Babysitter? von Machiko_chan (Das ist doch wohl ein Scherz?!) ================================================================================ Kapitel 9: A Wonderful Present ------------------------------ Oh man, ich hatte einen Ideenfluss! Ich hoffe das ist ok xDDD Kapitel 9: A Wonderful Present Zwei Wochen war dieser ‚Vorfall‘ nun her und Ren ging es nach wie vor… beschissen! Er aß so gut wie nichts, mehr als sonst sogar, hatte sehr oft schlechte Laune und mied vorallem die Nähe des größeren. Warum war es all die Zeit gut gegangen und auf einmal bekam er solche Probleme in seiner Nähe? Woher kam das? War er Ainu-allergisch? *Quatsch, sowas gibt’s nicht.*, dachte er und schüttelte den Kopf. Er war gerade im Bus in die nächstgrößere Stadt, neben ihm die aufgeregte Yukiko, die auf dem Sitz stand und aus dem Fenster sah. „Vater, da Auto!“ Mit verschränkten Armen sah er zur Seite zu ihr und nickte. „Ich weiß.“ Sie war so aufgeregt und redete ihn mit allen Eindrücken voll, die sie mitbekam. Doch er konnte nicht so recht zuhören, so sehr war er in Gedanken. Plötzlich bemerkte er eine angenehme Wärme auf der Schulter, woraufhin sein Blick nach draußen fiel. Es war ein sonniger Tag, ungewohnt für November und der Himmel wurde nur selten von einzelnen Wolken kurz geschmückt. Kalt war es natürlich, weshalb Ren einen Mantel trug, den er offen ließ und Yukiko ihre Jacke an hatte. Yukiko beobachtete derweil strahlend die einzelnen Autos, die am Bus vorbeifuhren. Es war das erste Mal, dass sie mit einem ihrer Ersatzpapas mit dem Bus fuhr und auch verließen sie das erste Mal das Dorf, in dem sie nun schon so lange lebten. Dieses war zwar friedlich und wirklich am besten zum Großziehen von Kindern, doch gab es leider keine große Möglichkeit zum Einkaufen. Es besaß nur einen Supermarkt, mehr nicht. Und einen Supermarkt konnte Ren nun nicht wirklich helfen. „Yukiko?“ Mit großen Augen drehte sie ihren Kopf zu ihm und hielt sich an seinem Oberteil fest, um nicht umzufallen. „He?“ „Wir müssen jetzt aussteigen.“ „Ja!“ Sie ließ sich auf ihren Hosenboden auf den Sitz fallen und sah zu der Tür rüber, die sie gut im Blick hatte. Dabei fiel ihr auf, dass jemand auf einen Knopf drückte, der rot war. Neugierig wendete sie sich an Ren, als sie fragte: „Möchte au dücken!“ Sein Blick fiel auf sie herunter, bevor er ebenfalls zu dem Knopf sah. Dabei lächelte er leicht und drehte sich ein wenig nach hinten. „Schau, hier ist auch einer. Den kannst du drücken.“ Natürlich hatte Yukiko den Knopf zuvor nicht bemerkt, doch sprang sie schnell auf, stellte sich auf den Sitz und drückte den roten Knopf. „Jetz?“ „Jetzt halten wir gleich.“ „Ja!“ Lachend ließ sie sich wieder fallen und wartete mit Ren, bis der Bus endgültig hielt. Da ein Gedränge im Bus herrschte, nahm er sie beim Rausgehen auf den Arm und setzte sie erst draußen auf dem Bürgersteig ab. Nach ein paar Kopfbewegungen hatte er die neue Umgebung beobachtet und beschloss in ein großes Gebäude zu gehen, das wie ein Einkaufszentrum aussah. „Nimm meine Hand, hier sind so viele Leute.“ Das musste Ren der Kleinen nicht zweimal sagen und prompt umfasste sie etwas ängstlich seine Hand. So viele Menschen auf einen Haufen hatte sie noch nie gesehen. In ihrem Heimatdorf waren es viel weniger und nie waren mehr als fünf Leute auf einer Gehwegseite. „Komm.“ Ren sprach sehr sanft mit ihr und ging auch langsam, damit sie mitkam und sich trotzdem ein wenig umsehen konnte. Dabei machte sie große Augen und versuchte die ganzen neuen Eindrücke zu erfassen. In dem großen Gebäude, wo sich viele bunte Farben der Geschäfte tummelten, ging ihre Entdeckungstour natürlich weiter. Jeder Laden musste angeschaut und jedes Details eingeprägt werden. „Wohin dehen wia?