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120 mal Vongola, Varia und andere komische Typen

Lasst den Wahnsinn beginnen!
von

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103. Covet - Begehren

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

17. Blood - Blut

Fandom: Katekyo Hitman Reborn!

Disclaimer: Mir gehört nichts. Schade eigentlich.

Autor: Arcobaleno

Stichwort: 2/120

Pairing: Gibt’s nicht.

Warnung: Ich deute einfach mal auf das „Blut“ und gebe den dezenten Hinweis, dass wir hier von „Belphegor“ sprechen. Ich stimme mit seiner Ansicht überhaupt nicht überein. Das spiegelt nicht meine persönliche Meinung wieder.
 

~*~
 

Er wusste schon immer, dass er anders war. Von der Sekunde an, wo er langsam anfing, nachzudenken, wusste er, dass er nicht so war, wie andere. Anders. Anders, als sie ihn haben wollten. Richtig gespürt hatte er es, als er seinen Bruder umgebracht hat und freiwillig zur Varia ging. Anders.
 

Er sah ihn genau vor sich. Den blutüberströmten Körper seines Zwillingsbruders, der sich vor Schmerzen auf dem Boden wandte und leise wimmerte. So hilflos… Er kicherte. Er genoss den Anblick seines Bruders. Und wie er das tat. Er war anders.
 

Nur noch ein paar Minuten trennten seinen Bruder von seinem Tod. Wie war es zu sterben? Nun, der Prinz vor ihm würde es bald herausfinden … Das Messer durchschnitt die Luft, gab kein Geräusch von sich, bevor es das Herz seines Bruders durchschlug. Ein letztes Mal erfüllte sein rasselndes Atmen die Luft. Es wurde still.
 

Da war Blut. Überall war dieses rote Blut! Auf dem Körper seines Bruders, auf dem Gras und auf seinem eigenen Körper! Königliches Blut strömte aus seinen Wunden. Ein irres Lachen rang sich aus seiner Kehle.
 

„Ushishishi~“
 

Breit grinsend betrachtete er das Blut auf seinen Händen. Wie schön es doch aussah … Es rann seine Hände hinunter, seinen Arm entlang und färbte sein weißes Hemd scharlachrot. Seine Augen wanderten über die Leiche seines Bruders, genüsslich leckte er sich über die blutverschmierten Lippen. Er schmeckte das metallische Blut auf seiner Zunge und kicherte.
 

Nie würde er dieses Hochgefühl vergessen, dieses Gefühl, seinen Bruder umgebracht zu haben. Nie wieder würde er das Gefühl seines Blutes auf seiner Haut vergessen. Er war anders. Das wusste er. Schließlich war er ein Genie.
 

Sein Körper zitterte, von Lachkrämpfen erfüllt. Seine Stimme unterbrach die Stille auf der kleinen Wiese. Gleich würden sie kommen … Sehen, was er getan hatte … Wie er seinen Bruder ohne mit der Wimper zu zucken umgebracht hatte …
 

„Ushishishi~“
 

Er hörte ihre Schritte. Hektisch, schnell. Sie riefen ihm zu, fragten, was los sei, was er getan hätte. Doch das Einzige, was sie zu hören bekamen, war ein leises Lachen.
 

„Ich habe ihn mit einer Kakerlake verwechselt.“
 

In seiner Stimme schwang pure Freude mit. Freude und der Wahnsinn, der sich langsam in sein Gehirn fraß, ihn in Ekstase versetzte. Überall … Er sah überall dieses rote Blut fließen! Da war es! Kam von seinem Bruder, tropfte von dem Messer, welches er aus dessen Brustkorb zog. Er drehte sich langsam zu seinen Eltern um.
 

Sie starrten ihn an, hatten kaum Zeit zu realisieren. Das Messer versank immer wieder in dem Körper seiner Mutter und ließ das Blut fließen. Königliches Blut! Sein Vater wollte ihn aufhalten. Doch es war zu spät. Zitternd und mit einem irren Lachen schwankte er auf ihn zu, rammte das Messer genau in seine Brust. Glasige Augen starrten ihn an, bevor der Leichnam auf den Boden fiel.
 

Blut. Überall dieses wundervolle, rote Blut. Es färbte den Rasen, seine Hände, die kalten Körper! Es war einfach überall! Er lachte. Er hatte seine Familie umgebracht. Erst seinen Bruder, dann seine Mutter und dann seinen Vater. Seine Familie, die ihn nie akzeptiert hatte, ihn immer als lästig angesehen hatte. Tot!
 

Seine Hand wanderte zu seinem Kopf, verwischte das Blut auf den blonden Haaren. Ein Schleier aus rot trübte seine Sicht, doch er kicherte. Rot … Ab diesem Moment wusste er, dass er anders war – etwas Besonderes. Er war ein Prinz. Er war ein Genie. Er wurde Mitglied der Varia.
 

Viele bezeichneten ihn als verrückt und als Psychopath, doch es war ihm egal. Er sah das Blut und ihre toten Körper in seinen Träumen, hörte ihr vergebliches Flehen, ihre letzten Atemgeräusche. Erfreute sich an ihrem Tod. Sein Körper erzitterte jedes Mal vor Aufregung und Vorfreude. Er liebte das Morden mit jeder Faser seines Körpers.
 

Und er würde nicht aufhören. Nicht, so lange er noch selber lebte. Solange sein Körper nicht am Ende war. Er war ein Hitman seit seiner Geburt. Sie hatten es ihm gesagt. Sie – die Varia. Die Meucheltruppe, die selbst ihn für verrückt hielt. Für gefährlich. Das Töten lag ihm im Blut. Von der ersten Sekunde seines Lebens, bis zu seinem letzten Atemzug war seine Bestimmung, zu morden. Das Blut anderer zu vergießen und sich an ihrem Tod zu erfreuen.
 

Der Sturmprinz konnte nur ein Dämon sein.

20. Fortitude - Glück

Fandom: Katekyo Hitman Reborn!

Disclaimer: Mir gehört nichts. Schade eigentlich.

Autor: Arcobaleno

Stichwort: 3/120

Pairing: Hibari/Reader

Warnung: Hibari dürfte etwas OoC zeitweise geraten sein. Du-Perspektive.

Widmung: KikoChocolate, die mich dazu (genötigt) gebracht hat, diesen OS zu schreiben.
 

~*~
 

Du hättest nie in deinem Leben gedacht, dass du einmal hier stehen würdest. Vor dem Altar, vor dem Pfarrer, der aus einer Bibel vorliest. In einem weißen Brautkleid, das Gesicht von einem Schleier verdeckt. Nie hättest du dir Träumen lassen, dass du den Mann, den du mehr als alles andere auf dieser Welt liebst, heiraten würdest. Und doch geschieht es in diesem Moment. Genau in diesen Momenten bindest du dein Leben an seins, schwörst vor Gott die Treue zu ihm. Ihm – Hibari Kyoya.
 

Es verwunderte dich, sowie deine Freunde, am Anfang, dass Hibari Kyoya, seines Zeichens Wolkenwächter der Vongola und Vorsitzender des Disziplinarkomitees, jemals zu etwas Banalem wie einer Beziehung fähig war. Und dabei fing alles ganz harmlos an.
 

Als du auf die Namimori Middle School wechseltest, hattest du niemanden. Du standest ganz alleine da, umgeben von deinen neuen Mitschülern und fühltest dich einsam.
 

Nervosität hatte dich ergriffen, als du vor der gesamten Klasse standest, die dich ansahen, wie ein Tier im Zoo. Kurz stammeltest du ein paar Wörter vor dich hin, bevor du dich auf deinen Platz fallen ließest. Ein Mädchen mit blonden Haaren drehte sich zu dir um und lächelte dich aufmunternd an.
 

„Ich bin Sasagawa Kyoko. Freut mich, dich kennen zu lernen, _____“, meinte sie zu dir. Du rangst dir ein kleines Lächeln ab, bevor sie sich wieder nach vorne umwandte, um dem Unterricht zu folgen.
 

Die Stunde zog sich nur so dahin und es kam dir vor wie eine Ewigkeit, bis es zur Pause klingelte. Du kramtest etwas zu Essen aus deiner Tasche raus und standest auf. Viele waren schon aus dem Klassenraum geflüchtet. Leise seufztest du, als das Mädchen vor dir – du erinnertest dich gerade noch wage daran, dass sie Kyoko hieß – dich zu sich winkte. Neben ihr stand eine eher missgelaunte Braunhaarige, die sich als Kurokawa Hana vorstellte. Sie luden dich ein, zusammen mit ihnen zu essen. Das war der Beginn einer sehr merkwürdigen Freundschaft.
 

