Believe - Glaube von Pusteblume1991 ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 - "Mystic Falls." -------------------------------------- Kapitel 1 – "Mystic Falls." Da saß ich nun. In dem kleinen Wagen meiner Mutter, unterwegs in eine bessere Zukunft wie sie es sagte. Ich glaubte nicht daran. Was sollte sich auch schon ändern, außer das wir in einer neuen Stadt einkehren würden? Meine Mutter, die am Lenkrad des Wagens saß, würde noch immer traurig sein, wenig reden und ihre Zeit mit beten verbringen. Mein Bruder, der neben mir auf der Rückbank saß, würde noch immer der rebellische Teenager sein und auf niemanden hören. Und ich? Ich würde noch immer versuchen es allen recht zu machen, würde weiterhin versuchen zwischen meiner Mutter und meinem Bruder zu vermitteln und würde weiterhin versuchen die Mauer nach außen hin aufrecht zu erhalten! Es würde sich also nichts ändern. Stumm sah ich weiterhin aus dem Fenster, auf die an uns vorbeiziehende Landschaft. Eine kleine Stadt die wahrscheinlich nicht mehr als 4000 Einwohner hatte, würde in wenigen Stunden unser neues Zuhause sein. Die Landstraße die wir nun schon seit einer geschätzten Ewigkeit entlang fuhren schien einfach kein Ende nehmen zu wollen. Links und rechts ragten hohe Bäume empor und ließen die Straße irgendwie unheimlich wirken. Ich wandte meinen Kopf dem Ortsschild zu. Mystic Falls. Seufzend blickte ich kurz zu meinem Bruder, der jedoch weiterhin Musik hörte ohne mich eines Blickes zu würdigen. Wir hatten nicht gerade das beste Verhältnis. So sehr ich mich auch bemühte, er mied mich. Aber ich konnte ihm nicht böse sein, konnte es verstehen. Die Todesfee, so wurde ich von meinen Mitschülern immer genannt. Wo ich war starben Menschen und mittlerweile glaubte ich es selbst. Um mein Gewissen zu beruhigen ging ich oft in die Kirche, doch helfen tat es nicht. Ich war und werde wohl immer das schwarze Schaf der Familie bleiben. Ich wusste das meine Mutter mich fürchtete, auch wenn sie es nicht sagen würde. Sie dachte ich würde es nie bemerken wenn sie an ihre Kette griff, die ein Kreuz als Anhänger hatte und schnell ein Gebet sprach sobald ich den Raum betrat oder verließ. 20 Minuten später, fuhren wir die Auffahrt unseres neuen Hauses empor. Meine Mom war bereits vor einigen Wochen hier gewesen und hatte alle Möbel und Kartons schon in die jeweiligen Zimmer bringen lassen. Es war ein kleines Haus, aber es müsste reichen. Schweigend schnallte ich mich ab und öffnete die Autotür. Mein Zimmer würde der ausgebaute Dachboden mit separatem Badezimmer werden, während meine Mom und mein Bruder die erste Etage beziehen würden. Das Erdgeschoss bestand aus einer kleinen gemütlichen Küche und einem großen Wohnzimmer. Auch mein Bruder hatte nun endlich den Mp3-Player ausgeschaltet und war ausgestiegen. Ich folgte ihm und meiner Mom ins Innere. Es interessierte mich nicht wirklich wie es hier unten aussah, das einzige was ich wollte war mich in meinem Zimmer zu verkriechen, so wie ich es immer getan hatte. Deswegen ging ich gezielt die Treppen hinauf, bis ich an meinem Ziel angekommen war. Meine Schuhe schmiss ich in die nächstbeste Ecke und ließ mich auf das große, gemütliche Bett fallen. Ohne wirklich was zu sehen, blickte ich aus dem großen Fenster, das sich Gegenüber des Bettes befand. Wald soweit das Auge reichte. Wer würde an einem solchen Ort schon freiwillig wohnen wollen? Die Sonne schien nur selten durch die Wolkendecke zu brechen, da war es kein Wunder wenn man hier depressiv wurde. Seufzend erhob ich mich wieder und betrachtete die drei Kartons die neben dem Kleiderschrank standen. Irgendwo da waren meine Schulsachen, die ich morgen brauchen würde. Mit einem demotivierten Stöhnen begann ich einen Karton nach dem anderen auszuräumen. Meine Bilder stellte ich auf der kleinen Kommode ab, während ich einige der Sachen in den Schubladen verstaute. Ich war mir sicher das es eine langweilige Zeit hier werden würde. Später sollte ich bemerkten das es wohl doch nicht so kommen würde. Pünktlich hatte meine Mutter um 20.00h das Essen fertig. Die Mahlzeiten waren wohl das einzige was wir wirklich als Familie zusammen taten. Nachdem meine Mutter ihr Tischgebet beendet hatte, machte sich mein Bruder als erster über den Nudelauflauf her. Ich meine, es wäre ja nicht so als würde er verhungern. Meiner Mutter hörte ich nur mit einem halben Ohr zu. Irgendwas davon das sie morgen früh arbeiten sein würde und erst spät wiederkommen würde. Ich nickte ab und an, damit sie wusste das ich ihr halbwegs zugehört hatte. Nur mein Bruder kommentierte ihre Schlussfrage ob wir alles verstanden haben, mit einem „Hää?“ Darüber konnte man nur den Kopf schütteln. Meinen Teller stellte ich in die Spülmaschine, nachdem ich aufgestanden war. „Ich bin oben.“ Meine Mutter nickte mir flüchtig zu, ehe sie ihren Faden wieder aufnahm und meinem Bruder noch einmal erklärte was sie gesagt hatte. Nachdem ich noch einmal meinen Laptop angeschmissen hatte und enttäuscht feststellen musste, dass es nichts interessantes gab, verschwand ich im Bad und zog mich rasch um. Ein Blick nach draußen verriet mir, dass es schon Stockdunkel war. Die Nachttischlampe wurde mit einem Klick ausgeschaltet. Die Dunkelheit um mich herum, war beruhigend. Sie störte ich nicht wirklich. Vielleicht lag es daran das ich anders als die anderen war. Vielleicht lag mein Interesse an Friedhöfen und alles was mit dem Tod zu tun hatte einfach daran das schon zu viele Menschen in meinem Leben verstorben waren. Das Schicksal meinte es einfach nicht gut mit mir. Vielleicht wollte es mich auch für eine Tat bestrafen, derer ich mir nicht bewusst war. Nur eines wusste ich als ich meine Augen wieder öffnete. Ich war irgendwann eingeschlafen. Das zeigten mir der langsam heller werdende Himmel und mein Wecker genau. Seufzend schlug ich meine schwarze Bettdecke beiseite und stand auf. Mein erster Gang des Morgens war immer ins Bad. Erst einmal duschen, waschen, schminken, anziehen eben alles was dazu gehörte. Erst dann nahm ich meine Schultasche und ging langsam nach unten. Das Geklapper von Geschirr verriet mir das mein Bruder ebenfalls schon wach war. Meine Mutter war schon längst zur Arbeit gefahren. Als Krankenschwester im örtlichen Krankenhaus. „Morgen.“, nuschelte ich und goss mir etwas Kaffee ein. Mein Bruder nickte mir nur kurz zu, setzt sich dann jedoch zögerlich zu mir an den Tisch. „Gut geschlafen?“, fragte er nebenbei, während er sich einen Löffel seines Müslis in den Mund schob. Ich nickte. „War okay. Bei dir?“ Mein Bruder zuckte mit den Schultern. „Okay.“ Schön damit hatten wir unseren eigentlichen Tagesbedarf an Gesprächszeit eigentlich abgearbeitet. Mein Bruder erhob sich, schnappte sich seine Tasche und war dabei das Haus zu verlassen. Zögernd lief ich ihm rasch nach und konnte ihn gerade noch an der Haustür abfangen. „Ben?“, fragte ich. „Hmh?“, genervt wandte er sich noch einmal um. „W-wollen wir zusammen zur Schule gehen?“ Mein kleiner Bruder, wobei klein wohl das falsche Wort war denn er war nur wenige Jahre jünger wie ich und war körperlich schon größer wie ich, nickte schließlich. „Okay.“, er zuckte mit den Schultern, aber das sollte mir nur recht sein. Der Weg zur Schule dauerte bestimmt gute 15 Minuten. In keinen der 15 Minuten hatten wir auch nur ein Wort miteinander gewechselt. Schweigend waren wir einfach nebeneinander hergegangen. Der Schulhof der Mystic Falls High war schon recht voll, als wir beide dort ankamen. Leicht war das Sekretariat gefunden. „Morgen.“, begrüßte uns die schon ältere Frau hinter dem Schreibtisch freundlich. „Wie kann ich euch weiter helfen?“ Ich konnte sehen wie mein Bruder die Augen verdrehte. „Wir sind neu hier.“, erklärte er kurz und ließ lässig seine Hände in den Hosentaschen verschwinden. „Name?“, die Frau sah von ihrem Computer zu uns auf. „Ben und Julie Johnson.“, antwortete ich. Die Frau nickte, kramte dann eine Weile in dem Stapel von Papieren herum. „Hier.“, sagte sie schließlich als sie gefunden hatte, was sie suchte. „Eure Stundenpläne.“ Ben trat vor und riss der Alten die Zettel aus der Hand. Den ersten gab er mir, während er den zweiten selbst begutachtete. „Was hast du jetzt?“, Ben war ein Jahrgang unter mir. „Mathe.“, stöhnte er lustlos und ich wusste was das bedeutete. Ab der nächsten Woche würde er die erste Stunde montags wohl schwänzen. „Du?“ Ich warf einen raschen Blick auf den Zettel. „Geschichte.“ Hervorragend. Ein Fach das sowieso niemand brauchte. „Bin dann mal.“, suchend nach dem Raum verschwand Ben aus meinem Sichtfeld. Gerade noch rechtzeitig hatte ich das Klassenzimmer gefunden. Nicht das mich dieses öde Fach interessieren würde, doch wollte ich nicht schon am ersten Schultag zu spät kommen. Ich konnte den Lehrer noch an der Tür abfangen. „Entschuldigung?“, fragte er, immerhin war mein Gesicht neu hier. „Entschuldigen Sie, ich bin neu hier.“, erklärte ich tonlos. Der Lehrer überflog einen Zettel in seiner Hand. „Julie Johnson, nehme ich an?“ Ich nickte zustimmend. „Gut kommen Sie.“ So betrat ich nach dem Geschichtslehrer, den ich jetzt schon nicht leiden konnte das Klassenzimmer. Die Schüler, die ihre Gespräche nur wiederwillig beendeten schauten nun zu mir. Ich hasste es angestarrt zu werden. „Das ist Julie, sie ist neu hier, also seid nett zueinander.“ Innerlich verdrehte ich die Augen. „Julie, Sie können sich hinter Mr. Salvatore setzen.“ So saß ich wenig später hinter diesem Jungen und wechselte immer wieder zwischen seiner Rückenansicht und dem Lehrer hin und her. Seufzend stützte ich mein Kinn auf meiner Hand ab und blickte aus dem Fenster. Die Blicke der anderen störten mich. Dachten sie etwa ich würde es nicht bemerken? Der Lehrer erzählte irgendwas von einem Krieg der hier damals stattgefunden haben sollte, weswegen ich schon nach den ersten Sätzen abschaltete. Wen interessierte so einen Scheiß schon? Mich jedenfalls nicht. „Mrs. Johnson.“, ich schrak aus meinen Gedanken. „Ja?“, ich hatte das ungute Gefühl etwas Wichtiges verpasst zu haben, das zeigte mir das Gesicht meines neuen Geschichtslehrers deutlich. „Wollen Sie mir meine Frage beantworten?“ Ohne zu überlegen schüttelte ich den Kopf. „Nein, eigentlich nicht, sonst hätte ich mich gemeldet, Mr. Tanner.“ Ihm schien meine Antwort überhaupt nicht zu gefallen und erst jetzt bemerkte ich das sich alle zu mir herum gedreht hatten. „Müssen Sie sich eigentlich anstrengen um so schlecht zu sein?“ Sicherlich war diese Frage nur so gestellt und sicherlich erwartete er keine Antwort aber ich gab ihm gerne eine. „Nein Mr. Tanner. Das liegt mir im Blut.“ Während die Schüler über meine Antwort lachten, sah ich wie der Junge vor mir lediglich schmunzelnd den Blick senkte. Was hatte er denn? Mr. Tanner fand das Ganze wohl dann doch nicht so lustig. „Ich habe mich über Sie informiert Mrs. Johnson.“, ich verkniff mir ein gespielt überraschtes `Echt?´ „Und ich sage Ihnen gleich das Sie hier damit nicht weit kommen. Was Ihnen passiert ist in den letzten Monaten ist schlimm, doch ich nehme keine Rücksicht.“ Meine Gesichtszüge verhärteten sich. „Falsch. Sie können sich gar nicht vorstellen wie schlimm die letzten Monate waren und wie ich mich fühle.“, meine Stimme wurde hart. Was bildete er sich ein? Am besten er lässt mich in Ruhe, sonst sprang ich ihm noch an den Hals und das war keineswegs positiv gemeint. Die Stunde nach Geschichte hatte ich frei. Eigentlich wollte ich nach draußen, leider regnete es wie in Strömen. So war ich wohl oder übel den Blicken meiner Klassenkameraden ausgesetzt. Leider sah ich zu spät wie drei Mädchen auf mich zukamen, während der Junge vor mir sich herumdrehte. „Hi.“, ich sah auf. Vor mir stand ein blondes Mädchen, mit blauen Augen. Sie lächelte freundlich. „Hi.“, erwiderte ich und sah wieder auf meinen Tisch. „Ich bin Caroline und das sind Bonnie und Elena.“ Ich nickte. Schön. Ich bemerkte nicht wie Caroline fragend in die Runde blickte und dann wieder verschwand. Die anderen beiden blieben jedoch und auch der Junge sah mich weiterhin an. „Hi, ich bin Elena.“, das Mädchen mit den dunklen braunen Haaren und den dunklen Augen hielt mir einladen die Hand hin. Seufzend ergriff ich diese. „Hi, ich bin Julie.“ So damit hatte ich das allgemeine Geplänkel auch hinter mich gebracht. „Wie lange seit ihr schon hier?“, fragte mich nun das andere Mädchen, wahrscheinlich Bonnie. Ich schüttelte den Kopf. „Seit gestern.“ „Wo wohnst du?“, einen Moment zögerte ich. „In der Nähe des Waldes. Ziemlich abgelegen, ein kleines Häuschen.“ Elena lächelte. „Das ist ja in der Nähe bei dir Stefan.“, wandte sie sich an den Jungen der bisher noch nichts gesagt hatte. Den Rest des Tages ließ ich die Schulstunden und die Befragung über meine Person über mich ergehen. Antworten meinerseits waren knapp und nicht wirklich informativ, doch das schien Caroline nicht zu stören, so hatte sie wenigstens einen Grund um weiter nachzuhaken. Ich war froh als es endlich klingelte und ich verschwinden konnte. Auf dem Schulhof sah ich mich einmal nach Ben um, konnte ihn aber nicht sehen. Ich wollte gerade den Schulhof verlassen, als sich Caroline und die anderen in mein Sichtfeld drängten. „Hast du lust nachher mit uns zum Grill zu fahren?“, prompt schüttelte ich den Kopf. Nein darauf hatte ich keine Lust. „Ach komm schon, du tust ja gerade so, als hättest du etwas zu verbergen.“ Ich seufzte. „Hör zu, ich habe wirklich k…“ „Okay wir sehen uns dann da.“, einen Moment stand ich verwirrt da. Dieses Mädchen machte sich bei mir immer unbeliebter und ein nein schien sie auch nicht zu verstehen. Elena lächelte mich noch einmal aufmunternd an, ehe sie und die beiden anderen ebenfalls gingen. Kopfschüttelnd setzte ich meinen Weg fort. Diese Kleinstadt, ich hasste sie. Jeder kannte jeden und alle wollten mit jedem befreundet sein. Dabei wollte ich doch eigentlich nur meine Ruhe. Zuhause würde ich erst einmal nach Ben suchen. Vielleicht würde er ja mitkommen wenn ich mich entschließen sollte doch zu gehen, so war ich wenigstens nicht die Einzige die es zum anstarren gab. Außerdem könnte ich dann noch einen Abstecher zum Friedhof machen. So viele Menschen waren um mich herum gestorben, sodass ich manchmal das Gefühl bekam ob nicht ich die nächste sein würde. Vielleicht war es das was mein Schicksal für mich bestimmt hatte. Kapitel 2: Kapitel 2 – „Nicht lustig!" -------------------------------------- Kapitel 2 – „Nicht lustig!" Den Weg nachhause brachte ich relativ schnell hinter mich. Das Einzige was ermüdend war, war das der Straßenverlauf ein ganzes Stück bergauf ging. Meine Beine dankten es mir nicht. Schon von weitem sah ich, dass das Auto meiner Mutter noch immer fehlte. Also würde sie zur Mittagspause nicht nachhause kommen, sondern lieber in der Kirche beten. Natürlich, was hatte sie auch schon besseres zu tun. Sie schien besessen davon zu sein. Ich schüttelte den Kopf. Vielleicht wollte sie auch nur so wenig Zeit mit mir verbringen wie möglich. Vielleicht hatte sie Angst sie müsste sterben, wenn sie sich zu viel in meiner Umgebung aufhielt. Seit langem ist wirklich nichts mehr wie es mal war. Frustriert zog ich den Schlüssel aus meiner Hosentasche hervor und schloss die Tür auf. Prompt drang laute Musik an meine Ohren. Nun gut, wobei Musik wohl eher der falsche Begriff war. Das war für mich keine Musik! Schlecht gelaunt stampfte ich in das erste Geschoss. Ohne anzuklopfen riss ich die Tür zu Bens Zimmer auf. „Mach den Scheiß aus!“, brüllte ich ihm entgegen und deutete dabei auf seine Anlage. „Schon mal etwas von anklopfen gehört?!“, schrie er zurück. Er wollte doch nicht wirklich mit mir diskutieren, oder? „Mach den Scheiß leiser, oder ich komme herüber und werfe die Anlage aus dem Fenster!“, war alles was ich noch verlauten ließ. Ben zögerte, drehte seine Heavy Metall Musik dann jedoch leiser. Ich lächelte gespielt. „Danke, schon viel besser. Wir machen Fortschritte.“, meinte ich sarkastisch. Ben wusste genau was ich meine. Als er das letzte Mal so laut diesen Scheiß gehört hatte, fand genau die gleiche Unterhaltung statt, nur das er sich weigerte die Musik leiser zu drehen. Tja und ich habe meine Drohung wahr gemacht und habe seine Anlage kurzer Hand aus dem Fenster geworfen. Eine wirklich unschöne Szene hatte sich da zwischen uns abgespielt. „Verschwinde.“, murrte mein kleiner Bruder, er konnte einfach nicht verlieren. „Mache ich, keine Sorge. Kommst du nachher mit?“, wechselte ich trocken das Thema. Ben war mir einen seiner vernichtenden Todesblicke zu, den ich jedoch galant überging. „Wohin?“, er wandte sich wieder seinem Laptop zu. „Ins Grill oder so.“, ich sah ihn abwartend an. „Okay.“, er zuckte mit den Schultern. „Und jetzt verschwinde!“ Ich nickte. „Fein.“, ohne ein weiteres Wort wandte ich mich ab. „Mach gefälligst nächstes Mal die Tür wieder zu!“, rief Ben mir wütend hinterher und ließ die Tür schwungvoll ins Schloss knallen. Meine einzige Reaktion bestand darin der mittlerweile geschlossenen Tür den Mittelfinger zu zeigen. Seufzend schmiss ich mich auf mein Bett, während ich zeitgleich meine Schultasche einfach zu Boden fallen ließ. Beschissene Stadt, beschissene Schule, beschissenes Leben! Alles in allem beschissen. Ächzend hievte ich mich auf meine Unterarme und schaltete den Laptop ein. Hausaufgaben, konnte ich später machen. Wenn überhaupt. Leider wollte sich nichts finden lassen, womit ich mir hätte die Zeit vertreiben können, weswegen ich das Scheißding wieder ausschaltete und mich in die Küche begab. Etwas Essen, würde meine Laune sicherlich wieder heben. Vorausgesetzt wir hatten etwas da. Schwer atmend betrachtete ich den Kühlschrankinhalt kritisch und griff schließlich nach dem Schokoladenpudding. Mir die Fernbedienung schnappend ließ ich mich auf dem Sofa nieder. Es lief aber auch nur Blödsinn! Dann stoppte ich jedoch mit dem zappen. Eine Wiederholung des Films der gestern Abend lief. Van Helsing. Ich seufzte, besser als nichts. Ich meine, das die Tussi am Ende abkratzt ist doch ihre eigene Schuld. Anstatt leise sich anzuschleichen, brüllt sie erst einmal herum und macht auf sich aufmerksam. Kein Wunder das der Werwolf-Mensch –oder-was-auch-immer sie tötet. Zwei Stunden meiner Lebenszeit später, war der Film zu ende. 17.15h, verriet mir ein Blick auf die Uhr. Hausaufgaben und duschen, wäre jetzt wohl mal langsam angebracht. Wobei das Duschen wohl mehr Zeit in Anspruch nahm als die unsinnigen Hausaufgaben. Außer in Mathe hatte ich zum Glück nichts auf. Es wurde nach irgendwelchen unwichtigen Dingen gefragt. Ich meine wozu braucht man später als normaler Mensch, Pi? Niemand, richtig. Mein Matheheft schmiss ich, nachdem ich die sinnlosen Aufgaben erledigt hatte wieder zurück in meine Tasche. Nach dem Duschen fühlte man sich doch gleich viel besser. Nur mit einem Handtuch begleitet stand ich schließlich in meinem Zimmer vor dem großen Standspiegel. Kritisch musterte ich mich selbst. Ich war nicht hübsch, redete ich mit mir selbst. Ich war normal. Normale Figur, normal proportioniert. Meine blonden, leicht gewellten Haare, gingen mit bis zur Mitte meines Rückens. Blau-grüne Augen sahen mir entgegen. Ich hatte wirklich nichts Außergewöhnliches an mir. Kopfschüttelnd wandte ich mich meinem Kleiderschrank zu. Schwarzer BH, schwarzer Slip, eine dunkle Jeans und ein rotes Oberteil, all das landete nacheinander auf meinem Bett. Wer brauchte schon eine Ordnung, wenn er das Chaos beherrschte? 20 Minuten später, war es dann also soweit. Ben und ich hatten nach einmaligen Fragen des Weges doch noch die richtige Straße gefunden. Das helle Schild, war schon vom weiten zu erkennen. Seufzend schlang ich meine schwarze Jacke enger um mich. Es war aber auch verdammt kalt mit dem Abend geworden. Ben und ich hatten kein einziges Wort miteinander gesprochen. Wahrscheinlich war er noch immer wütend wegen der Musik Sache, aber das konnte mir egal sein. Wenn er mich hasste war es für ihn nur leichter, wenn ich irgendwann sterben sollte. Ich atmete noch einmal tief durch und verdrehte die Augen nach oben, bevor ich widerwillig die Tür zum Pub aufstieß. Stickig war es, zudem roch es nach Alkohol. Na da hatte ich mir ja was eingebrockt. Einen kurzen Moment spielte ich mit dem Gedanken mir Ben zu schnappen und einfach wieder zu verschwinden. Leider hatte ich die Rechnung ohne eine gewisse weibliche Person gemacht. Denn Caroline winkte uns schon zu sich. Diesem Mädchen entging aber auch nichts! Mit einem gezwungenen Lächeln zog ich Ben hinter mir her. Vielleicht sollte ich Ben vorschicken, damit Caroline sich auf ihn stürzte und nicht auf mich. „Schön dass du doch noch gekommen bist.“, ich nickte einfach nur einmal knapp als Erwiderung. „Das ist Ben, mein Bruder.“, gab ich dann trocken preis und deutete auf ihn. Sicherlich hasste er mich gerade dafür. „Hi.“, Ben hob einmal die Hand um alle in der Runde zu begrüßen und verzog sich dann an einen der Billardtische. Feigling. „Setz dich.“, bot mir Elena an und deutete auf den freien Platz ihr gegenüber. „Okay.“ „Und?“, überrascht schaute ich in Carolines Gesicht, die plötzlich neben mir saß. „Und was?“, fragte ich verwirrt und machte dabei ein dementsprechendes Gesicht. Hatte ich was verpasst? Caroline wiegte ihren Kopf hin und her. „Hast du schon jemanden gesehen, der dir gefällt?“ „Caroline…“, warf Bonnie ein, doch das blonde Mädchen ließ sich nicht abbringen. „Oh.“, meinte ich überrascht, ehe mein Gesicht Todernst wurde. „Tut mir leid, ich lebe enthaltsam.“ Innerlich konnte ich mich vor Lachen gar nicht mehr halten und irgendwann schien es auch Caroline zu bemerken, dass meine Mundwinkel verdächtig zuckten. „Du verarscht mich!“, meine sie anscheinend wirklich etwas verärgert. Ich zuckte mit den Schultern. „Stimmt. Und es war ganz leicht.“ Endlich rauschte sie davon. „Tut uns leid.“, meinte Elena, wobei sie mit ihrem Kopf in die Richtung deutete in der Caroline verschwunden war. Ich winkte ab. Konnte sie ja schließlich auch nichts für. „Und wie gefällt es dir hier?“, Bonnie lehnte sich interessiert nach vorne. „Beschiessen.“, meinte ich ehrlich. Wozu lügen? Bonnie schien einen Moment überrumpelt, doch dann legte sie ihre Hand auf meinen Arm und wollte anscheinend etwas sagen. Stattdessen erstarrte sie kurz und zuckte dann mit ihrer Hand zurück, als wenn sie sich verbrannt hätte. Aus großen Augen sah sie mich an. „Was ist, Bonnie?“, Elena wandte sich besorgt an ihre Freundin und auch dieser Stefan sah zwischen Bonnie und mir hin und her. Hatte ich etwas falschen gemacht? Bonnie schien wieder zu sich zu sich zu kommen, denn sie schüttelte leicht den Kopf. „Alles okay.“, meinte sie nachdenklich und musterte mich eingehend. „Was?“, ich hasste es angestarrt zu werden. „W-was ist dir passiert?“, fragte sie und sah aus zusammengekniffenen Augen zu mir herüber. „Ich weiß nicht was du meinst.“, gab ich kühl zurück. Irgendwas schien hier ganz und gar nicht gut zu laufen. „Ich spüre so viel Leid und Trauer bei dir. Die Verzweiflung scheint dich zu erdrücken.“ Ich stockte, während mein Herz begann immer schneller zu schlagen. Stefan sah mich aufmerksam an. Was spielten sie für ein Spiel. „Das ist nicht lustig.“, ich schüttelte den Kopf. Ohne ein weiteres Wort stand ich auf und ging an die Bar. Sicherlich würde sich etwas Alkoholisches auftreiben lassen. Ich war noch immer wütend und zugegebener Maßen leicht verwirrt. Bonnie. Was wollte sie damit bezwecken? Hatte sie etwa in meiner Vergangenheit herum geschnüffelt? Sicherlich fand man in den Archiven von Nachrichtensendern Artikel mit meinem Namen. Meinen Namen, in Verbindung mit Namen von Toten. Menschen die mir alle etwas bedeutet haben. Wie sollte sie jedoch daran gekommen sein? Meine Stirn war gekräuselt und meine Augen leicht zusammen gekniffen, was sich auch nicht änderte als ich an meinem Cocktail nippte. Der Barkeeper hatte mir doch tatsächlich meine Volljährigkeit abgekauft. Idiot. Nur nebenbei bemerkte ich wie der Hocker zu meiner rechten verschoben wurde. Ich starrte weiterhin auf mein Glas und grübelte. Ein weiteres Glas wurde auf dem Tresen abgestellt. „Alleine?“ Ich wandte meinen Kopf an dem Whiskeyglas vorbei und sah auf. Rasch musterte ich ihn einmal schnell. Ein junger Mann, sicherlich nicht viel älter als ich. Schwarze Haare, eisblaue Augen, die mich ebenfalls unentwegt ansahen. Ganz in schwarz gekleidet war er, mit einem protzigen Ring am Finger, der mir sofort auffiel. „Nicht wirklich.“, ich lächelte gekünzelt und wandte mich wieder ab. Er jedoch lehnte sich etwas zu mir herüber. „Du siehst schlecht gelaunt aus.“ „Blitzmerker.“ Er ließ sich nicht beirren und musterte mich ein weiteres Mal. Die eine Augenbraue hatte er hochgezogen und den Kopf leicht schief gelegt. „Was?“, meinte ich bissig. „Hab ich was im Gesicht? Oder suchst du irgendetwas?“ Er sollte mich doch einfach in Ruhe lassen. Er lehnte sich noch ein Stück weiter zu mir herüber. Noch weiter und er würde auf meinem Schoß sitzen. „Du riechst gut.“, meinte er dann unvermittelt und zog kurz seine Augenbrauen in die Höhe, sodass ich tatsächlich einen Moment ihn einfach nur verdattert ansehen konnte. „Soll ich das als Kompliment, das du dir sonst wohin stecken kannst, auffassen? Oder doch eher als Drohung, weswegen ich dich für einen Psychopaten halten würde?“ Er zog einen Mundwinkel nach oben, schüttelte jedoch zeitgleich den Kopf. „Tzzt. – Beides.“, seine Augen schienen amüsiert zu funkeln. „Witzig. – Ic..“ „Damon.“, plötzlich stand Stefan zwischen uns. „Ihr kennt euch?“, ich sah vom einen zum anderen. „Mein Bruder, ich habe schon nach ihm gesucht.“, meinte Stefan und warf Damon einen seltsamen Blick zu. Ich seufzte, „Tja. Du kannst ihn behalten, ich wollte eh gerade gehen.“, rasch verließ ich den Grill. Ich hörte noch wie Stefan, Damon ein „Lass sie.“, zu zischte aber es interessierte mich nicht. Kühle Abendluft schlug mir entgegen. Fröstelnd schlang ich meine Jacke enger um mich. Langsam lief ich die Straße hoch. Nach Hause wollte ich nun noch wirklich nicht. Was hätte ich dort auch machen sollen? Einen netten Spieleabend mit meiner immerzu betenden Mutter? Nein, danke! Meine Füße trugen mich zum Friedhof, ich hatte ihn heute gesehen, als ich mit Ben zur Schule gegangen war. Sicherlich würde ich dort meine Ruhe haben können. Ob ich es beängstigend fand? Nein, nicht wirklich. Natürlich war es ein anderes Gefühl, aber was sollte mir auch schon passieren? Langsam lief ich durch die Reihen der Gräber. Einige waren gepflegt, andere wiederrum waren leer und kahl. Schade dass sich niemand um diese Gräber kümmerte. Seufzend legte ich mich auf eine der steinernen Bänke, um in den Abendhimmel schauen zu können. Die Arme verschränkte ich hinter meinem Kopf. Die funkelnden Sterne wurden von dichten dunklen Wolken beschattet. Ob es regnen würde? Es würde jedenfalls zu der Stimmung die in diesem Kaff herrschte passen. Das knacken eines Astes, veranlasste mich dazu, meinen Blick vom Himmel zu nehmen. Ich hob meinen Oberkörper und stützte mich auf meinen Unterarmen ab. Was war das gewesen? Ein Vogel? Ein Kaninchen? Kopfschüttelnd wollte ich meinen Blick wieder abwenden, als etwas anderes meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Verwirrt runzelte ich die Stirn und betrachtete den aufkommenden Nebel. Nebel, kam doch nicht einfach so, oder? Ächzende Laute ließen mich erschrocken zusammen zucken. „Was?“, frage ich mich selbst, und konnte meinen Blick nicht von der nachtschwarzen Krähe nehmen, die unweit von mir auf einem der Gräber hockte und mich aus dunklen Augen ansah. Kapitel 3: Kapitel 3 – „Ich schulde dir etwas.“ ----------------------------------------------- Kapitel 3 – „Ich schulde dir etwas.“ Langsam setzte ich einen Fuß nach dem anderen nach hinten. Die Krähe verfolgte jede meiner Bewegungen, durch ihre dunklen runden Augen, aufmerksam. Wieder knackte es irgendwo zu meiner Seite, was mein Herz schneller schlagen ließ. Sei kein Angsthase, schallt ich mich innerlich selbst. Ich war doch sonst nicht so ängstlich. Und dennoch, wollte ich lieber gehen. Den Boden konnte ich wegen des Nebels schon nicht mehr sehen. Ein abermaliges Knacken hinter mir, ließ mich erschrocken herumfahren. „Mein Gott.“, atmete ich unwillkürlich erleichtert aus, trat aber dennoch einen Schritt zurück als ich gegen ihn stieß. Schwer atmend blickte ich zu den eisblauen Augen empor. „Nicht ganz.“, wiegte Damon ab und schien es einerseits spaßig aber auf der anderen Seite auch ernst zu meinen, was ich nicht ganz verstand. „Was tust du hier?