Besuch der roten Dame von penthisilea (8tes Gebot: Du sollst nicht stehlen.) ================================================================================ Kapitel 10: 4.Akt: Wieviel? --------------------------- "Guten Morgen, mein kleines Vögelchen", wurde Grell von einer sanften Stimme geweckt und blickte, als er die Augen aufschlug, in zwei andere, deren Farbe sich von der seinen kaum unterschied. Mit einem genüsslichen Laut räkelte sich Grell etwas in den Armen des Undertakers und zupfte eine kleine Feder aus dessen Haaren. "Ich denke ich muss ein neues Kissen kaufen.", kicherte er. Der Undertaker schnalzte missbilligend mit der Zunge und sagte: "Du meintest wohl ich gehe ein neues Kissen kaufen während du hier bleibst." "Ach Taaakeeeer...!", quengelte Grell und zog einen Schmollmund. "Nichts da Grell. Du weist was passieren kann, auserdem...", der Undertaker lies eine Handüber die Brust des Rotschopfes wandern und lies sie auf dessen, innerhalb der letzten zwei Wochen enorm angeschwollenen, Bauch liegen ehe er fortfuhr: "Mittlerweile passt du in fast nichtsmehr was an Kleidung besitzt. Wir müssten erstmal zusätzlichen Stoff in deine Hosen nähen." "Du bist gemein! Sie könnte hier genauso auftauchen wie draussen, beidesmal wär ich alleine! Ausserdem könnte ich einfach einen von deinen Mänteln anziehen, weit genug sind die ja.", schmollte Grell. "Trotzdem: Nein. Auserdem-", weiter kam der Undertaker nicht, denn sein Liebster hatte sich schon mit einem aufgeregten "Post ist da!", aus seinen Armen gewunden und tapste eilig die Treppe hinunter. Der Bestatter stöhnte auf, manchmal war selbst ihm diese ganze Energie Grells zuviel. Wobei...nein, eigentlich liebte er genau das an dem Rotschopf, seine nicht enden wollende Aufgewecktheit und der Hang zur Übertreibung. "Zieh dir wenigstens was an!", rief er hinterher und macht sich daran einige übrige Federn aus seinen Haaren zu zupfen und eine Hose anzuziehen. Keine Antwort. Naja, vielleicht war Grell einfach nur in einen Brief versunken oder sowas. Erst als es länger still blieb begann der Undertaker sich sorgen zu machen. Er war gerade dabei sich ein Hemd überzustreifen, da rief er nochmal: "Grell, alles in Ordnung?". Erneut, keine Antwort. Panik begann in ihm hochzuschäumen und er sauste die knarrende Holztreppe hinunter um einen schreckensbleichen Grell vorzufinden, der fassungslos auf einen Brief starrte. "Jag mir doch keinen solchen Schrecken ein...Was hast du?", fragte der Undertaker und knöpfte sein Hemd zu. Erneut, keine Antwort. "Grell, was hast du? Was ist das für ein Brief?", bohrte er nach und bekam vom kreidebleichen Roschopf das Schreiben ausgehändigt. Er nam das schwere Papier entgegen und begann zu lesen. Jetzt verstand er warum Grell so geschockt war. "Taker...Taker, was soll ich jetzt machen? Ich kann doch so unmöglich im Büro auftauchen!". Grell wurde mit jeder Silbe hysterischer bis er am Ende fast kreischte. Der Rotschopf begann im Kreis zu laufen und sich die roten Strähnen zu raufen. Er hatte seine Suspendierung über dieser ganzen Sukkubusaffäre völlig vergessen, was sich jetzt rächte. Die Suspendierung wurde aufgehoben und er wurde wieder in den Dienst einberufen. Doch wie sollte er seinen Umstand denn geheimhalten? Ein Akt der Unmöglichkeit. Wäre in diesem Moment jemand in das Bestattungsunternehmen gekommen, so hätte sich