Burning fox von Ray-rey (16+) ================================================================================ Prolog: Der brennende Fuchs --------------------------- „Naruto! Hör auf, du löst das Siegel!“ „Hörst du mich!? Das Siegel! Es bricht!“ „Nicht!“   ...Ein dunkler Schatten erhob sich weit über das Dorf, welches versteckt unter den Blättern lag... Einer der legendären neun Bijuu, ein Fuchsdämon aus der alten Zeit, verbrannte mit großem Zorn Wald, Dorf und Land. Vor vielen Jahren hatte der Bijuu, dessen Name Kyuubi lautete und im Volksmund neunschwänziger Fuchs genannt wurde, schon einst versucht das Dorf Konohagakure zu zerstören. Dank dem vierten Hokage, einem hoch angesehenen Mann, war es nicht so weit gekommen. Dieses Mal jedoch schien des Dämons Absicht, zu einer gnadenlosen Wirklichkeit zu werden. Naruto Uzumaki, der Sohn des inzwischen verstorbenen vierten Hokages, kämpfte wie viele, verbittert gegen das Untier. Doch die Gegebenheiten waren nicht wie früher und es sah so aus, dass Naruto, auf den viel Hoffnung gesetzt gewesen war, zu unerfahren mit seinen 23 Jahren war. Damals hatte man Kyuubi mit einem Siegel in eben diesen Jungen verbannt und ihn somit zu einem Jinchuriki gemacht, einem Träger eines Bijuu. Wider Erwarten war es Naruto nicht gelungen, ihn in seiner Verbannung zu halten und das Ergebnis war verheerend. Der Angriff des Bijuu, welcher einer höheren Gewalt glich, schlug eine tiefe Wunde in das Herz der Landschaft und des Dorfes. Tiefe Krater zogen sich schon bald durch das Erdreich und das umstehende Land stand in Flammen. Tagelang wurde mit allen Mitteln gekämpft und die Heimat verteidigt. Tiere aus der Umgebung flüchteten; nur der Mensch hielt den Irrsinn noch aus und wehrte sich weiter gegen den unvermeidlichen Untergang, anstatt zu gehen. Der brennende Fuchs Ein Junge, einer der wenigen begabten Schüler, die mit zu dem Kampf gegen den Kyuubi gekommen waren, kam zitternd und schwankend zum stehen. Ihm stieg die Hitze auf dem Schlachtfeld immer schneller zu Kopfe. Die Luft, die er einatmete, brannte unangenehm in seinen Lungenflügen. Das Gefühl Luft einzuatmen, die trotz der kühlen Jahreszeit schon seit längerem wärmer war als die, die er ausatmete, wurde nun fast unerträglich. Schwefel kreiste in dicken Schwaden nah über dem Boden und der widerliche Gestank von Fäulnis und Gift benebelte so manche seiner Sinne. Erschöpft strich er sich durch die Haare, in denen er mit seinen blutverschmierten und verkratzten Fingern stecken blieb. Sie waren zusammengeklebt, durch Schweiß, der herunterfallenden Asche und dem Dreck, in dem er hin und wieder unsanft landete. Der Kyuubi war ein fuchsähnlicher Dämon, mit neuen Schwänzen, dessen Fell hellorange, wie leuchtende Flammen, war. Seine Kraft schöpfte er aus Hass und er war der Stärkste der legendären neun Bijuu, um die sich einige Geschichten drehten. Die etwa 60 Fuß große Kreatur kreischte und suchte mit beängstigenden und leuchtend roten Augen nach seinen Peinigern, die sich immer wieder auf sie stürzten. Der Junge dessen Gesichtsfarbe von weiß zu blau wechselte, blickte angsterfüllt auf als der Bijuu den Anschein machte, sich zu ihm zu wenden. Der Kampf hatte ihn geschafft und er wusste weder wo oben und unten war, noch wo links oder rechts sein mochte. Alles schien sich vor seinen Augen zu drehen. Er schwankte, aber Naruto, der nicht weit von ihm entfernt war, bemerkte ihn noch rechtzeitig bevor er das Bewusstsein verlor -und dort wahrscheinlich erstickt wäre- und packte ihn an seinem dünnen und blassen Handgelenk. Er reagierte kaum und dennoch erschüttert, sichtlich traumatisiert; Trotzdem schaffte er es mit ein bisschen gutem Zureden, Naruto zu einem noch stehenden Waldstück zu folgen, das im Moment noch außerhalb der Reichweite des Kyuubi lag. Außergefahr, reute