Babysitter? von Machiko_chan (Das ist doch wohl ein Scherz?!) ================================================================================ Kapitel 13: One Kiss, Please! ----------------------------- "Wann kommt er eigentlich wieder?“ „Übermorgen darf er wieder raus. Das wird er noch aushalten müssen.“ Ren konnte von Glück sagen, dass er so eine hilfsbereite Schwester hatte. Seitdem Horo im Krankenhaus war, half sie Ren im Haushalt und kümmerte sich um Yukiko, so gut es ging. Denn am liebsten war sie natürlich bei Ren und vermisste ihren anderen Daddy, der noch im Krankenhaus lag. Demnach war sie nicht die ruhigste und schrie gut und gern mal ein paar Stunden. Für heute hatte sich sogar Horo’s Schwester Pilica zur Hilfe angeboten und kam am Morgen schließlich auch vorbei. Ren stand gerade in der Küche und packte ein paar Sachen ein, die Pilica mitgebracht hatte. Horo musste schließlich versorgt werden, so dachte sie. „Und vergess bitte nicht den Tee. Der bringt alle schnell auf die Beine!“ „Mach ich.“, leicht genervt packte Ren auch noch die Thermoskanne mit dem Tee ein. Denn wiedermal, wie die letzten Tage immer, machte er sich auf den Weg zum Krankenhaus. Schließlich hielt es Horo nicht anders aus. „Ob er wieder die Krankenschwestern genervt hat? Mit ihm haben die Armen sicherlich keine ruhige Nachtschicht.“, lachte Pilica und drehte sich zu Run, die ihren Kaffee am Tisch trank. „Ein Glück kommt er bald wieder nach Hause. Yukiko vermisst ihn auch schon sehr.“ Demonstrativ streckte diese die Arme hoch, während sie neben Ren auf dem Boden stand und zu diesem hochsah. Anscheinend wollte sie wieder mit ins Krankenhaus. Doch wie die Tage zuvor würde Ren sie auch dieses Mal hier lassen. Er wollte nicht, dass sie Horo noch mehr auf dumme Gedanken brachte, sodass er wild rumtoben konnte. Und wenn sie kurz unbeaufsichtigt war, könnte sie in einem Krankenhaus alles auseinander nehmen. Das Risiko war zugroß. „Warte, Kleines.“ Nachdem der Chinese den letzten Rest in die Tüte gepackt hatte, nahm er die Kleine auf den Arm und nahm die Tüte von der Küchentheke. Mit beidem ging er Richtung Türe, schlüpfte in die Schuhe und setzte Yukiko auf einer breiten Kommode ab, auf der sie sitzen blieb. „Auch!“ „Nein, Yukiko. Du kannst nicht mit.“, versuchte Ren ruhig zu erklären, doch Yukiko protestierte weiter, indem sie einen drauf setzte und weinte. Seufzend nahm er sie auf den Arm und strich ihr über den Kopf. „Hör auf zu weinen, meine Güte. Ich bin doch nicht ewig weg.“ „Du musst sie verstehen.“, lächelte Run und legte die Handflächen aneinander. „Sie vermisst Horohoro doch einfach.“ „Jaja…ich weiß.“ „Will Papa! Mit!“ Ihr Schluchzen wurde lauter und sie klammerte sich an den Mantel von Ren, um ja mitzukommen. Vorsichtig nahm Run die Kleine von ihm, damit er los konnte. Er wollte sowieso schon längst unterwegs sein. „Yukiko-chan. Beruhig dich. Papa kommt doch bald wieder nach Hause.“ Irgendwann hatte sie es geschafft, Yukiko auf ihrem Arm zu halten. Doch das Geschrei hörte nicht auf. „Oh je….“, seufzend schüttelte Ren den Kopf und wendete sich gen Haustüre. „Ach Ren? Kannst du mir einen Gefallen tun?“, unterbrach Pilica ihn und grinste irgendwie hinterhältig. Irritiert zog Ren eine Augenbraue hoch und drehte sich leicht zu ihr. „Hm? Einen Gefallen?“ Was sollte er ihr für einen Gefallen tun? „Sagst du Horo bitte, dass er so einen Mist nicht mehr machen soll? Und gibst ihm einen Kuss von mir?“ „BITTE WAS?!“ Entsetzt starrte der Chinese die Blauhaarige an und schüttelte sofort den Kopf. „Geht’s noch? Das mach ich niemals!