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Leaving the space

~a story whose content isn't specifically love~
von

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Vorwort

Was passiert, wenn man eifersüchtig wird? Grün wird man nicht im Gesicht, soviel kann man, denke ich,schon behaupten.

Man begeht Fehler. Es kann sein , dass man sie später bereut, aber in den meisten Fällen ist es nicht so, habe ich Recht, Sasuke?
 

Stillschweigen.

Na gut, dann antworte mir eben nicht.

Es kotzt mich an, wenn der Kerl nichts mehr sagt. Mit leerem Blick latscht er einfach, ohne einen Mucks zu machen, ohne ein Wort von sich zu geben. Es ist doch wohl nicht so schwer mit jemandem zu reden, oder etwa doch?

Aber klar, der Herr ist sich wieder einmal zu gut dafür.

Zugegebenermaßen...

Es ist eben vergleichsweise recht schwer sich über Gedanken zu unterhalten.

Things you just mustn't talk about

Viele Leute meinen ich sei nicht ganz dicht in der Birne. Bei meiner Geburt wäre irgendwas schief gegangen oder ich sage immer nur Blödsinn.

Da ich mich nicht selbst anlüge, ich in meinen Gedanken (das wäre überhaupt der Gipfel der Schizophrenie), werde ich dem auch nicht widersprechen, weil ich eben oft Unsinn von mir gebe. Auch bezweifle ich nicht, dass ich keiner der Hellsten bin oder einfach nur strohdumme Fragen stelle.

Aber das mit dem Fragen-Stellen ist und bleibt eine Sache für sich.

Mein großer Bruder sagte immer ich solle mich nicht so blöd anstellen und meine Fragerei lieber für mich behalten. Ich war so naiv das auch einige Zeit auszuprobieren, doch spätestens nach einem Tag konnte ich sie nicht mehr zurückhalten und sie sprudelten nur so aus mir raus. Es war ein unvorstellbarer Drang, der sich da in einem aufstaute, wenn man nicht sagen konnte, was man dachte. Schrecklich.

Natürlich bin ich dann in Tränen ausgebrochen und hab ne Weile geflennt, wie kleine Kinder so etwas ja durchaus gelegentlich tun.

Eine Enttäuschung hatte sich in mir breitgemacht, da ich nicht einen verdammten Tag ausgehalten hatte, meine Klappe zu halten. Nunja ich lief also solange flennend herum, bis ich meine Mutter, die gerade irgendetwas sinnvolles tat, fand und jemand mir Aufmerksamkeit zuteil kommen ließ.

Beim Heulen der Kleinkinder geht es ja hauptsächlich darum , dass einem Aufmerksamkeit geschenkt wird, aber das glaubt einem ja kaum einer.

Lange dauerte es nicht, dass sie mich 'getröstet' hatte, aber nicht vorrangig, weil sie meine Mutter war, sondern da mir ja schon zugehört wurde. Sie grinste breit, tätschelte mir den Kopf und meinte folgendes:" Man kann keine falschen Fragen stellen, Schätzchen."

Und das ist hängen geblieben. Bis heute.
 

Nun diejenigen, mit denen ich jetzt meinen Gedankengang teile, willkommen auch. Nun ihr werdet euch bestimm schon gefragt haben, in wessen Gedanken ihr da reingeraten seid. Eigentlich würde ich euch noch gern auf die Folter spannen, irgendwie macht es Spaß geheimnisvoll zu sein. Meiner Meinung nach.

Ach was, findet es raus. Mitdenken hat noch keinem geschadet.
 

Wo war ich stehen geblieben? Ach ja. Ich und meine unglaublich große Klappe. Dabei ist sie es ja komischerweise wirklich, ohne zu übertreiben.

Ich kenn ja einige Menschen auf diesem Planeten und ich bin eigentlich froh, stolz, bzw mit Fug und Recht, behaupten zu können, meine eigenen Fehler eingestehen zu können. Das mag vielleicht eingebildet oder arrogant klingen, aber mal ehrlich: ich hab ja fast nur Fehler an mir. Ich für meinen Teil kann ja ganz gut damit leben, aber viele Menschen können das nicht.

Wird mir zumindest oft gesagt.

