Der Schlüssel zum Herzen von TigerNagato (Liebe ist nur was für Idioten) ================================================================================ Kapitel 2: Ab jetzt wird Alles anders! -------------------------------------- So ich habe die Reihenfolge ein wenig geändert, ich hoffe das macht nichts. Auf jeden fall gibt es das nächste Kapitel. Es spielt immer noch vor Beginn der eigentlichen Geschichte, aber es war mir wichtig, das anzubringen, da es einiges erklärt. Wir fangen allerdings mit einem kleinen Zeitsprung an. -------- Ab jetzt wird alles anders Es war still in der kleinen Stadtvilla der Familie Taylor in Beverly Hills. Zu still, wenn Diane Taylor daran dachte, dass ihr Sohn fast 14 Jahre alt war und sonst jeden Tag laut Musik hörte. Da sein Vater sich laut darüber beschwert hatte, dass Nick sein Skateboard wieder im Weg liegen gelassen hatte, war sich Diane sicher, dass ihr Sohn anwesend war. Er machte gerade eine Schwierige Phase durch, immerhin hatte ihr Sohn seine erste Freundin. Diane mochte diese Milly Roseburg, wie sie hieß, zwar nicht, aber sie freute sich für ihren Sohn. Vielleicht war es so still, weil Milly da war. Sie mochte keine Musik und Nick wollte das Mädchen nicht verärgern. Wenn Diane Milly beschreiben müsste, würde sie Worte wie undiszipliniert, unhöflich oder unfreundlich verwenden. All das war Milly, vielleicht noch ein wenig faul und Vorlaut, aber auf jeden Fall rechthaberisch und zickig. An allem hatte sie etwas auszusetzen. Manchmal fragte sich Diane ob ihr Sohn Milly wirklich mochte oder ob es einfach nur die Tatsache war, dass sie älter war als er. Ganz sicher war Milly nicht die Frau fürs Leben, das wusste sie als Mutter. Aber sie wusste auch, dass ihr Sohn sich zu diesem Mädchen hingezogen fühlte und dass er dachte, er sei in sie verliebt. Die Beziehung ihres Sohnes zu diesem Biest wäre für Diane einfacher zu ertragen, wenn sie sich nicht so verdammt sicher wäre, dass Milly ihren Sohn nur ausnutzen würde. Sie würde ihm das Herz berechen und er daran wahrscheinlich zu Grunde gehen. Das würde wiederum Diane aufs Gemüht schlagen. Ein weiteres Problem in Dianes Leben war ihr Mann. Er verlangte von ihrem kleinen Nicki zu viel. Er wollte, dass sein Sohn Anwalt wird, Rechtsanwalt, Staatsanwalt oder vielleicht sogar Richter. Gregory Taylor war mit seinen 35 Jahren bereits stellvertretender Staatsanwalt und wollte eigentlich für seinen Sohn nur das Beste. Es war nur zu schade, dass das Beste für den eigenen Sohn angeblich das war, was er für sich selbst für das Beste hielt. Wenn es nach ihrem Nicki ging, wurde der entweder der neue Picasso, nur mit besserem Zeichenstiel, oder zumindest ein Architekt. Gregs Meinung zu den Berufswünschen seines Sohnes war eindeutig: Alle Künstler oder Architekten waren schwul und d sein Sohn würde auf keinen Fall auch so werden. Diane wechselte vorzugsweise das Thema und redete über Fußball, einen Männersport. Immerhin war ihr Sohn in der Fußballmannschaft und eine Mutter durfte sich nach dem Training ihres einzigen Sohnes erkundigen. An dem Tag hatte sie erfahren, dass Ricardo und Samuel Ruthford jetzt ebenfalls in der Mannschaft waren. Von daher unternahm Nick entweder etwas mit seiner Freundin oder mit seinen beiden besten Freunden. Sam und Rico konnten Milly auch nicht leiden. Deswegen waren der besorgten Mutter die überdrehten Jungs auf jeden Fall lieber. Nicks 14. Geburtstag wurde groß gefeiert. Es kam das ganze Fußballteam und ein paar andere Freunde aus Nicks Klasse, darunter sogar ein paar Mädchen. Sehr zu Dianes Leidwesen kam Milly auch, aber damit hatte sie bereits gerechnet. Glücklicherweise blieb sie nicht lange. Die Party verlief laut und kostete einer Vase und einem Fenster das Leben. Nick tat das Ganze furchtbar leid. Zwei Monate nach