“ „Nun komm schon.“ Doch alles Betteln von Pilica half nichts. Ren blieb stur. „Ich auch!“, erklang Yukiko plötzlich, die ihre Arme hochstreckte und nickte. „Auch!“ Alle Gesichter wanderten zu ihr, als sie gackernd nickte. Pilica und Run lachten, während Ren aber wiedermal leicht entsetzt war. „Was…meinst du?!“ „Soll Ren Horo auch einen Kuss von dir geben?“ Und auf Run’s Frage hin nickte Yukiko freudig. „Ja!“ „Nein nein nein!“ Mit diesen Worten drehte sich Ren Kopf schüttelnd wieder zur Türe und öffnete sie direkt. Er würde Horo doch keinen Kuss geben! Niemals! „Bis nachher.“ Nachdem Ren die Türe geschlossen hatte, sahen Run und Pilica sich grinsend an. „Ich geb ihnen noch eine Woche.“ „Eine Woche?“, fragte Run nach und schüttelte den Kopf. „Ich geb ihnen nicht mal den heutigen Tag.“ „Sogar der Tee!“ Mit strahlenden Augen packte Horo die Tüte aus, die Ren ihm auf das Bett geschmissen hatte. Es war so öde im Krankenhaus und da war so eine Überraschungstüte mehr als Abwechslung. „Ich hab vorhin mit den Schwestern gesprochen.“, grummelte Ren sogar leicht, als er sich hinsetzte, die Amre verschränkte und Beine übereinanderschlug. Er sah Horo leicht grimmig an, wobei dieser darauf gar nicht achtete. „Ja und?“ „Sie sagten, du hast alle 10 Minuten nach ihnen geklingelt!“ Nun schreckte Horo auf, wedelte sogar mit den Händen vor sich, um seine Tat herunterzuspielen. „Na ja, so schlimm war das nicht! Ich mein…REEEEN, es ist so langweilig hier!“ „Baka! Nachts sollst du schlafen und nicht spielen!“ Leicht verzog der Ainu den Mund und widmete sich wieder seiner Tüte. Grinsend nahm er sich ein paar Hefte, die Run eingepackt hatte und blätterte sie kurz durch. Run und Pilica waren einfach klasse. Ohne sie, würde er sich tierisch langweilen. „Sorry, kommt nicht wieder vor. Heute Nacht schlaf ich durch.“ „Das will ich hoffen. Die Krankenschwestern sind langsam genervt. Und ich muss es dann wieder ausbaden und erklären.“ Doch Horo schien ihm garnicht mehr zuzuhören. Grinsend und überglücklich widmete er sich weiter der Tüte, aus der er auf einmal ein Blatt rausholte, mit vielen Farben drauf. Ein wirkliches Bild oder irgendwelche Formen waren nicht zu erkennen. Anscheinend hatte jemand einfach ein paar Stifte ausprobieren wollen und Kreise gezogen. „Yukiko hat nicht nur auf dem Blatt gemalt.“, erklärte Ren und senkte den Kopf etwas. „Bis wir den Boden wieder sauber hatten, vergingen Stunden.“ Völlig entzückt sah Horo auf das Bild und freute sich, wie ein Honigkuchenpferd. „Wie lieb von ihr. Sie hat mir ein Bild gemalt.“ „Sie hat’s einfach so gemalt, ohne Hintergedanken.“ Leicht plusterte Horo die Backen auf, bevor er auch noch die Zunge rausstreckte. „Nun lass mir doch die Freude, du Miesepeter.“ Kurz verdrehte Ren genervt die Augen, musste aber dann schmunzeln. Dieses beleidigte Gesicht von Horo war einfach zu komisch. Doch in seinen Gedanken vertieft, hörte er nicht, wie Horo ihn schon mehrmals angesprochen hatte. Bis dieser auf einmal fast schrie: „REN-CHAN!“ Aufgeschreckt, wegen dem Namen, schaute Ren grimmig zu dem Ainu. „Was?“ „Sag mal, bist du in irgendeinem Universum oder was ist los?“ „Red‘ keinen Müll! Ich ignorier dich eben manchmal.“ Fast schon überheblich, wie er es eben konnte, sah Ren zur Seite und brach so den Blickkontakt zu Horo ab. Dieser war völlig entsetzt, wedelte mit den Armen und zog erschrocken die Luft tief ein. „Du ignorierst mich!? Ich glaub ich spinne! Ich hab gedacht, du wärst von uns beiden derjenige, der auf Höflichkeit achtet…“ „Bei dir doch nicht.