Durch Kyoko hattest du nun auch gezwungenermaßen Kontakt zu einem Kerl namens Tsuna, der dir am Anfang nicht ganz geheuer war. Vor allem nicht, da Gokudera Hayato ihn andauernd mit „Juudaime!“ anredete und Yamamoto Takeshi meinte, sie würden Mafia spielen. Was dahinter steckte, hattest du allerdings schnell herausgefunden. Durch ein wenig Nachforschung kamst du zu dem Ergebnis, dass Tsuna der zehnte Boss der Vongola-Famiglia in Italien war. Du musstest ihm allerdings schwören, dass du Kyoko nichts davon erzähltest. Du hast es getan – vor allem, da du nicht wolltest, dass Kyoko und Hana dich für vollkommen verrückt hielten. Wirklich, das hattest du dich auch gehalten, als du zu dem Schluss kamst mit der Mafia. Aber wer würde das nicht.
 

So kam es, dass du im Laufe der Zeit immer mehr Mafia-Mitgliedern begegnetest (sogar ein 5-jähriger war einer dieser Wächter!). Du lerntest Reborn – einen Arcobaleno und Hitman kennen, der Tsuna zum Mafia-Boss ausbildete -, Dino Cavallone mit seinem Anhang (da er ohne anscheinend überhaupt nicht zu gebrauchen war), einen Typen namens Basil (bei dem du das Gefühl hattest, irgendeine höhere Macht hatte ihn absichtlich nach einer Pflanze benannt) und Tsunas Vater, Iemitsu Sawada kennen. Obendrein kamen auch noch eine Frau namens Bianchi und ein kleines Kind mit Namen I-Pin dazu. Und natürlich Tsunas Ringwächter. Und damit auch Hibari Kyoya.
 

Man hatte dir schon viel von ihm erzählt und jeder war der Meinung gewesen, man sollte sich von ihm fernhalten. So war er auch nicht bei den Ringkämpfen gegen die Varia dabei und hielt sich auch meistens aus den Angelegenheiten der Famiglia raus. Soviel konntest du immerhin schon raushören. Die Varia hattest du nie persönlich kennen gelernt – und ehrlich, nach den Erzählungen wolltest du das auch nie.
 

Mittlerweile wurdest du zur Krankenschwester der Vongola ‚befördert’. Da Romario, einer von dem Anhang von Dino, sich meistens um die Verletzten gekümmert hatte, hatte er seine Kenntnisse an dich weitergegeben, da er öfters mal nach Italien musste. Natürlich konntest du manchmal nur den Kopf schütteln über das, was die Jungs, und mittlerweile deine besten Freunde, immer wieder anstellten.
 

Mit Hibari hattest du zu dieser Zeit noch nicht viel zu tun, doch das sollte sich schnell ändern, nachdem er ziemlich zerfetzt in das Krankenzimmer taumelte und mehr auf das Bett fiel als sich legte. Du zogst scharf die Luft ein, als du die ganzen Wunden betrachtetest aus denen das Blut quoll und seine Kleidung rot färbte. Vorsichtig hattest du dich mit deinem Verbandszeug schon genähert, als er dich anfuhr.
 

„Ich brauch keine Hilfe.“ Es klang ziemlich unfreundlich für jemanden, der grad das Bett voll blutete und eindeutig Hilfe brauchte.
 

„Das sehe ich“, antwortetest du nur und zogst eine Augenbraue hoch.
 

„Wenn du mich nicht in Ruhe lässt, beiß ich dich zu Tode“, sagte er und hob als Drohung einen seiner Tonfa an, der ebenfalls blutverschmiert war. Über so viel Dummheit konntest du einfach nur den Kopf schütteln.
 

„Versuch es doch“, meintest du nur provozierend und beugtest dich zu ihm runter, um sich seine Wunden anzusehen, als er auch schon zuschlug.
 

„Autsch! Spinnst du eigentlich total?!“, riefst du aus und hieltest dir deinen rechten Arm fest, den er getroffen hatte. Das würde einen blauen Fleck geben, da warst du dir sicher.
 

„Ich habe dich gewarnt“, kam es angepisst von ihm.
 

„Schön, dann verreck hier doch. Ist doch nicht mein Problem“, murrtest du und setztest dich wieder an deinen Schreibtisch, klaubtest dir einen Lolli aus deiner großen Box und stecktest ihn dir in den Mund. Es war eine nervige Angewohnheit von dir und deine Zähne waren dir definitiv nicht dankbar dafür, aber es war ein netter Zeitvertreib. Du tatest so, als würdest du lesen, während du versuchtest, Hibaris Atem, der schwer durch den Raum klang, zu ignorieren. Trotzdem erwischtest du dich dabei, wie du immer wieder zu ihm schieltest.
 

Am Ende hatte er sich doch bereit erklärt, dass du ihm helfen ‚durftest’. Das war der Beginn einer recht merkwürdigen Beziehung.
 

Du lächelst bei dieser Erinnerung und siehst zu deinem zukünftigen Ehemann hoch. Er schaut genauso finster drein wie sonst, er lächelt nicht einmal. Doch du weißt es besser. Er lächelt nicht in der Gegenwart anderer. Nein, diese Geste ist alleine dir bestimmt und für niemanden sonst.
 

Das erste Mal hattest du ihn auf dem Schuldach lächeln sehen. Ihr wart alleine dort oben und schwiegt euch an. Warum du dort lagst? Du wusstest es selber nicht genau, du warst der Meinung, dass vielleicht so etwas wie Bekannte aus euch geworden war. Du hattest dich stumm neben ihm gelegt und er hatte nichts dazu gesagt.
 

„Weißt du, manchmal wünsche ich mir, dass ich auch eine Wolke dort oben am Himmel wäre“, meintest du irgendwann und sahst aus dem Augenwinkel zu Hibari. Er wandte sein Gesicht nur minimal zu dir um, um dir zu verstehen zu geben, dass er dir zuhörte.
 

„Ich meine, es muss doch schön sein…So schwerelos und frei. Man folgt dem Wind, hat keine Pflichten, sieht ferne Länder … Ich möchte später auch durch die Länder reisen und viel über die Kulturen und die Menschen dort lernen“, sagtest du lächelnd und drehtest den Kopf zu Hibari. Er sah starr in die Wolken und hing seinen eigenen Gedanken nach.
 

Du kanntest das schon. Wenn ihr alleine wart, überließ er dir das Reden und gab zwischendurch mal seinen Kommentar dazu ab. Und wenn es ihm dann zu viel wurde, gab er dir das auch auf seine Art zu verstehen. Du begnügtest dich damit, in seiner Nähe sein zu dürfen – ein großes Privileg, deiner Meinung nach. Immerhin wollte er dich nicht ständig ‚zu Tode beißen’.
 

„Du bist alleine.“ Der Satz riss dich völlig aus dem Konzept und du brachtest nur ein geistreiches „Hä?“ zustande.
 

„Als Wolke. Auch wenn es scheint, dass es andere gibt, die den gleichen Weg mit dir gehen wollen … Am Ende bist du immer alleine. Du wirst von den anderen verraten und im Stich gelassen und bist auf dich alleine gestellt. Immer. Auch wenn du denkst, sie sind deine Freunde. Man wird am Ende nur enttäuscht“, sagte er, sah nicht dich an, sondern immer noch die Wolken, die an euch vorbeizogen.
 

Kurz dachtest du nach. War Hibari so etwas vielleicht einmal passiert? War er vielleicht deshalb so … anders und vermied die Gesellschaft? War er deshalb immer alleine?
 

Du wusstest nicht wirklich, was du sagen solltest. Du setztest dich auf und starrtest auf deine Hände. Auch wenn Hibari nicht viel sagte – jedes Mal, wenn er mit dir sprach, gab dir das Stoff zum Nachdenken. Du fragtest dich, ob er jemals zu einer anderen Person so war wie zu dir. Du hofftest nicht. Du wolltest die Einzige sein, der Hibari so etwas anvertraute. Und du hasstest dich gleichzeitig dafür.
 

Du hattest dir am Anfang des Schuljahres geschworen, dich nie wieder in jemanden zu verlieben, der dich so verletzte. Schon zu oft wurdest du enttäuscht. Und doch … Du konntest es nicht verhindern.
 

„Aber weißt du was?“, stelltest du nach kurzem Schweigen diese Frage, erhieltest aber keine Antwort. Du redetest einfach weiter.
 

„Es ist mir egal, ob ich am Ende alleine da stehe. Ich will wie eine Wolke sein und ferne Länder sehen. Und das mit dir.“
 

Er sah dich aus seinen schwarzen Augen an, die Andeutung eines Lächelns umspielte seine Lippen. Das war der Moment, in dem du dich in Hibari Kyoya verliebtest.
 