seinem Geburtstag hatte der Junge drei Tage Sturmfrei. Er freute sich darauf einmal ganz allein zu bleiben und versprach keine Dummheiten anzustellen, damit seine Eltern ihm keinen Babysitter aufs Auge drängten. Die drei Tage waren für Diane und Greg eine schöne Abwechslung. Als die beiden wieder kamen, fanden sie ihren Sohn als Häufchen elend im Wohnzimmer sitzen. Da Greg, was seinen Sohn betraf, nie besonders Feinfühlig war und es wusste, ließ er seiner Frau den Vortritt. Er konnte zwar in der Vergangenheit gut mit Frauen umgehen und hatte damals als Rosenkavalier geschafft das Herz seiner bezaubernden Diane zu erobern und ab und zu nutzte er jetzt kleine Anlässe, um ihr eine Freude zu bereiten. Selbst in seinem Beruf, kam er mit den Leuten gut zurecht, aber zu seinem Sohn hatte er irgendwie keinen guten Draht. „Was hast du denn?“, fragte Diane mitfühlend und setzte sich neben ihren Sohn „Sie hat Schluss gemacht.“, seufzte Nick und versuchte nicht wieder zu weinen. Offensichtlich hatte er viel und lange geweint, da seine Augen rot umrandet und leicht geschwollen waren. „Oh, mein Schatz, das tut mir so leid für dich.“ Diane hatte es gewusst und es ist das passiert, was sie befürchtet hatte. Dabei hatte sie so gehofft sich doch in dem Biest mit den violett gefärbten Haaren zu irren. Sie tröstete ihren Sohn, versuchte ihn aufzumuntern und doch gab sie ihm die Zeit, die er brauchte. Nach drei Monaten des Trübsalblasens überredete sie ihren Mann mit seinem Sohn zu reden. Von Mann zu Mann sollte es einfacher gehen. Es zerriss Diane das herz, das ihr Sohn immer noch so sehr litt und sich immer mehr isolierte. Sie befürchtete, dass ihr kleiner Nick noch depressiv werden könnte, wenn sich nicht bald etwas änderte. Es war normal zu trauern, aber Nick trauerte nicht, sondern versank im Selbstmitleid. Zögerlich betrat Greg das Zimmer seines Sohnes. Wie so oft lag er auf seinem Bett und starrte an die Decke. „Ich weiß nicht, was diese Milly dir angetan hat. Ich will es auch gar nicht wissen, aber ich möchte dir jetzt etwas sagen, dass dir möglicherweise weiterhelfen wird.“, begann er. Nick setzte sich auf und schaute seinen Vater an. Dieser setzte sich zu seinem Sohn. „Frauen kommen und gehen und bis man die richtige gefunden hat, muss man suchen. Manchmal hat man Glück und es ist von Anfang an die richtige, die Frau fürs Leben, aber manchmal eben auch nicht. Das wichtige ist, daraus zu lernen. Die meisten Frauen stellen ihr Leben um, wenn sie sitzengelassen werden. Sie kaufen Schuhe, ändern ihre Frisur, stellen ihre Möbel um, solche Dinge halt. Männer tun dies im Grunde genommen auch, wenn auch nicht so extrem. Vielleicht musst du auch etwas ändern. Falls du nicht weißt was, dann fang mit den Punkten, die Milly gestört haben, vielleicht hilft dir das dich besser zu fühlen. Du bist jung und hast noch eine Menge Zeit herauszufinden, wer du bist oder sein möchtest.“ „Meinst du es würde mir helfen mich zu ändern?“, fragte Nick leise. Greg überlegte und nickte schließlich. Dann stand er auf, dreht sich an der Tür noch einmal um. „Vielleicht und noch ein kleiner Tipp von deinem alten Herren: Wenn du deinen Charakter oder deinen Ruf ändern willst, dann gilt zum Teil, Kleider machen Leute. Es ist einfacher sich anders zu verhalten, wenn du anders aussiehst.“ „Danke, ich denke, das hilft mir weiter. Im Selbstmitleid suhlen bringt mich auch nicht weiter voran.“ „Das ist die richtige Einstellung.