“, war er mir etwa gefolgt? Das fände ich überhaupt nicht lustig. Damon zog seine Augenbrauen einmal kurz in die Höhe, das tat er öfters wie ich feststellen musste. „Ich könnte dich das gleiche fragen.“, wich er meiner Frage aus. Ich nickte und wandte meine Augen von ihm ab, nur um festzustellen das der Nebel plötzlich verschwunden war. Und auch von der Krähe war nichts mehr zu sehen. Seltsam. Kurz schüttelte ich den Kopf. „Ich geh dann mal.“, meinte ich und warf ihm noch einen kurzen Blick zu. Ich hätte nicht damit gerechnet, das Damon so flink war, denn plötzlich umfasste er mein Handgelenk. „Ich bringe dich. Es ist gefährlich hier.“ „Ich brauche keine Hilfe und schon gar nicht von dir.“, drang es zickig aus meinem Mund. Ich konnte auf mich alleine achten. Ich brauchte niemanden. Nicht mehr. Damon trat noch einen Schritt auf mich zu, ehe seine Hände sich an meine Wangen legten. Seine eisblauen Irden bohrten sich in die meine. Er sah mich so eindringlich an, dass ich nicht anders konnte als den Blick standzuhalten. „Du willst dass ich dich begleite.“, seine Stimme drang nur dumpf zu mir durch. Mein Gehirn und mein Mund schienen sich selbstständig zu machen. „Ich will das du mich begleitest.“, murmelte ich, auch wenn ich nicht wirklich wusste wieso. Damon ließ mich wieder los. „Schon viel besser.“, er zog seinen Mundwinkel für einen Moment in die Höhe. Schweigend gingen wir die Straße hinauf. Ich bemerkte sehr wohl das Damon mich ansah, aber sagen tat ich nichts. Dieser Mann verwirrte mich. Er wirkte so anders als alle die ich bisher getroffen hatte. Und es war keineswegs positiv gemeint. Man tat sicherlich gut daran die Finger von ihm zu lassen. Wahrscheinlich war ich noch nie so erleichtert, wie dieses Mal, gewesen zuhause anzukommen. Der silberne Wagen meiner Mutter parkte in der Auffahrt. Na super, auf die hatte ich wirklich kein Bock. Gedankenverloren hatte ich die silberne Kette unter meinem roten Shirt hervor geholt und spielte damit. Mein Blick fiel auf Damon, der den Anhänger mit einem leichten lächeln betrachtete. „Was ist?!“, schnappte ich zu. Damon lächelte noch immer auf diese unheimliche Art, die mir doch glatt eine Gänsehaut beschaffte. „Netter Anhänger.“, sein Blick wanderte zu mir hoch. „Geschenkt. Soll mich beschützen.“, ich zuckte mit den Schultern, als er wieder lächelnd auf den Anhänger sah. Wie hätte ich zu diesem Moment wissen sollen, dass es ihn erheiterte das die Kette nichts brachte. Schnell ließ ich das Kreuz wieder unter mein Oberteil wandern. „Meine Mutter ist sehr gläubig.“, fügte ich dann hinzu. Immerhin hatte sie mir die Kette gegeben. Ein Schuss in den Ofen, die Kette hatte bisher überhaupt nichts gebracht. „Wirklich?“, Damon wirkte für einen Moment nachdenklich. Was wohl in seinem Kopf vorging? Ich trat die wenigen Treppen der Veranda hinauf. „Danke.“, meinte ich seufzend. „Immer wieder gern.“ Ich konnte nicht verhindern dass ich kurz lächelte. Es war seltsam. Ich nickte, während in dem Moment die Tür aufging. „Julie!“, meine Mutter stand an der Tür, die Hände in die Hüften gestemmt. Konnte sie mich nicht in Ruhe lassen? „Ja?“, mein Gesicht wurde ausdruckslos. „Es ist spät und gefährlich. Ich hatte bei dir mit mehr Verstand gerechnet.“, meinte Hände ballten sie zu Fäusten. Wie konnte sie nur so vor anderen mit mir reden. Und als wenn mein Leben nicht schon beschissen genug wäre, fiel ihr Blick auch noch auf Damon, der lässig mit den Händen in der Tasche unser Gespräch beobachtet hatte. „Und Sie sind?“Damon trat zu mir auf die Veranda. „Ich habe Ihre Tochter nach Hause gebracht.“ Meine Mutter schnaubte. „Halten Sie sich besser von ihr fern.“ Meine Zähne knirschten als ich sie fest zusammen biss. Sicherlich, für Damon wirkte die Aussage so, als wenn sie nicht wollte dass er mit mir zusammen war, doch ich wusste es besser. Ich sah die Aussage als diese, wie sie gemeint war. Halte dich von ihr fern, oder du stirbst wie alle anderen. Bevor Damon etwas sagen konnte, obwohl es nicht so schien als wenn er das tun wollte, wandte ich mich mit einem „Gute Nacht.“, von ihm ab. Leise fiel die Haustür hinter mir ins Schloss. ------------------------------ Pov Wechsel ----------------------------------- Damon verdrehte die Augen, als er den Salon in der Salvatore Pension erreichte. Sein kleiner Bruder saß auf einem der Sessel und sah zu ihm herüber. „Sag schon.“, forderte er Stefan auf, während er eines der Gläser auf dem kleinen Tisch mit Whiskey füllte und es in einem Zug wieder entleerte. „Was hast du vor, Damon?“, Stefan stand innerhalb eines Wimpernzuges neben seinem Bruder, die Arme vor der Brust verschränkt. „Wieso? Machst du dir sorgen?“, abermals füllte Damon das Whiskeyglas auf, und setzte sich damit auf das Sofa. Teils fragend, teils amüsiert blickte er zu Stefan herüber. Stefan nickte. „Ja, aber nicht wegen dir Damon.“ „Autsch.“, ließ dieser einfach nur erklingen. „Lass sie einfach in Ruhe, Damon.“ In aller Ruhe entleerte er sein Whiskeyglas ein zweites Mal. „Julie, mmh?- Leider fängt es gerade an Spaß zu machen.“, Damon stellte das Glas beiseite. „Sie riecht wirklich köstlich.“, meinte er provozierend. Stefan schüttelte den Kopf. „Was hast du vor?“ „Du wirst es früh genug erfahren.“, damit erhob sich Damon wieder. „Entschuldige mich, ich werde etwas essen.“ Damon lachte auf, als Stefans Gesicht sich schlagartig veränderte. „Keine Panik, kleiner Bruder. Ich werde niemandem etwas tun. – Heute zumindest.“ ---------------------------- Pov Wechsel ende -------------------------------- Ich hatte mich in meinem Zimmer verschanzt, nachdem ich die Tür geschlossen hatte. Die Beine an meinen Körper gezogen, saß ich am Fenster und starrte einfach nur in die Dunkelheit. Immer wieder fragte ich mich, warum ich nicht einfach hinunter sprang in der Hoffnung dass alles zu Ende war. Kopfschüttelnd verwarf ich diesen Gedanken jedoch sofort wieder. Das wäre einfach feige. Der Tag heute war wirklich blöd verlaufen und es graute mir schon vor dem nächsten. Wie lange nur sollte man es in dieser beschissenen Stadt nur aushalten? Seufzend begab ich mich ins Erdgeschoss. Die Stimmen meiner Mutter und meines Bruder drangen leise aus der Küche. Am liebsten wäre ich schreiend aus der Tür gelaufen. Vermissen würde mich eh niemand. Vielleicht wäre meine Mutter auch froh mich endlich los zu sein. Das Gespräch der beiden verstummte sofort, als ich mich an den Türrahmen lehnte. Hatten sie über mich gesprochen? Meine Mutter würdigte ich keines Blickes. Stattdessen ließ ich mich neben Ben auf dem Stuhl nieder. Ein Blick war starr auf den Tisch gerichtet, auf dessen sich allerlei Sachen befanden. Ich griff nach einer Brotscheibe und der Margarine. „Julie!“, meckerte meine Mutter. „Du weißt das wir erst das Tischgebet sprechen.“, ich zuckte lediglich mit den Schultern und warf lustlos eine Scheide Salimi auf das Brot. „Julie! – Es gelten hier Regeln.“, provokant biss ich ein Stück ab, kaute erst in Ruhe und schluckte es herunter. „Die Regeln sind Scheiße.“ Meine Mutter nahm nun ebenfalls platz. „Mehr Beten würde dir sicherlich auch nicht schaden, bei allem was passiert ist.“ „Mom.“, meinte Ben neben mir. „Nichts davon war Julies Schuld.“, kurz lächelte ich ihm zu. Es passte nicht zu ihm, dass er mich verteidigte. „Ich sehe das etwas anders, Ben.“, warf meine Mutter ein. Ich erhob mich. „Tut mir leid, das ich nicht in deine heile Welt passe. Vielleicht geht dein Wunsch ja eines Tages in Erfüllung und du bist mich los.“, damit rannte ich die Treppen empor. Merkte sie nicht, das mich ihr Verhalten verletzte? Oder war sie sich selbst wichtiger? Nachdenklich, strichen meine Finger über die Bilder auf der Kommode. Ein Bild meines Vaters. Tot. Meines kleinen Bruders. Tot. Meiner Großeltern. Beide tot. Meiner besten Freundin. Tot. Meiner beiden Schulkameradinnen. Auch tot. Ein ächzendes Geräusch, ließ mich erschrocken zusammenfahren. Mein Blick fiel prompt auf das Fenster. „Das kann doch nicht….“, Stirnrunzelnd blickte ich dem schwarzen Raben entgegen. Das war wirklich mehr als seltsam. Ich bin kein gläubiger Mensch und genauso wenig bin ich aber gläubig, aber das hier war nicht normal. Ich spürte wie sich die Härchen in meinem Nacken aufstellten. „Verschwinde.“, redete ich mit mir selbst, während ich mit dem Finger gegen die Scheibe tippte. Der verdammte Rabe jedoch wollte nicht verschwinden, weswegen ich einfach die Vorhänge vorzog. Ich hatte genug Probleme, da brauchte ich keinen Raben der mich paranoid machte. Frustriert schlüpfte ich in mein Nachthemd und legte mich zu Bett. Ich schallte mich selbst als feige, aber ich konnte mich nicht dazu durchringen die Nachttischlampe auszuschalten. Es war verrückt. Diese Stadt, die Menschen machten mich verrückt. Genauso wie der Tag beschissen geendet hatte, fing der andere an. Als ich meine Augen aufschlug, ging mein Blick zuerst zum Wecker. Damit fing der ganze Scheiß an. Ungläubig starrte ich auf die roten Ziffern. 07.45h. Ich hatte verschlafen! Im Eiltempo sprang ich aus dem Bett und verschwand im Bad. Während ich die Treppe hinunter rannte, machte ich mir noch den Reisverschluss der Jeans zu. „Ben?“, rief ich, aber niemand antwortete. Er war doch tatsächlich gegangen ohne mich zu wecken. Diese kleine Mistkröte, wenn ich den in die Finger kriegen würde! „Ben?“, rief ich abermals, aber wieder kam keine Antwort. „Fuck!“, fluchte ich, während ich mir rasch einen Apfel aus der Schale nahm, die auf dem Küchentisch stand. Nicht einmal einen Kaffee hatte ich trinken können. Wie beschissen konnte ein Tag nur anfangen? Beschissen, beschissen, beschissen. Es war wirklich eines meiner Lieblingsworte, es passte einfach zu allem. „Morgen.“, überrascht sah ich auf, ehe ich verwirrt die Augenbrauen zusammenzog. Ich nickte zur Bestätigung. Ich sollte mich wirklich beeilen, zumal der Himmel immer dunkler wurde, und es sicherlich bald regnete. „Ich fahr dich. Steig ein.“, prompt schüttelte ich den Kopf. „Danke, aber…“, Damon kam mit zwei großen Schritten zu mir herüber. „Ich fahre dich.“, wie gestern schon brannte sich sein Blick in den meinen. Ich nickte, obwohl ich das eigentlich nicht beabsichtigt hatte. „Schau bitte auf die Straße.“, es machte mich zugegeben nervös dass er mehr zu mir schaute, als auf den Straßenverkehr. „Entschuldige wegen gestern.“ Damon legte den Kopf schief und machte ein fragendes Gesicht. „Weshalb?“ Ich seufzte und zuckte zeitgleich mit den Schultern. „Ich weiß auch nicht genau. Wegen meiner Mutter vielleicht. Sie war sehr unhöflich zu dir.“ „Hmm.“, kam es zurück. „Mach dir keine Sorgen, ich bin es gewohnt dass man mir so begegnet.“ Ich nickte. „Du bist also Stefans Bruder?“, fragte ich da mir die Stille nach wenigen Minuten zu unangenehm wurde. Damon lächelte kurz. „Mm. Ich bin der Böse von uns beiden.“, seine Augen funkelten amüsiert, doch sein Gesicht blieb ernst. Ich nickte. „Kenne ich.“ Damon fuhr bis auf den Schulparkplatz. „Danke.“, meinte ich während ich den Gurt löste. „Ich bin dir etwas schuldig. Wenn du etwas brauchst, dann sag Bescheid.“ Damon musterte mich einmal. „Du sollest vorsichtig sein, was du sagst.“, dabei kam er mir etwas näher. Mir schlug sein markanter aber nicht unangenehmer Geruch entgegen. „Okay.“, nickte ich bloß. Etwas anderes schaffte ich nicht. Mehr als spät, kam ich am Klassenzimmer an. Kein Wunder das die Mathelehrerin schon anwesend war. Schnell entschuldigte ich mich, und nach ihrem gemeckere durfte ich mich dann setzten. Keineswegs entgingen mir die Blicke von Bonnie, Elena und Stefan. Was hatten sie denn? Seufzend ließ ich mich auf meinen Platz hinter Stefan fallen. „Alles Okay?“, stand auf dem Zettel den Elena mir zuschob. Ich nickte ihr lediglich zu. Ja natürlich war alles okay. Was sollte auch sein? Als es dann Klingelte standen die Drei auch schon wieder vor mir. Fast so, als wollten sie sich mit mir anfreunden. Ja, selbst Stefan lächelte mir einmal kurz zu. Aber wollte ich mit ihnen befreundet sein? Konnte ich das? Nach allem was passiert war? Kapitel 4: Kapitel 4 - "Sehr hübsch. Zum Anbeißen." --------------------------------------------------- Kapitel 4 – „Sehr hübsch. Zum Anbeißen.“ Mein Blick wanderte zwischen den einzelnen Person hin und her, die gerade auf den Stühlen platz nahmen. „Alles okay?“, Elena, die mir am nächsten war, beugte sich noch weiter herüber und strich mir mein blondes Haar, das ich heute offen trug, beiseite. Verwirrt ließ ich sie machen, betrachtete dabei einfach nur Stefan der mich aufmerksam ansah. „Was ist?“, fragte ich in die Runde, denn auch Bonnie und Caroline schienen besorgt. „Nichts.“, Elena ließ meinen Hals nun wieder in Ruhe. „Ich dachte du hättest da etwas.“ Ich nickte. „Aha.“, hatte sie sich den Kopf gestoßen? Oder war sie einfach nur…so? Ist auch nicht weiter wichtig, tat ich das Ganze ab. „Julie?“, Bonnie legte mir zögerlich ihre Hand auf den Arm. „Hm?“, ich bedachte sie mit einem kurzen Blick. „Ich wollte mich für gestern entschuldigen. Es war taktlos von mir, dich so zu überrumpeln. Können wir es einfach vergessen?“, beinahe schon flehend sah sie mich aus ihren dunklen, schönen Augen an. Seufzend nickte ich nach einigen Sekunden. „Fein.“, ich war nicht nachtragend….zumindest nicht immer. „Wo bist du gestern so schnell hin verschwunden?“, meinte nun Caroline. „Hast du doch einen netten Jungen gefunden?“ Ich musste kurz lächeln, da mir das Gesicht von Damon in den Kopf kam, aber ich schüttelte den Kopf. „War Spazieren. – Hab deinen Bruder getroffen.“, wandte ich mich an Stefan, der auf meine Aussage verspannter wirkte. Aber auch die anderen schienen Damon zu kennen. „Was ist?“, hatte ich schon wieder etwas nicht mitbekommen? „Damon?“, fragte Caroline. Ich nickte, was sie theatralisch aufseufzen ließ. „Halte dich bloß fern von ihm, Julie! Damon ist gefährlich.“, meine Augenbrauen zogen sich verärgert zusammen. „Du willst mir doch nicht etwa vorschreiben mit wem ich mich unterhalte und wem nicht, oder?“ Sie schüttelte den Kopf. „Es war nur ein gut gemeinter Rat.“, damit stand sie auf und lief zu einem anderen Mädchen, das gerade das Klassenzimmer betreten hatte. „Also Julie.“ „Hmh?“, ich sah aufmerksam zu Elena herüber. „Wir treffen uns heute Abend bei mir, wenn du magst kannst du auch kommen. – Hast du lust?“ Sicher. Alles war besser als daheim bei meiner Mutter zu sein. „Klar.“, ich zuckte mit den Schultern. Leicht verwirrt betrachtete ich den Lehrer, der gerade das Klassenzimmer betrat. Hatte ich etwas verpasst? Hatten wir eine Vertretungsstunde? Mein Blick wanderte zu Bonnie herüber, die aber auch nur ratlos mit den Schultern zuckte. „Ich bin Mr. Saltzman und euer neuer Geschichtslehrer.“, meine Aufmerksamkeit glitt wieder zu dem Lehrer. Was war denn mit dem alten? „Aber ihr könnt mich Rick nennen.“, Rick schrieb seinen Namen an die Tafel, damit wir uns ihn besser merken konnten. Einer meiner neuen Klassenkameraden hob die Hand um eine Frage zu stellen, wartete jedoch nicht darauf dass er aufgerufen wurde. „Wo ist Mr. Tanner?“ Rick musterte die Klasse einmal eingehend. „Mr. Tanner wird leider nicht mehr unterrichten können. Er wurde gestern von einem wilden Tier angegriffen.“ „Er ist Tod?“, fragte ein anderer Schüler prompt, was mein neuer Geschichtslehrer mit einem Nicken quittierte. Ich bemerkte noch selbst wie mein Atem stockte, ehe alles anfing sich zu drehen. Er war Tod! Eiskalte Schauer liefen mir über den Rücken. War es meine Schuld gewesen? War es ein Zufall dass er plötzlich starb, nachdem er mich kannte? So wie die anderen alle auch? War es einfach nur Zufall, Schicksal oder etwas dergleichen? Oder war ich einfach der Unglücksbote? Den Rest der Stunde und auch des Schultages, war ich leicht abwesend gewesen. Das hatte mir Caroline auf ihre feinfühligste Art und Weise in der zweiten Pause mitgeteilt. Elena fragte mich noch einmal ob ich kommen würde, was ich ein weiteres mal bestätigte, wenn auch nur zögernd. Zuhause schmiss ich meine Tasche auf das Sofa. Ich hatte Hunger! Heute Morgen war ich nicht dazu gekommen, etwas zu essen. Ben hätte mich wirklich wecken können, anstatt einfach zu gehen. Aber es sah ihm ähnlich, eigentlich brauchte ich mich auch nicht wundern. Seine Freunde, die er wahrscheinlich schon gefunden hatte, waren ihm immer wichtiger gewesen als die Familie. Blut ist dicker wie Wasser. Hmh. Am Arsch. Nachdenklich betrachtete ich den Zettel mit Elenas Anschrift. Sie waren wirklich nett zu mir. Etwas das ich schon fast gar nicht mehr gewöhnt war. Aber Mr. Tanner. Vielleicht war es besser, wenn ich mich von ihnen fernhalten würde. Nicht das ihnen etwas passierte. Etwas passierte wegen mir. Seufzend schob ich den Zettel wieder in die Tasche meiner Jeans. Ben war selbst bis zum Abend nicht zurück. Wo trieb er sich nur herum? Hoffentlich stellte er nichts Blödes an. Wo meine Mutter war, brauchte ich mich nicht fragen. Da gab es nur zwei Antworten, wenn sie nicht zuhause war. Entweder Arbeiten oder in der Kirche. Sollte sie tun, was sie für richtig hielt. Den Nachmittag hatte ich auf dem Sofa verbracht und ich musste irgendwann eingeschlafen sein. Denn als ich das nächste Mal meine Augen aufschlug war es bereits dunkel in der Wohnung. Irgendwas hatte mich geweckt, aber das Geräusch konnte ich im ersten Moment nicht zu ordnen. Verschlafen setzte ich mich auf, als es wieder klingelte. Verwirrt sah ich zu dir. Wer klingelte denn da? Hatte Ben etwa sein Schlüssel vergessen? Es wäre nicht überraschend. Auf dem Weg zur Tür, schaltete ich das Licht im Flur an, ehe ich die Tür öffnete. „Damon?“, fragte ich verwundert und betrachtete den in schwarz gekleideten Mann vor mir. „Was ist?“, fragte ich dann. Damon zog wie es typisch für ihn war eine Augenbraue nach oben. „Ich hole dich ab.“, erklärte er mir. „Äh..Ich kann mich nicht erinnern, dass wir uns treffen wollten.“, ich lehnte mich gegen den Türrahmen. „Ich wollte bei Elena vorbeischauen und weiß zufällig dass du auch kommen wolltest.“, seine blauen Irden sahen mich auffordernd an. „Oh, richtig.“, das hatte ich ganz vergessen. „Sag ihr ich komme, wenn du da bist.“, Damon fing die Tür ab, ehe ich diese schließen konnte. „Ich nehme dich mit. Schon vergessen? Es ist gefährlich nachts.“, ein amüsiertes Funkeln trat kurz in seine Augen. „Danke. – Das ist nett von dir.“, so wirklich konnte ich Carolines Warnung nicht verstehen. Okay er hatte etwas Seltsames an sich, aber gefährlich schien er nicht zu sein. Immerhin hätte er mir schon zweimal etwas tun können. „Setz dich doch auf das Sofa, ich gehe schnell hoch und ziehe mir etwas anderes an.“, ich ließ die Tür offen stehen und war schon dabei die Treppe hinauf zu laufen. Am oberen Treppenansatz drehte ich mich noch einmal fragen um. „Was ist?“, warum stand er noch immer draußen? „Ich warte hier.“ Ich schüttelte den Kopf. „Es ist kalt draußen, außerdem kann es etwas dauern, also komm rein. Na los.“ Damons schiefes, perfektes Grinsen erschien wieder in seinem Gesicht, als er einen Fuß nach dem anderen über die Schwelle setzte. „Bin gleich wieder da!“, rief ich ihm zu. Ich hatte mich wirklich beeilt. „So.“, meinte ich, als ich die Treppen hinunter kam. „Tut mir leid, das du wa….“, ich stoppte. Ich hatte angenommen, das Damon auf dem Sofa sitzen würde, aber dort war er nicht. „Damon?“, rief ich. „Hier.“, ich schreckte leicht zusammen, als er plötzlich so nah hinter mir stand. „Erschreck mich nicht.“, einen Moment fasste ich mir an die Stelle an der ich mein Herz rasch schlagen spüren konnte. „Wollen wir?“ „Kann ich so gehen?“, ich betrachtete mich in dem großen Spiegel neben der Tür. Ich hatte mich für einen schwarzen Rock, bis zu den Knien entschieden und einer schwarzen Satin Bluse. Meine Haare hatte ich mir locker nach oben gesteckt. Ich beobachtete Damon aus dem Spiegel heraus. Er stand hinter mir und musterte mich ebenfalls durch den Spiegel. Seinen Blick konnte ich nicht wirklich deuten. Nachdenklich, verwirrt, gierig. Aber ob ich all das in seinen Augen gesehen hatte, wusste ich nicht. Und es interessierte mich nicht. Er hatte einfach etwas Anziehendes. Er nickte schließlich. „Sehr hübsch. Zum Anbeißen.“, unwillkürlich musste ich lächeln und errötete. Ich war es einfach nicht gewohnt dass ein junge mir Komplimente machte. Damons Augen funkelten amüsiert. „Dann las uns.“, meinte ich und drehte mich zu ihm herum. Die anderen warteten sicherlich schon auf mich. Denn ich war mehr als eine Stunde zu spät, als wir endlich auf Elenas Veranda standen und ich klingelte. Wie sie reagieren wird, wenn sie Damon sah. Es schien ihn niemand leiden zu können. Er tat mir schon leid. Elena öffnete lächelnd die Tür. Jedoch veränderte sich ihr Gesicht schlagartig als sie Damon hinter mir erspähte. „Hallo.“, meinte ich. „Tut mir leid, dass ich zu spät bin.“, sie nickte während ihr Blick kurz zu meinem Hals ging. Was hatte sie nur? „Komm rein.“, lächelte sie mich freundlich an. „Was ich etwa nicht?“, fragte Damon gespielt überrascht, trat aber im selben Moment schon ein. Er hatte sich doch tatsächlich selbst eingeladen. Die Stimmung schien sich anzuspannen als wir zu den anderen ins Wohnzimmer traten. „Damon.“, zischte Stefan und erhob sich von seinem Sitzplatz. Ui, na das nenn ich Geschwisterliebe. „Damon, was tust du hier?“, Elena kam zu uns ins Wohnzimmer. „Ich besuche meine Freunde.“, meinte er. Bonnie schnaubte und legte den Kopf schief. „Du hast keine Freunde, Damon.“ Ich stand einfach da und wusste nicht wirklich was ich tun sollte. Es schien ihn wirklich niemand hier haben zu wollen. Nicht einmal sein eigener Bruder stand zu ihm. „Geh bitte, Damon.“, bat ihn Elena eindringlich. Ich sah zu, wie Damon schließlich nickte. Bevor Damon durch die Tür ging, sah er noch einmal zu mir herüber. Irgendwie tat er mir schon leid. Ich schloss kurz die Augen. Ich würde es sicherlich noch bereuen, dennoch schnappte ich mir meine Tasche, die ich neben Stefan auf dem Sofa abgelegt hatte. „Wo willst du hin, Julie?“, rief Elena mir nach. Im gehen drehte ich mich noch einmal zu ihr um. „Irgendjemand muss Damon Gesellschaft leisten. Ich denke es hat ihn wirklich verletzt.“, damit war ich verschwunden. „Julie!“, hörte ich Bonnie noch rufen, doch ich achtete nicht darauf. Kühle Abendluft schlug mir entgegen. Sein Auto stand noch immer in der Auffahrt, also konnte er noch nicht weg sein. Ich reckte mich etwas um die Straße sehen zu können. Wo war er nur hin? Meine Schuhe hinterließen bei jedem Schritt ein klackerndes Geräusch. Meine Augen verengten sich, damit ich überhaupt etwas sehen konnte. Das es auch so verdammt dunkel sein musste. „Solltest du nicht bei den anderen sein?“, mit einem erschrockenen keuchen fuhr ich herum. „Du sollst mich nicht erschrecken.“, meckerte ich ihn gleich an, während ich versuchte mein Herz zu beruhigen. „Aber um deine Frage zu beantworten. Nein.“, ich zuckte mit den Schultern. „Wollen wir etwas trinken gehen?“ Damon stand so nahm bei mir, dass ich den Kopf leicht in den Nacken legen musste um ihm in die Augen zu schauen. „Also?“, fragte ich auffordernd. Das perfekte Grinsen erschien auf seinem Gesicht. „Sicher gern.“ Ich lächelte ebenfalls. „Kennst du eine gute Bar?“ Damon zwinkerte mir zu. „Eine sehr gute.“ „Na dann.“, sagte ich und folgte ihm zum Auto. „Sie scheinen sich Sorgen um dich zu machen.“, meinte Damon, während er die Fahrertür schloss und den Schlüssel in den Zünder steckte. „Wer?“, meinte ich perplex. Er deutete mit dem Kopf nach rechts. „Elena und die anderen.“ Automatisch folgte mein Blick seiner angedeuteten Richtung. Tatsächlich, sie alle standen am Fenster und beobachteten uns. „Sicher das du mit dem Bösen Bruder mitfahren möchtest?“, ich lachte auf. „Ich denke das Risiko nehme ich in Kauf. So schlecht bist du gar nicht.“ Damon zog abermals eine Augenbraue empor. „Verlass dich nicht darauf.“, damit fuhr er los. Ich zuckte mit den Schultern. „Du wirst sicherlich keine Leichen im Keller haben oder? – Solange du kein Psychopath bist ist es okay.“ Damon schnaubte. „Ich bin etwas viel schlimmeres.“, er sah mich so ernst an, dass ich es wirklich fast geglaubt hätte. Aber dann lächelte er. „Wie witzig.“, meinte ich sarkastisch. Es schien ihm wirklich Spaß zu machen, mich zu ärgern. Eine Weile herrschte Stille zwischen uns, während einfach nur das Surren des Motors zu hören war. „Wohin geht’s eigentlich?“, ich sah angespannt nach vorne. Ihn die ganze Zeit über anzusehen, wäre doch etwas peinlich gewesen. „Zu mir.“ „Zu dir?“, entfuhr es mir. Was wollten wir da? „Wollten wir nicht etwas trinken?“ Damon sah zu mir herüber. „Das werden wir.“, versprach er. Kapitel 5: Kapitel 5 - „Sie lebt noch.“ --------------------------------------- Kapitel 5 - „Sie lebt noch.“ Das Anwesen das Damon und Stefan bewohnten sah von außen riesig aus. Selbst die Auffahrt war größer als jede die ich je gesehen hatte. Damon parkte den Wagen auf einen der dafür vorgesehenen Plätze. Staunend stieg ich aus und musterte das riesige Gebäude. Unwillkürlich fragte ich mich, wie sie wohl ein so riesiges Haus nur beheizen konnten? Es musste doch Unmengen an Geld kosten. „Hübsch.“, sagte ich schließlich und folgte Damon zur Tür. „Wenn man es mag in einem Museum zu wohnen.“, war alles was er sagte. Zuerst verstand ich es nicht, doch als er mich schließlich in das Wohnzimmer oder eher den Salon geführt hatte, verstand ich. „Wow.“, meinte ich und sah mich um. Es war beinahe so als wäre man in eine andere Zeit versetzt. Aber nun gut, wenn man dieses Stil mochte, dann bitte. In dem Kamin der zwischen zwei Fenster gebaut worden war prasselte ein kleines Feuer. Sicherlich eine Heizung wäre auch zu teuer gewesen. „Hier.“, Damon reichte mir eines der zwei Gläser in seinen Händen die mit einer dunkel braunen leicht durchsichtigen Flüssigkeit gefüllt waren. „Danke.“, ich nahm ihm das Glas ab, um einmal kurz daran zu riechen. Es brannte unangenehm in der Nase. „Was ist das?“, bisher war das einzige was ich je getrunken hatte der eine oder andere Cocktail gewesen. „Whiskey.“, Damon leerte sein Glas in einem kräftigen Zug. „Oh.“, ich nippte einmal vorsichtig daran. Mein Hals dankte es mir in einem unangenehmen brennen. „Oh Gott.“, krächzte ich. Wie konnte man so etwas nur in einem Zug leeren? Mein krächzen wurde zu einem Husten. Ich sah Damon aus dem Augenwinkel kurz lächeln. Nein, so etwas war ich wirklich nicht gewohnt. „Du wirst mir doch nicht ersticken, oder?“, ich warf Damon einen eindeutigen Blick zu. Nicht lustig! Ich schüttelte den Kopf. „Geht schon wieder.“, das Brennen hatte etwas nachgelassen, worüber ich sehr froh war. „Setz dich.“, bot Damon mir an und nahm ebenfalls auf dem Sofa platz, das Glas in seinen Händen bereits wieder gefüllt. Langsam nahm ich neben ihm platz, während ich das Glas in meinen Händen drehte. Ich wusste nicht wirklich was ich sagen sollte, dabei war ich eigentlich nicht auf den Mund gefallen. Vielleicht lag es auch einfach an Damon, er war anders als die Leute die ich bisher getroffen hatte. „Und nun?“, fragte ich und löste den Blick von dem Feuer um zu ihm aufzusehen. „Erzähl mir etwas über dich.“, bat ich ihn. Damon war ein Geheimnis das es zu lüften galt. Damon leerte das Glas in einem Zug, ehe er zu mir herunter sah. „Da gibt es nichts.“, blockte er und entlockte mir ein seufzen. „Gar nichts?“, hackte ich nach, woraufhin er nur den Kopf schüttelte und das Glas wieder füllte. „Hast du eine Freundin?“, irgendwas musste es doch geben. „Ich war verliebt, das ist lange her.“ Ich nickte, „Und seitdem nicht mehr?“ Damon beugte sich zu mir herunter. „Es ist schmerzhaft und unnötig.“, seine Augen wurden hart, weswegen ich den Blick abwandte und wieder nach vorne sah. Gedankenverloren nippte ich ein weiteres mal an meinem Glas. Oh Gott, es würde Jahre dauern bis ich den Schluck ausgetrunken hatte. Damon stützte seinen Kopf auf seinen Arm ab, denn er auf die Lehne des Sofas abgelegt hatte. „Und du, Julie? Verliebt?“, ich schüttelte den Kopf. „Nein.“, noch nie. „Wieso nicht?“ Ich zuckte mit den Schultern. „Lange Geschichte.“, winkte ich ab. „Du würdest an Altersschwäche sterben, ehe ich fertig bin.“ Das schiefe Grinsen erschien in seinem Gesicht, was ihn einfach nur unglaublich gut aussehen ließ. „Was ist?“, hatte ich einen Witz verpasst? Damon kam mir wieder näher, ich spürte seinen Atem an meinem Hals, was mir prompt eine Gänsehaut verschaffte. „Was ist?“, fragte ich abermals und bemerkte selbst, wie meine Stimme zitterte. „D-damon?“, stockte ich, als seine Lippen meinen Hals berührten. Was hatte er denn? „Da.. – Aua!