Love has its own way! von Rosarockabye (Die Liebe hat ihre eigene Art und Weise!) ================================================================================ Kapitel 1: Bad Day ------------------ Die Brünette lief hastig die Treppen rauf und runter. Nun brachte sie ihm zum dritten Mal den Kaffe, schwarz mit zwei Würfeln Zucker, gerührt!! Genervt seufzte sie auf und trat endlich in das Zimmer. Der Blauhaarige saß noch immer vor dem Spiegel und ließ sich schminken. "Wurde auch Zeit." hörte sie ihn mit seinem eitelen Ton sagen, als die Brünette ihm den Kaffe reichte. Marron mied seinen Blick im Spiegel und zwang sich zu einem Lächeln. "Bitte schön Herr Nagoya." Langsam legte er die Tasse vor sich ab, während sie sich rasch von ihm weg drehte. "Das nächste mal schneller bitte, liebe Marie." Sie sah ihn an und biss sich auf die Zunge, um nichts falsches zu sagen, vor lauter Zorn, der sich in ihr gesammelt hatte. "Marron!" knurrte sie durch zusammen gebissenen Zähnen. "Mein Name ist Marron Kusakabe!" Sie musterte angesäuert sein Spiegelbild und kurz fiel ihre Aufmerksamkeit auf ihr eigenes. Wild und zersaust waren ihre Harre zu einem Dutt gebunden. Ihr ungeschminktes Gesicht war leicht gerötet vor lauter rum hetzerei. "Natürlich Marie." lächelte er nur, mit einer leichten Handbewegung, die sie auforderte nun den Raum zu verlassen und ihr zu bedeuten gab, dass er ihr kein bisschen Aufmerksamkeit schenkte. Die junge, gestylte Frau, die den Blauhaarigen schminkte, lachte leise und abfällig über sie. Nur mit sehr viel Mühe konnte die Brünette an sich halten und schritt schnell davon. Was war das nur für ein schrecklicher Mistkerl?! Schon seit ihrem ersten Arbeitstag in dieser Branche hatte sie ihn nicht leiden können. Nur sein eingebildeter Blick genügte um sie zur Weißglut zu bringen! Ein Macho wie er im Bilderbuch stand. Marron konnte nicht leugnen, dass er hässlig war. Doch sein Charackter war buchstäblich unter aller sau was dafür sorgte, dass sie sich vor ihm widerte! Berühmt, reich und eingebildet. Das alles traff auf ihn zu! Weswegen er auch die hübschesten Frauen ihm hinter her zu rennen wie die Bienen nach dem Honig. Mit fast allen aus dem Team hatte Herr Nagoya was gehabt! Alle, bis auf eine... Marron. Die Brünette schüttelte belustigt den Kopf. Nicht, dass es ihr missfiel. Im Gegenteil. Sie hatte einen über aus freundlichen Verlobten, der sie über alles liebte und nicht darauf achtete wie eine Frau aussah. Für ihn zählten nur die inneren Werte, wie er es ihr immer sagte, mit diesem wundervollen romatischen Unterton, den sie so an ihm liebte. Marron musste sich eingestehen, dass sie nicht gerne der Typ Frau war, die jede ihrer Pausen fünf Minuten in der Toilette verbrachte um sich erneut den Lippenstift nach zu ziehen oder ihren tiefen, ausgestopften Ausschnitt richten musste. Nicht mal ein kurzer Rock kam für sie in Frage! Sie hasstes es! All die gierigen Blicke auf sich zu ziehen war ihr mehr als nur unangenehm. Darum trug sie viel lieber einen Anzug, der bis zum Hals zugeknöpft war. Sie wollte nur von ihrem zukünftigen so angesehen werden. Langsam machte sie sich an den Papierkram und trank schnell ihren Tee zu ende. Marron war froh bald wieder hier raus zu kommen. Sie schien fast in ihrer Arbeit versunken zu sein als sie wieder diese