“ Es war wirklich erstaunlich, wie einfach es nun war, Yukiko zu verstehen. Auch wenn sie vieles falsch betonte oder nur ein paar Wörter sprach, statt Sätze. Es war erholsam, nicht alles ausprobieren zu müssen, bis sie z.B aufhörte zu weinen. Seitdem sie mit den beiden sprechen konnte, weinte sie auch viel weniger. „Wir müssen was einkaufen.“, antwortete Ren, als er kurz stehen blieb und sich umsah. „Was denn?“ Gute Frage. Wenn er das selbst bloß wüsste! Er war in die Stadt gefahren, mit dem Ziel, etwas einzukaufen. Ja und da war der Plan auch schon zu Ende. Er wusste nicht wo und noch wichtiger, er wusste nicht was. Doch er brauchte es für den nächsten Tag. „Wir… schauen uns erstmal um.“ Mit kleinen Schritten tapste Yukiko neben ihm her und sah sich weiter um. Ihr war zwar immer noch nicht klar, was er nun kaufen wollte, aber es war ihr eigentlich auch egal. Es machte ihr schon so riesig Spaß, allein mit ihrem Ersatzpapa durch das riesige Gebäude zu gehen und diese ganzen neuen Sachen zu beobachten. Doch plötzlich erblickte sie etwas, das alles vergessen ließ. „Vater. Vater!“ So aufgeregt hatte er die Kleine selten gesehen, weshalb er erstaunt nach unten sah. „Was ist?“ Statt aber zu antwortet, zog sie ein wenig an seinem Arm und zeigte auf einen riesigen Teddybären, der eine Schleife trug und Luftballons an Kinder verteilte. Sowas war nicht wirklich nach Ren’s Geschmack, diese Werbezwecke waren ihm meist zu aufdringlich. Aber Yukiko wollte unbedingt zu diesem Teddy, weshalb er seufzend nachgab und mit ihr zu dem Teddybären ging. Als sie bei ihm ankamen, bemerkte Ren, wie groß das Kostüm war und ihm tat der Kerl leid, der darin hocken musste. Sicherlich bei guten 50°C und schweißnasser Kleidung. „Guten Tag, kleine Maus.“ Der Teddybär sprach mit heller Stimme, brummte aber doch zwischendurch. Anscheinend hatte er schon vielen ‚Guten Tag‘ gewünscht, so wie seine Stimme klang. „Hoch nehmen!“ Sie streckte Ren ihre Arme entgegen, der zwar kurz seufzte, ihr aber den Wunsch gewährte und sie auf die Schultern nahm. So war Yukiko nicht ganz so klein und konnte die Nase des Teddybären berühren. „Hallo!“ Der Bär reichte ihr eine Tatze, die sie anfasste und dabei lachte. „Weicha Teddy!“ „Möchtest du einen Luftballon haben?“, fragte er und zeigte seine Tatze mit den Luftballonfäden. „Ja! Bitte Vater!“ Während sie sich an seinem Kopf fest hielt, blickte sie nach unten und blinzelte ein paar Mal. „Bitte!“ „Sicher.“, musste Ren grinsend nachgeben. Er wusste zwar, dass er den Ballon sicherlich nach Hause tragen musste, aber Yukiko lächelte einfach zu lieb dafür. Außerdem hatte sie von ganz alleine darum gebeten! „Wir nehmen einen mit.“ „JA!“ Da sich Yukiko mit beiden Händen an Ren’s Kopf festhalten musste, nahm dieser den Ballon entgegen, den er vom Teddy überreicht bekam. „Ist rot ok?“, fragte dieser sie dabei, woraufhin sie grinsend nickte. „Ja!“ Als der Teddy einen Schritt zurück trat, war Ren ein wenig erstaunt von ihm gewesen. Eigentlich waren diese Werbemacher doch viel aufdringlicher, meistens mit Flugblättern und dergleichen. Aber hier? Nichts davon. „Vater, möcht haben!“ Leicht lächelte Ren, als er sie von seinen Schultern nahm, den Ballon dabei fest in der Hand und sie mit dem anderen Arm an seinem Oberkörper festhielt. Dabei krallte sie sich mit ihren Händen noch in seinen Mantelstoff und klammerte auch die Beine um ihn, um ja nicht runterzufallen. „An welcher Hand möchtest du es haben?