diesem wohl ein recht bizarres Bild geboten: Ein hysterischer, völlig unbekleideter Grell, der sich die Haare raufend in Kreisen um den recht hastig angezogenen Undertaker lief, der widerum nur dastand und auf einen Brief starrte. Doch es kam niemand herein und so drehte Grell noch einige Runden bis der Undertaker den Brief sinken lies und sagte: "Ich mach das." Der Rotschopf blieb aprubt stehen, drehte den Kopf ruckartig zu seinem Geliebten und starrte ihn an. "Wie bitte?", zischte er. "Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass Will das durchgehen lässt?" Der Undertaker zuckte mit den Schultern und antwortete: "Er muss wohl." "Und wie willst du ihm das glaubwürdig erscheinen lassen?" "Ich sage wir beide haben gewettet wer es länger im Posten des jeweils anderen aushält. William ist desinteressiert genug, dass ihm nur wichtig ist, dass die Arbeit erledigt wird. Notfalls ködere ich ihn damit dass du seine Überstunden übernimmst.", erklärte der Undertaker und zuckte mit den Schultern. Grell stand nur da und sah ihn fassungslos an. "Und du denkst das wird funktionieren?", fragte er, von seiner Hysterie heiser geworden. "Es muss.", sagte der Undertaker, nahm Grell in den Arm und hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn. "Jetzt zieh dir erstmal was an, bevor du dich noch erkältest." "Hoffentlich geht das gut...", seuftze Grell und verschwand nach oben. Nägelkauend saß Grell in einem von Undertakers Mänteln in der Küche und starrte auf die Uhr. Es war zwei Minuten vor zehn Uhr abend, zwei Minuten vor Schichtende. Dass der Undertaker so lange wegblieb konnte eigentlich nur bedeuten, dass Will die Geschichte mit der Wette geglaubt hatte, aber trotzdem hatte Grell Panik. Mit einem leisen Quietschen zuckte er zusammen als der Zeiger der großen Wanduhr, in seinen Ohren, lautstark auf eine Minute vor zehn umsprang. Bereits den ganzen Tag hatte er sich den Kopf darüber zermartet wie er in das Büchereigebäude für dämonische Aufzeichnungen kommen sollte, denn seit dem letzten "Besuch", hing ihm dieses Thema ständig im Hinterkopf. Der Haken war, das Gebäude war verboten. Und wurde bewacht. Als der Zeiger der Uhr auf punkt zehn Uhr sprang und zu läuten begann erschrak Grell sich beinahe zu Tode. Simultan klingelte die Türglocke und jemand rief: "Grell?" "Ich bin in der Küche!", antwortete der Rotschopf, stand hastig auf und machte sich daran Teller und Besteck aus den Schränken zu holen. Schritte verrieten ihm, dass der Undertaker zu ihm trat, um dann seine Arme von hinten um den Rotschopf zu legen. "Du hast ja schon wieder einen Mantel von mir an...mussten deine Sachen wieder zur Wäsche?", fragte er und legte das Kinn auf die Schultern vor sich. "Was denkst du denn? Ich fühl mich langsam als bräuchte ich die Windeln und nicht das Kind.", antwortete Grell und zog eine Schnute. Der Undertaker kicherte und streichelte Grells Bauch etwas. "Na, was hast du erwartet? Du bist keine Frau, deine Anatomie ist auf sowas nicht ausgelegt. Kein Wunder dass dir das so auf die Blase drückt.", sagte er und vergrub das Gesicht etwas in den roten Strähnen vor ihm. "Wie meinst du das? Ich muss doch die Organe einer Frau haben für sowas.", fragte Grell stirnrunzelnd und hielt für einen Moment darin inne das Fleisch das er bearbeitete in Scheiben zu schneiden. "Nicht zwingend. Ich glaube sie hat es