“, entfuhr es mir. „Du tust mir weh.“, ich versuchte Damon von mir zu drücken, aber es wäre als würde ich versuchen eine Wand zu verschieben. Was war denn in ihn gefahren? Das Glas in meinen Händen fiel zu Boden, doch ich bemerkte es nur am Rande. Viel zu sehr war ich damit beschäftigt Damon von mir zu drücken. „Damon.“, flüsterte ich, während seine linke Hand in meinem Nacken lag und mich noch weiter zu ihm zog. Ich wusste nicht was er dort tat, aber langsam sollte er aufhören. Meine Umgebung begann sie allmählich zu drehen und immer dunkler zu werden. „D-da….“, mein Körper gehorchte mir nicht mehr und alles wurde dunkel. ---------------------------------------------------------------------------------------------------------- Mit einem Glas Whiskey in der Hand, stand Damon neben dem Sofa und sah auf das bewusstlose Mädchen herab. Sie roch so anziehend und ihr Blut war einfach köstlich gewesen. Viel besser noch, als es das von Caroline gewesen war. Kurz zogen sich seine Augenbrauen nach oben als er die Tür hörte und leerte am diesem Abend bereits sein drittes Glas. Geduldig beobachtete er, wie Stefan im Türrahmen erschien, ehe sein Blick von Damon auf Julie glitt. „Damon!“, knurrte Stefan und kniete in der nächsten Sekunde neben Julie. „Sie lebt noch.“, erklärte Damon seinem Bruder unbeeindruckt. „Etwas Blut und es wird nichts mehr von dem Biss zu sehen sein.“, redete er weiter, während Stefan die Wunde an ihrem Hals besah. „Ich habe dir gesagt, du sollst sie in Ruhe lassen.“ Stefan erhob sich, die Arme vor der Brust verschränkt. „Und ich habe dir gesagt lieber Bruder, dass es gerade anfängt Spaß zu machen.“, lächelte Damon überheblich. Er und auch Stefan wussten, das Damon am längeren Hebel saß. Alleine schon weil dieser sich von menschenblut ernährte. „Sie wird sich an nichts mehr erinnern.“ „Darum geht es nicht. Du kannst nicht mit den Menschen spielen wie es dir gefällt!“ Damon lächelte schief, kniete sich dann zu Julie herunter und hob sie auf die Arme. „Wir werden sehen.“, dann war er verschwunden. ---------------------------------------------------------------------------------------------------------- Lichtstrahlen schienen durch das Fenster und den weißen Vorhängen, ehe sie auf mein Gesicht trafen. Nicht willig aufzustehen, drehte ich mich mit einem Stöhnen demonstrativ auf die andere Seite. Meine Gedanken waren noch vernebelt und mein Kopf fühlte sich nicht besser an. Es war als würde ein dichter Schleier über meine Gedanken hängen. Wie war ich nachhause gekommen? Was war passiert? Abermals stöhnend setzte ich mich in meinem Bett auf. Es war als wollte ich mich an etwas erinnern, doch es ging nicht, stattdessen erinnerte ich mich an etwas anderes. Ich war mit Damon weggefahren. Zu ihm. Wir haben etwas getrunken… und dann? Nichts. Ich sah mich um. Wie war ich nachhause gekommen? Einen Blick auf meinen Wecker ließ mich erschrocken die Luft einatmen. Ich würde schon wieder zu spät kommen! Es war gerade mal Mittwoch und ich bin schon wieder dabei zu spät zu kommen. Wie gestern! Rasch, das Schwindelgefühl ignorierend, wusch ich mich und zog mir die erst besten Klamotten an, die ich zwischen die Finger bekam. Das Ergebnis war eine helle Jeans, ein weißes Top und eine blaue Bluse. Immerhin besser als nackt zu gehen. Schnell schlüpfte ich in meine Turnschuhe und schnappte mir meine Tasche. „Ben?“, rief ich während ich die Treppen hinter mir ließ. „Hmh?“, drang es verschlafen aus seinem Zimmer. „Schule!“, rief ich aus, als ich am unteren Treppenansatz angekommen war. „Schön! – Viel Spaß!“, kopfschüttelnd schnappte ich mir meinen Schlüssel. Ohne auf meine Umgebung zu achten, sprang ich die Treppen der Veranda herunter. „Morgen.“, ertönte es hinter mir. „Morgen.“, meinte ich verwirrt, als ich Damon auf einem der Stühle sitzen sah. „Was tust du hier?“, ich hielt im gehen inne. „Ich bringe dich zur Schule.“, lässig und mit einer Eleganz das man neidisch werden konnte, kam er die Veranda herunter. „D-danke.“ „Also, was ist gestern passiert?“ Damon grinste. „Ich gebe dir nie wieder so viel Alkohol.“, meinte er dann ernst. „Hmh.“ Ich konnte mich nicht daran erinnern so viel getrunken zu haben. „Wie bin ich nachhause gekommen?“, meine Augenbrauen hatten sich nachdenklich zusammengezogen. „Ich habe dich gebracht. Deine Mutter war nicht wirklich erfreut.“ „Oh.“, entfuhr es mir. Meine Mutter, ich durfte mir sicherlich noch etwas von ihr anhören, sollte ich sie denn dieses Jahr noch einmal sehen. „Danke.“, meinte ich dann. „Aber versprich mir, mir nie wieder Whiskey zu geben.“ Damon lächelte schief. „Versprochen.“ Ich nickte. Gut. Es passte nämlich nicht zu mir, dass ich mich betrank bis ich beinahe Tod umkippte und mich an nichts mehr erinnern konnte. Schlitternd kam ich vor dem Klassenzimmer zu stehen, ehe ich die Tür öffnete. Gerechnet hatte ich mit einem wütenden Politiklehrer, doch stattdessen saßen die Schüler alle beisammen und unterhielten sich. Von einem Lehrer keine Spur. Ich seufzte. Super, der ganze Stress am Morgen um sonst. Ich lächelte einmal kurz, als Elena und die anderen mich erblickten. Ob sie sehr sauer waren? Diese Frage konnte ich schnell mit nein beantworteten. „Wie geht es dir?“, Stefan musterte mich eindringlich. „Gut.“, antwortete ich. „Also Julie, es tut uns leid.“, Bonnie sah mich entschuldigend an. „Wegen gestern. Damon ist…“ „schwierig.“, meinte Elena. „Wir wollten heute einen Abend einen Film schauen, hättest du Lust?“ Ich lächelte entschuldigend. „Naja wisst ihr, eigentlich…Also Damon und ich… Er hat mich heute Morgen abgeholt und gefragt... naja ich habe ihm versprochen etwas mit ihm zu machen.“, Damon und ich hatten uns als erstes Verabredet und ich würde ihm nicht in den Rücken fallen. „Oh.“, meinte Elena überrascht. „Also dann…..“ „Bring ihn mit.“, Stefan zuckte mit den Schultern. Diesen Vorschlag aus seinem Mund… Was sollte ich dazu sagen? „Ich werde Damon fragen. – Wo ist eigentlich der Lehrer?“, wechselte ich das Thema, denn nach Carolines Gesicht zu beurteilen wollte sie mich auffressen oder doch eher zu Tode knuddeln. Ich wusste es nicht wirklich, aber beide Möglichkeiten gefielen mir nicht. „Politik fällt aus.“ „Achso.“ Ich schnappte mir meine Haare, die noch immer offen waren und band sie mit einem Haargummi zusammen. Ich konnte sehen, wie alle meinen Hals versuchten unauffällig zu betrachten. Aber natürlich war dort nichts. Ich wusste wirklich nicht, was sie immer damit hatten. „Was hast du gestern mit Damon gemacht?“, Caroline musterte mich neugierig. „Wir waren bei Damon. Haben etwas getrunken.“, und ich etwas zufiel. Caroline hob eine Augenbraue empor. „Du warst bei Damon?“ „Ja.“, ich wandte mich demonstrativ ab. Ich war alt genug um zu entscheiden was ich tat. „Kommst du morgen auch?“, fragte mich Bonnie. Ich machte ein fragendes Gesicht. „Wohin?“ „Zur Parade zum Gründerfest.“ „Ich…“ Caroline seufzte. „Sie war noch nicht hier als wir das alles geplant haben. Aber man kann sie sicherlich noch auf einem der Wagen unterbringen.“ „Äh..“, ich schüttelte den Kopf. „Was auch immer. Ich werde auf keinem Wagen stehen.“ Ich machte mich sicherlich nicht lächerlich. „Ich schaue euch einfach zu.“, bestimmte ich, denn Caroline wollte schon wieder den Mund aufmachen. Nachdem die erste Stunde also ausgefallen war, haben wir später erfahren, dass die letzten beiden Stunden auch ausfielen. Wozu bin ich eigentlich überhaupt aufgestanden? Auf dem Schulhof, gab Elena mir ihre Handynummer, mit der bitte sie anzurufen, ob ich mit Damon kommen würde. Seufzend hatte ich mir meine Jacke enger um meinen Körper geschlungen. Die Sonne die noch am Morgen halbwegs schien, war von Wolken verhängt. Stattdessen regnete es wie aus Eimern. Elenas Angebot mich nachhause zu fahren hatte ich höflich abgelehnt. Nur keine Umstände meinetwegen. Und nun gehe ich fluchend vor mich hin. Der Regen hatte bereits nach wenigen Minuten meine gesamte Kleidung durchnässt. Ich fror erbärmlich. Ein hellblauer Wagen hielt neben mir. Die Scheibe der Fahrerseite wurde herunter gelassen. „Steig ein.“ Mit erhobener Augenbraue sah ich den Fahrer an. „Verfolgst du mich? Oder warum tauchst du immer wieder auf?“ Damon zuckte mit den Schultern. „Vielleicht ziehst du mich einfach nur an.“ Ich legte den Kopf schief. „Natürlich.“, meinte ich sarkastisch, ehe ich einstieg. „Ich muss dir schon wieder danken. Du machst deinem Namen alle Ehre.“, lachte ich. „Hmh?“ „Na Salvatore, heißt doch so etwas wie Retter, oder?“ „Du bist gut informiert.“ Ich schüttelte den Kopf. „Eigentlich nicht.“ Mein Blick wanderte von der Straße wieder zu Damon. „Elena hat mich gefragt ob ich mit ihr und den anderen einen Film schauen möchte.“, Damon sah kurz mit erhobener Augenbraue zu mir herüber. „Ich habe ihr gesagt, dass wir etwas unternehmen wollten, und sie hat gesagt dass du auch kommen kannst.“, Damons Miene ließ zunächst auf gar nichts schließen was er dachte. Doch dann nickte er und lächelte kurz während seine Augen funkelten. „Also schön.“, meinte er. „Schauen wir uns nachher einen Film an.“ Ich nickte. „Ich sage Elena dann bescheid.“ Damon hielt vor meinem Haus. „Ich hole dich nachher ab.“, seine Augen blickten mich intensiv an, dass ich nur nicken konnte. „Okay.“, lächelte ich und steig aus. Wenn er unbedingt wollte. Mit einem krachen schloss ich die Haustür hinter mir. Scheiß Regen. „Julie!“, donnerte meine Mutter. Ich sah auf. Ihr Gesicht war wutverzehrt. Ups. Kapitel 6: Kapitel 6 - „Menschlicher als du denkst.“ ---------------------------------------------------- Kapitel 6 - „Menschlicher als du denkst.“ Demonstrativ verschränkte ich meine Arme vor der Brust, zog eine Augenbraue empor, während mein rechter Fuß leicht auf und ab tippte.. „Julie!“, die Augen meiner Mutter funkelten wütend und fixierten mich. „Hmh?“, gleichgültig blickte ich in ihr Gesicht. Sie sollte sich mal nicht so aufspielen! Sonst war es ihr doch auch immer egal gewesen was ich tat. Aber seit wir hier sind, ist sie noch verschlossener geworden, als sie es eh schon gewesen war. „Fräulein kannst du mir erklären, warum dich gestern ein Fremder nach Hause gebracht hat? Während du bewusstlos in seinen Armen hingst?“, ihre Hände hatte sie in die Hüften gestemmt und wollte damit sicherlich noch mehr Autorität ausstrahlen, was leider nur völlig danebenging. Es wirkte lächerlich. Ich zuckte unbeeindruckt mit den Schultern. „Wenn interessiert’s?“, immerhin war Damon für mich nicht fremd, sondern nur für sie. Aber sie hatte sich noch nie was aus meinen Freunden gemacht, ebenso wenig wie die von Ben. „Mich interessiert´s!“, schrie sie. „Immerhin hätte dir etwas passieren können.“ Meine Augenbraue zog sich abermals ganz von alleine spöttisch empor. „Als wenn es dich schert ob mir etwas passiert. Wahrscheinlich bist du doch froh wenn du mich los bist!“, sie mied mich immer, also konnte ich ihr so wichtig ja nicht sein. „Sag schon!“, forderte ich. Meine Arme stemmte nun ich in die Seite und blickte sie auffordernd an. „Sag mir warum es dich so stört.“, ich glaubte ihr kein Wort. Sie stellte alles über mich, ja selbst ihren Glauben stellte sie über ihre eigene Tochter. „Ich will nicht, dass so etwas wieder vorkommt! Was sollen denn die Leute denken!“, motzte sie. Ich lachte freudlos auf. „Ach darum geht es dir also! Was die anderen über uns denken könnten.“, ich schüttelte den Kopf, ehe ich rasch die Treppen hoch lief und meine Zimmertür hinter mir krachend ins Schloss fiel. Schnaufend setzte ich mich auf mein Bett. Ich hatte recht! Es ging ihr nicht um mich, sondern nur darum was die anderen denken könnten. Ich schlüpfte aus meinen Schuhen und der Jacke. Wäre ich alleine betrunken nach Hause gekommen, wäre es ihr wohl egal gewesen. Schnell schrieb ich Elena eine SMS das Damon und ich kommen würden und das ich mich darauf freute. Kopfschüttelnd schmiss ich dann meinen Laptop an. Ich musste mich dringend abreagieren, sonst würde ich ihr noch irgendwas an den Kopf werfen, was mir dann irgendwann wieder leid tat. Und damit meinte ich keine Gegenstände. Kurzerhand hatte ich mich entschlossen etwas Musik anzumachen. In meinem Zimmer herum hüpfend, sang ich die Lieder mit. Musik war einfach perfekt um gute Laune zu bekommen. Singend stand ich vor meinem Schrank und überlegte was ich anziehen könnte. Ich entschied mich für eine bequeme dunkle Jeans, Turnschuhe und einen einfachen schwarzen Pullover. Meine Haare band ich zu einem einfachen Pferdeschwanz zusammen. Immerhin sollte es ein gemütlicher Abend werden. „Enjoy the Silence,…“, murmelte ich vor mich her. Das es an der Tür geklingelt hatte bemerkte ich erst als es zu spät war, wie ich etwas später peinlich bemerken sollte. Das Lied hatte gerade seinen Höchstpunkt erreicht, als ich mich lautstark mitsingend herumdrehte und erstarrte. Die Wörter blieben mir im Hals stecken. Ich merkte wie mein Kopf hoch rot anlief, weswegen ich schnell wo anders hinsah. „Wer wird sich denn hier schämen?“, seine Aussage machte das Ganze auch nicht besser. Wie er da an meiner offenen Zimmertür gelehnt stand. „E-entschuldige, ich hatte nicht g-gemerkt, dass jemand geklingelt hat.“ Damon zuckte schief grinsend mit den Schultern. „Deine Mutter hat mich empfangen.“, Damon musterte mein Zimmer. „War sie nett?“, fragte ich ihn während ich die Musik etwas leiser drehte. Damon sah lediglich zu mir herüber und grinste schief, was ich einfach mal als ein „Nein.“, auffasste. „Warum bist du schon hier?“, ich warf einen Blick auf meinen Wecker. Eigentlich war es noch zu früh. Damon schritt elegant durch mein Zimmer auf die andere Seite, zum Fenster. Wie konnte sich jemand nur dermaßen geschmeidig bewegen? Da konnte man glatt neidisch werden. „Durch Stefan weiß ich, dass die beiden etwas kochen wollten, warum ihnen nicht dabei Gesellschaft leisten.“ Damon blieb an meiner Kommode stehen und betrachtete die Bilder darauf. Einige nahm er in die Hand, wie zum Beispiel das meiner besten Freundin. Ich war froh dass er nichts dazu fragte, sondern den Blick einfach abwand und über mein Regal mit den Büchern wandern ließ. Peinlich berührt konnte ich nur zusehen, wie er ein Buch aus dem Regal zog und spöttisch zu mir herüber sah. „Ein Geschenk.“, erklärte ich schnell. Er nickte und stelle das Buch, worauf dick und fett der Titel „Twilight“ zu lesen war wieder an seinen Platz. „Ich meine, immerhin ist dieser Edward doch…“, „Ein Weichei?“, unterbrach mich Damon. Ich nickte zustimmend. Ja, das war er. „I-ich meine es gibt doch viel bessere Vampire als ihn.“, ich stellte mich vor das Regal. „Ach?“, Damon sah mich von oben herab an, während er wieder dieses schiefe Grinsen im Gesicht hatte. „Ja, da wäre zum Beispiel Dracula aus Van Helsing, Lestat aus Königin der Verdammten oder Interview mit einem Vampir...“, ich stoppte als ich seine erhobene Augenbraue sah. „Hmh.“, war alles was er dazu sagte. Wie peinlich, was er jetzt von mir denken wird? „Wollen wir?“, wechselte ich das Thema. Damons blaue Augen bohrten sich in meine, ich war wie gefesselt, selbst das Atmen fiel mir schwer. „Gehen wir.“, meinte er schließlich. Ich bemerkte erst, dass ich die Luft angehalten hatte, als ich sie ausstieß. Eigentlich hatte ich gehofft, unbemerkt rasch zu verschwinden, aber meine Mutter kannte mich wohl doch besser als ich angenommen hatte. Sie stand nämlich schon an der Tür und blickte uns entgegen, als wir die Treppe herunter kamen. „Wo gehst du hin?“, ihr Blick streifte dabei Damon. Was nur hatte sie gegen ihn? „Weg.“, ich tippte mit meinem Finger auf dem Treppengeländer herum. „Julie, du gehst nirgendswo hin.“ „Doch gehe ich.“, provokant trat ich einen weiteren Schritt auf sie zu. Das sie vor Damon so eine Szene machen musste, was sollte er denn nur von uns denken? Mein Versuch mich einfach an ihr vorbei zu schieben, scheiterte, denn unsanft drückte sie mich in den Flur zurück. „Geh zur Seite.“, ich warf einen raschen Blick zu Damon, der gelassen am Ende der Treppe stand. „Du gehst nicht. Wir sind eine Familie und werden jetzt etwas zusammen machen. Draußen ist es gefährlich.“ Mit einer Mischung aus Ironie und Spott sah ich sie an. „Wir sind schon lange keine Familie mehr. Also tu nicht so als wenn ich dir wichtig wäre, denn das bin ich nicht und das wissen wir beide. Wahrscheinlich ist dir Ben nicht einmal mehr wichtig. Das Einzige was für dich doch zählt, ist die Arbeit und das Beten.“ Ich hatte damit gerechnet das sie mich anschreien würde, oder einfach ging, aber das was sie tat war wirklich die Höhe gewesen. Zu überrascht um zu reagieren, packte sie mich am Oberarm und stieß mich unsanft in das Wohnzimmer. „Du gehst nicht!“ „Doch!“ Wahrscheinlich wäre unser Streit noch eine ganze Weile so weitergegangen oder hätte schlimmer geendet, doch zu meiner Überraschung mischte sich nun Damon ein. „Julie.“, er war zu uns getreten. „Geh doch schon mal zum Auto, ich möchte kurz mit deiner Mutter reden.“, seine Augen fesselten meine, sodass ich einfach nur nicken konnte und ging. Kurze Zeit später kam auch Damon zum Auto, gelassen und mit einem schiefen Grinsen wie immer. „Was hast du ihr gesagt?“, fragte ich neugierig als wir im Auto saßen. „Unwichtig.“, abermals konnte ich nur nicken, obwohl ich ihm eigentlich was hatte fragen wollen. „Okay.“ Als wir bei Elena ankamen hatte ich mich soweit beruhigt. „Entschuldige.“, wie oft hatte ich das jetzt schon in den letzten Minuten zu Damon gesagt? Wahrscheinlich zu oft, denn er nickte und blickte leicht genervt zu mir herüber, „Okay. Verstanden.“ Ich nickte. Elena war leicht überrascht als sie uns die Tür öffnete. „Damon sagte, ihr wolltet etwas kochen. Wir wollten helfen.“, erklärte ich als auch Stefan teils fragend teils … - ich weiß nicht genau was es war, zu uns blickte. „Okay.“, Elena führte uns in die Küche. „Wie kann ich helfen?“ Stefan reichte mir ein Messer und zwei Gurken. „Die kannst du schneiden. Schaffst du das?“ Beleidigt sah ich ihn an. „Ich bin blond, aber nicht blöd.“, ich entriss ihm die Gurken und begann das Arme Gemüse zu zerschnippeln. „Wann kommen die anderen?“ Elena lächelte entschuldigend. „Sie kommen nicht.“ „Warum?“, fragend sah ich von der Gurke auf. Elena deutete mit dem Kopf auf Damon, der mit Stefan etwas abseits stand und sich leise Unterhielten. „Oh.“, sagte ich lediglich. Warum nur mochten Bonnie und Caroline, Damon nicht? Generell schien er nicht viele Freunde zu haben. „Ich habe etwas für dich.“, meinte Elena plötzlich begeistert und kramte in ihrer Handtasche, die auf dem Küchentisch lag, herum. Strahlend hielt sie mir das Armkettchen entgegen. „Hier. Für dich. Von mir und Stefan.“ Perplex nahm ich das Armkettchen entgegen und musterte es. Es war aus Silber, mit verschiedenen Anhängern. „Danke, ... aber das wäre nicht nötig. Wofür überhaupt?“ „Als Willkommensgeschenk.“, lächelte Stefan der mit seinem Bruder zu uns trat. „Es beschützt dich. Du darfst es niemals abnehmen.“, Stefan nahm mir das Kettchen ab und band es mir um das rechte Handgelenk. Ich nickte. „Danke.“ Damon nahm mein Handgelenk, an dem nun das silberne filigrane Kettchen baumelte und sah dann zu Stefan herüber. „Ja Brüderchen. Wie liebenswert von dir.“ „Damon.“, meinte ich. Ich wollte nicht dass sie sich stritten. „Elena? – Wo ist das Bad?“ „Wenn du oben bist, gleich rechts.“ ------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Damon wartete bis Julie oben verschwunden war und er das Schließen der Badezimmertür hörte. Erst dann wandte er sich an seinen Bruder. Die Arme vor der Brust verschränkt und eine Augenbraue spöttisch hochgezogen. „Eisenkraut? Wovor willst du sie denn beschützen?“ Stefan machte weiter damit die Gurken zu schneiden. „Vor dir, mir und den anderen Vampiren. Aber hauptsächlich vor dir.“, Stefan lächelte kurz. „Du machst dir sorgen um sie.“, meinte Damon. Elena trat zwischen die beiden Streitenden. „Du doch auch.“, behauptete sie an Damon gewandt. Das er sich Julie anders gegenüber verhielt, wie er es bei Caroline getan hatte war jedem klar. „Ich kenne sie gerade mal Fünf Minuten.“, winkte er ab. „Und seit Fünf Minuten bedeutet sie dir etwas. Vielleicht weil sie dich nicht hasst. Du bist menschlicher als du denkst.“ Stefan verstummte als er Julie hörte, welche die Treppen herunter kam. ------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Gemeinsam saßen wir am Tisch und aßen. Geredet wurde nicht, was dem ganzen eine irgendwie peinliche Stimmung gab. Seufzend trank ich einen Schluck von der Cola. „Ein hübsches Haus habt ihr.“, wandte ich mich dann an Stefan. „Etwas groß, aber hübsch.“ „Es war mal eine Pension. Deswegen die Größe.“ Ich nickte. „Irgendwann musst du mich einmal herumführen.“, wandte ich mich an Damon. Gestern hatte ich außer dem großen Eingangsbereich/Salon/Wohnzimmer nichts gesehen. „Gern, vor allem mein Schlafzimmer.“ Rot werdend lächelnd wandte ich mich wieder meinem Teller zu. „Und was schauen wir gleich?“, ich schaute fragend zu Elena herüber. Diese zuckte mit den Schultern. „Weiß nicht, wir haben mehreres zur Auswahl.“ In Elenas Wohnzimmer nahm ich auf dem großen Sofa platz. Stefan stand mit Elena am Fernseher, während Damon sich neben mich setzte. Ohne Proteste ließ ich es zu, dass er seinen Arm um mich legte. Es kribbelte angenehm, als er mich mit seinem intensiven Blick gefangen nahm. Erst als Elena uns fragte, was wir denn sehen wollen, schaffte ich es mich von Damons schönen Augen abzuwenden. „Wir haben etwas Action, etwas Drama und etwas zum Gruseln.“ Ich zuckte mit den Schultern, es war mir ja sowas von egal, was wir gucken würden. „Mir egal.“ Elena wählte den Film also einfach so aus, indem sie die Augen schloss, die Hüllen mischte und dann einfach eine DVD herauszog. „Scream 4.“, verkündete sie dann. Elena und Stefan nahmen neben uns auf dem Sofa platz. Licht brannte keines und auch draußen war es bereits sehr dunkel. Kein Wunder wenn man bedachte, das der Herbst bald endgültig Einzug in Mystic Falls erhalten hatte. Nachdem Elena und ich uns in den ersten Minuten sicherlich zweimal erschrocken haben, gab es von den Jungs noch immer keine Reaktion. Etwas das mich wirklich ärgerte. Sie saßen einfach nur da und sahen auf den Bildschirm, nicht ein kleines zusammenzucken der Schultern kam von ihnen. Nachdem der Film etwa eine halbe Stunde gelaufen war, drückte Elena auf die Pause, da sie etwas zu trinken holen wollte. Ich erhob mich ebenfalls. „Ich gehe kurz ins Bad.“, ganz normal ging ich die Treppen hinauf. Oben zog ich die Badezimmertür zu, jedoch von außen. Ich wartete etwas und schlich mich wieder leise die Treppe hinunter. Stefan und Damon saßen noch immer auf dem Sofa. Das war meine Gelegenheit! Auf Zehnspitzen huschte ich von der Treppe zu ihnen herüber. Nah genug angekommen, packte ich Damon an den Schultern und machte ein Klischeehaftes „Buh!“. Die Enttäuschung jedoch war groß. Damon sah über die Schulter zu mir herüber. Ganz gelassen und ausgeglichen. „Wieso erschreckst du dich nicht?“, schmollend nahm ich wieder neben ihm platz. „Sei nicht traurig, kleines.“ Damon und selbst Stefan grinsten leicht. „So leicht ist es nicht uns zu erschrecken.“, tröstete Stefan mich dann. „Schade.“ Elena kam mit vier Gläsern und einer Flasche wieder. „Was ist?“, fragte sie, als ihr mein Geschichtsausdruck auffiel. „Nichts.“, seufzte ich. „Ich habe lediglich versucht Damon zu erschrecken.“, „Oh.“, war alles was sie mit einem Lächeln sagte. Elena drückte wieder auf Play. Meine Augen huschten immer wieder zwischen dem Film und Damon hin und her. Dieser schien so vertieft in den Film zu sein, dass er es nicht einmal bemerkte. Das hatte ich zumindest angenommen. Jedoch schien seine Aufmerksamkeit doch nicht nur auf dem Film gelegen zu haben. Das bemerkte ich spätestens als er mich mit dem Arm zu sich zog. Seine Lippen lagen an meinem Ohr, als er den Kopf in meine Richtung drehte. Sein Atem streifte meinen Hals und verschaffte mir eine Gänsehaut. „Es ist nicht nett, andere Menschen anzustarren.“, obwohl ich sein Gesicht nicht sah, wusste ich dass er schief grinste. „Ich wollte nur fragen ob du etwas trinken möchtest?“, abermals stellten sich meine Nackenhaare auf, als er leise lachte. „Nein, danke.“, irgendwie klang diese Bemerkung nach etwas zweideutigem, was ich nicht ganz verstand. „Okay.“, ich beugte mich vor und griff nach meinem Glas. Durch die Dunkelheit hatte ich mich etwas verschätzt und fegte das Glas samt Inhalt von dem Tisch. „Oh Gott, entschuldige.“, das war peinlich. „Ist nicht schlimm.“, Elena drückte auf den Pause-Knopf, während ich mich bereits vorgebeugt hatte um die Scherben aufzusammeln. „Autsch.“, hastig zog ich meine Hand zurück und betrachtete den kleinen Schnitt aus dem etwas Blut quoll. Kapitel 7: Kapitel 7 – „Was ist denn los?“ ------------------------------------------ Kapitel 7 – „Was ist denn los?“ „Oje.“, mit meiner anderen Hand drückte ich sachte auf die Wunde. „Tut mir leid.“, ich sah entschuldigend zu Elena herüber, die plötzlich sehr angespannt wirkte. Auch Stefan schien sich beinahe zu verkrampfen als hätte er schmerzen. Damon selbst starrte ebenfalls auf meine Hand und schien auch angespannt zu sein, jedoch schien er keine Schmerzen wie Stefan zu haben. „Komme gleich wieder.“, rasch erhob ich mich und verschwand in die Küche. Leise konnte ich die Stimmen der anderen vernehmen, leider sprachen sie zu leise als das ich hätte es verstehen können. Ob sie über mich sprachen? Das kühle Wasser das aus dem Hahn meine Hand hinunter lief, tat wirklich gut. „Wie geht es dir?“, Elena kam in die Küche. „Oh es geht schon wieder. Nichts großes.“, winkte ich ab und schaltete den Hahn ab. „Tut mir wirklich leid.“, ich umwickelte den Schnitt mit einem Küchentuch. „Nicht schlimm.“, winkte sie ab und schnappte sich den Handweger. „Ich kann das machen.“, bot ich ihr an, während ich ihr ins Wohnzimmer folgte. Damon und Stefan saßen noch immer auf dem Sofa. Irgendwie schienen sie blass geworden zu sein. „Tut mir leid.“, entschuldigte ich mich bei den beiden. „Wofür?“, Stefan sah zu mir auf. In seinem Blick lag etwas das ich nicht deuten konnte. Warum nur benahmen sie sich manchmal so seltsam? Ich lächelte vorsichtig. „Na wegen dem Schnitt, ich wusste nicht das ihr kein Blut sehen könnt.“ Damons schiefes grinsen legte sich auf seine Lippen. „So kann man das auch sagen.“ Die Aussage verstand ich nicht ganz, beließ es aber dabei. Immerhin gab es vieles das ich manchmal nicht verstand. Und wahrscheinlich auch nie verstehen würde. Nach einigen weiteren Minuten, waren wir dann soweit und schauten den Film zu ende. Alles in allem ganz nett, aber man kannte es schon. Es war immer wieder das Gleiche, der Mörder lauerte irgendeinem Mädchen irgendwo auf und tötete sie. Seufzend erhob ich mich. „Ich gehe dann mal.“, meinte ich mit einem Blick auf die Uhr. 23.18h. „Wir sehen uns dann morgen.“, an der Tür bemerkte ich das Damon mit gefolgt war. „Was ist?“, fragend schaute ich zu ihm auf. In seiner typischen Manier zog er überheblich die Augenbraue empor. „Ich fahre dich. – Keine Wiederrede.“, hängte er noch hinten drang als ich schon protestieren wollte. „Fein. – Danke.“, lächelnd winkte ich Elena und Stefan zu. „Wir sehen uns dann morgen.“ Schweigend saß ich neben Damon, während er die wenigen Blocks zu mir nachhause fuhr. Vorsichtig nahm ich das Tuch von meinem Schnitt um es zu begutachten. Bluten tat es nicht mehr, lediglich leichte Schmerzen waren da, wenn ich die Hand bewegte. „Bist du morgen auf einem der Wagen?“, ich ließ die Hand in meinen Schoß sinken. „Nein.“, antwortete er. „Lediglich die Schüler der Mystic Falls High werden auf den Wägen stehen, der Bürgermeister hält am Abend dann eine Rede.“ „Da gehst du dann hin?“ Er nickte. „Wahrscheinlich. Habe was zu erledigen.“ Ich nickte. Was hatte er nur? Irgendwie wirkte er angespannt und gereizt. War es noch immer wegen dem Schnitt? Vorsichtshalber wickelte ich mir wieder das Küchentuch um, wenn ihm das unangenehm war, brauchte er es doch nur sagen. Damon schaltete den Motor ab, als wir vor der Auffahrt zu meinem Haus standen. „Okay dann. Danke fürs fahren.“, ich sah flüchtig zu ihm herüber. Irgendwie benahm er sich seltsam, seit ich mich verletzt hatte. Als Damon nur nickte und nichts erwiderte nickte ich noch einmal und stieg dann einfach aus. Wenn er nicht mit mir reden wollte, dann konnte ich ihm auch nicht helfen. Heftiger als es wahrscheinlich nötig gewesen wäre, schlug ich die Beifahrer Tür seines Autos zu. Mich graute es schon vor der Begegnung mit meiner Mutter, wahrscheinlich würde sie toben. Leise schloss ich die Tür auf und spähte in den knapp beleuchteten Flur. Keiner da? Das wäre reichlich seltsam gewesen. Rasch schlüpfte ich durch den Spalt hindurch und schloss mit einem leisen Klicken die Tür hinter mir. „Ben?