“, fragte Ren mit einem leichten Lächeln, woraufhin Yukiko ihre rechte Hand ausstreckte und er ihr die vorgefertigte Schlaufe über die Hand zog. Aus dem Nichts blitzte plötzlich ein Licht auf, das Ren und Yukiko für einen kurzen Augenblick blind machte. Doch dies verging zum Glück sehr schnell und die beiden wieder sehen konnten. „Was war das denn?“, zischte Ren ein wenig sauer, wie er es so schön konnte. Diesen kleinen Ausbruch ließ den Teddy zurückschrecken, inklusive dem Mann hinter ihm. Es war ein Fotograf mit Spiegelreflexkamera um den Hals. Dies war also der Schuldige, der den Blitz verursacht hatte… Moment! Eine Kamera? „Sie haben jetzt doch nicht etwa ein Foto geschossen, oder?“ Ren’s Mimik war nicht gerade die freundlichste und auch seine Stimme ließ seine Wut erahnen. „D…doch. Tut uns leid!“ Der Fotograf verbeugte sich entschuldigend und trat nun hinter dem Teddy hervor. „Wir machen Fotos mit schönen Motiven und das gerade war eins der besten bis jetzt! Hätte ich gefragt, ob ich eins schießen dürfte, wäre es nicht so authentisch geworden.“ „Trotzdem!“ Ihm passte es gar nicht, dass von ihm einfach so ein Foto gemacht worden war. Allgemein hasste er Fotos von sich, alle die bis jetzt existierten. „Löschen Sie es.“ „Ja… sicherlich. Das werde ich tun.“ Doch vorher wollte der Fotograf ihm das Bild zeigen und hielt deshalb das Display ihm entgegen. „Aber wollen Sie es sich nicht einmal ansehen? Es ist wirklich gut geworden.“ Eigentlich war Ren die Lust darauf wirklich vergangen. Ihm war die Lust auf alles vergangen und er wollte eigentlich nur noch nach Hause! Doch als ihm widerwillig die Kamera vorgehalten wurde, stockte er kurz. Das Bild war doch wirklich… gut geworden. Yukiko sah strahlend zu Ren, der ihr gerade den Ballon ums Handgelenk band. Moment… lächelte er etwa ebenfalls? „Hm…“ „Und, was sagen Sie? Das Bild ist doch großartig. Ein harmonischeres habe ich selten erlebt!“ Der Fotograf war anscheinend begeistert von seinem Werk, mehr als das sogar. Und er kam aus dem Schwärmen gar nicht mehr raus. „Sehen Sie es sich doch auf dem großen Computerbildschirm in unserem Laden an, dann können Sie immer noch sagen, dass ich es löschen soll.“ „Möchte auch sehn!“ Yukiko in seinen Armen sah strahlend zu ihm und krallte sich immernoch mit beiden Händen in seinem Mantel fest. Dabei hielt er sie doch mit beiden Armen, sodass sie gar nicht fallen konnte. Seufzend musste Ren sich leider eingestehen, dass ihn das Bild erstaunt hatte. Es war wirklich… schön geworden. „Gut, aber wir kommen nur kurz mit rein.“, sagte er zu dem Fotografen, der nun über beide Ohren lächelte. „Aber dass das klar ist, Sie werden mir nichts andrehen! Sowas kann ich nicht leiden!“ „J…ja natürlich!“ War es wirklich schon wieder Morgen? Nur langsam blinzelte der blauhaarige, als er bauch längs in seinem Bett lag. Er spürte einen leichten Kältehauch an seinen Beinen, also musste er wohl die Decke im Schlaf wieder aus dem Bett befördert haben. Nur etwas bewegte er seinen Körper, robbte sich ein kleines Stück zur Kante, als ihm auffiel, dass er Recht hatte. Die Decke lag auf dem Boden, genauso wie sein Kissen. „Wie mach ich das eigentlich immer?“, murmelte er zu sich selbst und richtete sich dann auf. Im Schneidersitz streckte er seine Arme nach oben, bis etwas knackte und er nun völlig wach war. Sein Blick fiel auf die Uhr neben seinem Bett, auf die er aber eine Weile starrte. Bis ihm plötzlich auffiel, wie spät es schon war. Hatte er etwa wirklich bis um 9:30 Uhr geschlafen? Das war ja seit der Zeit von Yukiko’s Babysitten nicht mehr vorgekommen! Wo war die Kleine überhaupt, sonst weckte sie ihn doch immer?! Mit einem Schwung sprang er aus dem Bett, streckte sich nochmal und ging mit zerzauster Frisur und seinem Schlafshirt-Boxershorts-Outfit nach draußen. Kein einziger Mucks war zu hören, als er durch den Flur ging und Horo dachte, dass es doch irgendwie mysteriös war. Natürlich, Ren war wie immer bei der Arbeit, aber bevor er ging, schickte er Yukiko immer in Horo’s Zimmer, damit er spätestens dann aufstand. Nun war auch sie verschwunden und irgendwie war es dem Ainu deshalb mulmig zumute. „Yuki-chan?