Schuld daran seien meine unglaublich gefährliche und hinterhältige Ausstrahlung oder meine unterbelichteten Kommentare.

Wenn man so etwas hört, glaubt man ich sei ein Massenmörder, der eine Ausbildung als Zirkusclown gemacht hat.

Unglaublich gebildet fühlt man sich da nicht, das kann ich euch versichern. Aber ich bleibe eigentlich oft übrig, da mir nicht die genialsten, ergo die abgedrehtesten, Schlüsse in den Sinn, weswegen ich dann den Beschränkten spielen muss.
 

Nun gut ich will niemanden mit Mitleid überschwemmen, ich selbst hasse es ja auch mir irgendein Gefühls-Geschwätz reinziehen zu müssen.

Ich glaube es wäre jetzt allmählich einmal Zeit, mit der eigentlichen Geschichte zu beginnen.

Dazu muss ich allerdings bei dem Punkt beginnen, als alles begann.
 

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Es war kein großartig schöner Tag, wenn ich mich zurück erinnere. Der Himmel war behangen und es war richtig düster.

Die Luftfeuchtigkeit war wie immer zu dieser Jahreszeit hoch. Mein großer Bruder erklärte mir, das habe damit zu tun, dass das Wasser des Meeres verdunstete und die Luft dadurch ziemlich salzig wurde und schwer.

Wie das jetzt genau funktioniert, fragt mich bitte nicht, ich war nie gut in Physik. Zumindest nicht so unnütze Dinge betreffend.

Jedenfalls war ich damals noch ein ziemlicher Hosenscheißer, eben 12 Jahre. Was das ist kein Hosenscheißer-alter? Blödsinn. Alles unter 14 Jahren ist für mich Hosenscheißer-alter.

An dem Tag war Hanami. Kein schöner Tag, das steht fest, aber Hanami war Hanami und das wurde immer gefeiert, unabhängig vom Wetter oder anderen unwichtigen Faktoren, meinte meine Mutter, weil ich schon wieder herumquengelte. "Auch nicht von Taifunen?" fragte ich besserwisserisch, worauf ich mir bloß einen bösen Blick einfing. Das Grinsen, welches sich eben auf meine Fratze geschlichen hatte, stolz über diesen überaus klugen Konterspruch, erstarrte augenblicklich und verfiel.

Aber noch nicht genug, wollte ich wenigstens noch etwas, was mir am Herzen lag, loswerden "Ich sehe bescheuert aus in dem Kimono, Mama" nörgelte ich noch zum krönenden Abschluss,woraufhin sie mir dann beihnahe eine geknallt hätte. Ich weiß ich konnte sehr nervig sein, eigentlich bin ich es immer noch, aber Mama war eben mein Lieblingsopfer.

Doch Gott sei Dank betrat auch mein Bruder endlich den Vorraum, nach geschlagenen vier Stunden eingeschlossen in seinem Zimmer,was meine Mutter zumindest vorerst ablenkte, da sie an ihm herumnörgeln konnte. "WAS SOLL DENN DAS?! In dem Aufzug willst du zum Hanami im Dorf UND zum Schrein gehen?!", Mutter war fassungslos und machte aus diesem Gefühl auch gar keinen Hehl.

Mein Bruder entgegnete daraufhin nicht viel außer:"Was hast du denn? ein Problem? Es sind meine Dienstklamotten". Eigentlich hätte ich stolz drauf sein sollen, dass mein Bruder die Chu-nin Prüfung gemeistert hatte, denn diese Chu-nin Prüfungen in Kirigakure waren alles andere als ein Zuckerschlecken. Man konnte froh sein, wenn man diese Prüfungen überhaupt überlebte.

Aber eigentlich war es mir so wichtig wie das Befinden einer Ameise. Da ich sowieso nicht gerne in Streit komme, damals verhielt es sich nicht anders, sah ich einfach zu, dass ich aus dem Staub kam.

Unauffällig löste ich mich aus Mamas Mördergriff, machte einige Schritte nach hinten und schob die Tür zum Garten auf. Es hätte nicht wirklich eine Rolle gespielt wie laut ich rausgegangen wäre, denn wenn Mama und Mangetsu zum streiten begannen, dann ging das NIE gut oder leise aus. Aber so war es professioneller und wirkt einfach mal toller, wenn man es erzählt.

