Sekunden später als Fehlverhalten herausstellte „Na ja, ich bin wohl so ziemlich schwul und stehe ausnahmslos nur auf Schwänze“ Herr Reibe japste entsetzt auf, die Mädchen wussten nicht ob die enttäuscht oder glücklich sein sollten und ich verschluckte mich lebensgefährlich an der Selters. „Mist. Lucas!“ ertönte Pits entsetzte Stimme, während er begann mir erst behutsam und dann doch etwas zu kräftig auf Rücken zu klopfen. Erst glaubte ich mein elendiger Versuch nach Luft zu schnappen würde sich bessern, doch durch einen etwas zu kräftigen Schlag von seitens Pit blieb mir erst recht die Luft weg. Meine Luftröhre brannte und das Wasser fand sogar seinen Weg in meine Nase. Es war so unglaublich widerlich. Ein Stuhl wurde umgestoßen und eine weitere Stimme ertönte „Verdammt! Pit, du bringst Lulu um!“ Vera die blondierte Tussi unserer Klasse eilte auf mich zu, stieß Pit weg und ich glaubte ein knurren zu hören. An unserer Schule existierte ein Gesetzt: Mag dich Vera führst du ein schönes Leben, mag Vera dich nicht, dann wechsle die Schule – schnellstmöglich. Ich war dank meiner Sexualität sehr hoch bei ihr im Kurs. „Mach ich gar nicht, Blondi!“ verteidigte Pit sich energisch und die Tränen stiegen mir in die Augen. Ich bekam kaum Luft und die Beiden schlugen sich die Köpfe ein, ganz großes Kino. „Herr Reibe, Lulu stirbt!“ Moni, unser Küken schien sich nun ebenfalls einzumischen. „Hier stirbt niemand solange ich im Dienst bin! Lucas hör auf damit!“ – toll gesprochen Herr Reibe. Ich krümmte mich auf meinem Stuhl, versuchte tief ein und aus zu atmen. Es schien zu funktionieren und ich kam langsam zur Ruhe, hielt mich ätzend am Tisch fest. Ich dachte wirklich mein letztes Stündlein hätte geschlagen. Zwei Arme schlangen sich von hinten um mich und ich spürte eine durchaus üppige Oberweite in meinem Nacken – Vera „Herr Reibe, jetzt haben sie gesehen wie böse Pit mit unserem Lulu umspringt. Ich sollte lieber neben ihm sitzen!“ Hatte ich vorhin gesagt ich wäre nicht beliebt? Vielleicht sollte ich beliebt genauer definieren. Einige Jungs mochten mich nicht, die Mädchen fanden mich ganz ‚schnuckelig‘. Schrecklich. „Herr Reibe!“ rief Vera nun doch ein Stück energischer und unser Lehrer wirkte planlos. Und überhaupt, wo blieb mein Mitspracherecht? „L-Lucas“ keuchte ich auf, sie sollten bloß mit diesem Lulu aufhören, dass klang noch viel schlimmer als Lu! „Ich habe doch gar nichts gemacht du Tusse!“ zeterte Pit und erntete sofortigen Widerspruch „Natürlich hast du. Du wolltest ihn erschlagen. Ich hab es gesehen!“ Pit stand auf und blickte Vera garstig entgegen „Ja und du vergewaltigst ihn gerade mit deinen Monstertitten“ – „Du bist doch nur neidisch, weil du niemals in den Geschmack kommen wirst“. Um Gotteswillen, ich brauchte Hilfe. Flehend blickte ich zu Herrn Reibe. Ich fühlte mich momentan einfach noch zu benebelt um mich zu wehren. „Vera! Pit! Hinsetzten! Alle Beide!“ Herr Reibes Stimme donnerte durch den Klassenraum. Gott war mir also doch gnädig oder unser Lehrer hatte einfach nur Mitleid mit mir. Egal, beides kam mir sehr gelegen. Pit setzte sich zögernd zurück auf seinen Stuhl und Vera löste sich widerwillig von mir – allerdings nicht ohne mir noch einmal über den Kopf zu tätscheln. Diese ganze Situation war mir so furchtbar peinlich, vermutlich nahm mein Gesicht bereits die Farbe einer niederländischen genmanipulierten Tomate an. Für einen Moment kehrte Stille ein und Pit wischte das verschüttete Getränk von unserem Tisch auf. „Ist das hier immer so?“ ertönte Alexanders neugierige Stimme und der gesamte Kunstkurz inklusive Herrn Reibe riefen ihm ein entsetztes „Nein“ entgegen. Für einen Moment vermutete ich, dass es ein zu rasches ‚nein‘ war, denn Alexander stand nur da und grinste über die Klasse hinweg „So, so“ Herr Reibe schob sich seine Brille an die richtige Stelle und nahm das Wort wieder an sich „Also Alexander. Danke für deine kurze Selbstvorstellung und entschuldige…entschuldige einfach das“ er deutete in die Klasse „Überlegen wir einfach wo wir dich am besten hinsetzten“ Gerade als Herr Reibe einen Vorschlag machen wollte kam es von dem Neuen wie aus der Pistole geschossen: „Ich will neben Lucas sitzen“ „Was?“ entfuhr es mir. Was wollte er denn bitte von mir? Sicher über mich lustig machen? Jedoch besaß ich bereits einen Sitznachbarn, welcher mich auch gleich eisern verteidigte „Sorry, aber ich sitzt bereits neben Lu“ Ja, gut so. Verteidige mich weiter, für irgendwas musste unsere Freundschaft ja brauchbar sein. Herr Reibe seufzte „Pit, nehme deine Sachen und setzte dich zu Vera. Sofort“ Vera verzog angewidert das Gesicht und Pit verweigerte sich „Und was wenn nicht?“ – „Dann rufe ich deine reizende Mutter an und sage ihr, dass du heimlich hinter unserer Sporthalle rauchst…“ Noch nie in meinem Leben habe ich Pit so schnell seine Sachen zusammenpacken gesehen „Sorry Lu, aber meine Mum ist eine Furie!“ und weg war er. So was schimpfte sich auch noch bester Freund. Mit einem letzten entschuldigenden Blick in meine Richtung setzte Pit sich neben Vera die provokant ein paar Zentimeter von ihm wegrutschte. Mein Blick schwankte zu Alexander, für einen Moment verspürte ich das dringende Bedürfnis ihm sein überhebliches Grinsen aus dem Gesicht zu schlagen. Lässig setzte er sich in Bewegung und nahm neben mir Platz. Na super. „Gut meine Lieben, dann wollen wir jetzt weiter über die Projektwochen reden. Es erwarten uns spannende…“ Herr Reibe, ich müsste sie wohl sehr bald heimlich aus dem Weg räumen. Schade für sie, ich fand sie waren eigentlich ein ganz netter Lehrer. Nach einer halben Ewigkeit stupste mir jemand in die Seite, mein Kopf schellte zu Alexander und ich gab mir jede Menge Mühe ihm einen bitterbösen Blick zuzuwerfen. Was wollte dieser nervende Riese von mir? „Dein böser Blick hat was, schaue mich ruhig weiter so an“ was hatte der denn für Probleme „Ich hab einen Freund, so einen Müll kannst du stecken lassen!“ Irgendwie – ich wusste nicht wie ich es Beschreiben sollte – hatte sein Gesichtsausdruck etwas das mir nicht gefiel. Konnte sich der Boden nicht auftun und ihn verschlingen? Bitte? Aber jetzt im Ernst, was war eigentlich mit mir los. Ich kannte Alexander keine Stunde und mochte ihn schon nicht? Okay, mir fiel es allgemein schwer neue Kontakte zu knüpfen, aber das war doch kein Grund. trotzdem. Ich fand er hatte etwas an sich was mich Böses ahnen ließ. Alexander lehnte sich etwas zu mir herüber „Weißt du. Du hast wirklich wunderschöne schlanke Beine“ …Wie bitte? .11 Kapitel 2: „Von Lachkrämpfen zu Heulattacken“ --------------------------------------------- Hey ho! Als erstes danken wir SMC_Smoker, beast, Hisashi7, candydivepinkyheaven und Maegalcarwen für die netten Kommentare :D Ihr seid toll! Natürlich freuen wir uns auch über die 7 Favos. Diese Kapitel war echt anstrengend, weil jeder so viele Ideen hatte und wir am Ende doch nicht alle umgesetzt hatten, da wir einfach mal nicht ganz so schnell in der Story vorwärts wollen. Choco vergöttert Pit total, sie liebt seinen Charakter und würde ihm am liebsten mit Lucas zusammen sehen, denke das liest man auch in diesem Kapitel xD Wir müssen sie da echt abhalten! Hoffe das Kapitel gefällt euch, uns spricht es nicht so zu. Am liebsten hätte ich Mo rausgeschnitten! Aber wir dachten das er wenigstens schon mal ein klein wenig vorkommen sollte. Viel Spaß beim lesen! Modiste - TwinkleHearts ______________________________________________________________________________________ „Von Lachkrämpfen zu Heulattacken“ Er lachte… Er lachte immer noch… Er schien nicht mehr damit aufhören zu wollen!!! „DU ARSCH!“ fauchte ich Pit entgegen und meine Vernunft hing an einem seidenen Faden. Gleich müsste ich mich auf ihn werfen und oh Gott ich würde ihn wahrscheinlich erwürgen. Langsam, qualvoll. Ich wollte ihn leiden sehen – so wie ich jetzt litt. „Ey, sorry Alter!“ Pit lag mittlerweile auf dem Rücken im Dreck vor der Bank auf der ich saß. Da gehörte er auch hin!!! „N-Nur!“ er kam kaum zum Luftholen „Sch-Schöne Beine…“ und wieder fing es an, er warf sich von Links nach Rechts und schlug mit einer Hand immer wieder auf den Boden neben sich „Das ist so was von geil!“ jetzt wackelte er beim Lachen mit den Beinen. Wie alt war er noch einmal? Ich presste meine Lippen hart aufeinander, mittlerweile wurden sie weiß „Hör auf!“ meine Stimme war nur noch ein gefährliches Zischen. „Ich töte dich!“ oh ja. Pit nickte verzweifelt, machte nun eine komplette Rolle auf den Bauch, drückte sein Gesicht in das Gras und kicherte. Es hörte sich ziemlich verzweifelt an, da er scheinbar wirklich versuchte seinen Lachanfall zu unterdrücken. Man bekam ihm ziemlich schnell dazu alles zu vergessen und sich irgendwo lachend auf den Boden zu werfen. Wenn ich mich noch an unsere neunte Klasse Abschlussfahrt zurück erinnerte. Es hatte uns alle nach Tschechien verschlagen, keine Ahnung warum, wahrscheinlich wollte unsere Klassenlehrerin einfach nur in ihre Heimatstadt, oder eher Dorf. Zumindest waren wir irgendwo am Arsch der heiligen Welt in einer uralten Jugendherberge. Allein schon um dort hoch zu kommen mussten wir aus dem nächsten Kaff, das gerade mal aus 40 Häusern, einem Tante Emma Laden und ner Apotheke bestand, 30 Minuten durch den tiefsten Schnee eine steile unbefahrbaren Straße empor klettern. Wir wollten alle nur noch sterben. Einfach im Schnee ertrinken. Zumindest waren Pit, Vera und ich damals schon in einer Klasse gewesen, ja weder sie noch ich hatten jemals damit gerechnet, dass es Pit echt zum Abitur schaffte. Das war irgendwie so ein neu entdecktes Weltwunder. Vera hatte sich damals kurz vor der Fahrt eine neue unheimlich eng anliegende Bluse gekauft. Jedoch hätte sie diese vielleicht schon vor der Klassenfahrt einweihen sollen, so wären ihr einige Peinlichkeiten entgangen. Wir waren gerade draußen um eine Wanderung durch den unglaublichen schönen bestimmt 50 Zentimeter hohen Schnee zu machen, als wir uns in einer Raststätte niederließen…na ja bei Vera reichte es einmal kräftig einzuatmen und die komplette Bluse wandelte sich in eine Softgun um. Ihre Oberweite hatte die Bluse gesprengt und die Knöpfe waren in alle Himmelsrichtungen verschwunden. Dragonball. Pit hatte es gerade mal aus der Raststätte geschafft als er lachend über das Geländer der Veranda fiel und im Schnee eine halbe Stunde zum lachen liegen blieb. Ich glaube spätestens da hatte die Blondine ihn zum Hassobjekt Numero Uno gewählt. Ein wenig hatte sie mir ja Leid getan, besonders weil ich ihren Hass auf meinen besten Freund gerade super nach empfinden konnte. „Pit du bist so ein Scheißkerl!“ ich wollte gerade einfach nur bemitleidet werden und mit ihm zusammen Hass auf unseren neuen Mitschüler schieben. Aber nein, das war mit ihm nicht möglich! Er keuchte, lag wieder auf dem Rücken und starrte gegen den Himmel, sein Atem ging immer noch ziemlich hektisch „s-schon gut…ich glaube ich habe mich wieder“. Das hoffte ich für Pit! Er schob sich die viel zu große Brille wieder zurück auf die Nase, räusperte sich leicht „Also dein neuer Sitznachbar hat wohl eine sehr reizende Ansicht von seinen Beinen…“ er gluckste gleich erneut, verstummte allerdings als sich unsere Blicke trafen. „Ich will nicht neben ihm sitzen, er hat sie doch nicht mehr alle…“ „Na ja, vielleicht wollte er nur ein Gesprächsthema finden“ „Ja, aber bitte nicht über meine schönen Beine!!“ „…Na ja…in gewisser Hinsicht meinte er ja schöne lange Beine…“ „Pit!“ „Ja ja, schon gut. Er ist sicher ein Perverser der es auf kleine blonde Jungs abgesehen hat…du solltest dir einen Schutzbunker suchen und dort drin bleiben. Ich werde in der Zeit versuchen ein krankes Supergenie zu werden, einen äußerst tödlichen und sadistischen Virus erfinden der den perversen neuen Mitschüler für seine ja so törichte Aussage zu Grunde richten…“ „…“ „Einverstanden Lu?“ „Ich komme mir verarscht vor…“ „Aaaaaach nein, wie kommst du denn darauf“ er kicherte wieder, schielte zu mir hinüber und ein dreckiges Grinsen bildete sich auf seinem dümmlichen Gesicht „Weist du, ich denke du siehst das nur zu ernst!“ – Hä?! „Ey, was kann ich da bitte schön zu ernst sehen? Der mag meine Beine!!!!“ Ich fand schon dass diese Meinung etwas perverses und verdammt unverschämtes hatte. Erst wollte ich nicht mal glauben dass Alexander das wirklich so gemeint hatte. Der war ein totaler Spinner. „Okay, dann ist er jetzt der Böse und ich bin wohl als dein bester Freund dazu verpflichtet ihn zu hassen?“ „Genau!“ „Und Mo darf davon sicher auch nichts erfahren?“ „Sag mal spinnst du!? Weist du noch was das letzte Mal passiert war?!“ entkam es mir etwas zu schnell und entsetzt. Allerdings nickte Pit Verständnis voll. Ich war mir sicher, dass er die schon etwas zurückliegende Aktion von meinem Freund, Mo, auch noch nicht vergessen hatte. Mo und ich sind mittlerweile seit zwei Jahren zusammen, es läuft echt gut zwischen uns. Zumindest fast immer. Es gibt nur ein ziemlich tief sitzendes Problem. Mein Freund ist ziemlich eifersüchtig. Damals hatte mich ein Junge aus der Oberstufe gefragt ob ich mit ihm nicht ins Kino wollte. Natürlich hatte ich abgelehnt, aber Mo hatte es durch seinen Kumpel Julius, er geht auf unsere Schule, erfahren und war total ausgetickt. Er hatte damals einen geschlagenen Monat seine Vorlesungen in der Universität geschwänzt um von morgens bis abends an meiner Seite sein zu können. Es war echt harte Überzeugungsarbeit nötig um ihn von diesem Trip wieder runter zu bekommen. Noch einmal wollte ich so was nicht erleben „Aber wir sollten es auch Julius nicht erzählen, der hält vor Mo gar nichts geheim…“ ich mochte ihn nicht einmal wirklich. Er war nett zu mir aber ich war mir, seit dem ich ihn kannte, sicher das er lieber an der Seite meines Freundes wäre. Oft genug bekam ich von ihm recht heftige Spitzen zugeworfen. „Ja klar, ich bleibe Stumm…“ in solcher Hinsicht war Pit schon toll. Er würde niemals etwas machen das mir und Mo schaden könnte, zumindest so weit ich es wusste. Ich vertraute ihm zu hundert Prozent. Der Schwarzhaarige richtete sich auf, klopfte sich das Gras und den Sand von den Klamotten „was machen wir heute eigentlich noch? Feiern ist nicht drin, meine Mutter tötet mich wenn ich wieder so gut gelaunt unter der Woche nachhause komme…“ mein bester Freund grinste schief. Seine Mutter war zwar super nett, aber sie konnte auch anders. Damals hatte sie Pit eine geschlagene Woche nicht mehr in die Wohnung gelassen. Jedoch konnte ich mir denken, dass Pit’s Mutter diese Strafe nur durchhielt da sie wusste dass mein bester Freund die Zeit über bei mir unterkommen konnte. „Kino?“ schlug ich vor, erhob mich von der Bank und hing mir meine Schultasche um. War das Scheißding wieder schwer. Und dann meckerten die Ärzte wieder rum das wir alle Rückenprobleme hatten und die Lehrer dass wir mit Absicht Schulzeug zuhause ließen. Selbst Schuld! „Und was wollen wir schauen?“ Pit’s Stimme wies Unsicherheit auf, zu Recht. Unser Filmgeschmack ging gänzlich aneinander vorbei. Wo ich lieber Horrorfilme und Thriller schaute, mochte er es eher sich irgendwelche Disneyfilme rein zu ziehen. Hin und wieder machte er mir sogar Angst. Ich verdrehte die Augen. „Vergiss es!“ kam es prompt von mir. „Aber warum! Rapunzel soll total toll sein!“ „Ich wusste es! Nein!“ „Och bitte!“ „Nein!“ „Ist die Nummer die ich von Mo habe eigentlich noch aktuell…?“ „…“ das war jetzt nicht sein Ernst? „hehe...“ „Ey…gut…du hast gewonnen, aber das gibt Rache!“ ich konnte es nicht fassen, er wollte mich erpressten. Sorry, er HAT mich erpresst. Vielleicht sollte ich über unsere Freundschaft noch einmal nachdenken?! Wäre eine Überlegung wert oder? Pit jubelte, hüpfte ein paar Mal im Kreis bis er sich wieder ganz gelassen und vollkommen cool hinstellte, schon einmal vorging. Der Arsch. „Du bewegst dich gerade auf soooo flachem Eis!“ meinte ich laut und formte die Finger passend dazu. Manchmal konnte ich ihn aber auch! Pit hob die Hand „Ich liebe dich auch! Irgendwann heiraten wir und setzten ganz viele Luigis und Marios in die Welt!“ – so ein Spinner. Ich konnte mir ein kichern nicht verkneifen. Ich mochte solche Momente mit ihm. Es kam wirklich selten vor das man mich lachen sah, aber der Schwarzhaarige schaffte es immer wieder. Kopfschüttelnd folgte ich dem Anderen. Ich hatte sogar diesen Alexander für einen Moment verdrängt. „Hey Pit!“ mein bester Freund drehte sich zu mir um „Was’sen?“ fragend strich er sich eine Strähne zurück „Vielleicht sollten wir aufpassen…“ sein Gesicht wurde nun noch verwunderter „Worauf denn?“ ich lächelte ganz leicht, nur angedeutet „Nicht das Mo mal auf dich eifersüchtig werden könnte….“ Nun lachte er laut „Würdest du mir überhaupt die Chance geben so weit bei dir zu kommen?“ irgendwie war diese Frage berechtigt. Pit war eher der unkomplizierte Typ. Alles nahm er leicht und machte aus Dreck Gold. „Nein, sicher würde ich das nicht“ auch wenn ich mir schon öfters dachte dass dies wahrscheinliches vieles einfacher machen würde. Er grinste mich an „Siehst du“ er war irgendwie wie mein Bruder den ich nie hatte. Der Gedanke dass wir mal etwas miteinander haben könnten war so unwahrscheinlich wie dass ich es mal mit einem Mädchen tun würde. Zudem ich wirklich mal in ihn verliebt war, als wir noch ziemlich klein waren. Halt irgendwie. Ich legte den Kopf schief, holte auf und er legte mir einen Arm um die Schulter „Außerdem hätte der große Mo eh keine Chance gegen mich! Also wenn es hart auf hart kommen würde“ ich konnte es mir nicht verkneifen Pit mit meinem Ellbogen in die Seite zu boxen „Sprücheklopfer!“ „Lucas?!“ verwundert drehte ich mich um, mein Herz machte einen kurzen Sprung und ich löste mich von meinem besten Freund „MO!“ der Ältere stand am Eingangtor unserer Schule und grinste mich auffordernd an. Ich ging sofort darauf ein, näherte mich meinem Freund und schlang meine Arme um seinen Hals „Ich hab dich vermisst!“ Er sah so gut aus wie immer. Groß gewachsen und schlank. Er hatte einen tollen Kleidungsstil und war allgemein einfach der Hammer. Ich liebte die neidischen Blicke die man mir ab und zu zuwarf. Tja, ich hatte halt einen echten Glückgriff gezogen. „Ich weiß!“ kam es von meinem Freund und zog mich somit aus meinen Gedanken. Um Fragen zu vermeide, ja meinem Freund war es durch aus bewusst wie toll er war. Ich kniff ihm in den Arm „Na danke!“. Er war reizend wie immer. Ich lehnte meinen Kopf auf seine Schulter, zog seinen herrlichen Duft ein, wie konnte ein einzelner Mensch nur so gut riechen. Irgendwie erinnerte mich sein Geruch an Lavendel. Einfach himmlisch! „Ey! Ihr müsst es ja nicht halb auf dem Schulhof treiben!“ gab Pit nun seine Mist dazu. Wenn ich gerade eben noch der Meinung gewesen war, dass mein bester Freund wirklich ein guter Mensch war – ich nehme es hier mit zurück! Konnte ihn bitte jemand stand gerecht erschießen? Ich wollte mich gerade von meinem Mo lösen als dieser mir seine Lippen auf meinen Mund drückte. Uhi. Ich schloss genüsslich die Augen. Mich interessierten auch nicht die Blicke der paar Schüler die mittlerweile noch beim Eingang anwesend waren. Wir lösten den Kuss und Mo legte mir provokant seine Hände auf den Hintern, er grinste Pit breit an: „Soll ich dir mal zeigen was ich unter ‚auf dem Schulhof treiben’ verstehe?“ „Ne lass mal stecken!“ Pit verzog die Lippen, erwiderte das Grinsen jedoch nicht minder. „Schade, ich dachte schon du bräuchtest mal ne nette Wichsvorlage“ „Wenn euch jemals gigantische Möpse wachsen, sag bescheid. Du hast meine Nummer!“ Das war so typisch Kerl! Natürlich war mir bewusst das ich auch einer war, allerdings würde ich solche Gespräche wahrscheinlich niemals zustande bringen ohne der Ohnmacht vor Charme nahe zu sein. Als Mo und ich uns nicht mehr umarmten nahm er gleich meine Hand und verhakte unsere Finger miteinander „Was steht heute noch an?“ was mich persönlich viel mehr interessierte was er hier machte? Pit kicherte „Wir gehen Rapunzel im Kino schauen“. Mo schüttelte nun den Kopf „Gut, dann werde ich passen und auf Juli warten“ aha, meine Frage war geklärt, denn eigentlich sagte er mir immer bescheid wenn er wegen mir hier auftauchte. Mos Blick traf auf meinem „Kommst du dann noch zu mir wenn es nicht zu spät wird…?“ ich nickte, warum auch nicht. „Du bekommst ihn auch heil wieder Mo!“ „Na ja wenn er mit dir unterwegs ist weiß man ja nie so richtig. Aber ich werde dir mal ausnahmsweise Vertrauen“ irgendwie machte es mir Angst wenn sie sich so gut verstanden. Dennoch ging das Verabschieden recht schnell. Ein Kuss hier ein Kuss da. Gut, vielleicht auch ein paar mehr, zumindest fühlten meine Lippen sich schon wieder leicht wund an. Aber Mo küsste auch wie ein Gott! „Bis dann!“ ich wäre am liebsten bei ihm geblieben. Wo blieb das Taschentuch um ihm zum Abschied zu winken?! … Zumindest blieb mir Julius erspart. Auch wenn ich leider feststellen musste das ich ihn viel lieber getroffen hätte als jemand anderes. Der Weg zum Kino verlief super und auch das kaufen der Tickets wies keine weiteren Probleme auf. Sogar unversehrt in den Kinosaal sollten wir es schaffen. Aber kaum das wir saßen lies mich eine Stimme neben mich aufschrecken: „Lulu-Mausi, was machst du denn hier?“ Ungläubig drehte sich mein Kopf nach Recht, stieß dabei mit meinem Kopf gegen einen harten Widerstand. Meine Hand schoss hinauf und presste sich gegen meine schmerzende Stirn. Und um diese ganze Situation noch peinlicher und unangenehmer zu machen fing ich auch noch durch den Schmerz an zu heulen. Denn eine Sache hatte ich euch verheimlicht. Auch wenn ich nicht viel lächelte, ich war eine verdammte Heulsuse, wenn ich mir wehgetan hatte. Und somit wuchs mein Hass auf ALEXANDER NEURING! … Der mir während meines Heulkrampfes, der die ganze Vorschau über ging, heldenhaft die Tränen aus dem Gesicht wischte und nebenbei gekonnt meinen Schlägen auswich. Ich wollte ihn töten!!!!!!!! Bei Pit jedoch endete es wieder in einem akuten Lachkrampf…das konnte ja noch ein lustiger Abend werden! Kapitel 3: „Der Aufstieg zum Lügenbaron?“ ----------------------------------------- Hey, als erstes ein Danke an alle Leser… Auch wenn wir erst dachte, bäm, niemand liest unser ff Dx So wenig Kommis…dann waren wir mal so klug und haben auf die Favoliste geschaut: WTF 27 Favos und drei Kommentare? Jeder der uns den Prozentanteil sagen kann bekommt nen’ Karotaler Dx Eeeeey…… Aber was solls, können wir ja auch nicht ändern. Lest einfach weiter, das freut uns denke ich schon genug. Aber ein super lieber Dank geht an: SMC_Smoker: Ja, wir haben Spaß daran Lu so richtig nach Herzenslust zu mobben xD Oh ha :D Ich fragte mich ob du eine der Einzigen bist die Mo leiden kann ;P Aber Modi mag ihn auch ganz doll, bei Kazu und mir hält sich das eher in Grenzen xD Ähm ach ja, ich weiß nicht warum aber man hat mir den Tod angedroht wenn ich dir nicht ausrichte Kazu hat dich auch lieb D: Why?! Maegalcarwen: Ja ich denke, Lu braucht in den nächsten Kapitel noch gaaaaaaaanz viel von deiner moralischen Unterstützung Dx Mach mit uns ein Mo-Hater Fanclub auf xD Na ja Modi wird dann halt ausgegrenzt xD Du hast recht Alex ist einfach geil *///^///* Beast: Ja Rapunzel ist der best Movie 4-Ever!!!! Und es ist gar kein Problem das deine Kommis im GB sind :D Wir lesen sie trotzdem super gerne. Aber ich habe etwas angst wenn du unsere Charaktere Kautschen möchtest….irgendwie hört sich das nach einem Missbauch durch zu viel Liebe an xD Wir brauchen sie alle noch, am Ende des FF können wir noch einmal darüber reden ;) Keine Angst im nächsten Kapitel geht es weiter mit gaaaaanz viel Alex und danach kommt eine leicht hitzige und für Lu verdammt anstrengende Kursfahrt ;P …mit Alex…auf einem Zimmer. What ever. Love Ya! TwinkleHearts – Choco (Heute darf ich mal Hochladen *////o/////* Modi vertraut mir I’D) ____________________________________________________________________________________ „Der Aufstieg zum Lügenbaron?“ Ich konnte mich kein bisschen auf den Film konzentrieren, viel zu auffällig waren die Blicke meines Sitznachbarn. Wie viel Pech konnte man überhaupt haben? Zudem es wahrscheinlich mein sicherer Tod gewesen wäre. Wie aufdringlich konnte ein Mensch überhaupt sein. Aber gut, immerhin hatte ich heute die Aufdringlichkeit in Person kennen gelernt und sie nannte sich: Alexander Neuring. Nicht nur dass er es geschafft hatte mich zum heulen zu bringen, nein er hatte mir auch die ganze Zeit im Gesicht rumgetatscht, um mir unerlaubt die Tränen aus dem Gesicht zu wischen. Hallo? Das war definitiv NICHT normal! Ein angefressenes Knurren entkam meiner Kehle als ich wahrscheinlich zum 30-mal, abgesehen von den gefühlten 100-mal, auf die Hand des Dunkelhaarigen schlug. Denn diese suchte immer und immer wieder ihren Weg zu meinem Knie. Vielleicht sollte ich ihm mal deutlich machen dass ich einen Freund hatte? Zu mal ich auch, wäre ich Single, kein Interesse an ihm hätte. Dieser Alexander war einfach selbstverliebt, unverschämt und ein Perverser! Er verkörperte alles was mich gerade zu zur Abneigung zwang! „Hör endlich auf damit!“ zischte ich Alexander zu. Pit stupste mich von der Seite an um mir anzudeuten dass ich ruhig sein sollte. Er konnte mich mal! „Was mache ich denn? „Das weist du ganz genau!“ „Nein, tut mir Leid dich enttäuschen zu müssen. Aber wenn du willst dass ich irgendwas Bestimmtes für dich tue, sag einfach bescheid“ Ich konnte sein dümmliches Grinsen in dieser Dunkelheit nur erraten, aber ich war mir sicher dass es existierte. Boah, ich wollte ihn gerade so richtig töten! Ich drehte mich wütend von ihm weg, schaute auf die Leinwand. Toll, die Karte hatte ich eigentlich umsonst bezahlt! Das würde dieser Obermacho bereuen! Zu meiner eigenen Verwunderung unterließ er es jedoch mich noch einmal zu berühren und ich war erleichtert. Das fiel ja schon beinahe unter die Kategorie 'Nötigung'. Ich folgte dem Film, versuchte meine Gedanken nicht mehr abschweifen zu lassen. Irgendwann wurden Rapunzel von ihrem komischen Lover die Haare abgeschnitten und er schien zu sterben. Ich verdrehte die Augen, von Pit hörte ich nur ein Schluchzen – Wer von uns beiden war noch einmal schwul? - und von Alexander entnahm ich ein leises „Och nö…“. Leute das war doch nur ein Film! Na ja, Fazit war dass er doch nicht starb und zu Rapunzel meinte, dass er eh mehr auf Brünette stand – ich glaube ich müsste mich gleich übergeben! Ich denke sollte mir Mo jemals mit so einem Spruch kommen würde ich mich von ihm trennen müssen. So viel Schnulze war doch nicht auszuhalten! Ich verdrehte leicht die Augen, erst als ich einen Arm um meiner Schulter spürte, die verdammt noch einmal nicht zu Pit gehörte, zuckte ich zusammen und mein Kopf schellte zu meinem Perversen. „Keine Angst, Lulu-Maus. Ich bleibe lieber bei Blond…“ … … … … Ich starrte ihn einfach nur an. … … … Plötzlich stand ich auf, riss Pit sein Getränk aus der Hand – der mich daraufhin nur verwirrt musterte – und kippte dieses fluchend und schreiend über den Neuen aus „BOAH STIRB EINFACH! UND VERDAMMT FASS MICH NICHT AN!“ ich atmete tief ein und aus „ARGH! LASS MICH IN RUHE!“ erneut schrie ich auf, schon fast hysterisch „UND ES IST MIR EGAL OB DU BLOND MAGST!“ – ich musste mir unbedingt die Haare färben! Ich trat wild fuchtelnd nach Pits Bein. Er sollte mich durchlassen bevor es Tote gab. Bloß weg hier. Verdammt noch einmal, ich konnte es nicht fassen, eigentlich war ich kein Mensch der großen Gefühlsausbrüche, doch durch diesen widerlichen und, zum Teufel noch mal, aufdringlichen Grabscher hatte ich an einem Tag schon meinen Zweiten. Wo sollte dass bloß enden? Musste ich mir zum Schluss wirklich die Haare färben, meinen Namen ändern und in Pits Keller ziehen? Ich stürmte aus dem Kinosaal. Viel zu viele fremde Menschen starrten mich ungläubig oder auch strafend an. Natürlich hatte jeder im Saal mein Geschreie bemerkt. Ich wollte nur noch nachhause! Mein Handy vibrierte auf dem Nachhauseweg mehr als nur einmal, natürlich wusste ich wer es war. Pit. Ich war so schnell davon gestürmt das er wahrscheinlich nicht einmal eine Chance hatte mir zu folgen. Aber es war mir egal. Im Moment. Ich hätte Alex sonst wahrscheinlich umgebracht. Zumindest war der Gedanke nicht ganz so abwegig. Na ja, vermutlich hätte ich doch an das Handy gehen sollen, denn so fiel mir erst zuhause auf dass ich meine Schultasche im Kino zurückgelassen hatte. In einer SMS schrieb mein bester Freund mir nur knapp, dass er sie mitgenommen hatte und dass Alex sein Gesicht einfach zu köstlich gewesen war. Das wollte ich gerne glauben. Ich denke man(n) wird nicht jeden Tag mit einem Getränk überschüttet. Besonders nicht solch eine tolle Ausgabe wie Alex, der große unverbesserliche Alexander Neuring. Ich muss mich zusammenreizen um nicht gleich wieder einem unangenehmen Brechreiz zu erliegen. Oh mein Gott, er war ja so was von PERFEKT! Würg! Ich war mir zumindest jetzt sicher, schon am ersten Tag, dass ich NIEMALS so etwas wie Sympathie für unseren selbsternannten König und Herr der Profigrabscher entwickeln würde! Zuhause hatte ich mich als Erstes in meinem Zimmer eingesperrt. Meine Mutter merkte immer gleich wenn sie mich lieber in Ruhe lassen sollte und mein Vater machte wie immer überstunden. Das geht schon seit einigen Monaten so, irgendwie hatte der Chef meines Vaters total Spaß daran meinen alten Herrn zu quälen. Hin und wieder kam er erst mitten in der Nacht aus der Firma. Ich merkte auch dass es dadurch in der Beziehung meiner Eltern ziemlich Berg ab ging. Aber momentan machte ich mir mehr Gedanken um mein zukünftiges Schulleben. Ich sah es schon bildlich vor mir: Lucas P. (18) erstickt Mitschüler (19) mit Frühstücksbeutel in der Mittagspause. Ein Leben im Knast. Vielleicht würde ich dort ein paar Muskeln bekommen und männlicher werden. Ich würde mir einen Dreitagebart wachsen lassen, sollte mein Bartwuchs jemals in die Gänge kommen, und mir ein paar schicke Tattoos zulegen. So schlecht war die Vorstellung gar nicht. Ich wollte morgen einfach nicht in die Schule. Ich hatte einfach keine Lust verdammt. Niemals! Ich wollte diesen Spasten einfach nicht sehen. Sollte er sich doch selbst Anschwulen wenn er so toll war! Aber bitte nicht mich! Ein Klopfen an meiner Zimmertür holte mich aus meinen Gedanken zurück in die gerade alexfreie Realität! „Ja?“ fragte ich leise gegen die geschlossene Tür. „Du Schatz, Mo steht im Wohnzimmer“ „Ja, schick ihn hoch…“ Eigentlich hatte ich gerade nicht wirklich Lust auf meinem Freund, jedoch würde es die Situation auch nicht verbessern würde ich ihn jetzt wegschicken. Er war immer hin die Person die ich liebte und in meiner Nähe haben wollte, die mich berühren durfte. Nicht so wie ALEXANDER der es einfach ohne Erlaubnis tat, als wäre es total normal!!! Ich stand von meinem Bett auf, öffnete meine Tür. Mo wusste wie ich war, er kannte mich durch und durch. Mich und meine erhebliche Anzahl von Macken. Daher würde er von selbst auch niemals mein Zimmer betreten ohne von mir direkt dazu aufgefordert zu werden. Ein Lächeln umschmiegte meine Lippen als mein Freund bereits vor meiner Tür stand und nur darauf wartete hereingelassen zu werden. Ich sah wie seine Mundwinkel nach oben zuckten. Er freute sich genauso, immerhin war unsere Begegnung vorhin nicht sehr lange gewesen „Ich freu mich dass du da bist….“ Er nickte, beugte sich zu mir und wir küssten uns nun endlich mal richtig. Ich genoss es, das angenehme Prickeln auf meinen Lippen, sein Duft, seine große Hände mit den schmalen Fingern die über meine Hüfte fuhren. Ich liebte diese Person und ich konnte es sogar sagen ohne ein komisches Gefühl zu haben. Obwohl ein Name gerade scheinbar dauerhaft durch meine Kopf wanderte und ich ihn einfach nicht raus bekam. Wer war dieser Alex überhaupt das er sich einbildete mein perfektes Leben durcheinander zu bringen? Mo löste sich von mir, schob mich in mein Zimmer und schloss die Tür „Ich habe Pit getroffen…“ nahm er das Wort an sich und ich schaute überrascht zu ihm hinauf, erst jetzt bemerkte ich, dass er meine Tasche dabei hatte „Warum war er mit deiner Tasche in der Stadt unterwegs…“ yoah, gute Frage. Ausrede! Ausrede… „Ich habe ein Kaninchen gesehen und wollte es unbedingt einfangen, aber es ist vor mir weggerannt und ich natürlich hinter her…da habe ich meine Tasche neben Pit vergessen…und das Kaninchen hatte ich auch nicht bekommen…“ „Achso…wenn es nicht mehr ist“ Er lächelte leicht, legte die Tasche ab und küsste mich noch einmal „Du würdest mich doch niemals anlügen oder?“ OH MEIN GOTT! Es war das erste Mal in meinem Leben das ich meinen Freund angelogen hatte. Ich log nicht! Nie! NIEEEE! Ich verheimlichte zwar hin und wieder wichtige Details aber ich habe ihn noch nie belogen!!! Wie tief war ich gesunken? „Äh ja natürlich, ich liebe dich viel zu sehr um dass ich dich anlügen würde…!“ ich war sichtlich unsicher „Und ich glaube dir daher alles was du mir erzählst“ fühlte man sich immer so schlecht wenn man log? Ich wollte nie wieder lügen müssen! Ich schlang meine Arme um Mo „Ich will kuscheln…“ kaum hatte ich meine Worte ausgesprochen hob er mich auch schon hoch und trug mich zum Bett „Wenn es nur das ist“ ich sah sein Grinsen nicht, konnte es mir aber dennoch unglaublich gut vorstellen – ich liebte sein Grinsen. Ich liebte irgendwie alles an ihm. Und Alexander hasste ich, denn durch ihn wurde ich zum LÜGNER! HAAAAAASS!!!!! Wir lagen auf dem Bett, ich wusste dass Mo lieber mehr tun würde als kuscheln, aber dafür war ich auch nach so langer Zeit noch nicht wirklich bereit. Ich war ein echt mieser Freund. „Und wie war dein Tag, ich hab gehört ihr habt einen Neuen in der Klasse?“ mein Blick war auf seinen Oberkörper gerichtet, ich drückte mich näher an ihn und nickte nur zögernd „Ja…“ Scheiß Julius, diese Klatschweib! Konnte der nicht einmal seine Fresse halten? „Und wie ist er so?“ ich zuckte nur mit den Schultern, musste er so nachstochern, was hatte ihm Julius nur alles erzählt? „Er ist komisch, ich mag ihn nicht“ es war eine ehrliche Antwort von mir. „Echt? Ich habe gehört er soll verdammt gut aussehen?!“ Ich schnaubte wütend. „Ja, denkt er. Zumindest ist er ziemlich eingebildet und geht mich auf die Nerven!“ „Aha…also rückt er dir irgendwie auf die Pelle? Ich habe da…“ „Leg nicht immer alles auf die Goldwaage was Julius sagt!“ meinte ich nun etwas fester und setzte mich aufrecht hin. Ich sah, dass ihm meine Antwort missfiel, aber ich mochte das halt nicht. Es war ja nicht so als könnte ich mich nicht selbst zur Wehr setzten. Und Julius war schlimmer als jedes Weib zumindest wenn es ihn nützte mich und Mo in einen Streit zu verwickeln. „Da ist nichts Weltbewegendes vorgefallen Mo, also können wir das Thema bitte lassen?