Deadly Weapon von hahanoevy-chan ================================================================================ Kapitel 18: Seefahrt -------------------- Kaoru war bereits am Flughafen gelandet und in seinen Privat-Jet umgestiegen, als er einen Anruf von Kyo erhielt. Erwartungsvoll nahm er das Gespräch entgegen. „Hallo Kyo. Ich hoffe Du hast gute Nachrichten.“ Die Deadly Weapon schwieg einen Moment. „Ja, das habe ich. Ich habe es geschafft die Spritze in meinen Besitz zu bringen. Allerdings war es mir unmöglich Experiment 099 gefangen zu nehmen.“ Das war zwar nicht das erhoffte Ergebnis, aber Kaoru zeigte sich zufrieden. „Über Experiment 099 brauchst Du dir keine Gedanken mehr zu machen. Ich bin mir sehr sicher, dass er von allein zu uns kommen wird. Ich werde meinem Piloten Bescheid geben, dass er dich abholen soll. Kehr zum Lager zurück. Dort wird mein Hubschrauber auf dich warten und dich zum Flughafen fliegen. Dort stehen mein zweiter Privat-Jet und meine Ersatz-Crew bereit. Sie werden dich nach Japan bringen. Bring mir die Spritze. Wir treffen uns im Labor, wenn du angekommen bist.“ Damit trennte Kaoru die Verbindung und lehnte sich im Sessel zurück. Müde rieb er sich über die Augen und entließ ein Seufzen. Irgendwie musste er die Situation ohne große Schäden wieder unter Kontrolle bringen. Immerhin hatte er von Miyavi erfahren, dass Maos Deadly Weapons ebenfalls abgehauen waren. Einen Moment lang verspürte er Erleichterung, Miyavi als seinen Spion zu wissen. Dass Miyavi allerdings ein Doppel-Spion war und dabei war seinen Plan umzusetzen um Kaoru das Leben zu nehmen, davon wusste dieser nichts. Miyavi saß in seinem Labor und überprüfte noch einmal seine Überlegungen zu Kaorus Mordanschlag. Wenn er Kaoru aus dem Weg geräumt hatte, musste er sich nur noch um Mao kümmern. Er würde die Beiden aus dem Weg räumen, sich an die Spitze der beiden Ölfirmen setzen und sein eigentliches Ziel verfolgen, von dem er bis jetzt niemanden in Kenntnis gesetzt hatte. Sowohl Mao als auch Kaoru waren so darauf konzentriert sich gegenseitig das Leben zur Hölle zu machen und um ihren Machtvorteil zu kämpfen, dass sie dabei völlig übersahen, dass die wahre Gefahr aus ihren eigenen Reihen kam. Und wenn er einmal die Spritze in die Hand bekam, dann würde er als einziger Sieger aus diesem Spiel hervor gehen. Aoi öffnete langsam seine Augen. Das erste was er erkannte war Sakito, der sich mit besorgtem Blick über ihn gebeugt hatte. „Wie geht’s dir?“ Aoi versuchte sich etwas zu bewegen, stöhnte aber vor Schmerz auf. Sein ganzer Körper fühlte sich wund und verspannt an. Dann kam die Erinnerung zurück. „Was ist passiert? Wo ist Kyo?“ Tora trat in sein Blickfeld und ging neben ihm in die Hocke. „Hiroto hat Kyo in die Flucht geschlagen. Er hat dir das Leben gerettet.“ Vorsichtig richtete sich Aoi auf, und blickte sich um. Das Rudel saß zusammen, alle Blicke waren auf ihn gerichtet. Trübe blickte er sich um und erstarrte, als er Hiroto erblickte. Der Wolf kam auf ihm zugetrabt und stupste ihn sanft mit der Nase an. „Hiroto?! Bist du es wirklich?!“, fragte Aoi entgeistert, während er den Kopf des großen Tiers streichelte. „Wir konnten es auch erst gar nicht glauben“, ertönte Hitsugis Stimme. Genau in dem Moment erhob sich Ruka und blickte mit ernstem Blick zu Aoi. „Bist Du in der Lage aufzustehen?“ Der Schwarzhaarige nickte und stellte sich langsam auf seine noch etwas wackeligen Beine. Die Wunde, die Kyo ihm zugefügt hatte, war zwar tief gewesen, aber durch seine übernatürlichen Fähigkeiten schon sehr gut abgeheilt. Zufrieden nickte Ruka. „Du hast über 24 Stunden geschlafen. Hitsugi, Yomi und Reita konnten in der Stadt etwas ausfindig machen. Ein Schiff wird noch heute Abend nach Europa übersetzen. Wir hatten offen gestanden schon Sorgen, ob du überhaupt rechtzeitig wach wirst. Ich weiß es ist eine Zumutung in deinem Zustand, aber wir sollten uns sofort auf den Weg in die Stadt machen. Wir müssen einen Weg finden entweder ein Ticket für das Schiff zu bekommen oder uns unbemerkt drauf zu schleichen.