Wie auch immer, ich schloß also die Tür hinter mir und klapperte eilig aus dem Garten. Ich hasste diesen Plattenweg in diesem Garten, denn egal mit welchen Schuhe ich über ihn ging, man knickte immer, aber auch wirklich immer ohne Ausnahme mit seinem Fußgelenk um.

Auch diesmal wollten mich diese teuflischen Granitplatten nicht verschonen und die hohen Frauenschuhe in die mich Mama gezwängt hatte, erst recht nicht.

Im nächsten Moment lag ich schon auf der Schnauze. Genossen habe ich es nicht, diese widerwärtigen Platten zu küssen, aber leider lebten diese Dinger nicht, deswegen brachte auch nichts sie zu schlagen. Schnell strampelte ich die Schuhe runter, sie sahen sowieso lächerlich aus, und ließ sie kaltherzig dort liegen.

Nun nach diesem kleinen Rückschlag rappelte ich mich auf, um so weit wie möglich von meiner Mutter weglaufen zu können, sonst würde sie noch auf die absurde Idee kommen, mir Schmucknadeln ins Haar zu stecken und mich zu schminken.

Nebenbei sei hier angemerkt, dass meine Mutter wohl so etwas wie einen Komplex hatte. Als Mutter war es wahrscheinlich unerträglich zwei Söhne zu haben und keine Tochter, die sie hätte schmücken und derart bemuttern können. Da ich der Jüngere war, musste ich daher oft herhalten, ob ich wollte oder nicht. Aber gut, es wäre auch gelogen wenn ich sagen würde, es hätte mir nie Spaß gemacht.

Eilig raffte ich den Kimono auf, ausziehen konnte ich ihn ja leider nicht so schnell, schloß das Gartentor auf und lief hindurch. Ich war kein Freund von Familienfeiern und ich würde es höchstwahrscheinlich nicht mehr werden, in diesem Leben zumindest.

Jetzt, da ich aus dieser höchst gefährlichen Zone, unserem Grundstück war, wusste ich eigentlich nicht recht wohin ich gehen sollte, also schlurfte ich einfach mal in Richtung Hafen.

Doch weit kam ich gar nicht. Kaum hatte ich die Hauptstraße überquert, kam mir ein Junge entgegen. Er war älter als ich, das merkte ich schon an seiner Größe. Aber auch etwas anderes war an ihm, was ihn erwachsen schienen ließ. Ganz ruhig und gefasst war er und schritt langsam und bedächtig in meine Richtung. Erst jetzt fiel mir auf, dass die Straße menschenleer war,aber ich war sowieso wie hypnotisiert von dem Jungen, deswegen bewegte ich mich auch nicht mehr vom Fleck.

Er war etwas besonderes, das wusste ich in dem Augenblick, indem ich ihn sah. Allein sein Aussehen war anders, zumindest anders, als das der Menschen, die ich bisher in meinem Leben gesehen hatte. Sein Haar war ungefähr schulterlang und von einem blütenreinem weiß, zwei etwas dickere Strähnen waren an ihren Enden mit länglichen, purpurnen Perlen eingeschnürt. Normalerweise würde man meinen, eine solch schöne Person hätte ebenso helle, blasse Haut gehabt, aber seine war normal, sie erschien mir auch nicht irgendwie besonders. Viel mehr das, was auf ihr war. Über den schmalen, länglichen Brauen, die ebenso weiß waren wie sein Haar, thronten zwei purpurne punkte, von dessen selbiger Farbe auch seine Augen betonte.

Aber diese Augen...Sie waren das allerschönste, was ich bisher in meinem Leben gesehen hatte: Es ist schwer die Farbe zu beschreiben, aber man könnte meinen sie wären aus dem wunderschönsten türkisen Aquamarinen, die in jeder ach so dunklen und düsteren Nacht gestrahlt hätten. Oder wie das ruhige Grün einer seichten Lagune, die friedlich im Meer liegt.

Ich weiß nicht mehr ob ich erschrocken war, Todesangst hatte oder einfach nur wunschlos glücklich war, bei diesem unglaublichen Anblick.