“, rief ich eher flüsternd. Die dritte Stufe quietschte leicht unter meinem Gewicht, als ich nach oben ging. „Julie?“ Ich schloss die Augen, die hatte mir gerade noch gefehlt. „Ja?“, fragte ich genervt und erwartete das nächste Donnerwetter als sie an ihrer Zimmertür erschien. „Hattest du Spaß?“ Einen Moment starrte ich sie einfach nur fassungslos an. War das meine Mutter? Wohl eher ein Alien der aussah wie sie. „J-ja.“, erwiderte ich unsicher. War es vielleicht eine Falle? Sie nickte. Was hatte Damon zu ihr gesagt, dass sie sich so …… unnormal anders benahm? Dennoch nickte ich ebenfalls einfach. „Ich bin Müde.“, beinahe fluchtartig verließ ich den Flur in Richtung meines Zimmers. Seltsam! Nachdenklich schälte ich mich aus meinen Klammotten und zog mir meine kurze Shorts und ein Top zum schlafen an. Vielleicht sollte ich morgen nicht zu der Parade gehen. Damon schien irgendwas zu stören, und wenn ich dieser Grund war, dann wollte ich ihm nicht auf die Nerven gehen. Andererseits hatte ich Elena versprochen zu kommen. Vielleicht sollte ich ihr einfach sagen, dass es mir nicht gut ging. Frustriert warf ich mich auf mein Bett, ehe ich die Nachtlampe ausschaltete. Mal sehen was der Donnerstag so bringen würde. „Julie!“, schlagartig fuhr ich in die Höhe, während mein Herz unregelmäßig in meiner Brust schlug. „Hä?“, starrte ich Ben an, der vor meinem Bett stand. Wie spät hatten wir eigentlich? „Kommst du mit zur Parade?“ Ein kurzer Blick auf den Wecker zeigte mir 09.37h. Dann schüttelte ich den Kopf. „Nein Ben, mir geht es nicht gut.“, log ich und ließ meine Stimme leicht kratzig und wehleidig klingen. Mein liebreizender Bruder verschränkte sie Arme vor der Brust. „Bis heute Abend musst du wieder fit sein.“ Nun lag es an mir die Stirn zu runzeln. „Warum? Was habe ich verpasst?“, hatte er mir gerade etwa nicht zugehört? „Mutter lässt mich heute Abend nur gehen, wenn du mitkommst.“ „Seit wann hältst du dich an Regeln?“, meinte ich spöttisch und ließ mich wieder zurück in die Kissen sinken. „Verschwinde.“, knurrte ich. „Spielverderberin!“, murrte er. „Ich bekomme dich schon dazu, dass du kommst.“ Werden wir ja sehen, dachte ich mir nur. Ich sah ihm hinterher, als er rauschend aus dem Zimmer verschwand. Beleidigte Leberwurst. Ich lag in meinem Bett und lauschte. Ich hörte Ben das Haus verlassen und wartete weiter. Irgendwann hörte ich meine Mutter seufzen und dann die Tür. Dennoch wartete ich bis ich unser Auto hörte, das von der Auffahrt hinunter fuhr. Lächelnd schlug ich dann die Bettdecke beiseite und ging zunächst einmal duschen. Der Schnitt in meiner Han begann bereits wieder zu heilen. Es war also nichts Schlimmes gewesen. Nach dem ausgiebigen Duschen, machte ich mir ein paar Pfannkuchen zum Frühstück. Was sollte ich den ganzen Tag anstellen? Im Fernseher lief nicht wirklich etwas das mich interessierte. Lesen? Ne. Laptop? Langweilig. Seufzend schob ich mir etwas zu essen in den Mund. Vielleicht hätte ich doch zur Parade gehen sollen. Aber zu ändern war es nun nicht mehr. Irgendwann gegen Mittag klingelte es an unserer Haustür. Besuch? Ich erwartete niemanden. Ben und meine Mutter hatten einen Schlüssel, wer also konnte da sein? Ächzend erhob ich mich von meinem Bett und lief die Treppen nach unten. „Ja?“, fragte ich und blickte überrascht zu dem Besucher auf. „Was willst du?“, zugegeben klang meine Stimme bissiger als gewollt, das schien auch Damon zu bemerken. Überheblich und spöttisch wie es kein zweiter es konnte, zog er seine Augenbraue empor und lächelte. „Dir auch einen schönen Mittag, Ms. Ich-habe-einen-schlechten-Tag.“ „Lustig. Was willst du?“ Hatte er nicht gesagt er hatte etwas zu erledigen? Dann sollte er gehen und mich nicht nerven. „Ich hole dich ab.“, erklärte er und betrat einfach den Flur indem er mich sachte beiseiteschob. „Hey!“, protestierte ich, doch er schloss bereits die Tür hinter sich. „Du solltest dir etwas anziehen.“ Bockig schüttelte ich den Kopf. „Ich bleibe zuhause. Mir geht es nicht gut.“, behauptete ich, doch das glaubte er mir zu keinem Moment. „Tzzt.“, schienbar interessiert sah er sich um, ehe er mich anblickte. „Entweder du gehst jetzt hoch und ziehst dir etwas an, oder…“ „Oder was?“, nun lag es an mir die Augenbraue empor zu ziehen und ihn ironisch anzusehen. „Schleifst du mich dann die Treppe hoch?“ Ich wusste das Damon verrückt war. Ich schätzte ihn ebenfalls sehr durchsetzungsfähig ein, doch was er sich leistete damit hatte ich nicht gerechnet. Tatsächlich packte er mich bestimmend am Arm und zog mich scheinbar ohne Mühe die Treppe hinauf, bis zu meinem Kleiderschrank. „Damon!“, schimpfte ich. „Ich schwöre bei Gott…“ „Gott?“, lächelte er. „Den gibt es nicht.“ Ich nickte. „Fein, trotzdem kannst du mich loslassen, langsam tust du mir weh!“ Damon ließ es zu das ich mein Handgelenk mit einem Ruck aus seinem Schraubstockartigen Griff befreite. „Ich gehe nicht!“. Wäre noch schöner, wenn ich mich wenn ihm rumkommandieren lassen würde. „Tust du!“, eindringlich sahen seine blauen Augen in meine. „Nein.“, erwiderte ich trotzig. Damons Blick fiel auf das Armkettchen das mir Elena und Stefan gegeben haben. Warum er jetzt dahin sah? Ich wusste es nicht. „Für mich.“, bat er dann. „Gestern Abend war ich zugegeben etwas angespannt. Es ist sehr wichtig für mich. Julie.“ Ich bekam eine Gänsehaut als er meinen Namen mit einer solchen Intensität aussprach. „Ich weiß nicht.“ „Elena würde sich auch freuen.“ Ich seufzte. Die Elena-Karte nun auszuspielen war wirklich nicht fair. „Okay.“, gab ich mich geschlagen. Damon würde nicht aufgeben bis er hatte was er wollte. „Warte draußen.“, ich deutete Richtung Zimmertür. „Wie Ihr wünscht.“, spielerisch machte er einen knicks. „Du hast mir geholfen deinen Bruder gerade etwas ärmer zu machen.“, lachte er dann noch und war beinahe aus dem Zimmer verschwunden. „Warte!“, rief ich. „Ben? Was hat er damit zu tun?“ Damon zuckte mit den Schultern. „Er kam zu mir und bat mich dich zu überreden heute Abend auf das Fest zu gehen.“, dann schloss er die Tür. Ben! Wenn ich diesen, kleinen, abartigen, mickrigen Feigling in die Finger bekam! Beim Umziehen ließ ich mir extra viel Zeit. Sollte er doch warten, bis er Alt und Grau wurde. Ich entschied mich für eine Smaragd-grüne Bluse aus Samt und einen schlichten schwarzen Rock mit bequemen Schuhen. Meine Haare steckte ich locker nach oben. Missmutig ging ich die Treppe nach unten. „Damon?“, rief ich. Wo steckte er nur schon wieder? „Hmh?“, ich erschrak heftig, als er plötzlich hinter mir stand, so nah das seine Lippen neben meinem Ohr schwebten. Idiot! „Wir können. Ich will meinen Bruder nicht warten lassen.“, immerhin musste ich ihn noch umbringen! Damon war wie zu erwarten mit seinem Auto da und fuhr uns durch die Straßen, zu dem großen Platz in Mitten von Mystic Falls. Umgeben wurde der Platz von einigen kleinen Häusern und ein Brunnen befand sich in der Mitte des Platzes. „Und nun?“, fragte ich missgelaunt. Ich wollte nachhause. „Wir mischen uns unter die Menge und suchen die anderen.“, Damon erfasste mein Handgelenk und verschwand mit mir in der Menschentraube, die sich um ein Podest gestellt hatten. In einigen Minuten würde der Bürgermeister wohl eine Rede halten, dann kam ein Feuerwerk und die Leute sollten feiern. Langsam wurde es auch wieder dunkel. Eindeutig kam der Herbst und damit war der lange Sonnenschein wohl vorbei. Damon und ich standen so ziemlich hinten, während er nach Elena und Stefan Ausschau hielt. Seufzend stand ich einfach neben ihm und sah mich ebenfalls etwas um. „Warte hier.“, meinte Damon plötzlich. Seine Miene schien sich zu verhärten. „Damon?!“, rief ich ihm hinterher, als er ohne ein weiteres Wort einfach verschwand. „Damon!“, eilig ging ich ihm hinterher. „Julie, warte hier.“ „Wo willst du denn plötzlich hin?“ Das klatschen der Menge verriet mir ohne das ich mich umdrehen musste, das der Bürgermeister wohl gerade die Bühne betreten hatte. „Was ist denn los?“ Damon umfasste unsanft meinen Oberarm und schubste mich ein Stück in Richtung der anderen Menschen. „Geh jetzt.“ Verwirrt und gleichermaßen wütend sah ich ihm nach. Was war denn in ihn gefahren? Seufzend sah ich mich um. Und nun? Erst wollte er dass ich mitkomme und dann lässt er mich einfach stehen! Der sollte mir nochmal unter die Augen treten. Dem würde ich was erzählen. Ich sah kurz nach vorn, als der Bürgermeister begann zu reden. Parade zum Gründertag. Wenn interessierte das schon? Aus den Augenwinkeln erkannte ich Elena und Stefan die etwas abseits standen und sich mit Bonnie unterhielten. Kapitel 8: Kapitel 8 – „Warum bist du so nett zu mir?“ ------------------------------------------------------ Kapitel 8 – „Warum bist du so nett zu mir?“ Was war nur los? Warum benahmen sich alle auf einmal so seltsam? Selbst Elena und Bonnie schienen sich zu streiten, dabei waren die beiden doch Freundinnen. Damon benahm sich seltsam und überall liefen irgendwelche Polizisten mit Spritzen herum. Was war nur in dieser Stadt? Wurden sie alle verrückt? Ein Virus der sich langsam ausbereitete? Schnell lief ich zu den anderen herüber. Irgendetwas schien Elena ganz schön wütend gemacht zu haben, das ließen ihre Gesten zumindest vermuten. „Julie!“, fragend drehte ich mich um. „Was ist?“ Ben sah mich verwirrt an, „Was ist hier los?“ Ich schüttelte den Kopf und zuckte im selben Moment mit den Schultern. „Ich weiß nicht.“ Woher sollte ich auch wissen, was hier los war? „Wir sollten gehen.“, Ben ergriff mein Handgelenk. „Nein, Ben.“, dafür dass er etwas jünger war wie ich, hatte er eine ganze Menge an Kraft anzubieten, denn ich schaffte es nicht mich aus seinem Griff zu befreien. Ich deutete hinter mich. „Ich muss zu Elena, Bonnie und Stefan.“, erklärte ich ihm. Ben ließ seinen Blick hinter mich gleiten. „Ich sehe niemanden.“ Ruckartig wandte ich mich um. Wo waren sie hin? Was war nur los? „Komm.“ Ich schüttelte den Kopf. „Nein Ben, geh du nach Hause. Ich muss erst wissen ob es den anderen gut geht, dann komme ich auch. Versprochen.“ Ich nutzte einen Moment in dem Ben abgelenkt war, um mich mit einem kräftigen Ruck aus seinem Griff zu befreien. „Julie!“, rief er mir noch nach, doch ich lief einfach weiter. Ich suchte auf dem ganzen Platz nach einem der anderen, aber es war als hätten sie sich in Luft aufgelöst. Das gab es doch nicht! Frustriert rieb ich mir über die Arme, es war verdammt kalt. Wo waren sie alle nur? Noch einmal überflog ich den großen Platz der sich vor mir erstreckte. Einige der Menschen waren schon wieder gegangen, sodass man einen eigentlich guten Überblick hatte. Der Bürgermeister war auch plötzlich aufgebrochen und wurde von Polizisten weggebracht. Ich schüttelte den Kopf. Das war mehr als seltsam. Als ich dann jedoch noch immer niemanden entdecken konnte, entschloss ich mich nachhause zu gehen um nach Ben zu schauen. Nicht das ihm noch etwas passierte. Als ich leise die Tür aufgeschlossen hatte, kam mir Ben schon mit großen Schritten entgegen. „Geht’s dir gut?“, fragte ich und musterte meinen Bruder gründlich, obwohl er mir zunickte. „Und dir?“ „Etwas kalt, aber sonst okay.“ Ben der neben dem Sofa stand beugte sich über eben jenes und reichte mir eine Wolldecke. „Hier.“, fürsorglich breitete er sie aus und legte sie mir über die kalten Schultern. „Danke.“ Gemeinsam setzten wir uns auf das Sofa und starrten einige Minuten an die Wand. „Mit wem warst du eigentlich auf der Parade?“, ich zögerte ehe ich meinen Kopf vorsichtig an Bens Schulter anlehnte. Ich fror so erbärmlich. „Mit Jeremy.“ Ich hob meinen Kopf so das ich ihn ansehen konnte. „Jeremy Gilbert? Wusste gar nicht das du mit ihm befreundet bist.“ „Er ist ganz in Ordnung.“ Ben zuckte mit den Schultern. „Dann war da plötzlich dieses Mädchen, er schien sie wirklich zu mögen. – Anna hieß sie, glaub ich.“ „Echt?“, gähnte ich. „Es war seltsam sie hat sich plötzlich vor Schmerzen gekrümmt, ehe zwei Polizisten sie mitgenommen haben. Ob es ihr gut geht?“ Nun lag es an mir mit den Schultern zu zucken. „Bestimmt.“ Abermals gähnte ich. „Ist Mom da?“ Ben schüttelte den Kopf. „Was auch sonst.“ Ich schnaubte. Eine Zeitlang saßen wir beide noch zusammen auf dem Sofa und starrten in unterschiedliche Richtungen. Der Tag heute war aber auch reichlich seltsam gewesen und ich war mir nicht sicher ob ich wissen wollte was genau es war. Jedenfalls war diese Kleinstadt seltsam von den Menschen ganz zu schweigen. Wären wir mal besser nicht umgezogen. Bisher hatte e nämlich nicht wirklich etwas gebracht. „Lass uns schlafen gehen.“ Achtlos ließ ich die Decke auf das Sofa fallen. Etwas später im Bett starrte ich dann an die dunkle Zimmerdecke. Der Schlaf wollte mich einfach nicht überrollen. Was mit dieser Anna wohl passiert war? Ob es den anderen gut ging? Brauchten sie vielleicht Hilfe? Unwillkürlich glitt mein Blick zu den Bildern auf meiner Kommode, die im schwachen Mondlicht schwer zu erkennen waren. Ob es etwas mit mir zu tun hatte? Passierte das alles vielleicht wegen mir? Meine Mutter hätte eindeutig mit Ja geantwortet. Seufzend drehte ich mich zur Seite. Diese Kleinstadt war das Schlimmste was mir passieren konnte. Das ächzende Geräusch das vom Fenster her erklang ließ mich erschrocken hochfahren. „Zisch ab.“ Der Rabe blickte mich aus dunklen Augen an. Unheimlich, warum kamen diese Tiere eigentlich immer an mein Fenster? In meine Gegenwart? Als das Tier noch immer nicht verschwand zog ich mir die weiße Decke über den Kopf. Ich wollte das Vieh nicht sehen. Am nächsten Morgen wurde ich durch den penetranten Klingelton meines Telefons geweckt. Da war aber jemand auch hartnäckig und schien nicht gewillt aufzulegen. Seufzend fischte ich auf dem Nachttisch nach dem Handy und betätigte den grünen Hörer. „Ja?“, murmelte ich. „Julie?“, drang es fragend aus dem anderen Ende der Leitung. Ich seufzte. Wer sonst? „Ja?“ „Hier ist Elena. – Ich wollte dir sagen das es mir leid tut das wir uns gestern nicht gesehen haben, … aber es kam etwas Wichtiges dazwischen.“ „Schon okay. – Alles in Ordnung bei dir?“ Einen Moment war es still am anderen Ende. „Bei mir schon. Caroline,… sie hatte einen Autounfall.“ Prompt saß ich senkrecht in meinem Bett. „Ist sie..?“ „Nein! Nein, sie hat die acht durchgestanden. Die Ärzte meinten das sie durchkommen wird.“ Erleichtert stieß ich die unbemerkt angehaltene Luft aus. Gott sei Dank. „Gehst du sie nachher besuchen?“ „Ja ich und all die anderen. Kommst du mit?“ „Gern, ich bin dann nachher bei dir, okay?“ „Ja. Bis später.“ Seufzend legte ich auf und schlug sie Bettdecke beiseite. Einen kurzen Moment hatte ich tatsächlich gedacht das Caroline,… das sie vielleicht tot war. Ein beängstigendes Gefühl. „Julie?“ Ächzend erhob ich mich, all meine Knochen taten mir weh. „Ja?“, rief ich Ben dann fragend zu. „Du hast besuch! – Ich bin weg!“ Rasch zog ich mir den dünnen Morgenmantel über mein Top und meine Schlafhose, ehe ich flink die Treppe hinunter lief. Ich seufzte. Wo war er nur schon wieder hin? „Morgen.“ Perplex blieb ich am Treppenabsatz stehen. „Du? Was willst du?“ „Du bist verärgert.“, Damon stand lässig gegen die Wand gelehnt da und sah zu mir auf. „Richtig.“ Langsam kam ich die letzten Treppen runter. „Und du bist gestern einfach abgehauen.“ In seiner typischen Manier zog er eine Augenbraue nach oben. „Richtig, deswegen bin ich hier.“ „Eine Erklärung?“ Damon schüttelte den Kopf. Nein natürlich nicht, wie kam ich auch nur auf den Gedanken. „Sondern?“, fragte ich gelangweilt. „Eine Entschuldigung.“ „Wirklich? Und wie sieht die aus?“ Damon schüttelte den Kopf. „Tzzt, eine Überraschung.“ Verärgert zogen sich meine Augenbrauen zusammen. Ich hasste Überraschungen. „Wann?“ „Heute Abend.“ „Kann nicht.“ Damon links liegen lassend betrat ich die Küche. Wie gut das Ben immer so früh wach war, dann gab es am Morgen mindestens schon einmal fertigen Kaffee. Genau das was ich jetzt brauchte. Mit Milch und Zucker. „Du kannst. Immerhin besuchst du Caroline am Nachmittag.“ Überrascht wandte ich mich Damon zu der nun in der Küchentür stand, die Hände locker in den Hosentaschen vergraben. „Woher weißt du davon?“ Wieso musste dieser Kerl immer alles wissen und merken? „Die liebe Elena hat mit dir Telefoniert, euer Gespräch habe ich zufällig mitgehört.“ Natürlich, zufällig. „Also gut. Eine Chance gebe ich dir noch Damon Salvatore.“ „Wie gnädig.“ Gegen meinen Willen musste ich lächeln. Ich schaffte es einfach nicht ihm böse zu sein und es war mir unbegreifbar warum mich alle vor Damon gewarnt haben. Okay, er war seltsam in gewisser Weise, aber das hieß nicht das er gefährlich war. Vielleicht lag es auch daran das Damon und ich uns ähnlicher waren als ich zugeben würde. Immerhin schien er keine Freunde zu haben, die hatte ich auch nicht auf der alten Schule. Wir kämpften beide für uns alleine. Vielleicht war es auch deswegen weswegen ich ihn mochte. Es war etwas das mich anzog, das mich magisch anzog und dessen konnte ich mich nicht entziehen. Kurz schielte ich zu Damon herüber. Vielleicht irgendwann, wenn wir uns besser kannten, vielleicht würde ich ihm soweit vertrauen das ich ihm alles erzählte und vielleicht würde er mir etwas über sich erzählen. „Ich hole dich im Krankenhaus ab.“ Ich nickte, „Okay.“ Diskutieren brachte mit Damon sowieso nichts. Da war es eher möglich das eine Wand mir antworten würde, bevor Damon in irgendeiner Sache nachgab. „Hallo“, begrüßte ich die anderen als Elena und ich im Eingangsbereich des Krankenhauses ankamen. Ich hasste Krankenhäuser. Es war so steril und roch nach den verschiedensten Krankheiten, einfach widerlich. „Wie geht es ihr?“ Bonnie zuckte mit den Schultern. „Sieh selbst.“ Ich war wohl auf alles gefasst, aber das was ich sah ließ mich wohl leicht verwirrt aussehen. Elena meinte noch am Telefon das Caroline beinahe gestorben wäre und nun saß sie da und sah vom Fernseher zu uns herüber und lächelte. Wenn jemand dem Tot knapp von der Schüppe gesprungen ist, sah das für mich etwas anders aus. „Hey Leute.“, Caroline richtete sich in dem Bett in eine sitzende Position auf. „Wie fühlst du dich?“ Bonnie ergriff mitfühlend die Hand der Blonden, während ich eher etwas abseits stand. Immerhin kannte ich Caroline noch nicht so gut, wie Elena die neben dem Bett auf dem Hocker saß. „Besser.“, antwortete Caroline nachdenklich. „Die Ärzte meinen es wäre ein wunder das es mir schon wieder fiel besser ging.“ Ich sah wie Elena, Bonnie einen wissenden Blick zuwarf. Hatten sie damit etwas zu tun? Nein, ich schüttelte meinen Kopf. Das war absurd, warum sollten die beiden etwas mit Carolines Verfassung zu tun haben? „Hey Julie.“ Ich lächelte ihr kurz zu „Hey.“ Was sollte ich ihr auch schon sagen? Die Arme vor der Brust verschränkt lehnte ich gegen die weiße Krankenhauswand. Wenn es etwas gab das ich am meisten hasste, dann waren es Krankenhäuser, viel zu oft schon war ich in ihnen gewesen. Und schon viel zu oft ist ein geliebter Mensch darin gestorben. Nicht auszudenken was passiert wäre, wenn Caroline es nicht geschafft hätte. Die frische Luft tief einatmend trat ich Stunden später aus dem Krankenhaus. Zweifelnd sah ich in den Himmel. Es wurde schon wieder dunkel. Generell schien die Sonne nicht so stark, egal an welchem Tag. „Können wir?“ Erschrocken wandte ich den Kopf, ehe sich meine Augenbrauen verärgert zusammen zogen. Schade, irgendwie hatte ich eigentlich gehofft Damon würde die Verabredung vergessen. Ich seufzte, was ihn wie immer eine Augenbraue heben ließ. „Du bist noch immer verärgert.“ Ich winkte ab. „Lassen wir es hinter uns bringen. Ich möchte nach Hause.“ Damons Augen verengten sich für einen Moment, anscheinend schien ihm meine Antwort nicht zu gefallen. Pech gehabt. Nachdem Damon die Auffahrt zu seinem Haus hinauf gefahren war, ließ ich lustlos den Sicherheitsgurt in die Halterung zurück schnellen. „Und nun?“, blickte ich ihm fragend an. „Wirst du sehen.“ „Damon? Was machen wir?“ Verwirrt folgte ich ihm in das Haus. „Schon vergessen? Du bekommst eine Führung durch das Haus.“ „Oh.“ Ich überlegte, wann hatte ich ihn denn um eine Führung gebeten? Ich konnte mich nicht…. Doch damals bei Elena. Wir hatten zusammen gegessen und dann einen Film geschaut. Das hatte er sich gemerkt? „Abend.“ Stefan erhob sich von dem Sofa auf dem er bis eben noch gesessen hatte. „Hi.“, zur Begrüßung hob ich kurz meine Hand. „Was machst du denn hier?“, Damon blickte mit missgestimmtem Gesichtsausdruck zu seinem Bruder herüber. „Ich wohne hier. – Außerdem muss einer darauf achten das ihr nichts blödes anstellt.“, wobei Stefan seinen Bruder eigenartig betrachtete. Ich seufzte Anscheinend hatte ich wieder einmal etwas nicht mitbekommen. „Ich kann auch…“ „Nein.“, unterbrach mich Damon ehe er wieder zu Stefan sah. „Wir kommen alleine zurecht. Verschwinde.“ Stefan blickte prüfend zu Damon, nickte und verschwand. Seltsam. „Damon? Kann ich etwas zu trinken bekommen?“, fragte ich um die einkehrende Stille zu durchbrechen. „Komm.“, nickte er und führte mich in die geräumige Küche. Alles in allem fand ich das Haus super, wenn man von den alten Möbeln und den Antiquitäten absah, die es reichlich gab. Damon reichte mir ein Glas Wasser das ich dankend annahm. Über den Rand des Glases hinweg beobachtete ich ihn. Warum er sich solche Mühe gab sich bei mir zu entschuldigen? Das passte nicht in das Bild das mir die anderen von ihm einflößen wollten. Ob er sich mir gegenüber verstellte? Etwas verheimlichte? Oder war es eher das die anderen ihn nicht gut genug kannten. „Damon?“ Ich wartete bis seine eisblauen Augen auf mir ruhten und ich somit seine ungeteilte Aufmerksamkeit hatte. „Warum bist du so nett zu mir?“ Davon abgesehen das nie irgendjemand in letzter Zeit nett zu mir gewesen war, verwirrte es mich. „Ich meine selbst obwohl ich dich angemeckert habe, möchtest du dich bei mir entschuldigen?“ Vorsichtig stellte ich das Glas auf der Küchentheke ab, ohne dabei den Blick abzuwenden von Damon. Es schien als würde er angestrengt nachdenken. „Ich zeige dir das Haus.“ Ich schnaubte. „Bekomme ich auf meine Frage keine Antwort?“ Wieso wich er mir aus? Unwillkürlich hielt ich die Luft an als Damon nah an mich heran trat, sodass er seinen Blick senken musste um mir in die Augen zu sehen. „Ein anderes mal.“ „Wieso?“, fragend legte ich den Kopf schief. Damon glitt mit seinen Augen an meinem Hals entlang nach unten, ehe er wieder in meine Augen sah. „Es ist kompliziert und eine lange Geschichte.“ Er wandte sich ab. Ich nickte. „Damon?“ „Hmh?“ Langsam trat ich hinter ihn und legte meine Hand auf seine Schulter. „Wenn du mir irgendwann vertraust und mir alles erzählen kannst, dann verspreche ich dir das ich dir auch etwas erzähle. Über mich, etwas das ich den anderen nie sagen werde können, weil …. Weil sie nicht so sind wie du.“ Mit überraschte Gesicht wandte sich Damon mir zu. „Du weißt nicht auf was du dich einlässt.“, murmelte er und schien in Gedanken. „Du auch nicht.“, erwiderte ich ruhig. Ich wehrte mich nicht, als er mich an sich zog und seine Lippen mit den meinen verschloss. Obwohl ich im ersten Moment nur da stand, begann ich nach einigen Sekunden meine Hände um seinen Nacken zu legen. Noch nie hatte mich jemand so geküsst wie Damon es tat. Und was war an einem Kuss schon verwerflich? Es machte mich schwerelos und ließ mich einen Moment einfach nur ich sein. Ohne immer nachzudenken und zu grübeln. Ohne sich immer Gedanken zu machen, was wäre wenn… Es war einfach schön. Damon wanderte an meinem Hals hinunter und verharrte dort. Ich konnte seinen Atem auf meiner Haut am Hals spüren, seine Lippen die sachte über der Pulsader schwebten. „Damon?“, flüsterte ich, als er sich noch immer nicht bewegte. „Du weißt nicht auf was du dich einlässt, Julie.“, seine dunkle Stimme verschaffte mir eine Gänsehaut. Kapitel 9: Kapitel 9 – „Tut mir Leid ich bin aber auch tollpatschig.“ --------------------------------------------------------------------- @ Lionness:Huhu, es freut mich das du diese FF entdeckt hast und das sie dir soweit gefällt auch wenn sie nicht deinem Lieblings Pairing entspricht. =) Oje oje ich verlange gar nicht zu jedem Kapitel ein Kommi, fühle dich einfach frei zu kommentieren wann du magst. =) Oh man bei zuviel Lob werde ich ganz rot =), aber es freut mich das dir meine Schreibweise gefällt. Ich gebe mir mit Julies Charakter wirklich Mühe und es ist schön zu hören das "sie" gut ankommt. Sollten meine Charaktere jemals zu OoC werden bitte ich dich mich anzuschreien, nichts ist mir verhasster als unnatürliche Charaktere XD. Vieleb vielen Dank. =) Lg Stella _________________________________________________________________________________ Kapitel 9 – „Tut mir Leid ich bin aber auch tollpatschig.“ Ruhig standen wir in der Küche. Ich konnte Damons Atem an meinem Hals spüren, was mir unwillkürlich die Nackenhaare hochstehen ließ. Damon atmete schwer, als würde er sich konzentrieren müssen, oder als hätte er schmerzen. „Damon?“, fragte ich deshalb zaghaft. „Ist alles in Ordnung?“ Sachte trat ich einen Schritt zurück und blickte in die bekannten Eisblauen Augen meines Gegenübers. Für einen kurzen Moment schien er etwas weggetreten. „Alles bestens.“ Ich nickte. „Wenn du etwas hast, dann sag mir Bescheid.“ Damon zog eine seiner Augenbrauen nach oben, so wie er es immer tat. --------------------------------------------------------------------------------- Sie wusste gar nicht auf was sie sich da einließ, wie gefährlich er war. Was er war. Seine Eisblauen Augen bemerkten jede Regung ihres Gesichts. Er mochte es sie zu verwirren, mochte es das sie naiv und unwissend war. Er mochte es Zeit mit ihr zu verbringen, er mochte sie, auch wenn er das nie zugeben würde. Sie war anders. Anders als alle Mädchen ihren Altes, da brauchte er nur an Caroline denken. Er wusste nicht was es war das ihn anzog, vielleicht ihre Andersartigkeit, vielleicht auch ihre Augen in denen sich immer wieder so viele Emotionen wiederspiegelten. Vielleicht war es auch deswegen, weil sie mehr als einmal zu ihm gestanden hatte, immer dann wenn die anderen gegen ihn waren. Allerdings zweifelte er ob das auch so bleiben würde, wenn sie wusste was er war. Wer er war und was er tat. Aber dennoch Julie Johnson war anders. Er mochte es, wenn sich Elena und Stefan ärgerten wenn sie Zeit mit ihm verbrachte, wenn sie Julie versuchte von ihm fern zu halten. Damons Blick glitt zu dem Armkettchen an ihrem Handgelenk. Wie schade das sich darin Eisenkraut befand, sodass er sie nicht manipulieren konnte, wie gerne würde er nochmal ihr süßes Blut kosten, das einfach nur nach mehr verlangte. Er spielte mit ihr, ohne das sie es bemerkte. Er spielte mit ihr, dessen war er sich eigentlich fast sicher. Das andere Gefühl das immer wieder versuchte in ihm hochzukommen unterdrückte er gekonnt. Dazu musste er einfach nur den Schalter umlegen. Sich zu verlieben war unnötig und schmerzend. „Was machen wir jetzt?“ Er mochte ihren fragenden Blick, genauso wie er ihren verwirrten und verunsicherten mochte. Als er sich die Bilder auf ihrer Kommode angesehen hatte, konnte er alles und noch mehr in ihren Augen erkennen. Er würde noch herausbekommen was es war, das sie so anders machte. „Ich könnte dir noch den Rest des Hauses zeigen.“, schlug er vor und zog wie immer eine Augenbraue nach oben. Eine Angewohnheit die er nicht mehr ablegen konnte. „Gern.“ --------------------------------------------------------------------------------- Ich war überwältigt. Das Haus war einfach nur riesig. Damon führte mich aus der Küche durch den Salon in die Bibliothek. Dagegen war ihr kleines Regal mit den Büchern daheim nichts. Natürlich wie auch im Rest des Hauses war alles in dunklem braunem Holz gehalten. Er zeigte mir das Gäste-Wc, ehe er mich an der Hand die Treppen hinauf führte. Dort befanden sich Stefans Zimmer, das wir jedoch nicht betraten, außerdem zeigte er mir die beiden Gästezimmer und als letztes sein eigenes. Auch in Damons Zimmer war alles dunkel gehalten. Große Fenster sorgten jedoch für Licht, welches man jedoch mit dicken Vorhängen aussperren konnte. „Hübsch ist es hier.“, obwohl es alt wirkte passte es irgendwie zu den beiden. Seltsam aber es passte. Die eingehende Stille verunsicherte mich etwas. Ich wusste nicht was ich sagen sollte, wobei ich eigentlich nie jemand war dem die Worte fehlten. Stattdessen sah ich mich noch einmal um und blickte dann zu Damon. „Was jetzt?