es Naruto, den Jungen allein stehen zu lassen. Trauriger weise gab es nichts, was er für ihn hätte weiter tun können. Als Naruto einen Satz nach oben machte, der ihn auch einige Fuß nach oben brachte, sah er kurz über die Schulter und sah, wie eine Frau aus Dorf sich seiner annahm. Ein wenig erleichtert darüber, lächelte Naruto dem Jungen zu, der ihm stillschweigend nach sah, und verschwand in einer der vielen Rauchwolken. Gekonnt landete er auf einem umgerissenen, kokelnden Baum und beobachtete, wartete ab, um schließlich einen passenden Augenblick zu erhaschen. Er strich sich ein paar blonde Haarsträhnen aus dem Gesicht und lauerte. Obwohl sich Naruto noch im Genin-Rang befand (also der niedrigste Rang eines Ninja in Ausbildung) hatte er bereits einige Leistungen erbracht, die sich mindestens auf einem Jonin-Niveau befanden; und Jonin waren unter anderem auch Ausbilder, die junge Genin unterrichteten. Die Fähigkeiten eines Ninja, waren gegenüber einem Normalmenschen bahnbrechend. Einen Sprung von 40 Fuß stellte kein Problem dar und das präzise treffen mit einem Shuriken oder anderen Waffen war ihnen ein Leichtes. Das besonders erwähnenswerte an einem Ninja allerdings war die Beherrschung von Chakra –der Körpereigenen Energien. Kampftechniken mit Chakra brachten einige Vorzüge mit sich, wie die Kontrolle über bestimmte Elemente; und viele der Familien die schon seit Generationen an ihren Fähigkeiten feilten, vererbten besonders Markante Fähigkeiten an ihre Zöglinge. Naruto zum Beispiel konnte eine unglaubliche Menge an Chakra sein eigenen nennen, auch wenn er dies nicht immer optimal zu nutzen wusste. Geschwächt durch die ständigen Strapazen, die er über sich ergehen lassen musste, erhob sich Naruto zu einer weiteren Attacke die Kyuubi am Kopf traf, aber wie so oft keine Wirkung auf ihn hatte. Ein grauenerregendes Heulen schallte erneut über die brennenden Wälder hinweg. Ständig schrie der Bijuu in den höchsten Tönen, ein Kreischen und Jaulen, das nicht einfach nur ohrenbetäubend war, sondern auch noch höchst nervenzerreißend. Manchmal schien es fast so, als würde der Bijuu nur mit ihnen spielen. Der Neunschwänzige verhöhnte sie mit den seltsamsten Geräuschen und tollte wild umher wie ein verspieltes Tier. Nach seinem gescheiterten Angriff landete Naruto unsanft auf dem Boden. Er hatte heute mehr gekämpft als jeder andere, und dennoch blieb ihm nichts anderes übrig, als durchzuhalten und weiterzumachen. Er fühlte sich unendlich schuldig für das was hier geschah. Seine Gesichtszüge waren verzerrt, angestrengt und seine sonst so schönen blauen Augen waren trübe. Naruto taumelte kurz, als er auf den knirschenden Boden unter sich sah. Fast wäre er über eine Hand gestolpert, die zwischen Asche und Holzsplittern hervorragte. Er musste nicht suchen, um denjenigen zu finden, dem die Hand gehörte. Ein paar Schritte weiter lag eine verkohlte Gestalt, der ein Arm fehlte, obwohl man dazu sagen musste, dass es nicht nur ein Arm war der hier zu fehlen schien. Der Mann war wohl dem Bijuu zwischen die Zähne geraten und in zwei Hälften gerissen worden. Naruto konnte sich glücklich schätzen, dass er ihn bereits nicht mehr erkennen konnte. Viele, die hier lagen, waren Freunde oder Bekannte. Mit einem kurzzeitigem Schwindelgefühl nahm Naruto Anlauf und sprang wie schon so oft, auf den Neunschwänzigen zu, gerade in dem Moment, als die lauten Schreie „Rückzug! Zieht euch zurück!