Du spürst, wie Hibari vorsichtig deine Hand drückt und erwiderst diesen Druck automatisch. Der Pfarrer vor euch spricht gerade von der Ewigkeit der Liebe und ein Blick zu Hibari sagt dir, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis er dem Pfarrer klar macht, dass er schneller machen soll. Du unterdrückst ein leises Kichern und beißt dir auf deine Unterlippe. Egal, wie viel Zeit euch vergeht – Hibari ändert sich nie.
 

Da war es. Dieses Gefühl, welches Himmel und Hölle zugleich war. Es ließ einen lächeln und weinen. Hochgefühle erleben und tief fallen. Es sah über die Macken einer Person hinweg. Es ließ einen alles vergessen. Es brannte jeden Moment tief in das Gedächtnis – die guten, wie auch die schlechten. Liebe.
 

Du wusstest es ganz genau. Du kanntest die Schmetterlinge im Bauch, dein schneller schlagendes Herz, wenn er in der Nähe war. Das Brennen auf deiner Haut, wenn er dich berührte. Und du hasstest dich mehr denn je dafür, dass du diese Gefühle zuließest.
 

Natürlich ließest du dir nichts anmerken, immerhin wolltest du nicht in dein Verderben laufen. Und so zwangst du dich zu einem Lächeln, wenn du am liebsten heulen würdest. Das ging zwei Monate gut. Bis zu diesen einem Vorfall.
 

Du gingst durch die dunklen Straßen Namimoris zu deinem Haus. Du warst bei Kyoko, um mit ihr und Hana ein Projekt für die Schule vorzubereiten. Ihr Vater wollte dich eigentlich nach Hause fahren, doch du hattest abgelehnt, weil du nicht weit weg wohntest.
 

Es war kein Ton zu hören, nur deine Schritte. Schuhe, die auf den Asphalt aufschlugen. Du hattest es nicht gehört. Am Ende warst du dir nicht mal mehr sicher, ob das überhaupt passiert war, oder ob es nur deiner Fantasie entsprach.
 

Du wurdest gegen die Wand gedrückt. Du hattest nicht mal Zeit, es wirklich zu realisieren, als ein paar warmer Lippen sich auf deine legten. Panik stieg ihn dir hoch und deine Augen weiteten sich vor Schreck. Doch du konntest nicht erkennen, wer dort vor dir stand.
 

So schnell es auch kam, so schnell war es auch vorbei. Du versuchtest, dein Herz zu beruhigen und sahst der Person hinterher. Du konntest nichts sagen. Doch mit einem Mal warst du dir sicher, dass du ein Band mit der Aufschrift „Disziplinarkomitee“ erkannt hattest.
 

Doch das Gefühl schwand, als du zu Hause in deinem Bett lagst und nicht einschlafen konntest. Du wälztest dich von einer Seite auf die andere, doch an Schlaf war nicht zu denken. Immer wieder geisterte dieser eine Moment in deinen Gedanken. Du legst vorsichtig und zitternd den Zeigefinger an deine Lippen. Sie kribbelten.
 

Am nächsten Tag lagst du in der Pause wieder mit Hibari auf dem Schuldach. Du knabbertest auf deiner Unterlippe rum, nicht fähig, irgendetwas von dir zu geben. Mittlerweile hattest du wieder dieses komische Gefühl, das Hibari was mit der Sache am vorherigen Tag zu tun hatte.
 

Du atmetest einfach tief durch und sahst zu Hibari.
 

„Darf ich dich mal was fragen?“
 

Er sah dich an. Und plötzlich kam dir dein Vorhaben komplett bescheuert vor. Wieso sollte Hibari – DER Hibari Kyoya! – dich küssen? Das war so absurd, das war, als könnten Schweine fliegen. Was sie nach deinem Wissensstand definitiv nicht konnten.
 

„Also … uhm …“, bringst du hervor und musterst deine Hände. War deine Lebenslinie schon immer so kurz gewesen?
 

„I-ist schon in Ordnung … Nicht so wichtig“, murmelst du und ohrfeigtest dich in diesem Moment mental. Das war vielleicht deine einzige Chance gewesen, Hibari ernsthaft zu fragen. Du bemerktest nicht, wie Hibari sich aufsetzte und sich zu dir beugte.
 

„Du liegst mit deiner Vermutung richtig. Ich war es“, sagte er und du zucktest zusammen. Die Röte stieg dir ins Gesicht und dein Herz schlug dir bis zum Hals. So nahe wart ihr euch noch nie gewesen. Du siehst verwirrt drein, bevor seine Worte langsam einen Sinn ergeben.
 

„W-warum?“
 

„Stell nicht so dumme Fragen“, war das einzige, was du von Hibari zu hören bekamst, bevor er den letzten Rest Abstand zwischen euch überbrückte und dich küsste. Das war es. Das Gefühl von gestern. Das Gefühl von Vertrautheit. Das Gefühl der Liebe.
 

Der Pfarrer hat für einen kurzen Moment aufgehört zu reden und sieht euch nun ernst an.
 

„Hibari Kyoya. Möchtest du die hier anwesende _____ _____ zu deiner Frau nehmen, sie lieben und ehren, in guten wie in schlechten Zeiten, bis das der Tod euch scheidet? So antworte mit ‚Ja, ich will’.“
 

Er zögerte nicht. Es war ihm komplett ernst. „Ja, ich will.“
 

Niemand hätte gedacht, dass Hibari Kyoya zu so etwas wie Gefühlen in der Lage war. Ihr zeigtet eure Beziehung nie offen. Nein, ein Hibari Kyoya zeigte seine Gefühle nie in der Öffentlichkeit. Aber dir war es Recht, solange ihr alleine sein konntet.
 

Selbst du hattest nicht erwartet, dass diese Beziehung so lange halten würde. Er wart nun seit fast 3 Jahren ein Paar und seid mitsamt der anderen Wächter in die große Vongola-Residenz in Italien gezogen. Man hatte nie wirklich seine Ruhe, weil immer einer Stress anfing, aber es war erträglich. Normal. Man war von den Wächtern nichts Anderes gewohnt.
 

Ihr hattet nie über eine Heirat nachgedacht. Das lag zumindest für dich in ferner Zukunft und würde wahrscheinlich ein unerfüllter Traum bleiben. Doch du solltest dich gewaltig täuschen. Er hatte es irgendwie geschafft, dass alle anderen außer Haus waren. Ungewohnte Stille machte sich in dem Anwesen breit. Du saßt an einem reichlich gedeckten Tisch, vor dir ein Teller Spaghetti. Auch, wenn ihr im eigenen Haus saßt, hattet ihr euch zu Recht gemacht. Auf Hibaris Anweisung natürlich.
 

Du hattest grad mal eine vage Ahnung, was Hibari damit bezwecken wollte. Ihr hattet schon lange nichts mehr alleine unternommen, da er mittlerweile ziemlich viele Pflichten hatte. Dich störte es weniger, da auch du die meiste Zeit des Tages damit beschäftigt warst, irgendeinen der Famiglia-Mitglieder zu versorgen. Du könntest bald dein eigenes Krankenhaus eröffnen.
 

Er aß schweigend seine Spaghetti und schien ziemlich nervös zu sein. So genau konntest du es nicht sagen, denn er verbarg es ziemlich gut, aber du hattest gelernt, hinter seine Fassade zu blicken. Du legtest dein Besteckt beiseite, als du fertig warst, was Hibari dir gleich tat. Ein peinliches Schweigen breitete sich zwischen euch aus.
 

„War … lecker“, meintest du irgendwann, um wenigstens etwas zu sagen. Er seufzte. Das tat er sonst nie. Langsam stand er auf. In deinem Magen flogen die Schmetterlinge Amok. Dein Herz setzte einen Moment aus. Er kniete sich vor dich hin und nahm deine Hand in seine.
 

Auf diesen Moment hattest du so lange gewartet. Automatisch lächeltest du und wusstest, was jetzt kam. Du hattest keine große Rede von Hibari erwartet – und deine Erwartung enttäuschte er auch keinesfalls.
 

„_____. Auch, wenn es nicht immer leicht ist. Auch, wenn wir getrennt sind. Ich liebe dich. Und deshalb will ich dich fragen … Willst du meine Frau werden?“
 

Die ersten Tränen traten dir in die Augen. Du bringst ein gehauchtes „Ja“ hervor und versuchtest, dich zu beruhigen. Mit dem Handrücken wischtest du dir über das Gesicht, während er vorsichtig einen kleinen goldenen Ring an deinen linken Ringfinger steckte. An seiner linken Hand befand sich das Gegenstück.
 