“ Es war mir unangenehm, noch nie hatte ich das Zimmer eines anderen Jungen betreten außer das meines Bruders. „Wir könnten..“, Damon brach ab, als sich ein Magen lautstark meldete, sodass ich verlegen die Dielen beobachtete und merkte wie ich rot wurde. Peinlich! „Ich könnte dir etwas zu essen machen.“, in seiner typischen Manier zog er fragend eine Augenbraue nach oben. „Du kannst kochen?“ „Tzzt, ja. – Komm.“ Damons Eisblaue Augen ließen jeden Widerspruch im Keim ersticken. „Danke.“, sagte ich deshalb nur als wir die Treppen hinunter gingen. „Ich fühle mich als habe ich ewig nichts mehr gegessen.“, gab ich dann leise zu. „Dann wollen wir dem mal Abhilfe schaffen.“ Ich beobachtete ihn, wie er das Wasser für die Nudeln aufsetzte und das Gemüse schnitt. „Kann ich helfen?“ Ich sprang von meinem Stuhl an der Theke und eilte zu ihm. Bestimmend nahm ich ihm das Messer ab, wobei ich seinen seltsamen Blick einfach ignorierte. Kurz darauf wandte er sich ab um die Nudeln in das kochende Wasser zu geben und eine Pfanne auf den Herd zu stellen, wo er die bereits geschnittenen Tomaten hinein tat. Lächelnd hatte ich den Kopf gewandt um ihn dabei betrachten zu können. Das Geschirrtuch auf seiner Schulter wirkte irgendwie fehl am Platz. „Autsch!“ Sachte drückte ich mit dem Damen auf meinem Zeigefinger herum, wo aus einem kleinen Schnitt etwas Blut quoll. „Tut mir Leid ich bin aber auch tollpatschig.“, meinte ich noch immer auf die Wunde konzentriert. Erst als ich plötzlich seinen Körper dicht an meinem fühlte, schreckte ich auf. Damons Hand ergriff meinen Finger und führte ihn über meine Schulter zu seinem Mund. „Zeig her!“, war alles was er sagte, ehe ich seine Lippen an der Wunde spürte, die sachte daran saugten. Verlegen blickte ich auf das Schneidebrett vor mir. --------------------------------------------------------------------------------- Er roch es. Er roch es in dem Moment, bevor sie überhaupt reagiert hatte, bevor sie es bemerkt hatte. Er war froh das sie sich auf den kleinen Schnitt konzentrierte und ihn nicht ansah. Ansonsten hätte sie gesehen wie sich seine Augen schwarz färbten und seine Adern unter den Augen hervor traten. Es war riskant, aber es war einfach zu verlockend um zu widerstehen. Er spürte das sie kurz zusammen zuckte, als er plötzlich hinter ihr stand. Sein Blick war auf das Blut gerichtet. Er nahm sachte aber bestimmend ihren Finger und führte ihn zu seinem Mund, ehe etwas der kostbaren Flüssigkeit danebengehen konnte. Leicht saugte er daran, beobachtete sie dabei wie sie ihren Kopf senkte. Es war nicht viel Blut das aus der Wunde trat, aber dennoch so köstlich wie er es in Erinnerung hatte. Als sie sich zu ihm herum drehte, waren die Adern verschwunden und das schwarz in seinen Augen war dem Blauen gewichen. „Entschuldige.“, murmelte sie. Einen kurzen Moment musterte sie, wie sie dastand so klein und verletzlich wirkend. „Es ist doch nichts passiert.“, munterte er sie auf und trat wieder an den Herd. --------------------------------------------------------------------------------- Etwas später saßen wir beide in dem großen Eingangsbereich und aßen unsere Nudeln, während das Kaminfeuer vor sich her knisterte. „Es schmeckt wirklich gut. – Danke.“ Damon nickte mir zu. Meine Augen wanderten zu dem Kamin, als das Holz laut knackte und lächelte. „Und was machen wir nun?“, ich stellte den Teller vorsichtig auf meinen Beinen ab. Damon der sich etwas von dem Whiskey eingeschüttet hatte blickte mich an, so eindringlich das sich meine Haare auf den Armen prompt aufstellten. Was er wohl gerade dachte? „Wir könnten ins Grill fahren, damit alle sehen das wir noch existieren.“, der Sarkasmus war nicht zu überhören. „Du meinst damit Stefan sieht das wir noch leben.“ --------------------------------------------------------------------------------- Wohl eher das er sieht das du noch lebst, dachte er sich im Stillen nickte jedoch nur und lächelte kurz. Er nahm ihr ihren Teller ab und brachte ihn mit seinen in die Küche. --------------------------------------------------------------------------------- Der kleine Pub war ganz schön voll, als wir eintrafen. Immerhin war es Freitagabend und außer dem Lokal gab es eigentlich soweit ich wusste kein weiteres. Eine Band spielte auf der kleinen Tribüne und sorgte für gute Stimmung. Damons Arm, der um meine Hüfte lag schob mich weiter in den Laden hinein. „Da hinten sind Elena und Stefan.“, ich deutete auf eines der Tisch weiter hinten im Pub. „Geh schon mal vor, ich hole uns etwas zu trinken.“ Die Hand um meine Hüfte verschwand, etwas das mich leicht enttäuschte wie ich zugeben musste. Seufzend drängte ich mich an den anderen umher stehenden Menschen vorbei, bis ich stolpernd bei Elena und Stefan angekommen war. Beide musterten mich prompt besorgt. „Alles okay?“, Elenas dunkle Augen blickte mich eindringlich an. „Ja alles gut. Dürfen wir uns zu euch setzen?“ „Wir?“, Stefan sah sich suchend um. Ich nickte, „Damon und ich.“ „Oh. – Klar.“, Elena schien nicht ganz so begeistert, fragen würde ich jedoch auch nicht. „Was habt ihr so gemacht?“, versuchte Stefan ungezwungen ein Gespräch zu beginnen, das allerdings darin scheiterte das er viel zu angespannt klang. Unwillig runzelte ich die Stirn. Was hatte er nur gegen seinen Bruder? „Wir haben zusammen gegessen und etwas geredet.“ Mir entging nicht das sie beide bei dem Wort „gegessen“ sich anspannten. „Was denn?“, Elena musterte mich erneut. „Nudeln … mit Soße. – Sicher das es euch gut geht?“, fragte ich zweifelnd. „Sicher. Wieso?“ Ich zog wie Damon sooft meine Augenbraue nach oben. „Weil ihr mich die ganze Zeit anseht, als würde Damon mich fressen wollen!“ In dem Moment wurden zwei Gläser auf dem Tisch abgestellt. „Das will ich auch.“, Damon formte mit seiner Hand die Kralle eines Tigers. Ich lachte. „Blödmann.“, murmelte ich und schnappte mir das Cola-Glas, während Damon sich einen, was auch sonst, Whiskey bestellt hatte. „Und was habt ihr so gemacht?“ Elena winkte ab, etwas zu hastig. „Nichts Besonderes.“ Alles in allem war der Abend nett. Auch wenn es sich meistens darauf beschränkte das Elena und Stefan still dasaßen und mich und Damon mit Argusaugen zu beobachteten schienen. Etwas das mich störte und ich beschloss das nächste mal lieber woanders zu sitzen. Damon wollte mich noch nach Hause bringen, doch winkte energisch ab. Das brauchte er nicht, wobei ich unauffällig auf Stefan deutete, der sich bei Damons Aussage schon wieder angespannt hatte. Der Weg war nicht weit, außerdem tat mir die frische Luft ganz gut. Zuhause erwartete mich schon die nächste Überraschung. Meine Mutter war daheim und meckerte prompt als ich die Tür hinter mir geschlossen hatte. Ich seufzte. Ja so kannte ich meine Mutter. Von oben hörte man Bens Musik dröhnen, der wohl damit versuchte den Lautpegel meiner Mutter zu übertönten. Es wäre ja auch zu schön gewesen, wenn sie so zahm wie gestern geblieben wäre. „Wo warst du!?“, die Hände hatte sie wütend in die Hüften gestemmt. „Bei Elena.“, log ich, alles andere würde nur für noch mehr Ärger sorgen. Meine Mutter schnaufte. „Halte dich von ihnen fern.“ Mein Stirn runzelte sich, jedoch nicht weil mir die neue Kette um ihren Hals aufgefallen war, sondern wegen ihrer Aussage. Meine Kehle schnürte sich zu, während ich unwillkürlich nach dem kleinen Tisch neben der Tür tastete um mich daran festzuhalten. „Was meinst du damit? Warum soll ich das tun?“ Die dunklen Augen meiner Mutter versprühten Gift. „Ich will nicht, das wegen dir noch jemand ums Leben kommt. – Ich habe von dem Tod deines Geschichtslehrers, Mr. Tanner, erfahren. Zufall?“ „Mom.“, meine Stimme zitterte arg. Die ersten Tränen liefen an der Wange hinab. „Wie kannst du so etwas nur sagen?“ Mit einem Mal fühlten sich meine Beine an wie Pudding. „Es stimmt und das weißt du! Geh auf dein Zimmer!“ Nichts lieber als das. So schnell es mir möglich war rannte ich die Treppen hinauf, die Zimmertür flog krachend ins Schloss. Mittlerweile war meine Sicht durch die Tränen verschleiert. Egal wie oft und energisch ich sie mit dem Ärmel wegwischte, es kamen immer wieder neue. Schluchzend ließ ich mich an der Tür hinab gleiten. Meine Beine hielten mich nicht einen Moment länger. Das nächste mal als ich die Augen aufschlug, war es schon hell draußen. Mein Körper schmerzte und war verspannt, was eindeutig davon kam das ich gestern auf dem Boden an der Tür eingeschlafen war, nachdem ich irgendwann aufgehört hatte zu weinen weil ich das Gefühl hatte sonst austrocknen zu müssen. Gähnend streckte ich mich, zog mir die Schuhe und die Jacke aus, die ich ebenfalls noch immer trug. Erst dann erhob ich mich, meine Beine kribbelten schmerzhaft. Eine heiße Dusche war genau das was ich jetzt gebrauchte. --------------------------------------------------------------------------------- Währenddessen war im Haus der Salvatores so einiges los. Die Nachricht das Katherine wieder aufgetaucht war hatte sich schnell verbreitet. Ebenso war auch die Stimmung als Elena bei Stefan vorbei schaute. Damon selbst saß am Kaminfeuer und starrte seit Stunden in das flackernde Feuer. Den beiden war sofort aufgefallen das Damon unnatürlich still war, aber fragen würde sich ebenso wenig lohnen wie ihn heftig zu schütteln. Das Problem bei Damon war einfach, das man sich nie sicher sein konnte was er gerade dachte oder welchen Plan er gerade verfolgte. Elena hätte ihn gerne nach Julie gefragt. Warum er sich immer wieder in ihre Nähe begab. „Damon alles okay?“, sie konnte einfach nicht anders. „Klar.“, das Glas in seiner Hand leerte er mit einem Zug. „Wenn du reden willst, wir sind oben.“ Damon stand plötzlich vor Elena, blickte von oben auf sie herab. „Danke ich möchte nicht reden Elena.“ Er wirkte durcheinander. Etwas das nicht oft vorkam bei Damon. „Okay.“ Sie nickte und ließ sich von Stefan nach oben führen. Damon blickte auf das leere Glas in seinen Händen. So sehr er sich auch bemühte den Schalte umzulegen, es wollte einfach nicht so richtig funktionieren. Katherine war wieder da. Es hatte ihn überrascht wie sehr ihn diese Tatsache getroffen hatte. Ebenso wie die Tatsache das er sich nur halb so schlimm fühlte wie er sich gefühlt hatte, als er sie nicht in der Gruft finden konnte. Dieses Biest! Sie war es nicht wert, dass er auch nur einen weiteren Gedanken an sie verschenkte. Stattdessen drang sich ein anderes Bild dazwischen. Julie. Es war als könnte er ihr Blut noch immer auf seiner Zunge schmecken. Unschuldig und frisch. Eines des besten das er je zwischen den Zähnen gehabt hatte. Damon stellte sein Glas auf dem Tisch neben dem Sofa ab, ehe er sich die schwarze ledernde Jacke anzog und das Haus verließ. Er musste nachdenken und dann irgendwie den Kopf frei bekommen. Und das ging am besten wenn er jagte! --------------------------------------------------------------------------------- tbc Kapitel 10: Zehntes Kapitel – „Verrate es Elena und Stefan nicht.“ ------------------------------------------------------------------ Zehntes Kapitel – „Verrate es Elena und Stefan nicht.“ Die Dusche tat wirklich gut, das warme Wasser lockerte meine schmerzenden Muskeln. Bens Musik war nicht zuhören, also war er wohl nicht da. Allerdings konnte ich unten in der Küche das klappern von Geschirr hören. Ich zog mir schnell eine Jeans und den grünen Pullover über, nachdem ich mich gestylt hatte. Die Schminke vertuschte meine dicken Augen leider nicht halb so gut wie ich mir das gewünscht hätte. Ich zögerte ehe ich hinunter in die Küche ging. Meine Mom saß am Tisch und sah mich durchdringend an als ich im Türrahmen erschien. Schweigend goss ich mir den lauwarmen Kaffee in die Tasse. Sicherlich wartete sie darauf das ich etwas zu ihr sagte mit ihr diskutierte oder nachgab, doch dazu war ich gerade überhaupt nicht in der Stimmung. Ich trank den Kaffee in großen Schlucken leer. „Bin weg.“, murmelte ich und war schon an der Haustür angekommen, als meine Mutter im Wohnzimmer erschien. „Wohin?!“ „Weg.“ „Nein Julie!“ Ich achtete nicht weiter auf sie. Wieso auch? Ich hatte keine Lust mich mit ihr zu streiten. Ich lief planlos durch die Gegend. Ich hatte kein wirkliches Ziel gehabt, als ich das Haus verlassen hatte, aber alle war besser gewesen als die Anwesenheit meiner Mutter im Moment zu ertragen. Schließlich blieben meine Füße stehen. Warum ich nun ausgerechnet vor Damons Haus stand, war mir nicht wirklich begreiflich. Vielleicht brauchte ich einfach etwas Ablenkung. Etwas Gesellschaft. Angenehme Gesellschaft. Ich haderte einen kleinen Moment. Konnte ich ihn einfach so besuchen? An einem Samstag? Vielleicht hatte er ja Besuch oder war anderweitig beschäftigt? Auch nach dem zweiten klingeln tat sich nichts. Vielleicht waren sie weg? Als ich mich schon zum gehen wenden wollte, wurde die Tür doch geöffnet. „Julie?“ Stefan schien überrascht zu sein. „Hi.“, plötzlich kam ich mir richtig blöd vor. Wieso konnte ich mir nicht erklären. „I-ich ähm... Ist Damon da?“ Stefan schüttelte den Kopf. „Er ..hatte was zu erledigen.“ „Oh. - Na dann. Bye.“ „Du ähm.. du kannst auf ihn warten wenn du willst. Elena ist auch da.“ So wirklich schien er von seinem eigenen Vorschlag nicht begeistert zu sein. „Oh ähm nein, ich komme einfach später noch einmal wieder.“ „Okay.“ Mit einem nicken wandte ich mich schließlich ab. Stefan schien seltsam erleichtert als ich seinen Vorschlag abgelehnt habe. Warum sollte er mich aber etwas vorschlagen was er gar nicht wollte? Seltsam. Das klingeln meines Handys schreckte mich aus meinen Gedanken. „Ja?“ „Julie?“ „Ben?“ Warum rief Ben mich an? „Kannst du mich abholen?“ „Wieso? Wo bist du denn?“ „Auf dem Friedhof.“, kam es nach einer kleinen Pause von Ben. „Was machst du da?“ „I-ich weiß nicht.“ Ich seufzte. „Okay Ben, bleib da. Ich komme vorbei.“ Auch wenn er nervig war, so war Ben immer noch mein Bruder. Irgendjemand musste sich schließlich um ihn kümmern. ________________________________________________________________________________________________________________________ Stefan kehrte in das große Wohnzimmer zurück nachdem Julie gegangen war. „Ich fühle mich schrecklich sie anzulügen und abzuwimmeln.“, gestand Elena, die auf dem Sofa saß und nachdenklich in die Kaminflammen sah. „Es ist besser so.“ Stefan setzte sich neben sie. Nachdem Katherine wieder da war, herrschte eine angespannte Stimmung bei allen beteiligten. „Ja ich weiß. - Was machen wir jetzt wegen Katherine?“ Nicht auszumalen welche Verwirrung sie stiften wird, alleine schon weil sie so aussah wie Elena. „Wir werden herausfinden warum sie hier ist und sie so schnell wie möglich loswerden.“ Elena nickte. Wenn das mal so einfach werden würde. „Meinst du Damon wird das verkraften?“ Katherine hatte einen schlechten Einfluss auf ihn. Auf alle. „Wir werden sehen.“ Damon war einfach nicht zu durchschauen. ________________________________________________________________________________________________________________________ Ich fand Ben auf einer der steinernen Bänke. Er wirkte verschreckt und durcheinander. Einige Schritte vor ihm blieb ich stehen. „Ben?“ Dieser hob erschrocken seinen Kopf. „Julie!“ Er wirkte erleichtert. „Was ist passiert? Hast du was genommen Ben?“ Ben schüttelte den Kopf. Seine Augen huschten ängstlich hin und her. Was war passiert? Langsam setzte ich mich neben ihn, legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Lass uns nachhause gehen Ben.“ „Wir sind nicht sicher. Nirgendwo.“ Mein Gesicht verzog sich sorgevoll. „Ben? Was redest du da? Lass uns erst mal nachhause gehen.“ Ben ließ sich von mir auf die Beine ziehen, wobei mir nicht entging wie sehr er am Zittern war. „Ist Mom zuhause?“ Ich warf einen raschen Blick auf meine Uhr und schüttelte den Kopf. „Nein, sie müsste eigentlich schon auf der Arbeit sein.“ Ben nickte. Ich konnte gut verstehen, dass er ihr jetzt gerade nicht über den Weg laufen wollte. Nicht einmal im vernünftigen Zustand. „Ich mache uns einen Tee. Ich bin gleich wieder da.“, erklärte ich ihm eingehend, nachdem ich Ben auf das Sofa verfrachtet und mit der Decke zugedeckt hatte. Er zitterte noch immer. Was wohl passiert war? Vorsichtig balancierte ich etwas später die beiden Teetassen zum Sofatisch. „Hier. - Und jetzt erzähl mal was passiert ist.“ Ben umklammerte seine Tasse so, als würde sein Leben davon abhängen. „Ihr Gesicht.“, flüsterte er. Verwirrt zogen sich meine Augenbrauen zusammen. „Wessen Gesicht? Was war damit?“ Ben starrte vor sich ins Leere. „Ben! - Du machst mir Angst!“ Ich sah auf als es an der Tür klingelte. Wer konnte das sein? Meine Mutter hatte einen Schlüssel, alles andere war im Moment nicht wichtig. Allerdings klingelte es auch ein zweites und drittes mal. Seufzend gab ich schließlich nach und ging zur Tür. „Du.“, gab ich von mir und verschränkte die Arme vor der Brust. „Tzzt. Ich.“ Damon schob sich an mir vorbei und ging ins Haus. „Damon! - Es ist gerade ganz ungünstig.“, protestierte ich. So charmant Damon auch sein konnte, ebenso konnte er einen den letzten Nerv rauben. Damon überging meinen letzten Protest einfach und trat dicht an mich heran. Seine blauen Augen fixierten meine so intensiv das ich einfach nicht wegsehen konnte. „Geht es dir gut?“ Verwirrt nickte ich. „Ja, wieso sollte es mir nicht gut gehen. - Du musst jetzt auch gehen.“ „Julie?“ Erschrocken wandte ich mich zu Ben. „Was ist?“ Rasch setzte ich mich neben Ben auf das Sofa. Ben schluckte. „Ihr Gesicht es war gruselig. I-ihre Augen waren schwarz,...ih-ihre Zähne...“ „Wer?“ Ich warf Damon einen bösen Blick zu. „Geh!“, zischte ich, doch natürlich tat Damon genau das Gegenteil und setzte sich vor Ben auf den Tisch. Dieser schüttelte den Kopf. „Geh in dein Zimmer Julie.“ „Was? Spinnst du! Ich blei-...“ „Ich rede mit Ben. Von Mann zu Mann.“, unterbrach Damon mich. Skeptisch sah ich zu Ben herüber. Eigentlich wollte ich ihn nicht alleine lassen. „Ist das okay für dich?“, fragte ich Ben und wartete bis er genickt hatte. Ich lief unruhig im Zimmer auf und ab. Was die beiden wohl miteinander beredeten? Was Damon ihm wohl sagte? Was Ben ihm erzählte? Es dauerte gerade mal einige Minuten, bis sich meine Zimmertür öffnete und Damon im Türrahmen stand. „Wo ist Ben?“ Damon hob in seiner typischen Manier die Augenbraue. „Tzzt. Er ist schlafen gegangen.“ „Was hatte er?“ „Nur zu viel getrunken. Ich habe ihm den Kopf gewaschen, sobald er wach ist wird er sicher wieder er selbst sein.“ Ich atmete erleichtert aus. „Danke. Ich habe mir schon sorgen gemacht.“ Kurz schloss ich die Augen, während meine Hände die Schläfen massierten. „Kopfschmerzen.“, jammerte ich schließlich und ließ mich rückwärts auf mein Bett fallen. „Wo ist dein Armband, Julie?“ Ich seufzte. Wie kam Damon denn nun darauf? Das war im Moment nicht wichtig. Nicht für mich. „Keine Ahnung. Bestimmt im Bad. Ich war heute Morgen duschen. - Verrate es Elena und Stefan nicht.“ Damon lächelte schief. „Werde ich nicht.“ Ich ahnte ja nicht das wieso Damon mir das versprach, das er sich selbst seinen Vorteil daraus ziehen konnte. „Gut.“ ________________________________________________________________________________________________________________________ Sie war so naiv. Wie sie da lag, nichts ahnend was er hätte tun können, wenn er es gewollt hätte. Nichts ahnend was sein Bruder gesehen hatte, wen er gesehen hatte. Katherine, für Ben jedoch war es Elena gewesen, die einen seiner Freunde gebissen hatte. Sie wusste nicht einmal was er ihr ohne das Armband antun konnte. Damon legte sich mit beneidenswerten Eleganz neben Julie auf das Bett, so dass er auf der Seite lag,den Kopf auf den Arm gestützt. Der Duft ihres Blutes berauschte ihn. Ihm würde da so einiges einfallen was er mit ihr machen könnte. Alles war gut was ihn etwas von Katherine ablenkte. Was ihn von all dem anderen ablenkte. Julie war da die perfekte Möglichkeit. Sie alleine reichte aus um ihn auf andere Gedanken zu bringen. Würde sich zu verlieben nicht nutzlos und schmerzhaft sein, wäre Julie wohl ein Mädchen mit dem das durchaus möglich erschien. ________________________________________________________________________________________________________________________ Mit großen Augen verfolgte ich Damons Bewegungen, als er sich über mich beugte. „Damon?“ Ich mochte Damon. Ich mochte ihn wirklich, wahrscheinlich mochte ich ihn sogar etwas mehr als er mich mochte. Aber ich war kein Mädchen das einfach zu haben war. Die Vorstellung Damon könnte mit mir spielen war schrecklich. „Damon nicht!“ Ich sah ihn aus großen Unschuldigen Augen an. „Bitte.“, flüsterte ich, da Damon mir sehr nahe war. Zu nah! Seine eisblauen Augen schimmerten im Licht noch eindrucksvoller. „Julie.“ Seine Stimme war leise, verlor jedoch nichts von seiner intinsivität. Seine Augen waren einfach dazu gemacht um darin zu versinken und sich treiben zu lassen. Er hatte einfach eine, fast magische, Anziehungskraft der man sich nicht entziehen konnte. „An einem Kuss ist nichts schlimmes dabei, oder?“, flüsterte ich, nicht ganz sicher wieso ich das nun sagte. Sein Geruch, seine Anwesenheit machten mich einfach nur schwach. „Ganz und gar nicht.“ Damons Lippen waren so weich und perfekt. Einfach alles an ihm war perfekt. So perfekt das man fast über all seine anderen Macken hinweg sehen konnte. Wer konnte einem solchen Mann schon widerstehen? Damon zog mich einfach an. Er war anders, ebenso wie ich anders war. Er schien ebenso wie ich viel durchgemacht zu haben. Vielleicht sollte ich ihm erzählen was mit mir war, mit jemanden außenstehenden darüber reden. Aber wir würde er wohl reagieren? War ich ihm überhaupt so wichtig, das er es ernst nehmen würde? Schätzen würde? Wenn Damon sich über mich lustig machen würde, wäre das zu viel. Das würde ich nicht verkraften. Damons Lippen die an meinem Hals entlang wanderten, verschafften mir eine Gänsehaut die sich über meinen ganzen Körper zog. „Damon.“, kicherte ich, als er mir sachte in den Hals biss. „Damon.“, meine Stimme klang beim zweiten mal etwas energischer. Damon kam soweit hoch, das ich ihm in die Augen sehen konnte. Seine Augen funkelten nachdenklich, ganz so als würde ihn etwas stark beschäftigen. Ich lächelte ihn vorsichtig und etwas unsicher an. Ich konnte ihn einfach nicht einschätzen. „Damon? Ist alles in Ordnung mit dir?“ „Sicher.“, nickte er und schien wieder ganz er selbst zu sein. Damon kam meinem Gesicht wieder näher, legte abermals seine perfekten Lippen auf meine. Genießerisch schloss ich die Augen. Damon um mich zu haben war Balsam für meine kaputte Seele. Kein Geheimnis, nichts was ihn so beschäftigte könnte mich von ihm abbringen, solange er keine Leichen im Keller hatte. Ich seufzte wohlig. „Julie.“, murmelte er, seine Stimme klang leise aber eindringlich. „Hmh?“ Damon vergrub sein Gesicht in meiner Hals beuge. Was hatte er denn? Hatte ich etwas falsch gemacht? „Du riechst zum Anbeißen.“ Ich runzelte unbeabsichtigt die Stirn, musste aber dennoch lachen. „Okay, das hat mir auch noch niemand gesagt.“ „Das ist nicht gut.“ Ich rutschte unsicher unter Damon hin und her. „Damon? Was ist nicht gut?“ Ich hörte ihn seufzen, spürte wie er den Kopf soweit hob das ich seinen warmen Atem auf meinem Hals spüren konnte. Ich konnte seine Hand spüren wie sie sachte eine meiner Haarsträhnen aus meinem Gesicht entfernte. Das nächste was ich bemerkte war Damons rasche Bewegung und dann war da das stechen in meinem Hals. Damons Hand die meinen Kopf zu Seite drückte und sachte festhielt. Mein Hals pochte schmerzhaft, weswegen meine Hände versuchten Damon von mir zu schieben. „Damon.“, flüsterte ich, nicht sicher ob meine Stimme halten würde. Er murmelte etwas das ich nicht verstand. „Damon!“ Ich spürte das sich mein Magen drehte, wie mir schlecht wurde. Schwarze Punkte tanzten vor meinen Augen, mein Atem ging schneller und unregelmäßig, ehe ich wohl ganz das Bewusstsein verlor. tbc... Kapitel 11: Elftes Kapitel – „Deins.“ ------------------------------------- Elftes Kapitel – „Deins.“ Als ich das nächste mal meine Augen aufschlug, blickte ich geradewegs in Damons grinsendes Gesicht. Was war los? „Na Schlafmütze.“, war alles was er sagte und mich weiterhin betrachtete. „Ich bin eingeschlafen?“ Damon nickte. Rasch erhob ich mich und richtete mein Haar. Wie peinlich! „Entschuldige.“ Damon winkte ab und erhob sich elegant von meinem Bett. „Zieh dich an Julie.“ „Wieso?“, verwirrt huschten meine Augen von links nach rechts. „Heute ist der Schuljahrmarkt. Stefan und Elena werden da sein. Ich wollte Hallo sagen.“, verkündete er, während ich seufzte. Bei Damon wirkte alles was er sagte irgendwie sarkastisch, dass ich nie sagen konnte wann er es wirklich war. Er wollte Stefan und Elena Hallo sagen? Das konnte er doch sicherlich auch zuhause, immerhin wohnte er mit seinem Bruder in einem Haus. „Okay. - Ich sehe nur eben nach Ben.“ „Vergesse dein Armband nicht.“ Auf halben Weg blieb ich stehen und wandte um. „Richtig. Danke. - Stefan und Elena wären sicherlich sauer wenn ich es nicht tragen würde.“ „Sicherlich.“, nickte Damon wieder sarkastisch und folgte mir in Bens Zimmer. Dieser lag noch immer auf seinem Bett und schlief seelenruhig. „Ich lasse ihm eine Nachricht da.“, flüsterte ich Damon zu und schnappte mir Stift und Zettel von seinem Schreibtisch. Die Nachricht legte ich neben sein Handy auf den Nachttisch. „So, wir können.“ Wir fuhren mit Damons Wagen zur Schule. Überall konnte man blinkende Leuchtreklamen und Lichter sehen. Musik ertönte aus den Lautsprechern und man hörte ein aufgeregtes durcheinander an Stimmen. Ich hätte nicht gedacht das Damon sich für einen Rummel interessieren würde. „Willst du Stefan und Elena suchen gehen?“ „Nein. Früher oder später laufen wir ihnen über den Weg.“ Ich zuckte mit den Schultern und schielte zu den verschiedenen Ständen. „Okay.“ Mit leuchtenden Augen ging ich von Stand zu Stand ohne jedoch etwas zu kaufen, das hinterher nur in der Ecke liegen würde. Damon wirkte uninteressiert und sah sich immer wieder auf dem Gelände um, bis er wohl schließlich fand was er suchte. Verwirrt sah ich ihm nach als er einfach davon ging. Konnte er nicht wenigstens etwas sagen? Seufzend wandte ich den Blick wieder ab. „Julie.“ „Hey Bonnie.“ „Ist gut geworden oder?“, sie deutete um all die Stände um uns herum. „Klar, das habt ihr super hinbekommen.“ Bonnie legte sich eine Hand an die Stirn. „Gut, dann kann Caroline wenigstens nicht sauer auf Elena und mich sein.“ Mein Gesichtsausdruck wurde ernst. „Wusstest du das sich Caroline selbst entlassen hat? Ich wollte sie heute Nachmittag besuchen, aber sie war schon weg.“ „Wirklich!“ Ich nickte. Bonnie wirkte nervös. „Sicherlich sitzt sie zuhause und ruht sich aus.“, versuchte ich Bonnie zu beruhigen auch wenn ich nicht wusste wieso sie plötzlich so nervös schien. „Bestimmt. Entschuldige mich bitte.“ Bonnie flüchtete ins Schulgebäude, während ich einfach mal wieder da stand und nichts verstand. „Julie!“ Überrascht hob ich meinen Kopf. „Ben! Was machst du hier? Wie geht es dir?“ Ben gesellte sich zu mir und zuckte mit den Schultern. „Mom ist nachhause gekommen, da bin ich gegangen.“ Ich nickte. „Keine Lust auf ihre Gesellschaft, was?“ Ben lächelte schief. „Nicht wirklich.“ Das konnte ich gut verstehen. „Lust auf eine Runde Riesenrad?“, ich deutete auf das große Dinge vor uns. „Mit dir?“, fragte er skeptisch nach. „Ja.“ Nun lag es an mir mit den Schultern zu zucken. „Wir müssen nicht, es war nur..-“ „Okay.“ „Cool.“ Ben und ich schwiegen uns an, als das Riesenrad sich in Bewegung setzte. „Damon hat mir erzählt, was heute mit dir los war.“ Ben wandte den Blick von der Umgebung ab. „Hat er das?“ „Ja. Es war gruselig. Du solltest wirklich weniger trinken Ben.“ „Hmh.“ „Wirklich. Du hast Halluziniert. Irgendwas von schwarzen Augen und Zähnen. Du hast mir wirklich Angst gemacht.“ Ben nickte. „Julie?“ „Ja?“ „Ich...egal.“ Seufzend verdrehte ich die Augen. „Du kannst mir alles sagen Ben.“ Bens Augen huschten unruhig hin und her. „Schon okay.“ „Gut.