nervtötende Stimme hörte. "Hey Brünettschen!" Sie sah auf und erkannte Chiaki im Türrahmen stehen. In seinen Armen, wie sollte es auch anders sein, eine Blondine aus dem Stylisten Team. "Sie wünschen Herr Nagoya?" fragte sie mit ihrem wie immer freundlichen Ton, den sie sich für ihn angewohnt hatte, damit sie ihm nicht um die Ohren fluchte. "Vergess nicht abzuschließen wenn du fertig bist und morgen will ich den fertigen Terminplan haben!" Die Blondine schmiegte sich regelrecht an den Blauhaarigen und Marron kam es fast so vor als würde sie schadenfroh grinsen. "Alles klar." antwortete sie dann nur und versuchte ihr freundliches Lächeln aufrecht zu erhalten. "Na dann Nacht." meinte er nur abwesend, mit dem Blick schon auf die Blondine geheftet, mit der er dann den Raum verließ. "Gute Nacht Herr Nagoya..." Marron sah ihnen nach und erkannte Chiakis Hand auf dem Hintern der Frau. Wenigstens hatte er sich verabschiedet. Seufzend machte sie sich wieder an die Arbeit. Die Nacht war dunkel und die Sterne hell. Alles war wie immer. Der Blauhaarige lächelte sie an, so wie er es mit der gestrigen getan hatte und mit der davor und es mit der morgigen auch tuen würde. Alles war halt wie immer. Sie klammerte sich an seinen Arm und strahlte ihn an, als seien sie ein frisch verliebtes Pärchen, dass sich ewige Liebe geschworen hatte. Bei dem Gedanken zierte ein ruchloses Lächeln seine Lippen. Wie absurd der Gedanke doch nur war. Ewige Liebe! Er musterte die junge Frau neben sich die seinen Blick erwiderte. Sie war sexy, das stand schonmal ausser Frage! Aber null Hirn seiner Meinung nach. Ihr hätte klar sein sollen, dass er sie nur umgarnen und dann wie eine heiße Kartoffel fallen lassen würde, so wie er es mit den vorigen getan hatte. Doch sie war auf sein Spiel eingegangen, daher hatter er nun wieder null interesse an ihr. Auch diese Nacht würde schnell enden. Chiaki ging mit ihr in das Keio Plaza Hotel, eines der besten Hotels in Tokyo. Die Frau an der Rezeption lächelte ihn an. Sie war ihm bekannt, er war ihr bekannt. Stumm reichte sie ihm die Schlüssel ohne ihr dauerhaftes Lächeln abzusetzen. Es war dankbar dafür, dass sie schon bescheid wusste ohne das er irgendwas noch sagen musste. Gemeinsam betratten sie das Zimmer. Wie immer hatte er das Plaza Komfortzimmer auf der Etage 33 im Südturm. Die Aussicht von hier oben war atemberaubend! Die hellen Lichter unter ihm, so wie die leuchtenden Sterne über ihm, umgeben von der dunklen Nacht. Der Blauhaarige sah weiter aus dem Fenster und legte seine Hand leicht auf das Glas. Versank förmlich in der Finsternis, von der er nur einen Glasspalt entfernt war. "Mister Nagoyaa~!" Er drehte sich um. Die Blondine hatte sich bis auf ihre schwarze Unterwäsche ausgezogen und sah ihn verführerisch an. Wieder zierte ein gewissenloses Lächeln seine Lippen und langsam näherte er sich ihr. Ihren Namen hatte er bereits bei ihrer ersten Begegnung vergessen. Sie war unbedeutend. Alle Frauen waren belanglos für ihn so lange sie ihm verfallen waren und ihm das gaben was er verlangte. Es gab keinen Bedarf mehr an weiteren Worten. Sie wusste was er wollte. Er bekam es.Die Nächte waren gleich. Die Frauen unterschiedlich. Das Ende stimmte mit den Nächten über ein. Chiaki lag da und starrte die Decke an. Die junge Frau neben ihm schien halb