No Way Out von CassiopeiaBlack (Zerbrochene Träume sind wie Spiegel Scherben) ================================================================================ Kapitel 5: Shattered -------------------- Jareds POV Erneut hing der Haussegen schief. "Wieso? Wieso darf ich nicht mit? Das ist so unfair!", protestierte George und um ihren Unmut zu demonstrieren stapfte sie mit einen Fuß auf und verschränkte die Arme vor der Brust. "Weil diese Frau noch nie was für Dich getan hat! Das erste was sie machen wird, wenn sie keine Lust mehr auf Dich hat ist es, dich irgendwo stehen zu lassen", konterte Tom ungehalten. George zuckte minimal zusammen und schob dann ihren Unterkiefer vor. "Na und?! Ich bin alt genug um mit einem Bus oder einem Zug zurück zu kommen", antwortete sie in einem patzigen Unterton. "Ohne Geld?", setzte Tom dem entgegen. Er hatte ja schon oft gelesen, dass Teenager anstrengend sind, aber seine Tochter setzte all dem noch die Krone auf. Und seitdem die Schwester seiner Frau in der Stadt war, war ihre patzige und maulige Art nur noch schlimmer geworden. Angela war der passende Spiegel seiner Ehefrau gewesen, mit dem Unterschied, dass Angela nie ihre Hippie Ära hinter sich gelassen hatte. Sie reiste immer noch quer durch das Land und lebte ab und zu in Kommunen. Doch George hatte in ihrer Tante immer eine Heilige gesehen, was vielleicht daran lag, dass sie ihrer Mutter ähnlich sah und auch war. Und dass George mit ihren dreizehn Jahren nun in einer Phase war, in der sie nicht nur einen Vater sondern auch eine Mutter brauchte. "Gerogie. Ich will Dir doch nichts, aber das ist keine gute Idee. Verstehst du dass denn nicht? Ich mache mir doch nur Sorgen", meinte Tom in ruhigerem Tonfall und versuchte einen erneuten Versöhnungsversuch. Doch er wusste, dass er wahrscheinlich auf taube Ohren und vor allem auf Granit beißen würde. "Du kannst Angela nur nicht leiden, weil Sie nicht so wie Mum wurde! Und außerdem kennt sie die Mum von Jared und Shannon! Sie weiß wo sie leben und will zu ihnen!", schrie George nun. Ihr schossen schneller die Tränen in den Augen als bei einem Wasserschlauch und rannte an ihrem Vater vorbei. Tom stand da und schüttelte den Kopf. Er wusste, dass er seine Tochter jetzt erst in Ruhe lassen sollte. Oben im Obergeschoss hörte er nur wie ihre Zimmertür zu geschmissen wurde und Black Sabbath aufgedreht wurde. Tom entschied sich dazu, sich in seine Werkstadt zurück zu ziehen und an seinen Wagen herum zu schrauben. Als sich George sicher war, dass ihr Vater weg war, holte sie den bereits gepackten Rucksack unter dem Bett hervor und schnallte ihn sich um. Da sie gewusst hatte, dass ihr Vater so reagieren würde, hatte sie Vorkehrungen getroffen. Auf die Bitte ihrer Tante, die aber irgendwie keine war, sondern eher wie eine große Schwester, hatte sie auch einen Zettel geschrieben mit einer Nummer unter der sie zu erreichen sein würde. Diesen legte sie auf ihr Bett und holte dann noch ihren Lieblings-Tragebeutel, welchen sie seit neuestem als Handtasche benutzte. Dann kletterte sie aus dem Zimmerfenster und hangelte sich den Baum, der vor ihrem Fenster stand, herunter. "Du brichst ein gutes Dutzend Gesetze wenn du gehst!", sagte eine Stimme hinter ihr und George drehte sie um. Es war Daniel der Junge der seit nun drei Jahren im ehemaligen Haus der Letos wohnte. "Na und?!", erwiderte George patzig. Daniel grinste. "Dem Kerl, dem Du da hinterher reist, muss ja ein mächtig geiler Hecht sein", prahlte Daniel herum und traf mit diesen Worten einen empfindlichen Punkt. Blitzschnell hatte sich George umgedreht und stand vor ihm. "Rede nicht so über jemanden, den Du nicht kennst!", fauchte sie wütend, ballte ihre Hand zur Faust und holte dann aus. Im nächsten Moment hatte George Daniel voll auf die Nase geschlagen, George lachte auf und rannte dann los. Keuchend und völlig außer Atem kam Georgana bei dem alten VW Bus ihrer Tante an. "Hallo Ange", strahlte George die Frau an, die einen etwas dunkleren Rotton als Haarfarbe hatte, aber mindestens genauso flippig rumlief wie George. "Mein Stern!", strahlte Angela und umarmte ihre Nichte. "Das ist gut, dass du gekommen bist, mein Orakel hatte es mir gesagt", sagte die Frau mit leicht rauchiger Stimme und strich ihrer Nichte über die Wange. "Aber bevor es los geht...", sagte sie und öffnete den Pferdeschwanz, zu dem George ihre Haare trug, und ließ die rote Mähne frei. "Jetzt sind wir frei", sagte sie und deutete ihrer Nichte an ihre Sachen einzuladen. "Komm, nächster Halt Salt Lake City", rief Angela, machte ihr Radio an und fuhr dann los. Insgesamt waren die beiden Frauen vier Tage und drei Nächste unterwegs. "George, wach auf, wir sind da!", sagte Angela mit sanfter Stimme und hauchte ihrer Nichte einen Kuss auf die Stirn. Völlig verschlafen öffnete George die Augen und blinzelte orientierungslos umher. "Was?", murmelte sie und rutschte in ihrem Sitz nach oben und streckte sich erst mal. Angela schmunzelte leicht. "Wir sind in der Kommune, in der meine Freundin Constance und ihre beiden Söhne wohnen", erklärte Angela und schlagartig war ihre Nichte wach. Noch bevor der Wagen zum Stehen kam, hatte sich George ab geschnallt und die Beifahrertür auf gemacht. Im Parken sprang sie aus dem Bus und rannte los. Sie wusste durch eine Beschreibung ihrer Tante wo die drei lebten. An dem Haus, das aussah als sei aus Sperrholz zusammen gezimmert, aber dies war ihr im Moment egal. Sie wollte nur noch ihre besten Freunde sehen. Ungehalten und völlig außer sich vor Vorfreude hämmerte sie auf die Tür ein. Ihr war ganz entgangen dass die beiden eigentlich in der Schule sitzen mussten. Doch noch einer Ewigkeit, so kam es ihr vor, wurde die Tür aufgemacht und ein noch ziemlich verschlafender Jared machte Georga die Tür auf. "Jared Joseph Leto, habe ich Dir nicht schon hundert Mal gesagt, dass Du nicht schwänzen darfst"; sagte George mit Pseudo-Autorität und stemmte ihre Hände in die Hüften. Jared hingegen musste zwei Mal hinsehen. "George?", fragte er verwundert nach. "Nur die Eine", erwiderte George frech grinsend. Die beiden schauten sich an und fielen sich dann in die Arme. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)