eher so angestellt, dass das ganze wie eine Art Ei ist...das Kind liegt in einer Fruchtblase wie bei einer Frau, wird aber nicht von der Gebärmutter versorgt sondern ist unmittelbar an deinen Blutkreislauf angeschlossen. Ich könnte mich aber auch irren und das ganze ist doch wie bei einer Frau.", erklärte der Undertaker, gedämpft von den roten Haaren. "Sag mal, woher weist du so viel?", fragte Grell, teils fassungslos, teils angesäuert. "Ich bin Bestatter mein Schatz. Es ist mein Geschäft meine Kunden in- und auswendig zu kennen.", sagte der Undertaker und lachte dunkel in Grells Haare. "Ein Querkopf, das bist du...hat Will die Sache mit der Wette geglaubt?", lenkte Grell ab und warf die Fleischstreifen zusammen mit einigen anderen Zutaten in eine Pfanne um sie zu braten. "Mmmhmmm, ich übernehme über weiteres deine Aufträge.", nuschelte der Undertaker. Still rührte Grell in der Pfanne ehe er ein leises "Danke" seufzte. Einige Zeit standen die beiden einfach nur da, die Stille wurde nur vom Brutzeln der Pfanne und der beiden ruhigem Atem gestört. "Grell, kann ich dich was fragen?", sagte der Undertaker und festigte die Umarmung etwas. "Alles, Taker.", säuselte Grell mit verliebtem Lächeln. "Was ist der Preis für das Kind?" Mit einem Mal war Grells Lächeln eingefroren und bröckelte ganz langsam von seinem Gesicht. Schnell wandte er sich wieder der Pfanne zu. "I-ich hab keine Ahnung was du meinst.", stotterte der Rotschopf. "Bitte Grell, sie muss doch irgendwas verlangt haben im Gegenzug.", drängte der Undertaker. Grell presste nur die Lippen aufeinander und schüttelte vehement den Kopf. Er würde es auf keinen Fall preisgeben. "Grell...bitte, sie muss doch was gesagt haben, irgendwas! Irgendeine Gegenleistung, bitte Grell!", drängte der Undertaker verzweifelt doch er erntete nur ein erneutes Kopfschütteln. Erschrocken bemerkte der Rotschopf wie sein Geliebter sich von ihm löste und hörte wie er etwas zurückstolperte. Als Grell sich umdrehte bot sich ihm ein Bild des Grauens. Der Undertaker hatte die Lippen zusammen gepresst und sag ihn zugleich ungläubig als auch getroffen an, Tränen rannen ihm aus den grün-gelben Augen über die Wangen. Dieser Blick, dieses unglaublich verletzte darin trafen Grell schlimmer als jede Kugel es vermocht hätte. Er streckte seine Hand etwas nach dem Undertaker aus, doch der wandte sich nur ab, schnappte sich im Hinausgehen seine Sense und rauschte zur Tür hinaus. Grell stolperte ihm nach zur offenen Ladentür. "TAKER!", rief er in die Nacht hinaus, doch es blieb still. Warum war er nur weggelaufen? Warum hatte er so verletzt ausgesehen? Da begriff Grell. Keine spezielle Forderung bedeutete bei einem Dämon die Seele. Grell hatte dem Undertaker zu verstehen gegeben er hätte seine Seele verkauft. Bittere Tränen der Erkenntenis verklärte die Sicht des Rothaarigen und er stand leise schluchzend im Türrahmen des Bestattungsunternehmens. ______________ 9 Kapitel, 6 Favos, aber kein einziger Kommentar? Isses soooo schlimm? XD Nein, im Ernst, ich freu mich wenn jemand meinen Kram liest, ich nehms auch keinem übel wenn man nix kommentiert, ich muss gestehen, ich mach das auch manchmal, weil mir einfach nix zum schreiben einfällt was nicht irgendwie doof oder abgedroschen ist. Freuen tut man sich dann trotzdem über jeden Kommi ;) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)