“ Er blickte mich für eine Minute nur ruhig und abwartend an, nickte dann. Ich wusste dass er sich damit nicht zufrieden geben würde, aber solange ich ihm keine Bestätigung gab hatte ich nichts zu befürchten. Meine Hand glitt über seinen Brustkorb „Lass uns lieber etwas anderes machen“ ich beugte mich nach vorne, erhaschte mir einen kurzen Kuss, jedoch legte mein Freund mir schon seine Hand in den Nacken um mich schon wieder an ihn zu pressen bevor ich den Kuss wirklich lösen konnte. Ich schloss entspannt die Augen. Ich könnte mir niemals vorstellen einen anderen zu Küssen. Niemals. ___________________________________________________________________________________ Ach ja, wer zwischen durch Langeweile hat. Es gibt nun auch noch ein weiteres FF von uns :) Einfach lesen und Kommi hinterlassen. Eurer Alltags-Sadismus ist gefragt Und falls jemand über neue Kapitel informiert werden möchte einfach Bescheid geben. Kapitel 4: "Mutter-Vater-Hamster" --------------------------------- Hallo, zuerst wollten wir uns entschuldigen das es diesmal so lange gedauert hat, dafür ist das nächste Kapitel schon fertig und wird diese Woche hoffentlich noch hochgeladen :D Noch werden viiiiiele Rechtschreibfehler vorhanden sein, Kazu kam noch nicht zum überlesen. Trotzdem hatten wir uns dazu entschieden das Kapitel schon einmal online zu stellen. Hoffentlich auch in eurem Sinn. Sonst könnte das noch ne Woche dauern Dx Wir LIEBEN eure Kommentare!!!!!!! (Wenn ihr die Kommentare zu euren Kommentaren lesen wollt müsst ihr bis zum Ende des Kapitels warten :'D) Viel Spaß beim lesen und Kommis hinterlassen :D Aber eines wollen wir noch loswerden: 34 FAVOS?! Leute ihr habe Geschmacksprobleme Dx Aber wir freuen uns trotzdem :) TwinkleHearts - Choco ___________________________________________________________________________ „Mutter-Vater-Hamster“ Irgendwie war es seit meinem Kinobesuch ruhig, zu ruhig wenn man mich fragte. Seit diesem besagten Tag und meinem ‚nassen’ Angriff auf Alexander Neuring sind kaum noch irgendwelche Annäherungsversuche entstanden. Nein, abgesehen von ein paar doppeldeutigen Bemerkungen und hin und wieder ein lasziver Blick war gar nichts geschehen. Es war beinah schon schlimmer als vorher. Ich musste zu jeder Sekunde mit Perversitäten rechnen und das nagte wirklich an meinen Nerven. Mein Blick glitt zu Alex, er saß immer noch neben mir, aber nicht jetzt, denn jetzt hatten wir Psychologie. Ach ja, es stellte sich heraus das Alexander und ich mehr Fächer zusammen hatten als mir verdammt noch mal lieb war. Wozu bestanden beim Abitur denn bitte schön keine Klassen wenn es beinah trotzdem so war? Der Dunkelhaarige saß komplett entspannt an seinem Platz und lauschte den nicht gerade spektakulären Worten von Frau Beck. Sie war unsere Lehrerin in Psychologie und dafür bekannt diese auch bei jedem anzuwenden, jedoch nicht immer wirksam. Als Moni in unseren Kurs kam, ein junges Mädchen mit schwarzen Haaren, blasser Haut und hauptsächlich dunkler Kleidung, wurde sie sofort erstmal als depressiv und hilfsbedürftig eingeordnet. Dass sie solch dunkle Kleidung nur trug da sie seit zwei Jahren immer noch nicht über den Tod ihres geliebten Hamsters, Muffin, hinweg war interessierte nicht. Und sie war so scheinbar wirklich nicht. Ich hatte es einmal gewagt ihr Zimmer zu betreten, danach war ich der der dringend psychologische Hilfe benötigte! Ich sagte nur: Alles PINK! Der Fußboden bestand aus hellbraunem Parkettboden und einen pinken Plüschteppich in Blumenform. Die Wand erstrahlte in einem zarten rosa. Na ja und abgesehen von den Möbeln die ebenfalls hellbraun waren, war ALLES PINK! Der Bettbezug war PINK, die Vorhänge war PINK und von überall grinste mich HELLO KITTY an. Und die hatte eigentlich nicht mal einen Mund!!! Danach war ich paranoid! Ich sah zwei Wochen überall diese Katzen! Aber an sich war Moni ganz nett. Ein zerknüllter Zettel fand seinen Weg auf meinen Tisch und zerrte mich somit aus meinen Gedanken. Zögernd entfaltete ich das Papierkügelchen. Im Nachhinein bereute ich es. Mein Kopf warf sich in die Richtung von Alexander und ich streckte ihm liebevoll meinen Mittelfinger entgegen. Ich wusste es doch! Diese Sau! Erneut huschte mein Blick über den Zettel: Ich finde diesen Unterricht echt aufschlussreich. Ich würde dich auch gerne näher Analysieren….wir haben doch nachher Biologie oder? ;3 Musste ich noch näher beschreiben warum ich ihn hasste? Ich riss den Zettel in tausend Einzelteile, am liebsten hätte ich sie zusätzlich auch noch verbrannt! Booooooah war ich wütend! Das konnte doch nicht wahr sein! Kunst Biologie Psychologie Deutsch Mathematik Sport Das waren alles Fächer die wir zusammen hatten! Und jedes Mal zierte sein Gesicht dieses einfach nur verdammt abartige Grinsen. Aber dass Schlimmste war die Tatsache, dass es mich auch noch aufregte! Eigentlich ignorierte ich solche Menschen gekonnt, jedoch klappte es bei Mr.-Ich-Stalke-Gerne-Lulu-Maus nicht. Er war einfach da, überall und ich konnte diese Person nicht verdrängen. Ich ärgerte mich mittlerweile sogar über ihn wenn ich eigentlich schlafen wollte oder wenn ich schöne Stunden mit Mo verbrachte!!! Teilweise hatte ich das Gefühl noch meinen Verstand zu verlieren. Kaum hatte Frau Beck uns in die Pause entlassen griff ich wahllos nach meinen Unterrichtsutensilien und flüchtete gerade zu aus diesem Raum. Mir stand nur noch Biologie bevor! „Lulu!“ „Nein!“ entfuhr es mir schon fast panisch. „Jetzt warte doch mal!“ „Neeeein!“ Ich hörte wie sich seine Schritte beschleunigten und ich tat es ihm rasch gleich. STALKER! Wahrscheinlich gaben wir gerade ein verdammt lustiges Bild ab. Zumindest für alle Anderen. „Du Zicke!“ warf mir Alex an den Kopf, ich blieb darauf abrupt stehen. Jetzt war der passende Moment dafür, dass der Größere um sein Leben rennen sollte „Was hast du gerade gesagt?“ ich drehte mich zu ihm um, er war mittlerweile auch stehen geblieben und grinste mich nur herausfordernd an „Wiederhol das!“ fauchte ich ihm entgegen. Ey, ich war mir so was von bewusst ihn so was von töten zu wollen! Das unsere Mitschüler uns einfach nur verwirrt und eventuell auch neugierig musterten war mir gerade ziemlich egal. Sein Grinsen wurde breiter. „Z-I-C-K-E…“ Das war’s! Mit einem kurzen Aufschrei wollte ich mich auf ihn werfen. Ich verspürte das starke Verlangen ihn erwürgen zu wollen. …Na ja…so war zumindest der Plan. Jedoch ergriffen mich schon zwei Hände von hinten, kurz bevor ich meinen Plan in die Tat umsetzten konnte. Ich versuchte mich energisch zu befreien. Die Ringe an den Fingern der beiden Hände erkannte ich sofort. Wo kam der Penner plötzlich her? „LASS MICH LOS JULIUS!“ schrie ich „ICH TÖTE IHN! ICH WILL IHN TÖTEN!!!!“. Ich strampelte mit meinen Armen um frei zukommen. Warum war ich so verdammt klein? Ich hörte Alexander lachen „Lulu-Maus du bist echt süüüüüüß!“ meine Gegenwehr wurde stärker. „FUCK! Lucas reg dich ab!“ ich ignorierte Julius Worte „LASS MICH LOS!“ Alexander Neuring stützte sich mittlerweile an der Wand ab, hielt sich den Bauch vor Schmerzen die durch das Lachen verursacht wurden. Aber was soll’s…Gott war mir gnädig, denn ich erwischte mit meinem Hacken Julius rechten Fuß und trat mit aller Kraft auf seine Zehen. Mit einem Aufjaulen, lies der Rothaarige mich los. Pech gehabt, denn da er sonst auch nie sonderlich nett zu mir war, tat es mir nicht einmal Leid. Aber so viel dazu, als ich nämlich auf Alexander zustürmte riss dieser nur erschrocken die Augen auf und rannte ebenfalls los. Hatte da etwa jemand Angst?“ „BLEIB STEHEN!“ Schüler sprangen und entsetzt aus dem Weg. „VERGISS ES!“ brüllte der Dunkelhaarige hektisch zurück. „FEIGLING!!!“ „NEIN! NUR NICHT LEBENSMÜDE!“ „DAS HAST DU DIR SE- Mist…“ keuchend blieb ich stehen, wie konnte der Typ rennen und reden zur gleichen Zeit? Ich stützte meine Hände auf meinen Oberschenkeln ab, zog hastig die Luft ein „….selbst zu zuschreiben…“ meine Stimme war nur noch ein Japsen. Aber auch wenn ich gebrüllte hätte. Alexander Neuring schien schon über alle Berge…oder eher alle Schulflure. „Luca!“ mein Blick huschte zur Seite. Pit. „Samma…was war denn mit dir los? Sicherung durchgebrannt? Dich bringt doch sonst nichts aus der Ruhe…“ sein Atem ging schneller, wie es scheint war mir hinterher gerannt. Ich zuckte allerdings nur angepisst mit den Schultern. Durfte ich nicht auch mal austicken? Ich konnte dich mal ganz anders sein als „Wie immer“! Oder nicht? „Dazu auch noch vor Julius! Von den ganzen Schülern ganz abgesehen!“ „Na und!“ ja, Julius war eigentlich kein ‚Na und“, denn ich war mir sicher das mein Freund es spätestens heute Abend erfahren würde, wenn Mo es nicht sogar schon wusste. „Äääääääh….Erde an Luca! Was ist nur los mit dir verdammt?! Läuft da was zwischen dir und Alex? Es ist voll unnormal das du so austickst!“ ich glaube Pit verspürte den Drang zu sterben. Allerdings sagte mein Blick schon alles, er war ruhig und wir machten uns auf den Weg z Biologie. „Ich weiß auch nicht…“ meinte ich irgendwann „I-Irgendwie bringt mich dieser Neuring einfach auf die Palme…“ ich machte mir ja mittlerweile selbst Sorgen um mich. Ich hörte Pit seufzen und kurz darauf spürte ich seinen Arm um meinen Schultern „Auch wenn du Mordgelüste gegen einen Mitschüler verspürst und wahrscheinlich ab nun an die größte Lachnummer der Schule sein wirst…du bist trotzdem mein Heiratskandidat Nummer Eins…gleich neben Vera!“ ich verzog meine Mundwinkel nach unten „Ich fühle mich geehrt…aber deinen Frauengeschmack kann ich immer noch nicht nachvollziehen…wir reden immerhin von VERA!“ versteht mich nicht falsch, zu mir war die Blondine echt nett, aber ich wusste sehr wohl was für ein Miststück sie sein konnte. „Aber Lulu“ Pit lachte erfrischend „Es geht nicht nur nach dem Äußeren, man muss sich auch den Charakter anschauen!“ …joah…den meinte ich ja eigentlich auch. Ich schüttelte bloß den Kopf. Es brachte eh nichts darüber mit dem Schwarzhaarigen zu reden, er tat eh immer nur das was er wollte. Wir waren im Unterrichtsraum angekommen, Alex war noch nicht wieder da. Das war auch besser so für ihn. Ich wollte ihn immer noch um sein ‚kostbares’ Leben bringen! Ich setzte mich an meinen Platz, ließ die Tür zum Flur nicht aus den Augen. Jedoch betrat Alex erst nach dem Unterrichtklingeln mit unserer Lehrerin den Raum….allerdings nicht alleine. Meine Gesichtszüge entglitten. Waren das Tierkäfige oder eher Transportkäfige? Mäuse? Ratten? Hatte ich schon erwähnt dass ich Kleintiere hasste? „So meine Lieben!“ begann Frau Mohr den Unterricht und lies die Käfige von Alexander auf den Lehrerpult verfrachten. Egal was sie vor hatte, es gefiel mir jetzt schon ganz und gar nicht! Ich schaute zu Alexander, dieser streckte mir bloß die Zunge und setzte sich auf seinen Stuhl, ganz weit vorne, in der ersten Reihe. Weit genug von mit entfernt! „Ich habe mit Frau Beck geredet, sie meinte ihr hättet mit eurem Kunstlehrer in drei Wochen eine Kursfahrt?“ es wurde bejaht. Frau Mohr nickte „Gut, dann starten wir nun noch ein kurzes Projekt mit euch. Das Tierheim Walle war so lieb uns dafür einige ihrer Hamster zur Verfügung zu stellen…also geht ordentlich mit ihnen um!“ ich haaasste Hamster fast so sehr wie ich Neuring hasste. Die Viecher waren doch den ganzen Tag nur mit schlafen beschäftigt und in der Nacht wurden sie dann aktiv und raubten einem den Schlaf!!! „Eure Aufgabe besteht darin Paare zu bilden, vorzugsweise Mädchen-Junge, euch einen Hamster mit nachhause zu nehmen und euch zusammen zwei Wochen um ihn zu kümmern. Ihr werdet seine biologische Entwicklung analysieren und für alle aus dem Fach Psychologie auch noch das Verhalten euch gegenüber…“ war das so ein Mutter-Vater-Ding oder wie? Ich starrte wütend die Käfige an. Steeeeerbt! „Gut, dann kommt bitte nach vorn und schreibt eure Paare auf den dafür vorgesehenen Zettel. Diese werden später nicht mehr geändert! Vergesst euren Hamster nicht! Transportkisten findet ihr vor der Tür!“ das war echt ihr Ernst? Frau Mohr…ihr Ansehen bei mir war gerade drastisch gesunken! Alle standen auf, nur ich nicht. Ich weigerte mich und auch Pits auffordernder Blick konnte mich nicht daran hindern. „PIT DU SAU!“ brüllte es irgendwann. Musternd wanderte mein Kopf zu Vera, diese hatte sich bedrohlich vor meinem besten Freund aufgebaut „Du widerlicher kleiner Wurm…ich zerquetsche dich!“ was hatte Pit denn bitte angestellt? Die Blonde schien ja wirklich wütend. Aber die Erklärung folgte. Pit war ein lebensmüdes Genie! „Wie kannst du uns zusammen einfach in die Liste eintragen?!“. Ich grinste. Das war echt genial gewesen. „Ähm! Lucas hast du noch keine Partnerin?“ hörte ich meine Lehrerin rufen, ich schüttelte nur unschuldig den Kopf „Mh…da wird die Auswahl aber ziemlich eng Lucas…“ sie schien die Liste in die Hand zu nehmen, begutachtete sie gründlich „Alle Hamster sind weg….Leute, wer ist denn von euch noch ohne Partner außer Lucas?!“ mein Blick huschte über die Menge und aus irgendeinem Grund blieb er an Alexander seinem hängen. Er hatte einen Hamster in der Hand…aber stand alleine da. …Nein… Ich sah wie sich ein Grinsen auf die Gesichtszüge des Dunkelhaarigen schlich. Nein! Und zu meinem absolutes Entsetzten hob er die Hand… NEIN!!!! „Ist Alexander der Einzige?“ fragte Frau Mohr in den Raum „Scheinbar…gut lässt sich dann leider nicht ändern. Lucas, Alexander, ihr Beide seit jetzt Mama und Papa!“ Mein Oberkörper kippte nach vorne und meine Stirn schlug auf der Tischplatte auf. Das war alles nur ein schlechter Traum…Bitte. ________________________________________________________________________ PsychoKid: Danke für dein Kommentar :D Wir lieben ihn auch wenn es kein halber Roman ist ;) SMC_Smoker: Jaaaaa! Schau dir unbedingt Rapunzel an :D Der ist so was von geil! Und wir freuen uns dass auch Mo Fans hat ;) Und da du Lulus Ausraster so magst, kommt in diesem Kapitel gleich der Nächste. Maegalcarwen: Was Julius Absichten angeht liegst du gar nicht soooo falsch, aber wir wollen ja nicht Spoilern xD Und wir glauben auch dass eine Beziehung zwischen Alex und Lu echt erheiternd werden könnte, immer hin sind die ja eher wie Katz und Maus. RitsukaBeloved_Dark: Danke für dein erstes Kommi zu unseren Fanfic, hoffentlich ist es nicht das Letzte ;) Shizana: Ein großes Danke für die beste konstruktive Kritik! Beast: Wir denken Alex dankt dir herzlichst für das Handtuch xD Mo hat einfach ne verdammte Ausdauer…oder holt er sich diese Sache eventuell woanders? Weeeeer weeeeiß das schon?! Wir zumindest nicht I’D Kapitel 5: "Prit-Stifte & Funkwecker" ------------------------------------- Hey alle zusammen! Als erstes gibt es ein dickes DANKE an all die fleißigen Kommischreiber, ihr seid einfach Liebe Aber natürlich sind wir auch Glücklich über die 36 Favoriten und danken somit auch den ganzen „Schwarzlesern“ – denn auch eure Favos machen uns echt glücklich :D Leider ist dieses Kapitel ganz ohne Modiste und Choco entstanden und wurde nur von mir geschrieben, was man wahrscheinlich aus lesen wird, da ich nicht so toll schreiben kann wie die Beiden. Hoffentlich gefällt euch das Kapitel trotzdem. Eigentlich war es länger und ausführlicher, aber ich sollte es kürzen, leider. Viel Spaß beim lesen! TwinkleHearts KazuWonderland _________________________________________________________ Prit-Stifte und Funkwecker „DAS ist nicht dein ernst?!“ entfuhr es mir laut. „Lucas Mendolin Preve! Schrei deine Mutter nicht so an.“ ertönte eine gehässige Stimme hinter mir und ich fuhr wütend herum, warf dem dunkelhaarigen, hochgewachsenen Jungen einen bissigen Blick zu „HALT DEINE FRESSE!“ brüllte ich. „LUCAS!“ schrie meine Mutter entsetzt „Hör auf deinen Schulfreund an zu schreien!“ „Das ist aber kein SchulFREUND!“ verteidigte ich mich. „Das ist mir mal so was von egal! So einen höflichen jungen Mann, der sich zusätzlich so um eure Noten sorgt, wird von dir nicht so angeschrien!“ „A-Aber-„ „Kein ABER!“ meine Mutter, eine blonde Frau Mitte 40, stemmte die Hände in die Hüfte und funkelten mich aus ihren blauen Augen, sie eine perfekte Kopie meiner waren, angriffslustig an „Lucas? Willst du mir etwa widersprechen?“ auch wenn meine Mutter es nur auf eine Körpergröße von 1.55 cm gebracht hatte, ihre Haltung wirkte auf mich ziemlich bedrohlich. Ich hatte keine Wahl als den Kopf zu schütteln und meinen Blick reumütig zu senken. Dafür würde Alexander Neuring bezahlen. „Dann geh mit Alex auf dein Zimmer, zeig ihm wo er schlafen kann und macht euch daran den Hamster zu pflegen!“ herrische alte Kuh! Fuhr es mir durch den Kopf, jedoch war ich nicht ganz so lebensmüde um es auszusprechen. Ich drehte mich von meiner Mutter weg und stampfte aus der Küche, mein ‚Schulfreund’ folgte mir mit einem breiten Grinsen. Kaum hatten wir mein Zimmer erreicht ertönte ein pfeifen „Verdammt ist das hier sauber, hätte ich nicht von dir erwartet?“ ich folgte seinen Blicken. So toll fand ich mein Zimmer eigentlich nicht. Es war einmal der Dachboden gewesen. Die Decke waren mit Holzdielen überdeckt, der Fußboden war mit hellem Parkett ausgelegt und die Wand war in einem matten Weiß gestrichen. Allgemein hatte ich eher hellere Möbel, ein großes Bett, einen übergroßen Schreibtisch, einen Kleiderschrank, kleine Schränke, Regale und einen Spiegel. Halt ein ganz normales langweiliges Zimmer. Es hingen ein paar Poster von irgendwelchen Band an den Dachschrägen, einige kannte ich nicht einmal und hatte sie mir nur rann gehangen da die Poster toll aussahen oder ich wusste dass Mo sie mochte. Auf meinem Bett lag ein riesiges Sheepworld Schaf, ich hatte es vor einem Jahr zum Geburtstag bekommen – natürlich von Mo. Er fuhr wenige Tage danach für einen Monat mit Julian nach Italien und wollte mir halt etwas zum kuscheln da lassen. Er war einfach süß und unheimlich romantisch. Ein glückliches Seufzen glitt über meine Lippen. „Hängst du schon den Gedanken nach was wir hier alleine alles anstellen könnten?“ ich sah ihn nicht an, allerdings konnte ich mir das Grinsen schon denken, also drehte ich mich grimmig zu Alexander um „du hast meine Mutter um den Finger gewickelt! Was sollte diese linke Nummer?“. Ich fand das war eine berechtigte Frage. Denn eigentlich fing der Tag echt super an! Ich hatte mich gleich nach der Schule mit Mo getroffen, wir waren ein wenig in der Stadt unterwegs, bei ihm hatten wir dann meine Hausaufgaben für die nächste Woche gemacht und uns dann EIGENTLICH für Samstag verabredet. Aber nein, Neuring musste mir ja einen Strich durch die Rechnung machen. Dabei war ich so erleichtert, dass mein Freund sonderbarerweise nichts von der Aktion mit Alex auf dem Schulflur wusste. Als ich zuhause ankam stand Alexander allerdings plötzlich in MEINER Küche und unterhielt sich lachend mit MEINER Mutter! Ich wäre fast an einem Herzschock gestorben! Er hatte meine Mutter ‚zufällig’ getroffen als er ‚ganz unwissend’ an meinem Haus vorbei lief. Verdammt! Er wusste eigentlich weder wo ich wohnte, noch wie meine Mutter aussah. Das war definitiv geplant gewesen! Ich würde sogar diesen Hamster darauf verwetten das Pit dahinter steckte! Zumindest hatte er meiner armen Mutter beim Reintragen der Einkauftüten geholfen und dann stellten beide fest dass meine Mutter ja MEINE Mutter war und so kamen sie ins Gespräch. Alexander erzählte meine Mutter, dass er mein Hamster-Projektpartner war und ich ihm mit dem Hamster schon die ganze Woche aus dem Weg ging. Natürlich hatte er meiner lieben, hilfsbereiten und viel zu naiven Mutter auch erzählt, dass der ARME Alexander Neuring seinen Schlüssel vergessen hatte und seine Eltern bis zum nächsten Samstag im Urlaub waren. Der kleine Alex kannte hier ja noch niemanden und wusste nicht wo er bleiben sollte… Oh mein Gott…Bitte…den Rest könnt ihr euch doch schon denken oder? Jaaaa! Richtig hundert Punkte an die Dame mit den blauen Strähnen im Haar! ER WÜRDE EINE WOCHE BEI MIR BLEIBEN!!!!!!! Das war doch so was von geplant! „Was für eine linke Nummer?“ riss mich der scheinheilige Unterton des Dunkelhaarigen aus meinen Gedanken. Er ging auf den Käfig, in der der Hamster bei mir lebte, zu. Sein Blick wanderte über das total träge daliegende Tier. „Süß!“ ertönte es von Alexander und ich schnaubte nur „Was ist daran süß!? Hast du dir das Ding mal angeschaut? Das sieht eher aus wie eine Hamsterratte! Es hat einen langen Schwanz!“ er lachen lies mich zusammen zucken. Boah ich hasste seine Lache! „Der kommt halt ganz nach Papa!“ erklärte Alex. „Das hättest du wohl gerne!“ fauchte ich entrüstet auf. „Was? Den langen Schwanz?“ „Nein! Äh…Doch! Na Beides! Ich bin sicher nicht die Mama!“ „Ohhhhhh“ „Hey! Ich bin nicht die Mama!“ „Nicht die Mama! Nicht die Mama!“ der Dunkelhaarige kicherte und ich kam mir ziemlich verarscht vor „Hör auf damit! Das ist mein Zimmer! Meine Regeln!“ „Ohhhhhhhh“ „BOAH FICK DICH!“ „…“ Ha! Es hatte ihm die Sprache verschlagen! „Ganz ehrlich…“ ich blickte den Ältere verwirrt an, er klang ungewohnt ernst „Ich denke…ich würde es tun wenn man es könnte.“ Ich hätte es doch eigentlich wissen müssen oder? „Du bist so räudig!“ – „Ja, aber lieber Lulu, bedenke! Ich habe es nach nur 3 Wochen in dein Bett geschafft!“ das breite Grinsen auf seinen Lippen erschlug mich und meine Miene verfinsterte sich „Du wirst sicher nicht in meinem Bett schlafen! Der Boden ist gut genug für dich!“ als wäre ich so gestört diesen Grabscher in mein Bett zu lassen. Schon alleine die Vorstellung das Mo unangekündet kommen könnte und das sehen würde – gut das wäre mir bei jedem Anderen sicher genauso unangenehm! Das Grinsen wuchs „Das werden wir ja noch sehen!“ „Ach ja, noch mal zu dem Hamster, Lucas!“ hatte er ganz ernsthaft meinen Namen gerade nicht verniedlicht? Ich war geplättet! „Das ist so ein chinesischer Zweighamster, die haben halt einen längeren Schweif!“ ich nickte. Aha, das erklärte diesen komischen Schweif an diesem Tier. Gut, es sah nicht aus wie ein Rattenschwanz, jedoch war es mir nicht geheuer. Besonders wenn der Hamster dich nachts mit seinen großen Kulleraugen anstarrte. Gruselig. Ich war echt glücklich das meine Mutter gegen solche Tiere leicht allergisch reagierte und wir so was daher nie hatten. „So und wie geht es unserem Alex-Junior heute so?“ sprach der Ältere mit dem Tier. „Hättest du wohl gerne!“ „Was denn? Gefällt dir der Name nicht?“ „Er hat schon einen!“ ja, ich hatte der Hamsterratte schon einen Namen gegeben. „Aha und der wäre?“ „Prit-Stift…“ „…“ „…“ „Das ist jetzt nicht dein Ernst?“ er schaute mich ungläubig an „Wie kannst du unser Kind nach einem Klebestift benennen?“. „Mir viel nichts Besseres ein! Aber der Name bleibt! Außerdem haben WIR kein Kind!“ Neuring schnalzte genervt mit der Zunge „Okay…aber nur wenn ich dich dann Mendolin nennen darf!“ booooooooah! Mein Blick verfinsterte sich „Wenn du das jemals irgendjemanden sagst….ich schwöre bei Gott, ich töte dich!“ eigentlich hatte ich die Hoffnung bedrohlich und angsteinflösend rüber zu kommen, jedoch fing Alex wieder an zu kichern „Gut, Mendolin, dann bist du nur Mendolin wenn wir alleine sind~“ Ohne es zu wollen lief ich bei seiner Tonlage rot an, wenn er wollte hatte er so eine verruchte Stimme, schrecklich. „WIR SIND NICHT ALLEINE!“ ich deutete auf Prit-Stift „Der Hamster ist da!“ Alexander zuckte nur mit den Schultern, stand auf uns ließ sich einfach auf mein Bett fallen „Huiii~“ Ganz ehrlich, würde meine Mutter mir nicht im Nacken sitzen, hätte ich diese perverse, aufdringliche Nervensäge schon längst aus meinem Haus – nein – aus meinem Stadtviertel verbannt! So weit weg wie möglich! ~ Ich konnte es immer noch nicht fassen! Es war Samstagabend um 22.30 Uhr und anstatt bei meinem Freund zu sein saß ich seit einer geschlagenen Stunde mit ALEXANDER NEURING vor einem Käfig in dem ein Hamster wie auf Speed hin und her rannte. Zudem meine Laune eh im Keller war. Denn gestern Abend musste ich, zu meinem entsetzten, feststellen dass meiner Cousine die aufblasbare Matratze mit auf Klassenfahrt genommen hatte und da diese auf meine Frage hin ob Alexander in ihrem Zimmer schlafen könnte, am Telefon einen halben Tobsuchtsanfall bekommen hatte musste dieser wirklich in MEINEM BETT schlafen, mit mir, denn ich durfte auch nicht bei meiner Cousine schlafen. Diese Ziege! Allerdings hatte er wirklich die Finger von mir gelassen, vielleicht kam meine Drohung, dass er auch gut und gerne auf dem Boden schlafen konnte, überzeugend rüber? Jedoch sank meine Laune heute Morgen noch tiefer, denn Alex konnte kein normaler Mensch sein, sicher war er ein Alien oder irgend so ein Experiment aus irgendeinem Forschungslabor! An jedem, wirklich jedem Morgen kämpfe ich mit meinem Haar, um es zubändigen und versuche verzweifelt meine Augenringe zu kaschieren. Aber nicht Alexander Neuring, die Perfektion im Menschen! Er stand auf, seine Haare lagen bis auf jede Strähne makellos und seine Augen strahlten gerade zu in morgendlicher Frische. Ich hasste ihn glatt noch mehr als vorher. Abgesehen von seinem Charakter musste er doch irgendein Manko haben oder? Irgendein schmutziges Geheimnis? Es konnte doch niemand perfekt sein?! Oder doch? Vor meiner Mutter benahm sich Alexander wie ein Samariter, sie himmelte ihn gerade zu und beteuerte heimlich dass sie ihn doch viel lieber als Schwiegersohn hätte. Was hatte sie an meiner zweijährigen Beziehung mit Mo noch nicht mitbekommen? Gut, es viel auch schon die Frage ob er nicht ihr heimlicher Geliebter werden wollte. Natürlich nur als Spaß...hoffte ich. „Warum bist du eigentlich zu allen so nett und zu mir so beschissen?“ „Wie meinst du das?“ antwortete Alex leise. Wir wanden unsere Blicken nicht vom Hamsterkäfig ab, beobachteten weiterhin ruhig das Tier „Ich bin zu dir netter als zu einigen Anderen…“ „Mh…davon bekomme ich aber relativ wenig mit!“ es klang energischer, allerdings hob ich meine Stimme nicht an. Irgendwie mochte ich diese Stille geraden, außer unsere Stimmen und die Geräusche von Prit-Stift war nichts zuhören. „Was mache ich denn so wahnsinnig schlimmes?“ „Na ja, ständig wirfst du mir irgendwelche perversen Sachen an den Kopf, bedrängst und begrabbelst mich…du nistest dich ohne Erlaubnis in meiner Familie ein!“ „…Ich mag dich halt…“ „Ach so zeigt man also jemanden das man einen mag?“ ich schnaubte leicht. „Was soll ich denn bitte anders machen? Du hasst mich immerhin seit der ersten Sekunde und das obwohl ich dir nichts getan habe!“ irgendwie hatte er ja recht, ich konnte mich hier, mit ihm, ja auch normal unterhalten – mehr oder weniger. Ich seufzte „Aber ich mag dich nicht auf diese Weise, ich habe einen Freund….“ Nun war Alex an der Reihe zu schrauben „Das ist ein Grund, aber kein Hindernis!“ „Falsch! Das ist kein Grund…aber ein Hindernis“ „…“ gab er sich geschlagen? „Denk aber gar nicht dass ich aufgebe!“ murrte der Ältere neben mir, kritzelte irgendwas auf den Block mit unseren Notizen in Bezug auf den Hamster „Ich versuche immer das zu bekommen was ich will!“ erklärte Alexander mir trotzig, er klang irgendwie wie ein kleines Kind. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen „Du bist ja so ein Idiot!“ „Siehst du?“ hä? Was sollte ich sehen? Scheinbar bemerkte er meinen verwirrten Blick, jedoch hob er nur die Hand uns piekte mir gegen die Stelle an der meist meine Grübchen waren wenn ich grinste „Du bist total hübsch wenn du grinst, du machst das viel zu selten…!“. Es passierte und es passierte ohne Vorwarnung und ohne dass ich es wollte: Ich wurde feuerrot im Gesicht. Beinah schon panisch sprang ich auf, die Decke die bis eben noch über meinen Schultern lag viel zu Boden und Prit-Stift wand sich erschrocken zu uns um. „I-Ich gehe dann mal schauen ob wir noch Knabberzeug haben!“ und weg war ich auch schon, nichts ahnend das ich einen total verwirrten Alexander zurück ließ. Allerdings war ich nicht minder durch den Wind. Was war das eben gewesen? Ich blieb hinter der geschlossenen Zimmertür einen Moment stehen, fuhr mir mit der Hand über mein rasendes Herz. Sicher hatte das nichts zu bedeuten, jedoch hatte ich mich in diesem Moment ziemlich gefreut. Mo hatte mir nie gesagt dass er mein Grinsen mochte… Na ja, vielleicht war Alexander ja doch gar nicht soooo schlimm. Er schien auch nette Seiten zu haben, irgendwo. Es war scheinbar dieses typische Syndrom, wenn andere Menschen dabei waren war er ein Arsch und wenn man mit ihm alleine war schien er überraschend…charmant… Kopfschüttelnd setzte ich mich in Bewegung, jetzt da ich schon aus dem Zimmer geflüchtet war musste ich auch mit dem Knabberzeug zurückkommen, sonst könnte er bemerken dass es nur eine Ausrede war. Als ich im Erdgeschoss am Flur vorbei lief blickte ich zuerst auf die Schuhe. Alex seine schwarzen Vans, Mama ihre Absatzschuhe und meine Schuhe. Das hieß Papa war immer noch nicht zuhause. In letzter Zeit musste er immer öfters Überstunden machen, sogar am Wochenende. Ich seufzte. Es wurde irgendwie immer schlimmer. Besonders da er sogar zuhause ziemlich abgelenkt wirkte. Ich riss mich zusammen, wollte mir darüber keine weiteren Gedanken machen. Es war seine Entscheidung wie er sich von seinem Chef ausnutzen lies. Im Wohnzimmer fand ich sogar noch einige Chips, also griff ich mir die Packung und kehrte in mein Zimmer zurück. Alex hockte immer noch vor dem Käfig. Mit müden Augen schaute er zu mir auf als ich die Tür schloss und auch ich konnte mir ein Gähnen nicht verkneifen. „Lass uns ins Bett gehen!“ meinte ich nur, warf die Chips auf meinen Schreibtisch. Der Ältere nickte und rappelte sich auf, ging mit beiden Bettdecken zurück zum Bett „Gute Idee…“ wurde er vielleicht erst handzahm wenn er müde war? Gut ich war auch nicht besser, ich glaube ich könnte nicht einmal mehr wirklich kontern wenn er mich sticheln würde. Ich packte meine Schlafshort und mein Shirt, ging ins Bad um mich umzuziehen. Nach dem mich Alexander gestern Abend, ohne jedes Anzeichen eines schlechten Gewissens, beim umziehen beobachtet hatte weigerte ich mich auch nur mein Shirt vor ihm auszuziehen! Er war ein Spanner! Ich putzte mir noch die Zähne und beendete meinen Badezimmeraufenthalt für heute mit einem raschen gang auf die Toilette. „Boah! Was soll das! Rutsch gefälligst!“ zeterte ich los als ich mein Zimmer betrat und Alex mehr als großzügig mein Bett einnahm. Schmarotzer! Ich ging zum Bett, hatte eigentlich vor ihn weg zu schieben, allerdings schien er wirklich schon zu schlafen. Sein Atem war ruhig und gleichmäßig. Sein Gesicht sah komplett entspannt aus. Gruselig. Ich konnte nicht genau sagen woran es lag, allerdings ergab ich mich, schaltete das Licht aus und legte mich zu ihm. Die wirklich ätzende Geräuschskulisse die Prit-Stift erzeugte versuchte ich auszublenden. Unruhig lag ich Alex gegenüber, schaute ihm direkt ins Gesicht, er sah irgendwie voll lieb aus wenn er schlief. Eigentlich müsste ich einen richtigen Hass auf ihn haben, allerdings war sie leicht verflogen. Ich hatte, unerlaubt, ein Telefonat von Alex mitgehört. Scheinbar hatte er wirklich keine Schlüssel und auch keine Verwandten in der Nähe. Es war also nicht gelogen gewesen. Ein Seufzen glitt über meine Lippen. Wir verstanden uns sogar relativ gut, zu meinem Erschrecken. Zumindest würde Anfang nächster Woche jemand herfahren und Alex Ersatzschlüssel vorbei bringen. Er würde demnach nicht eine ganze Woche hier bleiben. Eigentlich sollte ich mich ja freuen, aber ich konnte mir denken dass dann alles wieder wie vorher werden würde. Er würde mich am laufenden Band provozieren und ich würde ihm wieder den Hals umdrehen wollen. Schon komisch, es waren nicht einmal ganz zwei Tage die er hier war und irgendwie…ich mochte ihn. Ja, so konnte ich es sagen, sogar sein laszives Lächeln wirkte harmloser als sonst. Ich schloss meine Augen, wieder ein Seufzen. Wenn alles wirklich so kommen würde dann stünde mir das schlimmste sicher noch bevor – die Klassenfahrt. Ich konnte dort vor seinen Gemeinheiten nicht einmal fliehen und er war ja wirklich schrecklich, auch wenn ich nicht verstand warum er dennoch meinte er würde mich mögen. War es vielleicht eine Lüge weil meine Mutter ihm ein Schlafplatz angeboten hatte? ~ „Irgendwie sieht das Ding dicker aus als in dem Buch…“ sagte ich an Alex gewand. Mit einem Buch über chinesische Zwerghamster saß ich vor dem Hamsterkäfig und versuchte herauszufinden was wir für das Ding so gutes tun konnten. Es war mittlerweile Sonntag und schon morgen würde Alexander nachhause gehen. Gleich nach der Schule. „Weiß nicht, vielleicht hast du Prit-Stift einfach zu viel Futter gegeben…“ Alex schaute von meinem Bett aus zu mir hinunter, blickte von der CD-Hülle auf die er in der Hand hielt. Es war eine von Mos CDs, manchmal war er so oft hier das viele Dinge schon ihr zuhause hier gefunden hatten. Seine Zahnbürste, einige Klamotten, CDs, DVDs, ich war mir sicher sogar schon Bücher aus seiner Universität zwischen meinen Schulutensilien gefunden zu haben. „Quatsch!“ pampte ich den Dunkelhaarigen an „Ich habe alles genau nach Anleitung gemacht!“ war doch die Höhe mir so was zu unterstellen! „Das heißt aber nicht immer dass es auch richtig ist!“ gab er zurück, wollte er Streit oder so? „Ach halt doch die Klappe!“ gab ich patzig zurück, starrte wieder auf das Buch. Ich war überzeugt alles richtig gemacht zu haben! Pah! Als würde ich bei solch einer einfachen Sache einen Fehler machen! „Ja, ja Mendolin…“ es war nur ein flüstern des Älteren, dennoch konnte ich es genau hören „Boah! Du kannst auch heute schon rausfliegen! Undankbares Stück!“ – „Lieber Lulu-Maus! Wenn dann muss ich Rebecca dankbar sein!“ ich drehte mich ungläubig um. Was war das denn jetzt? Er war mit meiner Mutter schon per Du? Wollte der Typ mich verarschen? Meine Mutter kannte Mo seit fünf Jahren, von denen wir seit zwei zusammen waren und ich war mir bis heute sicher das meine Mutter Mo die Zunge raus schneiden würde, würde er sie mit Rebecca anreden. Alexander blickte auf und grinste nur blöd vor sich hin. Na toll. Alle waren gegen mich! Hatte ich gestern Abend noch gemeint, dass Alexander ja ganz nett war? Haha. Ich nehme es zurück – Neuring war und blieb ein Arsch! Ich würde ihm die ganze Woche das Leben zur Hölle machen! Er würde für dieses Wochenende bü-„ – „Bei Preve!“ ... … … … Hä? Was war denn jetzt los, irritiert drehte ich mich erneut zu meinem ungebetenen Gast um. Der war doch jetzt nicht wirklich? Ich hatte es gar nicht gehört! Mein Gesicht wurde schneeweiß „Schatz, irgend ein Mo für dich…“ Meine Gedanken rasten hin und her, rauf und runter. Mein Gehirn wollte die sich gerade abspielende Szene gar nicht verarbeiten. Ich auf dem Boden, Alexander auf meinem Bett, er hielt unser Haustelefon in der Hand…war rangegangen. Und wer war am Telefon? Was hatte er gesagt? Schatz? Mo? …MO! Wie von der Tarantel gestochen sprang ich auf riss dem Dunkelhaarigen das Telefon aus der Hand „SAG MAL HAST DU SIE NOCH ALLE!?“ entkam es mir viel zu leise für meinen Geschmack. Meine Hand griff ganz automatisch nach dem Funkwecker auf meinem Nachttisch und das Gerät raste auf Alex herab. Ein kurzer Aufschrei und er schlug die Hand an das Auge „SCHEIßE!“. Oh ja, hoffentlich hatte er Schmerzen „VERRECK DOCH!“ brüllte ich noch einmal bevor ich mit dem Telefon in der Hand aus meinem Zimmer floh. Ich schmiss die Tür hinter mir zu, verkroch mich ins Badezimmer „M-Mo?“ fragte ich leise. Keine Reaktion, allerdings lief das Telefonat noch. Er hatte nicht aufgelegt. „Mo?“ oh ha, meine Stimme zitterte etwas, hoffentlich reimte er sich aus dem was er mitbekommen hatte nicht irgendwas zusammen. Darin war mein Freund Profi. „Wer war das?“ „Du ich kann das erkl-„ „Lucas, wer zum Teufel war das?! Was hat ein anderer Kerl in deinem Zimmer zu suchen? Und warum nennt er dich SCHATZ!?“ „Das war Pit.“ es klang eher wie eine Frage. „Lucas!“ ein bedrohliches knurren drang an mein Ohr. Er war definitiv sauer. „E-Ein Schulfreund hat dieses Wochenende bei mir übernachtet, er hat seinen Wohnungsschlüssel vergessen und Mum meinte er könnte solange hier bleiben bis seine Eltern aus dem Urlaub kommen!“ ich sprach viel zu schnell, teilweise war ich mir nicht einmal sicher ob Mo mir überhaupt folgen konnte „Wirklich, da ist nicht mehr, er ärgert mich nur gerne und er weiß dass ich einen Freund habe! Und…ach Mo, sei bitte nicht böse!“ „Ich bin nicht deswegen böse…“ „Warum dann?“ „Du hast mich versucht anzulügen! Warum?!“ täuschte es oder klang seine Stimme nun anklagend? „W-Weil ich doch weiß dass du immer so schnell böse wirst…“ „Das stimmt überhaupt nicht!“ protestierte mein Freund „Würdest du nicht ständig mit anderen Kerlen flirten müsste ich nicht ständig sauer sein! Genauso wie du mir noch nichts von diesem Alexander aus deiner Klasse erzählt hast!“ Juli diese scheiß Petzte, musste ihm nicht irgendwann mal die Zunge abfaulen? „Ich flirte nie mit irgendwelchen Kerlen! Hör auf mir das ständig zu unterstellen!“ nun wurde ich wütend, ich hasste, abgesehen von Alexander, nichts mehr als diese Momente in denen mir mein Freund mir irgendwelchen Mist unterstellte. „Und von Alexander gibt es nichts zu erzählen, da dort nichts ist was ich dir erzählen kann!“ Ein spöttisches Geräusch kam von meinem Freund „Erzähl nicht! Ihr seid ja schon ein Herz und eine Seele! Und überhaupt, wer ist der Typ bei dir? Kenn ich ihn…?“ Es nervte! Warum tat er jetzt so als hätte er meinen Verteidigung gegenüber der Unterstellung mit dem flirten nicht gehört? „Nein, du kennst ihn nicht! Außerdem hasse ich Alex! Da kann niemals etwas mit Herz und Seele sein! Er ist ein blöder Penner!“ „Also ist er bei dir?“ verdammt? Woher wusste er das immer? „Er ist aber morgen wieder weg…“ meine Stimme war ganz leise geworden. „Ich kann’s nicht glauben! Ich komme vorbei!“ „WAS? Nein! Mo! Es ist doch alles okay! Bitte. Wir machen doch nebenbei nur die Sache mit dem blöden Hamster von der ich dir erzählt habe. Bitte man…MO!“ „…“ „Mo?“ „Ey, Lu. Das ist scheiße von dir!“ schon wieder war ich Schuld oder wie? Wäre Mo nicht so fürchterlich eifersüchtig hätten wir das Problem gar nicht! „Holst du mich morgen von der Schule ab? Dann kannst du ihn dir anschauen! Er kann mit dir eh nicht mithalten…ich liebe doch nur dich…“ Ich hörte Mo seufzen und das hieß er würde sich ergeben. Yeah! Sollte ja auch bitte so sein. „Ist jetzt alles wieder gut?“ fragte ich meinen Freund zaghaft und er stöhnte nur genervt „Ja, was soll ich auch anderes machen wenn du mir so’ ne Liebeserklärung machst?