“ Zufrieden mit dem Ergebnis der Unterhaltung, verließ Greg das Zimmer seines Sohnes. Glücklich stellte Diane fest, dass ihr Sohn wieder anfing zu lachen und das Haus zu verlassen. Als er eine Woche später einen Ohrstecker haben wollte, war offensichtlich alles Bestens. Ebenso begann Nick jetzt wieder mit Fußballspielen und fing an zu trainieren. Zwei Wochen nach dem Gespräch mit seinem Vater kam Nicholas allerdings mit pechschwarzen Haaren nach Hause. Anfangs war Diane geschockt, die Farbe stand ihm, aber es war ungewohnt ihren kleinen Liebling so zu sehen. Allerdings gewann er wieder an Selbstvertrauen und war wieder der fröhliche Junge von früher. Wieso hätte sie da noch Sorgen um ihren Sohn machen sollen? ™[˜ Rachel strich einen weiteren Tag in ihrem Kalender ab. In Zwei Wochen würde sie 14 werden und der Arzt hatte bereits letzten Monat festgelegt, dass Rachel in drei Monaten operiert werden könnte. Seid Jahren freute sie sich auf diesen Augenblick. Sie hatte darauf hingearbeitet. Ihr war klar, dass sie nach dem Eingriff eine Weile brauchen würde, bis sich wieder am Unterricht teilnehmen konnte oder im allgemein wieder Fit war. Deshalb hatte sie in den letzten Jahren besonders viel gelernt und eine Klasse übersprungen. Schule hatten sie im Internat wie alle anderen auch nur mit dem Unterschied, dass der Stundenplan extra auf einen Schüler abgestimmt war. Rachel hatte beispielsweise einen besonderen Sportunterricht. Da oft Behandlungen und Untersuchungen anfielen, wurde hier den ganzen Tag unterrichtet. So konnte gewährleistet werden, dass die Schüler auf den Stand der anderen Kinder in ihrer Altersstufe waren und dass ihre Gesundheit auf dem bestmöglichen Stand war. Immerhin konnten einige, wie Rachel, mit Hilfe einer OP wieder gesund werden oder zumindest ein annähernd normales Leben unter Einnahme von Medikamenten führen. Freunde hatte das Mädchen auf dieser Schule keine richtigen, aber sie mochte einige der anderen Schüler ganz gerne. Ihre beste Freundin hatte sie Weihnachten letztes Jahr in Charlotte kennen gelernt. Ihr Name war Jade Douglas und sie wohnte gleich die Straße runter in einem kleinen roten Haus. Das besondere an Jade war, dass ihre Großmutter Mütterlicherseits Japanerin war, was die Nussbraunen Augen und die schwarzen Haare des Mädchens bereits vermuten ließen. Allerdings hatte sie nur die Haar und Augenfarbe ihrer Mutter geerbt, den hellen Hauttyp hatte sie von ihrem Vater. Dank ihrer dunklen Haare wirkte ihr Gesicht fast elfenbeinfarben. Jade nutzte diesen Vorteil und ihre Japanischen Wurzeln als bekennende Gothiclolita. Einige ihrer Kleider fand Rachel echt cool, andere hätte sie nie im Leben in der Öffentlichkeit getragen. Jade jedoch verfolgte eisern ihren Modelook, wofür Rachel sie bewunderte. Außerdem wusste Jade, als eine der wenigen Außenstehenden Personen, über Rachels Herzfehler bescheit und kam sie ab und zu besuchen. Ansonsten chattete Rachel viel mit Jade und ein Telefon hatte das Internat zur Not auch. An Rachels Geburtstag kam wie zu erwarten die Familie. Bei der Gelegenheit konnte sich Rachel über die Geschehnisse bei sich zu Hause informieren. Ihre Schwestern hatte Rachel seit Weihnachten nicht mehr gesehen. Claire hatte sich ihre blonden Locken, die sie von ihren Vater hatte abschneiden lassen. Glücklicherweise brauchte ihr Haar eine Gewisse Länge um sich zu kräuseln, daher war es glatt. Jossleen hingegen bevorzugte eine andere Art die unerwünschten Locken zu töten. Das Glätteisen tat tapfer seinen Dienst und verkohlte ihrer Schwester in Rachels Augen mehr das Hirn als die Haare. Anders konnte sie sich die Pinken Strähnen im Blonden Haar von Joss nicht erklären. Zartes Rosa wäre noch in Ordnung gewesen, aber die Farbe war nun wirklich knall Pink. Dummerweise trug Joss immer noch Dunkelgrüne Kleidung, die sich herrlich mit ihrer Haarfarbe biss. Es tat fast weh, die eigene Schwester anzusehen. Von den Zwillingen war Rachel Claire schon immer lieber gewesen, sie war einfach netter zu Rachel und hatte vor allem mittlerweile mehr Verständnis für ihre Situation. Joss war seit einigen Jahren der Meinung, Rachel übertrieb es und