Besuch der roten Dame von penthisilea (8tes Gebot: Du sollst nicht stehlen.) ================================================================================ Kapitel 3: 1.Akt: Das Pferd frisst keinen Gurkensalat ----------------------------------------------------- Ein Klingeln schreckte Grell auf und er sah sich desorientiert um. Ein erneutes Klingeln lies ihn begreifen und er spurtete die, laut knarrend protestierende, Holztreppe hinab, wobei er zwei Stufen auf einmal nahm, nur um auf der letzten Stufe zu stolpern und mit ordentlichem Schwung auf die Nase zu fliegen. Leicht lädiert rappelte Grell sich bei einem erneuten Klingeln auf und riss atemlos den Hörer von der Gabel. "Bestattungsunternehmen Undertaker, hallo?", keuchte Grell, in Erwartung ein Kunde hätte angerufen. "Bon jour, mon oiseau petit.", grüßte eine wohlbekannte Stimme, begleitet von einem Kicher, das wohl den meisten einen kalten Schauer über den Rücken gejagt hätte. Erleichtert seufzte der Rotschopf auf. "Undertaker, wie schön dass du anrufst...du bist also schon in Frankreich.", fragte Grell, wobei seine Stimme wie automatisch einen verliebten Ton annahm. "Ja, natürlich. Und wie geht es meinem Vögelchen? Du wirkst angespannt.", kam die Antwort. "Ich...naja...", zögerte Grell. In seinem Inneren tobte ein Sturm aus verschiedensten Gefühlen. Sollte er es sagen oder doch lieber nicht? Schon zum zweiten mal an diesem Tag biss Grell sich auf den Unterlippe herum. "Ja?", fragte der Undertaker nach einer kleinen Weile neugierig. "Naja...also...ich hatte heute schon Besuch...sozusagen...", begann Grell. Ein angespanntes Schweigen war die Antwort. "Undertaker, hier war ein Sukkubus, ich hatte solche Angst!", brach es schließlich aus ihm heraus und er wimmerte leise ins Telefon. Ein weiteres Schweigen, diesmal nicht neugierig, sondern angespannt, folgte. "Was wollte sie?", fragte der Undertaker schließlich, seine Stimme kalt und angespannt. Grell holte schon Luft um zu antworten, da hallten die Worte des Sukkubus in seinem Kopf wieder: 'unverstanden...Spielzeug des Geliebten...verdammt dazu auf ewig Seelen zu sammeln..." Der Rotschopf zögerte und druckste herum, bis der Untertaker ungeduldig nachbohrte: "Grell was wollte der Sukkubus?" "Sie...sie meinte sie will mir helfen...und dass...dass...", er brachte es nicht fertig die Worte auszusprechen die sich in der Samtstimme des Sukkubus erbarmungslos in seinen Kopf hämmerten. "Und was?", kam es scharf vom anderen Ende der Leitung. Der Rotschopf zuckte zusammen und flüsterte, den Tränen nahe: "Sie sagte du würdest nur mit mir spielen..." Immer und immer wieder klang der Satz, den er beim ersten mal gar nicht richtig erfasst hatte, in seinen Ohren und stachen ihm ins Herz. Er hatte nie an seiner Liebe oder der des Undertakers gezweifelt, doch nun legten sich die Worte des Sukkubus wie ein grauer Schleier über ihn. "Aber mein Vögelchen...", seufzte der Undertaker, "Du wirst diesen Blödsinn doch nicht etwa glauben, oder?" Seine Stimme war liebevoll, gar zärtlich geworden. Grells Wangen begannen vor Scham zu brennen. Hatte er eben ernsthaft an seinem Liebsten gezweifelt? "Natürlich nicht Taker...", sagte er und lächelte verliebt ins Telephon hinein. "hat der Sukkubus sonst noch irgendetwas gesagt? Oder getan?", fragte der Undertaker. Er bemühte sich scheinbar normal zu klingen, doch in seiner Stimme schwang deutlich noch etwas anderes mit. Angst? Sorge? Schwer zu sagen. Grell jedoch überhörte dies völlig, er war noch viel zu aufgewühlt von den Ereignissen des Morgens. "Ja...ja, sie hat mir die Wange abgeleckt...", erneut glühten Grells Wangen vor Scham, "Und mir ihre Hand auf den Bauch gelegt. Dann hat sie Irgendetwas von einem Geschenk gesagt das ich nicht ganz verstanden hab." "Das war alles?", fragte sein Gesprächspartner. "Ja. Ich meine nein. Ich meine...also mein ganzer Körper hat plötzlich zu brennen angefangen, es hat sich angefühlt als stünde ich auf einem Scheiterhaufen. Dann hat sie ihre Hand weggenommen und ist verschwunden.", berichtete Grell, die Sache mit den Cinematischen Rekorden verschwieg er lieber. Ein längeres Schweigen, in dem der Rotschopf nervös mit dem Kabel des Telephons spielte, folgte. "Fühlst du dich irgendwie seltsam? Oder anders?", brach der Undertaker schließlich die Stille. Diesmal schwang in seiner Stimme deutliche Besorgnis mit. Erneut druckste Grell herum, begann unruhig von einem Fuß auf den anderen zu trippeln. Was er dachte klang zu unwarscheinlich, ja regelrecht albern, selbst für ihn, um es auszusprechen. Der junge Rotschopf haderte mit sich selbst, wollte er sich doch nicht schon wieder vor seinem Geliebten blamieren. Letztendlich faste er sich doch ein Herz und stammelte: "Taker...ich...ich glaube ich bin schwanger." Er hatte es gesagt. Schon vorsorglich zog Grell die Schultern hoch um sich gegen das unvermeidliche Gelächter des Undertakers zu wappnen. Als eine Stille folgte dachte Grell schon die Verbindung wäre unterbrochen worden. "Ich komme so schnell es geht zurück nach London. Pass auf dich auf.", mit diesen Worten legte er auf. "Taker...", wisperte Grell in das unbarmherzige Tut-Tut des Hörers. Leise seufzend legte er den Hörer wieder auf die Gabel. Einige Minuten verharrte er noch so, bis er von einem Niesen durchgeschüttelt wurde. In all der Aufregung hatte er vergessen sich etwas anzuziehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)