“ „Papa!“ Es war leise, doch er hatte es eindeutig gehört. „Yuki-chan? Wo steckst du?“ „Hier! In Tüche!“ In der Küche? Wahrscheinlich hatte sie versucht, sich etwas selbst zu essen zu machen. Schmunzelnd und voller Erwartung, wie die Küche nun aussehen musste, ging er in die Richtung und blieb in der Türschwelle stehen. Doch anstatt einen Saustall aufzufinden, überkam es ihn fast, als er einen gedeckten Tisch sah. Die ganze Küche war aufgeräumt, Ren lehnte an der Arbeitsplatte, stand Horo so gegenüber und Yukiko stand auf einem Stuhl, dabei auf dem Tisch gelehnt. „Happy Birthday, Papa!“ In der Mitte des Tisches stand eine kleine Torte mit ein paar Kerzen drauf, die brannten. „Was… ist denn hier los?“ Horo entkam bei dieser Frage ein Lächeln und sein Blick schweifte von Yukiko zu Ren, der immer noch an der Arbeitsplatte stand und die Arme verschränkt hatte. Sein Blick war auf den Boden gerichtet, sodass ihre Blicke sich nicht treffen konnten. „Na was schon… Aber gewöhn dich nicht dran! Ich hasse es, morgens den Tisch zu decken!“, antwortete Ren und hatte dabei einen neckischen Unterton. „Heißt das…“ Horo konnte es kaum aussprechen und seine Stimme versagte etwas. An seinem letzten Geburtstag hatte er alles allein gemacht und auch nur ein kleiner Kuchen hatte darauf gedeutet, dass er ein Jahr älter geworden war. Nun sah er einen gedeckten Tisch, mit dem Frühstück, einem Geburtstagskuchen in der Mitte und Kerzen brennen. „Du bist heute extra früh aufgestanden?“ „Wie gesagt, gewöhn dich nicht dran!“, unterbrach ihn der Chinese prompt, zog einen Stuhl vor, um sich darauf fallen zu lassen. „Nun komm, ich hab Hunger.“ Horo aber strahlte übers ganze Gesicht. Die Sticheleien von Ren und wie er versuchte, seine Geste herunterzuspielen, ignorierte er völlig. Für ihn zählte, dass er extra aufgestanden und dies alles vorbereitet hatte, nur für ihn! „Danke, Ren!“ Auch Horo setzte sich hin, zwischen ihnen Yukiko, die sich freudig auf den Stuhl fallen ließ. „Hab Hunger!“ „Oh ja, ich auch!“, antwortete Horo, wurde aber von Yukiko unterbrochen, als er sich ein Brötchen nehmen wollte. „Vater sagt, du musst Terzen pusten!“ Etwas irritiert blickte Horo zuerst zu ihr und dann zu Ren, der immer noch mit verschränkten Armen da saß. Irgendwie fühlte sich der Ainu plötzlich unbeschreiblich gut! Sein Herz könnte Freudensprünge machen. Schließlich hatte Ren sich Mühe gegeben, extra für ihn! „Nun mach schon und puste.“ „Geht klar!“, grinste Horo den Chinesen an und pustete die Kerzen aus. „Ihr seit wirklich lieb.“ „Papa!“ Yukiko hatte sich wieder auf den Stuhl gestellt und zeigte auf ein Päckchen neben dem Kuchen. „Das’deins!“ „Ein Geschenk?“ Vorsichtig nahm Horo es vom Tisch und begutachtete es. Es war sogar eingepackt und Horo wusste, wer es gewesen war. Schließlich konnte Yukiko soetwas nicht alleine, es musste Ren gewesen sein. „Du hast dir aber Umstände gemacht.“ Doch Ren schwieg, hatte seinen Kopf sogar ein wenig zur Seite geneigt und schien so, als würde er etwas verstecken wollen. War er etwa rot im Gesicht? *Süß.* „Auspacken!“ „Zu Befehl, kleine Maus.“, lachte Horo und riss das Papier von dem rechteckigen Geschenk. Als er es in der Hand hielt, musste er es erstmal drehen, bevor er das Objekt richtig wahrnehmen konnte. Als er auf dieses Geschenk sah, ging ihm sein Herz auf und ihm wurde warm. „W…wann hast du das denn gemacht?