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Silent Moon

von

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decision

Ich hätte nie gedacht dass ich mir mal so unsicher sein würde, in der Findung einer Antwort. Was war wichtiger: die Liebe oder das Leben?

Nach meinem mehr oder weniger guten Abitur und meiner damit verbundenen Suche nach etwas passendem für mich, entschied ich mich für Jura.

Ich wusste schon immer dass ich später mal vor Gericht sitzen wollte um Menschen zu verteidigen.

Da ich in einer winzigen Stadt aufgewachsen bin und keine Lust hatte weiter hier zu bleiben, zog es mich in die Großstadt. Der Abschied von meinen Freunden ist mir zwar schon sehr schwer gefallen, aber meine neue Wahlheimat hieß nun mal Köln. Und soweit war das nun auch nicht von meiner Heimat entfernt. Ich konnte noch vorerst zuhause wohnen, ob das nun zu meinem Vorteil war oder nicht..., und ich brauchte mich nicht endgültig von meinen Freunden zu verabschieden, die es nun auch in alle winde verstreute.

Ich hatte mich auf ein schwieriges erstes Jahr eingestellt. Mit den Problemen die mir begegnen sollten hatte ich jedoch nicht gerechnet...

stay

Jetzt war es also so weit. Endlich mein erster Tag an der Uni.

Sie war beeindruckend groß. Kein Wunder es war schließlich eine der größten Unis hier in Deutschland.

Ich zog mir meine dunkelgrüne Lederjacke über und stieg aus dem Bus aus, der direkt vor der Uni gehalten hatte. Vor dem Hauptgebäude standen bereits mehrere 100 Schüler, gepaart in Gruppen von 10 bis 20 Mann. Einige von ihnen drehten sich nach mir um als ich durch die große Glastür des Haupthauses ging. Vor mir erstrecke sich ein langer grauer Flur, der nicht gerade einladend aussah. An der Wand, rechts von mir, hing ein riesiges schwarzes Brett, einen Meter hoch und fünf Meter lang. Die Flure waren um diese Zeit noch leer, schließlich fängt der Unterricht erst in ca. einer Stunde an und wie ich hörte soll Anfang des Semesters noch nicht so viel los sein. Neben dem schwarzen Brett lehnte ein Junge an der Wand. Ich erschrak als er seinen Blick auf mich richtete. Ein kurzes Lächeln strich über mein Gesicht. Er erwiderte hingegen nur einen bösen Blick, der mir zu verstehen gab das ich mich lieber von ihm fernhalten sollte. Mit gesenktem Kopf ging ich schnellen Schritts weiter.

Es war zwar noch zeit bis zum Unterricht, aber ich beschloss trotzdem schon in den Hörsaal zu gehen. Vorher musste ich den aber erst mal finden, das ist wohl der Nachteil an so großen Unis. Nach ein bisschen suchen fand ich ihn und mittlerweile füllten sich auch die Flure. In der Mitte des Hörsaals setzte ich mich auf einen dieser roten Plastikstühle, packte einen Block und Schreibzeug aus und wartete dass die Vorlesung anfing. Dabei sah ich, mit dem Kopf auf den Tisch liegend, wie sich der Raum füllte. Ich war froh dass der Junge von vorhin nicht in diesem Kurs zu sein schien. Ich weiß nicht warum, aber er schien etwas gegen mich zu haben. Na das fängt ja alles ganz prima an...

Ich mach mir schon am ersten Tag Feine.

Die Stunden vergingen und vergingen einfach nicht. Als es endlich Zeit für die ersehnte Mittagspause war, stürmte ich so schnell ich konnte aus dem Raum. Meine Sachen hatte ich erst gar nicht ausgepackt. Warum auch immer, aber keiner der Professoren hielt eine richtige Vorlesung. Alle waren sie auf uns gespannt und wollten auch jedes kleinste Detail von uns wissen, schließlich würden sie uns die nächsten Jahre begleiten.