“ tja, das wüsste ich auch nicht. „Also sehen wir uns morgen?“ „Ja klar…und Lu, ich liebe dich auch…“ Damit war das Telefonat beendet, passend, denn an der Badezimmertür klopfte es „Lucas! Ey ich brauch ein Kühlakku du hast mich voll erwischt!“ die Stimme drang nur gedämpft durch die Tür, aber sie klang trotzdem verdammt leidend. Und auch wenn ich wusste, dass ich eines haben sollte, von einem schlechten Gewissen war nicht die Spur. „Na zumindest bist du noch am leben!“ seufzte ich und schloss die Tür auf. WOAH! „Scheiße! Das wird blau!“ entkam es mir entsetzt als ich Alex in die Augen schaute. Das rechte war leicht angeschwollen und verfärbte sich langsam. „Ach ne!“ fuhr er mich an. Böser Funkwecker! „Mach mich nicht so an! Du hattest es verdient! Du wusstest das MO mein FREUND ist!“ nicht mit mir mein Lieber! Ich schupste ihn leicht weg „Geh in mein Zimmer ich hole was für dein Auge!“ Eigentlich war es wirklich Neurings eigene Schuld! Er hatte diese brutale Seite in mir erst zum Vorschein gebracht! Eigentlich beleidigte ich nie jemanden ernsthaft und schlagen schon gar nicht! Aber meine Mutter durfte das nicht sehen, obwohl, wahrscheinlich würde sie nicht einmal glauben dass ich für sein Auge verantwortlich war. Lucas das Unschuldslamm. Zurück in meinem Zimmer setzte ich mich mit dem Kühlkissen und einem neuen Küchentuch neben Alexander auf mein Bett, wickelte das Kühlkissen in das Tuch ein und drückte es dem Älteren aufs Auge „Autsch, verdammte!“ ich grinste leicht „Wenn du noch fluchen kannst ist ja alles halb so wild!“ ich kicherte leicht. Scheinbar wurde ich ein Sadist. „Verarschen kann ich mich allein…du gewalttätiges Monster!“. Jetzt hatte ich aber Angst. „Du musst das Positive sehen Alexander!“ „Und das wäre?“ Ich kicherte wieder „Du kannst allen erzählen, dass du dich mit einem bösen Schwulenhasser geprügelt hast. Er liegt jetzt total fertig im Krankenhaus und du hast es mit nur einem blauen Auge überstanden!“ „Ja klar und wen soll ich damit beeindrucken? Die Weiber? Ganz toll?“ „Mich? Ich tue einfach so als wäre nicht ich es gewesen und bewundere dich ein wenig vor den Anderen, dafür erzählst du meiner Mutter nicht dass du es mir zu verdanken hast!“ „Und darauf soll ich mich einlassen? Ne, das reicht nicht!“ „Und was willst du dann?“ ich ahnte böses als ich sein Grinsen sah. „Einen Kuss!“ Boaaaah! Alex du Arschloch, ich habe es doch beinah vermutet. Ich riss meine Augen entsetzt auf und wollte gerade wieder zuhauen, aber er hielt mich am Handgelenk fest „Du bist ein richtiger kleiner Schläger!“ der Dunkelhaarige lachte, ich knurrte ihn nur wütend an „Nein! Nur bei dir!“ – „Lu, ich fühle mich geehrt!“ schieb dir deine Ehre meinetwegen in den Hintern! „Okay! Aber nur EINEN Kuss!“ Neuring schien zu überlegen „Na ja…eigentlich zwei…du hast mich immerhin vor unserem Kind geschlagen und angeschrien!“ er deutete in Richtung von Prit-Stifts Käfig. „Aaaaaalexander Neuring!“ ich drückte ihm das Kühlkissen wieder fester aufs Auge. Er stöhnte vor Schmerz. Ey, das machte Spaß. „Gut, gut, gut! Dann nur einer!“ ich nickte zögernd. Ich sah wie der Ältere sich nervös über die Lippen leckte und musste schlucken. Es war ja nur ein Kuss. Nur ein einfacher, super simpler Kuss ohne irgendwelche Hintergedanken. Zumindest von meiner Seite aus. Vorsichtig ließ ich das Kühlkissen auf das Bett sinken, Alex beugte sich etwas zu mir hinunter. Meine Hand war durch die Kälte des Kissens ganz taub und kribbelte. Mein Hals wurde trocken und mein Herz schien gleich durch meine Speiseröhre seinen Weg in die Freiheit zu finden. Unsere Lippen trennten nur noch wenige Zentimeter und ich starrte Neuring wie gebannt an. Irgendwie wurde mir jetzt gerade erst bewusst zu was für einem Mist ich zugesagt hatte. Würde ich Mo dann nicht quasi betrügen? Nein, war ja nur ein Kuss. Obwohl für ihn war es ja schon ein Betrug wenn ich einen anderen Typen nur anschaute. Zwar nicht bei jedem, aber bei einigen. Ich spürte eine Hand des Älteren auf meiner Hüfte, die Andere auf meinem Oberschenkel und irgendwie machte das meine momentane Situation nicht gerade besser. Ehe ich noch genauer darüber nachdenken konnte hatte ich mich schon auf Alexander gestürzt mich über ihn gebeugt und… „Das ist jetzt nicht dein ernst…?“ der Ältere klang erst skeptisch, dann begann er zu lachen und ich wurde feuerrot „Das ist nicht lustig!“ protestierte ich mürrisch! „Alter, Lu du bist so was von verklemmt!“ er lachte weiter, ich boxte ihm in den Magen. Ich wollte gar nicht wissen wie lädiert er nach diesem Wochenende aussah. Ich hatte Alexander einen Kuss auf sein blaues Auge gedrückt. Immerhin hatte er nicht gesagt wo ich ihn küssen sollte. Er hatte nur von einem Kuss geredet! Ha! „Wehe du erzählst das jetzt irgendwem! Ich töte dich!“ ich hob drohend den Zeigefinger und schaute den Dunkelhaarigen von oben böse an. Er grinste. „Gut, aber meinen Kuss werde ich mir trotzdem irgendwann noch holen, dann wenn du so überhaupt nicht damit rechnest!“ irgendwie hatte ich das Gefühl er würde mir drohen und ja, ich kam mir bedroht vor. „Wage es dir ja nicht! Sonst läuft dein linkes Auge Partnerlook!“ „Jetzt habe ich aber Angst!“ er lachte und ich griff nach seinem Hals um Alexander zu würgen. ~ ~ ~ Alexander Neuring hatte das Wochenende bei mir mehr oder weniger lebendig bestanden. Er hatte nur ein blaues Auge, leicht Würgemale und eine beachtliche Anzahl von schimmernden Flecken mitgenommen. In der Schule erzählte er wirklich die Story mit dem Schwulenhasser und ich tat eins oder auch zwei Mal ganz beeindruckt. Pit erzählte ich natürlich die Wahrheit, aber erst nach dem ich ihm mitten auf dem Schulhof meine Limonade über den Kopf geschüttet hatte. Denn Alexander hatte meine Adresse wirklich von meinem besten Freund gehabt! Dieser Verräter. Ach ja, Neuring und ich bekriegten uns genauso wie vor dem Wochenende auch. Wie das Treffen mit Mo lief? Ganz gut, Neuring ist mit einem kurzen „Viel Spaß euch noch“ an meinem Freund und mir vorbei. Ich hatte Mo dann beteuert, dass er der Einzige in meinem Leben war – was auch stimmte – und er musste sich damit zufrieden geben. Ich glaube ich wäre sonst auf dem Schulhof explodiert. Ja, durch mein verquertes Wochenende war ich am Montag eh sehr…impulsiv. Total untypisch für mich. Ich hasse dich Neuring! Alles deine Schuld! Aber viel wichtiger war der Mittwoch! Jaaaa, wisst ihr och als ich zu diesem Perversen meinte das Prit-Stift irgendwie dick aussieht? …Tja, auf mich wollte ja niemand hören! ~ ~ ~ „WAS BRÜLLST DU SO!“ schrie mir mein Projektpartner durchs Telefon entgegen. Irgendwo konnte ich es ja verstehen, es war Mittwochabend, fast Mitternacht. ABER das war ein Notfall! Ein verdammt großer Notfall. Na ja, eigentlich war er eher klein und es waren viele und sie waren nackt! OH MEIN GOTT! „DU MUSST HER KOMMEN!“ brüllte ich hysterisch durch den Hörer „ES GEHT UM PRIT-STIFT!“ ich lief in meinem Zimmer auf und ab, konnte es nicht fassen dass ich Alexander Neuring wirklich mal darum bitten würde herzukommen. „LUCAS!“ erwiderte der Dunkelhaarige laut „Beruhig dich, was ist den los? Ist er tot? Ey, dafür kannst du echt nichts u-„ ich fuhr auf „NEIN!!! Er lebt!“ ich musste mich zusammenreißen nicht gleich wieder lauter zu werden, ein Wunder das meine Eltern noch schliefen, geschweige denn meine Cousine. Ich war kurz davor zu heulen „Oh Gott…bitte du musst unbedingt kommen!“ Ich bettelte beinah und Alex ergab sich mit einem genervten Stöhnen „Ey, ich werde auf Klassenfahrt jeden Abend in deinem Bett schlafen, wenn es nicht wichtig ist!“ – „Okay, aber bitte beeile dich!“ Ich lief vor meiner Haustür eine halbe Stunde von einer Hecke zur Nächsten, bis sich am Anfang unserer Straße eine Person in der Dunkelheit abzeichnete „A-Alex!?“ fragte ich und begab mich rasch zum Gartenzaun, öffnete das Tor. Er war es wirklich. „Das du mich freiwillig anrufst, erinnre mich daran mir ein Kreuz in den Kalender zu machen.“ Er keuchte und war voller Schweiß, einzelne Strähnen seiner dunklen Haare klebten an seiner Stirn. Er schien gerannt zu sein. Aber darum konnte ich mich nicht kümmern! Ich packte ihn sofort am Arm, zog ihn in mein Elternhaus, schloss die Tür hinter uns und dirigierte ihn weiter in mein Zimmer, wo ich Alexander erst vor dem Käfig wieder los ließ. Er stand mit einem fragendem Gesichtsausdruck davor „Und nun?“ hektisch öffnete ich den Käfig, hob eine der Holzkisten die wir als Haus reingestellt hatten hoch. „WA-„ das Gesicht des Dunkelhaarigen entglitt „A-Aber wie? Ey, wir bekommen so’ ne fette Sechs!“ sollte mich das aufmuntern? Fehlgeschlagen! „Sag so was nicht!“ ich wimmerte leicht „Prit-Stift musste schon schwanger gewesen sein, anders kann ich es mir nicht all die kleinen Prit-Stifte erklären…“ ich krallte mich mit einer Hand in dem Stoff seine Pullis fest. „Außerdem…ich dachte der Hamster wäre …. na ja … ein Kerl…“ der Ältere nickte nur „Was machen wir jetzt?“. Alex schien zu überlegen „Was sollen wir groß tun? Sie ertränken?“ mein Blick löste sich von den Minihamstern und raste zu Neuring „NEIN!“ drehte er jetzt durch „War ja nicht ernst gemeint!“ verteidigte sich Alex ruhig „Wir müssen sie am Freitag mitbringen…wir haben eh keine andere Wahl…“ er hatte Recht. Nur war mir ganz mulmig zumute. „Wir sind grottige Eltern…“ meine ich leise, doch Alex lachte nur „Na bei uns kann eh nichts Besseres bei rauskommen“ Arsch! Aber es stimmte schon…irgendwo. „Danke dass du gekommen bist…“ „Immer wieder gern!“ er wuschelte mir durchs Haar und es war das erste Mal, dass mich sein blödes Grinsen nicht störte. Vielleicht lag es auch etwas daran dass das blaue Auge Bestrafung genug war. ~ ~ ~ Am Ende kam es doch nicht so schlimm. Im Grunde konnten wir ja wirklich nichts dafür. Aber unsere Lehrerin hatte uns trotzdem zur Sau gemacht. Sie wollte wohl ihren Frust bei uns ablassen. Dumme Ziege. Dafür konnten wir ja nichts das man dort, wie sie die Tiere her hatte, die Hamster nicht ordentlich nach Geschlecht sortiert hatte. Vielleicht sollte ich aber noch erzählen dass ich mir in zwei Wochen Prit-Stift abholen würde. Irgendwo war er…oh nein…sie ja doch nicht so eklig und nervig. _________________________________________________________ Sunnigirl Eigentlich war dieser Titel nur ein Witz von Modi, jedoch hat der uns Weibern so gut gefallen dass wir ihn am Ende sogar genommen haben. Maegalcarwen Falle nicht zu oft unter den Tisch, wir haften nicht für Verletzungen die während dem lesen passieren ;) Jaaaaa aber irgendwie hat die Mama-Papa-Sache Lulu gar nicht so aufgeregt zu haben wie erwartet ;) RitsukaBeloved_Dark Ja irgendwie steht jeder darauf dass Lucas hin und wieder gerne austickt. Aber ich denke in diesem Kapitel war er wirklich böse…ABER sie sind sich näher gekommen xD Candydivepinkyheaven Ich hoffe die Frage ist mehr oder weniger nicht geklärt irgendwie xD Obwohl ich glaube jeder kann es sich denken ;) Ich mag deinen Namen *//^//* Shin-ya Jaaa, Mo gehört dir xD Du musst ihn nur im äußersten Notfall teilen ;) xXMomokoXx Jaaaa ich fand die paar Tage zwar ganz gut aber ich hätte cuh gern die ganze Woche zum lesen gegeben…» Aber das waren 30 Wordseiten und die anderen Beiden hatte ja recht damit das ich es kürzen sollte aber das 20 Seiten weg mussten war echt schwer Dx sahne-4-live Ach der Hamster wird es schon überleben xD beast In meinen Gedankengängen zumindest ist alles von der Lehrerin geplant Dx Kapitel 6: "Überzuckerte Träume" -------------------------------- WOOOOOAH!!! 43 Favos...ohne Witz....wir glauben wir lieben euch Q____q Also wir wissen jetzt nicht das jetzt viel ist, wir können uns ja doch immer nur bei den Kommis mit anderen Schreibern vergleichen. Aber wooooooooooooah. Wir waren schockiert, aber halt auf eine glückliche Art und Weise :'D Es tut uns mächtig Leid, dass es diesmal so verdammt lange gedauert hat :( Aber eine Mexxlerin aus unserer Dreiergruppe hat sich etwas ...zuuuuuuuuu viel Zeit gelassen >___> *kazu anfunkel* Es wird hoffentlich nicht mehr mit ganz so großen Abständen vorrangehen! Aber wie gesagt wir lieben euch alle und vielen Dank für die ganzen Kommis und Favos :'D Und falls es doch mal länger dauern sollte mit dem nächsten Kapitel, unser schwarzes Schaf hat nun auch ein eigenes FF online gestellt. http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/227358/275385/?PHPSESSID=5393b4b35066db0da5f14b77b2991e08 Viel Spaß beim Lesen!!!! TwinkleHearts ____________________________________________________________________________ „Überzuckerte Träume“ „Ey und dass eins klar ist lieber Pit! Komm nur auf den Gedanken dich neben mich zu setzten und ich schmeiß dich während der Fahrt aus dem Bus!“ knurrte die helle Stimme unserer Lieblingsblondine über den Parkplatz. „Pass mal eben auf Mrs.-ich-bin-so-blond, ich habe eher Angst von deinen Monstertitten erschlagen zu werden, als aus einem fahrenden Bus zu stürzen. Und wenn ich die ganze Fahrt über dein Gelaber von manikürten Fingernägeln und dem neusten Make up aus New York ertragen müsste, würde ich dir wahrscheinlich noch zur Hand gehen mich hinaus zu befördern!“ konterte mein bester Freund und ich war mir für einen Moment sicher eine Ader auf Veras Stirn bedrohlich pulsieren zu sehen. „Und das muss ich mir von einem Emoboy sagen lassen der meist mehr Schminke im Gesicht hat als ich!?“ war das ein Eingeständnis dass Vera sich wirklich überschminkte? Pit zog scharf die Luft ein, eigentlich dachte ich schon sie würden sich gleich an die Gurgel springen. Lief zwischen den Beiden was und ich hatte das nur nicht mitbekommen? Ich schloss meine Augen und lehnte mich zurück an den warmen Körper der hinter mir stand und dessen Arme sich um mich geschlungen hatten. Ich wollte nicht zur Kursfahrt. Konnte ich nicht hier bleiben? Pit würde es auch sicher ohne mich überleben! „Ich will nicht weg…willst du mitkommen?“ protestierte ich, blickte nach oben und direkt in die dunklen Augen meines Freundes, Mo beugte sich hinab und eh ich mich versah hatte ich auch schon seine Lippen auf meinen. Uhiiii. Es kribbelte angenehm in meiner Magengegend. Ich hatte wirklich den besten Freund den man sich wünschen konnte, es gab sicherlich nirgends auf der Welt einen besseren. Ich lächelte leicht in den Kuss. Als wir uns von einander lösten seufzte ich verträumt, wollte den Moment noch genießen, aber irgendwer hatte wohl vor ihn gewaltsam zu stören „Hey~ du bist ja ne richtige Überglucke“ Ein mir allzu bekanntes Lachen erklang und meine Gefahrensensoren schalteten sich an „Mo, lang nicht mehr gesehen? Wann war das letzte Mal? Vor zwei Tagen als du Lucas von der Schule abgeholt hast?“ von meinem Freund kam ein kurzes Knurren und ich sah wie sich seine Augen leicht verengten als Alexander Neuring in unser Sichtfeld trat. Mittlerweile glaubte ich sogar das Neuring Lebensmüde war. Mo’s Umarmung wurde fester. Hoffentlich dachte er daran mich nicht zu zerquetschen „Morgen Alex…“ meinte ich nur und verzog meine Mundwinkel. Es war gerade so schön gewesen und dann tauchte der wieder auf. Machte er es mit Absicht. Allerdings war ich ihm dankbar, dass er sich das „Lulu-Maus“ vor meinem Freund schenkte. „Stimmt ja, du fährst auch mit…“ hörte ich Mo sagen. Er konnte Alexander sichtlich nicht ausstehen „Ich bin hier um allen Typen noch mal zu zeigen das Lu in festen Händen ist, man weiß ja nie auf was für Gedanken die Idioten aus eurem Kunstkurs so kommen könnten….auch wenn es reiner Suizid wäre…“ was sollte das denn heißen, verwirrt blickte ich die beiden Jungs an, sie warfen sich Blicke zu die ich nicht wirklich deuten konnte. „Das ist richtig so, wir wollen ja nicht dass Lu von jemanden angebaggert wird der es nicht Wert ist…“ meinte Neuring und ein breites Grinsen schlich sich auf seine Lippen. Boaaaaah! Ich konnte mich nur wiederholen, immer und immer wieder, ich haaaasste dieses bescheuerte Grinsen. Hauptsächlich weil auch dieses Grinsen ein Kribbeln in meinem Bauch auslöste. Ein ähnliches wie das bei Mo’s Kuss, nur dass dieses Grinsen Übelkeit in mir hervor rief. Hörst du Alex? ÜBELKEIT! Sollte ich dir das eventuell noch buchstabieren? „Ganz recht, wir wollen ja nicht dass sich irgendein Loser zu viel raus nimmt und Lucas entwürdigt“ so jetzt macht mal halblang?! Ich kam nicht mehr hinterher. Irgendwie hatte ich das Gefühl auf dem Schlauch zu stehen. Ich hörte wie Alex verärgert mit der Zunge schnalzte „Aber, aber“ wieder das berühmte grinsen, nur schaute der Dunkelhaarige nicht mehr mich an sondern meinen Freund „Ich sehe gerade eine Person die schon dafür gesorgt hat dass dieser Zug abgefahren ist…aber keine Sorge, ich werde das schon wieder richten.“ Ich merkte nur noch wie Mo mich aus seiner Umarmung entließ und plötzlich vor trat „Du kleine miese Ra-„ „SO JETZT MACHT MAL HINNE!“ rief unser Kunstlehrer dazwischen „Der Bus ist da, kommt mit euren Koffern hier her!“ Jedoch blieb mein Blick zwischen meinem Freund und meinem Klassenkameraden hängen. So wie die Beide sich gegenüber standen konnte man meinen sie wären zwei wilde Tiere die sich gleich an die Kehle springen würde. „Lu, Alex…kommt mal endlich“ oh, Pit lebte noch „Jaaaa, sind gleich da!“ ich trat an meinem Freund heran, der mich erst ansah als ich ihm meine Hände auf die Schultern legte „Bekomme ich noch einen Kuss?“ ein zögerndes Nicken als Antwort. Ich mochte die Situation irgendwie gar nicht. Ich hatte wohl wirklich was verpasst. Mein Freund nahm mein Gesicht zwischen seine Hände und ich schloss meine Augen. Er konnte so gut küssen. Unsere Lippen trafen sich und meine begannen angenehm zu prickeln. Ich seufzte und öffnete meinen Mund ganz leicht. Es dauerte nicht lang und ich spürte wie Mo diese Chance nutzte und seine Zunge ihren Weg in meine Mundhöhle fand. Sie strich erst über meine Zähne und stupste dann gegen meine Zunge. Ich erwiderte diese Geste nur zu gern. Meine Hände strichen über seinen Brustkorb und mir fiel auf dass er in den Kuss hinein grinste, wir lösten und voneinander „Ich liebe dich~“ wisperte er mir zu und ich konnte spüren wie mir die Hitze ins Gesicht schoss. In solchen Momenten sind diese ganzen Streitereien, auf Grund seiner Eifersucht, wie weggeblasen „Ich dich auch Mo“ „Oh wie süß!“ kam es mit einem bissigen Unterton von Alexander, oder bildete ich mir das nur ein? Hat dieser Perverse uns etwa die ganze Zeit beobachtet? War er irgendwie Notgeil? „Lucas, jetzt beweg dich! Der Bus wartet auch nicht ewig!“ ein Schnaufen meines Klassenkameraden erklang. Ich wand mich zu Alex um „Ja, ja…“, maaaan, ich wollte nicht. Ich gab Mo noch rasch einen Kuss, blickte ihn wehleidig an und folgte Alex zum Bus. Der Busfahrer nahm uns die Koffer ab und schickte uns gleich in den Bus. Mussten es alle so eilig haben? Ich hielt Ausschau nach Pit…jedoch wurde mir die Suche durch eine nun wirklich schrille Stimme abgenommen „DU SCHEIß EMOKIND!“ oh nicht gut. Ich schaute nach hinten, dort war Pit und neben ihm…dieser Spinner. Veras Gesicht war knallrot vor Zorn und sie ließ es sich auch nicht nach der dritten Ermahnung des Lehrers nehmen nach Pit zu schlagen „Veronika!“ Herr Reibe blickte die Blondine entsetzte an. So viel Gewalt war unser Kunstlehrer dann wohl doch nicht gewöhnt. Der große aschblonde Mann schüttelte perplex den Kopf „Gewalt ist doch keine Lösung liebe Vera!“ er hörte sich schon an wie unsere Psychologielehrerin Frau Beck. Schrecklich. Ich schüttelte den Kopf und musste über Veronikas feindseligen Blick schmunzeln. Herr Reibe war bei ihr nun wohl unten durch. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich in dem Sitz nach hinten, ein Seitenblick traf meinen besten Freund „Vielleicht keine Lösung, aber sicherlich ein Anfang!“ ja, ich war mir sicher das Vera Pit die gesamte Kursfahrt über leiden lassen würde. Sollte mir recht sein. „Lu! Hier ist noch Platz!“ ich schaute auf, einer meiner Klassenkameraden hatte sich auf den Sitzt gestellt und zeigte auf die zwei leeren Plätze vor sich. Na ja, da Pit nun neben Vera sitzen würde – da Herr Reibe meinte das die Sitzordnung nun so bleiben würde – hatte ich wohl keine andere Wahl. Ich nickte „Danke…“ Ich lies mich auf dem Sitzplatz nieder, verstaute meinen Rucksack im Fußraum und schaute nach draußen, er blickte – was für ein Glück – auch gleich meinen Freund der dort stand und…MOMENT! Was besprach Alexander Neuring bitte mit meinem Freund?! Mein Magen drehte sich einmal um sich selbst. Auch wenn das eigentlich gar nicht möglich war. Mir wurde schlecht. Gut, ganz ruhig bleiben Lucas! Ich beobachtete die beiden, es war sicher ein Meter Abstand zwischen ihnen. Mein Freund hatte die Arme vor der Brustverschränkt und er schien meinen Klassenkameraden keine Sekunde aus den Augen zu lassen. Alexander hatte die Hände jedoch nur lässig in die Hosentaschen seiner Röhrenjeans geschoben, sein Gesicht konnte ich nicht sehen da ich nur einen freien Blick auf seinen Rücken hatte. Nervös fummelte ich meinen MP3-Player aus dem Rucksack, versuchte die beiden dort draußen zu ignorieren. War Alexander beim Einsteigen nicht noch hinter mir gewesen…obwohl wenn ich recht überlege, er hätte sogar vor mir sein könnte. Vielleicht war er doch ein Alien?! Mein Kopf drehte sich abermals zum Fenster des Busses und ich zuckte zusammen als mein Blick direkt auf Mo seinen traf. Mein Freund hob die Hand um mir eine schöne Fahrt zu wünschen und noch bevor ich ihm richtig zurückwinken konnte verzog sich sein Gesicht zu einer Grimasse und er hob zum Abschied nur kurz die Hand und wand sich um, ging zu seinem Auto. Was war denn nun los? Was er sauer? Wenn dieser Alex daran Schuld war! Gott behüte ihn, sonst war er fällig! Die Motorengeräusche starteten, das hieß dann wohl dass wir jetzt nun losfahren würden. Ich bemerkte wie sich jemand neben mich setzte und stöhnte genervt auf, wer konnte das wohl nur sein?! Komplizierte Frage aber auch. „Worüber hast du mit Mo gesprochen?“ fragte ich direkt an Alex, schaute jedoch strickt aus dem Fenster. Musste ich ihn jetzt wirklich die ganze fahrt ertragen. Gut, wir verstanden uns seit der Hamstergeschichte besser, trotzdem! Prinzipien halt! „Ach….über nichts wichtiges….“ „Und ‚Nichts wichtiges’ wäre?“ „Ach…wir fanden Biologie ganz cool?“ „Was?“ nun blickte ich ihn doch an, konnte es einfach nicht verhindern. „Ganz einfach lieber Lu! Wir haben uns über das Revierverhalten von zwei deutschen Löwen unterhalten. Wenn es um das Weibchen geht und so“ ein Grinsen. „Alex…es gibt keine Löwen in Deutschland! Die kommen aus Afrika!“ wie bescheuert war er eigentlich? Und glaubte er wirklich ich würde ihm das abkaufen? Als würde sich mein Freund für SO ETWAS interessieren! Ich schnaubte abfällig. Der Ältere verlor seinen zufriedenen Gesichtsausdruck allerdings nicht „Vielleicht hast du da ja Recht…“ Für den Rest der Fahrt hatte ich mit überlegt den Größeren einfach links liegen zulassen. Sollte er sich doch mit sich selbst beschäftigen, er hatte sich immerhin zu mir gesetzt und ich nicht zu ihm. Also schaltete ich meinen MP3-Player an, den ich vorhin schon herausgekramt hatte, und verstöpselte mir die Ohren. Wir würden lange fahren nach Frankreich. Viel zu lange für meinen Geschmack. Ich glaube so 10 Stunden? Ich wusste momentan noch nicht wie ich diese viel zu monströse Anzahl von Stunden neben Alex überleben sollte. Besonders da mir aufgefallen war, dass ich mir zurzeit viel zu viele Gedanken um ihn machte und nicht einmal wirklich sagen konnte warum es so war. Hoffentlich würde das Akku meines MP3-Players so lange durchhalten. „Schau mal Lulu-Maus. Wir sind ganz allein in diesem viel zu großem Bus?“ eine Stimme ganz dicht an meinem Ohr, gefolgt von einem nicht definierbarem Schauer. Eine Hand auf meinem linken Oberschenkel und warmer Atem an meinem Hals „Dann können wir uns ja endlich unserer gemeinsamen Zuneigung hingeben~“ „Finger We-!“ ich hatte während des Sprechens meine Kopf in Alexanders Richtung gedrehte, da ich davon ausging dass er sich es war, der mich so bedrängte. Jedoch kam ich nicht sehr weit. Auf einmal spürte ich nur noch eine Hand die sich einfach in meinen Nacken legte und ein paar Lippen auf meinen. Meine Augen hatte ich so weit aufgerissen wie es mir möglich war, allerdings war ich viel zu verwirrt um mich im ersten Moment zu wehren. Als ich dann noch etwas sagen wollte spürte ich schon eine Zunge zwischen meine Lippen streichen und ich dachte ich werd nicht mehr! Wie unverschämt ist DAS denn bitte. Alexander zog mich an sich so weit heran wie es ihm gelang und seine Zunge stupste vorsichtig gegen meine. Bäääääh! …uh…warte…verdammt! Der wusste was er tat! ALEXANDER ich hasse dich! Mo! Denke an Mo! Beiß diesem Sack in die Zunge! Beiiißööööön!!! Moooo! Hilfe! Abgesehen von den unerotischen Geräuschen die wir beim Küssen von uns gaben war nichts zu hören, nicht einmal das Brummen der Motoren! War das Normal? Ich konnte mich nicht wehren. Ich hatte es echt versucht. Aber kein Glied an meinem Körper wollte sowie ich! Man drückte mich gegen die Fensterscheibe neben meinem Sitzt und mittlerweile war Alex so gut wie über mir. Meine Hände hatten sich auf seine Schultern gelegt und ich drückte etwas dagegen. Luuuft! Ich brauchte Luft! Endlich dachte ich die Kraft gefunden zu haben Neuring ordentlich eine zu Verpassen, da wurde es unerwartet komisch – ja es gab hiervon eine Steigerung! Der Kuss schmeckte nach gezuckertem, viel zu süßem Pfirsich. Die Zunge und die Lippen wurden wabbelig und fühlten sich an wie Gelee. Aber damit war es noch nicht getan, Alex verwandelte sich in einen riesigen lebendigen Haufen Wackelpudding und stützte auf mich nieder!!! Schreien fuhr ich hoch und schlug mit meiner Stirn gegen die Rückseite des Sitzes meines Vordermannes auf. Ich atmete schwer und heftig, mein Vordermann drehte sich erschrocken um und auch neben mir regte es sich. Hatte ich geträumt? Wenn ja dann verspreche ich hiermit am Sonntagvormittag in die Kirche zu gehen! Ich hatte Alexander Neuring NICHT geküsst!!! Wie geil! Ich nickte meinem Vordermann, Torben, zu „E-Es ist alles okay….habe nur…schlecht geträumt…“. Torben gab sich mit meiner Antwort zufrieden und setzte sich wieder hin. Ich strich mir über meine schmerzende Stirn. Nie wieder wollte ich so was träumen müssen! Ich schaute zu meiner Linken, dort wo ich Alex erwartete und unsere Blicke begegneten sich. Was war das für ein wahnsinniges Funkeln in seinen Augen? Angst! Ich zog skeptisch meine Augenbrauen in die Höhe musterte ihn von oben bis unten. Nein, es war nichts Verdächtiges zu sehen, außer diesem widerlichen Pfirsichring in seiner Hand. … … Moment…Pfirsichring? Gelee? Wabbelnde Masse? Wackelpudding? … „Du hast nicht allen ernstes versucht mich damit zu füttern während ich geschlafen habe oder?“ „Wenn du willst, dass ich sage dass ich jenes nicht probiert habe, dann sage ich es auch so“ „Aaaaarschloch!“ wegen ihm hatte ich also diesen Mist geträumt? Hoffentlich hatte er durch diese Aktion so viel negatives Karma gesammelt, dass er nun als Darmbakterie enden würde – im nächsten Leben. „Haaab ich“ äffte er mich in der gleichen Tonlage nach. Ganz toll! Ich verschränkte die Arme bockig vor der Brust. Jetzt durfte ich nicht noch einmal einschlafen?! Ich fühlte wie der Größere mich anstupste, er sollte aufhören damit ich war gerade dabei wütend zu sein! Als er mich fragte ob ich böse sei blickte ich nur weiter stur gerade aus und knurrte. Der sollte mir bloß nicht weiter auf die Pelle rücken. „Ey Lu. Komm schon!“ „Ne, ich habe keinen Bock zu kommen und ganz sicher auch nicht bei dir!“ ich fuhr mit meinem Kopf herum, wollte Neuring noch mehr an den Kopf knallen, da hatte er mir jedoch bereits den Pfirsichring zwischen die Lippen geschoben. Verdutzt tat ich die nächsten Sekunden erst einmal gar nichts. Was sich als Fehler heraus stellte. Alex erhapste das andere Ende der zu süßen Masse, arbeitete sich so weit vor dass sich am Ende – so wie es ja eigentlich der Fall war – unsere Lippen berührten. Ich riss erneut meine Augen auf, genauso wie in dem Traum vorhin, nur mit dem Unterschied dass meine Lieder bereits schmerzten. Der Braunhaarige drückte mir seine Hände auf die Wangen und ich zuckte zusammen schloss die Augen vor Schreck. Ahhhhhh! Das war eklig! Aufhören!!!!! Ein grelles Licht ließ uns auseinander zucken, beziehungsweise den Älteren von mir ablassen. Ich schaute ihn geschockt an und er mich überrascht, und während ich meine Lippen pulsieren spürte bildete sich auf Alexanders Gesicht dieses meist gehasste Grinsen. Ich schluckte das Stück Gelee herunter. „Ey, das war grad krass!“ ertönte eine Stimme und ich schaute auf. Mein Kursmitschüler hatte sich über meine Rückenlehne gebeugt und schaute entgeistert auf uns hinab. Obwohl, ich denke das Schlimmste an diesem Anblick war die Digitalkamera in seinen Händen… WAS?! Ich sprang auf! „GIB MIR DAS TEIL!“ daher also das Licht! Der Wichser hatte Tatsache ein Foto gemacht. „Nein!“ er warf sich in den Sitz und gab die Kamera an seinen Sitznachbar weiter, dieser in die Reihe neben uns. Ich hörte Mädchen quietschen und Jungen grölen. Jetzt mischte sich auch Alexander ein „Ey! Was seid ihr für Vollpfosten?! Gibt das scheiß Ding her!“ er sprang auf den schmalen Flur und ich wollte gerade hinter her als ich Veras Stimme vernahm „Och ist das süüüüüß!“… na toll. Aber es kam noch schlimmer. Ich sah auf, erkannte nur die Schulter meines besten Freundes und die Kamera die er sich begutachtete, oder eher das Bild. Es war toten Stille, nur Herr Reibe war aufgestanden um zu schauen was hier los war. Die Fahrt hatte nicht einmal richtig begonnen und sie war schon versaut. Mein Blick hing immer noch an meinem besten Freund. Es war wie in den Filmen wo besonders dramatische Dinge in Zeitlupe passierten. Quälend langsam drehte sich sein Kopf zu mir nach hinten, sein Mund stand sperrangelweit offen und in seinen Augen war blanker Entsetzten zu erkennen. Ruckartig schoss ich zurück auf meinen Platz, versuchte mich klein genug zu machen um vor Pits Blicken in Sicherheit zu sein. Als Alexander sich zu mir setzte warf ich ihm einen besonders giftigen Blick zu, hob drohend den Zeigefinger und drückte ihm diesen auf die Brust „Sprech mich bis zum Ende dieser Fahrt an und ich töte dich!!!“ „SO! Hört mir mal bitte alle zu!“ ertönte Herr Reibes Stimme in dem Bus. Wir hatten an einer Raststätte gehalten. Endlich. Würde ich mich nicht bald bewegen würden mir meine Füße sicher abfallen oder ich würde Amoklaufen?! „Ich lasse euch hier jetzt raus, entfernt euch nicht zu weit und seit in einer halben Stunde alle wieder an euren Plätzen. Okay?“ Die Klasse stimmte ihm zu und die Türen wurden geöffnet. Noch bevor sich Alex überhaupt bewegen konnte, war ich schon über ihn hinweg auf den Flur geklettert. Meine Drohung hatte wohl gesessen, denn bisher war kein Mucks mehr von ihm zuhören gewesen. Ich konnte also sehr wohl angsteinflössend sein?! Strike! Die letzte Stufe aus dem Bus hinaus sprang ich und stöhnte wohlig auf. SONNE! LUFT! Ich lebte! Ich glaubte spüren zu können wie meine arme kleine geschundene Seele – was natürlich Alexanders Verdienst war – wieder Kraft tankte. „LU!“ ertönte Veras Stimme hinter mir. Ich drehte mich verwundert um und bemerkte wie alle langsam, nach und nach, ausstiegen. „Mh?“ „Nehm mir bitte endlich deine Nachgeburt ab!“ ihre Stirn war in Falten gelegt und sie sah wirklich fertig aus. Ich konnte mir sogar denken wen sie mit diesem netten Begriff ‚Nachgeburt’ meinte. Hinter ihr kam Pit zum Vorschein, doch anstatt dieser sich gegen Vera zur Wehr setzte schaute er mich nur überlegend an. Oh oh. Das Foto. Ich musste es ihm unbedingt erklären! Es war ja wirklich nicht so wie es aussah! Gut, diese Ausrede wurde oft genug von der Menschheit missbraucht um das man es mir glauben könnte. Kaum hatte mein bester Freund mich erreicht, spürte ich auch schon seinen festen Griff an meinem Arm um er zog mich weg von der Gruppe zu einer Bank. „Lass es mich erklären!“ versuchte ich mich sofort zu verteidigen. Pit lachte allerdings nur. „Was gibt es da zu erklären. Gut! Erst hast du mich schon geschockt! Der kleine brave Lucas knutscht plötzlich wild mit Alex auf seinem Sitz herum. Aber trotzdem! WOW!“ Er war doch nicht wirklich begeistert oder? Und was hieß hier bitte wild rummachen? „WIR HABEN NICHT RUMGEMACHT!“ entfuhr es mir heftig „ER hat MICH nicht mal wirklich geküsst! Das war so ein Pfirsich-Enden-Ding!“ irgendwie hörte sich meine Verteidigung lasch an. „Jaaaa~ Ist doch alles gut Lulu“ „Hör auf mich zu verarschen! Du bist mein bester Freund du musst mir glauben!“ „Aber immer doch Lulu~“ „…“ ich starrte ihn finster an. Er lachte nur. „Mein lieber bester Freund…du stehst auf der Liste noch zu tötender Menschen gleich unter Alex!“ heute wollten es sich irgendwie alle mit mir verscherzen! „Und der steht an erster Stelle!“ Pit setzte sich neben mir auf die Bank, im Schneidersitz. Er holte eine Plastikdose voller Kirschen heraus. Dieser abnormale Suchti. Er liebte Kirschen, denke ich. Zumindest aß er sie oft, genauso wie Äpfel. Konnte ich nicht nachvollziehen. Ich denke irgendwann würde ich mich zu den Frutaria* zählen können! Gebt Obst keine Chance! „Was ist eigentlich mit dir und Vera?“ fragte ich nach einer ganzen Weile, beobachtete das Treiben unserer Klassenkameraden. „Wir lieben uns!“ kam es überzeugt zurück. Mein Kopf schellte zu Pit und mein Gesichtsausdruck triefte vor Skeptik „Das glaubst du doch hoffentlich selber nicht?! Warst du nicht der erste der Vera den Spitznamen ‚Vera mit den Monstertitten gab und diesen angeblich viel zu großen Vorbau abscheulich fand?!“ Pit nickte „Stimmt ja auch, trotzdem, bemerkst du nicht wie harmonisch wir miteinander umgehen?“ „Nein!“ immerhin hatte die Blonde meinen besten Freund vor einigen Minuten noch als Nachgeburt beschimpft. Meinem Wissen nach war jenes nicht unbedingt ein Kompliment. „Dann bist du Blind!“ Pit verdrehte nur die Augen und lies sich eine weitere kleine runde Frucht schmecken. Gleich würde es weitergehen, ich würde noch viele Stunden neben Alex sitzen müssen und ihn wahrscheinlich zwischendurch skalpieren. Juhei….wie toll die Aussichten doch waren. Ich wollte wieder zurück in mein warmes Bett und mich an Mo kuscheln! Verfluchter Alexander! _______________________________________________________________ @beast Ja, die Kursfahrt steht in greifbarer Nähe :D Zumindest sind sie ja schon auf der Fahrt. Also es kam ja ein 'Kuss' jetzt vor aber der erste Richtige ist seeehr bald geplant x'D @Lyca Danke das es dir so gut gefällt :D Tjaaa, Pit. Ein ungelöstes Rätsel xD Aber keine Angst, Pit ist glauben wir der Liebste im ganzen FF. Wenn man von seinem Mundwerk absieht. @Shizana Mh, da dich Alex und Mo und ihre Gedanken interessieren wird dir sicher unsere baldige Umfrage gefallen :D @sahne-4-live Ich denke Mo würde das nicht so toll finden das Lulu-Maus und Alex jetzt Oma und Opa sind xD @UedaTatsuya-chan Wir sehen es schon kommen xD Mo wird von euch bald in Häppchen geschnitten. "Einmal Mo zum mitnehm' bitte!" Ja, ich denke erst einmal braucht Mo auch etwas Unterstützung :) Ja, Fremdgehen finden wir jetzt auch nicht so prickelnd. Aber ich denke ein richtiger Kuss wird sich in den Kapitel nicht verhindern lassen ): @Maegalcarwen Guten Abend Sherlock xD Pit braucht noch viiiiiiiiiiiiiiiel Beistand in den nächsten Kapiteln. Auch wenn er diesen Bestand nicht vor Lu braucht :'D @PsychoKid Alex ist ja auch toll x'D *schnurr* @Shin-ya Aber wer sagt eigentlich immer das Mo Lu verliert :'D Vielleicht entscheidet sich ja Lu am Ende doch wieder für Mo?! Maaaaaaaaaann weiß ja nie wie Mann frauf ist ne :'D Danke für eure super süßen Kommis! Kapitel 7: Mr. Muntermacher ~ Teil 1 ------------------------------------ Wir wissen, mittlerweile beginnt jedes Kapitel so, aber wir wollen euch noch einmal sagen wie sehr uns eure große Anzahl von Kommentaren und die insgesamt 59 Favoriten erfreuen. Wahrscheinlich hätten wir ohne euch schon längst wieder mit dem Schreiben aufgehört. Zudem sollten wir euch sagen das die Abstände bis zu den nächsten Kapiteln wahrscheinlich erst einmal so bleiben werden. Wir sind zur Zeit mit Arbeit, Studium usw. einfach krass überfordert .