drängte sich in den Mittelpunkt. Der Satz: „Rachel übertreibt es mal wieder“, kommt besonders gut an, wenn die kleine fast erstickte und sich halb zu Tode hustete. Die einzig überraschende Neuigkeit war, dass Joss ihren Führerschein hatte und die Straßen Charlottes nie wieder sicher sein würden. Die Zwillinge hatten am Anfang des Jahres Geburtstag, während Rachel erst Ende August älter wurde. Die Zwillinge hatten den Führerschein zu ihrem 16. geschenkt bekommen. Claire hatte bereist im Februar bestanden, Joss erst Anfang August. Einen Tag später kam Jade zu Besuch. Es wurde ein lustiger Tag und Rachel feierte ein wenig mit ihren Klassenkameradinnen und Jade ihren Geburtstag nach. Die Kreuze in Rachels Kalender wurden immer mehr, bis der große tag, der mit einem dicken Kreis versehen war, näher rückte. „Na, schon aufgeregt, weil du es bald hinter dir hast?“, fragte Claire in einer ruhigen Minute. Morgen war die große OP. Rachels Eltern und Claire waren zu Besuch. Joss hatte etwas Besseres zu tun. Warum sollte man sich auch von der kleinen Schwester verabschieden, die am nächsten Tag am Herzen operiert wurde. Immerhin bestand nur die Möglichkeit, dass die kleine Schwester starb. Aber wen kümmerte schon die kleine Schwester? „Eher ängstlich. Ich meine, was wenn ich es nicht schaffe?“, fragte Rachel leise. „Du schaffst das schon. Du bist eine Kämpferin. Ich weiß es.“, beruhigte Claire ihre Schwester. „Ich bin mir da nicht mehr so sicher.“ Rachel versuchte zu lächeln, aber es wollte ihr nicht gelingen. Sie hatte zwar immer gesagt, dass sie diese OP wollte, aber es stand doch viel auf dem Spiel. Dummerweise hatten die letzten beiden Monate bewiesen, dass sie diese OP brauchte. Ihre Atemprobleme wurden immer schlimmer, weil ihre Lunge nicht genug durchblutet wurde und ihrem Körper somit Sauerstoff fehlte. „Wenn du die Sache hinter dir hast und hier raus kommst, dann kannst du dich auf die wichtigen Dinge im Leben konzentrieren. Oder willst du als Jungfrau sterben?“, fragte Claire. Sie klang erst, hatte jedoch bei ihrer Frage einen ironischen Unterton. Natürlich wusste sie, dass ihre Schwester noch Jungfrau war, logisch, wenn man ihren Zustand betrachtete. Trotzdem sie meinte es ernst, dass sie sich auf die wichtigen Dinge im Leben konzentrieren sollte. Sie sollte überhaupt Leben und es genießen. Eben all das tun, dass sie bisher gar nicht oder nur stark eingeschränkt tun konnte. „Ich box mich da schon irgendwie durch was?“, stellte Rachel matt fest. „Genau und wenn du wieder fit bist, habe ich endliche eine Schwester, die mir nicht peinlich sein muss.“, zwinkerte Claire dem Mädchen zu. Dieses nickte und wechselte das Thema. Sie wollte nicht mehr an Morgen denken und auch nicht an all die Dinge, die schief gehen konnten. Zusammen mit ihrer Schwester überlegte Rachel, was sie alles machen könnte und würde, wenn alles vorüber und überstanden war. Sie wollte von einem Normalen Leben träumen. Einem Leben in dem sie singen, tanzen, Volleyball spielen und skaten konnte. All die Dinge, die sie immer nur von weitem sehen konnte. Als sie am nächsten Tag vom Arzt das Narkosemittel bekam, kreisten ihre Gedanken nur um die Zukunft und all die Dinge, die nun anders werden würden. Daran musste sie nur immer fest glauben und dann könnte gar nichts schief gehen. In Gedanken nach vorn blickend begann die Narkose zu wirken. Ihre Sinne wurden betäubt und alles verlor an Bedeutung. Der Arzt, der Raum, die Zukunft. Eine matte Schwärze hüllte sie ein und trug sie in den langen traumlosen Schlaf, aus dem sie vielleicht nie mehr aufwachte. ------------- Kleine Annmerkung noch meinerseits, zwischen seiner Sicht und ihrer ist ein Jahr vergangen. Immerhin ist er älter. So ich hoffe euch hat es gefallen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)