Du konntest es einfach nicht fassen. Du dachtest fast, es war ein Traum. Doch es war die Wirklichkeit. Ihr wart verlobt. Und er meinte es wirklich ernst mit dir.
 

Du lächelst, als du seine Antwort hörst. Dein Herz schlägt dir bis zum Hals, deine Haut kribbelt. Noch immer hattest du dich nicht an seine Anwesenheit gewöhnt. Und das wolltest du auch nie ändern.
 

„Und möchtest du ____ _____, den hier anwesenden Hibari Kyoya zu deinem Ehemann nehmen, ihn lieben und ehren, in guten, wie ein schlechten Zeiten, bis das der Tod euch scheidet? So antworte mit ‚Ja, ich will’.“
 

Du siehst ihn an. Diese drei Worte entscheiden dein weiteres Leben. Diese drei Worte binden dich an den Mann, den du liebst. Diese drei Worte würdest du immer wieder sagen.
 

„Ja, ich will.“

99. Solitude - Einsamkeit

Fandom: Katekyo Hitman Reborn!

Disclaimer: Mir gehört nichts. Schade eigentlich.

Autor: Arcobaleno

Stichwort: 4/120

Pairing: Gibt’s nicht.

Warnung: Vielleicht etwas OoC. Sehr wahrscheinlich sogar. Außerdem geht es hier nur um Hibaris Gedanken. // Zitat am Ende: Reborn! Band 10, Target 86
 

~*~
 

Er war allein. Schon vom ersten Tag an der Middle School war er allein. Sie hatten ihn nicht respektiert. Sie – Seine Klasse. Er hatte sich nie die Mühe gemacht, sich ihre Namen zu merken. Es interessierte ihn auch nicht. Er hatte sich daran gewöhnt alleine zu sein.
 

Es hatte sich nicht viel verändert, seitdem er im Disziplinarkomitee war. Nur der Respekt, der war plötzlich da. Aber er blieb alleine. Nein, er fühlte sich nicht einsam – das versuchte er sich jedenfalls einzureden.
 

Er lag auf dem Dach der Schule und sah in den Himmel. Dort lag er immer. Hier hatte er seine Ruhe vor seinen Klassenkameraden und den anderen Schülern. Die Wolken zogen am Himmel an ihm vorbei. Er verglich sich mit einer Wolke.
 

Allein. Einzelgänger. Immer auf sich alleine gestellt, ohne jedwendige Unterstützung. Sie hassten ihn. Doch es war ihm egal. Sein größter Stolz war seine Unabhängigkeit. Er war nicht von anderen abhängig. Er hatte sich immer alleine durchgeschlagen.
 

Ein kleiner Vogel flatterte auf das Schuldach und setzte sich auf seine Schulter. Vorsichtig fuhr er mit einem Finger durch das Gefieder. Der Vogel war bei ihm, sein stetiger Begleiter. Er war der Einzige, den der Junge in seiner Nähe duldete. Das Tier hörte ihm zu, wenn er etwas erzählte und beruhigte ihn, wenn er wütend war, alleine durch seine bloße Anwesenheit.
 

Und dann kamen sie. Menschen, die mit ihm zusammen sein wollen. Die ihn akzeptierten, so wie er war. Die ihn nicht merkwürdig fanden. Doch er wollte ihre Gesellschaft nicht. Er brauchte sie auch nicht. Und trotzdem wurde er ihr Wolkenwächter.
 

Der Wind fuhr ihm durch die Haare, wehten die Wolken in eine andere Richtung. Immer wieder zogen neue Formen vor seinen Augen vorbei. Kleine und große, weiße und graue Wolken.
 

Diese Wolken übten eine große Faszination auf ihn aus. Wie leicht und ohne Pflichten sie umherwanderten. Und doch waren sie abhängig von dem Wind. So wollte er nicht sein. Er war unabhängig. Er war stark. Er brauchte niemanden. Nein, Hibari Kyoya war alleine, aber nicht einsam. Nichtsdestotrotz beobachtete er immer Tsuna und seine Freunde auf dem Schulhof. Wie sie ausgelassen miteinander rumalberten, Gokudera sich mit Yamamoto stritt und Tsuna schlichten wollte. In dieser Situation nagte etwas an ihm – Die Gewissheit, nicht dazuzugehören, obwohl er ihr Wolkenwächter war.
 

Quietschend ging eine kleine Tür auf, die auf das Dach führte. Ein junger Mann trat auf das Dach und sah zu dem anderen Jungen.
 

„Wir wollen uns nach der Schule treffen“, meinte der Blonde. Hibari verdrehte innerlich die Augen. Wie er Dino Cavallone doch nicht abkonnte. Trotzdem war er ein äußerst guter Kämpfer und ein willkommener Gegner. Seufzend stand der Angesprochene auf.
 

„Ich werde nicht hingehen“, war seine einzige Antwort. Er ging an Dino vorbei, blieb aber an der Tür stehen.
 

„Wann?“
 

„In zwei Stunden“, antwortete der Blonde und lächelte. Die Tür fiel ins Schloss. Sie wollten ihn sehen und er würde nicht erscheinend. Nicht direkt. Er würde aus der Ferne zusehen, um trotzdem alles Wichtige zu erfahren. Immerhin war er der Wolkenwächter. Er war nicht mehr alleine. Er war wie eine Wolke. Er beobachtete alles, ohne sich einzumischen. Und genau aus diesem Grund hatte er das Gefühl, alleine zu sein. Aber einsam? Nein, dass wurde ein Hibari Kyoya nie. Oder doch?
 

„Die völlig unbefangenen Wolken, die uns auf unserem Weg begleiten“

82. Forever - Für immer

Fandom: Katekyo Hitman Reborn!

Disclaimer: Mir gehört nichts. Schade eigentlich.

Autor: Arcobaleno

Stichwort: 5/120

Pairing: Squalo/Reader

Warnung: OoC. Das meiste sind Flashbacks. Fliegende Spaghetti und Killer-Tomatenscheiben.
 

~*~
 

Er hat verdammt schlechte Laune. Das merkst du schon kurz nach dem Aufstehen. Er hat aus Wut und schlechter Laune noch mehr durch den Raum geworfen, als in einer Woche zusammen. Du stellst dich allerdings schlafend, als die erste Lampe an der Wand zerschellt. Du weißt ganz genau, welcher Tag heute ist. Natürlich weißt du das. Immerhin waren deine Gedanken die ganze letzte Woche bei heute.
 

Die Tür knallt laut zu und du bist alleine. Seufzend schlägst du die Bettdecke zur Seite und setzt dich auf. Du weißt genau, dass er seinen Geburtstag hasst. Das war früher schon so. Und ein Superbi Squalo ändert seine Angewohnheiten nie.
 

Man hörte ihn schon von weitem. Er war wirklich, wirklich angepisst. Er sah aus wie der Teufel höchstpersönlich und kam in deine Richtung. Du saßt unter einem Baum im Schatten und aßt dein Brot.
 

"Ich hasse ihn!", schrie er dir entgegen und ließ sich neben dich auf den Boden fallen. Du konntest dir denken, wen er meinte. Nämlich keinen anderen als der angehende 10. Boss der Cavallone-Famiglia, seines Zeichens größter Tollpatsch der Welt, Dino Cavallone.
 

Die beiden konnten sich mal so überhaupt nicht leiden und du konntest verstehen, warum Squalo wütend war. In seinen Haaren klebte Tomatensoße von dem Mittagessen der Cafeteria.
 

"Wie ist das denn passiert?", fragtest du und musstest dir das Lachen verkneifen. Immerhin wäre er dann noch wütender und würde dich die nächsten Tage gekonnt ignorieren. Darauf konntest du gut und gerne verzichten.
 

"Der Idiot ist über seine eigenen Füße gestolpert und hat seine Spaghetti in meine Haare geschmiert!", regte sich Squalo auf, während du ein Petersilienblatt aus seinen Haaren zogst. Ihr ward ziemlich gut befreundet, deshalb durftest du dir so eine Geste rausnehmen.
 

"Das war wohl sein Geburtstagsgeschenk an dich", grinstest du und hieltst ihm ein zweites Brot entgegen, welches er murrend annahm.
 

"Witzig. Irgendwann schlachte ich den Typen ab", sagte Squalo, während er in sein Brot biss.
 

"Dann schenke ich dir lieber nichts. Am Ende willst du mich dann auch abschlachten", gabst du von dir, sahst aber auf das eingepackte Geschenk in deiner Tasche. Du hattest so viel Zeit dafür verschwendet, um das richtige Geschenk für ihn zu finden und am Ende hattest du dann so was Makaberes wie ein Polierset gekauft. Dir war einfach nichts Besseres eingefallen.
 