___. Aber wir geben uns Mühe! Das nächste Kapitel ist sogar schon fertig. Da wir es geteilt haben. Ach ja und nehmt doch, solltet ihr Lust haben, an der Umfrage die ihr in der Beschreibung des FF findet mit :D Und noch etwas!!! Wir wollen UedaTatsuya-chan einmal ganz offiziel für die Widmung in ihrem Steckbrief danken!!! Danke *^* !!!! Wir euch :D TwinkleHearts - Choco _________________________________________________________ Mr. Muntermacher ~ Teil 1 Wer hätte es gedacht, ich hatte die Busfahrt überlebt! Wie fragt ihr euch? Ich habe so lange bei Herrn Reibe gebettelt bis Pit mit Alex tauschen musste! Ich denke das war Herr Reibe eh lieber, da Vera versucht hat Pit auf dem Rastplatz vor einen LKW zu schupsen. Man wusste ja nicht was sich die Blondine noch einfallen ließ. Alexanders ganzes Gequatsche von Demokratie und Abstimmung wurden ignoriert. Gott sei Dank. Ich wollte nicht mehr neben diesem Mr.-Ich-nehme-Gummigeleezeug-als-Vorwand-um-Lu-zu-küssen sitzen!!!!! Es hatte sich aus Gummigeleezeugst! Mein Blick huschte durch die Runde vor der Herberge und ich stockte. Neurings Blick traf meinen und ohne es wirklich zu wollen löste die Art und Weise dieses Blickes ein angenehmes Prickeln aus. Er schien wütend zu sein. Auf mich? Ich leckte mir nervös über die Lippen und wand mich rasch zu Pit. Was war nur gerade mit meinem dummen Kopf los? Was interessierte es mich bitte wie Neuring mich anstarrte? Ich schluckte und meine Kehle fühlte sich trocken an, beinah so als hätte ich einen ganzen Eimer Sand hinuntergeschlungen. „Alles okay Lu?“ erklang Pits Stimme, ich setzte ein gekonntes Lächeln auf. „Mh…klar, alles bestens…“ „…okay…“ Ich war mittlerweile viel zu lange mit Pit befreundet um dass er nicht bemerkte, dass etwas nicht stimmte. Es war zum kotzen. Es war beinahe so als hätte dieser „Kuss“ vorhin etwas umgelegt was vorher nicht da war. Oder hatte das schon bei unserem gemeinsamen Biologieprojekt angefangen? Ich wusste es nicht, zumindest drehte sich alles nur noch um diesen großen, dunkelhaarigen, eingebildeten Typen aus meiner Klasse – Alexander Neuring. Die Anti-Lulu-Waffe schlecht hin! Jedoch wollte ich das nicht einmal, ich wollte meine Ruhe, wollte bei Mo sein und ihm sagen wie sehr ich ihn liebte! Nicht bei diesem überheblichen Affen! Oh ja, die Affusalexicus! Übergroße dunkle Biester, mit spitzer Zunge und Reißzähnen! Sie waren nicht wie die meisten Tiere, neeeein, diese Spezies schlich sich nicht erst an seine Beute rann, sie sprangen sofort auf sie los und hatten diese Affen sich erst einmal festgebissen schienen sie auch erst loszulassen wenn ihre Beute erlegt war! Toll…ich wollte keine Beute sein. „Ist das für dich in Ordnung Lucas?“ Ich wollte niemanden Beute sein! „Lucas!“ Vielleicht höchstens die von Mo! „LUCAS!“ „Äh was?“ mein Kopf raste hinauf und ich bemerkte Herr Reibe etwas weiter entfernt vor mir stand, mit hochrotem Kopf und angespannter Körperhaltung. Der schien auf irgendetwas sauer zu sein. Doch nicht auf mich oder? „Danke dass du uns auch wieder mit deiner Anwesenheit beehrst!“ er räusperte sich „Und hättest du jetzt die Güte mir zu sagen ob du damit einverstanden bist?“ Ich blickte verwirrt in die Runde, alle starrten mich an und nur ich schien nicht zu wissen worum es ging. Ganz klasse! Mein bester Freund stieß mich immer wieder mit seinem Ellbogen an und wisperte mir ein „Nein, sag nein!“ zu. Wozu denn nein? Ich wusste ja nicht einmal worum es genau ging? Konnte man mich nicht aufklären? Mein Lehrer tippte mit seinem rechten Fuß ungeduldig auf den Boden „Ich warte Herr Preve!“. Mein Blick huschte zu Pit der immer wieder kaum merklich den Kopf schüttelte. Er wollte also dass ich nein sagte. Aber das hieß nicht automatisch, dass es auch gut für mich war es zu tun. Viel zu oft hatte mein bester Freund mich gerade durch diese Sache in die komischsten Lagen verfrachtet. Nicht mit mir lieber Pit! „Ja, ich bin einverstanden!“ Pit schlug sich laut aufstöhnend gegen die Stirn und drehte sich fluchend weg. Herr Reibe nickte zu frieden und Alex gab es „Yes!“ von sich. … … Hatte ich irgendwas verpasst? … Was hatte Alex damit zu tun? … Er grinste mich einfach nur mit seinem scheiß Grinsen verdammt bescheuert an. Hä? Ich schaute zu Pit: „Kannst du mich jetzt einfach mal aufklären worum es eigentlich ging?“ „Zimmerverteilung!“ „Aha…du und ich?“ Pit lachte „Nein, du wolltest ja lieber auf das Angebot eines gewissen Jemands eingehen der das einzige Zimmer für zwei Personen mit Ehebett haben wollte. Flitterwochen?“ Hääääääää? Jetzt war ich noch verwirrter. Ehebett? Flitterwochen? NICHT mit Pit? Ich war immer mit Pit in einem Zimmer, ungefähr seit ich denken kann! Ich starrte den Brillenjunkie einfach nur verloren an, doch er schien mir auch keinen Hinweis geben zu wollen. … … … … Meine Gesichtszüge entglitten mir „NEIN!“ Ich wollte weinen, heulen, schreien. Das war nicht wahr oder? Ich schaute zu Alexander hinüber. „NEEEEEIN! Da mach ich nicht mit! Das kann man mit mir nicht machen!!!“ ich ging zu Herrn Reibe „Bitte!“ ich flehte „Ich will nicht! Das geht nicht gut! Ich bringe ihn noch aus Versehen um!“ oh nein, das wäre dann kein „aus Versehen“ mehr! Das wäre definitiv blutiger Mord! „Das ist unmenschlich von Ihnen!“ versuchte ich meinen Lehrer umzustimmen. „Wer träumt wird bestraft, Lucas, auch du musst das irgendwann lernen!“ „Habe ich! Habe ich! Wirklich!“ „Dann merke es dir fürs nächste Mal…“ Mit diesen Worten lies mein Lehrer mich stehen. Herr Reibe – der Lehrer den ich immer bewundert hatte – fiel mir eiskalt in den Rücken. Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter, dann drang Pits Stimme an mein Ohr „Ganz schöne Scheiße… Aber sehe es Positiv, du musst in diesem Raum ja nur schlafen, die übrige Zeit bist du halt immer bei mir!“ versuchte er mich gerade aufzuheitern? Ich drehte mich zu meinem besten Freund um und erwiderte das aufmunternde Lächeln. Ich nickte. „Du hast ja irgendwo Recht….Aber dennoch ist es unfair. Die Kursfahrt ist ruiniert und wie soll ich bitte Mo erklären dass ich nicht mir dir in einem Zimmer bin?“ Ich wusste es wirklich nicht „Der steht hier doch gleich auf der Matte. Er mag Alexander ja schon so nicht.“ Zumal wir ja alle wissen wie eifersüchtig mein Freund sein konnte. Obwohl ich vertraute ihm zu einhundert Prozent, da würde er es doch sicher auch tun oder? „Sag es Mo am besten nicht, wer weiß was der sonst wieder macht!“ offenbarte Pit seine Meinung, doch ich schüttelte nur den Kopf „Ich kann Mo nicht anlügen…, er vertraut mir immerhin“ „ES GIBT ABENDESSEN!“ rief Herr Reibe sichtlich erschöpft, scheinbar hat die Fahrt nicht nur uns Schülern einiges an Energie geraubt „Lasst die Koffer erst einmal in der Eingangshalle stehen“ Einige der Mädchen hörte ich schimpfen was mit ihren Sachen sei, sollten diese geklaut werden worauf Herr Reibe nur ein „Wer will schon Schminke und Unterwäsche klauen von sich gab“ Unser Lehrer war schon eine Person für sich. Definitiv. Pits Hand löste sich von meiner Schulter und er riss die Arme in die Höhe: „Ich sitze neben Vera!“ teilte er der Klasse mit. „Vergiss es du Penner!“ grölte irgendwo unsere geliebte Blondine aus der Menge. Pit beschleunigte seine Schritte und verschwand mit samt seinem Rollkoffer in der Jungendherberge, nur ein „Aber Liebling!“ war noch zu hören. Ich musste schmunzeln. Dafür dass der Brillenfreund immer über Veras skandalösen Vorbau herzog klebte er in letzter Zeit ziemlich an ihr. Ob es ihn wohl wirklich erwischt hatte? Wäre schon interessant zu wissen. Nur gab es eine Sache an Pit die sich wahrscheinlich niemals ändern würde, er sprach nie ernsthaft über seine Gefühle. In der Kantine angekommen blickte ich mich erst einmal staunend um. So viel Luxus hätte ich bei weitem nicht erwartet. Es war ein großer farbenfroher Raum mit riesigen Fenstern und mehreren Glastüren die zu einer Veranda führten. Draußen konnte man also scheinbar auch essen. Überall standen Tische für maximal 6 Personen, sie waren tiefbraun und scheinbar aus robustem Holz. Rechts von der Eingangstür befand sich die Essensausgabe mit Blick auf die Küche, es sah wirklich sauber aus. Normalerweise wusste man nie wie die Küche in Jugendherbergen aussah und wahrscheinlich war man auch glücklich darüber. In der Mitte war noch ein Büffet aufgebaut, eine große Auswahl und seitlich auch noch zwei Kaffeemaschinen und ein Wasserspender. Mein Leben war gerettet! Zumindest was das Essen betraf. Es war ziemlich leer hier. Hin und wieder sah man vereinzelt Personen an den Tischen sitzen, aber hauptsächlich war unser Kurs in der Kantine. Ein Blick auf die Uhr verriet mir dass wir wahrscheinlich durch die Anreise früher aßen als die restlichen Gäste. Dann musste wir wenigstens nicht zulange anstehen. Für uns gab es einfache Hühnerbrühe und das Büffet. Beklagen würde ich mich nach der langen Fahrt sicher nicht. „Hier ist noch Platz Lucas!“ ertönte Veras Stimme und ich schaute verwirrt in ihre Richtung. Was sollte unsere Klassenblondine denn plötzlich von mir. Zumindest deutete sie charmant lächelnd auf den Platz gegenüber von ihr, zwischen ihrer ganzen Mädchengruppe. Sollte ich mir das wirklich antun? Ich erwiderte das Lächelnd zögernd und suchte in der Kantine nach meinem besten Freund. „Danke Vera!“ rasch setzte ich mich in Bewegung und lief zu dem Mädchentisch hinüber. Wie gut man es doch hin und wieder hatte, wenn man schwul war. Warum ich mich so schnell für Vera entschieden hatte? Tja, wenn ihr jetzt alle einen Blick nach rechts werfen würdet, könntet ihr unseren Jungentisch sehen und wie Gott es so wollte war der einzig freie Platz neben Alexander Neuring. Auf den konnte ich jedoch momentan verzischten. Es reichte mir schon dass er trotz deutlicher Abfuhr von mir und dem Wissen das ich einen festen Freund hatte einfach nicht aufgab und mir immer dichter auf die Pelle rückte. Und ich dachte schon wir könnten Freunde werden! Pustekuchen! „Du siehst so fertig aus“ hörte ich Moni neben mir wispern als sie ihren Arm tröstend über meine Schultern legte. Ach, Frauen waren manchmal so schön einfühlsam und schenkten einem so viel überschüssige Aufmerksamkeit. Ich musste schon zugeben, dass ich es genoss von all den Mädchen umsorgt zu werden. Besonders die neidischen Blicke einiger Jungs aus unserem Kunstkurs, obwohl die entsetzten Gesichtsausdrücke von Alex und Pit auch etwas für sich hatten. Tja Jungs, in der Not frisst der Teufel fliegen und meine waren sogar noch fürsorglich! Mädchen beziehungsweise Frauen waren ja so gesehen eigentlich gar nicht schlecht – auch wenn sie liebesmäßig nichts für mich wären - nur würde ich persönlich keine sein wollen. Frauen erschienen mir im Inneren viel zu kompliziert. Ich meine jetzt nicht diese typische Gelaber der Männerwelt, sondern die wirklich Tatsache. Sie machten sich über fast jeden unendlich viele Sorgen, machten sich Gedanken über alles was noch kommen möge, von Wetter bis hin zum zukünftigen Leben, und waren eigentlich – sollten sie nicht gerade widerliche Oberzicken sein – absolute Gutmenschen. Das ist meine Meinung, denn ich höre immer nur etwas von Terroristen oder Serienmörder die männlich waren. Zumindest ist da so gut wie nie die Rede von Frauen. Männer hingegen machten sich meist nur um zwei Dinge Gedanken. Der Job und das Bett. Wobei es beim Job nur um das Gehalt geht und im Bett um die Größe und das Stehvermögen. Das traf nicht auf alle zu, aber auf viele. Leider. Ich selber zählte mich dort jetzt nicht mit hinein, jedoch konnte es auch einfach daran liegen das ich auch nicht dem ‚normalen’ Mann entsprach. „Lu du isst ja gar nichts!“ ich schaute verwirrt nach vorn und mein Blick traf den besorgten unserer Blondine. Ein kurzes Schulterzucken meinerseits „Sorry, ich war leicht in Gedanken…“ „Schon okay…wenn dich Alex zu sehr nervt sag bescheid, wir machen ihn fertig!“ beteuerte Moni. Die anderen Mädchen stimmten mit ein. Sie waren so…äh…süß? „Quatsch! Ist schon alles in Ordnung, außerdem, mit dem werde ich auch allein fertig. Aber danke!“ ich lächelte leicht. „Wir wollten nur das du es weißt“ Vera erwiderte mein Lächeln, hob dann ihre Kaffeetasse an und trank einen Schluck. Ich hatte das Gefühl, für einen Moment zu sehen wie ihre recht langen spitzgefeilten perfekt manikürten Fingernägel gefährlich aufblitzten. Darauf folgte ein vernichtender Blick ihrerseits in Richtung der Jungen. Oh, Vera scheint es ernst zu meinen. Muhaaaa. Ob ich sie doch auf Alexander los lassen sollte? Nein, nur im äußersten Notfall…denke ich. Ich konnte doch sicher auch bei den Mädchen schlafen sollte mir Neuring in der Nacht zu nahe kommen. Obwohl ich nicht einmal ihn für so dreist hielt. Immerhin hatten wir schon einmal zusammen in einem Bett geschlafen. Er konnte ja anständig sein, wenn er wollte. Ein Seufzen glitt über meine Lippen und wand meine Aufmerksamkeit nun endlich meinem fast schon kalten Essen zu. Nach dem wir mit dem Essen fertig waren bezogen wir unsere Zimmer, auf dem ganzen Flur konnte man aus den Zimmern sinnloses Gekicher und Gelächter wahrnehmen, nur nicht aus dem von mir und Alexander. Wir schwiegen uns schon seit einer geschlagenen halben Stunde gekonnt an. Er war wegen irgendetwas angepisst und ich versuchte mich mit dem ausräumen meines Koffers abzulenken. Ich hatte kein Bock sinnlose Gespräche mit ihm anzufangen. Irgendwann würde es eh wieder in Mord und Todschlag enden. Zumindest bei der Laune die ich gerade auf ihn hatte. Na ja, das Mindeste war, dass wir ein schönes Zimmer hatten. Es war geräumig, besaß ein riesiges Bett, zwei Schränke, ein Kommode auf der ein Fernseher stand, ein Badezimmer und das Highlight: Einen Balkon! Fazit, ich konnte Alexander aussperren, wenn es mir zu bunt wurde. Die einzige Sorge die ich jetzt noch hatte war Mo. Ich hatte ihn sicher schon 20 Mal versucht anzurufen, doch er hob nicht ab. Dabei ging er immer an sein Handy wenn ich ihn anrief, sogar in seinen Vorlesungen. Zumal es sonntags war und ich eher weniger davon ausging das er um diese Zeit schon weg war. Ich vermisste ihn. Aus Verzweiflung war ich sogar soweit gegangen und hatte Julian angerufen, in der Hoffnung mein Freund war mit ihm unterwegs, doch dieser ging auch nicht ran. Mist aber auch! Nicht dass ich ein Überfreund war oder so, aber es war halt ungewohnt Mo nicht zu erreichen. „Alles okay?“ hörte ich Alex vorsichtige Stimme. Ich drehte mich zu ihm um und ich glaubte das erste Mal, seit wir uns kannten, einen ernstgemeint besorgten Blick auf seinem Gesicht zu sehen. Ich lies meine Schultern hängen, musterte den Linoleumfußboden unter mir. „Interessiert es dich wirklich oder fragst du nur aus Höflichkeit?“ es hörte sich leider zickiger an als ich wollte. „Alles was dich betrifft interessiert mich wirklich!“ ich fand nichts in der Stimme des Größeren das Zweifel auslösen könnte und mein Magen verkrampfte sich. „Ich will darüber nicht reden….“ „Gut, aber falls doch…du weist wo du mich findest“ Ich schnaufte nun aufgebracht und konnte es mir nicht verkneifen einen Schuh aus meinem Koffer nach Alex zu werfen. Dieser wich nur lachend aus und rannte plötzlich auf mich zu. „WAAAAAAAG ES DIR!“ brüllte ich nur und versuchte über das Bett hinweg zu entkommen, was auch klappte, nur das der Dunkelhaarige mir fast schon athletisch hinterher hechtete. „BLEEEEEEEEIB STEHN!“ rief Neuring. Ich konnte nicht anders als vergnügt zu lachen als er mich nach fünf Minuten sinnlos im Kreisrennen und übers Betthüpfen sogar bekam. Er hatte mich an der Hüfte gepackt und wir stürzten zu Boden, erst lag er auf mir, rollte sich aber hinunter als er bemerkte dass ich unter seiner Last leicht nach Luft ring. Wir lachten weiter. Es war angenehm, sein Lachen. Nein, allgemein. Wir lagen nebeneinander am Boden und ich hielt mir den Bauch, er schmerzte mittlerweile. Mit Mühe und Not unterdrückte ich ein weites aufkommendes Kichern und blickte zu Alex, er sah mindest genauso fertig aus. Sein Brustkorb hob und senkte sich rasch, seine Augenlieder waren entspannt geschlossen und durch seine Lippen, die nur einen spaltweit geöffnet waren, stieß sein Atem in den Raum. „Geht doch“ hörte ich Alexander zufrieden murmeln. Irgendwie erinnerte er mich gerade an einen zufriedenen Kater der eben seine Maus erlegt hatte. „Was?“ fragte ich ebenso leise. Irgendwie war es als würden wir den Moment zerstören – was für einer es auch immer sein mochte – sollten wir die Stimmen erheben. Ich konnte sehen wie sich ein Lächeln auf Alex seinen Lippen bildete „Ich habe dich das erste Mal wirklich vergnügt lachen gehört…“ … … … … Ich blickte ihn weiterhin an, ich war überrascht…warum auch immer. Ich wusste dass ich nicht viel lachte, nur störte es mich nicht und auch niemanden sonst. Es war halt irgendwo meine Sache. Neuring drehte seinen Kopf nun ebenfalls zur Seite um mir ins Gesicht schauen zu können „Jetzt weiß ich habe ich noch etwas das ich an dir mag…“ wir schauten uns einfach an, ich wagte es nicht auch nur zu Blinzeln „…dein Lachen…es ist einfach beruhigend und es klingt wunderschön…“ Das war doch mal ein Kompliment vom feinsten. Alexander lächelte mich an und ich konnte nur peinlich berührt wegschauen. Er schien sich wirklich Gedanken um mich zu machen. Es wäre gelogen würde ich sagen dass es mir nicht irgendwo gefiel. Doch es war unangebracht und das wussten wir beide. Ein Schatten legte sich über mich als ich das bemerkte zuckte ich leicht zusammen und mein Augen richtete ich nervös nach oben: „N-Nicht!“ kam es gehetzt von mir und ich versuchte mich aufzurichten. Ich war so in meinen eigenen Gedankengängen versunken gewesen dass ich nicht mitbekommen hatte, dass der Größer sich über mich gebeugt hatte und meinem Gesicht immer näher kam. Eigentlich hätte ich einem Typen in so einer Situation gezeigt dass ich nur halb so wehrlos war wie ich aussah, nur konnte ich es gerade einfach nicht… „A-Alex-„ „Pshhht…“ kam es nur von ihm „Vertrau mir doch einfach“. Toll, das war leichter gesagt als getan. Noch ehe ich mein Gesicht wegdrehen konnte spürte ich seine Lippen. Sie waren warm und weich und nun viel mir auch zum ersten Mal der angenehme Duft auf der von Alexander ausging. Er roch recht herb und dennoch süßlich, es war eine ungewöhnliche Mischung die ich einfach nicht beschreiben konnte. Ich schloss meine Augen. Hier dran war nichts schlimmes, ich hinterging Mo nicht. Meine Stirn prickelte, denn es war nicht mein Mund auf den mich der Dunkelhaarige geküsst hatte, nein, er hatte mir nur einen gerade zu federleichten Kuss auf die Stirn gedrückt. „Ich werde dich noch viele Male zum lachen bringen“ ich nahm seine Stimme nur aus der Ferne war. Es schien als wäre er gar nicht so dicht bei mir, eher als würden uns Meter voneinander trennen. Ein Schmunzeln konnte ich mir nicht verdrücken „Da musst du dich aber ganz schön ins Zeug legen“ erläuterte ich meinem selbsternanntem Muntermacher. „Aber für eine Freundschaft reicht es doch aus oder?“ er lachte leise. „Sollte klappen…“ ja, vielleicht würden wir ja wirklich noch richtige Freunde werden...wenn Alexander seine linken Aktionen weg ließ! ____________________________________________________________ brandzess: Miiist xD Dir ist aufgefallen das das Foto NICHT gelöscht wurde oder ähnliches. Wir dachten schon wir haben es nebensächlich genug nach hinten fallen lassen und es wäre niemanden aufgefallen :'3 Du hast super aufgepasst :) sahne-4-live: "umringen" klingt so verdammt süüüß! Ich glaube das müssen wir irgendwann mal ins FF miteinbauen~ UedaTatsuya-chan: OMG!!!!!!! Danke danke danke danke danke danke danke!!!!! Wir stehen da echt!! So total echt *kreischend auf deinen Steckbrief deut* OHHH MEIN GOTT! Danke danke danke danke >< Wir zwei Weiber haben uns super gefreut :'3 Nur irgendwie fand unser Hahn im Korb es nicht so toll xD Aber keine sorgen, er ist es mittlerweile gewohnt das alle immer denken wir sind drei Weiber ;) xXMomokoXx: So langsam brauch Alex glaube ich auch Fans, er ist irgendwie so unbeliebt xD Mach weiter so :D Shin-ya: Woooooooooah sollten wir einen Anti-Alex Fanclub eröffnen bist du sicher Präsidentin ;'3 Aber das wird niemals gescheeeeeeeeehen *muhaaa* Kazu: Hab dich lüb Lyca: Wir freuen uns das es dir so gefällt *^* Und ja manchmal sind wir schon gemein :D beast: Ja, ich denke das Gespräch zwischen Alex und Mo wird sicher noch in den späteren Kapiteln wieder ins Gespräch kommen. Wir wollen euch ja nichts vorenthalten. Zumindest nicht zu viel ;) Und nein, so schnell wirst du uns nicht mehr los :P Kapitel 8: Mr. Muntermacher ~ Teil 2 ------------------------------------ Es ist endlich so weit! Nach scheinbar endloser Wartezeit wartet das nächste Kapitel auf euch! Aber das ist noch nicht alles! :D Zusätzlich gibt es natürlich noch die Auflösung der beendeten Umfrage UND eine Neue. Die Umfrage auf die ihre schon alle gewartet habt xD Eventuell. Aber lest selbst, die Auflösung findet ihr in der FF Beschreibung, sowohl auch die neue Umfrage :D TwinkleHearts Kazu *hust* (krank-desu) ____________________________________________________________________ „Mr. Muntermacher Teil 2” ____ Ich wollte gerade die Mensa betreten da wurde ich von meinem besten Freund auch schon am Arm gepackt und in die nächsten Flur gezerrt. „Pit!“ entfuhr es mir überrascht. „Ne nicht Pit. Sag mir mal lieber was du gestern mit Alexander Neuring getrieben hast?!“ „Wie getrieben?! Samma spinnst du!“ „Ihr sollt am Abend nicht mehr aus dem Zimmer gekommen sein und dann gab es angeblich ein paar zweideutige Geräusche! Aber du denkst natürlich gleich wieder an Sex, das ist so typisch du!“ „Wir haben…wir haben uns halt gut verstanden und bei dir muss man immer sofort an Sex denken!“ „Oh danke~“ „Arsch!“ „Aber jetzt einmal ehrlich…was ist da gerade zwischen euch. Oh Gott Luca! So bist du doch eigentlich gar nicht, du magst Neuring doch auch überhaupt nicht – so der letzte Stand – und jetzt verbringt ihr lachend den ganzen Abend zusammen?!“ „Wir sind gerade dabei eine Freundschaft aufzubauen!“ „Freundschaft?! Warst du nicht vor wenigen Tagen noch der Meinung er will dir an die Wäsche?!“ „Und warst du vor wenigen Minuten nicht noch der Meinung ich soll ihm gegenüber nicht so feindselig sein!“ „Schachmatt!“ „Siehst du!“ Was sollte das Gespräch hier denn bitte schön? Ich verstand Pit nicht, gut er war ja auch ein wandelnder Widerspruch was man an Vera sah. Trotzdem! Erst meinte er ich würde übertreiben was Alexander Neuring betraf und nun verstand er nicht warum ich dem Neuen eine Chance geben wollte? Durfte ich verwirrt sein oder war es unangebracht? Sowieso verwirrte mich momentan alles ein wenig zu sehr. Die Gesamtsituation passte mir gerade überhaupt nicht. Mit Mo war irgendwas los und ich wusste nicht was es war. Alexander mutierte ohne Vorwarnung plötzlich vom Obermacho zum „Frauenversteher“. Und Pit schien mir über seine Gefühlswelt auch nichts mehr anvertrauen zu wollen! Nur ich war der der scheinbar wie ein Glaskasten gebaut wurde – für alle einsehbar – Geheimnisse durfte ich nicht haben. Das war zum kotzen! „Mensch Lulu… Ich mache mir doch nur sorgen“ „…“ „Ich weiß doch wie eifersüchtig Mo ist und das du Streitereien mit ihm nicht wirklich gut verkraftest…“ „Das weiß ich doch selbst“ „Pass einfach ein bisschen auf dich auf…“ Ich nickte nur als Antwort und wir machten uns auf den Weg in die überfüllte Mensa. Ja, ich machte mir Gedanken darüber was Pit gesagt hatte. Er war immerhin mein bester Freund und das seit dem ich denken konnte. Auch wenn unsere erste Begegnung etwas merkwürdig war. “NEEEEEEEEEEIN!“ mein Blick huschte zu den kreischenden Bündel das sich an der Tür unseres Klassenraumes festkrallte. Es hatte wuschelige schwarze Haare die sicher noch nie eine Bürste gesehen hatten, besaß ein leicht rundliches Gesicht mit rosa Wangen und eine Stupsnase auf der eine viel zu große Brille mit dicken schwarzen Rändern thronte. Zu mal war er wahrscheinlich einen ganzen Kopf kleiner als ich. „NEEEEEEEEEEEEEEEIN!“ kreischte es wieder auf und versuchte dabei gegen die hochgewachsene junge Frau mit der Wespentaille anzukommen. Sie war wirklich hübsch, wahrscheinlich sogar hübscher als meine eigene Mutter. Sie war so hoch gewachsen, sowie ein Riese aus den Märchenbüchern meiner Mutter. Jedoch graziös und schlank wie eine dieser Elfen. Sie hatte sehr langes dunkles Haar das zum Ende hin in Locken fiel. Ihre Haut schimmerte wie das Porzellan meiner Großmutter und ich war mir ab der Minute sicher dass sie eine Elfe war. Auch wenn ihre Kleidung nur aus einer engen Jeans, mit nicht ganz zugeschnürten Boots und einem apfelroten Pullover bestand. Eigentlich glaubte ich immer, dass Elfen wehende Gewänder trugen. „ICH WIIIIIIIIIIILL NICHT!!!“ die Stimme des Jungen an dem die Elfe angestrengt zerrte wurde immer spitzer. Nach einer Weile trat unsere Lehrerin mit einem verzweifelten Gesicht näher an die Beiden heran: „K-Kann ich vielleicht helfen?“ Die junge Frau mit den dunklen Haaren blickte auf und erst jetzt konnte ich einen Blick in ihr Gesicht werfen. Mir stockte der Atem. Sie hatte sehr helle blaue Augen, die wie kleine Kristalle funkelten und umrahmt von dichten pechschwarzen Wimpern die beinah endlos lang schienen. Ihre Nase war auf eine komische Art und Weise schon präzise gerade, ihre Lippen waren üppig und sanftrosa. Es schien nicht nur mich stocken zu lassen denn unsere Lehrerin schien es einmal komplett aus der Verfassung zu reißen. „Oh Gott! Danke!“ die Elfe hatte eine sehr klare Stimme „Mein Name ist Knuth. Das hier ist mein Sohn Pit! Wir sind vor wenigen Tagen in diese Stadt gezogen und mir wurde gesagt das hier ist seine neue Klasse!“ Die beiden Frauen reichten sich die Hände und starrten sich eine Weile an. Frau Knuth – so scheinbar der unpassende Name meiner Elfe – lächelte Frau Lehmann nur freundlich entgegen. „Oh! Ich muss zur Arbeit! Es tut mir so Leid! Ich muss ihnen Pit so überlassen…i-ich rufe heute Nachmittag einfach im Sekretariat durch wie es lief!“ „Gut, bis heute Nachmittag, ich schaffe das schon. Wie schwer kann das mit ihren Sohn schon sein. Ich kümmere mich ja sonst um viel mehr Kinder gleichzeitig“ „Oh wenn sie wüssten…“ Frau Knuth schien kurz zu überlegen. „Vivien Lehmann“ „Oh“ meine Elfe lächelte verzückt „Daniela Knuth“ Sie lächelten sich schon wieder so komisch an und ich spürte die Eifersucht in mir aufkochen. Warum eigentlich? „Gut…ich muss dann wirklich! Pit! Blamier mich nicht!“ damit war sie verschwunden. Pit stand immer noch an der Tür – sein Kopf war vom schreien gerötet – und er blickte uns alle mit giftigen Blick an. Oh, ich glaubte er machte mir Angst. Ich konnte gar nicht glauben dass er wirklich der Sohn dieser Bilderbuchfrau sein sollte. „So…Pit setzt dich doch neben unseren kleinen Lu!“ Frau Lehmann deutete auf mich und ich zuckte zusammen. Warum immer ich? Ich freute mich eigentlich darüber allein zu sitzen. Ich mochte keine anderen Menschen! Die waren komisch…gruselig. Sie wollten mich alle essen weil ich so süß bin – meinte meine Mama. „Will nicht!“ protestierte der Dunkelhaarige. „Und warum?“ Frau Lehmann seufzte leise. „Weil Blondinen dumm sind meint meine Mama!“ „…“ Nicht nur ich war zusammengezuckt sondern auch unsere Lehrerin, denn diese war ebenfalls eine Naturblondine. „SOWAS SAGT MAN ABER NICHT!“ mischte sich die kleine blonde Vera mit den pinken mädchenhaften Haarspangen aus der ersten Reihe ein „Mama sagt das sagen nur blöde Blödiane!“ „Na uuuund!“ Pit trat einen Schritt auf sie zu „Und mein größer Bruder sagt ich darf so blöden Tussis wie dir den Tafelschwamm ins Gesicht klatschen!“ Vera hielt überrascht die Luft an und unsere Lehrerin war das blanke Entsetzten ins Gesicht geschrieben. Ich konnte erkennen wie Vera aufstand um mit Pit auf einer Augenhöhe zu sein, ihre Augen verengten sich gefährlich „Pass mal gut auf Neuer!“ das letzte Wort sprach die Vollblutblondine wie ein Schimpfwort aus „Solche widerlichen Wichser wie dich verspeise ich zum Frühstück“ Ja, ich glaube die Zwietracht zwischen den beiden Streithähnen war von der ersten Sekunde vorhanden. Traurig aber wahr und das Ganze bereits in der ersten Klasse. “VERONIKA!“ unsere Lehrerin fiepte entsetzt auf „Ich will nicht dass du solche Worte noch einmal in den Mund nimmst! Woher hast du so was überhaupt!“ Vera wand sich von Pit ab, legte den Kopf schief und blickte unsere Lehrerin unschuldig entgegen „Das sagt meine Mama wenn sie Auto fährt“ „Himmel noch mal! Das reicht jetzt! Vera setzt dich wieder hin! Und Pit du nimmst jetzt deinen Schulranzen und setzt dich neben Lucas – egal was du oder deine Mutter von Blondinen haltet!“ Ich konnte bis heute nicht sagen wie, aber aus mir und Pit wurden beste Freunde. Auch wenn ich und Vivien die einzigen Blondinen waren die er je akzeptieren wollte oder eher musste. Denn auch wenn ich noch jahrelang der Meinung war das Daniela Knuth definitiv eine Elfe war mussten wir recht schnell feststellen, dass unsere noch recht junge Lehrerin, Frau Lehmann, Pit seiner Mutter sehr gut gefiel – und anders herum. Die Erkenntnis was zwischen den Beiden lief traf uns allerdings erst in der vierten Klasse, als Daniela verkündet hatte das Vivien zu Pits Familie ziehen würde. Kurz darauf musste Frau Lehmann unsere Klasse abgeben. Es war komisch gewesen. Aber wir hatten uns alle daran gewöhnt. Nur Pit anfangs nicht, er war von dort an gezwungen seine Hausaufgaben wirklich zu machen. „Wo warst du so lange?“ ich wurde aus meinen Gedanken gerissen und legte meinen Kopf in den Nacken um der Person hinter mir ins Gesicht schauen zu können. „Ich hatte noch Pit getroffen…und bin dann wohl irgendwie in einen Tagtraum abgedriftet.“ Alex lachte „Das passt irgendwie zu dir, aber jetzt solltest du dir was zu Essen holen, bevor die das Büffet schließen… kommst du dann zu uns?“ „Ne, ich werde mich wieder zu Vera und Moni setzten!“ „Okay, bis dann“ Neuring hob noch seine Hand zum vorübergehenden Abschied und verschwand in Richtung Jungstisch. Schon komisch, er war wirklich komplett neutral. Er hatte seine ganzen Anspielungen von jetzt auf gleich abgelegt und ich freute mich sogar darüber. Wobei mir auch auffiel, dass ich mich unbedingt zuhause melden musste…ich wollte ja wissen wie es Prit-Stift während meiner Abwesenheit erging. Meine Mutter hatte schon versucht mir das Handy vor der Fahrt abzuknöpfen da sie der Meinung war ich würde mich wie die weltbeste Überglucke aufführen sobald es um meinen Hamster ging. Aber irgendwie war sie halt… na ja, mein Baby. Ich seufzte tief, packte mir zu dem Vollkorbrötchen noch ein wenig Käse und Butter auf den Teller, machte mich dann auf zu dem Tisch der Mädchen. „Morgen Lucas“ hörte ich sofort die ruhige Stimme von Moni. Sie saß wie ein Schluckwasser auf ihrem Stuhl und sah ziemlich übermüdet aus. Ihre glatten schwarzen Haare hatte sie sich einfach nur zu einem Dutt nach oben weggebunden und sie war kaum geschminkt. Höchstens Wimperntusche und Puder wenn ich raten müsste. Sie trug ein weites etwas längeres schwarzes Shirt und darunter eine viel zu große Sporthose. Ihre Füße hatte sie in ein paar schwarze abgewetzte Boots gesteckt. Doch als ich so durch die Runde blickte fiel mir auf, dass beinah alle Mädchen so aussahen. Moni, Vera, Nicole und auch Jessica sahen aus wie ausgekotzt. Entschuldigt meine Wortwahl. Besonders bei Vera machte es mir Angst, ich hatte sie seit der fünften Klasse nicht mehr ungeschminkt gesehen. Auch wenn es mir die Möglichkeit gab zu bemerken dass die Blonde Make-up gar nicht nötig hatte. Sie gehörte also zu denen die auch natürlich absolute Schönheiten waren. Sicher ein Traum für jede Frau. Ich stockte, denn wenn mich nicht alles täuschte, trug Vera sogar einen Pullover von Pit!? Mit dem Aufdruck: „30 Seconds to Mars“. Den hatte ich ihm sogar erst letztes Jahr zum Geburtstag geschenkt. Es würde mich wundern wäre es wirklich Veronikas. Die Blondine wirkte auf mich nicht gerade wie eine die solche Bands hörte und ich kannte sie nun ja auch schon eine zeitlang. „Was ist denn bei euch passiert?“ fragte ich neugierig und nahm meinen nun gewohnten Platz neben Moni ein – gegenüber von Vera. „Ein Jungenstreich“ Veras Stimme klang gefährlich schneidend. „Wir?!“ „Nein, irgend so eine andere Klasse…“ „Was haben die denn gemacht?“ „Die Sprinkler an der Decke mit einem Feuerzeug ausgelöst…gestern Nacht auf unserer Etage….“ „Autsch…“ „Alles nass und ruiniert!“ beschwert sich nun auch Jessica „Mein Puder kann ich nun als Creme nehmen und unsere Klamotten sind klitschnass!“ „Mein Handy geht auch nicht mehr an…“ jammerte Nicole herzzerreißend. An solchen Tagen wurde mir doch mal wieder bewusste was für Idioten es auf der Welt gab! Ich schüttelte den Kopf „Also wenn ihr wollte könnt ihr bei mir und Alex erst einmal warm duschen und eure noch trocknen Dinge lagern….ihr bekommt doch neue Zimmer oder?“ Moni zuckte nur ratlos mit ihren Schultern und schien noch kleiner zu werden, sie sah aus als würde sie jede Sekunde in Tränen ausbrechen. „Wie bescheuert muss Mann eigentlich sein?!“ Vera war wohl wirklich stocksauer…schöner Mist, wenn sie diese Kerle in die Finger bekommen sollte würde sicherlich ein Blutbad ausbrechen. Sie schnaufte wütend „Wenn ich diese Kakerlaken in die Finger bekomme!“ Hatte ich es nicht gesagt? Ich schob den zweiten Zimmerschlüssel zu Vera rüber „Macht es euch da erst einmal gemütlich, ich sag Alex bescheid das ihr das Zimmer erst einmal einnehmt…soll ich euch irgendwas aus dem Center besorgen….es soll irgendwo die Straße runter Eines sein.“ Ich war manchmal wirklich ein Samariter. Ob es sehr blöd rüber kam, würde ich mir selbst auf die Schulter klopfen? Sicherlich. Ich blickte die Mädchen geduldig an und als ob sie sich abgesprochen hätten, meinten alle vier im Chor „Make-up und Unterwäsche!“ Mit einem hochroten Kopf verließ ich gemeinsam mit Alexander die Jugendherberge. Ich hatte gerade wahrscheinlich etwas in der Hand das jeder heterosexuelle Junge gerne besitzen würde. Mir war es einfach nur verdammt peinlich. Auf diesem A4 großen karierten Zettel – verziert mit Herzchen und Dankesgrüßen - standen zwar auch weniger schlimme Dinge wie detailliert aufgelistetes Make-up, allerdings fand man auch zu jedem Mädchen die Körbchen- und Höschengrößen plus Vorlieben und Geschmäcker. Sogar Alex lies einen anerkennenden Pfiff hören als seine Augen über den Zettel flogen. „Den Wisch sollten wir versteigern, es würden sich sicherlich einige Jungs finden die gerne die genaue Körbchengröße von Vera wissen würden.“ „Sicher nicht Alex! Die Mädchen vertrauen mir!“ „Wenn du meinst…hast du das Geld dafür schon bekommen?“ Ich nickte „Ja…wir haben es zwar eine halbe Stunde trocken Fönen müssen, aber ich habe es…“ tauschen wollte ich sicher nicht mit den Mädchen. „Ist das dein erstes Mal das du Unterwäsche für ein Mädchen kaufst?“ Sofort wurde ich feuerrot „Sprich das nicht aus! Bitte…“ Alex lachte nur heiter vor sich hin. Na toll. Es war mir halt wirklich unangenehm. Ich wollte schon immer sterben wenn meine Cousine mich mit zum Einkaufe nahm und wir nur an der Unterwäschenabteilung vorbei gingen. Ein schrecklicher Gedanke. Ich warf einen Seitenblick auf den Ältern. Eigentlich hatte ich vorgehabt Pit mitzunehmen, allerdings hatte mein bester Freund sich dafür entschieden lieber bei unseren Weibern zu bleiben und ihnen zu helfen die Sachen irgendwie trocken zu bekommen. Natürlich hatte sich mein Mr. Muntermacher gleich bereiterklärt mir an Pits Stelle beim tragen zu helfen. Zumindest war unser Lehrer so freundlich und hat den Besuch des Kunstmuseums auf morgen verlegt. „Oh…“ Ich begann mein Handy aus meiner Hosentasche zu fummeln und wählte die Nummer meiner Mutter. Alex irritierten Blick ignorierte ich einfach. Die Nummer wählte und es begann zu klingeln. „Schatzi? Hasi? Baby?! Mausipups???“ Um Himmelswillen…“Hi Mum!“ „Oh Gott warum meldest du dich erst jetzt? Ich dachte du wärst verunglückt oder wärst in Schwierigkeiten geraten! Wie kannst du mir so etwas antun?“ „Es ist alles in Ordnung bei mir, ich hatte dich gestern nur total vergessen – sorry“ „VERGESSEN?“ sie klang wirklich mehr als entsetzt „Ich bin die Frau die mit dir 365 Tage* in den Wehen lag und du VERGISST mich?!“ „Schon gut Mum…ich hab dich auch lieb. Wie geht es Prit-Stift?“ Kaum hatte ich den Namen Prit-Stift erwähnte, klebte Alex förmlich an mir und versuchte etwas von dem Telefonat mitzubekommen. Eigentlich wollte ich diese Nähe eher weniger, aber da ich wusste das er mich diesmal wirklich nicht mit Hintergedanken betatschte lies ich es zu. „…Oh wie es mir geht? Schrecklich! Danke der Nachfrage! Dein Kind lebt noch“ „Mum!“ ich zog tief die Luft ein „Okay, was ist denn passiert dass es dir so schrecklich geht?“ „Du wirst es nicht glauben!“ „Was werde ich nicht glauben?“ „Ich habe deine Cousine mit ihrem scheiß Stecher in MEINEM EHEBETT vorgefunden!