“, unterbrach ihn Ren und grinste fies dabei, dennoch leicht. Nun war Horo total beleidigt. Mit aufgeplusterten Backen krallte er sich ein kleines Kissen und schmiss es auf Ren, der damit nicht rechnete. So wurde er genau im Gesicht getroffen. „Baka!“, brüllte der Chinese und wirkte nun nicht mehr so arrogant. Sondern einfach nur sauer. „Was soll das denn?“ Doch Horo streckte nur breit die Zunge raus und grinste dabei. „Bäh! Hat der große Herr Tao was aufs Gesicht gekriegt?“ Und schon wieder flog das Kissen, dieses Mal auf Horo zu und traf ihn ebenfalls im Gesicht. Es artete eine Kissenschlacht aus, die auch eine Weile brauchte und immer heftiger wurde. „Super und wer darf nun aufräumen?“ Mit diesem Satz endete die Kissenschlacht, während immer noch Federn aus dem kaputten Kissen zu Boden schwebten. „Öhm….die Krankenschwestern?“, lachte Horo unschuldig und ließ sich in das noch heile Kissen hinter sich fallen. Grinsend verschränkte er die Arme hinterm Kopf und sah zu Ren rüber. „Sieht doch gar nicht so schlimm aus.“ „Baka.“ Zischend erhob sich der Chinese, pustete sich eine Feder aus dem Gesicht, die sich gerade auf seine Nase legen wollte und sah danach sauer zu dem Ainu. „Das kannst du den Krankenschwestern schön allein erklären.“ Binnen Sekunden veränderte sich Horo’s Mimik in einen geschockten Ausdruck und er wirkte mehr als entsetzt. „Was? Nein. Das geht nich.“ Theatralisch begann er zu flennen und faltete bittend die Hände. „Ren-chan. Wenn ich denen das sage, dann schreien die mich an! Ich bin denen doch schon so zu laut.“ „Tja, das ist nicht mein Problem.“ „Ren-chan!“ Wütend drehte sich Ren nochmal zu dem Ainu um, als er ihn weinerlich gerufen hatte. „Nenn mich nicht so, Baka!“ Und dabei kassierte Horo auch noch eine Kopfnuss. „Aua!“ Mit einer Träne im Augenwinkel, hielt er sich seine große Beule und sah geknickt auf die Bettdecke runter. Eine ganze Weile herrschte Stille im Raum und keiner bewegte sich. Auch Ren blieb, mit dem Rücken zu Horo, stehen und machte auch keine Anstalten zu gehen. Nur langsam hob Horo seinen Kopf, um den Chinesen zu mustern. War irgendwas mit ihm? Wollte er nicht gerade gehen? Als Ren seine Arme verschränkte, erhob er seine Stimme wieder, die versuchte etwas böse zu klingen. Was aber nicht so ganz funktionierte. „Fast hätt ich was vergessen. Ich soll dir noch was geben.“ Zum Glück konnte Horo nicht sehen, wie Ren rot anlief, wegen dem, was er gerade sagte. „Mir was geben? Was denn?...Oh eine Überraschung?“ Wie ein kleines Kind klatschte Horo in die Hände und hatte schon die Kopfnuss ganz vergessen. „Nun sag schon, was ist es?“ „Augen zu!“ Der Chinese glaubte es nicht. Was machte er hier? Er würde doch jetzt nicht wirklich… Aber ehe er sich versah, hatte er sich umgedreht und zu Horo geschaut, der die Augen grinsend geschlossen hatte. Was tat er hier? Er wollte das doch garnicht! Aber er konnte seine Schritte nicht steuern, seine Beine bewegten sich automatisch zum Bett. „Boah bin ich gespannt.“, murmelte Horo begeistert und richtete das Gesicht ein wenig nach oben, da Ren größer war als er. Allerdings sah er nicht zu ihm auf die Seite, sondern eher Richtung Decke. „Ich soll dir was von Pilica geben.“, nuschelte Ren doch eher, sah kurz zur Seite, bis er sich vorsichtig zu Horo runter beugte, der sich immer noch ncht regte. Er merkte anscheinend wirklich nichts. *Was tue ich hier? Beweg dich weg! Das endet im Chaos! Geh weg…* Doch seine Gedanken brachten nichts. Keine Sekunde später hatte er Horo einen Kuss auf die Stirn gegeben und danach leise gesagt „Der war von Pilica.