Ich quetschte mich durch den vollen Flur, der direkt zur Kantine führte. Die wahnsinnige Auswahl an essen wirklich nicht zu erwarten. Tolle Auswahl, wirklich. Schließlich entschied ich mich zur das zweite Gericht, lächelte der Kassiererin noch kurz zu und sah mich nach einem Platz um.

In der Mitte des riesigen Raumes war ein freier Tisch, den ich mir gleich ergatterte. Ich setzte mich an das eine Ende des Tisches und begann zu essen. Plötzlich lief es mir kalt den Rücken herunter. An dem anderen Ende des Tisches saß bereits jemand. Warum ich ihn nur nicht bemerkt hatte? Sein kalter und durchdringender blick traf mich. Es war der Junge von vorhin. Jetzt schien ich es mir mit ihm völlig verdorben zu haben.

Meinen Blick wand ich gar nicht erst zu ihm um, er blieb immer auf mein Essen gerichtet.

Erst als ein Junge den Raum betrat wendete ich meinen Blick nach oben. Alle blicke waren auf ihn gerichtet und plötzlich war es mucksmäuschenstill im Raum. Er schien durch den Raum gerade so zu gleiten. Sofort war mir klar wer er war: der beliebteste Student hier. So was hatte ich schon ne Weile nicht mehr erlebt. Auf dem Gym gab es so jemanden nie. Warum hatten wir eigentlich keinen ‚Schulschöhnling’? Er setzte sich auf den Platz neben dem anderen Jungen. Er erzählte ihm wohl etwas, dann wandte er sich mir zu, lächelte und kam zu mir herüber.

"Hey! du bist neu hier, nicht?" sagte er lächelnd. Was sollte ich den darauf antworten? War es so offensichtlich? Hatte ich schon wieder etwas falsch gemacht? "Ähm...ja, heute ist mein erster Tag hier..." bekam ich dann schließlich raus.

"Das merkt man!" lachte er "Ich bin Duncan, und du bist?"

Kurz und knapp antwortete ich: "Lina..."

Ich konnte es wohl immer noch nicht so richtig, mich mit beliebten oder gutaussehenden Menschen zu unterhalten lag mir einfach nicht! Aber was war das doch für ein merkwürdiger Name...

"Aha! Linchen also!" er grinste immer noch. "Nein, Lina" beharrte ich darauf. Ich hasste Spitznamen!

"Gut, Lina..." so langsam verschwand sein Lächeln aus seinem Gesicht "du hast sicher mitbekommen das dieser Tisch nicht ohne Grund leer geblieben ist."

"Mir ist egal warum er leer war, ich hab mich hierher gesetzt weil er frei war. Mehr nicht" sagte ich leicht genervt.

Er begann zu lachen, sagt noch: "Tut mir leid dich gestört zu haben...ich lasse dich wohl jetzt lieber in Ruhe. Guten Appetit!" und rückte wieder zu dem anderen Jungen rüber.

Seltsamer Typ. Was der wohl wollte?

Ist dieser Tisch denn etwas Besonderes? Und warum kuckt sein Freund so grimmig...?

Ich aß so schnell ich konnte, brachte im Eiltempo das Tablett weg und verließ die Kantine.

Noch schnell am schwarzen Brett vorbei...und dann nichts wie ab nach Hause. Irgendwie hatte der erste Tag mich ganz schön geschafft, obwohl wir ja nicht wirklich was gemacht hatten...oder vielleicht gerade deswegen.

Am Brett stand auch nichts Neues...was mich wohl morgen hier erwarten wird?

Es konnte ja nur besser werden, dachte ich als ich den Flur entlang schlenderte. Ich öffnete die Tür nach draußen als ich bemerkt dass vor dem Gebäude bereits jemand stand...jemand der mir sehr vertraut vorkam...HILFE!

Wie konnte der Typ so schnell vor dem Gebäude sein? Er hätte mir doch im Flur begegnen müssen...oder nicht?!
 

Und jetzt kuckt er noch grimmiger als zuvor! Was hat der bloß gegen mich???

Oh nein, er hat mich bemerkt und kommt auf mich zu...