“ Nun fehlte sogar mir die Sprache. Vielleicht sollte ich noch einmal erwähnen, dass meine Cousine bei uns lebte – das ungefähr schon seit fünf Jahren. Der Grund? Offiziell hatten ihre Eltern nicht genug Zeit sich um ihre Erziehung zu kümmern. Wenn ihr mich fragt war das totaler Mist. Momentan hat sie etwas mit irgend so einem Barkeeper am laufen. Und hat sich mit ihm wohl im Zimmer vertan. Ich bemerkte wie mich Alex entsetzt anblickte und ich konnte darauf nur mit den Schultern zucken. Ich war solche Aktionen von ihr gewöhnt. „Dann schmeißt sie doch endlich mal raus oder bestrafe sie wenigstens ordentlich! Die ist immerhin schon volljährig!“ „Ich weiß ja, aber dein Vater meinte gleich wieder das kann ja immer mal passieren und wir müssen Rücksicht auf sie nehmen! Ganz ehrlich, wäre das meine Nichte hätte ich sie spätestens nach dieser Aktion rausgeschmissen! Verdammt ich kann deinen Vater nicht verstehen!“ fluchte meine Mutter laut. „Lass uns darüber reden wenn ich wieder da bin, meine Handyrechnung!“ „Okay, Schatz…ach ja und Prit geht es so weit gut. Nur ich denke sie vermisst dich etwas, sie isst nicht so viel wie sonst“ Mein Herz machte einen schmerzhaften Salto „Nein oder?! ….dann versuche sie mal von Hand zu füttern, bitte. Mum, ich hab dich wirklich lieb, aber bye ja? Ach ja! Und du musst sie täglich rausnehmen und streicheln!“ „Ja mach ich, bis denne mein Süßer!“ „Ähm und Mum, gebe ihr meinetwegen etwas mehr von den Leckerlies!“ „Merk ich mir! Bis dann!“ „Oh! U-Und sie mag es ganz besonders am Bauch gekrault zu werden!“ „Werde ich tun Schatz! Dann lass un-„ „U-Und das Köpfchen mu-„ „Lu! Ja, verdammt! Ich habe ein Kind groß bekommen. Dann werde ich doch wohl mit einem Hamster fertig werden!“ Sie hatte einfach aufgelegt. Wie konnte sie nur! Ich starrte beinah schockiert das Handy an, welches mich irgendwie schelmisch angrinste. Oder bildete ich es mir nur ein? Wie sollte ich denn jetzt wissen ob sie sich wirklich gut um meinen Schatz kümmerte? Ob es ihm wirklich gut ging? Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter und blickte zu Alexander, der mich aufmunternd anlächelte „Keine Sorge, ich vertraue deiner Mutter komplett bei der Pflege unseres Kindes!“ Nach einer langatmigen Diskussion darüber ob Alex das Recht hatte unser „gemeinsames Kind“ zu sehen und wieweit er wirklich damit durch kommen würde, wenn er vorhätte das halbe Sorgerecht einzuklagen. Und ob es überhaupt ein Sorgerecht für Tiere gab. Beziehungsweise ob Prit-Stift in der Tierwelt überhaupt noch Minderjährig war und damit überhaupt so etwas wie ein Sorgerecht existierte. Wir kamen nicht wirklich zu einem Entschluss. Wir kamen also nur dazu dass Alexander mir vorheulte was für eine Rabenmutter ich doch wäre und das wir mittlerweile an einem kleinen französischen Center angekommen waren. Das Make-up war schnell gefunden auch wenn ich wirklich darüber staunte wie sich die Frauenwelt bei dieser Auswahl für etwas entscheiden konnte. Jetzt mussten wir uns nur noch dem Unheiligen Stellen! Unterwäsche! Schon allein der Gedanke jagte mir einen unangenehmen Schauer über den Rücken! „Also! Jetzt schau doch auch einmal hin! Soll ich das etwa alles alleine aussuchen?!“ Alex meckerte schon die gesamte Zeit herum. Nur konnte ich mich einfach nicht dafür gewinnen mich genauer mit diesen BH’s und Höschen zu befassen. Warum trugen so wenige Frauen Boxershorts? Das würde es mir um so vieles leichter machen, wobei ich schon glaubte das mein Gesicht nicht noch röter vor Scharm werde konnte. „Ich will nicht!“ „Komm schon!“ „Nein!“ „Das ist noch viel peinlicher wenn du hier so einen Aufstand machst! Du kennst Vera schon viel länger, welcher würde ihr am besten gefallen! Ich finde sie alle so hübsch!“ Oh Gott klang das schwul, nur das Alex seine tiefe Stimme das ganze dämpfte. „Ja, aber ich habe mich nie mit ihrer Unterwäsche befasst!“ Ich hob zögernd den Kopf, ließ meinen Blick über die BH’s gleiten und seufzte. Ich wollte sterben, ich kam mir wie ein Perverser vor. Es gab so viele Variationen, ich war leicht überfordert. Eines hatte ich gelernt, ich würde nie wieder ein solches Angebot machen. Warum konnten die auch nicht einfach ohne Höschen und BH’s herum laufen? „Der dort…“ ich deutete zögernd auf einen welcher mit sofort ins Auge gefallen war. Er schien aus einem leicht schimmernden pinkem Stoff zu bestehen und war verziert mit allerlei schwarzer Spitzte. Er sah verspielt und dennoch aufreizend aus. „Du hast guten Geschmack bewiesen Sherlock!“ Alex kicherte leicht neben mir und für einen Moment wollte ich ihm wirklich weh tun! „Gut, haben wir dann alles? Ich will hier raus…“ „Doch noch so schüchtern? Das ist doch nur Unterwäsche“ „Klappe…lass uns gehen!“ Somit setzte ich mich in Bewegung, am besten schnellstmöglich alles bezahlen und dann wieder zurück in die Herberge! An der Kasse an gekommen nahm uns die Verkäuferin freudig in Empfang. Bemerkte jedoch recht schnell dass wir kein Wort ihrer Sprache beherrschten und als dann noch ihr Blick auf den Haufen Unterwäsche fiel zog sie nur skeptisch eine Augenbraue in die Höhe. Na super. Ich bezahlte und verließ beinah fluchtartig die Boutique. Warum tat sich in solchen Momenten nie das beliebte „Loch“ im Boden auf? „Lucas! Alex! Ihr seid unsere Retter!“ meinte Vera beinah außer sich vor Freude. Wo die anderen Mädchen sich zum umkleiden ins Badezimmer verzogen hatten ließ sie ihre Hüllen einfach vor uns fallen. Natürlich mit der Begründung „Na ihr interessiert euch ja eh nicht für Brüste!“ Bei Alex stimmte das vielleicht vollkommen, denn dieser las sich ganz konzentriert die Beschreibung das ganzen Kosmetikprodukte durch und schüttelte hin und wieder verständnislos den Kopf. Doch ich starrte peinlich berührt auf den Boden. Mich zog die Oberweite von Frauen nun nicht sexuell an, dennoch gefiel es mir nicht dass sich die Blonde so komplett unbekümmert vor mir auszog. Komplett angezogen wand sich die Blondine wieder in unsere Richtung „Ach ja wir bekommen nachher wieder ein neues Zimmer, das heißt wir müssen euch nicht weiter belagern!“ sie schien sichtlich erleichtert. „Okay, sollen wir euch dann helfen die Sachen herüber zu tragen?“ fragte Alex und schaute auf, hielt gerade die Packung eines bronzefarbenden Puders hoch, der vom Farbton her wohl Jessi gehörte. Sie war eine gebürdige Italienerin und war daher mit einem immerwährenden gesunden Braunton gesegnet. Ein Solariumbesuch hatte sie definitiv nicht nötig – war eh ungesund. „Das wäre nett von euch, wir fragen noch die anderen Jungs!“ Alex nickte, blickte noch einmal auf das Puder und schüttelte erneut den Kopf „Wozu braucht ihr das ganze Zeug nur? Habt ihr so viel Kosmetik echt nötig?“ „Nein!“ antwortete die Blonde knapp, grinste dann allerdings „Aber wir fühlen uns wohler damit!“ Gut das war sicherlich eine Erklärung. Man konnte es ja auch irgendwie akzeptieren, wenn sie es taten um sich selbst zu gefallen und nicht anderen Menschen. „Fertig!“ ertönte Monis Stimme und die anderen Mädchen betraten wieder das Zimmer, Jessi seufzte herzzerreißend „Beinah hätte ich das angenehme Gefühl eines gutsitzenden BH’s vergessen~“ Moni kicherte und wurde leicht rot. Ihr war es wohl wo Jungs auch peinlich, egal wie schwul Alexander und ich auch sein sollten. Nicole dagegen kam nur in Jeans und BH aus dem Badezimmer schaute sich im Zimmer um und ging zu dem Kleiderschrank von mir und Alex. „Jungs, ich bediene mich mal!“ meinte sie grinsen. Wir hatten so das dumme Gefühl das sie Geschmack an unseren Klamotten gefunden hatte. Sie holte ein paar meiner Hemden heraus. Meist buntkariert, da sie etwas kleiner war als ich könnte sie wahrscheinlich auch hineinpassen. Sie hielt ein rotkarierte uns ein grünkariertes hoch und sah die Mädchen fragend an. Jessi und Vera betrachteten die beiden Hemden kritisch und Moni senkte nur schüchternd den Kopf. Scheinbar gehörte sie nicht zu diesen Modedivas. „Rot!“ meinten beide gleichzeitig und Nicole nickte, schien mit der Antwort zufrieden und zog es sich über, knöpfte es zu und begann sie sich Ärmel hochzukrempeln. Aus ihrer Tasche holte sie eine Haarspange und steckte ihr Haar nach oben „Vera! Sind deine Stiefel eigentlich trocken geblieben?“ Vera grinste „Jap!“ Es dauerte nur wenige Sekunden und die Nici sah aus wie ein Cowgirl. Oh man. Frauen. Immer modisch perfekt sein oder wie? Außer natürlich Moni, allerdings sah diese auch in viel zu großen Bandshirts, Leggins und Boots klasse aus. „Wir verschwinden dann mal, draußen alles unsicher machen!“ erläuterte Vera und die Nici, Jessi und Moni verließen voran den Raum. Vera blieb am Türrahmen noch einmal stehen, drehte sich zu uns um – oder eher zu Alex. „Ich behalte dich im Auge!“ Damit war sie verschwunden. Okay? Was war das eben gewesen? Das war definitiv eine Drohung an Alexander gewesen. Aber warum? Ich zuckte kaum merklich über meine eigenen Gedanken zusammen. Hatte die Blonde nicht gemeint sie würde sich Alexander zur Brust nehmen, sollte er etwas tun was ich nicht wollte? Ups. Ich konnte mir ein leichtes grinsen nicht verkneifen. „Ich glaube ich habe irgendwas falsch gemacht….“ Meldete sich der Größere irritiert zu Wort und starrte immer noch verwirrt an die bereits geschlossene Tür. „Ach mach dir nichts drauß. Frauen halt“ ich versuchte ihn aufzumuntern, stand dann vom Bett auf und griff nach meinem Handy das mittlerweile am Ladekabel angeschlossen auf dem Fensterbrett lag. „Wo gehst du hin?“ fragte Alexander neugierig. Ob es ihn wirklich interessierte? Ich schaute auf mein Handy „Ich wollte noch einmal versuchen Mo zu erreichen…“ So sah es aus. Es kratzte mich ganz schön dass wir seit meiner Abreise nicht mehr geschrieben oder gesprochen hatten. Der Ältere nickte nur und begann das Make-up der Mädchen zurück in die Tüte zu räumen. Langsam drehte ich mich um und ging auf den Balkon. Es musste ja nicht unbedingt sein das Neuring unser Telefonat mitbekam – sollte es zu einem kommen. Unruhig wählte ich Mo’s Nummer und es wählte sogar. Kein Besetztzeichen und auch kein ausgeschaltetes Handy. Ich machte mir Hoffnungen. Ein Knacken in der Leitung. „Hallo?“ ertönte die Stimme meines Freundes und mein Herz sprang einen vierfachen Salto nur um danach wie ein hyperaktiver Flummi auf und ab zu hüpfen. „Mo?“ „Lucas?“ „Wie geht es dir? Ich könnte dich nicht erreichen?!“ ich musste mich zusammenreißen – ich wollte nicht unbedingt anklagend rüberkommen. Es war einen Moment ruhig in der Leitung und ich für eine Sekunde glaubte ich das die Verbindung vielleicht unterbrochen wurde „Mo?“ „Sorry…“ kam es ruhig von der andern Seite „Ich hatte seit gestern ein bisschen viel mit dem Studium zu tun. Macht es dir Spaß dort? Ist alles okay?“ „Ja…ich vermiss dich nur…“ „Ich dich doch auch…lässt dich dieser Alexander in Ruhe?“ „Ständig machst du dir über andere Kerle Gedanken! Glaub mir doch einfach mal das ich nur dir hinterher schaue…“ ich seufzte leicht. „Ich vertraue dir ja…nur den anderen Kerlen nicht. Du bist viel zu toll und süß. Dich will halt jeder haben….“ Ein kurzes Brummen entkam meinem Freund „Und diesem Alexander vertraue ich besonders wenig!“ Ich konnte ein lächeln nicht unterdrücken „Ich liebe dich…“ „Ich dich auch… Lu? Ich hatte mir etwas überlegt…“ „Und was?“ „Du hast doch bald Ferien oder?“ „Ähm…ja…“ „Wie wäre es wenn wir dann nach Italien fahren würden? Nur du und ich? Dort wo ich und Juli das letztes Mal waren war es wirklich schön…“ Es wäre gelogen gewesen, hätte ich nun gesagt nicht überrascht zu sein „J-Ja ich würde gerne, muss aber darüber erst mit meiner Mum reden…aber sonst…gerne…wirklich!“ ich grinste vor mich her. Nur er und ich im Urlaub? Das könnte doch eigentlich nur schön werden oder? „Musst du nicht, ich habe mit ihr heute Morgen deshalb telefoniert! Das geht alles klar…“ Ich war nun wirklich überrascht, er schien es wohl total ernst zu meinen „Oh, dann hast du das schon länger geplant?“ „Irgendwie schon…“ er räusperte sich kaum merklich „Ich dachte wir könnten mir diesem Urlaub so ein paar Dinge in unsere Beziehung einfließen lassen die bisher noch nicht so vorhanden sind…“ Okay? Und welche meinte er? Urlaub machen? War das solch eine relevante Sache? „Wir können über den Urlaub ja so richtig reden wenn ich wieder da bin…ich hoffe es geht schnell!“ ich wollte unbedingt heim „Ich vermisse dich so sehr…telefonieren wir morgen wieder?“ „Ich versuch ich anzurufen...“ ein erneutes Räuspern „Du weist ja die Sachen fürs Studium und dann pennt noch Juli bei mir…“ Aha…“Und wegen ihm hast du keine Zeit bei mir anzurufen?“ ja, ich war leicht angepisst. Was sollte denn bitte der Scheiß. Meinetwegen konnten fünf Julis bei ihm im Zimmer hocken, ich wollte mit meinem Freund reden! „Ich versuch es ja?“ „Wenn du meinst…“ „Sei nicht traurig…ich liebe dich hörst du?“ „Mh…ich dich auch.“ „Bis morgen Schatz“ „Ja…bis dann“ ich legte zuerst auf. So wirklich glaubte ich nicht an seinen Anruf. Dabei war es doch mein Mo! Und war ich nicht eigentlich wichtiger als sein bester Freund? Immerhin war ich sein FREUND! Die Person die er liebte oder nicht…? Um Himmelswillen, ja ich war eifersüchtig auf seinen blöden besten Freund. Meinetwegen konnte die Welt diesen Arsch verschlingen. Mir ging er gerade einfach nur auf den Sack. Ich lehnte mich betrübt gegen die Fensterscheibe, blickte über das Geländer des Balkons hinweg zum Wald. Mist ey. Ich hatte mich so gefreut über Mo’s Idee mit dem Urlaub uns sein toller bester Freund musste alles wieder vermiesen. Ich nahm ein knacken neben mir wahr und die Tür zu unserem Zimmer ging auf. „Alles okay, Lu?“ fragte mich Alexander ruhig und schaute zu ihm auf. Nichts war gut verdammt. Ich schüttelte leicht meinen Kopf: „Alex…ich will zu Mo…“ na super jetzt fing ich auch noch an zu heulen wie so ein Baby. „Hey…“ es dauerte nicht einmal eine Sekunde und ich spürte schon wie der Braunhaarige seine Arme um mich geschlungen hatte. „Was ist denn passiert?“ Ich schüttelte erneut den Kopf und erwiderte die Umarmung, drückte mich an den Größeren. Er roch wirklich gut. „Ich vermisse ihn einfach nur so schrecklich…“ Alexander schwieg. Doch das reichte mir, ich wollte einfach nur von jemand umarmt werden. Ich brauchte das jetzt einfach mal und Pit war momentan ja nicht in der Nähe. Er schien eh gerade viel mehr Zeit mit Vera verbringen zu wollen als mit mir. „Kannst du mich noch kurz so weiter umarmen?“ fragte ich leise und ich bemerkte wie Alexander mich näher an sich drückte. Also war das scheinbar kein Problem für ihn. Ich wollte gerade die Augen schließen als etwas ohne Vorwarnung zerschellte – es klang wie Glas – und wir sprangen gerade zu auseinander. Vor uns auf dem Balkon, scheinbar aus einen der anderen Zimmer, stand ein recht großes Mädchen mit kinnlangen blauen Haaren und blickte uns verwirrt an. Die zerbrochene Schüssel am Boden machten wir als den Störenfried aus. „Ähm…“ ich wurde feuerrot im Gesicht und Alex meinte nur ganz cool „Hi!“ Wo war mein Loch?!?!?! ____________________________________________________________________ @Midnight: Aber wir freuen uns das du es überhaupt gelesen hast, auch wenn erst jetzt :D Und natürlich besonders toll ist das es dir auch noch gefällt! *muhaa* Da haben wir wohl dann doch irgendwas richtig gemacht. Und danke für das süße Kommi. Wir hoffen deine Erwartungen auch weiterhin erfüllen zu können :D @Kristiania: Ja es tut uns Leid das es derzeit solch lange Wartezeit ist >< Besonders da es irgendwie derzeitig meine Schuld ist ;___; (KazuWonderland). Aber wenigstens gefällt dir unsere Story, das ermutigt uns sehr immer weiter zu schreiben :D @Gallianora: Wir geben uns Mühe das du dich nicht auf Entzug setzten musst :D Ja, Alex ist so eine Type für sich und wir freuen uns schon auf die zunkünftigen und eure Reaktionen auf all die Dinge die noch kommen :'3 @beast: Wir denken das sich die meisten deiner Fragen in dem ff noch klären werden :) Aber erstmal müsst ihr damit zurecht kommen was wir euch geben ;P Ungeklärtheiten sind soooo schön :D Und das ff hat ja nicht umsonst seinen Titel. @brandzess: Wir lieben es wirklich uns eure Rätseleien über Alex und Mo durchzulesen. Es ist irgendwie immer spannend wer am nächsten dran liegt :D @Akito-chan: Nur für dich kommt in diesem Kapitel etwas über Prit-Stift :D Und danke für dein liebes Kommi. Wir freuen uns wirklich über jedes Kommi tierisch und grübel gern weiter über die Situation nach...mit einigen Sachen liegst du nicht gaaaanz so daneben *muhaaa* ;) @UedaTatsuya-chan: Kein Problem, wir haben und darüber wirklich so verdammt gefreut :) Es ist uns wirklich eine ehre. Wir nehmen uns daher auch immer die Zeit wirklich jedes Kommentar von euch zu beantworten x3 Für die einen gibt es Prit-Stift, für dich gibt es Mo in diesem Kapitel :D @xXMomokoXx: Ja, auf einer Freundschaft lässt sich ja sogar vielleicht etwas aufbauen :) @Lyca: Wir schenken Mo in diesem Kapitel auch endlich wieder einen Auftritt und noch ein Kapitel ungefähr dann kommt er endlich wieder öfters vor :D ________________ KazuWonderland: Gut Leute, jetzt hab ich genug kommentiert, ich muss jetzt rauchen D: Und aufs Klo! Bye!!! Und viel Spaß beim Lesen!!! Kapitel 9: "Montie & Lucas" --------------------------- Wir haben uns nach laaaaanger Überlegung dafür entschieden, dass das Alex Kapitel einfach zu viel schon vorweg nehmen würde. Daher kommt jetzt ein Kapitel aus Mo's Sicht, wo man trotzdem nicht viele Einblicke auf die Beziehung zwischen ihm und Julian bekommt. Wir hoffen es gefällt euch dennoch. Eher ein kleiner Rückblick auf ihm und Lu. Mit einem eher speziellen Kurzgast xD Den man aber nur kennt wenn man ein bestimmtes anders FF liest. Wer als erstes weiß von wo Mo's Bruder ist darf sich was wünschen xD TwinkleHearts (Choco) ______________________________________________________________ "Montie & Lucas" ~Mo~ Mein Blick glitt über den Blonden der draußen auf dem Sportplatz seine Runden rennen musste. „Mo es wird nicht klappen!“ kam es von Nadi die sich zu mir auf die Wiese gesetzt hatte. Von dort hatte man einen guten Überblick über den Sportplatz. Ich schaute fragend zu der Schwarzhaarigen erntete allerdings nur ein breites Grinsen. „Was meinst du?“ fragte ich sie neugierig und wünschte mir im Nachhinein nicht gefragt zu haben. „Man kann Menschen nicht mit den Blicken ausziehen, das ist bewiesen!“ belehrte sie mich fröhlich und hob ermahnend den Zeigefinger. Aha. Sehr interessant. Ich verdrehte genervt die Augen und suchte mit meinen Augen das Feld nach Lucas ab. Immerhin wusste ich schon wie er hieß. Auch wenn ich bis auf ein paar Treffen für die der Jüngere mich jetzt sicherlich für einen Stalker hielt keine größeren Fortschritte gemacht hatte. Ich seufzte. „Er ist einfach unglaublich niedlich!“ beteuerte ich. Gott sei dank hörte sich das ganze durch meine rauchige Stimme nicht ganz so schwul an. „ Dich hat es ja wirklich erwischt!“ Ich nickte „Du hättest seinen unglaublich süßen Gesichtsausdruck sehen sollen als ich ihn ursprünglich verprügeln wollte…“ „Irgendwie klingt das in meinen Ohren sehr suspekt…“ Ein kurzes Schulterzucken von mir. Eigentlich sprach ich nicht sonderlich viel. „Aber du wirst eh nicht viel von ihm haben Mo, so lange sind wir auch nicht mehr auf der Schule“ Musste sie das unbedingt erwähnen? Ich knurrte leicht „Ach halt’s Maul“ Sie brachte es allerdings nur zum lachen. Oh Gott womit hatte ich solch eine Mitschülerin verdient. Ein Pfiff ertönte und ich sah auf. Der Sportunterricht war vorbei uns die Schüler mussten zu dem kleinen Haus in dem die Umkleiden waren. Perfekt. Ich stand auf, griff nach meinem Rucksack „Bin dann mal weg…“ Nadi kicherte „Viel Glück Romeo“ Von mir gab es zum Abschied nur den Mittelfinger. „Hey!“ ich ging auf den Blonden zu der neben einem recht hochgewachsenen Jungen mit Brille her lief. Dieser war jedoch immer noch kleiner als ich. „Jetzt bleib doch mal stehen, Lu!“ rief ich und entweder wurde ich nicht gehört oder eiskalt ignoriert. Vermuten tat ich das letztere, denn mittlerweile war ich so dicht bei den Beiden angekommen, dass ich Lucas flüstern hörte: „Pit, da ist dieser Typ schon wieder!“ er trat einen Schritt näher an seinen Freund heran. Scheinbar hatte ich die letzten Male wirklich keinen sonderlich guten Eindruck hinterlassen. Mist. Nach dem ich ein bisschen schneller gelaufen war hatte ich die Jungs überholt und stellte mich direkt vor Lucas hin. „Du hast mir noch gar keine Sms geschrieben!“ kam es sofort von mir und der Blonde schaute erschrocken zu mir auf. Vielleicht machte ihm ja auch nur meine Körpergröße angst. Dabei war ich nur einen Kopf größer als er. Gut, vielleicht auch etwas mehr. „Wird er auch nicht!“ meldete sich der bebrillte Junge zu Wort und sein Blick sagte alles. Eine Kriegserklärung. Oh, jetzt hatte ich aber gewaltige Angst. Gnom. Ich tat so als hätte ich nichts gehört und beugte mich leicht zu Lu herunter „Ich hatte dir meine Nummer doch extra gegeben!“ der Blonde verschwand gerade zu hinter seinem Freund. Natürlich war mir bekannt das Lucas eine ziemlich große Klappe hatte, aber vor mir schien er wohl wirklich Schiss zu haben nach dem ich ihm beinah eine gelangt hatte. Hätte ich da gewusst dass er so süß ist hätte ich es sicher gar nicht erst probiert. Bei uns an der Schule war es bekannt dass jeder der an seinem bisschen Leben hängt mir aus dem Weg zu gehen hatte. Er jedoch hat mich angerempelt und dann auch noch blöd angemacht. Jedem Anderen hätte ich wahrscheinlich einen kostenlosen Ausflug ins Krankenhaus beschert, aber nicht ihm. Ich versuchte ein Lächeln zustande zu bringen. „Sag mal hast du mir nicht zugehört? Er will dir nicht schreiben! Kein Interesse! Zieh Leine!“ diese kleine Brillenschlange wollte es heute wohl unbedingt wissen. „Verpiss dich Knirps oder du hast bald einen Grund den Rollstuhl zu benutzen!“ ein Problem hätte ich damit wahrscheinlich weniger „Ich rede nicht mit solch unwichtigen Lebensformen“ hoffentlich hatte er meine Warnung verstanden. „Ihr habt hier nach Schluss oder?“ keine Antwort, von keinen der Beiden. „Wenn du umgezogen bist kommst du wieder raus, wir gehen in die Stadt Lucas!“ Ich traute dem Blonden zu dass er sich versucht in der Sporthalle irgendwo anzuketten um mit mir nicht weggehen zu müssen. Ich griff nach vorn packte den Jungen mit der Brille im Nacken und drückte ihn leicht nach unten „Los mach schon, umziehen. Ich warte hier so lange mit deinem Kumpel“ nun lächelte ich. Der Junge in meinem Griff hatte kaum eine andere Möglichkeit als sich ruhig zu verhalten da sein Arm in einer schmerzhaften Position auf den Rücken gedreht war. Vielleicht war es nicht die klügste Methode Lu zu einem Date zu überreden, aber ich denke, sollte er mich erst einmal kennenlernen würde er mir verzeihen. „Und komm ja nicht auf die dumme Idee einem Lehrer bescheid zu geben!“ Ein rasches Nicken und weg war er. „Wie niedlich…“ „Du gewalttätiger Pisser!“ fluchte der Junge bei mir „Du passt nicht zu Lu, also lass ihn in Ruhe!“ Na zumindest hat er nicht gesagt das der Blonde hetero ist. Würde mich nämlich schwer enttäuschen. Ich zuckte mit den Schultern „Das hast du nicht zu entscheiden, außerdem solltest du gerade die wenigsten Forderungen stellen, da unten“ ein Grinsen bildete sich auf meinen Lippen. Mit meiner Größe hatte ich halt den einen oder anderen Vorteil. Sie Schüler die uns sahen machten nichts. Mit Sicherheit wollte keiner mit dem Knirps tauschen. Nach höchstens nur zwei Minuten stürmte Lucas gerade zu aus den Umkleiden auf uns zu „D-Du kannst ihn jetzt wieder loslassen!“ wie gewünscht. Die Brillenschlange atmete erleichtert auf und entfernte sich sofort fünf Schritte von mir. „Dann können wir?“ Lu nickte zögerlich und warf seinem Kumpel einen hilfesuchenden Blick zu. Der allerdings versuchte mich höchstens mit Blicken zu erdolchen. Ich griff nach Lucas Arm und wünschte dem Jungen noch einen angenehmen Tag. Auf dem Weg zur Innenstadt schwiegen wir uns an „Und? Herr Breuer hat euch wieder rennen lassen?“ er nickte nur als Antwort. Na toll. „Das wird sich so schnell auch nicht ändern, kannst nur hoffen im nächsten Schuljahr einen anderen Lehrer zu bekommen“ wieder nur ein Nicken. Konnte er nicht wenigstens versuchen sich mit mir zu unterhalten „Hast du Angst vor mir?“ Lu schaute auf, ich hatte damit gerechnet er würde sofort wieder wegschauen sollten sich unsere Blicke treffen, aber das war nicht der Fall „Ein bisschen…“ Wenigstens eine ehrliche Aussage. Nun musste ich nur einen Weg finden es zu ändern. Wir liefen gerade an einer Eisdiele vorbei „Wollen wir Eisessen?“ Nun wendete er seinen Blick ab, musterte die Eisdiele und schüttelte leicht den Kopf „Ich habe kein Geld bei…“ Das war kein Problem „Ich zahle…“ Gut, jetzt hatten wir zwar bestellt und warteten auf unsere Eisbecher aber Gesprächsthemen hatten wir immer noch nicht. „Komm schon ich tue dir doch nichts!“ Er schnaubte auf „Du hättest mich fast verprügelt, stalkst mich, tust meinen Freunden weh und zwingst mich etwas mit dir zu unternehmen. Ich finde das könnte man schon als ‚du tust mir was’ definieren…“ „Hey du kannst ja doch in ganzen Sätzen sprechen“ „…“ „Willst du jetzt wieder schweigen?“ „Ich wüsste nicht worüber ich mit dir reden sollte…“ „Wir könnten über uns reden“ sein Gesichtsausdruck war niedlich. „Uns?“ „Warum sollte ich sonst mit dir ein Date haben wollen?“ „D-Date?“ am liebsten hätte ich ihm zumindest jetzt gern sofort besprungen. „Wie nennst du das hier sonst? Außerdem bist du laut meinen Informationen Männern nicht abgeneigt“ ein bisschen Recherche. Lucas schien zu zögern und ich konnte einen leichten Rotfilm auf seinen Wangen entdecken als er ertappt den Blick senkte. „Ich mag schon Jungs…“ auf diese Antwort hatte ich gehofft. „Aber mich magst du nicht?“ er blickte wieder zu mir auf uns schüttelte leicht den Kopf „Du bist…komisch…“ ich grinste. Komisch war ich also? Wie konnte man denn das verstehen? Unser Eis kam und ich nickte dem Kellner zu, er sollte sich bloß wieder verziehen. Mein Blick huschte wieder zu dem Blonden und dieser schaute schnell weg. Er hatte mich beobachtet? War das nun gut oder schlecht? Auch wenn ich so verdammt viel Erfahrung mit dem aufreißen hatte, bei Lu war das beinahe schon wieder Grundschulniveau. „Vielleicht hättest du es ja anders angehen sollen…“ Sicherlich stand mir nun Verwirrung ins Gesicht geschrieben „Wie?“ „N-Na…bei unserem ersten Treffen hast du mir fast eine gescheuert. Dann hast du mir auf dem Schulweg aufgelauert und mich bis nachhause gebracht obwohl ich es nicht wollte. Bei unserem dritten Treffen hast du mich fast zu Tode erschreckt, da ich aus der Toilette kam und du unvorbereitet vor mir standest. Das ganze nur um mir deine Handynummer aufzuzwingen. Die ich im übrigen nicht mehr habe – ich habe sie noch am gleichen Tag in der selben Toilette versenkt – und jetzt hast du mich nach dem Sport überfallen. Davon dass du Pit als Geisel genommen hast um mich zu zwingen mit dir etwas zu unternehmen fange ich am besten gar nicht erst an. Glaubst du nicht da ist irgendwas schief gelaufen?“ Jetzt wo Lu das so aus seiner Sicht erzählte, schien ich mich wirklich nicht gerade schlau angestellt zu haben „Aber ich mag sich halt, du bist süß!“ und wieder wurde er rot. Außerdem rede ich mir für ihn den Mund fusselig und eigentlich war ich wie gesagt nicht der große Redner. Aber er hatte eine schöne Stimme wenn er sprach. Lucas hörte ich gerne zu. „Wir können ja noch einmal anfangen…“ schlug ich vor „Ich werde mich auch bessern!“ dann reichte ich ihm meine Hand hin „Ich bin der Mo und stehe total auf dich…“ Ich hatte ja schon mir dem schlimmsten gerechnet. Aber nein, er hob seine Hand ebenfalls – sie war ganz warm – und lächelte mich sogar an „Ich bin Lucas, nicht Lu….“ So fing es zwischen uns beiden an. Das wir natürlich zusammen kamen muss ich hoffentlich nicht mehr erwähnen. Wer würde schon meinem im Normallfall unterkühltem, taktlosen Scharm widerstehen können? Zumindest niemand der bisher auf der Erde wandelt. Außer Pit und mein Bruder Timo natürlich. Aber Ersten konnte ich eh nicht ausstehen und beim Letzteren war es irgendwie minimal pervers. Ein Seufzen schlich sich über meine Lippen und ich blickte auf mein Handy. Ich fühlte mich schlecht, irgendwie hatte unser Telefonat nicht ganz die Auswirkung gehabt die ich mir erwünscht hatte. Im allgemein war die Stimmung zwischen mir uns Lucas derzeitig auf Abbruch und ich wusste nicht einmal warum. Offiziell lief doch alles zu unserer Zufriedenheit oder hatte ich von Lucas Seite irgendwas nicht mitbekommen – außer die Sache, dass ihm Julian mächtig annervte. „Jetzt hör auf ständig auf dein Handy zu gaffen“ ertönte Julians Stimme beinahe aus dem Nichts und keine Sekunde später hatte der Jüngere mir auch schon mein LG aus der Hand genommen. Aber ich regte mich darüber nicht auf, konnte es gar nicht mehr. Wahrscheinlich hatte ich diese Emotionen gegenüber dem Rothaarigen bereits verlernt. Es nützte eh nichts. Ich lehnte mich nach hinten gegen die Couch und legte meinen Kopf in den Nacken. „Du bist schlimmer als meine Mutter…“ hatte Juli nicht bis eben noch an seinen Hausaufgaben gesessen? Ein abwertender Laut war zu hören „Mutter? Mach du mir keine Vorwürfe. Du schaffst es ja nicht einmal deinen Freund anzurufen. Ich denke du kannst lange auf einen Anruf von ihm warten – ich glaube er bemerkt langsam dass etwas nicht in Ordnung ist!“ ich schaute auf. Diese kleine Ratte. Manchmal fragte ich mich warum gerade ER mein bester Freund war. Aber es war halt Juli. „Und was soll bitte nicht in Ordnung sein?“ „Du weißt was ich meine!“ Ein kurzes Schulterzucken von meiner Seite aus „Das ist nebensächlich, das Problem wird bald behoben sein…“ davon war ich überzeugt! „Du stellst dir immer alles viel zu einfach vor Montie!“ Julian schnaubte wütend. Er nannte mich nur Montie, wenn ihm wirklich irgendetwas quer im Magen lag. „Und du bist in letzter Zeit etwas sehr zickig. Bist du schwanger?“ ein Grinsen konnte ich mir nicht verkneifen und Julian zeigte mir auch, dass ich wie immer die richtigen Sprüche gerissen hatte. Er erwiderte es mit einem leichten Lachen auf den Lippen „Du bist so ein Arsch“ aber gerade das mochte er an mir – mochte eigentlich jeder, warum auch immer. Der Jüngere beugte sich wieder über seine Hausaufgaben und es wurde ruhig. Erneut viel mein Blick auf mein Handy und meine Stirn legte sich in Falten. Ob Lucas wirklich etwas ahnte? Ich konnte es mir kaum vorstellen. Außer Alexander, dieser Spast, legte ihm irgendwelche Flausen ins Ohr. Der Kerl war mir eh ein Dorn im Auge. Ich wusste nicht warum, aber ich war mir sicher ihn zu kennen, auch wenn ich nicht wüsste woher. Ein Typ wie Alex würde einem doch eigentlich in Erinnerung bleiben oder? Er war halt dieser typische gutaussehende Obermacho. Wahrscheinlich würden wir uns auch total gut verstehen, wäre er nicht reinzufällig scharf auf meinen Freund – da war ich mir sogar ziemlich sicher. Am liebsten würde ich diesem Wichser meine Hände um den Hals legen und erst wieder aufhören zu drücken wenn sein Gesicht bereits blau angelaufen war. Immerhin war Lucas so verdammt leicht zu beeinflussen ohne es selbst zu merken. Da konnte ich mir eigentlich nur Sorgen machen. Ich vertraute zwar meinem Blondie, aber nicht diesem Alexander. Irgendwann hörte ich die Eingangstür der Wohnung ins Schloss fallen und ein genervtes Stöhnen konnte ich nicht zurückbehalten. Es blieben nicht viele übrig die mich nerven könnten. Meine Tür flog bereits auf. „Brüderchen!“ „…“ musste ich ehrlich freundlich antworten antworten? „Hey Timo…“ kam es von Julian und mein Bruder beugte sich zu dem Rothaarigen hinunter, um ihn zu umarmen „Oh, du riechst verdammt gut Julian. Neuer Duft?“ Wie konnte man nur so schwul sein. Mein Besuch nickte grinsend. „Verpiss dich Timo…“ ich knurrte leicht „Und nehm die scheiß Sonnenbrille ab, hier scheint keine Sonne!“ „Hätte Mutter nicht bereits erwähnt, dass du nur von einem durchschnittlichen Erdenbewohner abstammst würde ich mich beinahe Fragen wie wir verwandt sein können!“ Sie Brille nahm er natürlich nicht ab. Irgendwann würde ich sie ihm von seiner dummen Visage reißen. Ernsthaft. „Klappe…“ nein, wir konnten uns nicht wirklich riechen. Was aber auch Großteils daran lag, dass er einen vollkommenen Knall hatte und das Schlimmste, er war nur gespielt. Eigentlich war er die sorgenvollste Ernsthaftigkeit in Person. Ich schüttelte den Kopf. „Marsmensch, zieh Leine…ich habe gerade nicht den Nerv dazu…“ Natürlich hörte er nicht auf mich. Timo lehnte sich gegen den Türrahmen und schaute mich an – zumindest vermutete ich es. „Etwa Ärger mit deinem kleinen Blondie?“ „Geht dich einen Scheißdreck an!“ „Immer diese Kraftausdrücke“ „Timo, hast du nichts besseres zu tun? Jemanden flachlegen?“ Mein Bruder schien wirklich abzuwägen „Gerade nicht, mein Freund sitz leider in einem Kaff fest, das zu weit von hier entfernt ist…“ Warum er auch eine Fernbeziehung pflegte. Sein Kopf senkte sich und er blickte hinab, zu Juli, es bildete sich ein Grinsen auf seinen Lippen. Es verriet mir beinahe alles was er über den Rothaarigen dachte. Er hielt ihn für eine hinterhältige Schlampe. Meiner Meinung nach das komplett falsche Bild des Rothaarigen. Er war wohl die selbstloseste Person die ich kannte. Zumal er nicht einmal einer Fliege etwas zu leider tun konnte. Timons unerbittliche Menschenkenntnis schlug bei ihm das erste Mal gegen einen Mast. „Aber ich muss zur Arbeit, wir sind diesmal auf einer Veranstaltung eingeladen, sage Mum bitte, dass ich erst sehr spät wiederkomme…bye bye“ und schon war er wieder verschwunden. Er war selbst mir ein Mysterium. Zudem er auch kaum zuhause war. „Hach, er ist immer so verdammt nett!“ meinte es von Julian und ich musste einfach anfangen laut loszulachen. Manche Menschen waren wirklich naiv. Er bemerkte nicht einmal, dass mein Bruder ihn überhaupt nicht leiden konnte. Warum auch immer, Timo meinte regelmäßig: „Pass ja auch, solche Jungs kenne ich zu genüge!“ Schwachsinn! Ich lehnte mich wieder nach hinten und blickte zur Decke. Die Beziehung zwischen mir uns Lucas würde spätestens nach dem Urlaub endgültig perfekt sein und dann müsste ich nichts mehr befürchten. Oder? Kapitel 10: "Ungewitter" ------------------------ Macht euch auf das schlechteste Kapitel gefasst, welches wir je geschrieben haben xD Aber wenigstens kommt die Wahrscheit langsam ins Rolle *muhaaaaa* Viel Spaß TwinkleHearts (Choco) _________________________________________________________________ Kapitel 10 "Ungewitter" ~Lucas~ „Und ihr seid beide schwul?“ wir nickten ihre Worte ab „Aber nicht zusammen?“ Es wäre gelogen würde ich sagen, dass diese Situation mir nicht peinlich wäre. Wenigstens schien unsere Gegenüber mindestens ein wenig Gehirn zu besitzen. Irgendwie machte die Blauhaarige sogar einen vernünftigen Eindruck, auch wenn ihre Körpergröße bei mir Komplexe auslöste. Warum um alles in der Welt waren nun sogar Mädchen größer als ich? Ich schnaubte feindselig auf. „Aber bitte erzähle nicht rum was du auf dem Balkon gesehen hast. Lucas hat einen Freund und das könnte echt blöd aussehen, auch wenn ich ihn da draußen wirklich nur getröstet habe!“ bat Alex das fremde Mädchen – Mia – und sie willigte ein „Natürlich! Ich bin ja keine Quatschtante“ Falls das stimmen sollte, war ich begeistert! Ich brauchte wirklich nicht noch mehr Stress mit Mo. Gerade jetzt wo es im Allgemeinen ziemlich komisch war. Alles einfach. Als ich wieder aufblickte um Mia zu danken stockte ich. Warum grinste sie so vor sich hin? „Aber meine lieben Jungs…nur unter einer Bedingung!“ Fast schon panisch krallte ich mich an Alex seinen Arm und betete zu Gott dieses kleine Abenteuer lebend zu überstehen. Der Gedanke demnächst die Radieschen von unten betrachten zu können gefiel mir nicht so gut wie vielleicht angenommen. „Können wir nicht endlich wieder zum Ufer paddeln?“ „Kannst du etwa nicht schwimmen?“ fragte mich Mia, die zu diesem ganzen Theater angestiftet hatte. Oder eher: Sie hatte uns erpresst! Niemand wollte mit ihr und einem alten klapprigen Boot auf den See fahren und ich konnte es wirklich nachvollziehen! „I-Ich kann schon schwimmen, aber ich bin nicht wirklich für mein Durchhaltevermögen bekannt!“ Nach knapp zwei Minuten schwimmen ohne Pause ging ich unter wie eine bleierne Ente der man zusätzlich noch Steine an die kleinen Füße gebunden hatte. „Oh, schade“ Alex lachte und ich wusste sofort woran er gerade dachte. Diese Sau! „Alexander!