eingeschlafen zu sein, eng an ihn gekuschelt. Sein Blick wanderte wieder aus dem Fenster, in die Dunkelheit. Er sah den Mond. Eine Weile beobachtete er ihn. Bei dem Anblick des Mondes kam ihm seine Mutter unwillkürlich in den Sinn. Keine andere Frau konnte ihr das Wasser reichen. Chiaki hätte alles für sie getan, doch ihr früher Tod hatte eine Wunde in ihm aufgerissen, die nicht zu verheilen mochte. Sein Vater hatte daraufhin immer und immer wieder geheiratet. Wie dem auch sei! Er wollte sich nicht länger den alten Erinnerungen hingeben. Kurz musste er wieder schmunzeln. Leicht streckte er sich und seufzte leise. Er liebte die Betten in diesem Hotelzimmer, so wie die wundervolle Aussicht, die in seinem inneren alles ruhig stellte. Er sah auf sein Handgelenk und wollte auf seine Armbanduhr schauen, doch er hatte sie nicht an. Er musste sie auf der Arbeit vergessen haben!Seufzend stand der Blauhaarige auf und weckte damit die Blondine. "Chiaki?" "Wer hat die erlaubt mich Chiaki nennen zu dürfen?" Dabei huschte wieder das bösartige Lächeln über seine Lippen. Um es ein bisschen ins lächerliche zu ziehen lächelte er dann noch etwas breiter. Sie schmunzelte nur kurz und strich sich durchs Haar. "Ich habe meine Armbanduhr vergessen." sagte er dann. "Achso." Sie legte sich wieder hin. "Kommst du dann wieder her, ja?" lächelte sie müde und wollte gerade wieder die Augen schließen. "Nein." antwortete er kurz und zog sich an. Sofort setzte sie sich wieder aufrecht hin und sah ihn sprachlos an. "Es war nur ein kleiner Zeitvertreib. Mehr nicht. Das Zimmer ist bezahlt, aber morgen musst du hier raus." Er zog sich sein Jackett an und wandte sich zum Gehen um. Ohne sie auch nur nocheinmal anzusehen hob er die Hand. "Schönen Abend noch." Und weg war er. Hinterließ eine erschütterte Blondine zrück. Zufrieden seufzte sie wieder und schnappte sich ihren dicken Mantel. Marron war erleichtert endlich Feierabend zu haben und lief hastig die Treppen hinunter. Sie konnte es kaum erwarten ihren Verlobten zu sehen. Er würde dafür sorgen, dass sie ihren stressigen Alltag vergessen und sich in seinen Armen verlieren würde. Natürlich würde sie nicht zu weit mit ihm gehen! Immerhin waren sie noch nicht verheiratet, aber ihr genügte einfach seine Anwesenheit. Sie lief die dunklen Straßen, die durch die hellen Straßenlaternen erleuchtet wurden, entlang. Statt zu ihrer eigenen Wohnung zu laufen, schlug sie die Richtung ihres Verlobten ein. Er würde sich bestimmt freuen sie plötzlich in seiner Wohnung zu finden! Lächelnd rannte sie die Treppen des Gebäudes hinauf und strich sich die Haare zurecht, als sie an seiner Haustür angekommen war. Kurz klingelte sie und wartete. Die Hände vor lauter Freude als Fäuste an sich gedrückt. Es geschah nichts. Marron drückte erneut auf die Klingel. Als auch beim zweiten Läuten niemand öffnete versuchte sie es mit Sturmklingeln. Das konnte nicht wahr sein. Er war doch um diese Uhrzeit immer zu hause! Plötzlich öffnete sich die Tür und ihr Verlobter stand ihr gegenüber. Sein rotes Haar war offen und fiel ihm über die Schultern. Ausserdem war er nur bis zu den Boxershorts bekleidet. "Marron?!" entfuhr es dem Älteren sichtlich verwundert. "Hijiri!" erwiderte die Brünette nur leicht perplex und wollte ihm in die Arme fallen, doch er hielt die Tür nur