„VROI! So war das nicht gemeint“, rief Squalo aus und fuchtelte mit dem Brot in der Luft rum. Die Tomatenscheibe flog daraufhin – du wusstest am Ende auch nicht mehr, wie das passieren konnte – zwischen den beiden Brotscheiben durch und landete auf Squalos linker Wange. Jetzt war es um dich geschehen. Du konntest dich einfach nicht mehr einkriegen vor lachen, während der Hai die Tomatenscheibe angeekelt aus seinem Gesicht entfernte und wegwarf.
 

„DAS IST NICHT WITZIG!“
 

Ouh, jetzt war Squalos Geduld am Ende und das wusstest du nur zu gut. Fast schlagartig hattest du aufgehört zu lachen, um deinen Kumpel entschuldigend anzusehen.
 

„Tut mir Leid. Aber die Tomatenscheibe hat dich gemocht! Wie konntest du ihr so was nur antun?“, fragst du zum Ende theatralisch und versuchtest so, ihn aufzumuntern. Was natürlich misslang. Wunderte dich aber nun auch wirklich nicht.
 

„VROI! Was soll der verfickte scheiß?! Willst du mich verarschen?!“, gab er in Squalo-Lautstärke (die sogar ein startendes Flugzeug übertönen würde, da warst du dir sicher) von sich und sah dich beleidigt an. Schon damals verfügte er über ein ausgesprochen … nettes Vokabular, welches sich im Laufe der Jahre weiterentwickelt hat.
 

„Ich wollte dich ja nur aufmuntern“, sagst du und verschränkst die Arme vor der Brust. „Und dir dein Geburtstagsgeschenk geben.“
 

Er schien verwirrt. Klar, du hattest ihm letztes Jahr auch schon was geschenkt, aber dass du das noch einmal tun würdest, verwirrte ihn nun wirklich. Du kannst dir ein triumphierendes Grinsen nicht verkneifen und schmeißt ihm das eingepackte Geschenk auf den Schoß.
 

„Happy Birthday, Squalo.“
 

Er hatte das Geschenk geöffnet gehabt und hatte dich entgeistert angesehen. Anscheinend fand er dein Geschenk nicht gerade witzig, sodass er dich die nächsten Tage gekonnt ignorierte. Danach hattest du ihm nie wieder was geschenkt.
 

Tja, aber jetzt…Jetzt seid ihr so was wie ‚zusammen‘. Und wenn man zusammen ist, schenkt man sich doch auch was zum Geburtstag, oder? Über diese Frage zerbrichst du dir immer noch den Kopf, als du ins Badezimmer gehst, den kaputten Spiegel ignorierst und unter die Dusche steigst. Das Wasser entspannt dich zusehends und du seufzt leise. Wenn du könntest, würdest du den ganzen Tag einfach nur in eurem Zimmer verbringen oder – da Squalo dort sicherlich auch auftauchen wird – ganz ganz ganz weit weg sein. Wirklich weit weg.
 

Wie gesagt, du hattest Squalo nach diesem Geburtstag nie wieder etwas geschenkt und es überraschte dich nicht, als ihr euch nach der Mafiosi-Schule Jahre lang nicht saht. Dafür hörtest du umso mehr von ihm und seinen Aktivitäten bei der Varia. Auch du warst nicht untätig geblieben. Als Tochter eines Bosses einer Mafia-Famiglia war dein Leben auch nie leicht gewesen und es wurde nur noch schlimmer. Und ironischerweise trafst du Squalo an seinem Geburtstag, 5 Jahre nach der Schule, wieder. Allerdings hättest du dir bessere Umstände vorstellen können.
 

Es regnete ironischer- und passenderweise. Das war wie in schlechten Mafia-Filmen, dort regnete es auch immer, eine Frau wurde von Mafiosi verfolgt, weil sie einen Mord gesehen hatte, und wurde von ihrem Traummann gerettet. Nur, dass du keinen Mord gesehen, sondern einen begangen hattest. Und es kam auch nicht dein Traummann an, um dich zu retten. Das wäre auch zu klitscheehaft gewesen. Im Nachhinein merktest du allerdings, dass dieser ganze Tag doch ziemlich klitscheehaft war.
 

Deine Lungen brannten, du hattest Seitenstechen. Du hörtest deine eigenen schweren Schritte auf dem Asphalt, hinter dir waren die Männer, die dich haben wollten. Die dich umbringen wollten. Dein Atem ging schneller, überschlug sich fast und deine Beine wollten dich nicht mehr tragen, aber du ranntest weiter. Du wolltest einfach nur noch weg.
 

Sie holten auf, dass konntest du hören. Ein Knall ertönte und ein stechender Schmerz durchfuhr deinen Arm. Du gerietest ins Straucheln, konntest dich aber wieder fangen und liefst weiter, die Hand auf deinen rechten Arm gepresst, aus dem das Blut sickerte. Du würdest jetzt nicht drauf gehen. Oh nein, dass würdest du nicht. Aber du hattest Angst, sehr große Angst sogar. Ein Teil von dir war sich sicher, dass du diese Nacht nicht mehr überleben würdest.
 

Du blickest nach vorne und sahst eine Hauswand. Sackgasse. Du fluchtest leise und sahst dich um, aber es war zu spät. Am Ende des Ganges standen die Männer, lachten höhnisch und kamen langsam auf dich zu. Du lehntest dich gegen die Wand hinter dir, suchtest hektisch nach einem Ausweg, aber es gab keinen. Dein Atem ging hektischer, stoßweise und dein Herz schlug hart in deiner Brust. Du würdest sterben.
 

Aufgeben? Nein, dass kam für einen Mafiaboss nicht in Frage, aber du sahst keinen Ausweg mehr. Es war unausweichlich. Nur noch ein paar Meter trennten dich von den anderen Männern. Du schlosst die Augen. Wie eindeutig die Erkenntnis doch kam, dass du sterben würdest.
 

„Oh, guckt euch das an. Heult der kleine Möchtegern-Boss etwa? Will sie zurück zu ihrer Mami?“, höhnte jemand und lachte, worauf die anderen einstimmten. Nein, du heultest jetzt nicht. Ironischerweise sahst du aber auch nicht dein Leben vor deinem inneren Auge ablaufen. Und auch kein Licht am Ende des Tunnels. Du hörtest den Ton einer Pistole, wie sie entsichert wurde.
 

Du blicktest auf. Nur knapp einem Meter vor dir waren sie stehen geblieben, hielten die Waffen im Anschlag und auf dich gerichtet. Es war still. Keine dramatische Hintergrundmusik, niemand der „Cut!“ schrie, kein Heuballen kreuzte ihren Weg. Dies war kein Film. Dies war die bittere Realität. Du bereutest nichts. Du bißest dir auf die Unterlippe und wartetest, doch es geschah nichts. Deine Augen öffneten sich langsam und musterten die Männer vor dir, die sich hektisch umsahen. Hatten sie etwas gehört, was dir entgangen war? Dein Blut rauschte in deinen Ohren und du sahst dich ebenfalls um.
 

Sie schienen sich jedoch einig zu sein, dass sie es sich nur eingebildet hatten und sahen dich wieder mit einem höhnischen Grinsen an. Du hattest so mit eine kleine Chance auf deine letzte Flucht verspielt, dass wurde dir im Nachhinein klar. Du zittertest am ganzen Körper, doch du wolltest dir nichts anmerken lassen und blicktest trotzig zu deinen zukünftigen Mördern.
 

„Addio“, sagte einer der Männer. Du kniffst die Augen zusammen und wartetest auf den Schmerz. Doch er kam nicht. Stattdessen erklang ein schmerzhafter Schrei und Stimmengewirr, Metall schlug auf Metall, Körper fielen zu Boden und dann war es wieder still. Du wagtest es nicht, die Augen zu öffnen, balltest deine Hände zu Fäusten. Und dann…
 

„VROI! WAS VERFICKTE SCHEIßE NOCHMAL TUST DU DA?!“
 

Du schnapptest nach Luft und rißest erschrocken die Augen auf. Nein, dass konnte nicht sein … ER konnte es nicht sein. Und doch, war es so. Diesen Laut, dieses laute „VROI“, würdest du überall wieder erkennen. Dein Herz setzte für einen Moment aus, als du wirklich Superbi Squalo vor dir stehen sahst, eine Hand in die Hüfte gestemmt und mit der anderen ein Schwert rumwedelnd.
 

„Was … Woher…“, stammeltest du, unfähig, einen zusammenhängenden Satz zu formulieren und starrtest deinen alten Freund nur entgeistert an. Gott, war er gewachsen und seine Haare waren ziemlich lang. Es stand ihm verdammt gut. Du blinzeltest verwirrt. Natürlich! Gesunden Menschenverstand hattest du ja noch nie! Du wurdest gerade fast umgebracht, blutetest hier grad alles voll, wurdest von deinem alten Freund gerettet und alles, woran du dachtest, war, dass er gut aussieht?! Du musstest selber wegen deiner komischen Gedanken lachen, doch es klang ziemlich hysterisch. Du ließest dich zu Boden fallen.
 