Meine Hand befand sich bereits am Türknauf, jedoch zog ich sie weg und rannte zurück in Richtung Kantine...

help me!

Ich rannte so schnell ich konnte. Aber irgendwie schien das nicht schnell genug zu sein!

Warum verfolgte er mich auch noch? Und das schlimmste: er schien auch noch aufzuholen....

Einer kurzen Unaufmerksamkeit hatte ich es zu verdanken das ich mich voller Wucht mit jemandem Zusammenprallte. Ich wahr wohl ein bisschen benommen...

Als ich wieder zu mir kam hatte ich furchtbare Kopfschmerzen. Es hatte sich jemand über mich gebeugt, es war Duncan, der freundliche Kerl von vorhin.

"Ist alles in Ordnung mit dir?" fragte er besorgt.

"Ja, danke...alles in Ordnung. Tut mir leid das ich dich umgerannt habe..." sagte ich während er mir aufhalf. "Ist schon ok. Ich sehe ja warum du es so eilig hattest..." beim reden drehte er sich zu seinem Freund um "er wollte dir keine Angst machen...nur mit dir reden."

Wieder auf den Beinen sah ich ihn grimmig an: "Er wollte mir keine Angst machen?" schrie ich schon fast "hat er aber! und warum hat er mich überhaupt verfolgt?"

Ich war wirklich wütend! Was wollte der Typ eigentlich? Und wenn er nur mit mir reden wollte, warum war er dann immer so grimmig?

"Hier ist nicht der richtige Ort dafür...und wahrscheinlich ist es auch nicht die richtige Zeit! Versuch einfach alles was heute passiert ist zu vergessen, ok" er zwinkerte mir zu und schenkte mir eines seiner unglaublich süßen lächeln.

Ohne etwas zu erwidern nickte ich nur kurz und verschwand in Richtung Ausgang. Wie sollte ich diesen komischen Tag so einfach vergessen. Ich wollte das ja auch gar nicht!

Die beiden waren schon sehr seltsam! Ich drehte mich noch einmal kurz um bevor ich zur Tür hinaus ging. Sie standen immer noch an der gleichen stelle, schienen über etwas zu diskutieren und als sie mich bemerkten hörten sie damit auf und verschwanden in einem der Gänge, in denen ich keinen Einblick mehr auf sie hatte, zumindest nicht von hier aus.

Ich lies die Tür hinter mir zuknallen und stellte mich an die Bushaltestelle.

Es war eigentlich ein ganz herrlicher Tag, abgesehen von den Ereignissen...

Trotz das es schon Oktober war, waren es noch sonnige 23 grad. Hat wohl auch mit der Klimaerwärmung zu tun...

Ich schaute auf den Fahrplan der gegenüber der Uni hing. So ein Mist, den Bus hatte ich gerade verpasst. Naja, das hieß es wohl warten. Eine Bank in der Nähe schien das richtige dafür. In meiner Tasche fand ich, nach ein bisschen kramen, meine Sonnenbrille, die ich aufsetzte um der Sonne zu entgehen. Irgendwie war ich schon immer ziemlich Sonnenempfindlich gewesen. Ich lehnte mich auf der Bank zurück und wartete auf meinen Bus nach Hause.

Endlich zu Hause angekommen, versuchte ich den Gesprächen und der Neugier meiner Eltern aus dem Weg zu gehen und meinte nur ich währe Müde vom Tag und verschwand in meinem Zimmer. Dort angekommen schmiss ich mich aufs Bett, legte meine Tasche auf den Boden neben mir und schaltete den Fernseher an. Vielleicht würde der mich etwas ablenken.
 

Am nächsten Morgen fühlte ich mich wie gerädert. Es war viel zu früh, als der Wecker mich aus dem Schlaf riss. Müde rollte ich aus dem Bett und machte mich für die Uni fertig, in der Hoffnung dass der heutige Tag besser würde als der gestrige. Fix nahm ich mir noch ein paar Kekse als Proviant mit und lief zum Bus.



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