“ zu ihm durchdrangen. Es war nicht das erste Mal, dass sie sich zurück zogen, dennoch überkam Naruto ein unglaublicher Widerwille. Seine blauen Augen, deren Glanz bereits durch die Erschöpfung erloschen war, wurden zu schmalen Schlitzen und seine Gedanken waren für einen Moment noch hasserfüllter. An einen Rückzug wollte er nicht mehr denken, jetzt wo der Neunschwänzige endlich Schwäche zeigte. Wutentbrannt stürzte er sich allein auf den Bijuu, der all die Jahre tief in seinem Innersten gesteckt hatte. All die Jahre, in denen Kyuubi ihm Kummer und Schmerz gebracht hatte, stiegen in ihm hoch und Tränen des Zorns liefen ihm über das Gesicht. Viele Jahre hatte Naruto versucht den Bijuu etwas besseren zu belehren und ihn zu verändern, aber daran war er kläglich gescheitert. Das Salz der Tränen brannte für ihn kaum merklich auf der blassen Haut, als sie über einige offene Kratzer rollten. Ein Brennen, das normalen Schmerzen ebenbürtig gewesen wäre, hätte es nicht den Schmerzen in seinem Herzen gegenüber gestanden. In Narutos Augen waren all die Menschen die hier ihren tot gefunden hatten, nur wegen seinem Fehler gestorben. Naruto konnte nicht sehen, dass jemand anderes an seiner Stelle schon lange die Kontrolle verloren hätte, und dass ihm niemand die Schuld für das gab, was vor drei Tagen passiert war. Kyuubi begrüßte mit Wohlwollen die aufkommende, neue Situation: ein Einzelkampf mit seinem ehemaligen Gefängnis! Er bäumte sich zu seiner vollen Größe auf. Seine Schwänze ruderten umher und versuchten Naruto zu erhaschen. Dieser war vorteilhafterweise, trotz der vielen Angriffe, immer noch voller Rachegedanken, die ihn schneller machten als gewöhnlich. Ein tiefes Grollen verließ des Fuchses Kehle, während er weiter versuchte Naruto zu erwischen.   Urplötzlich, als Naruto sich einen kleinen Fehltritt erlaubte beim aufkommen auf dem Boden, ergriff der Neunschwänzige seine Chance und traf ihn mit einem seiner neun pfeilschnellen Schwänze. Der Bijuu schlug ihn geradewegs in eine Flut aus Glut und Feuer. Naruto wurde so schnell zurück geworfen, dass er nicht mehr die Zeit hatte, zu reagieren. Mit aufgerissenen Augen sah er, wie sich die Welt in gelb, orange und rot färbte; als hätte er sich auf dem Schlachtfeld schnell, immer wieder im Kreis gedreht, bis alles zu einer einzigen Farbe verschwamm. Hinter ihm lag eine alte Lagerhalle für Waffen und bevor er sich versah, brach er durch ein paar der letzten Balken die noch standen. Auch das ging so schnell, dass er einfach keine Chance hatte, den Sturz zu lenken oder abzufangen. Es schlug ihn gegen eine Eisenstange, die aus dem beschädigten Betonboden herausragte. Ein markerschütternder Schmerz durchfuhr ihn und das Einzige, was er heraus brachte, war ein leiser, gequälter und abgewürgter Schrei, während sich seine Augen weiteten. Er griff mit zitternden Händen nach der glühend heißen Stange, die sich genau durch seinen Rumpf gebohrt hatte, und ihm wurde klar, dass er hier nicht mehr lebend herauskommen würde. Von den Händen blieben Hautfetzen an dem Eisen hängen und Narutos Körper zuckte immer wieder, spannte die Muskeln an, aber jeder Versuch von ihm, sich jetzt noch kontrolliert zu bewegen, scheiterte. Naruto stockte der Atem, während sein Kopf und seine Arme nach unten sackten. Während sein Körper um sein Überleben kämpfte, verspürte Narutos Selbst, bereits keinerlei Schmerzen mehr. Es herrschte nun vollkommene Stille in ihm und um ihn. Eine Stille, die er in seinem Leben nur ganz selten wahrgenommen hatte. Und er glaubte, noch nie so einen klaren Kopf gehabt zu haben wie jetzt. Naruto war immer in dem Glauben gewesen, dass wenn er sterben würde, wäre er geschockt, verängstigt oder sogar panisch und würde den Dingen, die er noch vorgehabt hatte, nach trauern. Doch dass alles erschien nun unwichtig und nichtig. Alles was er noch denken konnte war: „Gut... wenn dass das Ende ist, dann ist es jetzt eben so.“ Und das letzte was er sah, aber bereits nicht mehr wahrnahm, war, wie eine Stange aus seinem Torso herausragte, seine Kleidung Feuer fingen und sein Blut auf der heißen Eisenstange zischte.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)