„VROI! Was ist daran so witzig?!“, schrie er dich an und trat gegen den Körper eines der am Boden liegenden Männern. Du konntest Blut erkennen, welches vom Regen weggewaschen wurde und du konntest Blut an dem Schwert sehen. Er hatte sie getötet. Er hatte sie getötet, bevor sie dich töten konnte. Warum hatte er das getan?
 

„Du siehst aus wie Rapunzel“, kichertest du leise, denn der Vergleich kam dir gerade eben in den Sinn. Er sah dich verdutzt an, bevor er das Schwert anhob und damit drohend auf dich zeigte.
 

„WAS FÄLLT DIR EIGENTLICH EIN?! Lässt dich hier von diesem Abschaum fast umbringen und das erste, was ich nach Jahren höre von dir, ist ein ‚Du siehst aus wie Rapunzel’?!“, gab er von sich und äffte deine Stimme am Ende nach.
 

„Tut mir Leid, Squa-“, du starrtest ihn verwirrt an. „Du erinnerst dich an mich?“ Du klangst perplex, denn du hättest nie gedacht, dass sich Superbi Squalo noch an dich erinnern würde. Das hattest du immer für ausgeschlossen gehalten, da er sich ja nie gemeldet hatte.
 

„VROI! Natürlich tue ich das! Dich Nervensäge kann man aber auch nicht vergessen, _____!“, rief er aus und du hättest schwören können, dass er rot wurde. Aber das konntest du nicht so genau sagen, weil es doch ziemlich dunkel war. Du versuchtest aufzustehen und lehntest dich halb gegen die Wand. Dein Arm blutete immer noch, wie dir auffiel, doch es schmerzte noch nicht, also konnte es auch nicht so schlimm sein.
 

„Hey! Immerhin hab ich dir immer ein Brot mitgeschmiert!“, verteidigtest du dich und plötzlich lachte er. Lachte einfach, weil du so etwas Dämliches gesagt hattest. Als du allerdings schwanktest, wurde er wieder ernst.
 

„Du solltest mal was gegen deinen Arm machen, sonst verblutest du hier noch“, sagte er, woraufhin du die Augen, so gut es ging, verdrehtest.
 

„Wie aufbauend von dir, Squalo“, murrtest du leise und wolltest einen Schritt gehen, allerdings wurde dir schwarz vor Augen und langsam setzte er auch der Schmerz ein. Du spürtest, wie auch alte Wunden, die nicht richtig versorgt worden waren, wieder aufgingen. Das letzte, was du hörtest, war ein empörtes „VROI! Verreck hier jetzt bloß nicht!“ bevor alles dunkel wurde.
 

~*~
 

Als du wieder zu dir kamst, war es ziemlich still, nur das Piepen von irgendeinem Gerät drang in dein Ohr. Du spürtest etwas Weiches unter dir und auf dir und du warst dir sicher, in einem Bett zu liegen. Aber wo warst du? Du blinzeltest vorsichtig und öffnetest deine Augen, schlosst sie aber gleich wieder, weil alles viel zu hell war.
 

„Oh, du bist wach? Da wird sich Squ-chan aber freuen!“, hörtest du etwas neben dir Quietschen und drehtest den Kopf leicht in die Richtung, aus der die Stimme kam. Allerdings hättest du das lieber nicht tun sollen, weil sich dein Kopf schwer anfühlte und Schmerz deinen Körper durchfuhr.
 

„Wo bin ich?“, flüstertest du leise, da du zu mehr nicht wirklich fähig warst und öffnetest die Augen wieder. Diesmal wurde es besser und du sahst einen Mann neben dir am Bett sitzen. Er hatte eine Sonnenbrille auf und ziemlich bunte Haare. Das Erste, was dir einfiel, war ‚Paradiesvogel’, das Zweite ‚schwul’. Irgendwie war er dir jetzt schon sympathisch.
 

„In der Varia-Residenz. Squ-chan hat dich den ganzen Weg hierher gebracht. Er war so~ sauer, als er hier ankam und unsere besten Ärzte wurden auf dich angesetzt. Ich glaube, irgendjemand von den Rekruten musste wieder leiden, weil er so wütend war…“, redete besagter Paradiesvogel ohne Punkt und Komma und nur langsam verstandest du, was er dir mitteilen wollte. Squalo hatte dich hierher gebracht … Wo noch mal? Ach, genau, Varia-Residenz…VARIA-RESIDENZ?!
 

Ruckartig setztest du dich auf, ließest dich aber stöhnend wieder ins Kissen fallen. Dein ganzer Körper fühlte sich wund und taub an und schmerzte ziemlich.
 

„Mahmah, nicht so schnell, du solltest dich erstmal ausruhen und Squ-chan möchte sicherlich auch noch mit dir reden.“
 

„Ich muss aber wieder nach Hause…“, bekamst du raus und mustertest deinen Nebenmann. Du hattest schon viel von der Varia gehört – natürlich, wer tat das nicht? – und du erinnertest dich dunkel daran, dass dieser Mann Lussuria hieß.
 

„Nicht mit diesen Verletzungen! Du wirst noch ein Weilchen hier bleiben müssen, so wie es aussieht.“
 

„Aber ich hab eine Famiglia zu leiten!“, riefst du aus und in dem Moment ging die Tür auf und schlug gegen die Wand. Du zucktest zusammen und drehtest den Kopf in Richtung Tür, um einen ziemlich wütenden Squalo zu erkennen, der zu deinem Bett stampfte.
 

„VROI! Verpiss dich, Lussuria!“, sagte er und fuchtelte mit seinem Schwert rum. Lussuria verschwand dann auch mit einem „Überanstreng sie nicht, sie ist gerade erst aufgewacht“ und machte die Tür hinter sich zu. Squalo ließ sich auf den Stuhl fallen, auf dem Lussuria eben noch saß und du konntest Wörter wie „Abschaum“ und „zu nichts zu gebrauchen“ hören.
 

„Du verbreitest wieder absolut gute Laune, Squalo“, murmeltest du lächelnd und er sah dich an, als wenn er erst jetzt erkennen würde, dass du da warst.
 

„VROI! Halt die Klappe! Wie kamst du eigentlich dazu, einfach ohnmächtig zu werden, hä?! Ich dachte schon, du wärst verreckt!“, schrie er, obwohl er sich schon sichtlich Mühe gab, leiser zu sprechen. Funktioniert genauso gut, als wenn er es sein gelassen hätte.
 

„Oh, hast du dir etwa Sorgen gemacht?“, kannst du dir nicht verkneifen.
 

„VROI! Natürlich nicht!“, gab er von sich und wandte das Gesicht ab. Du setztest dich vorsichtig auf, auch wenn es nur für ein paar Zentimeter war. Die Bettdecke verrutschte dadurch leicht und Squalo starrte deine Schulter an, auf der ein ziemlich großer blauer Fleck prangte. Schnell zogst du die Decke wieder hoch.
 

„Was denn? Noch nie ’nen blauen Fleck gesehen?“, fragtest du neckend, obwohl dir bei dem Gedanke, woher dieser Fleck kam, schlecht wurde.
 

„Hältst du mich für vollkommen dämlich?! Wo hast du den her?!“, stellte er dir Gegenfrage, woraufhin du leicht mit den Schultern zucktest. Hatte ihn nicht zu interessieren, ging ihn auch nichts an. Du seufztest leise und sahst Squalo unverwandt an, der dich wütend anstarrte.
 

„VROI! Antworte mir gefälligst! Ich weiß, dass du mit irgendeinem verfickten Boss verlobt bist!“, sagte Squalo und du zuckst zusammen. Er wusste also davon. Squalo war nicht dumm, dass wusstest du. Er hatte sich schon denken können, wer dafür verantwortlich war, da du nicht der Typ zum Kämpfen warst. Das wusste er nämlich nur zu gut.
 

„War.“
 

„HÄ?!“
 

„Ich war mit ihm verlobt. Ich hab ihn umgebracht“, murmeltest du leise und rutschtest wieder leicht nach unten und wickeltest dich in die Decke ein. „Deshalb wollten sie mich auch umbringen.“
 

Er schwieg. Es war selten, dass er wirklich nicht wusste, was er sagen sollte. Selbst ein „VROI“ kam nicht mal von ihm. Und dabei schrie er ja sogar noch rum, wenn er schon halb tot war. Plötzlich fing er an zu klatschen.
 