einen Spalt geöffnet und verhinderte dies. Marron legte den Kopf leicht schief. "Was ist den? Hast du geschlafen?" fragte sie. "Ja... ich bin erschöpft. Der Tag heute war so anstrengend und-" Er brach ab, sein Blick huschte kurz in seine Wohnung, was Marron nur misstrauischer machte. Da stimmte etwas doch nicht. Sie packte nach der Tür und riss sie auf. Dann stampfte sie in seine Wohnung. "Marron warte mal!" rief Hijiri ihr hinter her und wollte sie daran hindern auch nur einen Schritt weiter zu gehen. Etwas raschelte auf der Couch. Der Geruch von Wein und Duftkerzen lag in der Luft. Angewiderte rümpfte sie die Nase als sie die junge Frau auf der Couch rekeln sah und sichtlich erschrack als diese Marron nun auch erblickte. Die Brünette war nicht fähig irgendetwas zu sagen und lief an ihrem Verlobten vorbei, der immer wieder ihren Namen rief. Erneut rannte sie die Straßen entlang. Doch nicht mehr so erheitert wie vorher. Nach hause wollte sie nicht, der einzigste Weg führte sie zurück auf die Arbeit. Dort würde niemand mehr kommen. Dort würde sie sich in Ruhe ausweinen können und nichts und niemand würde sie stören oder auch sehen! Marron öffnete mit zittrigen Händen ihr Arbeitszimmer und fiel regelrecht hinein. Tränen brachen aus ihr herraus und schienen kein Ende zu nehmen. Sie lehnte sich an ihren Schreibtisch und versank in ihrer Trauer. Wenn hatte sie denn noch ausser ihren Verlobten gehabt?! Ihren Eltern waren ins Ausland gezogen und hatte sie zurück gelassen. Ihre beste Freundin war mit ihrem frisch gebackenen Ehemann in den Flitterwochen gewesen und nun hatte ihr Verlobter sie eiskalt betrogen! Marron konnte sich vor lauter Kummer nicht mehr zurückhalten und tratt einmal zornig gegen die Wand. Wieso tat er ihr das an?! Wie lange ging das schon?! War das alles was er ihr gesagt hatte nur gelogen?! Was hatte es ihm denn dann gebracht?! Fragen über Fragen, die sie an den Rand des Wahnsinns trieben. Marron wusste nicht wie lange sie da gesessen hatte. Irgenwann hörte sie ein Geräusch und sah auf. Schritte. Rascheln. Was zur Hölle...?! Wer würde um diese Uhrzeit noch hier um her irren? Abgesehen von ihr, denn sie hatte natürlich eine plausible Erklärung dafür spät abends hier rum zu hocken und in selbstmitleid zu zerfließen statt dies in ihrer eigenen Wohnung zu tun. Marron schüttelte den Kopf. War ja jetzt auch egal! Erneut hörte sie Geräusche. Eine weitere böse Überraschung würde sie nicht mehr verkraften. Also nahm sie die Tischlampe von ihrem Schreibtisch, schaltete diese vorher aus und tapste leise durchs Zimmer. Ob es ein Einbrecher war?Als sie die dunkle Silhouette eines Mannes erblickte, holte sie feste aus und traff ihn genau auf den Hinterkopf. "ARGH!!" Marron erschrack und schaltete schnell das Licht des gesammten Zimmers ein. Entsetzt weiteten sich ihre Augen als sie die Person erblickte. Sie würde gefeuert werden! "Oh mein Gott!! Herr Nagoya!!" schrie sie schon fast und kniete sich zu ihm auf den Boden. "Um Himmels Willen! Sagen Sie doch was! Bitte feuern Sie mich nicht! Ich dachte sie seien ein Einbrecher! Herr Nagoya!!" brabbelte sie drauf los und fasste nach seine Stirn. Doch er schien nicht mehr zu sich zu kommen. Schlimmer konnte Marrons Tag wirklich nicht mehr werden... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)