“ Horo blieb wie erstarrt dort sitzen. Was hatte Ren da getan? Das war ein Traum, das musste ein Traum gewesen sein… Sowas machte Ren einfach nicht. Aber wenn dies ein Traum war, dann wollte er nicht aufwachen. Deshalb und weil er Angst hatte, dass Ren ihm sonst eine scheuern könnte, auch wenn er nichts getan hatte, ließ er seine Augen geschlossenen. Plötzlich spürte er Ren’s Lippen aber schon wieder, dieses Mal auf seiner Wange. Und immer noch öffnete er seine Augen nicht. Ein Traum, einfach nur ein Traum, aber er war so real. „Der war von Yukiko.“ Das war Ren’s Antwort auf den Kuss und ein Glück hatte der Ainu die Augen zu. Denn sonst würde ihm das rote Gesicht von Ren nicht entgehen, es war nicht zu übersehen. *Ich muss verrückt sein…was tue ich hier….* Doch kaum hatte Ren diesen Gedanken zu Ende gedacht, öffnete er leicht seine Augen und sah Horos erstaunte Mimik, trotz geschlossener Augen. Er konnte sich nicht halten. Irgendwas in ihm wollte mehr, beängstigend mehr… Aber er konnte sich nicht erklären was. Bevor er aber nachdenken konnte, lagen seine Lippen bereits auf Horos, der erstaunt die Augen aufriss. Ren allerdings hatte sie geschlossen, weshalb sich ihre Blicke nicht trafen. Der Kuss war auch zaghaft und ihre Lippen berührten sich auch nur zart. Doch sie berührten sich. Allein diese Erkenntnis ließ Horo entspannen und seine Augen wieder schließen. Diesen Augenblick hatte er sich schon die ganze Zeit gewünscht. Mehr als alles andere und nun geschah er. Und Ren hatte den ersten Schritt gemacht. Ren! Das war doch unmöglich, das konnte nicht stimmen. Doch die Lippen auf seinen bewiesen das Gegenteil, es war real. Dem Chinesen ging nichts durch den Kopf. Das erste Mal hatte sein Verstand einfach nachgegeben und nun kam sowas dabei raus. Nur langsam entfernte sich Ren von Horo, blieb allerdings mit geschlossenen Augen nah an seinem Gesicht. Er konnte dabei noch den Atem des Ainu spüren. „Und…von wem war der?“, hauchte Horo leise, öffnete dabei nur leicht die Augen. Als Ren diesen Satz hörte, war sein Gedächtnis noch nicht ganz wieder da und er antwortete ohne zu überlegen: „Von mir.“ Genauso leise, wie Horo zuvor gefragt hatte. Genau in dieser Sekunde kam Ren wieder zu sich, riss die Augen auf und erhob sich blitzschnell. Hochrot lief er an und schüttelte den Kopf. Er war bekloppt, total bescheuert… Was hatte er getan? „Ich…geh jetzt.“ Hastig nahm er seinen Mantel vom Stuhl und machte große und hastige Schritte zur Türe. „Ren warte!“ Erstaunlicherweise blieb Ren an der Türe stehen, mit der Hand auf der Klinke, aber dem Rücken zu Horo. Dieser wusste, dass dem Chinesen das ziemlich peinlich war und er wollte ihn nicht noch mehr in Verlegenheit bringen. Aber er wollte wissen, wie Ren über den Kuss dachte. War er sauer? Empfand er es als Fehler? Würde er sogar Horo nun ausweichen? „Holst….holst du mich morgen ab?“, fragte Horo vorsichtig, um nichts falsches zu sagen. Ohne seinen Blick zu Horo zurück zu schwenken, öffnete er die Türe und ging einen Schritt. Doch plötzlich blieb er stehen und hielt inne. Die Stille ging durch den Raum, bevor er leise aufseufzte. „Sicher, sonst findest du ja nicht Heim.“ Es kam sehr leise und auch eher seufzend, doch es war ein Zeichen, dass Ren nicht sauer schien. Mit diesen Worten verließ Ren auch das Zimmer und schloss die Türe hinter sich. Ich weiß ja nicht mehr, wo es diese Szene mal im Fernsehn gab. Aber ich fand sie so süß, dass ich sie direkt übernehmen wollte. Das ist jetzt schon einige Monate her XD Aber ich habs nicht vergessen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)