“ brummte ich warnend, auch wenn ich bezweifelte, dass es wirklich die gewünschte Wirkung hatte. Immerhin krallte ich mich gerade an Alex fest wie ein Koalababy an seiner Mutter. Und sollte er mich loslassen würde ich mich wohl an ihm festbeißen müssen – wenn, dann würden wir zusammen untergehen. Er zeigte nämlich wahre Begeisterung bezüglich dieses Boottrips. Vielleicht war unsere Freundschaft doch keine gute Idee? Alex kicherte nur weiter und legte mir einen Arm und die Schulter „Keine Angst ich werde dich beschützen!“ sollte vielleicht ritterlich klingen, ich kam mir nur weiter verarscht vor. Das Boot hielt direkt auf der Mitte des Sees, in der Nähe einer kleinen Insel und ich hoffte hier hatte kein Irrer eine gefährliche Kreatur im Wasser ausgesetzt die uns annagen wollte. „Woooah ist das schön hier!“ freute Mia sich und eigentlich musste ich ihr Recht geben. Die Trauerweide auf der kleinen Insel die mit ihren Ästen tief ins Wasser tauchte und den ganzen Blumen hatte es wirklich etwas Bezauberndes. Wir hörten Mia monoton seufzen „Toll, wahrscheinlich fahren hier alle Mädchen heimlich mit ihrem Freund her und ich sitze mit zwei Schwulen in diesem Boot…“ Wir fuhren dichter an die Insel heran, so weit bis Alex mich los lies – zu meinem Entsetzen – um das Boot mit einem Seil an der Trauerweide zu befestigte. Bitte nicht, sollte ich versuchen auszusteigen, würde ich mich sicher auf die Fresse packen. Als das Boot festgebunden war half der Dunkelhaarige zuerst Mia aus dem Boot, diese sprang schon beinah elegant heraus. Sie hatte eine Decke aus dem klapprigen Gefährt mitgenommen welche sie auch gleich ausbreitete. „Lucas kannst du mir bitte den Rucksack hinter dir geben?“ fragte die Blauhaarige mich und ich blickte hinter mich. Wirklich. Ich reichte ihr diesen herüber ohne auch nur annähernd meinen Hintern von dem Boot zu erheben. Das konnten sie vergessen! Mein Blick traf Alex seinen und ich wich zurück „Du musst gar nicht erst so schauen!“ versuchte ich Protest anzubringen. Der Größere griff nach dem Seil und zog das Boot näher an die kleine Insel heran, dort hätten vielleicht 15 Leute raufgepasst, ich wollte nur nicht zu diesen 15 Leuten gehören. „ Alex pass auf, hier wird es sehr schnell tief hat der Herbergenleiter gemeint!“ informierte die Blauhaarige uns zur Sicherheit, aber Alex zeigte kein bisschen Anteilnahme. „Alexander, lass mich hier drinnen sitzen!“ knurrte ich und krallte mich weitgehend an meinem Sitzplatz fest. Er versuchte zurück ins Boot zuklettern „Komm schon du Angsthase!“ „Neeeeein!“ energisch schlug ich seine Hand weg und dann passierte es auch schon. Er verlor das Gleichgewicht fiel vornüber und direkt auf mich. Das Boot kippte leicht zur Seite ohne ganz umzufallen aber uns verschonte es nicht. Mit einem raschen Ruck wurde es nass um mich herum und schon aus Reflex hielt ich die Luft an. Als hätte ich es nicht geahnt. Zwei Arme schlangen sich eng um meine Hüfte und ich öffnete die Augen, das Wasser war nicht sonderlich tief und erstaunlich klar – aber verdammt kalt. Ich presste meine Lippen fest aufeinander und schaute den Älteren fragend an bis ich begriff was er wollte. Mit einem Finger deutete er immer wieder in Richtung Oberfläche. Auftauchen klang gut. Ich hörte Mia rufen „Ich dachte schon ihr ersauft mir dort unten!“ Alex lachte und ich rang nach Luft während wir endlich zum stehen kamen und auf die Insel liefen. Ich stockte „Die Insel ist künstlich angelegt?“ meinte ich eher zu mir selbst und blickte nach unten „Hier sind Stufen…“ Daher war es also auch auf einmal so tief geworden. „Da hat sich jemand wirklich ins Zeug gelegt“ Alex zog mich mit aus dem Wasser als ich noch versuchte nicht auf den Algen auszurutschen. Es schüttelte mich. Ich war komplett nass. „Ausziehen!“ „…“ ich starrte Mia entsetzt an. Wie bitte? „Komm schon! Ihr seid doch beide schwul, was sollte ich euch schon abgucken?“ Genau das war mein Problem! „J-Ja aber er könnte!“ ich deutete auf Alex der empört die Wangen aufblies. „Was sollte ich dir denn abschauen?“ verteidigte der Dunkelhaarige sich „Ich habe viel mehr zwischen den Beinen!“ Ich hielt mir die Ohren zu „Das wollte ich gar nicht wissen!“ „Pah!“ und schon war Alexander Neuring dabei vor mir und Mia zu strippen und natürlich schaute die Blauhaarige hin, sie war ja auch nur eine Frau. Aber zum Glück eine Frau mit Handtüchern! Und bevor Alex die triefend nasse Boxershorts fallen lies, umhüllte er seine Hüfte mit einem Handtuch. Und ich schämte mich, denn auch wenn ich zu hause einen Freund zu sitzen hatte den ich wirklich liebte, auch ich hatte mir ein paar Blicke auf seine braungebrannte Haut, den breiten Schultern und dem flachen Bauch nicht verkneifen können. Eines musste ich zugeben gutaussehend tat der Dunkelhaarige. Auch wenn Mo natürlich besser aussah. Ich seufzte erleichtert aus als Alex sich auf den Weg in die Sonne machte und Mia sich für mich dennoch umdrehte. Nur in einem Handtuch gekleidet sein war definitiv nicht neu – allerdings war es im Freien etwas ganz anderes. „Gott sei Dank war mein Handy nicht in meinen Klamotten!“ lachte Neuring erleichtert wobei ich meine Tränen gerade so unterdrücken konnte. Denn ich hatte dieses Glück nicht gehabt. Mein Handy war bei unserem ungeplanten Badevergnügen wie immer in meiner Hosentasche gewesen. Sollte Pit also keine Gnade zeigen und mich nicht bei Mo anrufen lassen wäre dieser wohl ziemlich sauer auf mich und ich durfte es natürlich auch ausbaden. Mia klopfte mir aufmunternd die Schulter und ich konnte gar nicht anders als ihr Lächeln zu erwidern. Ich sollte Alexander dafür töten, immerhin war er daran schuld! Eine Freundschaft mit ihm war wohl doch keine so gute Idee gewesen. Ich hatte nur Pech sobald er in meiner Nähe war! „Komm schon Luca…es war ja keine Absicht gewesen…“ ertönte Alex seine Stimme und ich bemühte mich nicht ganz genau zu ihm zu schauen. Ich war auch nur ein Typ und er saß halb nackt neben mir und sah wirklich nicht schlecht aus. Auch wenn ich selbstverständlich nicht jedem Kerl gleich geil fand nur weil er nackt war. Von wollten war ja auch nicht die Rede. Meine Gedanken waren mir peinlich, ich hatte beinahe das Gefühl Mo damit fremdzugehen. Dabei waren es ja wirklich nur harmlose Blicke. „Schon okay…“ murrte ich leicht. Mühsam versuchte ich mich zusammenzureißen, denn die Stimmung sollte ja nicht komplett abknicken. Einen finsteren Blick bekam Alex trotzdem zugeworfen. Arsch! Erst als es dämmerte und unsere Kleidung wenigstens etwas in der Sonne getrocknet war machten wir uns auf den Rückweg. Der Sturm der gerade dabei war aufzuziehen und nicht nur Naturgewalten hervorrufen sollte blieb mit unseren Augen noch unbemerkt. Ein Windstoß ließ mich frösteln „Der Himmel hat sich ziemlich schnell zugezogen…sicherlich wird es noch regnen“ Ich schlang die Arme um meinen Oberkörper. Alex schaute in den Himmel der mittlerweile ein festes grau angenommen hatte „Der Besitzer meinte aber dass es hier sehr selten nur richtig stürmen würde. Sicher regnet es nur kurz…“ Keine Ahnung warum, aber meine Magen drehte sich brutal zur Seite, irgendwie hatte ich eine ziemlich schlechte Vorahnung. Irgendetwas würde noch passieren… Der Arm des Älteren legte sich um meine Schulter „Alles okay bei dir?“ „Ja…wahrscheinlich habe ich mir nur irgendwas eingefangen…“ „…“ Mia blieb stehen „Ich werde den Seiteneingang neben, von dort komme ich schneller in mein Zimmer, sehen wir uns beim Essen?“ Die Blauhaarige umarmte mich kurz, dann Alex „War schön heute!“ Ich musste grinsen „Ja, trotz des Wassers war es in Ordnung. Bis nachher!“ Wir gingen getrennte Wege und das für länger als wir eigentlich vor hatten. Kaum hatten wir die Stufen zum Haupteingang erreicht wurde die Tür bereits aufgerissen. „Lu, Alex! Da seid ihr ja. Es wurde eine Sturmwarnung rausgegeben…habt ihr zufällig Vera gesehen?“ ich war sprachlos, Pit trug KEINE Brille. Aber er sah allgemein ziemlich niedergeschlagen aus. Er hatte zerzaustes Haar und ich würde sogar behaupten er hätte geweint. Alex schüttelte als erstes den Kopf „Auf dem Weg hierher? Nein, da war keine Vera“ Mein bester Freund schien stumm zu fluchen „Wir suchen sie überall. Vorhin ist sie raus gerannt und noch immer nicht zurück…“ Vorsichtig löste ich Alexanders Arm von meiner Schulter und ging einen Schritt auf Pit zu „Sie wird vermisst?“ wollte ich mich vergewissern und nun sah ich es, Pit standen wirklich Tränen in den Augen. Der Wind wurde stärker und die ersten Regentropfen fielen zu Boden. „Lucas, es ist alles meine Schuld!“ „Was?“ „Das sie weggelaufen ist!“ er knirschte mit den Zähnen „Erst war es ganz lustig, wir sind durchs Dorf gelaufen und haben viel gequatscht. Verdammt Lu du weist doch das ich sie mag. Aber als ich sie dann geküsst habe ist sie beinahe panisch davon gestürmt!“ „Hast du schon jemanden davon erzählt?“ „Nur das sie vorhin wegging und noch immer nicht zurück ist…Herr Reibe sucht schon mit einigen Angestellten nach ihr. Jesse, Nicole und Moni haben sich auch herausgeschlichen und sind in Richtung Feld…“ „Wir helfen dir! Oder Alex?“ ich wand mich zu dem Größeren um er ohne zu zögern nickte. „Mach dir keine Sorgen Pit!“ Wir waren mittlerweile klitschnass – genauso wie nach unserem Bad im See – und konnten kaum noch etwas erkennen so stark hatte der Regen zugenommen. Er peitschte uns schmerzhaft ins Gesicht und Blitze schossen immer wieder unangenehm nah hinunter. Es grollte laut. „Wir werden sie niemals bei diesem Wetter finden…“ Was wenn ihr wirklich etwas passiert war. Die Sms von Moni hatte uns ebenfalls nicht gerade beruhigt – keine Spur von unserer Lieblingsblondine. „Lasst uns zurückgehen, das bringt nicht wir werden sie bei diesem Sturm nicht finden!“ brüllte Alex gegen den Wind und ich musste ihm leider Recht geben. So würden wir sie nicht finden „Vielleicht hatte Herr Reibe ja mehr Glück als wir!“ Nur Pit war nicht dieser Meinung, sein Blick sagte alles was wir wissen mussten. Ein Hämmern „Pit komm schon!“ wieder, dieses Mal allerdings energischer. Ich horchte auf „Hört ihr das?“ wollte ich wissen und spitzte die Ohren, erst dachte ich es wäre bloß der Donner. Aber nein. Neuring nickte. Und in einer Sekunde als der Wind eine andere Richtung einschlug konnten wir es hören „HILFE!“ Mein Herz blieb stehen und nun schossen auch mir die Tränen in die Augen „VERA!“. „Scheiße, scheiße, scheiße“ brüllte Pit, während wir uns versuchten an den Überresten einer Bauabsperrung festzuhalten. „Wir müssen sie dort rausholen!“ Das wusste ich auch selber, aber wie? Vera hatte in dem Sturm eine offene Baugrube übersehen, da die Absperrung vom Sturm so gut wie davongetragen wurde. Zu allem Unglück hatte sie sich scheinbar nicht nur das Bein bei dem Sturm verletzt und musste sich an ein offengelegtes Roh festklammern um auf den Beinen zu bleiben. Nein, das Loch füllte sich bei der Masse Regen mit Wasser und es stieg weiter. Ihr Haar war nass, ihre Schminke verschmiert und sie weinte unaufhörlich. Das wimmernde flehen sie so schnell wie uns nur möglich nach oben zu ziehen zerriss wahrscheinlich jedem von uns das Herz. „Ruft die Feuerwehr!“ brüllte Pit und begann sich die Kette vom Hals zu machen. „Pit! Was hast du vor?“ Er schaute mich unsicher lächelnd an, aber als ich mich auf ihn stürzen wollte um ihn vor weiteren Dummheiten abzuhalten wurde ich schon von hinten gepackt „Los runter mit dir, wir halten hier oben die Stellung!“ Alex hielt mich umklammert und zog sein Handy aus der Tasche. Pit verschwand aus meinem Sichtfeld. War ich denn nur von Idioten umgeben? Ich ging näher an die Grube heran und sah wie Vera scheinbar überglücklich war Gesellschaft bekommen zu haben. Einen kräftigen Schlag ins Gesicht bekam Pit trotzdem von der Blondine. Das Wasser ging beiden bis zu den Hüften. Nach dem Alexander mit seinen überraschend guten Französischkenntnissen der Feuerwehr alles geschildert hatte versprachen diese so schnell wie möglich zu kommen. Jetzt hieß es abwarten und hoffen der Sturm würde bald vorüber sein. Ich schloss die Tür unseres Badezimmers „Danke, dass du uns geholfen hast…“ Neuring zuckte nur mit den Schultern „Hey, das war selbstverständlich…“ Wie es Vera ging? Besser als erst vermutet. Sie hatte eine Gehirnerschütterung, ein verstauchtes Bein mit offener Fleischwunde und wurde noch vor einer knappen Stunde ins Krankenhaus gefahren, natürlich in Begleitung von Herrn Reibe und Pit. Allgemein vermutete ich das Pit und Vera nun ein Paar waren. Zumindest nach den heftigen Küssen in der Baugrube zufolge. Ich fuhr mir durch mein feuchtes Haar und lief zum Ehebett hinüber, legte mich hin. „Das war ein beschissener Abend…morgen reisen wir ab…“ Herr Reibe hat uns erklärt das er nach dieser ganzen Sache unseren Aufenthalt in Frankreich nicht weiter verantworten konnte. Neuring machte das Licht aus und legte sich zu mir…“Zumindest werden wir diese Kursfahrt nicht so leicht vergessen…“ ich nickte. „Alexander?“ „Mh?“ „Wir sind doch Freunde oder?“ „Denke schon…“ „Können wir kuscheln? Eigentlich hält dafür immer Pit hin…“ Ich hörte ihn leicht lachen und für einen Moment dachte ich er würde mich auslachen, aber er rutschte bereits näher. „Kein Problem“ ich betete meinen Kopf auf seinem Arm und lies mich von dem Größeren streicheln. Meine Arme schlang ich um seinen Oberkörper. Er roch angenehm nach Duschgel. Es erinnerte mich an Mo und ich schloss die Augen. „Schlaf schön Neuring…“ „Du auch Lu…“ „Ich mag dich langsam wirklich, du bist gar kein Idiot wie ich anfangs gedacht habe…“ Ja meine Meinung zu ihm hatte sich wirklich gebessert und vielleicht wurden wir sogar richtig gute Freunde… „…“ ~Alexander Neuring~ Nach einer halben Stunde, als ich mir ganz sicher war Lucas würde schlafen, schaltete ich die Nachttischlampe ein und suchten mein Handy neben mir im Bett. Gefunden. Ich starrte das Gerät an und ein Seufzen drang über meine Lippen – der Tag lief noch einmal ab in meinem Kopf. Ja auch ich hatte ein Gewissen. Ich kuschelte mich näher an Lu heran und gab ihm einen Kuss auf die Stirn „Ich weiß das du es nicht verstehen wirst, aber es hätte nie so weit kommen müssen…“ vorsichtig legte ich mich hin und schoss ein Foto via Handykamera. Ja, das Foto sah schon sehr suspekt auf. Lu dicht an mich gekuschelt. Ich biss mir auf die Unterlippe, öffnete das Foto als MMS. Text: „Ich denke es dauert nicht mehr lange…“ Empfänger: J. Minke Kapitel 11: "Anderes Gesicht" ----------------------------- "Anderes Gesicht" Die Heimfahrt hatte schon längst begonnen und die Stimmung war gedrückt. Keiner wusste wie es Vera nun ging und Pit war mit ihr in Frankreich zurückgeblieben – mit Erlaubnis seiner Eltern. „Meinst du ihr geht’s gut?“ fragte ich Alex, ich drehte meinen Kopf zu ihm herum. Als sich unsere Blicke trafen erschauderte ich, kam es mir nur so vor oder hatte sich etwas verändert? Die Hand des Brünetten fand ihren Weg zu meiner und wir verhakten unsere Finger miteinander. Erst wollte ich meine Hand zurückziehen, doch warum…wir waren nun immerhin Freunde und Händchenhalten war doch kein Verbrechen oder? Vorsichtig drückte ich seine Hand etwas. Sogar der Abschied von Mia war mir schwergefallen obwohl wir uns nur so kurz kannten. Mit dem Versprechen das wir uns gegenseitig besuchen würde war ich in den Bus gestiegen. Ich fing einfach viel zu leicht an Leute zu mögen. „Mach dir keine Sorgen…Pit passt schon auf sie auf“ wisperte Alex und ich brauchte nicht einmal eine Sekunde um ihm diese Worte zu glauben. Ich lächelte leicht – was ich in letzter Zeit irgendwie viel zu häufig tat „Danke Alex…“. Der Ältere beugte sich zu mir und ich spürte seine weichen Lippen auf meiner Schläfe. Das war jetzt vielleicht doch etwas viel Nähe. Unsicher schaute ich zur Seite. Seine Lippen wanderten zu meinem Ohr und ich bemerkte wie sich meine Nackenhärchen warnend aufstellten. Ich ahnte schlimmes, doch bevor ich genug Abstand zwischen und bringen konnte war es zu spät „Keine Ursache, immerhin sind wir nun Freunde“ – zack hatte er mir ins Ohrläppchen gebissen. Ein ungesundes rot schlug sich auf meine Wangen und ich rückte schlagartig nach hinten, gegen die Fensterscheibe. „D-Du!“ ich brodelte vor Wut, das war eine Unverschämtheit! Neuring grinste mich breit an „Was ich?“ meine Hand hatte ich beschämt auf mein Ohr gepresst „Pass lieber auf das wir dich an der nächsten Raststätte nicht verlieren!“ dieser Idiot! Kein bisschen hatte er sich geändert! Höchstens zurückgehalten hatte er sich. Wie naiv ich doch gewesen war! Der Braunhaarige lachte „War doch nur ein Scherz“ Ne, sicher nicht! Es hatte sich ausgescherzt. Das Nächste was er bekam war ein Schlag in die Magengrube. Jetzt fühlte ich mich besser…abgesehen von dem komischen Gefühl in meiner Brust. „Dann hereinspaziert…“ Neuring schloss die Tür zu dem Haus seiner Familie auf. Es war gemütlich hier, definitiv und es sah nach vielen Kindern aus. Schon als wir durch den Garten gelaufen waren hatte ich es bemerkt. Es lag alles voll mit Spielzeug für Kinder. Aber im Haus war es ruhig. „Es wird noch keiner da sein, Mum und Dad arbeiten. Der Rest ist in der Schule und so…“ er schmiss seine Reisetasche in den Flur und lief einfach weiter. Meine Mutter würde mich dafür erschlagen „Wenn mein Vater kommt fährt er dich nachhause.“ Genau, ich würde nachhause gefahren werden. Erst wollte mich der Ältere gar nicht mit zu sich nehmen, erst als ich angefangen hatte zu betteln. Bei unserer Ankunft hatte es geregnet und ohne Handy konnte ich natürlich meine Mum nicht angerufen. Busticket hatte ich nicht bei, laufen kam nicht in Frage und Alexander wohnte gleich um die Ecke. Als wir im Wohnzimmer angekommen waren musste ich einfach staunte, überall hingen oder standen Fotos. Meine Mum hatte im Wohnzimmer genau drei Familienfotos zu stehen. Ich als Baby, ich aktuell und sie mit Dad auf ihrer Hochzeit. Irgendwie traurig. „Willst du einen Kaffee?“ „Gern!“ „Kommst du mit in die Küche?“ „Ja. Sind die alle mit dir verwandt?“ fragte ich den Älteren neugierig. „Die meisten davon sind meine Geschwister…“ „So viele?!“ gut ein bisschen entsetzt war ich schon. „Ich habe insgesamt acht Geschwister. Meine drei Älteren sind Jungs. Die Jüngeren sind drei Mädchen und noch mal zwei Jungs. Davon zwei Zwillingspaare…“ „Ich würde mich glaube ich erschießen….“ In der Zwischenzeit war ich ihm in die Küche gefolgt. Sie war riesig und genau in der Mitte stand ein großer Esstisch an dem sicher an die zwölf Menschen Platz fanden. „Alle von deinen Eltern?“ Der Kaffee lief mittlerweile durch und der Brünette drehte sich zu mir, lehnte sich mit der Hüfte an die Küchentheke. Er schüttelte den Kopf „Ne, Martin und Tom, die ersten Zwillinge sind aus Mums erster Ehe – also noch von meinem biologischen Erzeuger. Dann halt noch Andreas und ich, die kleinen sind alle von Patrick, meinem jetzigen Dad“ Biologischer Erzeuger? Hörte sich nicht nach einer guten Vater-Sohn-Beziehung an. Also entschied ich mich nicht nachzufragen. „Ist sicher manchmal chaotisch hier!“ ich konnte mir das gar nicht vorstellen immer hin war ich schon immer ein Einzelkind gewesen, wenn ich meine Cousine einfach ignorierte. „Es geht“ ein angenehmes Lachen erklang „Milch und Zucker?“ „Beides wenn es geht…“ „Und wie haben du und Mo euch kennengelernt“ fragte mich Alex und ich schaute irritiert auf. Wie kam er denn jetzt auf diese Thema „Das war ... ähm anders würde ich sagen. Bei unserer ersten Begegnung besaß er eigentlich die Absicht mich in alle Einzelteile zu zerlegen, hatte er aber nicht. Danach bekann er mich zu stalken und irgendwie habe ich mich in ihn verliebt“ ich fühlte wie mir ganz warm wurde als ich nur an meinen Freund dachte. Er war wirklich das Beste was mir je passieren konnte, trotz kleiner Meinungsunterschiede. „Einzelteile?“ „Na ja, er war damals nicht gerade der Netteste wenn man ihm quer kam“ „Sprich es doch aus, er war gewalttätig – zumindest so klingt es“ „Nein, er hatte niemanden ernsthaften Schaden zugefügt!“ beteuerte ich „Eigentlich ist er total der Softi, er zeigt es nur nicht so gern…“ Ich schaute auf „Alles okay Alex?“ er schien in Gedanken versunken. Als ich ihn ansprach zuckte er kaum merklich zusammen „Alles in Ordnung. Sorry. War nur eben etwas abwesend“ er reichte mir meinen Kaffee und ich konnte deutlich sehen wie er bedenklich die Stirn runzelte „Tut mir leid, dass ich dich so ausfrage…ich habe halt nur ein paar Gerüchte gehört, aber wenn du sagst das er nie wirklich jemanden etwas angetan hat, dann glaube ich es dir natürlich“. Gerüchte? Ich nippte an meinem Kaffee. Was für Gerüchte? Mo ging doch schon seit einer ganzen Weile nicht mehr auf unsere Schule… Ich wollte Neuring gerade nach näherem Fragen als wir das Knarren der Eingangstür hörte. Unsicherheit breitete sich in mir aus, was war wenn mich die Familie von Alex nicht mochte? Alex machte keine Anstalten sich von seinem Platz wegzubewegen und trank genüsslich seinen Kaffee weiter. Doch was sollte ich tun, sollte ich die Ankömmlinge begrüßen oder einfach hoffen sie würden mich nicht bemerken? „Ist das nicht Alexileins Tasche?“ „Jop, was macht der denn schon hier?“ „Er sollte doch erst in zwei Tagen wiederkommen!“ „Jop“ Es waren zwei männliche Stimmen. Ich schaute zu Alexander und presste meine Lippen fest aufeinander. Alexilein also?! Unsere Augen begegneten einander und er zog seine Augenbrauen verärgert nach oben. Jetzt wusste ich sein Geheimnis mein Großer. „Alexilein, komm raus, komm raus, wo immer du bist!“ sprachen die beiden Fremden im Chor. Waren das vielleicht die beiden älteren Brüder – die Zwillinge? „Komm schon. Wenn du scheiße gebaut hast und früher fahren musstest, sag es uns als erstes! Wir wollen die besten Plätze ergattern wenn Mum unser süßes Alexilein zusammenfaltet!“ Ich kicherte und sofort drang ein knurren über Neurings Lippen „Diese!“ Er stellte seinen Kaffee ab und begab sich schnellen Schrittes zur Küchentür „HALTET EURE SCHANDMÄULER! MÜSSTET IHR NICHT IN DER UNI SEIN?!“ ein gleichzeitiges „Uhiiiii, gefunden!“ ertönte und mein Klassenkamerad strauchelte einige Meter zurück. Zwei junge Männer erschienen in der Küche und mir erstarb die Fähigkeit auch nur ein Wort von mir zu geben. Beide sahen unglaublich gut aus und besaßen ziemliche Ähnlichkeit mit Alexander. Sie waren sicher schon 24 Jahre und waren definitiv die Zwillinge! Mit mindestens 1.95 Körpergröße schlugen sie meinen Freund bei längen. Sie waren recht schlang, allerdings konnte ich unter den engen Shirts – die sich nur von den Farben unterschieden – den gut trainierten Oberkörper erahnen. Und die tiefbraunen Augen waren zum dahin schmelzen. Der einzige Unterschied lag bei den Haaren dessen Schnitt unterschiedlich war, doch das gleiche natürliche Haselnussbraun besaß. Der Rechte – mit dem schwarzen Shirt – trug einen Millimeterhaarschnitt und der Linke – mit dem weißen Shirt und einem Bandaufdruck – trug etwas längere Haare die er in einem Zopf zurück gebunden hatte. „Jo, bin der Martin“ stellte sich der Kurzhaarige vor. „Und ich bin Tom, freut mich dich kennenzulernen“ der Andere reichte mir höflich die Hand, ich ergriff sie und stellte mich ebenfalls kurz vor. „Ist das dein Neuer Alexilein?“ wollte Martin wissen und musterte mich von oben bis unten. „Hört auf mich so zu nennen, ich bin keine zehn mehr wie oft denn noch?!“ oh oh Alex schien es wirklich zu stören. Ich kicherte leise vor mich hin. Die Zwillinge schienen wirklich freundlich zu sein. „Und nein, er geht in meine Klasse. Die Kursfahrt wurde übrigens wegen einem Unfall beendet und nicht wegen mir!“ „Schade~“ kam es im Chor, Tom blickte mich lächelnd an „Wir lieben es wenn meine Mum Alexilein runtermacht~“ Aha, das nannte man auch einfach nur Schadenfreude. „Dann werden wir uns wohl zauberhaft verstehen!“ erläuterte ich „Ich mache ihn auch sehr gerne schief von der Seite an!“ Damit hatten wir dann wohl Freundschaft geschlossen ganz zum Nachteil von Alexander. Nach etwa zwei Stunden – wirklich unterhaltsamen zwei Stunden – kam auch der Rest der Familie nachhause. Eine wirklich große Familie. Die Mutter war eine ziemlich hübsche Frau, allerdings Strohblond, genauso wie alle anderen jüngeren Geschwister von Alex. Das bedeutete wohl, Alex biologischer Erzeuger musste irgendwie aus eine südlicheren Land kommen – ursprünglich. Denn wo Alexander und seine älteren Brüder eher aussahen wie halbe Latinos, fand man gegenüber dem Rest keinerlei Ähnlichkeit. „Und du bist der Junge mit dem Jerry sein suspektes Hamsterprojekt hatte?“ fragte Frau Neuring mich neugierig. Erst wollte ich nicken, allerdings ließ mich etwas stocken. „Jerry?“ ich schaute verwundert zu Alex „Oh tut mir leid, ich bin die Einzige in dieser Familie die sich noch nicht daran gewöhnt hat Jerry nur noch mit seinem Zweitnamen zu rufen“ sie lächelte ertappt. Wie? Alex hieß gar nicht so richtig Alexander? Seine Mutter machte eine wegwerfende Handbewegung „Na ja Jungs in der Pubertät richtig. Aber egal ich frage mal meinen Mann wann er dich fahren kann Luca, kannst gerne mal wieder herkommen!“ Und weg war sie. Ein wahrer Wirbelwind. Dennoch „Das wusste ich ja gar nicht…“ der Brünette zuckte nur mit den Schultern „Eigentlich Jeremy-Alexander Neuring…“ mh „Alex hört sich besser an“ gab ich dazu „eben…“ Die Stille war komisch und irgendwie hatten wir uns überhaupt nichts mehr zu sagen. Erst als der Vater herankam um mich zu fahren gab es einen kurzen Abschied, ein „bis morgen…“ Hatte ich nur das Gefühl oder schien Alexander irgendwas zu bedrücken. Ein letztes Mal lies ich meinen Blick über die Bilder gleiten „Wer ist denn das hier?“ fragte ich Herr Neuring und zeigte auf einen doch ziemlich dicken Jungen mit Brille und ziemlich traurigem Gesichtszug auf einen der Bilder. Hier hatte ich ihn zumindest nicht gesehen. „Wie?“ der Vater blickte mich irritiert an und kurz darauf zierte ein freundliches Lächeln seine Lippen: „Darüber redet er zwar nicht gerne, aber das war mal Alexander…“ Wie bitte? Kapitel 12: "Baseball" ---------------------- Ich glaube wir können es gar nicht genug sagen, danke für eure tollen Kommis! Sie muntern uns immer wieder auf und animieren uns zum Schreiben. Es macht riesigen Spaß eure Gedankengänge verfolgen zu dürfen :'3 Dieses Kapitel ist etwas Speziell, da es ursprünglich zwei Kapitel waren. Aber wenn wir die Kapitel wirklich so nehmen wie geplant endet dieses FF mit 30 Kapiteln und das ist einfach zu viel xD Na dann, bis zum nächsten Kapitel! ♥ TwinkleHearts (KazuWonderland) _________________________________________________________________________ Kapitel 12: "Baseball" In meinem Kopf spielte jemand Baseball. Meine Gedanken wurde immer wieder hin und her geschlagen prallten ab und hinterließen blaue Flecken. Sie wollten nicht ruhen und es begann zu schmerzen. Ich kannte diesen Jungen. Der Junge der Alexander einst gewesen war. Dieses traurige Gesicht und die unsicheren braunen Augen schienen sich in meinen Augen gebrandmarkt zu haben. Doch woher? Beim besten Willen, egal wie sehr ich mich anstrengte, es wollte mir nicht einfallen. War es einfach ein Allerweltsgesicht? Zumal sich ein Gefühl in meinem Bauch, sowohl auch Brustbereich eingenistet hatte – eines welches mir widerstrebte. Warme Lippen legten sich auf meinen Nacken und Finger strichen immer wieder vorsichtig unter den Bund meiner dunkelblauen Jogginghose. Sie berührten immer nur ganz kurz die Haut darunter, wahrscheinlich wollte Mo seine Körperteile nicht aufs Spiel setzen. Ich schloss meine Augen und drückte meinen Rücken dichter an seinen Oberkörper, er war schön warm. Ich liebte es einfach auf meinem Bett mit ihm zu liegen und gestreichelt zu werden. „Mo…“ flüsterte ich leise, seine Antwort war nur ein tiefes Brummen „Zu meinem Geburtstag…stört es dich, wenn ich auch Alexander Neuring – den Neuen aus meiner Klasse – einladen würde?“ Stille. Seine Berührungen stoppten und ich hörte ein genervtes Seufzen dicht an meinem Ohr „Muss das sein?“ fragte mich mein Freund ohne großes herum Gerede, ich konnte nicht anders als eingeschüchtert mit den Schultern zu zucken. Was sollte ich auch groß sagen. Normalerweise waren seine Entscheidungen auch meine – dumme Angewohntheit, das war mir klar. „Ist es dir denn so wichtig, dass er zu seinem Geburtstag kommt?“ War es mir denn wichtig Alex an diesem Tag bei mir zu haben und das obwohl ich wusste, Mo gefiel dieser Gedanke nicht? Ich knirschte nervös mit den Zähnen, überrascht bezüglich meiner eigenen Wünsche. Wie ich es auch versuchte zu drehen oder zu wenden, ja es war mir wichtig und dieses Faktum machte mir Angst. Denn es war ein anderes ‚Wichtig’ als ich für Pit oder Vera empfand. „Wenn es dir nicht recht ist da-„ Mo schnitt mir das Wort ab „Wenn du es willst lebe ich damit…“ verwundert rollte ich mich zu Mo um, sein Gesicht war ganz nah an meinem und konnte sein herbes Aftershave deutlich wahrnehmen „Wirklich?“ Nun war er an der Reihe mit den Schultern zu zucken „Ich weiß, du liebst mich und ich muss aufhören ständig solche Eifersuchtstouren abzuziehen…“ woher kam diese Erkenntnis? Hatte der Schwarzhaarige etwas geraucht? „Ich vertraue dir, dass du rein gar nichts außer Freundschaft für diesen Typen empfindest – was nicht heißt, dass ich diesem Alexander vertraue. Du würdest dich niemals in so einen verlieben, nicht du“ er küsste mich zärtlich auf meine Lippen, doch bei mir dauerte es einige Sekunden bevor ich den Kuss mit der gleichen Leidenschaft erwidern konnte. Das Baseballspiel begann erneut und es sah schlecht für das Heimspiel aus. >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Von: Pit Knuth An: Lucas Preve Betreff: Paris _____________________________________________________________ Hey Lu, kurzes Brainstorming aus Frankreich und sorry, dass ich dich in der Schule alleine lasse D: ! Aber du hast ja noch Alex. Du verzeihst mir doch mein süßes Honigbienchen oder? Also wie du spätestens in der Schule gemerkt hast, sind ich und Vera noch nicht wieder da. Wir machen eine Art vorgezogenen Sommerurlaub in Paris (Ja mein Schatz wurde schon wieder aus dem Krankenhaus entlassen (Schatz hört sich toll an oder? Ich könnte es den ganzen Tag sagen (Tue ich auch ♥))). Bezahlt wird es von meinen zukünftigen Schwiegereltern. Sie haben die Schule vielleicht auch etwas angelogen, was Veras Zustand betrifft, und eine Beurlaubung beantragt. Ich bin krankgeschrieben (wusstest du das Veras Vater Arzt ist?) also sage denen bloß nicht das wir ne Woche schwänzen!!!! Lieb dich Hummelchen! Pit >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Von: Lucas Preve An: Pit Knuth Betreff: Kameradenschwein! _____________________________________________________________ Hör auf mir irgendwelche bescheuerten Kosenamen zu geben! Das macht nicht einmal Mo! Und nein, ich akzeptiere es nicht, dass ich in der zweiten Stunde eine Klausur schreibe und ihr euch einen Bunten in Paris macht! Ich bin schon am überlegen welcher Lehrer mir für diese Information mehr zahlt. Herr Reibe oder doch eher die nervende Psychotante… Zumal ich jemanden zum Reden gebrauchen könnte! Lucas P.S.: Gehe Vera nur nicht auf die Nerven!!!! Du kennst sie… und dich auch :P >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Von: Pit Knuth An: Lucas Preve Betreff: Kameradenschwein! _____________________________________________________________ Jemanden zum Reden? Du hast doch Alexander noch da. Du würdest deinen besten Freund einfach so eiskalt Verkaufen, Schnuckchen? D: !!!! Deine Gefühle (Gutmütigkeit, Mitgefühl und Nächstenliebe) sind dir in den letzten Jahren auch abhanden gekommen oder? Dabei warst du doch immer so ein süßer kleiner Junge gewesen! Mo hat dich auf die dunkle Seite der Macht gezogen D: Lieb dich Pupsi! Pit P.S.:…es geht um Alex oder? Ich hasste dieses Allwissende was mein bester Freund an sich hatte. Er wusste, trotz der Entfernung, was in mir vorging. Auch wenn ich mir sicher war, dass er nicht genau ahnte worum es ging. Ich wusste es ja nicht einmal selbst. Als sich die Tür zu unserem Klassenzimmer erneut öffnete und Neuring durch die Tür trat, entschied ich mich dafür mein Blackberry in meiner Hosentasche zu verstauen. Ich konnte Pit auch noch später zurück schreiben. „Morgen!“ kam es von dem Größeren, er nahm neben mir Platz. „…morgen…“ „Und die letzten Tage noch gut rum bekommen?“ warum konnte Alex nicht wenigstens ein bisschen Wortkarg sein? „Mo war bei mir“ „Echt, das ist ja to-„ „Du kannst nächsten Monat gerne zu meinem Geburtstag kommen…“ Bäm! Alexander schaute mich an wie ein Auto und ich konnte sehen wie er nach Worten rang. Damit hatte er wohl im Leben nicht gerechnet. „Wir sind doch Freunde oder? Dann ist das normal…“ versuchte ich ihm zu erklären, doch der Braunhaarige schüttelte nur ungläubig seinen Kopf. „Damit hätte ich nie im Leben gerechnet!“ Schwups, fand ich mich auch schon in seinen Armen wieder. „D-Das ist zu viel Körperkontakt!“ mahnte ich ihn und überlegte rasch ob ich Alex nicht aus Notwehr in die Schulter beißen sollte. Gott sei Dank war die Klasse noch relativ leer. Ich atmete tief ein und erst dort fiel es mir auf. Im Gegensatz zu Mo roch Neuring süß „Du riechst nach Himbeeren und Mouse Chocolate…“ bereits im nächsten Moment schämte ich mich für mein Worte und noch viel mehr darüber das ich Alex mit Mo verglich. Der Größere löste die Umarmung „Das fällt dir auf?“ ich nickte zögerlich. Ich hatte einen Fetisch was Gerüche betraf. Mir wurde ganz warm und am Ende begann mein Magen zu knurren – Alexander konnte nicht mehr an sich halten und begann zu lachen. Toll jetzt hatte ich Hunger bekommen…“Wenn du willst kannst du nach der Schule mit zu mir, meine Mum hat heute Morgen damit begonnen die Himbeeren für die Mouse Chocolate einzulegen…davon gibt es gaaaaaanz viel zuhause“ es klang äußerst verführerisch, allerdings „…ein anderes Mal gerne, aber Mo und ich wollten ins Kino gehen…du kannst sicher verstehen, dass ich lieber etwas mit ihm mache…“ Der Anpfiff kam und die nächste Runde Baseball begann. Mir wurde übel. Es war mittlerweile schon dunkel auf den Straßen und die Laternen leuchteten mit voller Kraft, dennoch, lag mir etwas quer im Magen. Mo und ich waren im Kino gewesen, es war schön gewesen, wir hatten uns viel geküsst und gekuschelt. Ich hatte ja die Hoffnung Mo würde noch mit zu mir kommen, aber daraus wurde nichts. Er wollte noch mit Julian und Anhang saufen gehen, Dinge auf die ich keine Lust hatte. Wenn ich mit Mo nicht umgehen konnte, hatte er meist getrunken. Er wurde zu einem Idioten der nicht nachdachte und mir wurde bereits recht früh eine Sache klar: Es war für unsere Beziehung das Beste ich bin nicht in seine Nähe sobald er sich volllaufen lässt! „Ich bin dann im Bett!“ rief mir meine Mutter zu und ich bekam noch einen Luftkuss zugeworfen. Mein Dad kam derzeitig nicht nachhause, bereits eine Woche ging das so und Mum wollte darüber nicht sprechen. Mir und meiner Cousine war es eigentlich bereits klar was kommen würde. Ich konnte es allerdings gut verdrängen. Noch. Ich strich mir nervös das Haar aus dem Gesicht und atmete erleichtert auf als ich die Schlafzimmertür meiner Mutter hörte. Ich vermutete nämlich, dass mein werter Freund hier jede Sekunde auftauchen könnte. Um eine Uhrzeit die meiner lieben Mutter eventuell den letzten Nerv rauben könnte. Mehr als diese SMS »Iccch wil dch sfor« hatte ich zwar nicht bekommen, aber ich schloss aus dieser unmenschlichen Anzahl von fehlenden Buchstaben einfach eine Tatsache: Mo war stockbesoffen und auf dem Weg hierher. Müde drückte ich meine Stirn gegen die Fensterscheibe im Flur – ich musste an der Tür sein bevor mein Freund die Gelegenheit hatte zu klingeln. Nach etwa einer halben Stunde starres Herumstehen glaubte ich nicht mehr daran meinen Freund heute noch zu sehen. Das Bett rief mich! Ich schloss die Haustür zweimal ab – zu Sicherheit – und begab mich zu den Treppen die zu meinem Zimmer führten. Die Lichter hatte ich bereits gelöscht und für einen Moment bereute ich es verdammt noch einmal! Es polterte laut auf unserer Terrasse und ich zuckte regelrecht zusammen. Unsicher versuchte ich einen Blick auf unsere Terrasse zu werfen. Ein Einbrecher? „Luhuuuuuu“ jammerte es von draußen und ich hätte mich am liebsten für meine eigene Naivität geschlagen. Ja klar, ein Einbrecher…eher ein Ruhestörer. Ich ließ die Lichter aus und ging zur Terrassentür riss diese wütend auf „Bist du blöd, weist du eigentlich wie spät es ist?“ mein Blick glitt über Mo hinweg, der scheinbar wirklich Probleme hatte sich auf den Beinen zu halten – wie viel hatte er nur getrunken – dann glitt mein Blick weiter „SCHEIßE!“ trat es über meine Lippen. Das konnte doch alles nicht wahr sein. Ich dämpfte meine Stimme um niemanden zu wecken „Du hast das Blumenbeet meiner Mutter verunstaltet!