Aber nicht nur die Farbe seiner Augen waren bemerkenswert, auch sein Blick glitt einem durch Mark und Bein.

Es war diese seltsame Ruhe und Entspanntheit.

Sie brachte einem zum Wanken, einem konnte wahrlich schwindelig werden. Es war diese seltsame Ruhe, die selbst Ying und Yang durcheinander gebracht hätte.
 

Gebannt stand ich da und sah zu dem Jungen hoch. Er lächelte nicht, aber das hätte sein vollkommenes Bild auch zerstört. Gleichgültig sah er, als er auch vor mir stand, herunter. SChweigend standen wir uns gegenüber, bis er seine erstaunlich volle Stimme erhob und ebenso ruhig wie er dreinblickte fragte:"Kennst du einen Kisame Hoshigaki?" Ich war baff. Jetzt zum ersten Mal, nicht wegen seiner unglaublichen Eleganz, die von ihm ausging, wie die Strahlen der Sonne.

"Ja was willst du von ihm?" gab ich beleidigt zurück. Ich war doch sehr enttäuscht, dass der Fremde nichts von mir wollte.

Ohne eine Miene zu verziehen, meinte er etwas leiser:"Ich muss zu ihm. Zeigst du mir den Weg, Kleiner?"

Ich bleckte, in der Hoffnung furchteinflösend zu wirken, meine Zähne.

"Ich bin nicht klein. Ich bin zwölf und einer der Größten im Dorf", antwortete ich daraufhin gereizt, "Außerdem ist das nicht leicht, weil er nicht mehr in Kirigakure ist, denn die Mizukage hat ihn verbannt. Diese Dosensardelle war einfach zu blöd, als dass er hätte hier bleiben dürfen" fuhr ich fort.

Eigentlich war es beschämend für mich, dass ich so einen bescheuerten Verwandten hatte, irgendein Onkel um ein paar Ecken. Kisame war vielleicht nicht so blöde wie ich ihn darstellte vor dem Jungen, aber er war abgehauen. Einfach so. Ich mochte vielleicht nicht wissen, wieso er und wie er mit uns verwandt war, aber seitdem Vater an seiner kaputten Leber gestorben war, war Kisame immer da gewesen.

Ein netter Onkel. Der manchmal mit Mama rummachte, wenn er meinte nicht gesehen zu werden. Aber so blöd war ich nicht, als dass ich das nicht gemerkt hätte. Mangetsu nicht, der war ziemlich selten daheim. Wenn ich ihn danach fragte, sagte er ständig er halte es dort nicht aus. Wie auch immer, das war Vaters Tod war gestorben, als ich sieben war, seitdem war Kisame fast täglich da gewesen. Doch vor einem Drei Vierteljahr war er urplötzlich verschwunden. Seitdem erzählte ich alle möglichen Geschichten über ihn, wenn sich die Gelegenheit dazu anbot.

Auf das Synonym von Kisame hin musste der Fremde leicht schmunzeln. Sofort wieder, mit diesem einen Lächeln hatte er meine ganze Sympathie wieder für sich gewonnen. Da musste ich zu ihm hochstrahlen. Mit den Augen nicht mit dem Mund, versteht sich.

Doch plötzlich verengte er misstrauisch die Augen zu Schlitzen und sah mich prüfend an.

"Wie heißt du..." fragte er zögerlich.

Einen Moment lang war ich unsicher,denn ich wollte unter keinen Umständen, dass dieses Wesen, diese unglaublich atemraubende Wesen,sich mir gegenüber, nun ja , so argwöhnisch benimmt. Ja ich weiß das klingt gestelzt, aber in diesem Moment, besser gesagt in seiner Anwesehenheit kamen alle Worte, die ihn beschrieben so ungelenk vor, also müssen es solche anmutigen Ausdrücke sein.

Doch dann fasst ich mich, wich noch einmal kurz mit meinem Blick aus, zum Boden, und schaute ihm dann mit einem Großteil meines Mumms zurück direkt in die stechend türkisen Augen. Herausfordernder als ich es mir zugetraut hätte, sagte ich ihm meinen Namen.