“ Ben verließ mich sobald das Riesenrad angehalten hatte. Er wirkte unruhig und aufgebracht. Ich wollte ihm noch schnell hinterher, blieb jedoch mit meiner Jacke am Riesenrad hängen. Hatte ich etwas falsches gesagt? Ich schüttelte den Kopf. Nein, ich hatte ihm keine Vorwürfe gemacht noch hatte ich ihn angeschrien. Vielleicht war er noch immer nicht auf der Höhe. Nach einer weiteren halben Stunde hatte ich mir all die teils mehr teils weniger interessanten Stände angesehen. Wirklich aufregend war diese nicht gewesen, aber immer noch besser als in die Höhle des Löwen zu gehen. - Nach Hause. Nun allerdings würde ich mich wohl meiner Mutter stellen müssen, die sicherlich schon auf die nächste Konfrontation wartete. Blondes im Mondlicht schimmerndes Haar, ließ mich jedoch innehalten. Den kurzen Blick den ich auf diese Person erhaschen konnte reichte aus, damit sich meine Augen überrascht weiteten. - Caroline! Und ich war einfach zu Neugierig um jetzt einfach zu gehen. Rasch folgte ich Caroline zum Hintereingang der Schule, die Leute um mich herum unsanft beiseite schiebend. Ich stockte in meinen Bewegungen als ich Caroline erblickte, wie sie sich über etwas beugte das auf der Ladefläche eines Pick-Ups lag. „Caroline? Alles okay?“ Caroline reagierte auch nicht, als ich sie ein weiteres Mal ansprach. Zuerst kam mir der Gedanke das sie vielleicht Bewusstlos war, dann aber hörte ich schmatzende Geräusche und sah das sie sich bewegte. „Caroline!“, hauchte ich, als ich erblickte über was sie sich beugte. - Einen Menschen! Caroline hob plötzlich ihren Kopf und starrte mich mit wildem Ausdruck in den Augen an. Mein Blick fing ihren Mund auf, an dem Blut klebte, sowie die Wunde die am Hals des Mannes klaffte. Mein Gehirn jedoch schaffte es nicht dies zusammen zu setzten und zu verarbeiten. „Caroline?“ Ich spürte wie mein Herz schneller schlug als Caroline plötzlich neben mir stand. „Was..?“ „Julie?“ Carolines leise, jammernde Stimme ließen mich verstummen. Instinktiv versteifte ich mich als Caroline mich umarmte und leise schluchzte. Meine zittrigen Hände fanden nur zögernd den Weg zu ihrem Rücken. „Was ist passiert?“ „Ich weiß nicht. I-ich war auf dem Weg zu E-elena und dann plötzlich w-war ich hier.“ Caroline hob den Kopf um mich anzusehen. „I-ich habe ihn umgebracht, oder? I-ich bin ein Monster.“ Ich schüttelte den Kopf. „D-das war sicher keine Absicht. Kannst du dich an nichts erinnern?“ Caroline schüttelte den Kopf. „Nein.“ „Okay.“ Ich löste langsam ihren Griff von mir und schritt an den Mann heran, dessen Brust sich nicht mehr hob und senkte. Mein Blick blieb einen Moment an der Wunde hängen. „Julie?“ „Hmh?“ „Riechst du das?“ „Was?“ Caroline drehte sich einmal um sich selbst. „Blut.“ Mein Blick ging wieder zu dem Mann. „Naja...er blutet am Hals.“ „Nein!“ „Nein?“ Ich konnte ihr gerade nicht ganz folgen. „Nicht seins.“ Caroline trat näher und blickte mich lange an. „Deins.“ „Meins?“, fragte ich und ging einen Schritt zurück. Caroline nickte heftig. „Hast du dich irgendwo verletzt?“ Ich schüttelte prompt den Kopf. Caroline ergriff jedoch mein rechtes Handgelenk und zog die Jacke nach oben. Tatsächlich, zum Vorschein kam ein länglicher Kratzer der leicht blutete. „Oh, muss passiert sein als ich mit der Jacke hängen geblieben bin. - Caroline?“ Carolines Blick hing kontinuierlich an meinem Kratzer. Ich schrie erschrocken auf, als Caroline mein linkes Handgelenk fest umklammerte als ich die Jacke wieder nach unten schieben wollte. „Caroline! Du tust mir weh!“ Carolines Augen bekamen wieder diesen wilden Ausdruck, der zuvor schon darin getobt hatte. Ihre Augen wurden schwarz, während schwarze Venen unter den Augen hervor stachen. Ihre Zähne wurden länger. „Entschuldige!“, keuchte sie. „Caroline!“, schrie ich, als sie meinen Kopf zur Seite drückte. Panisch versuchten meine Hände Caroline von mir zu bekommen, doch sie ließ einfach nicht locker. „Caroline, bitte!“ Caroline ließ mich plötzlich los, sodass ich hilflos zusammen sackte, denn mittlerweile drehte sich alles um mich herum und drohte dunkel zu werden. Caroline schluchzte und setzte sich auf die Ladefläche des Pick-Ups. Ich traute mich nicht, mich auch nur ein Stück zu bewegen. Selbst laut zu atmen wollte ich nicht und versuchte keine Geräusche zu machen. Ich zitterte und fror, je länger ich auf dem Boden hockte und ausharrte auf das was noch kommen würde. Plötzlich jedoch ließen Schritte mich aufsehen. Eisblaue Augen musterten mich, ehe sie sich auf Caroline hafteten. „Er ist tot, ich habe ihn umgebracht. Und ich habe Julie verletzt.“ Damon blickte von dem Mann, zu mir und dann wieder zu Caroline. Caroline schluchzte auf. „Was ist bloß los mit mir?“ Ich wandte den Blick auf den Boden. Das würde ich auch gerne wissen. Mein Hals schmerzte und mittlerweile war mir klar das Caroline mich dort....gebissen hatte. „Hey, hey schon gut. - Ich kann dir helfen.“ Meine Augenbraue hob sich skeptisch. „Wirklich?“, weinte Caroline und blickte Damon flehend an. „Ja, ich muss es tun.“ „Und was wirst du tun?“ Damon wiegte seinen Kopf hin und her. „Das einzige was ich tun kann.“ Er strich Caroline vorsichtig das Haar aus dem Gesicht, während ich mir wünschte einfach nur Ohnmächtig zu werden. „Ich werde dich töten.“ Mein Kopf hob sich ruckartig. Hatte ich mich verhört? Ich musste mich verhört haben! Caroline jedoch schien das Gleiche verstanden zu haben, denn sie sprang auf und ging zwei Schritte zurück. „Bitte nicht. - Ich will nicht sterben.“ Wer wollte das schon? „Aber du bist doch schon tot.“, meinte Damon lächelnd. „Nein bin ich nicht! Sag so was nicht! Okay? Hilf mir einfach! Bitte, hilf mir.“ Damon hob abwehrend die Hände. „Okay.“ Sachte zog er Caroline in eine Umarmung. Ich selbst schloss kurz die Augen. Was ging hier vor? „Alles wird gut. Das ist die einzige Möglichkeit.“ Ich wollte schreien. Caroline warnen, aber kein Wort verließ meinen Mund. Ich sah wie Damon etwas hob das aussah wie ein.. Pflock? Ehe ich wusste was geschehen war, stand Damon neben mir. „Stefan!“ Ich blickte auf. Tatsächlich vor Caroline stand Stefan. - Und Elena, die versuchte Caroline zu beruhigen. „Stefan wir müssen sie hier wegbringen.“ Stefan nickte, auch wenn er Damon nicht aus den Augen ließ. „Komm Caroline.“ „Sie wird sterben.“, verkündete Damon dann, sodass ich erschrocken zu ihm aufsah. So kannte ich ihn gar nicht. Mein Atem ging schnell und unregelmäßig. „Ja vielleicht, aber nicht heute Abend.“, räumte Stefan ein. Ich ließ den Kopf hängen. Was redeten die da? Wie konnte man so etwas nur sagen? Was genau geschah hier eigentlich gerade? „Doch genau jetzt!“ Damon stand plötzlich dicht bei Elena, die sich vor Caroline gestellt hatte. „Damon sie ist meine Freundin.“ Damon zögerte und ließ seine Waffe dann sinken. „Was immer geschieht, es geht dann auf dich.“ „Caroline?“ Mein Blick wanderte zur Tür. Bonnie stand dort und schien ebenso verwirrt wie ich. Immerhin eine Person die angemessen reagierte. „Bonnie.“ „Nein, du kannst nicht...“ Bonnie kam mit schnellen Schritten herüber und ergriff Caroline am Handgelenk, ehe ihr Blick von dem Mann zu mir wanderte. „Komm.“ Stefan zog die noch immer weinende Caroline ins Innere des Schulgebäudes. Mein Blick wanderte von Bonnie zu Damon und schließlich zu Elena. Sie alle schienen nicht wirklich verwirrt über die Situation zu sein. Ich selbst wusste nicht was ich denken sollte. Ob ich überhaupt denken wollte, in diesem Moment. Ich spürte einen Luftzug, ehe es endgültig dunkel wurde, worüber ich sehr dankbar war. Alles was mich dieser Situation entkommen ließ, war mir gerade recht. Tbc... Kapitel 12: Zwölftes Kapitel - „Du wirst vergessen das du mit uns befreundet warst.“ ------------------------------------------------------------------------------------ @evilSunnyMaknae: Hey, danke für dein Kommi. Nein keine Sorge, im Moment habe ich noch genug Ideen und beim Schreiben werden es immer mehr. =) Ich würde die Geschichte also nie abbrechen. =) Also, viel Spaß beim Lesen! Zwölftes Kapitel - „Du wirst vergessen das du mit uns befreundet warst.“ Ich wusste nicht wie lange ich ohne Bewusstsein gewesen war, aber es war definitiv zu kurz. Denn sobald mein Kopf auch nur etwas klar war, begann es unaufhörlich in ihm zu arbeiten. Die Bilder der letzten Minuten drangen mit voller Wucht wieder in mein Bewusstsein. Caroline, Damon, Bonnie, Stefan, Elena, all diese Personen tanzten durcheinander in meinem Kopf herum. Stöhnend hob ich meine Hand und legte diese auf meinem Gesicht ab. Wo war ich überhaupt? Ich raffte meinen Mut zusammen und öffnete schließlich zögerlich meine Augen und blickte an eine dunkle Decke. Langsam, da mein Kopf protestierend schmerzte, setzte ich mich auf und beäugte das Bett in dem ich lag misstrauisch. Keine Frage das Bett war riesig und passte mit dem antiken aussehen perfekt in das restliche Zimmer, das ebenso antik aussah. Unbewusst fuhren meine Finger über den weißen, weichen, leichten Stoff. Wo war ich hier? Langsam schob ich die Decke von meinen Beinen und setzte so leise wie möglich einen Fuß nach dem anderen auf den dunklen Holzboden. Meine Schuhe standen fein säuberlich neben dem Bett. Kopfschüttelnd erhob ich mich und tapste in das angrenzende Badezimmer, wo ich sogleich fand was ich suchte. - Einen Spiegel. Meine Hand schnellte erschrocken zu meinem Hals als ich die zwei rundichen Einstiche sah. Caroline hatte mich gebissen! Meine andere Hand suchte halt an dem Rand der Marmor Platte in der das Waschbecken eingelassen war. „Schneewittchen ist erwacht.“ Erschrocken fuhr ich herum und blickte in Damons aufmerksames Gesicht. Verwirrt wich ich zurück. Ich wusste nicht recht was ich denken sollte. Alles schrie danach zu fliehen! Einfach nur zu rennen. „Damon! - I-ich denke ich gehe besser.“ Mein Körper zitterte vor anspannung. „Tzzt, das denke ich nicht.“ Ich schrie erschrocken auf und wich stolpernd zurück als Damon plötzlich vor mir stand. „Damon!“, hörte ich Elena rufen, die an der Zimmertür stand. „W-wie hast du das gemacht?“ Etwas in meinem Inneren schrie mir die Antwort entgegen, doch ich versuchte sie zu ignorieren. Das war doch absurd? „Julie, Julie, Julie.“ Damon verschränkte die Arme vor der Brust, während er mich eindringlich musterte. „Was glaubst du? An was erinnerst du dich?“ Mein Blick huschte hektisch zwischen seinem hin und her. „I-ich weiß nicht was ich denken soll. I-ich erinnere mich an Caroline, s-sie hat diesen Mann getötet.. denke ich. S-sie wollte mich angreifen. Du wolltest sie töten... - Ihr Gesicht.“, bei der Erinnerung fasste ich mir gedankenverloren an das Handgelenk an dem noch immer der Kratzer zu sehen war. „Du warst dort und hast gesagt du würdest sie töten. Du hattest einen Pflock!“, meine Augen weiteten sich ängstlich als die Erkenntnis mich hart im Gesicht traf. Abermals wich ich einige Schritte zurück. Ich musterte Damon eindringlich, deswegen blieb mir auch nicht verborgen wie er kurz etwas traurig aussah, ehe er leicht lächelte. Ich hatte ihn nie wirklich lächeln sehen. „Julie.“, seufzend sprach er meinen Namen aus. „J-ja? Damon was...“ Elena trat neben Damon, in ihren Händen hielt sie das Armband das sie mir geschenkt hatte. „Du hättest das alles nie so erfahren sollen. Und es ist besser wenn du davon nichts weißt, wenn du die Chance auf ein normales Leben hast.“ Zweifelnd kräuselte sich meine Augenbrauen. Was redete sie da? „Elena was geht denn hier vor sich?“ „Wir wollten dich da nicht mit hineinziehen und werden unseren Fehler wieder beheben, es wird so sein als wären wir nie befreundet gewesen. Aber wir werden immer ein Auge auf dich haben.“ Elena sah zu Damon und nickte ihm kurz zu. Mein Blick wanderte von Elena zu Damon der dicht vor mich trat. Seine Hände umfassten mein Gesicht und hoben es langsam an. Sein Blick fesselte meinen das ich unmöglich hätte weg schauen können. „Du wirst vergessen was du heute erlebt hast. Du wirst vergessen das du mit Elena, Caroline, Bonnie, Stefan und mir befreundet warst, du wirst dein Leben weiter leben als wenn du uns nie getroffen hättest. Und nun wirst du schlafen.“ Sobald Damon zu ende gesprochen hatte wurden meine Augen plötzlich unendlich Müde. Ich bemerkte nicht mehr wie ich bewusstlos zusammensackte. Vier Wochen später.. Seufzend strich ich mir mein Haar zurück und lauschte absolut gelangweilt dem Lehrer. Vier Wochen war ich nun schon hier in Mystic Falls und seit dem ersten Tag hatte sich absolut nichts verändert. - Nun obwohl nichts nicht ganz zutraf. Meine Mutter hatte sich mit Sicherheit verändert, das allerdings nicht zum positiven. Sie war mehr denn je auf ihrem Jesus hilft uns – Trip. Ben war noch immer der rebellische Teenager auch wenn ich mich mit ihm seit den letzten zwei Wochen besser verstand, wieso war mir noch nicht ganz klar. Immer wieder passierte es das wir zusammen auf dem Sofa saßen und redeten, oder uns einfach nur an schwiegen, allerdings in einer Weise die vorher nicht da gewesen war. Seufzend ließ sie ihren Blick durch den Raum wandern. Freunde hatte sie keine gefunden und vielleicht war das auch besser so. Besser für alle. Ab und zu nickten Elena mir höflich zu oder sah mich lächelnd an, mehr war da allerdings nicht. Als es endlich zum Schulschluss klingelte war ich eine der ersten die aus dem Klassenraum flüchteten. „Julie!“ Fragend drehte ich mich zu meinem Bruder um, der mir über den Hof entgegenkam. „Ben? Was ist?“ „Hast du Lust mit zum Grill zu kommen?“ Eigentlich hatte ich keine, aber etwas in Bens Augen ließ mich schließlich nickten. „Klar.“ „Du, Julie?“ Ich blickte mit zusammengezogen Augenbrauen zu Ben auf. Seine Tonlage war eindeutig. - Er wollte etwas. „Ja?“ Ben zögerte, seufzte und sah dann auf den Boden vor sich. „Kann ich dich etwas fragen? - Eigentlich zwei, drei Sachen?“ „Klar, leg los.“ Ben nickte. „Warum triffst du dich nicht mehr mit Elena und den anderen? Ich hab es beobachtet seit dem Jahrmarkt geht ihr euch aus dem Weg.“ Mein erster Gedanke war, das ich es absolut süß fand das er sich sorgen machte, der zweite allerdings war einfach nur ein riesiges Fragezeichen. Wie kam er auf die Idee ich hätte mich jemals mit Elena getroffen? „Ähm... Ben, ich habe mich nie mit ihnen getroffen.“ Hatte er Drogen genommen? „Sicherlich hast du das Julie. Vor allem Damon hatte es dir angetan. Du musst es mir nicht sagen, aber lüge mich nicht an.“ Verwirrt beobachtete ich wie Ben schneller schritt, offensichtlich wütend. „Ben! Warte! Tut mir leid. Was wolltest du noch wissen?“ Ich beschleunigte meinen Schritt ebenfalls um wieder zu ihm aufschließen zu können. „Nicht so wichtig.“, winkte er ab. - Immer noch leicht verstimmt. Zögernd ergriff ich ihn bei seiner Jacke. „Ben, komm schon. Frag mich, was auch immer du fragen möchtest.“ Ben lächelte und schüttelte den Kopf. „Nein schon okay Julie.“ „Dann nicht.“, seufzte ich und zuckte mit den Schultern. Als ich endlich mit Ben den Grill erreichte war der Laden bereits gut besucht. Kein Wunder wenn es außer diesem Café kein anderes in Mystic Falls gab. „Ben!“ Mein Bruder und ich drehten uns um. „Jeremy!“ Ben hob zur Begrüßung einmal die Hand und sah mich dann an. „Stört es dich wenn...“ „Nein geh nur. Ich mache es mir an einem der Tische gemütlich.“ „Cool.“ Lächelnd betrachtete ich Ben eine Weile und verzog mich dann in einer der hintersten Ecken. „Kann ich dir was bringen?“ Matt lächelte mich an, während seine Hand mit dem Stift spielte. „Ein Café wäre toll.“ „Kommt sofort.“ Bens Lachen ließ mich wieder zu ihm sehen. Er schien sich wirklich gut mit Jeremy zu verstehen. Seufzend fuhr ich mir durch das Haar. „Ganz alleine hier?“ Abermals sah ich auf, direkt in eisblaue Augen. - Damon Salvatore. „Mit meinem Bruder.“, ich deutete auf die Jugendlichen an dem Billardtisch. „Darf ich mich setzten?“ „Sicher.“, zuckte ich mit den Schultern. Eine Weile sah ich mich in dem Landen um, ehe ich meinen blick auf mein Gegenüber wandern ließ. Bens Worte kamen mir wieder in den Sinn. Wieso nahm er an das ich mich mit Damon gut verstanden hätte? Es war das erste mal das ich mit ihm sprach, ansonsten hatte ich von ihm nur gehört wenn andere in der Schule von ihm gesprochen hatten. „Dein Café.“ „Danke Matt.“ Damon bestellte sich einen Whiskey, weswegen meine Augenbraue ohne mein zu tun nach oben rutschte. Wie konnte man am Nachmittag schon mit dem Trinken anfangen? „Und du bist Julie, richtig?“ Kopfschüttelnd fuhr ich aus meinen Gedanken und nickte. „Und du bist Damon. Ich habe schon viel von dir gehört.“ Damons Augenbrauen hoben sich fragend. „Ich hoffe nur gutes.“ Lächelnd wiegte ich meinen Kopf hin und her. „Eher nicht, aber ich mache mir lieber ein eigenes Bild.“ „Tzt, gut.“ Ich spürte wie ich mich relaxt nach hinten lehnte. Es war als würde ich Damon schon eine ganze Weile kennen. Es war einfach ein seltsames Gefühl. „Du bist der Bruder von Stefan, richtig?“ Damon nickte. „Der bin ich. Du kennst meinen Bruder also?“ Ich schüttelte verneinend den Kopf. „Nur vom sehen in der Schule.“ Matt kam vorbei und stellte Damon wortlos den Whiskey auf den Tisch, etwas das ich persönlich absolut unhöflich fand. Anscheinend konnten sie sich nicht leiden, generell schien jeder lieber schlecht über Stefans Bruder zu reden. Damon leerte sein Glas ein einem mal. „Also Julie, Lust auf einen kleinen Spaziergang?“ „Wo soll´s denn hin gehen?“ „Ich könnte dich nachhause begleiten, dein Bruder schient noch eine Weile beschäftigt zu sein.“ Seufzend leerte ich meinen Café. „Okay.“ Damon konnte so schlimm schon nicht sein, immerhin schien er sehr nett zu sein. Abgesehen davon, war da etwas das mich faszinierte. _________________________________________________________________________________ Er konnte genau sehen wie Elena und Stefan zu ihm herüber sahen als er mit Julie den Laden verließ. Sicher der Zweck Julies Gedankenmanipulation war das sie sich nicht erinnerte und deswegen nicht in Gefahr geriet. Und er hatte auch vorgehabt sich von dem Mädchen fernzuhalten. Allerdings musste er immer wieder an Julie denken, daran wie ihr Blut geschmeckt hatte, und es war alle mal besser als das was Elena ihnen immer vorhielt. Blut aus einer Konserve war eben nicht dasselbe. Außerdem wäre er nicht er gewesen, wenn er sich an das hielt was sein Bruder oder Elena ihm sagten. Es war besser für Julie nicht mit ihm befreundet zu nsei, aber er war nicht willig sich von ihr weiterhin fernzuhalten. Stefan und Elena taten was sie wollten, da war er auch niemandem eine Rechenschaft schuldig. Leicht lächelte er als er sie beobachtete als sie nebeneinander die Straße entlang liefen. Sie hatte wie auch bei ihrem ersten treffen keine Ahnung in welcher Situation sie sich befand. Wie leicht es für ihn wäre sie zu packen und mit ihr in einer stillen Gasse zu verschwinden. „Alles in Ordnung?“ Ihre Frage riss ihn aus seinen Überlegungen. „Sicher, ich genieße den Tag mit und vor allem das schöne Mädchen an meiner Seite.“ Damon konnte sehen wie sich eine leichte röte auf ihren Wangen ausbreitete. Sie war eben so anders als die anderen Mädchen. _________________________________________________________________________________ Leicht lächelnd blickte ich zu Damon auf, der tief in Gedanken zu sein schien. Es war besser wenn er meine Mutter nicht kennenlernen würde. Ich wusste nämlich was dann passieren würde. Meine Mutter würde versuchen ihn vor mir zu beschützen. Seufzend fuhr ich mir abermals durch das Haar, sie dachte eben das die Menschen in meiner Umgebung starben. - Und manchmal dachte ich dies auch für einen kurzen Augenblick. War es so falsch einfach nur glücklich sein zu wollen? Damon begleitete mich bis auf die Veranda, erst dort wandte ich mich ihm zu und sah ihm in diese fesselnden blauen Augen. „Es ist besser wenn du nicht mit hineinkommst.“ Zumal sie ihn überhaupt nicht richtig kannte. Damon nickte und schien mir nicht böse deswegen zu sein. „Wir sehen uns Julie.“ Ich errötete abermals als er meine Hand nahm und einen leichten Kuss auf meinen Handrücken drückte. „Ich freue mich.“ „Die Freude ist ganz auf meiner Seite.“ Meine Hand zitterte als ich die Tür aufschloss und ihm nachsah als er davon ging. Innerlich machte ich mich bereit wieder in eine Diskussion mit meiner Mutter zu fallen. Ich konnte nicht ahnen das es Damon bei sich zuhause ebenfalls laut werden sollte. Tbc.... Kapitel 13: Dreizehntes Kapitel – „Du kannst nicht nein sagen.“ --------------------------------------------------------------- @evilSunnyMaknae: Damon wäre nicht Damon wenn er täte was er eigentlich tun sollte. =) Ich hoffe das neue Kapitel gefällt dir ebenfalls. =) Viel Spaß beim Lesen. ____________________________________________________________________________ Dreizehntes Kapitel – „Du kannst nicht nein sagen.“ Ich erinnere mich daran, dass ich am Morgen von warmen Sonnenstrahlen geweckt worden war. Ich drehte mich grummelnd auf die andere Seite, bemerkte aber schnell das ich nicht mehr einschlafen würde. Außerdem vernahm ich im unteren Stockwerk die lauten Stimmen meines Bruders und meiner Mutter, die mich dann letztendlich dazu bewogen aufzustehen. Gähnend ging ich die Treppe hinunter und befand mich unmittelbar zwischen den zwei Streitenden. „Ben! Bleib hier!“, schrie meine Mutter Ben an der an der Tür stand, eine Hand bereits am der Türklinke während meine Mutter im Küchentürahmen stand, die Hände in die Hüften gestemmt. „Mom! Ich habe keine Lust auf so eine öde Feier! – Nur damit du vor anderen gut dastehen kannst!“, damit warf er mir noch einen letzten Blick zu, ehe er endgültig durch die Tür verschwand. Einen Moment starrte ich den Boden vor mir an, ehe ich langsam zu meiner Mutter sah, die mich ebenfalls anblickte. „Komm Julie, wir müssen reden!“ Eine meiner Augenbrauen zuckte. Seit wann wollte sie mit mir reden? Sie war immer froh, wenn sie so wenig wie möglich mit mir zu tun hatte. Seufzend folgte ich ihr und war mi bereits sicher, das was immer da kommen mochte, mir wahrscheinlich nicht gefallen würde. „Wir sind heute Abend bei den Lockwoods eingeladen. Ich möchte das du dich von deiner besten Seite zeigst, egal wie klein diese auch sein mag.“, begann sie sogleich nachdem ich in die Küche getreten war. „Okay.“, ich hatte nun wirklich keine Lust mit ihr zu diskutieren. „Gut, es ist ein Maskenball.“ Ich nickte ein weiteres mal. „Kann ich gehen?“ „Nein!“ „Mom, ich werde mich schon benehmen, da brauchst du dir keine…“ „Ich bin noch nicht fertig Julie! – Ich möchte das du dich soweit es geht von den anderen fernhältst, wir wollen nicht das noch ein Unglück passiert, in dem du verwickelt bist.“ „Mom.“ Meine Stimme zitterte und spiegelte wieder wie verletzt ich von ihren Worten war. „Wie kannst du so etwas nur sagen?“ „Wir wissen beide das die Menschen um dich herum sterben. – Also mach einfach nur das was ich dir sage. Außerdem möchte ich nicht das du dich weiterhin mit diesem Jungen triffst.“ „Damon?“ Meine Mutter machte eine abwertende Geste mit ihren Händen. „Wie auch immer er heißen mag. Unterlass es.“ Meine Fingernägel gruben sich so tief in meine Handinnenfläche, das es schmerzte. „Ich denke gar nicht daran. Immerhin ist er die einzige Person die mich nimmt wie ich bin, was man von dir nicht behaupten kann!“ Ohne auf eine Erwiderung zu warten, stampfte ich wütend in mein Zimmer. Sollte sie sich ihren Maskenball doch sonst wohin schmieren! Ben ließ sich auch den Rest des Tages nicht mehr blicken, was ich ganz gut verstehen konnte. Ich selbst verbrachte meine Zeit damit ein Buch zu lesen und Musik zu hören. Zumindest solange bis meine Mutter unaufgefordert herein platzte. „Wieso bist du noch nicht fertig?“ „Ich komme nicht mit.“ Ich konnte förmlich sehen, wie es in ihr zu brodeln begann. „Was sollen die Leute denken! Zieh dich an.“ Vehement schüttelte ich den Kopf. „Nein, geh alleine.“ Meine Mutter warf schnaubend einen Blick auf ihre Armbanduhr. „Das wird ein Nachspiel haben. Wenn ich wieder komme reden wir!“ Die einzige Reaktion von mir war das zucken mit den Schultern. Ich wartete bis sie wieder gegangen war und ich ihr Auto hörte, das aus der Auffahrt fuhr. Erst dann krabbelte ich über das Bett bis zur Kommode herüber. Die Bilder darauf ließen mir immer wieder die Tränen in die Augen steigen. Mit zittrigen Fingen nahm ich das Bild meiner Großeltern in die Hand. Es ist noch als wäre es gestern gewesen, als ich sie das letzte Mal gesehen hatte. – Zumindest Lebendig. Ich hatte keine Ahnung wie lange ich auf das Bild gestarrt hatte, wandte meinen Blick allerdings erst ab als mein Handy vibrierte. Unbekannter Anrufer. „Ja?“, meldete ich mich, nachdem ich alle Tränen aus meinem Gesicht gewischt hatte. „Julie. Wie wär es du und ich, heute Abend auf dem Maskenball. Wirst du meine Begleitung sein?“ Ich brauchte einen Moment um zu begreifen, wer da eigentlich am anderen Ende der Leitung war. Woher hatte er meine Handynummer? „Damon? Wo hast du meine Nummer her?“ Ich konnte mir vorstellen das er nun die Augen verdrehte. „Mein kleines Geheimnis, aber nun zu den wichtigen Dingen. Sei meine Begleitung.“ Seufzend stellte ich das Bild wieder an seinen Platz. „Ich weiß nicht. Eigentlich wollte ich da nicht hingehen.“ „Du kannst nicht nein sagen.“ „Und wieso nicht?“ Schließlich war es meine Entscheidung. „Tzzt tja. Weil ich dir bereits ein passendes Outfit gekauft habe und vor deiner Tür stehe. Wie wäre es wenn du mich herein lässt?“ Ohne mein Zutun liefen meine Füße die Treppe hinunter. Schwungvoll öffnete ich die Haustür. „Wieso rufst du an, wenn du vor der Tür stehst?“ Damon wiegte den Kopf hin und her. „Ich wollte dich nicht gleich mit meiner Anwesenheit überrumpeln.“ „Sicher.“, lächelnd tat ich beiseite damit Damon eintreten konnte. Ich musste sagen ihm stand de Anzug den er trug wirklich gut. Damon hielt mir eine schwarze Papiertüte entgegen, die ich skeptisch beäugte. „Was ist darin?“ „Dein Kleid für den Maskenball. Also hopphopp.“ „Ich möchte wirklich nicht..“ Ich stoppte als Damon mir tief in die Augen sah. Mein Kopf fühlte sich mit einem mal leer an. „Du möchtest das Kleid anprobieren.“ Ich nickte mechanisch. „Ich will das Kleid anprobieren.“ „Schon besser.“ Damon lächelte mich an und reichte mir die Tüte. Damon wartete in meinem Zimmer, während ich mich im Badezimmer eingesperrt hatte. Seufzend stand ich vor dem Spiegel und betrachtete das schöne Kleid das sie perfekt an meinen Körper schmiegte. Ich fragte mich lieber nicht woher er meine Kleidergröße hatte. Mein Blick glitt über das Knielange rote Kleid, das oben eng ansaß und nach untenhin sich leicht wellte. Goldene Perlen am Rand ließen das Kleid wunderschön schimmern. Ich atmete noch einmal tief durch ehe ich die Badezimmertür öffnete und mich Damon stellte der es sich auf dem Bett gemütlich gemacht hatte. „Und?“ Unsicher drehte ich mich einmal um die eigene Achse. „Perfekt.“ Ich errötete leicht. „Ich kann das nicht annehmen Damon. Das Kleid war sicherlich teuer. Und…“ „Schht.“ Damon legte mir einen Finger an die Lippen. „Denk nicht daran, sondern lass uns Spaß haben.“ Gentlemen-like hielt er mir seinen Arm hin, während er in der anderen Hand seine und meine Maske hatte. „Wollen wir?“ Ich konnte ihm einfach nicht widerstehen. „Also schön.“ Damon fuhr uns in seinem Auto zum Anwesen der Lockwoods. Während der Fahrt fuhr ich mir sicherlich gefühlte Hundertmal durch das Haar und sicherlich genauso oft versicherte Damon mir das ich gut aussah. Schon von außen erkannte man das Thema der Feier. Lichter wiesen einen den Weg zum Anwesen hinauf. Leute tanzten ausgelassen und sogar einen Feuerspucker hatte man engagiert. „Wow.“, war alles was mir entwich als Damon mich zum Eingang führte. „Hmh, warum holst du uns nicht etwas zu trinken, während ich meinen Bruder begrüßen gehe.“ Damon deutete auf Stefan, der im Türrahmen der großen Tür stand die in den Garten führte. Ich nickte. „Whiskey?“ „Immer doch.“ ____________________________________________________________ Tanzend kam Damon neben Stefan an. „Und?“ Stefan schüttelte den Kopf. „Noch nichts. – Bist du sicher du kannst das?“* Damon warf seinem Bruder einen eindeutigen Blick zu. „Wenn fragst du das, he?“* „Ich hab gezögert, als ich die Gelegenheit dazu hatte sie töten zu können.“* Damon hob eine Augenbraue. „Tja, das ist nun mal der Unterschied zwischen uns beiden mein Freund. Ich zögere nicht.“* „Du hast sie 145 Jahre lang geliebt, könnte also passieren..“* „Ich zögere nicht!“*, meinte Damon bestimmend. Beide nickten sich zu. „Okay.“ „Hier bitte.“ Juli erschien neben Damon und reichte ihm sein Glas, während sie selbst bei einem nicht alkoholischen Getränk blieb. „Stefan.“, nickte sie ihm freundlich zu und erntete ein Lächeln. „Julie. Wie geht es dir?“ Man konnte ihr Ansehen das seine Frage sie verwirrte, nun vielleicht nicht die Frage an sich aber wie er sie stellte. Als würden sie sich schon länger kennen, dabei hatte sie noch nie wirklich etwas mit ihm zutun gehabt. „Mir geht es gut. Und dir?“ „Ich kann mich nicht beklagen. Man sieht sich. – Damon.