“ Mit diesen Worten standen auch die anderen auf. Bevor sie sich aber in Bewegung setzten, erhob Shin noch einmal das Wort. „Wir sollten uns möglichst unauffällig verhalten. Eine solch große Gruppe wird aber zwangsläufig auffallen, wenn wir zusammen in den Hafen gehen. Wir werden zusammen in die Stadt gehen und dann das Risiko eingehen müssen uns aufzuteilen. Ihr werdet das Schiff nicht verwechseln können, weil es das einzige ist, dass seit Wochen eine Überseefahrt antritt. Soweit wir das in Erfahrung bringen konnten, soll die Bezahlung für ein Ticket durch Lebensmittel erfolgen. Anscheinend herrscht daran der größte Mangel. Wir haben noch den Rucksack voll Proviant. Wir werden jedem davon etwas geben, damit bezahlt ihr.“ Damit warf er Ko-Ki den Rucksack zu. Dieser fing ihn auf und entnahm ihm eine Dose, bevor er ihn weiter reichte. Nachdem der Proviant als Zahlungsmittel verteilt wurde, setzte sich die Gruppe in Bewegung. Am Stadtrand trennten sie sich in vier kleinere Gruppen. Aoi blickte den anderen einen Moment lang nach, ehe er Reita und Uruha in die Stadt folgte. Die anderen wählten jeweils einen anderen Weg, damit sie nicht zusammen den Hafen betraten. Sakito, Yomi, Ruka und Hitsugi liefen die Hauptstraße hinunter Richtung Hafen. Nach gut zehn Minuten hatten sie den Hafen erreicht und blickten sich suchend um. Mehrere Fischer verluden ihre Waren, beschützt von bewaffneten Security. Anscheinend waren die Menschen in so großer Not, dass sie jeden Lebensmitteltransporter mit Waffen schützen mussten. Dann fiel Sakito das riesige Schiff auf, das an Dock 08 anlag. Es war gigantisch und eine Menschenschlange von gut 200 Menschen stand Schlange vor dem Zugang, um auf das Schiff zu gelangen. Yomi ließ seinen Blick über die Gestalten wandern, konnte aber keinen der anderen Deadly Weapons entdecken. Er und Sakito tauschten einen besorgten Blick aus. „Sie werden schon kommen“, beruhigte Ruka die drei und steuerte weiter auf die Menschenschlange zu. Nao betrachtete besorgt Hiroto, der auf weichen Pfoten vor ihnen mit schwingender Rute die Straße hinunter lief. Dabei schnüffelte er an allen möglichen Gegenständen, um diese auf ihre Gerüche zu untersuchen. „Sag mal Hiroto…“, begann Nao seinen Satz und der Wolf blickte ihn sofort mit seinen bernsteinfarbenen Augen aufmerksam an. „…ich will dir ja nicht zu nahe treten, Hiroto, aber könntest Du nicht vielleicht wieder deine menschliche Gestalt annehmen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass Haustiere auf dem Schiff erlaubt sind…“, äußerte Nao seine Sorgen. Hiroto blickte einen Moment ganz entrüstet. „Ich wollte dich jetzt nicht als Haustier bezeichnen!“, entschuldigte sich Nao sofort. „Aber ich denke die Leute werden denken du wärst einfach nur ein riesiger Hund. Ich meine wer würde denn denken, dass jemand einen Wolf mit aufs Schiff bringt?“ Tora blickte mitleidig auf Hiroto. „Ich glaube Nao hat Recht, Hiroto. Du solltest es zumindest versuchen dich zurück zu verwandeln.“ Der Wolf ließ sich auf seine Hinterpfoten nieder und schloss konzentrierend die Augen. Gespannt beobachteten Shou, Tora und Nao das Geschehen. Und es geschah…nichts. Hiroto öffnete wieder seine Augen und sah an sich herab, offensichtlich von dem Ergebnis enttäuscht. Shou kratzte sich ratlos am Kopf. „Tja ich glaube wir sollten einfach den Tatsachen ins Auge blicken.