Ohne Titel   von Irrendes_Irrlicht
                               (Ohne Untertitel)
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                                Prolog: Prolog
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Der Nebel tanzte in dicken Schwaden um das junge Mädchen herum, als wolle er
sie in Sicherheit wiegen, ihr kleines Geheimnis verstecken, damit es niemals
irgendjemand entdecken würde.
Vertrauensvoll und zielsicher lief das Mädchen zwischen den dicken, knorrigen
Stämmen heraus aus dem Herzen des Waldes, hinein in lichtere Gegenden. Sie
kannte ihn, war schon unzählige Male zwischen den alten Bäumen, die noch ihren
Urgroßvater kennen gelernt hatten, umhergewandert. Sie kannte auch die kleinen
Tümpel um den nur wenig größeren See herum, der hier ganz in der Nähe in
sich selbst ruhte. Ebenso wie sie die Pfade kannte, die sie davor schützen in
das kalte, schlammige Nass der Tümpel zu versinken,  wie ein Stück frischer
Obstkuchen in dem Schlund ihres Bruders.
Und deshalb fürchtete sie den Nebel nicht, der seine kalten Herbstschleier um
die ganze Gegend legte. Nur die feuchte Kälte machte dem Mädchen Sorgen.
Vielleicht würde es sich erkälten, wenn sie nicht rasch nach Hause kam, wo es
trocken war und ihre Mutter vielleicht noch etwas Suppe von heute Mittag hatte.

Mit den verlockenden Gedanken an die Behaglichkeit ihres Heims, lief das
Mädchen schnell weiter, ohne sich noch einmal nach ihrem kleinen Geheimnis
umzudrehen. Sie war sich sicher, dass der Nebel und die schlammigen Tümpel gut
darauf achten und es für sie beschützen würden. Ein unschuldiges Lächeln
breitete sich auf dem Gesicht des Mädchens aus, als das Haus ihrer Eltern in
Sicht kam. Die letzten Meter rannte es dort hin, wo es warm und kuschelig war,
ohne jemals wieder einen Gedanken an ihr kleines, wohlbehütetes Geheimnis zu
verschwenden.

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