“ mein Freund zuckte mir den Schultern „Lu, ich liebe dich!“ Das wusste ich doch „Und um mir das zu sagen bist du hergekommen? Hätte eine Sms oder ein Anruf nicht gereicht?“ Seine Hände legten sich auf meine Schultern „Liebst du mich auch?“ fragte er, Mo roch gewaltig nach Alkohol. Dass er überhaupt noch so ordentlich sprechen konnte, wo die Sms doch ein Reinfall war. Ich seufzte „…das fragst du noch? Natürlich liebe ich dich…“ Was sollte der Mist? „Und warum haben wir dann keinen Sex?“ Gut, ich war sprachlos… „Verdammt Lu!“ Mo sein Griff um meine Schultern nahm an Kraft zu „Ich will dich endlich flachlegen dürfen!“ „M-Mo…“ ich versuchte einen Schritt zurück zugehen „Du solltest für heute lieber nachhause gehen! Du bist betrunken…“ „Ich will nicht mehr warten Lu“ es klang beinahe schon flehend „Wir sind schon so lange zusammen…ich mag es dich zu küssen und zu streicheln…aber das geht nicht auf Dauer!“ Ich senkte meinen Blick, er hatte ja recht. Aber ich wollte diesen Schritt einfach noch nicht gehen. „Mo…gehe bitte nachhause…“ „Ich will aber nicht!“ wir küssten uns, nein, eher küsste er mich „Nur ein bisschen Lu, wir müssen ja nicht ganz…nur ein bisschen“ wisperte er gegen meine Lippen. Der Kuss schmeckte eklig. Warum auch immer, aber etwas in mir beschwor Dinge die passieren könnten, auf kurz oder lang. Was war wenn Mo sich seinen Sex irgendwann woanders holen würde? Wenn er sogar mit mir Schluss machen würde? Mir wurde schlecht, wie schon so oft heute. Ich nickte zögerlich „A-Aber nur ein bisschen…“ >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Von: Lucas Preve An: Pit Knuth Betreff: Ist das normal? _____________________________________________________________ Ich habe gerade mit Mo geschlafen. Also nicht ganz, aber ein bisschen. Er schläft. Pit, müsste es mir jetzt nicht total gut gehen? Müsste ich jetzt nicht im Dreieck springen und jubeln? So ist es aber nicht, warum fühle ich mich dabei so komisch? Ich könnte heulen Pit. Komm bitte ganz bald wieder, ich brauche dich hier – mir geht’s nicht besonders gut. Lucas P.S.: Meine Eltern lassen sich wahrscheinlich Scheiden. Das Baseballspiel ging in die Verlängerung. Kapitel 13: "Kaffee" -------------------- So jeeetzt fängt alles an zu rollen, also so richtig, ne xD Viel Spaß beim lesen TwinkleHearts (Choco) _____________________________________________________ "Das Kaffeebad oder auch nackt im Garten" Ich stand in der Küche, meine Mutter war bereits auf Arbeit und meine Kusine hatte bei einem ihrer endlosen Freunde geschlafen – wie immer eigentlich. Seit der Sache in dem Schlafzimmer meiner Eltern war sie kaum noch zuhause. Vielleicht schämte sie sich ja einfach? Ich würde mich zumindest schämen! Mo schlief momentan noch und ich gab zu: Es war mir Recht so. In meinem Kopf schien Leere zu herrschen, solche Leere, dass ich heute nicht einmal zur Schule ging. Ich würde mich dort eh nicht konzentrieren können. Viel schlimmer war die Frage wie ich meinem Freund nun gegenüber stehen sollte. Oder machte ich mir einfach zu viele Gedanken? Ich strich mir ein paar meiner Haarsträhnen aus der Stirn und zog gierig den Geruch des frischen Kaffees ein, welcher beinah durchgelaufen war. Pit hatte mir noch nicht zurückgeschrieben, allerdings war es auch erst acht Uhr morgens. Ich vermutete meiner bester Freund schlief noch tief und fest, in seinen Armen unsere Lieblingsblondine. Seufzend goss ich mir meine Kaffeetasse voll. Ich brauchte nun definitiv etwas Koffein, am besten schwarz! Mich zu beruhigen war gar nicht so einfach, ich hatte nach der letzten Nacht mit Mo kaum ein Auge zu bekommen. Es war beinahe so als würde ich seine Lippen und Hände immer noch am ganzen Körper spüren – an beinah jeder Stelle. Mein Atem bahnte sich zittrig seinen Weg über meine Lippen. Vielleicht wurde ich aber auch nur wahnsinnig! Unmöglich? Sicher nicht. Bereits nach dem ersten Schluck Kaffee bemerkte ich den ansteigenden Geräuschspegel in meinem Haus. Mo war wach und er wartete keine zwei Sekunden um die Treppen herunter zu rasen. Entweder konnte er sich an gestern Nacht nicht erinnern und war geschockt weil er nackt in meinem Bett aufwachte oder… „Du bist da!“ ertönte seine Stimme hinter mir am Türrahmen. „Wo sollte ich sonst sein?“ fragte ich ruhig und wand mich zu meinem Freund um. Er war scheinbar so in Eile gewesen, dass er nun - wie Gott ihn geschaffen hatte – gehetzt am Türrahm stand. Er sah sogar verkatert noch sehr gut aus und das war er definitiv, das grelle Licht in unserer Küche schien ihm Probleme zu bereiten. Ich setzte mich in Bewegung und ließ die Jalousien herunter. „Besser so?“ Er nickte „Danke“ eine kurze Pause „Lu ich-„ „Kaffee?“ „Bitte…“ Ich reichte ihm eine Tasse mit schwarzen Kaffee. Er trank ihn so wie ich es tat. „Lu…weißt du we-„ „Hast du Hunger?“ fiel ich ihm erneut ins Wort. „Bist du sauer auf mich?“ „…“ „Lu?“ „Erinnerst du dich überhaupt noch an gestern?“ vielleicht klang ich etwas zu vorwurfsvoll, denn Mo ließ kurz darauf seinen Kopf hängen und zuckte mit den Schultern. „Ich denke…an das Wichtigste kann ich mich erinnern…wir hatten Se-„ „Mo!“ meine Stimme war nur ein zischen „Wir hatten kein Sex!“ „Sex wird unterschiedlich interpretiert!“ verteidigte er sich mürrisch. „Mein Arsch ist weiterhin Jungfrau!“ schimpfte ich mit erhobener Stimme. Ich gab es zu, ich war wütend, aber eher auf mich, weil ich meinem Freund gestern nachgeben hatte. Das alles nur aus Angst er könnte mich verlassen, war ich wirklich so abhängig von Mo? „Aber jeder einzelne Rest nicht mehr!“ „Halt deinen Mund!“ „…“ er tat es tatsächlich, begann seinen Kaffee zu trinken. „Ich fühle mich vergewaltigt!“ Mein Freund begann wie ein Irrer zu husten, als er sich an seinem heißen Kaffee verschluckte „W-Wie bitte?“ „D-Du hast angefangen zu betteln da draußen, mir ein schlechtes Gewissen eingeredet!“ „Habe ich gar nicht!“ er klang wie ein kleines Kind, was irgendwie seltsam rüber kam gepaart mit seiner rauen Tonlage. „Och komm! Daran kannst du dich doch gar nicht mehr erinnern so besoffen wie du warst!“ „Na und!“ „Ich musste dir in meinem Zimmer vier Mal in die Magengrube treten um dass du deine Finger von meiner Arschmitte entfernst!“ „…deshalb tut mir mein Unterleib so weh?“ er blinzelte leicht perplex und stellte seinen Kaffee ab. Wir beide schienen langsam zur Ruhe zukommen „Lu…ich weiß es nicht mehr so genau, aber wenn ich dich wirklich bedrängt habe tut es mir Leid…ehrlich.“ Er konnte ja so niedlich sein. Ich ging auf ihn zu, meine Tasse hatte ich bereits ins Waschbecken gestellt, und nahm auf Mo’s Schoß platz. Es war mir egal dass er nackt war. Vielleicht konnte ich deshalb auch keine ernsthafte Diskussion mit ihm führen? Wer nahm schon einen nackten jungen Mann, der auf einem Küchenstuhl saß, sonderlich ernst? Der Ältere begann mich zärtlich zu küssen „Verzeihst du mir mein Kleiner?“ Wie konnte ich da nur nein sagen? Vielleicht war es auch nicht sonderlich falsch gewesen den ersten Schritt zu machen?! „Denke schon…“ Nach einem Moment, der mir wie eine halbe Ewigkeit vorkam, legten sich die Lippen meines Freundes gegen mein rechtes Ohrläppchen. „Und? Wollten wir es gleich hier und jetzt noch einmal tun?“ …das meinte er nicht ernst oder? Das konnte er einfach nicht ernst meinen? Ich biss mir auf meine Unterlippen und drückte mich leicht von ihm weg „Mo…Was hast du daran nicht kapiert, dass ich noch keinen Sex mit dir will?“ Er war doch sonst immer so verständnisvoll, wo war diese Seite an ihm hin? Hatte er sie gestern weggesoffen? „Aber ich dachte, jetzt wo wir schon ein bisschen Spaß hatten könnten wir ja-„ „Hör lieber auf zu denken!“ ich richtete mich auf, ordnete meine Sachen die leicht verrutscht waren. „Komm schon Lu, was ist denn dabei?“ er verschränkte die Arme vor seiner Brust. „Gibt’s halt nicht!“ „Wie lange willst du mich denn noch warten lassen? Habe ich nicht lange genug durchgehalten?“ „Bin ich es nicht Wert, dass du dich noch etwas geduldest?“ ich wurde zickig. „Doch, aber ich will nicht mehr warten!“ Okay, wenn es sein letztes Wort war! „Raus!“ Mo’s Blick zeigte erstaunen „Was?“ Ich ging einen Schritt auf den Schwarzhaarigen zu, griff nach seinem Arm „Ich habe gesagt, dass du rausgehen sollst!“ ich wusste nicht einmal woher ich die unerwartete Kraft nahm. Zumindest zerrte ich ihn so wie er war – nackt – vor die Haustür „Weist du was Mo, du bist so ein Arsch!“ Wütend schmiss ich die Haustür zu und sah nur noch wie Mo mit einem entsetzen Gesichtsausdruck die Gegend nach Zuschauern absuchte. Oh Gott, ich hatte sie doch nicht mehr alle. Ich lief hoch in mein Zimmer, sammelte seine Klamotten zusammen und öffnete das Fenster von dem ich direkt zu Mo hinunter schauen konnte. Am liebsten hätte ich ihn sofort wieder rein gelassen, aber nein! Irgendwann musste ich meinem Freund auch einmal zeigen, dass er nicht alles machen konnte. Trotzdem hatte ich ein schlechtes Gewissen. „Lucas! Lass mich rein!“ schimpfte er, doch ich warf ihm nur seine Sachen zu „Ne! Du bist ein Arsch!“ Nach seinen Klamotten folgte sein Rucksack den er rasch versuchte aufzufangen – hoffentlich ging nichts kaputt. Mo stellte den Rucksack ab und suchte seine Kleidung zusammen, begann damit sich in Rekordzeit anzukleiden. Unsere Nachbarn standen neugierig auf ihrer Terrasse und beobachten unseren Tumult. „Lu! Ich weiß, ich bin ein Arsch. Es tut mir Leid. L-Lass mich rein!“ auf einem Bein hüpfend zog er sich seine Boxer über den Hintern. „Der Zug ist abgefahren!“ brüllte ich runter. „Lu!“ brüllte er zurück. „Hör auf dich wie so ein verdammtes Mädchen aufzuführen!“ „Was?!“ ich lehnte mich weiter aus dem Fenster. „Nein, vergiss es, tut mir Leid. Und jetzt lass mich rein!“ nun hatte er bereits seine Jeans an. „NEIN!“ „Dann halt nicht!“ „Gut!“ „Gut!“ „Schön!“ ich wollte bereits das Fenster schließen als Mo seine Stimme erneut ertönte: „Ich komme morgen wieder!“ wie bitte? Ne, so leicht machte ich es ihm nicht! „Vergiss es, du musst erst einmal gar nicht wiederkommen!“ So! Ha! Jetzt hatte ich es ihm gezeigt…aber was war wenn er wirklich nicht wieder kommen würde? Ich schaute wieder hinab. Er war komplett angezogen. „Du kannst Montag kommen….“ Er grinste „Gut, dann bis Montag“ Ich schloss die Fenster. Was war denn das jetzt schon wieder? War ich total von der Rolle. Mit durchhalten und Meinung durchsetzen hatten meine Worte wohl eher weniger zu tun. Ich war so eine Lusche. Aber immerhin hatte ich meinen Freund nackt vor die Tür gesetzt…ich schämte mich ja schon irgendwie. Jetzt brauchte ich Ablenkung. Aber wie? Pit war in Frankreich… „Sorry…“ schuldbewusst schaute ich den Jungen vor mir an. Er hatte sich an den Türrahmen der Haustür gelehnt und die Arme mit einem fragenden Blick verschränkt. Er seufzte „Du hast mich dazu gebracht die Schule zu schwänzen, weil deine Sms sich anhörte als würde bei dir gerade die Welt untergehen und jetzt bin ich hier und dein Haus steht noch?“ „Sorry?“ versuchte ich es erneut. „Ich verzeihe dir, wenn du mir einen Kaffee machst und mich endlich rein lässt…“ Nickend trat ich von der Tür weg und ließ Alexander durch die Tür. Er hatte ja recht, vielleicht hätte ich ihn nicht unbedingt mit einer Lüge hierher locken sollen. Beziehungsweise mit einer maßlos übertriebenen Lüge. Einfach die Wahrheit sagen konnte ich aber auch nicht. SMS:* Von: LuLu-Hasi 09:13 ________________________________________________ Bitte komm sofort zu mir! Es ist etwas Schreckliches passiert. Ich glaube über Nacht ist jemand eingebrochen. Ich bin alleine hier! Ich habe Angst, Alex! Oh Gott, ich glaube das ist Blut! Was soll ich denn jetzt tun?! Scheiße, ich heul gleich!!!! Lucas _________________________________________________ „Ihr hattet also Streit?“ „Na ja…nicht wirklich…also eher nicht so richtig.“ Ich drehte die Tasse nervös zwischen meinen Händen „es ist eher der Grund, weshalb wir … eine Meinungsverschiedenheit…hatten“. Wie kam ich nur auf die Idee mit Neuring über das Sexualleben – oder eher dem nicht vorhandenen Sexualleben - von mir und Mo zu sprechen? Irgendwie kam ich mir vor wie ein Idiot, aber das schon den ganzen Tag. „Meinst du, eine Beziehung kann kaputtgehen, wenn man keinen Sex hat?“ Unsicher schaute ich zu dem Älteren. Alex starrte mich an als hätte ich ihn eben gefragt wie groß sein Geschlechtsteil wäre, das lockerte die Stimmung nicht unbedingt auf. „Vergiss die Frage…“ warf ich ein. Neuring räusperte sich scheinbar verlegen und ich auch bemerkte wie mir die Hitze ins Gesicht sprang. Mit Pit konnte ich über solche Themen ganz offen Reden, also warum nicht auch mit Alex? Der Braunhaarige stellte seine Tasse auf den Küchentisch ab „I-Ich denke schon…also es kommt darauf an wie wichtig es für einen der beiden Partner ist…glaube ich…“ Na toll. Sollte dies jetzt bedeuten ich war gezwungen mit Mo zu schlafen, auch wenn ich dafür noch gar nicht bereit war? Vielleicht sollte ich die Frage auch anders Stellen: Warum wollte ich es nach all der Zeit noch nicht? War schon irgendwie unnormal oder? Was stimmte mit mir bitte nicht? „Was soll ich denn jetzt tun? Ich will kein Sex!“ rief ich laut aus und ließ meine Stirn auf den Tisch nieder. „W-Warum denn nicht?“ kam es zögernd von dem Braunhaarigen. Ich blickte auf „Mh…ich weiß es nicht so genau…vielleicht aus Angst?“ Stille kam auf und sie war unangenehm. Alex schien dieses Gespräch genauso unangenehm zu sein wie mir. Ich trank einen Schluck von meinem Kaffee und musterte Alex Gesicht, er strich sich mit der Hand nervös durchs Haar und unsere Blicke trafen sich für wenige Sekunden. Er schaute als zuerst weg. „K-Können wir vielleicht das Thema wechseln? Ich will dir ja eigentlich helfen, aber da ich dich vor Kurzen selbst flachlegen wollte fällt es mir schwer über dein Sexleben mit einem Anderen zu reden“ …ähm…okay. Mit dieser Antwort hätte ich nun wirklich nicht gerechnet. „Eh…ja…i-ich…“ Ich wollte aufstehen, stolperte über das Stuhlbein, riss meine Kaffeetasse vom Tisch und verschüttete die schwarze Brühe in der gesamten Küche. „Scheiße!“ Der Ältere sprang ebenfalls vom Stuhl auf und griff sofort nach den Haushaltstüchern „Warte ich helfe dir Lu!“ „N-Nein geht schon!“ „Zu zweit geht es schneller!“ „N-Nein i-ich-„ „Ich mach das gerne“ „A-Aber-„ Ich wusste nicht wie es passiert war, aber der Stoff meiner und Alexanders Jeans zogen den Kaffee auf, als wir mitten in der Brühe saßen und uns heftig küssten. Und ich meinte wirklich heftig. Meine Hände hatten sich in seine Haare gekrallt und seine Arme zogen mich dicht an seinen Körper. Alex Lippen trafen immer und immer wieder hungrig auf meine. Ich konnte mir nicht einmal erklären wie meine Zunge den Weg in seinen Mund gefunden hatte. Wir fielen nach hinten, mein Rücken wurde nass und Neuring saß über mich gebeugt ohne den Kuss zu lösen während ich versuchte ihm das Hemd vom Oberkörper zu reißen. Es klingelte. Seine Hand fuhr unter mein Shirt und ich erschauderte. Es klingelte erneut. Ich spürte seine Zähne an meinem Ohrläppchen und nun klingelte es energischer. Moment? Es klingelte. „Oh mein Gott!“ ich und Alexander hechteten gerade zu auseinander. Ich zog mein Shirt herunter und wischte mir grob über die Lippen. Es klingelte wieder. Was war das eben gewesen oder eher, wie war es dazu gekommen? Nun klopfte es an meiner Haustür „Lu! Ich weiß, dass du da bist – immerhin habe ich in der Schule schon nachgeschaut - du kleiner Schulschwänzer!“ PIT! Ich warf Alex nur noch einen flüchtigen Blick zu und rannte zur Tür. „Pit!“ ich sprang meinem besten Freund in die Arme. Sein Lachen erklang nahe meinem Ohr „Du stinkst nach Kaffee, hast du darin gebadet?“ Er wusste wirklich immer, wann er kommen musste um mich von Dummheiten abzuhalten „Als ich deine Mails gelesen habe bin ich gleich zurückgefahren!“ erklärte mir der Brillenjunkie. „Ich habe dich vermisst…“ ich gab Pit einen Kuss auf die Wange „Ich dich doch auch!“ „Alex?“ Pit drückte mich noch einmal fester und ließ mich dann los um den Braunhaarigen zu begrüßen, der mir wohl an die Tür gefolgt war. Sie schlugen ein „Machen wir jetzt die Organisation der Schwänzer auf? Und überhaupt, wie seht ihr Beide eigentlich aus?“ „Ähm…“ mir fiel keine passende Antwort ein, Alexander ergriff das Wort „Kennst doch unseren lieben Lu!“ er grinste breit „Ich habe ihn etwas geärgert und plötzlich beginnt er den Inhalt seiner Kaffeetasse über mich zu schütten…den Rest kannst du dir wohl denken Pit!“ Mein bester Freund schüttelte den Kopf „Euch kann man wohl nicht alleine lassen oder?“ ich versuchte zu lächeln „Tja…“ „Schafft ihr alleine Aufzuräumen? Ich würde mich dann nachhause begeben. Ihr habt euch sicher einige Sachen zu erzählen oder?“ Alex begann sich seine Schuhe anzuziehen, griff nach seiner Tasche und wenige Sekunden darauf war er weg. War das aber auch wirklich gut so? Ich war mir nicht sicher. „Lu? Ist wirklich alles in Ordnung mit Alex?“ „…ja…alles wie immer…“ scheiße „…Ach Pit…“ ich schloss die Wohnungstür und wand mich zu meinem besten Freund um „Bevor wir über meine Emails reden…erinnerst du dich noch an diesen dicken Jungen in unserer Nachbarklasse früher? Diesen Jeremy?“ er blickt mich verwundert an „Mh…du meinst den mit der Brille?“ Ich nickte „Genau den…“ _____________________________________________ Bis zum nächsten Kapitel :) *Anmerkung: Diese Sms, existiert tatsächlich. Kazu hatte diese Sms mitten in einer Dezembernacht an Modi geschickt. Er ist daraufhin mit dem Auto 3 Stunden zu ihr gefahren. Und als er bei Kazu angekommen war hieß es nur: „Endlich ist jemand da der mit mir Kaffee trinkt!“ – um 1 Uhr nachts. Fazit: Glaubt NIEMALS einer Freundin die übers Wochenende Sturmfreie hat und nicht gerne alleine ist! Kapitel 14: "The Pit-Man" ------------------------- Kapitel 14 Der unglaubliche Pit-Man Gelächter übertönte die Schulflure „Schaut mal! Unser Schulschweinchen!“ Auf dem Boden hockte ein kleiner dicker Junge, er war mit rosa Farbe übergossen und schützte seinen Kopf vor Schlägen durch die Farbkanister. Jemand zog an meinem Arm „Lu lass uns weitergehen…“ Pits Stimme war ein leises flüstern und sein Blick glitt unsicher von dem Schauspiel vor uns zu mir. „Sollten wir nicht wenigstens einen Lehrer holen“ „Spinnst du?! Wenn das rauskommt könnten wir wahrscheinlich mit ihm tauschen!“ „…“ Ich ließ mich weiterziehen und ja, ich hatte ein schlechtes Gewissen, aber mein bester Freund sagte die Wahrheit, er hatte Recht. Wenn wir nicht so enden wollten mussten wir so tun als hätten wir nichts gesehen. „Außerdem…“ Pit nickte in die Richtung der Truppe „da ist einer der Brauer-Jungs, der soll sogar schlimmer sein als Mo!“ Mich schüttelte es. Schlimmer als Montie Brauer? Ich hatte bislang nur von ihm gehört, da er oft die Schule schwänzte und ich mir bisher noch nichts zu schulden kommen ließ. Aber er soll zu den Zehnklässlern gehören mit denen man keinen Kontakt pflegen wollte. Arrogant, egoistisch und gewalttätig! Ein Tyrann wie er im Buche stand. Gut, eigentlich sollte sich jeder seine eigene Meinung über Menschen bilden, aber in diesem Fall: Nein danke! An jedem Gerücht ist ein Funken Wahrheit, meinte mein Vater des Öfteren. Ich war der gleichen Ansicht. Aber egal war mit diesen Brauers war, dem Jungen würde wohl keiner helfen. Niemand wollte selber in die Schusslinie geraten oder hatte überhaupt den Mut dazu etwas zu sagen. Ich war kein schlechter Mensch, aber auch kein Wohltäter. Ich musste selber sehen wie ich voran kam. Es wäre gelogen würde ich behaupten mich nicht selber über meine Feigheit zuschämen. Das Gelächter wurde leiser umso näher wir unserem Klassenraum kamen. Ich war unendlich dankbar dafür. * Ich schreckte aus meinem Schlaf auf. Mein Zimmer war bereits nachtschwarz und ich konnte die Grillen im Garten zirpen hören. Nach ein paar Minuten hatte mein Gehirn alle Informationen verarbeitet und ich stöhnte genervt auf. Warum habe ich solche Träume gerade jetzt? Und warum sah dieser Junge in meinem Traum aus wie Neuring auf dem Foto in seinem Flur? Ich strich mir einzelne Schweißperlen von der Stirn und richtete mich auf. Das Gespräch mit Pit war nicht wirklich aufklärend gewesen. Dieser Jeremy hatte ohne etwas zu sagen die Schule gewechselt, wohin wussten wahrscheinlich nur die Lehrer. Er war ein kleiner dicker junge, mit Brille und Pickeln. Freunde hatte er sehr wenige, war ein Streber und sprach kaum. Die Beschreibung würde zwar passen, allerdings musste das nicht heißen, dass es wirklich Alexander war. Ich konnte es mir nicht vorstellen. Meine Gedanken schweiften ab und in eine komplett andere Richtung. Ein ungewohntes Kribbeln zog sich über meinen Körper hinweg, als sich in meine Erinnerungen kühle Hände suchend über meine Haut tasteten. Nur waren es nicht Mo’s Hände an die ich dachte. „Scheiße…“ ich vergrub mein Gesicht einem Kissen und konnte gar nicht glauben wie sehr das schlechte Gewissen an mir nagte. Einerseits war mir klar, ich musste es Mo sagen, aber auf der anderen Seite traute ich es mir nicht und glaubte sogar es lieber für mich zu behalten. * „Hey ho!“ meint bester Freund schlug mir auf die Schultern und setzte sich auf den leeren Stuhl neben mir. Der Stuhl der bereits seit vielen Tagen leer war. Immer wieder stellte ich mir die Frage: Warum kam Alexander nicht mehr zur Schule? War er krank oder lag es an dem Vorfall? Jede meiner Nachrichten die ich ihm schickte, blieben unbeantwortet, jeder Anruf wurde nicht wahrgenommen. Doch ich war zu feige um direkt zu ihm nachhause zu gehen. „Na…“ „Was bläst du so Trübsal? Vermisst du deine bessere Hälfte namens Neuring?“ „Ha Ha…sehr witzig…“ „Ach Lu, hab dich nicht so!“ „Dann höre du auf mich zu ärgern!“ „Ich? Würde ich niemals tun?!“ „Hast du nichts zu tun? Vielleicht mit Vera rumknutschen?“ „…Gerade nicht, ich dachte ich schenkte meinem besten Freund mal etwas Aufmerksamkeit und frage ihn was derzeitig in seinem Liebesleben vor sich geht“ Oh Bitte. Kopf meets Tischplatte! Woher wusste Pit immer so genau bescheid? Ich warf ihm einen grimmigen Blick zu „Bei mir ist alles in Ordnung!“ er hob eine Augenbraue an. Sein Blick triefte geradezu vor Skepsis. Na danke! War ich so durchschaubar. Lucas, das offene Lexikon für jedermann?! „Und warum sehe ich momentan deinen Traumprinzen Mo so selten? Wollte er nicht Montag bei dir wieder auf der Matte stehen? Es kommt mir beinah so vor als würdest du ihm aus dem Weg gehen. Korrigiere mich, sollte ich falsch liegen.“ Er war sich sicher genau den richtigen Punkt getroffen zu haben, ich musste mich also geschlagen geben und es bestätigen. Denn ja, ich hatte bisher alle Versuche eines Treffens zwischen Mo und mir im Keim erstickt. Ich musste erst einmal über einige Dinge nachdenken, zum Beispiel über die Nacht in der er so betrunken war. Unsere Distanz hatte natürlich nichts mit Neuring zu tun! Immerhin war Mo mein fester Freund und ich war mir sicher nur ihn zu lieben! Ich zuckte mit den Schultern und ließ meinen Kopf leicht hängen „…wenn du meinst…“ er schnaubte verärgert auf „Lucas Preve! Was verschweigst du mir?!“ Oh! Einiges bis vieles. Unter Anderem, dass Alexander Neuring und ich höchstwahrscheinlich beinah Sex auf dem Küchenboden meiner Eltern gehabt hätten! Aber das konnte ich ihm unmöglich zu sagen! „Nichts?“ „…“ „Versprichst du mir nicht böse zu sein?“ „Ja! Jetzt raus mit der Sprache!“ „…an dem Tag an dem du an meiner Tür geklingelt hast und Alexander bei mir war...ja, also da haben wir…“ ich konnte das nicht sagen. Es war mir selber viel zu peinlich! Ich kam mir vor wie eine Schlampe! Eine große Schlampe. Ich hatte Mo’s Vertrauen komplett ausgenutzt. „Ihr habt miteinander rumgemacht!“ „W-Woher?“ „Ich bin halt der unglaubliche Pit-Man! Man Lu! Das war mal so was von offensichtlich! Besonders wie Alex es dann plötzlich super eilig hatte nachhause zukommen“ Mein Kopf sank auf die Tischplatte „Ich bin eine Schlampe…“ ich spürte wie sich die Hand meines besten Freundes auf meinen Rücken legten „Mag sein, aber ich bin unglaublich stolz auf dich!“ Wie bitte? „Machst du jetzt endlich mit Mo Schluss?“ Hatte Pit einen totalen Dachschaden oder nahm er mich auf den Arm? Das konnte ja wohl kaum sein Ernst sein?! „Ich mache doch nicht mit Mo Schluss! Ich liebe ihn!“ „…er ist aber scheiße!“ „Ist mir doch egal ob du ihn scheiße findest!“ ich war aufgesprungen und blickte Pit wütend entgegen „Pit! Mo ist mein Freund und egal wie du ihn findest, das ändert gar nichts – rein gar nichts – daran, dass er der Scheißkerl ist für den ich etwas empfinde!“ „Beruhig dich Lu! Die Anderen schauen schon alle…“ „Ne! Ich habe nicht vor mich zu beruhigen! Pit, mir wird gerade klar, dass du genauso bescheuert bist wie der Rest der Welt!“ ich stopfte meine Sachen in den Rucksack und verließ den Klassenraum. Ich hasste sie alle. Nur weil ich mir momentan selbst in keiner Sache mehr sicher war hieß das nicht, dass die ganze Welt gegen Mo sein kann! Ich dachte wenigstens Pit hätte das akzeptiert. Man konnte sich wohl in allem und jedem täuschen! * ~PIT KNUTH~ Ich musste für einen Moment die Augen schließen. Ich hatte mich in meiner Wortwahl vergriffen, das war mir klar und ich hatte bestimmt nicht vor meinen besten Freund zu verletzten. Aber einer musste es ihm irgendwann einmal sagen. Nur besaß ich wohl kein Taktgefühl. Es brodelte in mir. Wie ich diesen Scheißkerl hasste. Sobald ich Mo nur sah war mir danach ihm vor die Füße zu kotzen. Auch wenn er nicht einmal diese Art von Aufmerksamkeit wert war. Doch wen ich noch mehr verabscheute, war die kleine Ratte die im Hintergrund die Fäden zog und mit der konnte ich es zumindest körperlich bei weitem aufnehmen. Ich stand auf, hörte noch wie Vera meinen Namen rief, aber ging ohne zu zögern aus der Tür. Der Flur war voll, da es noch nicht zum Unterricht geklingelt hatte, doch ich wusste genau wo ich suchen musste. Keine zwei Minuten später sah ich ihn bereits vor mir an der Wand gelehnt stehen. „Hey Juli-Schatz!“ wie erwartet wand sich der Rothaarige überrascht zur mir um, in diesem Moment hole ich aus und meine mit Ringen besetzte Faust landete direkt in seinem mit Sommersprossen verziertem Gesicht. Julian ging zu Boden. Wichser! Weiber kreischten auf und nach dem Schmerz in meiner Hand zuurteilen hatte ich schön kräftig zugeschlagen. Ich fühlte mich um einiges besser, auch wenn das normalerweise nicht meine Art war. Ich wartete keine Sekunde und stützte mich erneut auf ihn, doch bevor ich nur die bloße Möglichkeit hatte ihm meine Hände um den Hals zu legen wurde ich auch schon gepackt und hochgerissen. Ich wehrte mich nicht, denn die weibliche Hand die sich auf meine Brust legte gehörte meiner Freundin die entsetzt von mir zu dem Rothaarigen blickte. „Du Arsch, was soll das!?“ nun musste man ebenfalls dafür sorgen, dass Julian da blieb wo er war und mir nicht an die Kehle ging. Sollte er nur versuchen. „Du dreckige Hure!“ ich konnte nicht anders und spuckte ihm ins Gesicht. Er sollte nicht glauben, ich wüsste nicht was er und Mo hinter dem Rücken von Lucas trieben – im wahrsten Sinne des Wortes. Wahrscheinlich sogar ohne ein schlechtes Gewissen. Doch ich konnte es meinem besten Freund einfach nicht sagen. Wenn er es mir überhaupt glauben würde, dann wäre er zu sehr verletzt. Lu hing wirklich an diesem Arsch von Montie, auch wenn ich es nicht nachvollziehen konnte. Wenn es nach den restlichen Jungs ging, sollten wir uns noch ein bisschen länger prügeln, aber alleine das Schweigen des Rothaarigen zeigte mir, dass er gerade ganz vorsichtig mit dem war was er sagte oder tat. Ich hatte ihn wohl mit meinem Wissen überrumpelt. Seine Lippe blutete, sein Auge nahm mittlerweile die Farbe eines Regenbogens an und sein Gesicht zierte eine große Schramme. Ich war stolz auf meine getane Arbeit. „Richte deinem Freier aus, ich säge an seinem Stuhl was das Zeug hält! Er kann einpacken!“ „Nenn ihn nicht so du Hurensohn!“ oh da hatte ich beim guten Julian wohl einen wunden Punkt getroffen, doch bevor ich ihm Parole bieten konnte brüllte Herr Reibe bereits durch den gesamten Flur: „Was ist denn in euch gefahren, euch hier wie wilde Tiere aufzuspielen!?“ alle blickten in seine Richtung – seid wann konnte unser Kunstlehrer so brüllen? Hinter ihm entdeckte ich Frau Beck und Vera flüsterte leise „Scheiße. Scheiße. Scheiße“ vor sich hin. „Herr Minke! Herr Knuth! Sofort in mein Büro alle Beide. Hurtig!“ nahm Frau Beck das Wort an sich und mein Herz rutschte mir in die Hose. Ups. Über die Folgen dieser Aktion hatte ich gar nicht nachgedacht… * „Was in drei Teufelsnamen hast du dir dabei gedacht?“ meine Mutter raufte sich auf dem Parkplatz meiner Schule ihre pechschwarzen Locken und tigerte neben ihrem Auto hin und her „Wolltest du ein auf: Wenn sein Niveau am Boden ist, findet meins seinen Weg in den Keller – machen?“ Sie war sauer, aber gut, damit konnte ich mehr oder weniger umgehen. Ich würde es ihr ja auch erklären, wenn sie mir einfach mal zuhören würde! „Ich habe dich so nicht erzogen, das weiß ich!“ ein Knurren drang über ihre rot geschminkten Lippen und sie stemmte ihre Hände in die schlanken Hüften „Oh ich schwöre, wärst du nicht mein Kind würde ich dich hier und jetzt erwürgen!“ „Mum!“ protestierte ich laut, wurde aber übergangen „Ne! Es hat sich >Aus-Ge-Mum’t<, deine Lehrerin hat bei mir auf Arbeit angerufen! Jeder weiß dort jetzt, dass mein Sohn sich in der Schule geprügelt hat!“ Ich warf meinen Kopf in den Nacken, schloss meine Augen und ließ mich noch zirka eine Viertelstunde von ihrem Gemecker berieseln bis endlich die Frage kam auf die ich so lange gewartet hatte: „Warum hast du das überhaupt gemacht? Hat dir jemand ins Gehirn geschissen?“ „Nein, Mum. Der Typ geht mit Lucas seinem Freund ins Bett und ich fand er hat es verdient!“ da war sie plötzlich still! Meine Mum blinzelte mich verwirrt an, dann verzog sie erneut verärgert das Gesicht und lief an mir vorbei in Richtung Schule „Diesem Pisser hau ich ein paar auf’s Maul!“ Erschrocken wand ich mich um und bemühte mich ihr nachzukommen „Wie bitte?!“ das meinte sie jetzt nicht ernst, ich rannte ihr nach und packte sie am Arm „Mum! Das kannst du nicht machen“ sie schnaubte „Oh doch!“, trotz ihrer Worte blieb sie stehen…“Ich nehme alles zurück! Das hast du kannst toll gemacht! Hat der Mistkerl verdient!“ Ich hatte halt die beste Mutter der Welt! Kapitel 15: "Ein Anfang" ------------------------ So wir beginnen dieses Kapitel nicht nur mit einem neuen Charakter (warum es diesen neuen Charakter gibt erklärt sich erst im Laufe der Kapitel), sondern auch mit einigen Wahrheiten die bis zum Ende dieser Story passieren werden. Doch einige davon sind falsch ;) Nur welche wohl? • Lucas wird sich von Mo früher oder später trennen. • Vera und Pit bekommen hübsche Kinder. • Es besteht die Möglichkeit einer Fortsetzung, wenn diese Story vorbei ist. • Alexander und Lucas werden glücklich miteinander. • Lucas bleibt bis zum Ende absolute Jungfrau. Hintenrum ;) • Julian küsst Lucas. • Dean ist Pit’s Exfreund. • Vera fasst Alexander in den Schritt. • Mo prügelt sich mit Alexander, Mo ist der Gewinner. • Lucas trinkt einen über den Durst und versucht sich nachts auf der Straße auszuziehen. • Julian und Lucas lästern gemeinsam über Mo. • Vera entkleidet sich ebenfalls auf der Straße. • Alexander wird mit einer Brille im Gesicht entdeckt. • Lu sagt durch die Ansagen in der Schule, dass ihm alle Kerle mal am Arsch vorbeigehen können. • Alexander hatte mal etwas mit Mo. So wir danken euch für 94 Favoriten und 93 Kommentaren. Wobei wir uns jeden Kommentar durchlesen und uns tierisch freuen :’3 Eure Bemerkungen zu den Kapiteln sind meist schon besser als die Kapitel selbst ♥ Viel Spaß beim Lesen. Leider ist dieses Kapitel nicht so gut geworden, hoffentlich gefällt es euch dennoch. Lg TwinkleHearts ________________________________________________________________- "Ein Anfang" DEAN CHANDLER Home sweet home? Sicherlich nicht, aber dennoch erinnerte mich alles hier an eine angenehme und ziemlich lustige Zeit. Eine Zeit, die so schnell allerdings nicht wiederkommen sollte. Ich trat einen leeren „Kaffee to go“-Becher vor mich her und ließ meinen Blick über den kleinen Bahnhof schweifen. Es hatte sich kaum etwas verändert, dabei war ich seit knapp drei Jahren nicht mehr hier gewesen. Nicht nachdem ich in mein Heimatland zurückkehrte um mit meinem Schatz zusammen zuziehen. Meinen Liebling hatte ich in dieser Stadt kennengelernt. Dafür war ich diesem Kaff unendlich dankbar. Mit meiner freien Hand strich ich mir einige Haarsträhnen aus dem Gesicht „What the hell“ man hatte wohl vergessen mich abzuholen. Schöner Mist. Ich saß stundenlang in einem viel zu engem Flugzeug, neben stinkenden alten Männern und aufdringlichen jungen Frauen, nur um dann vergessen zu werden? Das war irgendwie verdammt typisch. „Dean!“ eine helle Frauenstimme rief meinen Namen, ich wand mich um und ihr Anblick zauberte ein breites Grinsen in mein Gesicht „Hey, hey my Darling~“ ich schlang meine Arme um die schlanke blonde Gestalt und der süßliche Geruch eines guten Parfüms stieg mir in die Nase. Sie war so reizend wie immer. „Ich habe dich so vermisst!“ „Ich dich doch auch Vera~“ „Ja ja, das würde ich dir glauben, wenn du dich öfters gemeldet hättest!“ Sie knuffte mir lächelnd in die Seite und warf ihr langes Haar in den Nacken, ich großen blauen Augen schauten mich mit einem Blick an der bereits alles sagte: Sie brauchte dringend Hilfe. „Ich bin halt ein vielbeschäftigter Mann, Darling. Aber um mal eben die Welt zu retten nehme ich mir gerne Zeit“ Ein ruhiges Nicken und wir setzten uns in Bewegung. „Wie ich es bereits gesagt habe, hier geht es drunter und drüber…“ „Aber wenigstens hast du dir endlich eingestanden, dass du und Pit sicherlich hübsche Kinder bekommt~“ „Ha ha…“ „Das meine ich ernst! Aber schon gut, Lu ist immer noch mit meinem Saufkumpel zusammen?“ „Ja, aber man fragt sich noch für wie lange…“ „Und da kommt dieser Alex ins Spiel?“ „Oder die Tatsache das Mo scheinbar Lucas betrügt?!“ Ich seufzte, strich mir mit der Hand über den Nacken. Vera war gut informiert, aber wie war es eigentlich rausgekommen? Besonders da ‚betrügen’ das Geschehen nicht wirklich beschreibt. Aber jeder der Mo nur sah und nicht kannte würde ihm so etwas natürlich zutrauen. „Du wusstest davon?“ die Blonde blickte mich ungläubig an. Das würde sicherlich ärger geben. Nur was sollte ich dazu sagen? Mo und ich waren einige Zeit relativ gut miteinander befreundet. Wir erreichten den Parkplatz und da Vera scheinbar gerade etwas enttäuscht von mir war, entschied ich mich dazu, ihr lieber ein anderes Mal zu gestehen warum ich Pit’s Qualitäten im Bett durchaus beurteilen könnte. „Sorry, Darling…“ „Ich fasse es einfach nicht, jeder schien es zu wissen, aber niemand war bereit es Lu einfach mal zu sagen? Was seid ihr denn für Freunde?“ „…wohl keine Guten, aber solange ihr nicht die ganze Wahrheit kennt solltet ihr nicht über Mo urteilen…“ „Mo ist ein Arsch, der macht so was!“ „Warum sollte ich nun eigentlich genau kommen? Nur um mir dein schlechtes Gerede über Mo anzuhören? Was für eine Dummheit planst du in deinem hübschen Köpfchen?“ Es wurde ruhig und Vera blieb auf ihren Absatzschuhen stehen. Ich ahnte böses. Wenn bei Vera und mir eine Eigenschaft die Gleiche war, dann unser ausgeprägter Gerechtigkeitssinn. Gut, meiner war in den letzten Jahren etwas geschrumpft. Sie drehte sich zu mir um und ihr wütender Blick traf mich. Ich hasste zornige Frauen, sie waren so verdammt impulsiv. „Wenn ihr alle zu feige seid, dann werde ich Lu halt die Augen öffnen…“ Das würde die Situation aber nicht unbedingt verbessern… LUCAS PREVE “Lucas…hör auf die ganze Zeit so bemitleidenswert durch die Gegend zustarren…davon werde ich selbst ganz niedergeschlagen!“ meinte meine Mutter mit ernster Miene und stellte mir meinen Kaffee auf den Küchentisch. Er war schwarz und roch angenehm, genau das was ich nun brauchte. „Es wäre nicht wahr, würde ich behaupten, dass es mich traurig machen würde diesen Montie so selten zu sehen, aber wenn du dafür nur noch wie ein Sandsack überall herumsitzt bringt mir das auch keine Punkte…“ Ich zuckte mit den Schultern, mir war gerade nicht nach Reden. Ich war nun bereits eine ganze Woche krankgeschrieben, ich wusste nicht was mit Alexander los war, ignorierte Pits Kontaktierungsversuche und mein Freund meldete sich nicht mehr bei mir. Das Einzige was ich von Vera wusste war das Alex ebenfalls nicht in der Schule war und Julian von irgendwem was auf die Fresse bekommen hatte. Es keimte sogar ein wenig Mitleid in mir auf. Aber nur ganz wenig. „Und was ist zwischen dir und Pit vorgefallen? Ich habe dich schon fast zwanzig Mal am Telefon verleugnet und an der Tür musste ich ihn auch abwimmeln…“ „…“ „Habt ihr euch gestritten?