„Und ich dachte schon, du wärst zu überhaupt nichts zu gebrauchen“, meinte er und schien wieder guter Laune zu sein. Merkwürdig. Man musste nur erwähnen, dass man jemanden umgebracht hatte und Superbi Squalo freute sich darüber. Du würdest wohl nie schlau aus diesem Mann werden.
 

„Was soll das denn heißen? Immerhin bin ich Boss einer Famiglia, was du von dir ja nicht behaupten kannst! Du hast den Bosstitel ja an Xanxus abgetreten“, riefst du trotzig aus. Oh. Falsches Thema. Ganz falsches Thema. Das war es wohl mit seiner guten Laune.
 

„Das geht dich gar nichts an“, gab er nur von sich und stand auf. „Ich schick Lussuria hoch, der soll dir was zu essen bringen. Und du wirst für die nächste Zeit erstmal hier wohnen, capisce? Noch einmal werde ich dich nämlich nicht retten.“
 

Bevor du protestieren konntest, war er auch schon aus dem Raum verschwunden, ohne dich noch einmal anzusehen. Wie bestimmend er doch war. Dir blieb also nichts Anderes übrig, als erstmal bei der Varia zu bleiben – wie du später feststellen durftest, hielt dieser Zustand bis heute an.
 

Du schlingst ein Handtuch um deinen Körper und betrachtest dich um Spiegel. Vieles hatte sich zu damals verändert. Deine Haare sind kürzer geworden, die blauen Flecke sind ganz verschwunden. Nur ein ziemlich großer Knutschfleck ziert deinen Hals. Du verdrehst die Augen. Squalo lässt aber auch wirklich keine Gelegenheit aus, um dich als seins zu kennzeichnen. Soll dir ganz Recht sein.
 

Du ziehst dich um, fönst deine Haare und machst dich dann auf den Weg nach unten, um mit den anderen zu frühstücken. Du stehst vor der Tür zur Küche, aus der schon laute Stimmen zu dir durchdringen.
 

„VROI! ICH WILL MEINEN GEBURTSTAG NICHT FEIERN!“
 

„Aber, aber, Squ-chan! Der ist doch nur einmal im Jahr“, hörst du Lussuria beschwichtigend sagen. Geschirr zerspringt an der Wand und du steckst langsam den Kopf in das Zimmer. Alle sitzen da – außer Xanxus, aber du hast dich daran gewöhnt, dass er nicht mit den anderen mitisst. Ist auch definitiv besser für die Gesundheit der Meucheltruppe.
 

Bel und Fran – Mammons Ersatz – sitzen schweigend am Frühstückstisch. Bel hat es mal wieder geschafft, mit seinem Essen Schiffe versenken zu spielen und die Hälfte davon klebt grade in Frans Gesicht. Levi ist nicht anwesend, der bringt wohl das Essen zu Xanxus’ Büro. Lussuria versteckt sich hinter der Theke und winkt dir zu. Und dein werter Freund … Tja, der hat mal wieder einen seiner Tobsuchtsanfälle und schmeißt alles durch die Gegend, was er gerade finden kann.
 

„Maah, _____, helf mir doch mal, Squ-chan davon zu überzeugen, seinen Geburtstag zu feiern“, ruft Lussuria dir zu, während du zur Theke gehst und nebenbei den fliegenden Sachen ausweichst.
 

„Tut mir Leid, aber ich hänge an meinem Leben“, kicherst du, setzt dich hin und fängst an, Brote zu schmieren.
 

„Aber der ist doch nur einmal im Jahr! Da muss man ihn doch feiern!“, meinte Lussuria und wich einer Tasse aus.
 

„OII! Das war die Tasse des Prinzen!“
 

„Halt die Klappe, Bel!“
 

„Senpai, dann kauf dir doch einfach eine neue~“
 

Ja, so sieht das Frühstück bei der Varia aus und irgendwie bist du froh, nicht richtig dazu zu gehören. Du bist zwar Squalos Freundin, aber mehr auch nicht. Du beißt in dein Käsebrot und hältst ein Brot in Squalos Richtung, ohne ihn anzusehen.
 

„Den Schweinkram mach ich aber nicht weg“, sagst du nur, damit auch niemand auf die Idee kommt, dich als Hausmädchen zu missbrauchen. Squalo währenddessen hat sich wieder hingesetzt und das Brot genommen.
 

„Tomate-Mozzarella?“, fragt er und sieht dich mit hochgezogenen Augenbrauen an.
 

„Jep. Genauso wie früher“, meinst du und grinst ihn an. Seine Essgewohnheiten haben sich auch nie geändert und deshalb steht er immer noch auf eben diese Mischung.
 

„Das ist als Geschenk ganz akzeptabel“, sagt Squalo zwischen zwei Bissen. Das sieht er als Geschenk an? Dabei machst du ihm so ein Brot jeden Tag, weil er zu faul ist, sich selber was zu machen. Tja, so einfach geht das wohl…
 

„Buon compleanno, Squalo”, antwortest du, woraufhin er das Gesicht verzieht. Er hasst es, wenn man ihm gratuliert und trotzdem zieht er dich mit der freien Hand auf seinen Schoß und küsst dich. Du hörst genervtes Stöhnen von allen Seiten, doch es interessiert dich nicht. Du schlingst die Arme um seinen Hals und erwiderst den Kuss.
 

„Solange Squalo sie jetzt nicht auf der Theke flachlegt…“, hörst du Bel nuscheln. Squalo gibt wüste Beschimpfungen von sich, als er sich von dir löste und du läufst einfach nur leicht rot an. Du kannst dir das dümmliche Grinsen allerdings nicht verkneifen. Wenn der Prinz nur wüsste …
 

Sie waren früher zusammen, haben sich aus den Augen verloren, aber wieder gefunden. Das, was sie verbindet, ist Freundschaft. Aus Freundschaft wird Liebe. Und diese Liebe bleibt bestehen – Für immer.
 

Afterthoughts:
 

„Bel-Senpai?“
 

„Nani?“
 

„Ich glaube, dass der Taichou _____ schon auf der Theke flachgelegt hat.“
 

„Woher willst du das wissen?!“
 

„Ich hab sie gehört …“
 

„Du bist eklig, Froggy.“
 

„VROI! Haltet die Fresse, alle beide!“
 


 

„Feiern wir jetzt Squ-chans Geburtstag?“
 

„NEIN!“

Fandom: Katekyo Hitman Reborn!

Disclaimer: Mir gehört nichts. Schade eigentlich.

Autor: Arcobaleno

Stichwort: 6/120

Pairing: Yamamoto/Reader

Warnung: Kitsch? Ziemlich kurz geraten.
 

~*~
 

Deine Schritte hallen durch den weißen Flur, hören sich unnatürlich laut an in der Stille. Du hasst Krankenhäuser. Du hasst den Geruch von Medikamenten, Desinfektionsmittel und Tod. Dieses Mal ist aber nicht Lambo der Grund, warum du dieses Gebäude trotzdem betrittst. Dieses Mal bist du hier, um einem gewissen Schwarzhaarigen den Hals umzudrehen.
 

Völlig außer Atem bleibst du vor einer Zimmertür stehen, vor der Dino steht. Du hast Seitenstechen und schnappst nach Luft, bevor du auch nur ein Wort herausbringen kannst. Der Boss der Cavallone-Famiglia lächelt dich aufmunternd an. "Er wird schon wieder, keine Sorge. Er schläft grad." Du nickst, aber das wird dich trotzdem nicht von deiner Mission abhalten.
 

Als Dino und seine Leute außer Sichtweite sind, öffnest du vorsichtig und leise die Tür. Das Licht einer kleinen Lampe ist die einzige Lichtquelle im Raum und beleuchtet die Person, die verletzt in dem Bett liegt. Ebenso leise schließt du die Tür wieder und lässt dich auf einen kleinen Stuhl neben dem Bett nieder.
 

Ruhig liegt Yamamoto Takeshi im Bett, die Decke bis zur Brust hochgezogen und die Arme darüber gelegt. Ein Verband liegt um sein Auge und du kannst erkennen, dass auch um seinen Armen Verbände liegen. Du bist dir sicher, dass das nicht die einzigen Verletzungen sind.
 

Dieser Dummkopf. Warum hat er dir nicht gesagt, dass heute sein Kampf war? Der Kampf um die Regenringe? Du hast es eben erst von Tsuna erfahren, welchen du auch nur zufällig getroffen hast. Du hast dich nicht mal von ihm verabschiedet, was im Nachhinein nicht sehr nett war, vor allem, weil Gokudera dir so was wie "Zeig Respekt vor dem Juudaime!!" hinterher geschrien hatte.
 