“ Julie sah von Damon zu Stefan der die Treppen hinunter ging und in der Menschenmasse verschwand. ____________________________________________________________ „Habe ich etwas falsch gemacht?“, ging er wegen mir? „Nein, er ist eben etwas mürrisch zurzeit. Ärger im Paradise.“ „Oh.“ Ich sah mich einmal um, hier war niemand den ich erkannte. „Wollen wir tanzen?“ Ich beachtete etwas perplex wie Damon sein Glas leerte und mir meines Abnahm um beide Gläser einem vorbeikommenden Kellner gab, ehe er mir seine Hand hinhielt. „Ich tanze nicht.“ „Ach komm.“ Meine Proteste ignorierend zog er mich auf die Tanzfläche. Ich konnte noch einen Blick auf Damon erhaschen, der ebenfalls am tanzen war. Seufzend fügte ich mich und fand es insgeheim gar nicht mal so schlecht. Ich wusste nicht wie lange wir beide ausgelassen tanzten und uns dabei unentwegt ansahen, bis ich bemerkte das Damon zu seinem Bruder herüber sah und nickte. „Entschuldige mich kurz.“ „Sicher.“, ich wollte mich keineswegs zwischen die Brüder drängen. Sie hatten sicherlich etwas zu besprechen. „Ich warte.“ ___________________________________________________________ „Der Leichnam ist im Kofferraum.“*, erklärte Stefan als er eines der vielen Zimmer des Anwesens betrat in dem Damon auf und ab ging. „Den werden wir auf dem Heimweg schon irgendwie los.“* Damon machte eine abwehrende Geste mit den Händen um zu zeigen das er sich darüber überhaupt nicht sorgte. „Sowas wollte ich eigentlich vermeiden Damon.“ „Stefan das war… ein Kollateralschaden.“* „Genau deswegen blasen wir das ganze ab.“* Auf Damon´s Gesicht machte sich Unverständnis breit. „Was? – Und wer zögert jetzt?“* Damon trat an Stefan heran. „He, tu mir das nicht an. Diese Frau hat uns zerstört, sie hat unser Leben ruiniert. Heute Abend ist Schluss damit.“* Damon packte Stefan an den Schultern, damit dieser ihn endlich ansah. „Ich halte dir den Rücken frei. – Wir tun´s gemeinsam. Okay?“* Stefan nickte zögerlich. „Okay.“ ____________________________________________________________ Ich hatte mich abermals in den Garten und beobachtete die Leute beim tanzen. Mittlerweile hatte ich Caroline und Bonnie gesehen, die ebenfalls in meine Klasse gingen. Geredet habe ich mit ihnen jedoch nie. Selbst Matt hatte ich irgendwo gesehen, er schien sich super zu amüsieren. Meine Laune sank ins Bodenlose als ich meine Mutter sah, die schnellen Schrittes auf mich zukam. „Julie!“ „Mom.“ „Du bist also doch noch gekommen.“ Ich nickte. „Anscheinend, aber nicht wegen dir. Ich bin als Begleitung für Damon hier.“ Meine Mutter schnaubte. „Ich habe dir doch gesagt du sollst dich von ihm fernhalten.“ „Ist mir egal.“, schnappte ich. „Ich mache was ich für Richtig halte. Du kannst nicht…“ „Julie, tanzen wir?“ Überrascht brach ich mitten im Satz ab und blickte auf den Jungen vor mir. „Das ich dich mal in einem Anzug sehe. Freiwillig.“ Lächelnd zuckte er mit den Schultern. „Also, tanzen wir?“ „Sicher Ben.“ ____________________________________________________________ „Hallo Katherine.“* „Wo bin ich?“* „Wo du schon immer hättest sein sollen. – Ich dachte du hättest inzwischen gelernt dich besser nicht mit einer Bennett Hexe anzulegen.“* „Wieso tötest du mich nicht?“* „Der Tod wäre für dich viel zu nett.“* Damon´s Gesicht verhärtete sich. „Nein, nein Damon nicht.“*, flehte Katherine während Damon in aller Ruhe zu dem großen Stein hinüber ging, der die Tür für die Gruft darstellte. „Tu das nicht. Du brauchst mich. Elena ist in Gefahr.“* „Durch wen? – Du lügst.“*, fügte er hinzu als Katherine nicht antwortete. „Du hast immer gelogen.“* „Warum habe ich sie wohl nicht getötet? Was denkst du? Weil sie der Doppelgänger ist. Elena muss geschützt werden.“* „Dann beschütze ich sie. - Und du schmorst in der Hölle.“* „Damon tu es nicht! Du bauchst mich!“*, schrie Katherine noch, doch Damon schob den Stein vor die Öffnung. ____________________________________________________________ „Ich übernehme.“ Ich nickte Ben zu ehe ich mich an den Neuankömmling wandte. „Wo warst du solange Damon?“ „Entschuldige, ich mach es wieder gut. Einen Drink?“ „Tut mir leid, aber ich wollte gerade gehen.“ „Ich fahr dich.“, bestimmte er daraufhin. Ich spürte seine Hand auf meinem Rücken die mich sachte zu Ausgang schob. „Hast du alles mit Stefan geklärt?“, fragte ich auf dem Weg zum Auto. „Fürs erste.“ „So kompliziert?“ „Du hast ja keine Ahnung.“ Lachend schritt ich die Veranda hinauf. „Du brauchst mich nicht begleiten. Das kleine Stück hätte ich auch alleine geschafft.“ Damon trat hinter mir die wenigen Treppen hoch. „Ich bin eben Old-School.“ „Total.“, lachte ich und spielte an meinem Schlüsselbund. „Magst du noch mit hinein kommen?“ „Ein anderes Mal.“ „Okay. Ich bin für dich da, wenn du etwas brauchst.“ Damon´s Augen bekamen plötzlich einen seltsamen Glanz. „Gleichfalls.“ „Danke.“ Er ahnte wohl nicht wie viel mir seine Unterstützung bedeutete. „Gute Nacht Julie.“ Damon wandte sich ab. „Damon!“ „Hmh?“, fragend drehte er sich noch einmal um. Ich zögerte, ging dann jedoch auf ihn zu und küsste ihn leicht auf die Lippen. „Gute Nacht Da..“ Damon´s Lippen lagen plötzlich auf meinen. Unwillkürlich schloss ich die Augen und lehnte mich gegen ihn. Das Gefühl von seinen Lippen auf den meinen, es war als wäre mir dieses Gefühl tief im Inneren bereits bekannt, als hätten wir uns schon einmal geküsst. „Ich muss gehen.“, flüsterte Damon, während er sich nur soweit von mir trennte, dass sich unsere Nasenspitzen noch berührten. „Okay.“, murmelte ich schwer atmend zurück. „Meldest du dich bei mir?“ Damon umfasste mein Gesicht mit seinen Händen. „Das werde ich.“, versprach er. „Ich werde warten.“ * Originalzitate der Serie Folge 2.07 Maskenball Tbc... Kapitel 14: Vierzehntes Kapitel – „Relax Julie.“ ------------------------------------------------- @ -cookie: Hey, freut mich das dir meine Story soweit gefällt. Ich hoffe du schuast auch weiterhin mal rein und wünsche dir viel Spaß beim Lesen. ________________________________________________________________________________ Vierzehntes Kapitel – „Relax Julie.“ Wie ich den Montagmorgen hasste. Der erste Tag nach einem Wochenende war doch wirklich der schlimmste. Mehrmals hatte mein Wecker geklingelt und wurde dafür mit einem wütenden Schnauben und einem unsanften Schlag zum Schweigen gebracht, nur um wenig später wieder laut zu piepen. Seufzend zwang ich mich aus dem warmen Bett und begab mich ins Badezimmer um mein morgendliches Pflegeprogramm zu starten. Das lauwarme Wasser auf meiner Haut war ein tolles Gefühl, sodass ich länger als eigentlich nötig unter der Dusche stand und erst herauskam als ich Ben die Treppen herunter poltern hörte. – Es konnte nur bedeuten das es schon spät war, denn Ben stand nie pünktlich auf. Als ich endlich soweit war nach unten zu gehen hörte ich die Haustür zuknallen und seufzte abermals. Er hätte wenigstens Fragen können ob wir zusammen zur Schule gingen. Meine Tasche ließ ich auf der letzten Treppe liegen, während ich meine Haare zu einem einfachen Zopf zusammenband. „Morgen.“, murmelte ich als ich meine Mutter und ihren Gast in der Küche antraf. „Guten Morgen Julie.“ „Mrs. Lockwood.“ Gut erzogen ergriff ich die dargebotene Hand. Ich warf einen raschen Blick zu meiner Mutter und auf den Tisch der mit mehreren Zetteln übersät war. „Gibt es einen bestimmten Anlass für Ihren Besuch?“ Ich versuchte so normal wie möglich zu klingen als ich mir etwas Kaffee einschüttete. „Ich habe deiner Mutter nur einige Dokumente vorbei gebracht. – Immerhin waren die Johnsons lange Zeit eine Familie des Gründerrats, du hast sicherlich davon gehört.“ „Am Rande.“ Familie des Gründerrats? – Welch ein langweiliges Thema. „Viel Spaß in der Schule.“ „Danke Mrs. Lockwood.“, mit einem letzten freundlichen Nicken zog ich den Rückzug an und verschwand durch die Tür, nachdem ich mir meine Tasche geschnappt hatte. In der Schule angekommen machte ich mich gleich auf zu meinem Spind, denn meine Tasche war einfach viel zu schwer, als das ich die ganzen Bücher den ganzen Tag mit mir herum schleppen wollte. Dann allerdings blieb ich mitten auf dem Gang stehen und betrachtete die ganzen Kerzen, Kuscheltiere, Blumen und Schilder die für eine Schülerin an ihrem Spind niedergelegt wurde. „Wer wird denn vermisst?“, fragte ich eine Schülerin die eine weitere Kerze zu den anderen Dingen legte. „Aimee Bradley. – Die Arme.“ Ich nickte zustimmend ach wenn ich nicht wusste wer diese Aimee eigentlich war. Kopfschüttelnd wandte ich mich um und stieß gegen jemand anderen. „Hey pass doch auf!“ „Entschuldige Tyler.“ Tyler nickte und fuhr sich über das Gesicht. „Sicher. `tschuldige Julie, ich wollte dich nicht so anfahren.“ „Schon okay. – Geht es dir gut?“ Irgendwie wirkte Tyler alles andere als dieser selbstsicherer, selbstverliebte Macho denn ich zu Beginn kennengelernt hatte. „Ja. Ja.“ Ich nickte abermals und ging den Gang hinunter, in dem sich Jeremy und Stefan angeregt zu unterhalten schienen, ehe Stefan plötzlich davon stürmte. --------------------------------------------------------------------- Als Elena wieder zu sich kam lag sie auf einem alten verstaubten Sofa, während ein ihr Fremder die fesseln löste die man ihr um die Hand – und Fußgelenke gelegt hatte. „Was wollen Sie?“*, flüsterte Elena und erntete einen kurzen Blick, einen erhobenen Zeigefinger, mit einem kurz. „Schh.“ „Bitte, ich bin verletzt.“*, murmelte sie und sah wie der Blick des Fremden zu ihrer Wunde glitt. „Ja. Ich weiß. – Nur kurz kosten.“* Unter den Augen des Fremden kamen die Vampir typischen schwarzen Venen zum vorschien, während seine Zähne länger wurden und seine Pupillen schwarz. Elena wich zurück, als der Fremde sich über sie beugte. „Trevor!“*, hielt ihn eine Stimme zurück. „Beherrsche dich gefälligst!“* Eine Frau war neben dem Sofa erschienen und wartete bis Trevor sich erhoben hatte, ehe ihr Blick auf Elena fiel. „Spaß Killer.“*, meinte Trevor trocken ehe er sich davon machte, sodass Elena mit der Frau alleine war. „Was haben Sie mit mir vor?“* „Mein Gott. Du siehst aus wie sie.“ Die Stimme der Frau klang wirklich überrascht, als sie Elena weiterhin eingehend betrachtete. Elena schüttelte den Kopf. „Ich bin nicht sie!- Bitte was immer sie…“* „Halt den Mund!“*, unterbrach die Frau Elena´s versuch sich zu erklären. „Aber ich bin nicht Katherine.“*, Elena setzte sich langsam auf, ehe sie sich erhob um mit der Fremden auf Augenhöhe zu sein. „Mein Name ist Elena Gilbert. Sie dürfen das nicht tun!“* „Ich weiß wer du bist und sagte halt den Mund.“* „Was wollen Sie?“* Das nächste was Elena spürte war der kräftige Schlag, der sie auf das Sofa zurück beförderte und bewusstlos werden ließ. „Ich will das du den Mund hältst.“* „Das trägt doch Katherine´s Handschrift.“* Stefan stand mit Damon vor dem Schulgebäude und war im Gegensatz zu seinem Bruder alles andere als Entspannt. „Katherine ist in der Gruft. Ich habe sie selbst eingeschlossen.“*, verteitigte sich Damon und zog wie so oft eine Augenbraue nach oben. „Hast du?“* „Hab ich was, Stefan?“* Beide Brüder sahen den anderen Starr an. „Ich weiß welchen Einfluss Katherine auf dich hat.“* „Katherine ist in der Gruft. Punkt. – Ende der Gesichte.“* Man konnte genau erkennen wie Damon immer wütender wurde. „Aber sie sagte noch etwas bevor ich sie eingeschlossen hab.“*, Damon´s Mimik bekam etwas nachdenkliches, während Stefan herum fuhr um seinen Bruder abermals zu beäugen. „Ich dachte sie würde Lügen.“* „Was hat sie gesagt?“*, wollte Stefan wissen. „Das Elena in Gefahr ist.“* „Was? Und du hast nicht gefragt was sie damit meint?“* „Jedes Wort von ihr ist doch eine Lüge, wie konnte ich denn ahnen das sie plötzlich mal die Wahrheit sagt?“* „Wir müssen mit ihr reden!“* „Vergiss es! Ich sag dir wie das läuft. Wir werden sie um Hilfe bitten, sie macht ihre Freilassung zur Bedingung und du bist blöd genug drauf einzugehen und dann tötet sie uns. Das ist doch genau das was sie will!“* Damon´s Stimme wurde immer lauter und wütender, als er Stefan erklärte wie er das sah. Stefan jedoch wollte das alles nicht hören. „Ist mir egal.“* „Ist ´ne blöde Idee, Stefan.“* „Es geht um Elena.“* Damon sah Stefan nach als dieser den Parkplatz verließ. --------------------------------------------------------------------- Die Schule brachte ich relativ gut hinter mich, ausgenommen davon das ich Ben in der Pause dabei erwischte wie er sich mal wieder davon stehlen wollte. Es hatte mich einiges an Kraft gebraucht um ihn dazu zu bringen wieder in den Unterricht zu gehen. Nach dem Unterricht erwischte ich Ben auf dem Schulhof. „Komm Ben wir gehen.“, ich wollte keineswegs das er mit seinen komischen neuen Freunden abhing. „Ja man. Nerv nicht!“ Über diesen typischen Teenager Kommentar konnte ich nur den Kopf schütten. „Ist klar. Nun komm.“ Schweigend und sichtlich schlecht gelaunt ging Ben neben mir her und kickte immer wieder einen lockeren Stein beiseite. „Nun sei doch nicht so schlecht gelaunt Ben. Wir können doch auch etwas gemeinsam machen.“ Ben schnaubte und warf mir einen bitterbösen Blick zu. „Danke Julie, aber ich verzichte.“, zischte Ben. „Ach komm schon…“ „Julie! Ich möchte nicht in den nächsten Wochen unter der Erde liegen, weil ich Zeit mit dir verbracht habe!“ Ich blieb erstarrt stehen und konnte Ben einfach nur entsetzt ansehen. Mein Magen verkrampfte sich schmerzhaft, während mein Herz sich anfühlte als würde es in tausend Teile zerspringen. Rasch wandte ich mich von Ben ab, als ich spürte wie heiße Tränen mir in die Augen stiegen. „J-julie ich…“ Ich hob meine Hand um Ben zum Schweigen zu bringen. „Nicht.“, flüsterte ich und setzte mich wieder in Bewegung. „Julie bitte.“ Ben rannte mir hinterher und umfasste meinen Oberarm als er mich schließlich erreicht hatte. „Lass mich Ben.“ „Nein. Ich meinte das nicht so, das musst du mir glauben Julie. – Ich war nur so wütend! Ich habe nicht nachgedacht. Es tut mir Leid. Wirklich.“ Ben zog mich in eine Umarmung obwohl ich mich dagegen wehrte. „Komm lass uns nach Hause gehen, etwas essen und dann Fernsehen. Ja?“ Halbherzig zuckte ich mit den Schultern. „Ich möchte nur alleine sein.“, ich wischte mir meine Tränen weg und rückte von Ben ab. „Keinesfalls. – Komm.“ Widerstandslos ließ ich mich von Ben mitziehen. --------------------------------------------------------------------- „Wir sind nah dran. Jeremy hat etwas von einer Zufahrtsstraße bei Kilometer Sechs gesagt.“* Stefan saß neben Damon auf dem Beifahrersitz, auf dem Weg zu dem Ort an dem Elena festgehalten wurde. Damon nickte und griff sich einen Blutbeutel von dem Rücksitz. „Sag wenn du auch etwas willst.“*Damon zog abermals genüsslich an dem Strohhalm und sah mit erhobener Augenbraue zu Stefan herüber. „Ich will was.“* „Ach das ist so süß. Also um dein Mädchen zu retten, willst du groß und stark werden. - Du schaffst das schon, ich gebe dir Rückendeckung.“* „Das war kein Witz. Seit einer Weile trinke ich jeden Tag ein bisschen. – Und ich erhöhe jeden Tag die Dosis um so wieder Kraft aufzubauen.“* Damon warf Stefan noch einen Blick zu, ehe er ihm den Blutbeutel reichte. „Recht vielen Dank.“* „Weiß Elena das du Blut trinkst?“* Stefan reichte seinem Bruder den Beutel und sah einen Moment aus dem Fenster. „Ich hab auch schon ihres getrunken.“* „Hmh, wie romantisch.“, meinte Damon sarkastisch und nahm einen weiteren Schluck. „Da wir nun mal auf dem Roadtripp Kurs sind, weißt du noch das dein einziger Lebensinhalt mal Blut war? Du warst jemand der Leute zerfetzt hat, einfach nur so aus Spaß.“* Stefan nickte. „Du meinst als ich so war wie du?“* „Ja Stefan, ganz genau. Du hast mich damals mit Blut versorgt, damit ich böser starker Vampir werde. – Ob Elena diesem Typ auch ihre Venen geöffnet hätte?- Was ist aus dem geworden? Der war ein Gauner.“* Damon stoppte und nahm abermals einen weiteren Schluck. „Hat wohl einen anderen Lebensinhalt gefunden.“*, meinte Stefan und sah Damon durchdringen an. „So wie du Damon.“ „Ich?“ Stefan nickte. Wieso sonst hältst du dich nicht an unsere Abmachung? Julie muss dir wirklich einiges bedeuten.“ Damon warf einen kurzen Bick zu seinem Bruder. „Vielleicht mag will ich einfach nur Unruhe stiften. Schon vergessen Stefan? Ich bin der böse von uns beiden.“ Damit leerte Damon den Blutbeutel und legte ihn zurück auf den Rücksitz. „Nein Damon. Julie geht dir unter die Haut. Vermassel es nicht.“ Damon zog skeptisch eine Augenbraue hoch. „Ich habe deinen Segen? Ich dachte nun würde einer deiner moralischen Vorträge kommen, das wir das arme Mädchen nicht in all dies mit hinein ziehen sollten.“, der Sarkasmus in Damons Stimme war nicht zu überhören. Stefan nickte. „Sollten wir auch nicht. Aber immerhin kommst du so von Katherine weg, wir beide wissen sie hat einen schlechten Einfluss auf dich.“ „Und weg von Elena?“ „Und weg von Elena.“, stimmte Stefan Damon zu. --------------------------------------------------------------------- Ben und ich waren alleine, als wir zuhause ankamen. Alles was wir fanden war ein Zettel unserer Mutter das sie etwas wichtiges zu erledigen hatte. Mir sollte das nur recht sein. Nach dem Zwischenfall mit Ben brauchte ich keine weitere Person die dachte sie würde in meiner Nähe bald sterben. „Ich mache uns etwas zu essen.“ Ich zuckte mit den Schultern und schlurfte die Treppen nach oben. Das Ben freiwillig essen machte zeigte schon das es ihm wirklich leid tat was er sagte, aber dennoch hatte mich dies tief getroffen. Ich war nicht schuld! In meinem Zimmer warf ich mich bäuchlings auf das Bett und vergrub mein Gesicht in meinem Kissen, da sich neue Tränen in meinen Augen sammelten. „Julie?“ Erschrocken fuhr ich auf und sah in Ben schuldiges Gesicht. Ich musste wohl etwas weggedöst sein. „Komm ich habe Spaghetti Bolognese gemacht.“ Seufzend nickte ich und erhob mich langsam. Ben nahm meine Hand und führte mich hinunter in die Küche. Lächelnd sah ich mir das Schlachtfeld an, das er veranstaltet hatte, aber dennoch es roch wirklich gut. Gemeinsam setzten wir uns. „Es riecht wirklich lecker.“, murmelte ich und schnappte mir die Gabel. „Ich hoffe es schmeckt. – Und es tut mir wirklich leid Julie.“ Ich nickte. „Schon okay Ben.“ „Nicht okay.“, wiedersprach Ben mir und begann ebenfalls zu essen. Ben und ich lächelten uns schwach an, ehe wir uns unseren Tellern widmeten. Zumindest solange bis die Haustür aufging und kurz darauf ins Schloss fiel. Ben und ich hoben gleichzeitig den Kopf und sahen uns an. „Wie sieht es denn hier aus!“ „Dir auch einen Guten Tag Mom.“, schnappte Ben und lehnte sich in seinem Stuhl zurück, die Arme vor der Brust verschränkt. „Kaum lässt man euch alleine, bricht das Chaos aus.“ „Siehst du wohl als einzige so!“ „Ben.“ Zischte ich. Ja, sie war anstrengend, unfair und manchmal sogar etwas egoistisch, aber sie war immer noch unsere Mutter. Meine Mutter seufzte und setzte sich zu uns an den Tisch. „Seit still und hört zu.“ Ben und ich nickten synchron. Was kam denn nun? „Wie du weißt Julie war Mrs. Lockwood heute Morgen hier, wegen dem Gründerrat.“ „Und?“ „Der Gründerrat wurde von den ersten Siedlern hier in Mystic Falls gegründet und war dafür zuständig die Stadt zu beschützen.“ „Wow, wie spannend.“, Ben verdrehte ironisch die Augen. „Still Ben. – Jedenfalls war der Rat dafür da die Stadt von Vampiren zu beschützen und das Geheimnis zu behüten.“ Ben brach in schallendes Gelächter aus, während mir aus unbestimmten Gründen ein kalter Schauer über den Rücken lief. „Vampiren? Ernsthaft?“ lachte Ben und verschluckte sich an einer Spaghetti. Meine Mutter nickte Sichtlich ernst. „In der Tat Ben. Mrs. Lockwood bat mich euch nichts zu erzählen, aber da Gott mir diese wichtige Information zukommen ließ, sehe ich es als Pflicht als Eure Mutter euch deswegen zu warnen. Denn auch heute noch sollen Vampire hier in Mystic Falls sein.“ Nun lag es an mir eine Augenbraue hochzuziehen und leise zu lachen. Was hatte Mrs. Lockwood da nur angestellt? In dieser Kleinstadt schienen alle einen Sprung in der Schüssel zu haben. „Okay. Ben und ich müssen noch Hausaufgaben machen.“ Meinte ich und erhob mich mit Ben zusammen um dieser lächerlichen Situation zu entkommen. „Wartet!“ „Was denn noch!“ Ben war sichtlich genervt und ich konnte es ihm nicht verübeln. „Hier.“ Abermals lachte Ben, als der den hölzernen Pflock und das Weihwasser in den Händen hielt, ebenso wie ich. „Wirklich?“, fragte ich mit gekräuselten Augenbrauen. „Tragt es immer bei euch.“ „Sicher.“ Kopfschüttelnd wandte ich mich ab und war mir sicher das da noch einiges auf mich und Ben zukommen würde. Neben Gott und Beten hatte meine Mutter nun wohl einen weiteren Zeitvertreib gefunden. – Gründerratsmitglied und Vampirjägerin zu spielen. Was hatte uns Mrs. Lockwood da nur angetan? --------------------------------------------------------------------- „Hübscher Schlafanzug.“* Elena stoppte, als sie Damon auf ihrer Fensterbank sitzen sah. „Ich bin Müde Damon.“* Damon erhob sich mit einem leisen Seufzer. „Ich hab was für dich.“* „Ich dachte sie wäre weg.“* Elena betrachtete ihre Kette in Damon´s Hand. „Danke.“*, lächelte sie und griff nach dem silbernen Halsschmuck, doch Damon zog die Kette weg. „Bitte gib sie mir.“* „Erst will ich noch etwas sagen.“* Damon überbrückte die letzten Zentimeter. „Wozu brauchst du da meine Kette?“* „Ähm, weil das was ich dir jetzt sage.. ähm vielleicht egoistischer ist als alles was ich bisher gesagt habe.“* „Damon tu das nicht.“* „Nein ich will es nur einmal sagen und du sollst es hören. – Ich sorge mich um dich Elena. Und weil du mir so viel bedeutest, kann ich einfach nicht egoistisch sein. Deshalb darfst du das nicht wissen. Ich verdiene dich nicht das weiß ich nun, aber mein Bruder schon.“ Damon lehnte sich vor um Elena auf die Stirn zu küssen. „Ich wünschte du müsstest das nicht vergessen. – Musst du aber.“*, sagte Damon nachdem seine Augen Elena´s gefangen genommen hatten. --------------------------------------------------------------------- Mittlerweile war es schon Abend. Den Tag über hatte ich mich mit Ben verzogen. Wir hatten gemeinsam Hausaufgaben gemacht und etwas durch die Fernsehprogramme gezappt. Nun lag ich bereits in meinem Pyjama im Bett und versuchte mich auf eines meiner Bücher zu konzentrieren. Allerdings wanderte mein Blick immer wieder zu den Dingen die meine Mutter uns heute gegeben hatte und die nun auf meinem Schreibtisch lagen. Seufzend klappte ich das Buch zu und legte es auf dem Nachttisch ab. Das Geräusch von knisterndem Holz und Glas ließ mich erschrocken herumfahren. „Schh.“ „Damon?“, fragte ich durch seine Hand hindurch die auf meinem Mund lag. „Was machst du hier?“, flüsterte ich nachdem er seine Hand zurück gezogen hatte. „Wieso kommst du durchs Fenster? Wie bist du dadurch gekommen?“ Damon zog eine Augenbraue empor. „Freust du dich nicht? Ich bin doch hier, das ist alles was zählt.“ Unwohl zog ich mir meine Bettdecke höher und nickte. „Sicher freue ich mich, ich bin es nur nicht gewohnt das man Abends einfach so in mein Zimmer einsteigt.“ „tzt.“ Damon ließ sich neben mich auf das Bett fallen und wirkte mit seiner schwarzen Kleidung auf meiner geblümten Bettwäsche, irgendwie fehl am Platz. „Und nun?“, flüsterte ich und rutschte etwas beiseite. „Schlafen wir.“ Meine Augen wurden größer. „Weißt du eigentlich was passiert, wenn meine Mutter dich hier erwischt?“ „Relax Julie. Nichts wird passieren. – Versprochen.“ Damon´s Hand schlang sich um meinen Nacken und zog mich zu ihm herunter. Seine Lippen berührten sanft meine und meine Bedenken waren wie weggefegt. Langsam ließ ich mich am Kopfende hinab gleiten, bis ich neben Damon lag, den Kopf auf seiner Brust gebettet. „Du bleibst über Nacht?“ „Hmh.“ Lächelnd schlang ich meinen Arm und seine Mitte. „Du bist verrückt, weißt du das?“, murmelte ich, die Augen bereits geschlossen. „Hmh, du ahnst nicht wie sehr.“ „Gleichfalls.“ Seine Hand fuhr meinem Rücken auf und ab und ließ mich schnell ins Land der Träume gleiten. * Originalzitate der Serie, Folge 2.08 Rose Tbc.. Kapitel 15: Fünfzehntes Kapitel – „Dann erkläre mir was ich dafür wissen muss.“ -------------------------------------------------------------------------------- @ JJ39: Halli hallo, es freut mich das du hergefunden hast.^^ Ich weiß die Updates dauern bei mir immer etwas, aber lieber spät als nie, wha?=) Jedenfalls wünsche ich dir viel Spaß beim lesen. ______________________________________________________________ Fünfzehntes Kapitel – „Dann erkläre mir was ich dafür wissen muss.“ „Julie.“ Verschlafen öffnete ich meine Augen. „Hmh?“, murmelte ich und wurde mir Damons Anwesenheit bewusst. Richtig, er war gestern Abend plötzlich in meinem Zimmer aufgetaucht. „Was ist?“, murmelte ich und schmiegte mich enger an ihn. Eigentlich hätte ich erwartet das er bereits weg wäre wenn ich die Augen aufschlug. „Wir müssen aufstehen.“ Seine Hand nahm ihre Tätigkeit von gestern Abend wieder auf und machte es mir umso schwieriger das gemütliche Bett verlassen zu wollen. „Wieso?“, seufzte ich entspannt. „Tzt, naja zuerst weil du in die Schule musst…“ „Ist kein Grund.“, murrte ich. „..Zweitens weil dein Bruder oder deine Mutter jeden Moment herein kommen könnten…“ „Hmh.“, naja das wäre schon ein besserer Grund. „Und drittens weil ich ein viel beschäftigter Mann bin.“ „Sicher.“, lachte ich und erhob mich ergebend. „Glaub mir, ich würde auch lieber hier mit dir liegen bleiben.“ Damons eisblaue Augen wanderte meinen Körper hinauf und hielten meinen blick schließlich gefangen, das mir heiß und kalt gleichzeitig wurde. Selbst meine Härchen auf den Armen stellten sich auf. „Ok.“, war alles was ich fertig brachte zu sagen. Ich klaubte mir meine Kleidung zusammen und verschwand beinahe fluchtartig im Bad. Das ich Damon lachten hören könnte, jagte mir zusätzlich die Röte auf die Wangen. – Wie Peinlich! So schnell es ging wusch ich mich, legte etwas Make-up auf und zog mir die frische Kleidung an. „So.“, meinte ich und trat aus dem Bad. Damon stand an der Kommode und betrachtete die Bilder darauf. „Damon?“, fragte ich und trat näher an ihn heran. „Wer sind die Personen auf den Bildern?“ Zögernd warf ich ein Blick auf das Bild das er in Händen hielt. Das Bild meines kleinen Bruders. Ich schluckte, da mein Hals sich mit einem mal trocken anfühlte. „I-ich..erzähle es dir ein anderes mal. – Ich muss zur Schule.“ Damon war leider viel zu schlau um nicht zu bemerken das ich ihm auswich. Dennoch nickte er. --------------------------------------------------------------------- „Hallo Elena.“*, begrüßte Damon die Brünette, welche vor der Tür der Salvatore Pension stand. „Ist Stefan da? – Er hat angerufen und gesagt es sei wichtig.“*, fragte sie ohne auf seine Begrüßung noch auf sein Lächeln zu achten. „Na dann komm mal rein.“* Damon trat zur Seite und ermöglichte es Elena so, in den Flur zu treten. „Hey.“*, wurde sie dann auch schon von Stefan begrüßt. „Und worum geht´s?“* Stefan sagte nichts, sondern trat einfach nur zur Seite um den Blick auf eine weitere Person freizugeben. Elena´s Blick war in diesem Moment nicht zu deuten. „Sie.“* brachte Elena hervor. Ihr Gegenüber hob kurz die Hand. „Ihr müsst verstehen das ich nur das weiß was ich im Laufe der Jahre aufgeschnappt habe. Und ich weiß nicht was stimmt und was nicht, das ist das Problem mit dem ganzen Vampir- Dasein. – Aber Klaus, das weiß ich, gibt es wirklich.“* „Wer ist das?“*, unterbrach Elena, die mit verschränkten Armen auf dem Sofa saß, Rose Vortrag, welche vor ihr auf und ab gegangen war. „Einer der Ur-Väter...“*, erklärte Damon der sich an der Lehne eines anderen Sofas abstützte. „..Eine Legende.“* „Aus der ersten Generation der Vampire.“*, fügte Stefan an die Erklärung seines Bruders hinzu. „So wie Elijah?“* „Nein! Elijah ist der Osterhase im Vergleich zu Klaus. – Er ist Fußvolk. Klaus ist der einzig wahre.“*, dementierte Rose, Elenas Frage. „Klaus ist als der älteste bekannt.“* warf Stefan in die Runde, während Damon die Augen verdrehte. „Okay, ähm wenn ich euch richtig verstehe, wollt ihr mir damit sagen das er älteste Vampir aller Zeiten hinter mir her ist?“* Elena klang so verwirrt wie sie es wahrscheinlich auch war. „Ja.“* „Nein.“*, meinten Rose und Stefan gleichzeitig. „Was sie sagen wollen ist, ich mein wenn das was sie sagt stimmt…“*, begann Damon. „Was der Fall ist.“*, unterbrach in Rose. „..und du das nicht sagst damit wir dich nicht töten..“* „Was nicht der Fall ist.“* „…ist die Antwort ein solides… Vielleicht.“* „Hey, Elijah ist Tot, richtig? Dann weiß also niemand mehr das du existierst.