“, fragte Horo verdutzt und sah zu Ren, der anfing, ein Brötchen für Yukiko zu schmieren. „Gestern.“, antwortete er nur monoton, ließ seinen Blick dabei gesenkt. „Aber… das ist doch.“ Ihm fehlten die Worte. Es war so ein tolles Geschenk, das Beste, das er je bekommen hatte. „Aber… du hasst doch Fotos!“ „Ja.“ Und das war die letzte Antwort von Ren gewesen, denn er nahm nun einen Bissen von seinem Brötchen, nachdem er Yukiko’s ihres geschnitten gegeben hatte. Horo war baff. Ihm fehlten die Worte und das sollte schon etwas heißen! Schließlich redete er oft ohne Punkt und Komma. „Ren…“ Es kam nur gehaucht, denn viel konnte der Ainu einfach nicht sagen. Er war einfach nur glücklich! Aber wie konnte er es dem Chinesen nur zeigen, ohne dass dieser einen Anfall bekam? „Mags du das, Papa?“, fragte Yukiko und holte den Ainu so aus seinen Gedanken. „Was…äh, ja! Natürlich mag ich es!“ Dabei legte er das Bild auf den Tisch und schnappte sich Yukiko von der Seite, um sie auf seinen Schoss zu setzen. „Ich mag es sogar sehr! Ihr beide seht so süß darauf aus!“ Als Horo sie knuddelte, musste sie lachen, drückte sich aber selbst an ihn. „Hab dich lieb.“ „Ich dich auch. Danke.“ Den Arm immer noch um Yukiko, blickte Horo auf und zu Ren hinüber, der etwas rot zu sein schien. Zwar versuchte er es zu verstecken, aber es war trotzdem zu sehen. „Ren?“ Nur leise und sanft hatte Horo gesprochen, doch Ren hatte es gehört, blickte sogar langsam und vorsichtig auf. „Hm?“ „Vielen Dank, das bedeutet mir wirklich viel.“ Beinahe war ihm das Brötchen aus der Hand gefallen, so sehr schien er erstarrt. Als er verstand, was und vorallem wie Horo das gerade gesagt hatte, blickte er wieder zur Seite und nuschelte etwas vor sich hin. „Schon gut und jetzt essen wir mal!“ „Klar, ich hab auch schon Kohldampf!“, grinste Horo und setzte Yukiko wieder auf ihren Platz. „Tohldampf!“ Auch wenn sich Horo einfach wohl fühlte und Ren alle paar Minuten sagen würde, wie toll das Geschenk war, so verlief das Essen recht leise ab. Schließlich wusste der Ainu, dass Ren diese morgendlichen Endlosgespräche sowieso hasste. Also hielt Horo die Klappe, aß aber mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht. Immer wieder huschte sein Blick auf das Bild, das neben ihm lag. Wie Ren darauf leicht lächelte und sich so lieb um Yukiko kümmerte. Es war einfach toll, ihn so zu sehen. Er hatte sich so verändert. Nie hatte Horo gedacht, dass er den Chinesen noch mehr lieben könnte. Aber es ging! Heute hatte es sich wieder gezeigt. Nach oben hin war alles offen und es gab keine Grenze. Als alle fertig waren, packten sie den Kuchen in den Kühlschrank. Denn am Nachmittag würde Horo’s Schwester zu Besuch kommen. Für’s Wochenende hatten sich Yoh und die anderen angemeldet, da sie ja auch noch Termine hatten, schließlich war es Mitten in der Woche. Plötzlich kam Horo ein Gedanke und als Yukiko ins Wohnzimmer rannte, um dort mit Kororo und Bason zu spielen, wendete er sich an Ren, der gerade die Teller in die Spüle legte. „Ren?“ „Hm?“ Er drehte sich nicht einmal um, hatte nur ein kurzes Geräusch gemacht, das aufs Zuhören deutete. Ein paar Schritte ging der Ainu auf den Chinesen zu, blieb aber dann kurz vor seinem Rücken stehen. „Du… hast dir heute frei genommen, oder?“ Nur leise erklang diese Frage und er stellte sie sehr vorsichtig. Ren aber drehte sich nicht um, fing sogar an das Wasser in die Spüle laufen zu lassen und abzuwaschen. „Ren.“ „Was?“ Er klang leicht genervt, aber immer noch ruhig. „Nun sag schon.