Du weißt von den Ringkämpfen, seitdem du beobachtet hast, wie sich Ryohei, Gokudera und Yamamoto zur Schule geschlichen haben am späten Abend. Du bist ihnen gefolgt und in den Kampf um den Ring der Sonne gestolpert - genauso wie Kyoko, aber Yamamoto hatte dir zumindest die Wahrheit gesagt. Du bist nicht so naiv, wie Kyoko. Dein bester Freund hatte dir nur verschwiegen, dass der heutige Kampf sein Kampf gewesen war.
 

Am liebsten hättest du ihn geschlagen, stattdessen starrst du ihn einfach nur an und bist sauer auf ihn. Seit du Tsuna getroffen hast, machst du dir Sorgen um Yamamoto. Er hätte sterben können! Dieser Gedanke hatte dich den ganzen Weg über verfolgt und auch jetzt treten dir die Tränen in den Augen. Doch er lebt. Zum Glück.
 

Du weißt nicht, wie viel Zeit vergangen ist, doch mittlerweile sind die Straßenlaternen aus und du stehst auf. Deine Eltern machen sich sicherlich auch Sorgen um dich. Mit einem weiteren Blick auf Takeshi wendest du dich um und willst die Tür öffnen. Mitten in der Bewegung erstarrst du.
 

"Es tut mir Leid...", murmelte eine verschlafene Stimme an deinem Ohr. Zwei Arme hatten sich um deinen Bauch geschlungen, ein Kopf sich auf deine Schulter gelegt. Du lässt zischend die Luft zwischen den Zähnen entweichen, die du angehalten hast.
 

"Du bist ein Dummkopf, das ist dir klar, oder?", murrst du leise, starrst immer noch die Tür vor dir an. Ein leises Lachen dringt an dein Ohr und beschert dir eine angenehme Gänsehaut. Du liebst dieses Lachen. Du liebst diese Stimme, diese Berührungen, diese Wärme. Du liebst einfach alles an Yamamoto Takeshi und das ist dein Ruin. Verliebt in seinen besten Freund? So etwas geht nicht gut aus.

"Ich weiß. Verzeihst du mir?", fragt er dich. Nur langsam drehst du dich schlussendlich um, während Yamamoto dich loslässt und mit einem dieser unschuldigen Yamamoto-Lächeln bedacht. Du boxt ihm leicht gegen die Schulter, doch im nächsten Moment verzieht er schmerzhaft das Gesicht.
 

"Ich denke, dass habe ich verdient", murmelt er leise. Du stemmst die Hände in die Hüfte und siehst ihn wütend an. "Das hast du auch! Ich hab mir Sorgen um dich gemacht, du Blödmann! Warum zum Henker hast du mir nicht gesagt, dass du heute kämpfst?! Ich musste das von Tsuna erfahren und das auch nur, weil ich ihn fast umgerannt hätte!"
 

Eine dumme Eigenart von dir ist, dass du immer anfängst zu weinen, wenn du wütend bist oder dich aufregst. Energisch wischt du dir über die Augen. "Scheiße...", fluchst du und entgegen deiner Vorsätze, wütend auf den Schwarzhaarigen zu sein, wirfst du dich in seine Arme und drückst dein Gesicht an seine Brust.
 

Du willst ihm jede Menge Schimpfwörter an den Kopf knallen - und du kennst verdammt viele! - bringst aber kein einziges hervor. Yamamoto drückt dich an sich und streichelt dir vorsichtig über den Rücken.
 

"Ich wollte dich da nicht noch weiter mit reinziehen. Und ich wollte nicht, dass du dir Sorgen um mich machst, aber das hat ja scheinbar nicht geklappt", lacht dein bester Freund am Ende hin. Seine Brust vibriert leicht, bevor es wieder ganz still im Raum wird. Keiner von euch beiden sagt etwas, doch als Yamamoto leicht anfängt zu schwanken, schiebst du ihn sofort Richtung Bett.
 

"Du musst dich ausruhen!" - "Keine Panik, mir geht es gut." Dennoch ließ sich Yamamoto bereitwillig von dir ins Bett bugsieren, jedoch rückt er ein Stückchen zur Seite. "Bleibst du bei mir?" Diese Frage ließ dein Gesicht rot anlaufen. Natürlich habt ihr schon öfters in einem Bett geschlafen, aber seitdem du weißt, dass dir diese Aktion einen halben Herzanfall bringen wird, hast du es unterlassen. Aber wer konnte diesem Hundeblick schon widerstehen.
 

"Ich bin immer noch sauer auf dich", belehrst du ihn, während du deine Jacke, sowie deine Schuhe, ablegst und zu ihm ins Bett krabbelst. Es ist angenehm warm und Yamamoto zieht dich schnell an sich, so, als würdest du es dir noch anders überlegen. So grundverkehrt liegt er da gar nicht.
 

"Gut, das nächste Mal erzähl ich dir davon, wenn ich mich von einem Hai fressen lassen will." Er lacht, doch deine Augen werden immer größer. "EIN HAI?!" - "Beruhig dich, es ist ja nicht passiert. Squalo allerdings...", er verstummt, schaut an die Decke und überlegt. Du fragst nicht weiter nach, kannst dir schon denken, was passiert ist. Wieder herrscht Schweigen zwischen euch und als du denkst, dass Yamamoto eingeschlafen ist, ergreift er wieder das Wort.
 

"Weißt du, _____, als ich da heute stand und es manchmal wirklich nicht gut für mich aussah, da habe ich vieles bereut. Ich wollte schlussendlich einfach gewinnen, weil ich noch viel in meinem Leben erreichen will und weil ich vieles in meinem Leben nicht gesagt habe..."
 

Du hebst leicht den Kopf und betrachtest Yamamotos Gesicht im Lichtschein. Er schaut immer noch zur Decke, kaut aber leicht auf seiner Unterlippe rum. "Und was zum Beispiel?"
 

Ein leises Seufzen verlässt seine Lippen. "Zum Beispiel weiter Baseball spielen, um meine Mannschaft zum Sieg zu verhelfen."
 

Natürlich, sein ganzes Leben dreht sich nur um Baseball. Fast hast du gedacht, es könnte es mit dir zu tun haben, aber da hast du dich scheinbar geirrt. "Klingt nach einem Ziel." In deiner Stimme schwingt leichte Enttäuschung mit, als Yamamoto sich dir zuwendet und ein kleines Lächeln auf seinem Gesicht erscheint.
 

"Aber nicht nur das. Ich habe mich auch nie getraut, dir zu sagen, wie viel du mir bedeutest."
 

"Wa..." Mehr bringst du nicht hervor. Dein Herz rast, deine Augen werden wieder größer, noch größer sogar, als Takeshi sich zu dir lehnt und leicht seine Lippen auf deine legt. Du bist für einen Moment völlig überfordert und schon löste sich Yamamoto mit einem Seufzen von dir.
 

"Ich hab mich nie getraut, dir zu sagen, dass ich mich in dich verliebt habe. Ich wollte unsere Freundschaft nicht aufs Spiel setzen. Aber jetzt ist es raus..." Er klingt zum Ende hin erleichtert, während dein Gehirn es immer noch nicht geschafft hat, diese ganzen Informationen zu verarbeiten.
 

"Scheinbar hab ich alles kaputt gemacht, richtig? Tut mir le-" Weiter kommt er nicht, denn du hältst ihm den Mund zu. "Sag. Jetzt. Nichts. Ich muss nachdenken." Eigentlich gibt es da nicht viel zum Nachdenken, aber du hast das Gefühl, dass du nur träumst. Als du dir in den Arm kneifst, tut das jedoch verdammt weh. Kein Traum. Vielleicht hast du dir auch nur alles eingebildet?
 

Du nimmst deine Hand von seinem Mund. "Hab ich dich richtig verstanden? Du bist in mich verliebt?"
 

Er nicht. "Ja, aber-"
 

"Und du wolltest mich da nicht mit reinziehen in den Mafiakram?"
 

"Ja, und deshalb-"
 

"Und du hast mich geküsst und ich hab mir das nicht eingebildet?"
 

"Tut mir Le-"
 

"Du bist ein Dummkopf", unterbrichst du ihn zum wiederholten Mal, als ein breites Grinsen auf deinem Gesicht erscheint. "Und jetzt tu einmal das, was man dir sagt, und halt die Klappe, verstanden?"
 

Er befolgt deinen Rat, bleibt ruhig, ist aber sichtlich nervös. Du beugst dich zu ihm runter und dann ist es an dir, deinen besten Freund zu küssen. Nein, halt. Fester Freund. Yamamoto liebt dich. Du liebst Yamamoto. Diesen Baseballfreak, diesen unbekümmerten Kerl, diesen...Dummkopf.



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