Erstaunen durchfuhr ihn, das war eindeutig zu sehen. Kennt er mich denn?,fragte ich mich still. Er richtete sich wieder auf und drückte auf sein schwarzes Halsband. Genauer gesagt war es ein Funkgerät, aber das erfuhr ich erst später. "Kisame ist nicht hier. Aber jemand anders, Meister. Was soll ich mit den anderen machen?", fragte er ziemlich nüchtern und abwesend. Dabei schaute er sich um. Eine antwort hört ich nicht, damals fragte ich mich wohl, obe er eine Meise hatte. Aber der fremde Junge nickte nur, als hätte er eine Antwort erhalten.

Da ich ihn nicht fragen wollte, ob er verrückt wäre,was ja wohl nicht einmal ein Irrer mit 'ja' beantwortet hätte, fragte ich einfach, um es nett zu umschreiben,:"Sprichst du zu den Göttern oder bist du schizophren..?" Nun unverblümter wäre es schon gegangen das zu fragen, aber es war wohl mehr eine Frage meiner Sensibilität in dem Moment. Die, nebenbei gesagt, fast immer sich im Bereich 0 aufhält.

Jedenfalls verdrehte der Junge bloß die Augen und meinte ruhig:"Komm mit, ich möchte dich jemandem vorstellen"

"Dazu musst du mir aber noch deinen Namen verraten" entgegnete ich, ich wollte wohl auch etwas misstrauisch und cool rüberkommen.

Ich weiß, dass Mama mir immer sagte, ich solle mit Niemandem, der uns fremd ist, mitgehen,da in dieser Gegend mit Kindern oft Dinge geschahen, die so schlimm und grausam sein mussten, dass man einfach nicht über sie sprach.

Aber ich wusste irgendwo in mir drin, dass ich mich bei diesem Jungen geborgen fühlte.

Ich vertraute ihm blind.

Er nahm mich an der Hand, dabei rutschte der Saum seines Ärmels über unsere verschränkten Finger.

Es war helllila und nach einem Meer der Weißen und reinen Blüten, so weiß wie sein Haar.

Es roch nach Clematis.

Die Luft lag schwer, die Sonne schien kaum, aber ihre Strahlen kratzten an der Wolkendecke und ließen alles matt erleuchten. Es war warmes, angenehmes Licht.

Ich blickte noch einmal zurück , wo ich von der Haupstraße noch die Mauern unseres Grundstücks erspähen konnte. Ich war froh, jetzt nicht bei meiner Mutter und meinem Bruder und ihrem Streit sein zu müssen.

Ich lächelte und war auch glücklich, obwohl mein Begleiter mir anscheinend kein weiteres Schmunzeln mehr schenkte.

Kein Wind strich durch die Luft, der Geruch der Mangroven und Wasserpflanzen prägte wie immer den urtypischen Geruch. Doch da war noch etwas anderes.

Er.

ER roch nach Clematis.

Nach Clematis und getrocknetem Blut.

The first Impressions

(alle Texte in RUNDER oder ECKIGER KLAMMER sind keine Gedanken des Autors, nur Nebengedanken des Erzählers)
 

Ich glaube wir gingen ewig lange, manchmal hielten wir an, weil ich schlafen musste, er schien das nie zu tun. Aber sobald ich aufwachte, trug er mich. Er schien es sehr eilig zu haben, obwohl er nicht so wirkte. Wie schon vor zwei Tagen, an dem ich ihn kennengelernt hatte, war er, kurz gesagt, die Ruhe selbst und es gab nichts, nicht einmal den unbezwingbaren Schlaf selbst, der ihn in die Knie hätte zwingen können. An dem dritten Tag merkte ich dann, wie er begann müder zu werden und nicht mehr so zielstrebig, wie zu Beginn, in die Richtung wo unser Ziel zu liegen schien, sondern blickte mit halbgeschlossenen Augen immer wieder blinzelnd zu Boden blickte,wahrscheinlich um nicht zu stolpern.

Pausen jedoch, gönnte er sich trotzdem nicht.