“ Uruha blickte nervös die Menschenschlange entlang. Er hatte Hitsugi, Ruka, Sakito und Yomi weiter vorne ausgemacht, tat aber wie besprochen so als ob er sie nicht kennen würde. Allerdings fehlten immer noch Shou, Tora, Nao und Hiroto. Iv, Ko-Ki, Reno, Ryouga und Shin waren auch noch nirgends zu sehen. Vorne kam Bewegung in die Menge und er konnte erkennen, wie einer der Besatzungsmitglieder die Rampe zum Schiff öffnete und die ersten Leute ihren Zugang zum Schiff erkauften. Besorgt blickte der Brünette die Schlange noch einmal hinab, als er Tora, Nao, Tora und Hiroto auf das Dock zukommen sah. Unglücklich seufzte Uruha. Hiroto war immer noch in seiner tierischen Gestalt. Anscheinend konnte er sich nicht zurück verwandeln. Ob er allerdings so auf das Schiff gelangen konnte war fraglich. Uruha blickte wieder nach vorn und konnte erkennen, dass Hitsugi, Yomi, Ruka und Sakito jetzt an der Reihe waren. Einen Moment lang war er extrem angespannt, als er aber erkannte, dass die vier ohne Probleme die Zugangskarten verkauft bekamen und das Schiff über die Rampe betraten, lösten sich seine Bedenken in Luft auf. Sie standen noch eine halbe Stunde an, bevor auch er zusammen mit Aoi und Reita an der Reihe war. Sie gaben Ihren Proviant als Zahlungsmittel und folgten den Anderen aufs Schiff. Uruha warf noch einen letzten besorgten Blick über die Schulter. Shin und die anderen waren immer noch nicht zu sehen. Endlich kamen auch Tora, Hiroto, Shou und Nao dran. Gerade wollte das Besatzungsmitglied ihnen die Karten geben, als sein Blick auf Hiroto fiel. Streng blickte er die drei an. „Tiere sind auf dem Schiff nicht erlaubt!“ Shou blickte einen Moment lang verwundert auf Hiroto hinab. Dann wendete er sich an den Verkäufer. „Ich bin Jäger. Und dieser Hund ist mein Begleiter und Helfer. Ohne ihn kann ich nicht jagen gehen. Ich bezahle was Sie verlangen, aber lassen Sie mich mein Tier mitnehmen.“ Finster blickte der Mann Shou an, ehe er ihn mit einer unfreundlichen Geste bedeutete einfach weiter zu gehen. Shou bedankte sich und betrat gefolgt von Hiroto, Nao und Tora die Rampe. In dem Moment kamen auch Iv, Ko-Ki, Reno, Ryouga und Shin in den Hafen gelaufen. Gerade wollten die Letzen bezahlen, als sie sich anstellten und zum Glück noch einen Platz auf dem Schiff bekamen. Hinter ihnen schloss der Mann den Zugang und sie rannten die Rampe hinauf. Oben angekommen fluchte Shin laut los. Da sie jetzt in Sicherheit waren, kam Shou auf sie zugelaufen. „Was ist passiert, warum hat das so lange gedauert?“ Entnervt schnaubte Shin. „Anscheinend ist eine kleine Gang aus der Stadt auf die Idee gekommen uns zu überfallen. Ich hatte unseren Rucksack mit unseren Proviantresten dabei, den sie sich unter den Nagel reißen wollten. Nur haben sich die Kerle mit den falschen angelegt. Und als wir schon mal dabei waren die Jungs zu verhauen, da haben wir und gleich noch an ihrem Eigentum bedient. Als so eine Art Entschädigung für die Umstände, die sie uns bereitet haben.“ Neugierig betrachtete Shou den Rucksack, den Shin bei sich trug und der wesentlich voller wirkte als noch bei ihrem letzten Treffen. Shin aber bedeutete Shou mit einer Geste erst einmal weiter zu gehen. Sie gingen hinauf aufs Deck und wurden dort vom Kapitän empfangen. Sie erhielten die Information, wer in welcher Kajüte schlief und dass die Crew sich nicht dazu verpflichtete die Gäste zu ernähren. Dafür war ganz offensichtlich nicht genug zu essen da. Erst jetzt viel Shou auf, dass alle Leute einen großen Rucksack dabei hatten, anscheinend mit nichts anderem als Proviant gefüllt, um die Überseefahrt zu überstehen. Der Kapitän verließ das Deck, um auf die Brücke zu gehen und die Versammlung löste sich langsam auf. In der Kajüte angekommen, schob Shin den Rucksack unters Bett und ließ sich auf selbiges fallen. Er teilte sich einen Raum mit Iv. Es war verdammt eng, aber für die paar Tage würden sie es aushalten. Ein lautes Dröhnen erklang: das Schiff legte ab. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)