“*, versuchte Stefan Elena zu beruhigen die alles andere als entspannt aussah. „Niemand von dem ihr wisst.“*, brachte Rose ein. „Nicht sonderlich hilfreich.“*, warf Damon ein und bedachte Rose mit einem Blick. „Hör mal ich hab noch nie jemanden kennengelernt, der ihn je gesehen hätte. – Ich meine die Wahrheit wurde über die Jahrhunderte vermischt mit Mythen. Er könnte genauso gut nur eine dumme gute Nacht Geschichte sein. Nach allem was wir wissen.“* Stefan hatte sich neben Elena gesetzt und versuchte sie zu beruhigen. „Er existiert wirklich und er gibt nicht auf! – Wenn er etwas will, kriegt er es auch. Und wenn ihr vor Klaus keine Angst habt seid ihr Idioten.“* Argumentierte Rose heftig. „Hey wir schlottern schon. – Wir haben´s ja verstanden.“* Damon warf Rose einen weiteren Blick zu. „Wohin gehst du?“*, fragte Stefan nachdem Elena ihre Tasche genommen hatte und sich erhob. „In die Schule. – Bin spät dran.“* „Ich schnapp mir meine Sachen und gehe mit dir.“*, bot er an. „Schon okay. –Ich kenne den Weg.“* Stefan nickte und ließ Elena gehen. „Sie steckt den Kopf in den Sand.“*, meinte Damon an Rose gewandt. „Halt die Klappe Damon.“* Dieser hob abwehrend die Hände. „Schon okay, hast wohl einen schlechten Tag. Vielleicht solltest du weniger mit deinem Essen reden.“, triezte Damon seinen Bruder. „Vielleicht solltest du dir an deine eigene Nase fassen Damon. – Immerhin warst du gestern nicht zuhause. – Ich nehme an du warst bei Julie?“ „Hmh. Immerhin bin ich der Böse von uns beiden.“ „Du solltest sie in Ruhe lassen Damon. Sie hat mit all dem nichts zu tun.“, riet Stefan mit ernstem Gesichtsausdruck. „Falsch. Ihre Mutter ist dem Gründerrat beigetreten. Nur eine Frage der Zeit bis die ganze Familie Johnson die Wahrheit weiß.“ „Und was willst du tun? Sie alle umringen? Julie töten?“ Damon schnalzte mit der Zunge und wiegte den Kopf hin und her, ganz so als müsste er angestrengt nachdenken. „Ich bin mir noch nicht sicher, arbeite aber daran.“ „Du wirst ihr nichts tun und das wissen wir beide. – Du magst sie.“ Stefan drehte sich um und ging, ohne seinem Bruder Gelegenheit zu geben dazu etwas zu sagen. --------------------------------------------------------------------- Ben und ich waren schweigend nebeneinander zur Schule gegangen. Auf dem Schulhof war er dann zu seinen Freunden gegangen. Einen Moment hatte ich mir genommen um ihm lächelnd hinterher zu sehen. Immerhin einer der sich hier eingelebt hatte. In der Klasse angekommen musste ich feststellen das weder Stefan noch Elena oder Caroline anwesend waren. Gestern waren Stefan und Elena auch schon nicht da gewesen. Wie nur schafften sie es mit dem ganzen Schulstoff mitzuhalten? Seufzend sank ich auf meinem Stuhl zusammen und kramte Stift und Zettel aus meiner Tasche. Alles in allem war Schule wie immer. „Miss Johnson? – Bitte bleiben Sie einen Moment.“, bat mich der Lehrer am Ende der Stunde. Nickend wartete ich bis alle gegangen waren. „Ja?“ Hatte ich etwas angestellt? „Es geht um Ihren Bruder?“ „Ben?“, fragte ich unnötiger weise. „Richtig. Er schwänzt die Stunden und auch sonst nimmt er nicht am Unterricht teil. – Ich möchte das sie diesen Brief ihrer Mutter geben.“, damit reichte er ihr einen weißen Umschlag, auf dem nicht mehr stand als der Name ihrer Mutter. „Okay.“ „Gut dann können Sie gehen.“ Den ganzen Weg nachhause hatte ich mir Gedanken gemacht und immer wieder den Brief angeschaut. Wenn ich meiner Mutter den Brief geben würde, würde wohl die Hölle bei uns ausbrechen. Andererseits musste Ben lernen das es wichtig war, sich wenigstens etwas auf die Schule zu konzentrieren. Entschlossen begab ich mich gleich zu seinem Zimmer, dessen Tür ausnahmsweise einmal offen stand. „Ben? – Wir müssen reden.“ Langsam setzte ich mich auf die Kante seines Bettes und ließ mich eingehend von ihm mustern. „Okay, warum?“ Als Antwort hielt ich den Brief hoch. „Weißt du was darin steht?“ „Nein, woher denn auch?“ „Der Brief ist für Mutter. – Geschireben von deinem Klassenlehrer, wegen deiner Fehlstunden und mangelnden Anteil im Unterricht. – Was denkst du passiert wenn ich Mutter den Brief gebe?“ Fragend hob ich eine Augenbraue und drehte den Brief in meinen Händen. „Soll das eine Erpressung werden?“ „Nein. Ich möchte das du verstehst wie wichtig Schule ist.“ „Ich habe wirklich keine Lust mit dir darüber zu reden Julie.“, wies Ben mich ab und wandte sich wieder dem Computer zu. „Gib ihr doch den verdammten Brief wenn du willst.“ „Will ich nicht, sonst wäre ich kaum hier.“ Es dauerte einige Sekunden bis Ben sich seufzend wieder zu mir drehte. „Was willst du dann?“ „Geh regelmäßig zum Unterricht und bringe dich etwas mit ein.“ Eine lange Pause entstand indem Ben wohl abwog was er tun sollte. „Also gut.“, seufzte er. Nickend entnahm ich den Brief und unterschrieb mit dem Namen meiner Mutter, dass diese den Zettel erhalten hätte. „Gib ihn morgen ab.“, meinte ich noch und warf den Stift zurück auf den Schreibtisch. „Danke.“ --------------------------------------------------------------------- „Okay Rosenknospe.“* Damon kam zu Rose, welche in einer der Sessel saß, die im hinteren Teil des Flures standen. „Ich brauche ein paar Antworten.“* Rose erhob sich, als Damon sich vor ihr aufbaute. „Oh bitte, erzähl mir jetzt nicht das du weinst, weil dein Kumpel Trevor den Kopf verloren hat.“* „Bist du immer so feinfühlig?“*, entgegnete Rose und tupfte sich mit einem Taschentuch die Tränen weg. „Benutz´ den Vampir-Schalter. – Bei solchen Anlässen. Der schaltet die Gefühle ab.“* „Ja du schalt mal deinen aus und ich meinen.“* „War das eine Stichelei?“* „Eine Beobachtung.*, entgegnete Rose. „In ein Mädchen verliebt zu sein, das keine Ahnung hat was man ist muss hart sein. Vor allem wenn man den gefühlslosen bösen Bruder spielen muss.“ „Ich bin in niemanden verliebt.“*, ereiferte Damon sich. „Glaubst du echt daran?“*, fragte sie. „Ich könnte dieser Julie einen Besuch abstatten.“ Innerhalb weniger Sekunden war Damon bei Rose. „Zieh dir besser nicht meinen Unmut zu.“ * --------------------------------------------------------------------- Den Nachmittag verbrachte ich in meinem Zimmer. Ben war in seinem und meine Mutter nicht da. Ich hatte meine Ruhe und war damit mehr als zufrieden. „Julie!“, hörte ich Ben rufen und seufzte. – Zu früh gefreut. Ohne anzuklopfen riss Ben die Tür auf. „Was gibt es o dringendes?“, fragte ich sarkastisch. „Weißt du noch wie Mom uns dies hier gegeben hat?“ Ben hielt den hölzernen Pflock hoch. „Ja sicher. – Und was ist damit?“ Ganz so als hätte Ben nur auf diese Frage gewartet, zog er einen Stapel an Zettel hervor. „Ich fand das alles so lächerlich, aber irgendwie hat es mich doch nicht losgelassen.“ „Und?“ Hatte er nichts Besseres zu tun als meine Zeit mit einem solchen Schwachsinn zu verplempern? „Ich habe in den Archiven der Stadt geforscht und das alles hier gefunden.“ Damit drückte er mir die Zettel in die Hand. „Les´ es dir einfach mal durch.“ „Hmh, später.“, murmelte ich und wandte meine Aufmerksamkeit wieder auf die Zeilen in meinem Buch, das ich gelesen hatte bevor ich unterbrochen wurde. Abermals wanderte mein Blick, wie in den letzten Minuten auch, zurück auf den Zettelstapel. Obwohl ich Ben gerade dafür ausgelacht hatte, das er auch nur ein Wort glaubte von dem was unsere Mutter uns erzählt hatte, musste ich einsehen das ich selbst ebenfalls etwas Neugierig war. Sicher, ich hatte keinen Zweifel das die Vampir-Story vielleicht doch stimmen könnte, aber interessieren würde es mich schon zu wissen was Ben gefunden hatte. Das ich wenig später nach den Zetteln griff, erklärte ich mir selbst damit das ich Ben versprochen hatte es zu lesen. Meine zuvor erhobenen Augenbrauen zogen sich bei jedem Satz mehr zusammen. Ben war wirklich weit in die Vergangenheit gegangen. Schon damals glaubte man das Vampire existierten und deswegen hatten einige der ersten Familien einen Gründerrat geschlossen um eben jene Wesen von den anderen Einwohnern fern zuhalten. Unerklärliche Morde wurden den Vampiren zugesprochen und auch das Verschwinden mehrerer Menschen wurde ihnen in die Schuhe geschoben, nur das man nie auch nur einen Vampir zu fassen bekam. Außerdem hatte Ben mehrere Zeitungsausschnitte herausgesucht, in denen Menschen plötzlich verschwunden waren, oder von Tieren angegriffen wurden. „Julie.“ Mit einem erstickten Aufschrei fuhr ich auf dem Bett herum, nur um Damon zu sehen der lässig gegen mein Regal lehnte. Ihn wütend anschauend fasste ich mir an die Stelle meines schnell schlagenden Herzens. „Bist du wahnsinnig! Erschrecke mich nie wieder!“ „Entschuldige ich konnte einfach nicht widerstehen.“ Damon´s Entschuldigung war alles andere als ernst gemeint, das konnte ich deutlich an seinen sich hebenden Mundwinkeln sehen. „Sicher.“, schnappte ich und wollte mit den Zetteln nach ihm schlagen. Leichtfertig fing er den Papierstapel ab und entriss ihn mir in derselben Bewegung. Seine Augenbraue hob sich nachdem er die ersten Zeilen überflogen hatte. „Gib das wieder her.“ Meine Hand griff nach den Zetteln, fing jedoch nur Luft. „Vampire hier in Mystic Falls?“, las Damon Bens Überschrift. „Ben hat etwas recherchiert. Unsere Mutter denkt das Vampire hier leben oder gelebt haben und Ben fängt an das auch zu glauben. – Wie bist du eigentlich hier wieder herein gekommen?“, wechselte ich abrupt das Thema. „Durch das Fenster.“ „Ich habe dich nicht gehört.“ Damon lächelte. „Tzt, bin ein Vampir.“, meinte er und reichte mir die Zettel. „Hmh, glaube ich dir aufs Wort.“, lachte ich und legte den Stapel auf meinem Schreibtisch ab. „Wirklich? – Warum?“ Ich errötete und zuckte mit den Schultern. „Weiß nicht. Einfach so.“ Ich konnte ihm schlecht sagen das er etwas anziehendes und etwas gefährliches zugleich ausstrahlte. Das seine Augen einen gefangen nehmen konnten, sodass man sich ihnen nicht entziehen konnte. „Wie war die Schule?“ „Willst du mit mir wirklich über die Schule reden?“, fragte ich skeptisch. „Tzt nein, eigentlich ist mir gar nicht nach reden zumute.“ „Sondern?“ Erschrocken japste ich nach Luft als Damon mich an den Schultern packte und auf die Matratze drückte. „Ich habe Lust dich auszusaugen.“, flüsterte er nahe an meinem Ohr und biss spielerisch in meinen Hals, dass sich meine Nackenhaare aufstellten. „Damon!“, lachte ich. „Hmh?“, war alles was ich als Antwort erhielt während er meinen Hals hinauf küsste bis er an meinen Lippen ankam. Seine und meine Lippen trennten nur wenige Millimeter, die ich schließlich überbrückte. Sachte und eher vorsichtig. Damon hingegen war leidenschaftlich. Ergebend bog ich meinen Rücken durch und den Kopf nach hinten. Meine Hände lagen noch immer auf dem schwarzen Stoff der seine Brust verdeckte. „Bist du sicher Julie?“, fragend unterbrach er sein tun und sah zu mir auf. „Ja.“, nickte ich heiser. Ich wollte. Irgendwann wäre es sowieso passiert, wieso nicht mit Damon? Wieso nicht mit dem Menschen, der mir seit langen etwas bedeutete und dem ich etwas zu bedeuten schien. Warum nicht mit dem Menschen, dem ich mich so nahe fühle, der mich zu verstehen scheint. Mit einem Lächeln auf den Lippen lag ich in die Bettdecke gehüllt neben Damon. Mein Kopf ruhte auf seiner Brust, während meine Hand um seine Mitte geschlungen war. Damon selbst hatte eine Hand hinter den Kopf verschränkt während seine andere meinen nackten Rücken streichelte. Das was er mit mir getan hatte, war das schönste Gefühl gewesen das ich jemals gespürt hatte. Als ich aufsah begegnete ich Damon’s nachdenklichem Blick. „Alles in Ordnung?“ Er nickte und schien doch irgendwie weit weg zu sein. „Du weißt das du mir alles sagen kannst.“, flüsterte ich und blickte auf seine Brust hinab. Obwohl ich mir nicht sicher war, wie man unsere Beziehung zueinander nun nennen sollte, fühlte ich mich verantwortlich ihm dies zu sagen. „Hmh.“, kam es von ihm, sodass ich wieder aufsah. „Gibt es etwas das du mir sagen möchtest?“, fragte ich dann. Vielleicht wollte er mir sagen das alles ein Fehler war, sich aber nur nicht traute. Unruhig rutschte ich unter seinem Blick etwas hin und her. Warum sagte er nichts, sondern sah mich nur derart eigenartig an. „Tzt, da gibt es einiges das du wissen müsstest.“ „Wissen müsste wofür?“ Seine Hand auf meinem Rücken fuhr meinen Oberarm auf und ab. „Um zu entscheiden wohin dies führen soll. – Tzt, ich habe dir doch gesagt du hast keine Ahnung worauf du dich einlässt.“ „Dann erkläre mir was ich dafür wissen muss.“ Was war es nur das er mir nicht sagen konnte? Hatte er eine Frau? Kinder? Nervös setzte ich mich auf. „Damon?“ „Am besten ich zeige es dir.“, meinte er dann unvermittelt. „Okay.“, nickte ich perplex. „Dafür musst du dein Armband abnehmen.“ Verwirrt sah ich auf das Schmuckstück hinab. Was hatte das Armband mit all dem zutun? Ich ignorierte die penetrante Stimme in mir die schrie ich dürfte das Armband nicht abnehmen und legte das Schmuckstück auf meinen Nachttisch. „Und nun?“ Fragend sah ich wieder zu Damon, der sich in der Zwischenzeit ebenfalls etwas aufgesetzt hatte. Ich öffnete meinen Mund um ihn abermals zu fragen was denn nun sei, als ich erschrocken innehielt. Unter seinen Augen begannen schwarze Venen hervorzutreten, während seine zuvor eisblauen Augen schwarz wurden. „D-damon?“, flüsterte ich erschrocken, während ich aus einem Impuls heraus Abstand zwischen ihm und mir brachte. „Julie.“ „Mein Gott.“, japste ich, als ich seine spitzen Eckzähne sah. Die Puzzelteile setzten sich in meinem Kopf ungewollt zusammen. „Mein Gott.“, stammelte ich abermals und wollte aus dem Raum flüchten. Damon jedoch stand plötzlich vor mir, hielt mich mit einer Hand gegen die Wand gedrückt. Meine Sicht verschwamm. „Lass mich.“, flüsterte ich, ehe alles schwarz wurde. * Originalzitate der Serie, Folge 2.09 Katerina Tbc... Kapitel 16: Sechzehntes Kapitel – „Komm schon Julie. – Versuchen wir es.“ ------------------------------------------------------------------------- Sechzehntes Kapitel – „Komm schon Julie. – Versuchen wir es.“ Mein Bewusstsein kehrte mit einem Schlag zurück. Panik durchflutete meinen Körper, weswegen ich die Augen aufriss und in die Höhe schoss. Die Decke die auf mir lag, fiel von mir ab, als ich mich ruckartig aufsetze und meinen Blick panisch durch das Zimmer wandern ließ. „Julie.“, meinte Damon nachdem ich ihn am Fenster gesichtet hatte. „G-geh weg!“, stammelte ich drauf los, ohne nachzudenken. – Ich wusste einfach nicht was ich denken sollte! „Meine Mom ist nicht verrückt! Es gibt euch wirklich!“ Damon stand da mit verschränkten Armen und blickte mich einfach nur an, etwas das mich noch nervöser machte. „Ich sollte dich alles vergessen lassen!“ „Bleib stehen!“, meinte ich panisch und sprang von dem Bett um zurück zu weichen. „Ich will dir helfen Julie.“ Ich schüttelte meinen Kopf. „N-nein…“ „Ich kann dir helfen zu vergessen.“ Seine Worte ließen mich inne halten. Mich vergessen lassen? „Du kannst mich nicht einfach vergessen lassen!“ Er konnte doch nicht einfach tun was er wollte. Ich hatte auch Gefühle, Gefühle die er sehr verletzt hatte. „Du darfst jedoch niemand davon erzählen, hörst du?“ Meine Augenbrauen zogen sich zusammen. „Was sonst? Wie kannst du wagen Anforderungen zu stellen?“ Damon seufzte. „Weil es gefährlich ist wenn die falschen Leute bemerken was du weißt.“ „Als wenn es dich kümmert!“, schrie und spürte wie die Tränen an meinen Wangen hinab rollten. Meine Gedanken waren so durcheinander das ich es nicht schaffte einen klaren Gedanken fassen zu können. „Natürlich kümmert es mich! – Du….du bist mir wichtig Julie.“ Ich schüttelte mechanisch den Kopf. „Nein, dazu bist du nicht fähig…du Monster!“ Die Stille die sich daraufhin ausbreitete war erdrückend für mich. Erst als Damons Handy ging, wandte er den Blick von mir ab. Ich sah ihn die Sms öffnen und lesen, ehe er mich wieder ansah. „Ich muss gehen Julie.“ Ich nickte. „Ist auch besser.“, flüsterte ich erstickt, durch den Kloß der in meinem Hals saß. Ohne auf mein panisches zurückweichen zu achten, kam er so nahe das er seine Stirn an meine legen konnte. „Beruhige dich, ich werde dir nichts tun. – Ich komme später wieder.“ „Nicht nötig.“, flüsterte ich und spürte mein Herz immer schneller schlagen. Damon seufzte und verschwand dann mit einem Sprung durch mein Fenster. Ich hingegen stand noch einige zeit da und sah ihm nach, was wegen der tränen nur schwerlich funktionierte. Irgendwann sackte ich dann einfach zusammen und weinte, wie ich schon lange nicht mehr geweint hatte. Und das schlimmste? – ich weinte wegen Damon! Wegen dem Menschen….Vampir dem ich mich so nah gefühlt hatte. „Ihr glaubt ihr doch nicht, oder?“*, fragte Elena die mit verschränkten Armen an dem Türrahmen lehnte, während sich Stefan auf dem Tresen abstützte und Damon mit einer Orange spielte. „Nein natürlich nicht, wir wollen nur den Mondstein.“* „Laut Rose´s Freund Slater kann man den Fluch den Klaus brechen will wohl aufheben.“*, fügte Stefan an Damons Einwand hinzu. „Kein Fluch, kein Doppelgänger-Opfer, ergo du lebst.“*, meinte Damon dann und sah Elena mit seiner typisch hochgezogenen Augenbraue an. „Wie wird er aufgehoben?“*, fragte Elena nun skeptisch. „Er muss gelöst werden und zwar vom Mondstein.“* Elena hörte Stefan zu, schüttelte dann jedoch den Kopf. „Woher wollt ihr wissen, dass das funktioniert?“* „Wir haben einen pfiffige hexe auf unserer Seite.“*, erklärte Damon als wenn es das normalste der Welt wäre. Elena hingegen schien gar nicht begeistert. „So ist das also…Bonnie.“* „Sie hat sich bereit erklärt alles zu tun was uns hilft.“*, versuchte Stefan seine Freundin zu überzeugen. „Aber Katherine hat den Mondstein und sie wird ihn euch nie aushändigen.“* Elena glaubte noch immer nicht das dies funktionierte. „Wir kriegen ihn schon.“* „Warte.“, meinten Stefan und Damon gleichzeitig. „Er will damit nur sagen, das wir ihn ihrer kalten toten Hand entreißen werden. – Wenn es sein muss.“*, fügte Damon bestimmt hinzu. „Bonnie muss es nur schaffen das Siegel lange genug zu öffnen, damit wir rein können, uns den Mondstein holen und wieder draußen sind wenn es sich schließt.“*, erklärte Stefan ihr den Plan, doch trotzdem schien sie nicht überzeugt. „Wow. Klingt als hättet ihr schon alles durchgeplant.“* „Jap wir sind toll.“* „Etwas wäre da noch. – Ich will nicht das ihr es tut.“* Damon und Stefan sahen sich fragend an. „Sag doch nicht sowas. Elena, wir haben keine Wahl.“* „Und was ist mit Klaus?“* „Sobald wir den Mondstein haben, suchen wir ihn.“* „Meint ihr bevor oder nachdem er alle die mir wichtig sind umgebracht hat? Einschließlich euch beiden.“* „Elena wenn wir den Mondstein entzaubern, retten wir dir das leben.“* „Ich weiß das höre ich ja immer wieder.“* Elena beendete den Schlagabtausch zwischen sich und Stefan indem sie die Küche verließ. Stefan sah Damon fragend an. „Sieh mich nicht so an, Bruder. Diesmal bin ich unschuldig.“ Damon zwinkerte ihm zu. „Julie?“, ich reagierte nicht als ich gerufen wurde, weswegen meine Mutter wenig später in meinem Zimmer erschien. Zum Glück hatte ich mich bereits zum Bett geschleppt und unter der Decke versteckt. „Julie!“, rief sie nun wütender. „Hmh?“ „Du kommst zu spät zur Schule! Ben ist bereits weg und ich muss auch gleich los.“ Ich schüttelte den Kopf. „Mir geht’s nicht gut Mom. Kannst du bitte in der Schule anrufen?“ Ich hustete gespielt und hoffte sie würde mir glauben. Ich hatte einfach keine Kraft mich jetzt auf Schule zu konzentrieren. „Soll ich einen Arzt anrufen?“ „Nein, ich will nur schlafen.“ Einen Moment war es still. „Okay, ruh dich aus.“ „Danke Mom.“ Ich wartete bis sie die Tür geschlossen hatte, ehe ich den Tränen freien Lauf ließ. Das Damon so mit mir gespielt hatte, verletzte mich. Und ich war auf mich wütend das ich es zugelassen hatte. Ich hätte wissen müssen das mit ihm etwas nicht stimmte, normale Menschen würden sich nicht mit mir abgeben. Ich lauschte als meine Mutter das Haus verließ und aus der Auffahrt fuhr. Schluchzend setzte ich mich auf. Ich konnte das nicht auf mich sitzen lassen! Ich musste ihm wenigstens noch einmal unter die Augen treten und ihm sagen was ich von ihm hielt! Ansonsten würde ich keine Ruhe finden. Und auch wenn allein der Gedanke daran due pure Panik in mir hochsteigen ließ, musste ich das für mich tun. Hastig stieg ich aus dem Bett und zog mir das erste an das mir in die Hände kam, ich wollte ihn nicht beeindrucken, ich wollte ihm schließlich nur die Meinung sagen! Als ich wenig später vor dem Anwesen der Salvatores stand wackelten meine Beine als wären sie aus Pudding. Ich klopfte zögernd und wartete. Selbst nach wenigen Minuten machte niemand auf. Frustriert rüttelte ich an dem Knauf und hielt inne, als die Tür etwas aufging. Wieso schloss man seine Tür nicht ab? Langsam öffnete ich sie weiter. „Oder vielleicht weil du weißt das sie nicht wollen das du das machst? – Und die Mondschein Eskapade gibt dir die Möglichkeit dich weg zu stehlen.“*, hörte ich eine fremde Frauenstimme. Langsam trat ich ein und schloss die Tür hinter mir. „Wir haben Meinungsverschiedenheiten, okay? Sie sind bereit alle zu gefährden die ich liebe und das bin ich nicht.“* ich stoppte in meinen Bewegungen. Die Stimme kannte ich. – Elena. Ob sie Bescheid wusste? Das Gespräch jedenfalls klang schon sehr eigenartig. „Sie wollen dich nur beschützen.“* „Und Sie haben bewiesen das es ihnen egal ist ob ich beschützt werde, oder nicht.“* Ich stoppte kurz vor dem großen Torbogen der in das Wohnzimmer führte und lauschte. In was war ich nur hier hinein geraten? „Also sind wir wieder bei: Bringen Sie mich zu Slater.“*, meinte Elena bestimmend. „Ich verstehe nicht was genau du damit erreichen willst.“*, meinte die Fremde Frau wieder, während ich nur den Kopf schüttelte. „Würde es Ihnen gefallen bei Tageslicht durch die Gegend zu laufen?“*, fragte Elena. Verwirrt zogen sich meine Augenbrauen zusammen. Damon konnte sehr wohl bei Tageslicht durch die Gegend laufen, warum also sollte es diese fremde nicht können? „Ich bin seit 5oo Jahren Slavin der Dunkelheit, was denkst du wohl?“* 500 Jahre? Ich konnte mir nicht annähernd vorstellen wie es war solange zu leben. „Das ich eine Hexe kenne, die so ziemlich bereits ist alles zu tun um zu helfen.“* Ich schluckte. Hexen? Was kam noch? „Wenn Sie zu einem Deal bereit sind?“*, fügte Elena hinzu. Rose erhob sich und nickte. „Gut. Abgemacht. – Aber vorher…“ „Ja?“, fragte Elena. „..sollten wir uns um die kleine Lauscherin an der Wand kümmern. – Komm heraus Mädchen.“ Elena fragte Rose was sie meinte, während mein Herz in die Hose rutschte und ich langsam in den Torbogen trat. „Julie!“, rief Elena schockiert. „Hmh, das ist also Damons Freundin?“, fragte die Fremde und musterte mich von oben bis unten. „Hi…Elena.“, zaghaft hob ich meine Hand. „I-ich….wollte nicht lauschen….Ich wollte mit Damon reden…“ Ich war mir gar nicht mehr so sicher was ich wollte. „Tja Damon ist nicht da, aber du kannst gerne warten. – Gehen wir Elena.“ Elena sah von der Fremden zu mir. „Tut mir leid ich habe es eilig. Aber warte doch hier auf ihn.“ Ich nickte. Etwas anderes blieb mir wohl auch nicht übrig. „Julie.“ Erschrocken drehte ich mich um als ich Stefans Stimme hörte. Mein Blick wanderte prompt zu Damon der hinter seinem Bruder stand. „Geh hinein Stefan, ich komme gleich nach.“ Unsicher sah ich von Damon zu Boden und wieder zu Damon. „I-ich bin nur hier w-weil,….“ „Julie es ist kalt. Komm mit rein.“ Ich schüttelte meinen Kopf. „N-nein.“ Damon seufzte. „Komm mit rein, trink etwas und wärm dich auf. – ich hab noch etwas zu erledigen aber dann können wir reden.“ Ich trat von einem Bein auf das andere. „I-ich weiß nicht.“ „Niemand wird dir etwas antun.“ Mein Blick fiel auf seine eisblauen Augen, die mich bettelnd ansahen. Ich kannte den Blick. – Es war der Blick den ich selbst oft in meinen Augen hatte wenn geliebte Menschen gestorben waren. „O-okay…A-aber fass mich nicht an.“ „Abgemacht.“ Ich folgte Damon hoch in das obere Stockwerk. Genauer gesagt war es sein Zimmer in das er mich brachte. „Bedien dich.“ Damon deutete auf den kleinen Tisch gefüllt mit allen möglichen Getränken. „Ich beeile mich.“ Ich sah Damon nach. Hier in seinem Zimmer zu stehen war merkwürdig. Nicht nur weil ich schwer Luft bekam, sondern auch weil ich das Gefühl hatte, ihm hilflos ausgeliefert zu sein. Unsicher setzte ich mich auf das Ende des Bettes und wartete. Meine Tasche hatte ich achtlos zu Boden gleiten lassen während ich mir den Raum genau ansah. Das dunkle Holz auf dem Boden, an den Wänden und der Möbel passte im Kontrast mit der hellen Bettwäsche und den Gardinen, ohne das der Raum etwas von dem altertümlichen Gefühl verlor. Ich wusste nicht wie lange ich dort gesessen hatte. Fünf Minuten oder doch Fünfzehn? Jedenfalls kam Damon wieder und hielt genug Abstand zu mir, sodass ich nicht gleich in Panik ausbrach, auch wenn sie schon in mir zu brodeln anfing. „Und nun?“, fragte ich schließlich und sah ihn unsicher an. „Ich muss Elena das Leben retten, aber dann reden wir.“ Meine Augenbraue hob sich fragend. „Ist sie so sehr in Schwierigkeiten?“ „Tzt ja. – aber nur weil sie nicht hören wollte.“ Ich nickte. „Hat es etwas mit der Fremden zu tun?“ Damon nickte. „Rose. Sie hat angerufen. Elena möchte sich Opfern.“ Ich spürte wie mein herz einen Schlag aussetzte. „Dann geh.“ Damon trat näher, blieb dann jedoch stehen. „Bin bald wieder da.“ Ich sah ihm abermals nach als er ging. Ob Damon ebenfalls in solchen Schwierigkeiten steckte? Seufzend und zögernd ließ ich mich auf Damon´s Bett fallen. „Von allen idiotischen Plänen. Stefan!“* Damon sah zu seinem Bruder herüber der da stand und nickte. „Ich krieg dich irgendwie da raus.“* „Ach schon okay. Ich äh….Ich komm schon zurecht. – Bonnie hat den Mondstein tut dich mit ihr zusammen, seht zu das ihr den Fluch aufheben könnt.“* „Du marterst dich in einer Gruft und ich wird Partner von einer halbkompetenten Hexe. – Na prima.“* Stefan verschränkte die Arme und sah lächelnd zu Boden. „Halt Elena von hier fern.“* „Klar weil das so einfach ist.“* „Versprich´s mir. Egal was passiert…beschütze sie. – Auch wenn du jetzt Julie hast um die du dich kümmern musst.“* Damon nickte. „Versprochen.“* Die beiden sahen sich noch einen Moment an, ehe Damon schließlich ging. Ich schreckte aus meinem leichten Schlaf, als mein Handy klingelte. Mom. Ich schluckte und nahm schließlich das Gespräch auf. „Ja?“ „Julie? Wo bist du? Ich dachte dir würde es nicht gut gehen!“ Ich seufzte und setzte mich auf. „Mom, i-ich….bin bei einem Freund.“ „Bei dem seltsamen Kerl der dich mal nachhause gebracht hatte?“ Nun lag es an mir die Stirn zu kräuseln. „Was?“ „Na der Kerl der dich bewusstlos in seinen Armen nachhause gebracht hatte.“ „Ähm…ja?“ Meine Antwort war eher eine Frage, aber das bemerkte meine Mutter nicht. „Ich will das du sofort nach Hause kommst!“ „I-ich kann nicht Mom,…ich gehe morgen von hier zur Schule. – Bye.“ Ich drückte den roten Knopf, noch ehe sie etwas sagen konnte. Ich hatte nun wirklich keine Lust mich auch noch mit meiner Mutter zu streiten. Das hob ich mir lieber für einen anderen Tag auf. „Du bleibst die Nacht also hier?“ Erschrocken japste ich und sah zu Damon der im Türrahmen lehnte. „Wie lange stehst du schon da?“ „Seit gerade eben.“ Ich schüttelte den Kopf. „N-nein, dann hättest du das Gespräch nicht hören können.“ Damon seufzte und trat an das Bett heran. „Vampir. – Schon vergessen?“ Dabei deutete er auf seine Ohren. „Ich habe dich bereits unten gehört.“ Ich nickte unsicher. Okay. „Also, du wolltest reden?“ Ich nickte abermals und schüttelte doch den Kopf. „I-ich weiß eigentlich nicht mehr warum ich hier bin.“ Ich erhob mich um nicht zu ihm aufsehen zu müssen. „Erklär es mir Damon. – Erklär mir warum…. Warum du mit mir gespielt hast.“ Damon hob seine Augenbraue und schüttelte verständnislos den Kopf. „Ich habe nicht mit dir gespielt Julie und tue es auch jetzt nicht.“ „Du hättest mir die Wahrheit sagen müssen!“, schrie ich ihn an. „Und was hätte das geändert!“ Damon wurde nun ebenfalls wütend. „Ich weiß nicht!“, schrie ich. Ich wusste es wirklich nicht. „Sowas erzählt man nicht nebenbei! Ich wusste nicht wie!“, vereidigte sich Damon. Ich nickte und drehte ihm den Rücken zu. Wieso musste das alles so kompliziert sein? „Komm schon Julie. – Versuchen wir es.“ „Wie soll das funktionieren? – I-ich habe panische Angst in deiner Nähe.“ Mir war die Stille mehr als unangenehm. „Wir haben Zeit. – Ich warte. Also, was sagst du?“ * Originalzitate der Serie, Folge 2.10 Das Opfer Tbc.... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)