Als mir das auffiel, rutschte ich von seinem Rücken und schaute etwas bekümmert zu ihm hoch. Erstaunlich an der Situation war, dass ich sie nicht kommentierte, er aber, der meinem Blick müde entgegnete und aber dann sich wieder dem Boden zuwandte, es auch nicht kommentierte.

"Du wolltest mir noch deinen Namen sagen", meinte ich irgendwie beleidigt, da er mir , meines Errechnens nach nicht genug Aufmerksamkeit schenkte und mir ja wirklich noch immer nicht verraten hatte, wie er nun hieß.

(Das war, angemerkt, nicht das Erste, was ich ihn in diesen drei Wander-Tagen bereits gefragt hatte, denn soetwas würde ich ja, allein logisch betrachtet, gar nicht aushalten, nicht zu reden.[ ich schätze mal, soviel Verneinung ist noch nicht zu schwer, um es trotzdem zu raffen, oder?....auch wenn es verworrene Gedanken sind..]Jedenfalls hatte ich ihn da mit lauter unnötigen Fragen gelöchert und mir eben alles von der Seele gebrabelt, manchmal für ganze geschätzte fünf Minuten NICHTS gesagt,auch schon beachtlich..., oder einfach nur wie ein hitziger Sportkommentator die Umwelt kommentiert.

Vielleicht war er schon mit den Nerven so derart am Ende, dass er die Phase des emotionalen, besonders dem aggressiven, Gefühlsausbruch übersprungen hatte. Anders jedenfalls konnte ich mir seine Ruhe kombiniert mit seiner Müdigkeit nicht logisch erklären)
 

Eine Minute verstrich.

Keine Reaktion.

Zweite Minute verstrich;

Noch immer keine Reaktion;

Ich wurde langsam nervös und fuchtelte vor seinem Sichtfeld rum, um zu sehen ob er überhaupt noch 'anwesend' war;

Keine Reaktion;

Ich hörte auf;

Er drehte den Kopf zu mir;

Er machte den Mund auf;

Ich hegte unglaubliche Vorstellungen, wie seine Antwort aufallen möge und;

Er machte den Mund wieder zu und schaute genauso drein wie vorhin;
 

(Solche Ansagen müssen absolut immer wie ein Telegramm zusammengefasst werden, da diese Momente einfach nur besser zu genießen sind, wenn die Komik des Augenblicks gut rüberkommt, was am ehesten der Fall ist, wenn es so verbreitet wird....ich weiß, meine Gedanken sind...irreführend..oder unsinnnig...:D)

Ich war bitter enttäuscht und wollte diesem drückenden Gefühl eben Luft machen, als ich doch tatsächlich ihm endlich, endlich, herr-gott-nach-mal eine Antwort entlockt hatte:

"Kaguya Kimimaro" sagte er. Kurz und bündig,pfefferte er es mir hin, ohne mich eines weiteren Blickes zu würdigen. Aber selbst wenn mein Gegenüber ein noch so emotionsloses Wrack sein mag, ich wäre doch nie unhöflich.

"Oh Prinzessin Kaguya", meinte ich mehr naiv-doof als höhnisch und machte einen Knicks vor ihm.

Tatsächlich gab es ein Märchen von einer 'Kaguya-hime', worin es um das Ziehkind zweier Alten ging, welches dann im Laufe der Geschichte herausfand, dass die Beiden Alten gar nicht ihre Eltern waren, sondern ein Königspaar aus dem westlichen Ländern. (Deswegen wird 'Kaguya-hime' auch mit hellem Haar dargestellt, eben ganz anders, als alle anderen Menschen in Illustrationen.) Daraufhin beschenkte sie das alte Ehepaar zu Dank reich und fuhr zu ihrer echten Familie hinauf auf die Götterinsel.

Wie bereits gesagt, ich war, und bin, ein sehr naiver Mensch, deswegen meinte ich das ziemlich ernst.

Kimimaro antwortete nichts darauf,er blickte mich kurz erstaunt an, dann lächelte er ganz, ganz sacht (er schien zumindest den Deut verstanden haben), sein Lächeln war wirklich mikrobisch, aber ich konnte es erkennen(!) und schenkte mir nur mehr die profile Ansicht seines Gesichts.