“ „…“ „Oder hat es etwas mit Montie zu tun?“ „Sag mal Mum…warum magst du Mo eigentlich nicht?“ Sie schien einen Moment zu überlegen. Ihren Kopf legte sie etwas in den Nacken und blickte an die Decke, mit ihrer Hüfte lehnte sie an der Küchentheke. Meine Mutter war recht hübsch. Sie war zwar klein, aber schlank. Ihre Haare umspielten lockig ihr Gesicht und ihre blauen Augen funkelten in der Regel voller Lebensdrang. Sie trug ein zu großes weißes Shirt, mit dem Aufdruck „I need Chocolate“, welches ihre rechte Schulter freigab. An dieser Stelle zierte ihre blasse Haut ein Meer aus Spinnenlilien – eine Jungendsünde wie sie immer behauptete. Die enge schwarze Jeans betonte ihre dünnen Beine. Doch ich musste zugeben, auch wenn sie versuchte es nicht zu zeigen, der Stress mit meinem Dad hatte sie in wenigen Wochen um Jahre altern lassen. Das Geräusch ihrer Ringe auf dem Porzellan der Kaffeetasse erfüllte den Raum und ich konnte beobachten wie meine Mum nachdenklich die Stirn kraus zog. „Ich will ihm nicht unterstellen dich nicht zu lieben oder so…nur ich glaube…“ sie setzte eine Pause ein „…ich kann es nicht wirklich beschreiben – nennen wir es mütterlichen Instinkt – aber ich denke er gehört zu den Menschen die aus den richtigen Gründen falsche Entscheidungen treffen. Solche Menschen machen auf kurz oder lang nur Probleme und ich will einfach nicht dass er dich irgendwann vielleicht verletzt…“ Sie lächelte mich aufmunternd an. Ich konnte ahnen wie sie sich fühlte. Man wollte jemanden helfen, wusste aber nicht wie. Es war ein hin und her aus Fürsorge und schlechten Gewissen. „…ich habe dich wirklich lieb Mum…“ ich stand auf, stellte meine Tasse ab. Ich konnte in diesem Moment einfach nicht anders als die zu umarmen. Sie hatte solch ein Gefühlschaos genauso wenig verdient wie ich. Wobei ich glaubte, ihr ging es momentan schlechter. Irgendwann wollte ich auch so stark sein wie sie. Aber vielleicht lag es auch einfach an der Mentalität der Frauen für Andere so zu tun als wäre alles in Ordnung. Sie stellte die Tasse ebenfalls ab und erwiderte die Umarmung. „Wie könntest du auch nicht, ich bin einfach unglaublich toll~ Aber denk immer daran…weglaufen war noch nie eine Lösung…“ Ich nickte und grinste in dir Umarmung. Natürlich war sie das, aber ich würde es ihr jetzt sicher nicht unter die Nase reiben. Das wäre zu viel Liebe für einen Tag. Sie zog ihre Arme fester um mich „Wenn wir nun auch noch Prit-Stift holen ist unsere Familie komplett…“ So war es wohl. Meine Mum, mein Hamster und ich. Irgendwie traurig. Nach einer Weile ließen wir uns los, räusperten uns peinlich berührt. Meine Mutter ergriff als erstes das Wort: „Das bleibt unter uns!“ „…Um Himmelswillen, Ja! Sonst denken anderen noch wir würden uns mögen!“ „Genau, bloß nicht das Weltbild anderer Menschen zerstören…!“ Ich nickte zustimmend und verließ die Küche während meine Mutter die Tassen wegräumte. Sie hatte recht, ich durfte nicht vor allem weglaufen. Das brachte nichts. Niemals. * „Es tut mir leid, ich hätte dich nicht so-„ „Nein Lu, ich hätte nicht ohne Vorwarnung schlecht über Mo reden dürfen, immerhin weiß ich, dass er ein kompliziertes Thema ist…“ Mir viel ein Stein vom Herzen – vielleicht auch zwei – und ich atmete erleichtert auf. Es war wieder alles in Ordnung? Gut, Pit schien Mo immer noch nicht ausstehen zu können und das würde sich wahrscheinlich auch nicht so bald ändern…dennoch, es war wieder so wie es sein sollte und nicht anders. Ich lehnte mich gegen die Schulter meines besten Freundes und seufzte wohlig vor mich her. Wir hatten uns im Park getroffen, saßen nun auf einer Bank und ließen uns von ein paar Sonnenstrahlen berieseln. „Was willst du jetzt eigentlich machen mit Mo und Neuring?“ „…Darüber muss ich noch nachdenken, aber eine der beiden Entscheidungen steht bereits fest“ „Du wirst es mir nicht verraten?“ „Nein!“ „Aha, du kleiner Heimlichtuer…“ „Verstehe mich nicht falsch, aber es ist eine Sache die ich für mich ganz alleine entscheiden muss. Ich bin jemand der leicht zu beeinflussen ist, daher möchte ich die Meinungen andere Personen dazu erst einmal nicht hören…“ Seine Hand legte sich auf meinen Kopf und er strich vorsichtig durch mein Haar. Es fühlte sich schön an. Nicht so wie bei Mo. Nein. Bei Pit fühlte ich mich einfach geborgen. „Warum ist zwischen uns Beiden eigentlich nie etwas gelaufen?“ Ich schaute verwundert zu ihm auf und konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. Wie konnte er in solch einer friedlichen Situation diese Frage stellen? Ich zuckte mit den Schultern. „Weiß nicht. Vielleicht kannten wir uns zu lange?“ „Es wäre uns einiger Stress zumindest erspart geblieben“ „Wahrscheinlich…aber du hättest wahrscheinlich nie eine Beziehung mit Vera geführt!“ „Und du nicht mit Mo…“ „Vielleicht…Oh! Und du hättest nie mit Dean geschlafen!“ ich lachte laut, löste unsere Nähe und warf meinen Oberkörper nach hinten gegen die Lehne der Bank. Oh, daran erinnerte ich mich noch genau! Ich musste mir den Bauch halten, er begann vor ganzem Gelächter zu schmerzen. „Erinnere mich bloß nicht daran! Das du dich daran überhaupt noch erinnerst?! Mit deinem schlechten Gedächtnis!“ „Na ja, immerhin ist er wieder im Lande~“ kicherte ich und versuchte mich zu beruhigen, allerdings ging es schneller als erwartet. Pit wurde neben mir kreidebleich und bat mich meine Worte zu wiederholen. Das tat ich natürlich auch. Ohne es zu wollen setzte ich sogar noch einen oben rauf, ich erzählte, dass Dean bei Vera übernachten würde. Natürlich brauchte sich Pit keine Sorgen machen, Dean war glücklich vergeben und Vera würde nicht fremdgehen. Obwohl…sogar ich müsste stark an meiner Selbstbeherrschung arbeiten. Nur darum ging es nicht. „Vera weiß zwar, dass ich schon einmal was mit Typen hatte…aber nicht unbedingt, dass Dean darunter war. Eigentlich möchte ich es ihr auch nicht unbedingt sagen…Immerhin ist es Dean!“ „Ich denke aber es ist besser, wenn du es ihr sagst, bevor es Dean rausrutscht!“ „Nein! Ich kann es ihr nicht sagen…die beiden sind miteinander verwandt! Er und ich haben es in dem Vorgarten ihrer Eltern getrieben! Auf ihrem Geburtstag!“ „Soll ich es ihr sagen?“ „Nein, bloß nicht!! Niemand soll es ihr sagen! Was will der Typ eigentlich wieder hier?! Hat der keine Freunde oder so?“ „…keine Ahnung…vielleicht hatte er ja Sehnsucht?“ „NEIN! Das ist überhaupt nicht lustig!“ * „Warum redest du darüber mit mir, wenn du es eigentlich nicht tun wolltest?“ „Weil ich klein, blond und verunsichert bin?!“ Mein bester Freund schlug sich die Hand vor die Stirn und verdammt, ich konnte es nachvollziehen. Mein Geheimplan war nämlich kein Geheimplan mehr. Ich hatte seelische Unterstützung bei Pit gesucht. Ach ja und Zuspruch! „Okay. Okay. Noch einmal von vorne…! Du liebst Mo?“ „Aus tiefster Seele!“ „Aber glaubst Gefühle für Alex zu haben?“ „komische, böse und abgrundtief unerwünschte Gefühle!“ „Du willst darüber mit Neuring reden?“ „Ja…wegen unser Freundschaft und so“ „…Und was ist, wenn er die gleichen Empfindungen auch für dich hat?“ Ich konnte spüren wie sich mein Magen zusammenzog. Mir war schlecht und am liebsten hätte ich mich übergeben. Natürlich liebte ich Mo – das stand fest, egal was vorgefallen war – und ich würde ihn nicht verlassen wollen. Zumindest nicht für Neuring. Aber warum wurde mir so mulmig zumute sobald die Möglichkeit in Betracht gezogen wurde, dass auch Alexander etwas für mich übrig haben könnte? Konnte mir nicht einfach jemand den Kopf wegschießen, dann hätte ich diese Probleme gar nicht erst. Nervös knetete ich meine Hände auf meinem Schoß und blickte zu Pit. Nach unserem Gespräch im Park hatten wir einen kurzen Tapetenwechsel vollzogen und waren zu mir gefahren. Pit stöhnte auf „Lu? Solltest du dir über solche Dinge nicht erst einmal im Klaren sein? Denn wenn du mit Neuring darüber redest wirst du es früher oder später auch Mo sagen müssen, das ist dir doch hoffentlich klar oder?“ „…ich liebe Mo…“ „Och Gott. Lu! Das bezweifelt ja auch niemand“ „Aber warum fühle ich mich dann zu Neuring hingezogen?“ „Hey, nicht weinen!“ Ich wollte es ja gar nicht und ich wusste auch dass es ziemlich kindisch von mir war, aber ändern konnte ich daran nichts. Ich fühlte mich Mo gegenüber schlecht. Mein bester Freund legte mir einen Arm um die Schulter und sprach beruhigend auf mich ein. „Ich rufe Mo an…“ „Wie bitte?“ „I-Ich will einfach nur seine Stimme hören…“ * Nervös kaute ich auf meiner Unterlippe herum und wartete darauf, dass mein Freund endlich abnahm. Fast hätte ich aufgelegt als Mo’s Stimme erklang: „Lu?“ „H-Hey…“ „…wie geht es dir?“ „…geht so…und dir?“ „Verdammt ey. Lu es tut mir leid, ich hätte mich eher bei dir melden müssen…“ „…Ist schon okay. Wenigstens bist du jetzt rangegangen…ich habe dich vermisst…“ „Ich dich auch mein Kleiner~“ Ein warmes Gefühl stieg in mir auf und ich war unheimlich glücklich. Es war dumm von mir zu denken für Alexander vielleicht wirklich mehr empfinden zu können als für Mo. Aber ich war halt ziemlich blauäugig, das war mir immer schon bewusst. Auch wenn nicht so stark wie in den letzten Wochen. „Ich liebe dich Mo~“ „…“ „Mo?“ „…Lu…ich habe echt Mist gebaut…“ „Wie meinst du das?“ das warme Gefühl wurde plötzlich zu einem riesigen schleimigen Klumpen und versuchte mir die Luft abzudrehen. Ich schaute zu Pit der am anderen Ende des Raumes stand und sich gegen den Türrahmen lehnte. Mich neugierig beobachtete. „Ich muss mit dir über etwas reden…bevor du es von jemand anderes erfährst…können wir uns heute Abend treffen?“ „…natürlich a-aber…um was geht es denn?“ „Lass und darüber nachher sprechen. Dean ist auch hier…“ Dean? Was hatte Dean mit der Sache zu tun die er mit mir besprechen wollte? Ich verstand momentan gar nichts. Nur eines, Mo hörte sich wirklich schlecht an. Nicht so selbstsicher und cool wie sonst. Er hatte vor diesem Gespräch Angst. Nur warum? „…dann komme ich nachher zu dir?“ „Bitte…schreib mir vorher okay?“ „Ja…bis dann. Ich liebe dich Mo…“ „…ich dich auch“ MONTIE BRAUER Ich ließ das Handy sinken und starrte auf den Boden. War das wirklich die richtige Entscheidung gewesen. Ich hob meinen Kopf und schaute zu Dean, welcher mir gegenüber auf dem Schreibtischstuhl saß. „…du kannst mir nicht erzählen, dass ich gerade das Richtige tue Dean…“ „Du hast den Mist gebaut, nicht ich Mo…“ „Ich liebe Lucas!“ „Trotzdem hast du Scheiße gebaut…“ „Du weißt warum!“ „Das war vielleicht gut gemeint, aber Andere wollen dir dennoch einen Strick daraus drehen…“ „Er wird es aber nicht verstehen…“ „Das wusstest du vorher.“ „Was soll ich machen Dean?“ „Das fragst du mich?“ Der Blonde lachte. Natürlich fragte ich ihn, er wusste immer alles. Er war der Mann überhaupt. Er gab zwar nicht gerne Ratschläge, aber Gute. Er rettete eigentlich jede Situation, doch ich war mir nicht sicher ob er meine retten konnte. „Wenn dein Kleiner dich liebt verzeiht er dir“ „Das hat nichts mit Liebe zu tun Dean“ „Ich denke schon…“ Ich warf einen Blick auf die Uhr an meiner Wand. Noch fünf Stunden, fünf Stunden bis zu meiner Hinrichtung und ich glaubte wohl kaum dass ich übertrieb. Deans Stimme zog meine Aufmerksamkeit wieder auf ihn: „Wo ist eigentlich Julian? Ich dachte der hängt sonst immer bei dir herum?“ Ich zuckte mir den Schultern „Ich weiß nicht…in letzter Zeit ist er öfters abwesend. Komisch eigentlich…“ Irgendwas war da faul oder? Vielleicht sollte ich lieber ihn mehr im Auge behalten und nicht meinen Freund… „Und was ist mit denen?“ Dean deutete auf einen Stapel Fotos, die auf meinem Couchtisch lagen. Sie lagen verstreut und teilweise bereits in einem Wutanfall zerrissen herum. Ich spürte erneut die Wut in mir aufsteigen. Dean hatte bereits eine Stunde damit verbracht mich zu beruhigen. Doch so wirklich hatte es nichts gebracht. Ich war nicht wütend auf Lu – zumindest nicht so sehr – aber diesen Pisser auf den Fotos würde ich eigenhändig kastrieren. Ich hatte gedacht ihm klargemacht zu haben, wer wessen Eigentum war. Unter anderem in dem Gespräch vor Lu’s Abreise: Erinnerung Der Typ vor mir blickte mich frech aus seinen dunklen Augen an und hatte die Arme vor der Brust verschränkt. Allein sein Anblick brachte mich beinah dazu ihn standgerecht zu er schlagen. „Haben wir uns verstanden?“ „Hat der große Mo etwa Angst, dass man ihm seinen kleinen LuLu-Schatz entreißen könnte? Oder hat er nur Angst, weil ich es bin?“ „Du überspannst den Faden…“ „Mo…sag mir, wie hat es sich angefühlt als der eigene Schwarm sich gegen einen gestellt hat um einen kleinen Moppel zu beschützen? War es ein Schlag in die Magengrube oder musste einfach nur dein enormes Ego daran glauben?“ Oh wie ich ihn hasste, das hatte ich schon immer getan. Und nun? Ja, nun standen einige Dinge anders. Ganz anders. Ich traute ihm nicht. „Ich lasse mich auf deine Spiele nicht ein…ich rate dir nur deine Drecksfinger von Lucas zulassen“ „Mh…ich finde die Idee zu sehen wie leicht man dir wohl deinen Liebsten ausspannen kann viel interessanter~“ Bei diesen Worte musste ich grinsen. Er überschätze sich und unterschätze Lucas bei weitem – das hoffte ich zumindest. Er glaubte doch nicht allen ernstes einen Keil zwischen mir und meinen Freund treiben zu können?! „Das schaffst du nicht Jerre-lein“ „Pff. Wollen wir wetten?“ Erinnerung Ende Kapitel 16: "Anfang vom Weltuntergang" -------------------------------------- Noch mal zum Anfang. DANKE FÜR 100 KOMMENTARE und noch mehr Favos! :D Wir haben uns ziemlich gefreut und waren auch ziemlich traurig keine Zeit für das FF zu haben. Verzeiht uns :( Na dann, viel Spaß beim Lesen! :D Besucht doch mal unseren Weblog oder stalkt Kazu-chan o. Choco auf Twitter (einfach fragen). ~*~ Kapitel 16 "Anfang vom Weltuntergang" Es drehte sich und tanzte, dass kleine Monster in meinem Kopf. Es sang und schrie, weinte und lachte. Mir wurde schlecht, denn mein Magen tanzte im Takt den Walzer mit. Meine Hände fühlten sich eiskalt an, als ich mir die Haare aus dem Gesicht strich. Die Lippen waren spröde und der Rum hinterließ einen widerlichen Nachgeschmack auf meiner Zunge. Ich schluckte den letzten Rest hinunter und verzog angeekelt mein Gesicht. Nicht unbedingt über den Geschmack des Getränks. „Und es hat dich wirklich kein bisschen interessiert ob Mo und ich glücklich miteinander waren? Du hast einfach dein kleines krankes Spiel getrieben?“ ich konnte es immer noch nicht fassen. Natürlich wusste ich schon immer, dass man Julian nicht trauen konnte, aber für so hinterhältig und link hatte ich ihn auch nicht gehalten. Er lachte leise und trank ebenfalls etwas von seinem Drink, kaute unsicher auf seiner Unterlippe herum bevor er mich das erste Mal an diesem beschissenen Abend direkt anschaute. „Ich liebe Mo ebenfalls. Ich wollte ihn endlich für mich alleine haben. Wärst du an meiner Stelle, hättest du es auch getan. Ist dir eigentlich bewusst, dass du immer alles bekommen hast was du wolltest? Mo vergöttert dich und Alex kann die Finger scheinbar auch nicht von dir lassen. Außerdem hast du einen Haufen Freunde und eine tolle Mum! Ich würde einiges geben um mit dir zu tauschen. Denn du bist einfach nur undankbar! Du hast nichts davon verdient!“ Der hatte sie doch nicht mehr alle. Er glaubte wirklich das Richtige getan zu haben? Ich schnaubte wütend auf. Seine absolute Fehleinschätzung über mich gab ihm also das Recht mein Leben zu zerstören. Sehr interessant. Ich griff nach der Flasche und goss mir nach. Im Normalfall war ich kein Freund von Alkohol, allerdings würde ich im Normalfall auch nicht mit Julian hier sitzen und mir die Kante geben. „Am liebsten würde ich dich erwürgen du Drecksstück…“ „Tue dir keinen Zwang an Lu!“ er nahm mir die Flasche aus der Hand und trank den Rest auf Ex. Wahrscheinlich wäre ich dazu bereit, nur hatte ich – trotz der vorgefallenen Dinge und seinen miesen Intrigen – Mitleid mit ihm. Julian war nämlich trotz seines Sieges absolut leer ausgegangen. Mo wollte nichts mehr von ihm wissen und bei Neuring sah es nicht anders aus. Ich war einfach viel zu weichherzig… „Hier habt ihr die nächste Flasche Jungs!“ Ich blickte auf und Vera lächelte mir aufmunternd zu, drückte mir die Flasche in die Hand. Mr. Daniels, mein neuer bester Freund. Wo lagerte die Frau nur den ganzen Alkohol? Ich schüttelte den Kopf und auch Julian schien irritiert: „Warum sind wir eigentlich bei dir? Was hast du mit der ganzen Sache zu tun?“ Die Blonde schien empört und setzte sich zu uns auf die kühlen Fliesen „Ich, du kleiner Scheißer, habe mein Versprechen Lucas gegenüber gehalten! Ich habe mir erst Alexander vorgeknöpft und dann versucht meinem Freund die Augen auszukratzen. Jetzt redet er nicht mehr mit mir! Also habe ich genauso einen Grund mich zu betrinken wie ihr Beide!“ Mit dieser Ansprache riss sie mir den Alkohol aus der Hand, schraubte die Flasche auf und nahm einen großzügigen Schluck. Oh ja, sie hat für mich gekämpft wie eine Löwin! Ich konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Es ging mir mittlerweile besser als erwartet und darüber war ich ziemlich glücklich, denn vor ein paar Stunden dachte ich noch darüber nach nicht vielleicht vor den nächsten Zug zuspringen. Aber oh je. Wahrscheinlich wollt ihr erst einmal wissen wie wir drei überhaupt in Veronikas Wohnung gelangt sind?! Also fange ich jetzt am Besten bei dem Moment an, an dem ich noch dachte nichts könnte mich und Mo je auseinander bringen. Niemals! ~*~ Ich atmete tief durch. Meine Finger kribbelten und ich musste zugeben, ein wenig Angst hatte ich schon. Denn ich wusste nicht ob ich wirklich wissen wollte was mir mein Freund zu sagen hatte. Ein Heiratsantrag war es vermutlich nicht. Unruhig drückte ich meinen Finger auf die Klingel und das Warten auf eine Antwort an der Sprechanlage kam mir wie eine halbe Ewigkeit vor. „Brauer?“ „Hey Mo. Ich bin’s“ Stille, gefolgt von einem zittrigen Atemzug. Das Gefühl in meinem Magen erinnerte mich an das unliebsame Baseballspiel. Ein sirrendes Geräusch erklang und die Tür gab unter dem Druck meiner Hand nach. In dem Hausflur des Mehrfamilienhauses roch es nach einer Mischung aus Hundefutter und Zitronenbäumchen. Nicht sehr anregend. Mein Mageninhalt sprang einen Flickflack. Die zwei Treppen, die eigentlich nur exakt 22 Stufen besaßen, kamen mir unendlich vor und als ich das Geräusch eines Türschlosses wahrnahm ging es mir nicht wirklich besser. Mir war bewusst, noch konnte ich mich umdrehen und einfach gehen, aber dann würde ich vielleicht auch niemals erfahren was mir mein Freund so wichtiges sagen wollte. Ich war oben angekommen, mein Blick traf Mo seinen. Er sah schrecklich aus. Nie hätte ich gedacht so etwas jemals über ihn zudenken. Besonders da er immer sehr auf sein Aussehen geachtet hat. Aber es stimmte. Er wirkte ziemlich blass und seine Augen wurden von tiefen Augenringen dominiert. „Hey“ ich hob die Hand zum Gruß und blieb vor ihm stehen. Er tat es mir gleich. Doch ich wollte diese magere Begrüßung nicht auf mir sitzen lassen, trat also einen Schritt vor und begann meinen Freund zu küssen. Es dauerte ein bisschen bis Mo sich scheinbar durchrang diese Geste zu erwidern. Vorsichtig legte er mir seine Arme um die Hüfte und seine kalten Lippen drückten sich gegen meine. Er roch unvorstellbar gut. Mo löste unseren Kuss als Erster und drückte sein Gesicht an meine Halsbeuge "Ich liebe dich..." Ein erneuter, besserer Flickflack. Also war ich zumindest nicht hier da er vor hatte unsere Beziehung zu beenden - also wenn er mich doch liebte. "Ich liebe dich doch auch..." "Ich will dich nicht verlieren..." Was sollte ich darauf antworten? Warum sollte er mich denn bitteschön verlieren? Um Gotteswillen! Was hatte er angestellt um dass er solche Ängste hatte? Wollte er wegziehen? War Mo schwer krank? Es existierten im Moment so viele unbeantwortete Fragen, dass mein Kopf anfing vor sich hin zu surren. Ein anstrengendes Stechen machte sich bemerkbar und ich hielt mir für einen Moment die Hand vor die Augen. "Willst du mich nicht reinlassen?" "...Oh...doch doch. Komm rein!" "Ist Dean noch da?" "Er ist auf dem Balkon - raucht eine..." Ich blickte mich neugierig um. Wie viele Jahre ich Dean nicht mehr gesehen hatte. Er war damals so etwas wie unser Nachhilfelehrer gewesen. Unser unheimlich gutaussehender Nachhilfelehrer. Mo war lange Zeit eifersüchtig, bis sich herausstellte, dass unser bewundernswerter Dean sein Saufkumpel Dean war. Unsere Stadt war einfach zu klein! Dean sah damals einfach unglaublich cool aus. Fransiges blondes Haar, karamellfarbende Augen und ein berauschendes Lächeln. Er war ein Riese mit dem Kreuz eines Hünen und immer mit einer Akustikgitarre bewaffnet unterwegs gewesen. Dazu war er noch lieb und intelligent. Jeder hatte ihn zu unserer Zeit hinterher geschaut. Zumal er mit Vera verwandt war. Dieses übernatürlich gute Aussehen lag wohl in der Familie. Und da erblickte ich ihn auch schon. Lässig saß er auf dem Geländer des Balkons uns zog an seiner Zigarette. Er sah unglaublich erwachsen aus und genauso gut wie in meinen Erinnerungen. Freudestrahlend - und Mo absolut verdrängt - lief ich zum Balkon, schob die Tür auf und sprang auf den blonden Hünen zu "Hallo!". Ich spürte einen Ruck und darauf erklang ein tiefes Lachen: "Hey. Hey. Hey. Ich bin keine Katze Honey! Wenn ich hier runterstürzte bin ich Matsch!". Ich schaute auf, Dean grinste mich breit an und seine Arme schlangen sich fest um mein Kreuz. Kraft hatte er schon immer gehabt! "Sorry, ich habe mich nur so gefreut!" "Kein Problem, ist ja nichts passiert. Du bist ja ein bisschen gewachsen! Auch wenn es kaum auffällt, aber so fünf Millimeter sind das bestimmt~" "So charmant wie immer?" "Tja, ich habe mich kein bisschen verändert~" Jemand räusperte sich hinter uns und ich wand mich um. Mein Freund stand an der Balkontür und warf Dean einen bittenden Blick zu. Dieser nickte und brachte Abstand zwischen uns "So, dann lasse ich euch lieber alleine...denke ich mal..." Also würde Dean bei unserem Gespräch nicht dabei sein? War das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen. "Hey, hey. Keine Angst Kleiner. Danach können wir uns immer noch unterhalten" Ich nickte und begab mich zu Mo, folgte ihm in sein Zimmer. Ich trat als Erster ein. "Wo sind deine Eltern?" "Bei meiner Tante für ein paar Tage" Ich setzte mich auf sein Bett, sollte ich ihn einfach fragen oder lieber warten bis er soweit war? Der Schwarzhaarige zog seinen Schreibtischstuhl heran und nahm platz. Er wirkte nervös, so kannte ich den sonst so selbstsicheren Mo gar nicht. Es bereitete mir unheimliche Sorge um ihn. Erst glaubte ich wir würden uns ewig anschweigen doch dann ergriff der Ältere das Wort: "Lu, bitte höre mir einfach bis zum Ende zu und unterbreche mich nicht. Und renn auch nicht einfach weg...denn es fällt mir schon schwer genug dieses Gespräch überhaupt mit dir zu führen..." er atmete schwer ein "Ich habe in der vergangenen Zeit einige Fehler gemacht...und ich bereue sie wirklich-" "Was bereust du?" mein Herz schlug heftig in meiner Brust. Ich wusste um was er mich gebeten hatte, immerhin war ich nicht taub, doch dieses Drumherumgerede ließ meine Nerven fast bersten. "Lukas! Lass mich aussprechen, bitte!" "Dann komm auf den Punkt Mo!" Er zuckte zusammen, scheinbar klang ich doch etwas harscher als ich eigentlich wollte. Ich senkte entschuldigend den Kopf und wartete dass Mo weiter sprach. "Du weißt ja. Die größten Probleme in unserer Beziehung sind meine ..." er machte eine Pause "...Meine Eifersucht und na ja, der Sex..." Der ja nicht vorhanden war "...Lu ich liebe dich wirklich-" mein Blick verschwamm, warum musste ich bitte bereits ahnen was jetzt kam. Aber immerhin fingen mit diesen Worten doch fast alle Geständnisse an oder? "Das Letzte was ich jemals will ist dich zu verlieren und ich will auch keinen Anderen außer dich! Doch Lu, ich bin auch nur ein Mann..." Mo strich sich mit seinen Händen durchs Gesicht und ich wollte fast behaupten er würde sich Tränen von den Wangen streichen. Mein Mageninhalt drehte sich und ich war mir sehr sicher worauf dieses Gespräch hinaus lief: "Hast du es mit Julian getrieben?" ich konnte nur mit Mühe die aufkommenden Tränen unterdrücken. Wie konnte er so etwas tun? Und wie konnte er nun auch noch so ertappt zusammenzucken? "Lass es mich dir erklären bitte...ich hatte an dem einen Abend so viel getrunken und...und dann ist es passiert. Ich wollte es dir nicht sagen, weil ich Angst hatte, du verlässt mich und dann meine Juli er würde es dir sagen. I-Ich habe ihm Angeboten, dass wir weiterhin Sex miteinander haben, wenn er dafür die Fresse hält. Eigentlich wollte ich damit aufhören - wirklich - a-aber Juli hat u-" "Halt einfach mal deine dumme Fresse!" ich war aufgesprungen "Juli hat! Juli hat! Ich kann das gar nicht hören! Es ist DEINE Schuld! Ganz allein deine! Du hast zuviel gesoffen! Du hast mit Julian geschlafen! DU HAST ES IMMER WIEDER GEMACHT, WEIL DU ZU FEIGE WARST ES MIR ZU SAGEN!" meine Stimme bebte und ich brach wie ein hysterisches Mädchen in Tränen aus "Ich hoffe du hast wenigstens deinen Spaß gehabt! Hoffe dir ist total einer dabei abgegangen!" ich wollte das Zimmer verlassen, als mir Dean den Weg versperrte: "Lu..." Was wollten die alle mit ihrem 'Lu'? Dachten sie das wäre ein Zauberwort mit dem man mir einen fremden Willen aufzwängen könnte? Stand Dean also auf Mo's Seite? "Geh mir aus dem Weg Dean..." "Beruhige dich erst einmal wieder" "Beruhigen? BERUHIGEN? Mein Freund fickt dieses Miststück und ICH soll mich BERUHIGEN?" "Lu, er wusste dass du so reagierst, deshalb hat er das getan...verstehe es doch" "Sag mal, hast du den Mast verpasst oder hat man dir ins Gehirn geschissen?" ich war außer mir vor Wut. Wollte er mir gerade allen ernstes erzählen ich sollte Verständnis zeigen? Ich erinnerte mich an die Worte meiner Mutter. Sie hielt Mo für jemanden der das Falsche aus den richtigen Gründen tat. Vielleicht hatte sie ja recht, ich hatte Mo ja auch nicht gesagt was mit Alexander in meiner Küche vorgefallen war - da ich wusste das unsere Beziehung dadurch kaputtgehen könnte- aber das waren auch wieder zwei unterschiedliche Paar Schuhe. "Du bist doch auch nicht unschuldig!" Ich wand mich fassungslos zu meinem Freund um. Wie bitte? Ich sollte Mitschuld haben? Ich wischte mir grob meine Tränen aus dem Gesicht und schlurzte leise auf. Niemals hätte ich gedacht, dass Mo und ich uns mal so anbrüllen, geschweige streiten würden. Doch noch ehe ich etwas antworten konnte warf er mir einen Papierstapel entgegen. In meinem Gesicht spiegelte sich Entsetzen wieder. Das war kein einfaches Papier. Vor mir auf dem Boden verstreut lagen viele verschiedene Fotos. Fotos von mir. Nur war ich nie alleine auf diesen Fotos. Auf jedem Einzelnen war noch eine Person zu sehen. Auf einem küssten wir uns, auf dem anderen schlief ich in seinen Armen und auf wieder einem anderen standen wir durchnässt in enger Umarmung in unserer Jugendherberge. Ich spürte einen Stich tief in mir. Doch nicht direkt wegen diesen Fotos, vielmehr aufgrund einer Vorahnung. "Woher hast du die?" "Spielt das jetzt eine Rolle? Lukas...wir haben beide unsere Feh-" "WOHER HAST DU DIESE FOTOS!" „Lukas…“ „Mo…ich habe nicht einmal mit Neuring geschlafen. Denn du warst mein fester Freund, mein Mo. Die Person die ich liebe. Vielleicht gab es ja Momente in denen ich etwas schwach wurde, aber keiner dieser Momente ist auf diesen Fotos abgebildet. Doch du betrügst mich aus Feigheit und hältst mir dann noch so was vor?“ Es war still. Weder Mo noch Dean schienen etwas sagen zu wollen. Ich war einfach nur sprachlos. Ich hatte mit vielem gerechnet, allerdings nicht damit, dass unser Gespräch so verlaufen würde. Beschuldigungen, Geschrei und Schuld zu Geschiebe. Natürlich liebte ich Mo immer noch, aber auf der anderen Seite wusste ich nicht ob ich ihm das alles verzeihen könnte. Vermutlich wäre alles viel einfacher gewesen hätte er mir gleich zu Anfang die Wahrheit gesagt. Hätte er mir sein Fremdgehen gestanden. Natürlich wäre nicht sicher gewesen wie ich zu diesem Zeitpunkt reagiert hätte. Aber es hätte einiges einfacher gemacht. Besonders weil auch kein Alexander dagewesen wäre. Eines stand nämlich fest, ein Foto war definitiv von ihm selber geschossen worden. „Ich liebe dich Lukas…“ „Verdammt…ich liebe dich doch auch…“ Er kam auf mich zu und wollte nach mir greifen doch ich trat einen Schritt zurück. Ich wollte nicht dass er mich berührt. Der Gedanke, er berührte mit den gleichen Händen Julian, auf eine intime Art und Weise, ließ ein Gefühl der Übelkeit in mir aufkeimen. „Das heißt nicht, dass ich dir in irgendeiner Art verziehen habe…ich muss nachdenken. Über alles.“ „A-Aber-„ „Mo! Fresse halten!“ mischte sich Dean ein und ich war ihm das erste Mal in den letzten Minuten wirklich dankbar „Wenn dein Honey nachdenken muss, dann muss er nachdenken…also“ er ging mir aus dem Weg und ließ mir endlich eine Möglichkeit aus dieser Wohnung zu verschwinden. Ich wischte mir die restlichen Tränen aus dem Gesicht. Mir war nicht mehr nach weinen zumute, dass konnte ich zuhause immer noch. Mein erster Gedanke war sofort zu verschwinden, doch dann fiel mir noch etwas ein. Ich drehte mich zu Mo um „Warum hassen du und Neuring euch eigentlich so?“ Mo sah für einen Moment aus als hätte er auf eine Zitrone gebissen. „Ich will darüber nicht reden“ „Vielleicht könnte das unsere Beziehung retten“ Jetzt wirkte er interessiert, obwohl es natürlich nur eine Lüge war. Denn für Neuring hatte ich – Beziehung mit Mo hin oder her - nur noch eine Verwendung: Ich wollte ihn töten. Ich wollte ihn dafür auseinander nehmen. Er hatte meinem Freund diese unvorteilhaften Bilder geschickt. Er wollte nie mit mir befreundet sein. Meine Vermutung lag eher darin, dass er nur vor hatte Mo fertig zu machen. Was er ja auch geschafft hatte. Neuring nutzte mich die ganze Zeit nur aus und ich Blödmann bin darauf reingefallen. Ich war wirklich naiv. „Also?“ … Dean schnalzte neben mir mit der Zunge „Ich setzte mal Kaffee auf…“ Wir saßen in der Küche – zu dritt – und mein Blick klebte an Mo. Ich saß ihm gegenüber, so weit weg wie nur möglich und war trotz meiner festsitzenden Enttäuschung und Wut gespannt auf seine Geschichte. Es musste ja etwas wirklich Schreckliches passiert sein. Zumindest wenn ich jetzt auf das ganze Theater zurückblickte. „Also“ begann Mo und trank einen Schluck von seinem Kaffee, er konnte wahrscheinlich selbst nicht glauben, dass ich nach meinem Wut- und Heulanfall immer noch in seiner Wohnung saß. Ich selber würde es wahrscheinlich für eine Illusion halten, wüsste ich nicht wie stark meine Neugierde war. „Ich hatte nicht immer etwas gegen Neuring. Klar, er war der kleine hässliche Moppel aus der Unterstufe, auf ihm wurde immer herumgehackt. Doch richtig begann es erst als…als mir klar wurde, dass du mir gefällst. Ich wusste ja schon immer, ich bin ein ziemlich eifersüchtiger Mensch. Zumindest wenn mir etwas gehört oder ich es haben will. Und mit Nebenbuhlern komme ich bis heute nicht zurecht. Ich will eigentlich auch nicht lange drum herumreden. Weist ja, bin ich der gesprächigste. Der kleine Pisser hing dir rund um die Uhr am Arsch. Auch wenn du es selber nicht gemerkt hast. Er ist dir hinterher gedackelt – egal wohin. Ein richtiger kleiner Stalker. …Na ja, irgendwann habe ich ihm dann gezeigt, dass es so nicht geht. Immer wieder. Vielleicht habe ich ja etwas übertrieben. Er war ja keine wirkliche Bedrohung oder so. Aber er hat dich immer so verliebt angegafft. Das ging mir auf die Eier…“ „Stop! Du hast jemanden das Leben zur Hölle gemacht, nur weil er in mich verliebt war?“ Das konnte doch nicht sein Ernst sein!? „…Kann sein…“ „Aber dann hat er einen Grund dich zu hassen und nicht umgekehrt!“ protestierte ich. Ich wusste, dass Mo auch andere Seiten hatte. Das er in seiner Schulzeit oft in Schlägereien verwickelt war und mehr als nur eine Anzeige wegen Körperverletzung hatte. Doch normalerweise nur wenn ihm jemand dumm kam. Doch das mit Neuring wirkte auf mich wesentlich primitiver. „…Weißt du noch als ich dich zum Bus gebracht habe. Deine Kursreise…“ „Was ist damit?“ „Ich und Neuring haben uns vor eurer Abreise unterhalten und er war fest der Meinung dich mir auszuspannen. Er ist ein widerlicher Penner, genauso wie früher, nur dass er jetzt gut aussieht…“ Ich konnte nicht anders als verständnislos meinen Kopf zu schütteln. Hatte er die ganze Zeit über wirklich so wenig vertrauen in mich gehabt? Natürlich hatte ich angefangen zu zweifeln und war Alexanders Charme hin und wieder unterlegen, aber niemals hätte ich Mo einfach so verlassen. Niemals! Ich hatte genug gehört, also stand ich auf. Ich blickte erst zu Dean, der uns die ganze Zeit nur zugehört hatte, und dann zu Mo „Ich denke es ist besser, wenn du dich erstmal nicht bei mir meldest okay?“ Er tat nichts weiter als zu nicken. Wenigstens wusste er scheinbar wie groß sein Fehler war den er begangen hatte. Als die Tür unseres Hauses hinter mir ins Schloss fiel brachen die Tränen erneut aus. Es tat schon ziemlich weh und ich war mir sicher, es wäre mir lieber gewesen niemals etwas von dem Fremdgehen zu erfahren. Auch nichts von Neurings linker Tour. Noch nie hatte ich mir so sehr gewünscht einfach umzukippen - Herzinfarkt zum Beispiel - und nie wieder aufzuwachen, wie heute. Irgendwie war es alles zu viel für mich. Mo, Neuring, meine Eltern. Alles schien schief zu gehen. Ich warf meine Tasche einfach auf den Boden und begab mich ins Wohnzimmer, rollte mich auf unserer Couch zusammen. Es würde noch einige Stunden dauern bis meine Mum nachhause kam. Wo mein Dad und meine Cousine waren wusste ich nicht. Interessierte mich auch wenig. Doch hier einfach liegen bleiben, dass konnte ich auch nicht. Eher war mir danach, irgendwelche Wände einzureißen. Oder etwas ganz anderes. Mit einem Ruck sprang ich von der Couch und versuchte – trotz der Tatsache, dass ich alleine war – unbemerkt an das Barfach meines Vaters zu gelangen. Kinderspiel. Ich griff nach einer Flasche die mit einer klaren Flüssigkeit gefüllt war und begab mich in die Küche, besorgte mir aus dem Kühlschrank zusätzlich Cola und aus dem Hängeschrank über der Spüle ein großes Glas. Wenn mein Vater und auch Mo damit ihre Probleme verdrängen konnten würde ich das auch hinbekommen. Immerhin wurde das Wort ‚Verdrängung’ für mich erfunden. Denn jetzt wo ich hier saß und bereits meinen ersten Schluck dieses ekligen und vor allem ungesunden Gebräus getrunken hatte, musste ich eine Tatsache zugeben: Eigentlich war ich mir doch schon vor langer Zeit sicher gewesen, dass Mo es mit jemand anderen treiben würde. Ich wusste zwar nicht mit wem, doch geahnt hatte ich es immer irgendwie. Doch zwischen wissen und es auch wirklich wahrzuhaben, lagen Welten. Ich seufzte. Alleine trinken war ziemlich deprimierend. Doch ich hatte auch nicht wirklich Lust mich von diesem Stuhl wegzubewegen. Von diesem Stuhl auf dem vor wenigen Tagen noch Mo saß – absolut nackt. Nervlich am Ende von der derzeitigen Gesamtsituation legte ich meinen Kopf auf den Tisch und zog mein Handy aus der Hosentasche. Wozu hatte man wohl einen besten Freund. Genau für solche Momente. Dachte ich zumindest. Doch die erste Stimme die mir am Telefon ein freudiges „Hallöchen“ entgegen trällerte war Vera. „Hey Vera. Wo ist denn Pit?“ „Alles okay bei dir? Du hörst dich irgendwie ziemlich scheiße an…aber gut dass ich dich am Telefon habe. Wir müssen uns unbedingt treffen. Es gibt da etwas über das ich mit dir reden möchte!“ „Oh bitte nicht Vera. Mir wird irgendwie schlecht wenn irgendwer sagt er will mit mir über etwas reden…“ „…Was ist denn passiert?“ „Ich habe heute erfahren, dass mich mein liebster Freund mit seinem besten Kumpel betrügt und das Alexander Neuring das größte Arschloch auf der gesamten lieben Welt ist. Aber ansonsten geht es mir wunderbar“ „Oh…dann müssen wir uns wohl gar nicht mehr treffen…“ „Wie?!“ „Also zumindest nicht für die Sache wegen der ich eigentlich mit dir reden wollte…ich bin ich einer halben Stunde bei dir okay?“ Ich war verwundert wusste allerdings nichts darauf zu erwidern. Woher in Gottesnamen wusste VERA von dieser Sache noch bevor ich es jemanden sagen konnte?! Hatte Dean etwa mit ihr telefoniert? Oder was war hier am laufen? Mir wurde noch schlechter, dabei glaubte ich nicht einmal dass dies noch ginge. „Okay, bis dann“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)