“ Doch eine ganze Weile verging, bis Ren leicht nickte. Kaum zu erkennen, doch Horo blieb diese Geste nicht versteckt. Er sah es sofort. „Aber bild dir nix ein!“, fing der Chinese wieder an, wie zuvor am Tisch. „Meine Schwester kommt auch nachher vorbei, daher habe ich auch frei gekriegt. Es war ihre Idee.“ Jedoch konnte Ren seinen Satz nicht mehr beenden, da er von hinten umarmt wurde und sich ein Kopf an seinem abstützte. „H…Horo! Was soll das?“, meckerte Ren empört, ließ dabei sogar einen Teller in die Spüle fallen. „Danke!“ Seine ruhige Stimme drang an Ren’s Ohr und verlieh ihm, eigenartigerweise, eine Gänsehaut verlieh. Diese Situation behagte ihm gar nicht, weshalb er anfing, sich leicht zu wehren. „Wie oft willst du dich noch bedanken?! Das nervt langsam. Lass mich los.“ „Warte.“ Eigenartig, Horo’s Stimme war so ruhig und irgendwie beeinflusste sie Ren auf eine Weise, die ihm nicht behagte. Denn auf einmal hörte er auf sich zu wehren, sah nur nach vorne auf die Spüle runter und sagte nichts mehr. „Ren…“, begann Horo von neuem und drückte den Chinesen sogar noch fester an sich. „Du hast dir auch noch extra frei genommen. Das… ist so lieb. Damit hätte ich nie gerechnet.“ „Hast du mir nicht zugehört?“ Seine Stimme war leise, doch versuchte er trotzdem ein wenig stark zu wirken, auch wenn es diese Situation grade unmöglich machte. „Run hat mir frei gegeben…“ „Jetzt lass mir doch mal meine Illusion, du Spielverderber!“, unterbrach ihn Horo und lockerte nun den Griff um den Kleineren. Allerdings ließ er immernoch seine Hände an dessen Armen und hielt ihn ein wenig fest. „Mich freut es so, dass es deine Entscheidung war. Du hast das alles hier vorbereitet, dir extra frei genommen und sogar ein Foto gemacht, obwohl du das alles hasst wie die Pest! Das bedeutet mir sehr viel.“ Ein eigenartiges Gefühl stieg in Ren auf und er wollte eigentlich sofort loslaufen. Horo hielt ihn zwar fest, aber er hätte jeder Zeit weglaufen könne, so fest war sein Griff nicht. Woran lag es dann? „Horo… ist gut jetzt.“, kam es leise von dem Chinesen und er blickte zur Seite. „Das wird sehr eigenartig grade…“ „Sicher.“, lächelte Horo schwach, umarmte Ren noch einmal von hinten und nutzte somit die Chance, dass er sich irgendwie nicht zu wehren schien. „Aber ich wollte nur, dass du weißt, dass mir das alles sehr wichtig geworden ist. Danke Ren.“ Langsam ließ er den Chinesen los, stellte sich wieder gerade hin und verließ die Küche ebenso langsam, dennoch grinsend. Ren allerdings fing plötzlich an am ganzen Körper zu zittern. Hätte er etwas in der Hand gehabt, er hätte es fallen lassen. Sein Gesicht richtete sich zu Boden und sein Blich starrte nur so auf diesen. Was war gerade passiert. Horo hatte ihn umarmt, einfach so! Und wieso hatte er sich nicht gewehrt? Es müsste ihn doch eigentlich anwidern, von einem Jungen umarmt zu werden. Nicht mal seine Schwester darf dies oft, es war ein seltenes Privileg bei Ren und das wusste sie. Anscheinend hatte es den Ainu nicht interessiert, aber warum hatte er sich dann nicht einfach gewehrt? Er hätte ihn einfach wegdrücken können. Wieso hatte er es nicht getan? Seine Hand wanderte zu seiner Brust, krallte sich in den Stoff seines Oberteils, der sich genau über dem Herzen befand. Wieso tat es plötzlich so weh, als würde es sich zusammenziehen? Und wieso hatte es sich am Tisch so wohl angefühlt, als er Horo’s Grinsen erblickt hatte? Was ging da nur mit ihm vor? Er fühlte sich entkräftet und ließ sich deshalb auf seine Knie fallen. Dabei hielt er sich seinen Kopf und sah einfach auf den Boden. „Was ist das?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)