"Wohin gehen wir überhaupt?", fragte ich, da ich eben so etwas wie eine ideale Fasel-Stimmung wahrgenommen hatte. (was eigentlich genau NICHT der Fall war)

Er zögerte, ohne mich anzusehen, meinte dann aber knapp und im Flüsterton: "Das wirst du schon sehen"

Da mich das GANZ UND GAR NICHT befriedigte, grundsätzlich, da ich mich selten mit solchen nichtsaussagenden ANtworten zufrieden gab, verzog ich das Gesicht zu einer Fratze und streckte ihm die Zunge raus.

"DU bist ja bescheuert, Prinzessin."

Kimimaro hingegen antwortete darauf nicht, weswegen ich wohl meine Schimpftirade bereits aufgab und ich fortfuhr:

" Mit so einer Antwort kann ich nichts anfangen."

"Außerdem tun meine Füße weh und ich hab Durst und Hunger." meckerte ich herum.

"Wann sind wir denn daaa~?" fragte ich unter anderem und brabelte vor mich hin.

Ab und zu blickte ich zu Kimimaro, der eindeutig immer müder wurde. Langsam begann er zu stolpern und immer mehr zu schlurfen. Ich fragte mich, wie lang er schon nichts mehr gegessen hatte, er sah ziemlich ausgemergelt aus. Oder war mir das nur vor drei Tagen nicht aufgefallen?

Kimimaro seufzte leise und sah mehr erschöpft, als genervt drein, vielleicht weil das viel mehr mit seiner Ruhe harmonierte und murmelte kaum hörbar für die menschliche Hörfrequenz:

" Wenn wir da sind. Geduld ist der Schlüssel zum Ziel..." er runzelte die Stirn und überlegte, anscheinend. Eben wollte ich ein 'was?' von mir geben, aber er war schneller "..naja oder so ähnlich." Etwas ärgerlich brabelte er dann im Nachhinein noch so etwas wie "verdammten Sprichwörter. Wieso merk ich mir diesen Scheiß nie..?"
 

Da kamen mir urplötzlich zwei logische Erklärungen dafür in den Kopf:

a) Kimimaro hatte ebenso urplötzliche den Verstand verloren, er musste leise auf mein Geschwafel hin durchgedreht sein, und hatte durch diese neuartige Psychopathie akut eine schizophile Ader freigelegt.

b) Oder er war einfach vollkommen durch mein Geschwätz übermüdet, sodass er nicht mehr wirklich die Kontrolle über sich hatte und somit anfing, nicht mehr alles für sich zu behalten.

c) ODER: Meine Bemerkung über den Spitznamen 'Kaguya-hime' hatte irgendwie zu einer Synapse in seinem Hirn geführt, sodass ihm plötzlich klar wurde, dass er eigentlich eine Frau ist. Und so konnte man sich erklären, wieso er jetzt brabelte, denn das machen Frauen ja bekanntlich auch.

Was ich auch?

Pff.. ich bin eine Ausnahme, selbstverständlich.
 

Moment: Das hieß ja ich wäre in allen drei Fällen Schuld daran! Das war keine gute Erkenntnis, obwohl es ja durchaus sein konnte, dass ich diese Schlüsse nur zog, weil ich nicht wahr haben wollte, dass mein Gebrabel absolut nichts bewirkt, aber diese Möglichkeit schloß ich natürlich von vorn herein aus. Ist ja auch unsinnig über deraus irrelevante Dinge zu spekulieren, nicht? (Man sieht ich glaube heute noch daran, dass mein Gerede nicht ohne irgendwelche Auswirkungen geschieht! Glaubt mir doch...)
 

Etwas verwirrt beobachtete ich ihn, und schob gedanklich mir einerseits die Schuld weg und zog sie dann wieder zu mir heran. Weg-zurück. Weg-zurück.

Weg-zurück. Weg-zurück.....

Es wollte kein Ende finden. Ich konnte mir ja noch nicht einmal erklären, wieso ich wegen diesem Jungen so verunsichert war. War es seine ganze, gesamte Präsenz?

War es seine schlagartige Veränderung?

Was war es?

Ich steigerte mich so in diese Fragerei, dass ich immer schneller ging, immer schneller dachte, im großen und ganzen immer nervöser wurde, ich hörte mein Herz pumpen und irgendwelche Informationen hin- und herschwirren, wie die Briefe zur Hauptaustellungszeit in einer Postfiliale.

Ich war so dermaßen mit mir beschäftigt, dass ich es zuerst gar nicht mitbekam:

Rumms.

Stille.

Keine gute Stille.

Mein Hirn kollabierte fast, als irgendetwas den Schalter auf Ruhezustand umlegte und ich mich an das Geräusch von eben erinnerte.

Rumms.

So hatte es geklungen. Aprubt drehte ich mich um.

Nein es war nicht mein Hirn gewesen, dass kollabiert war, es war Kimimaro.

Da lag er so lang wie er breit war und hatte direkt den Boden geküsst.
 

Ich stutzte und rührte mich keinen Millimeter.

Kimimaro war...verwundbar..?

(Ich weiß, wenn ich mich jetzt wieder daran erinnere, kommt es mir gar nicht so schlimm vor, aber in dem Moment, war es ein riesiger Schock.)

Er den ich eben drei Tage gekannt hatte, ihm hatte ich mein Leben anvertraut, ich hatte ihn für mein absolutes Idol gehalten, einfach weil er durch seine Ruhe so unbesiegbar schien. Ich hatte ihn wohl mehr verehrt als meinen Bruder - von dieser Intesität war mein Empfinden.

Eine kleine Welt war zusammengestürtzt. In sich. Von einem Moment auf den nächsten.

(Dieses Idol, bzw. Vorbilddenken bei Jüngeren, vor allem bei Jungen, ist von enormer Wichtigkeit, auch wenn man sich das vielleicht nicht ganz vorstellen kann. Ein weiterer Versuch zu einer artgerechten Veranschaulichung: Er war innerhalb der wenigen Tagen ein richtiger Gott, obwohl er gar nichts getan hatte. Aber er war gewiss eine Person, zu der ich aufblickte.)

Meine Beine rührten sich eine halbe Ewigkeit nicht, bis ich dann irgendwann, nach einigen Minuten wird es wohl gewesen sein, zögerlich auf ihn zuging. Ich hatte keine Ahnung.

Ich war nicht wie mein Bruder, wie Mangetsu. Ich war nie auf der Ninja- Akademie gewesen, Mama hatte es verboten. Sie hatte damals gesagt, sie wolle nciht dass ihr beide Kinder durch beschissene Kriege genommen werden würden. Zu der Zeit herrschte zwar kein Ninja-Krieg, aber es war wohl an den Fingern abzuzählen, dass der nächste wahrscheinlich nicht mehr lange auf sich warten lassen würde.

Woher sollte ich wissen, wie man Wunden verbindet, Leuten eine Herzmassage verpasst oider irgendetwas anderes? Ich hatte keine Ahnung. Ich sollte kein Ninja werden, sondern ein Handwerk erlernen.

Ich kniete mich neben ihm hin. Gedankenverloren starrte ich auf den liegenden Körper. War er tot?

Er schnarchte. Gut, wenigstens war er nicht tot, das war ja zumindest etwas, wenn auch nicht viel. Aber was, wenn er jetzt eine Behandlung brauchte, was wenn er ansonsten sterben würde?
 

Stille.

Irgendwo zwitscherten ein paar Vögel, in den Büschen raschelte es ab und an.

Es war ein klarerer Tag, wir waren schon seit gestern nicht mehr in dem feuchten Klima von Kirigakure. Es war viel mehr Wald, der grün leuchtete. Ekelhaft Grün. Ich kannte dieses Grün nicht. Die Mangroven Bäume im Mizu-no-kuni reich waren anders, es waren grau-grüne blätter und es war oft nebelig, weil es so heiß war und über Nacht so schnell abkühlte. Aber hier?

Dieses Land war eindeutig nicht das, was ich Heimat nannte. Alles war anders, alles war fremd.

Es roch anders. Zuhause roch es oft nach Räucherstäbchen, nach Fisch und nach Suppen. Hier roch es nach Tieren, ihren Fellen und nach Laubbäumen und Früchten. Mir war nicht wohl. Etwas das mir so fremd war, war mir nicht geheuer. Schon gar nicht wenn ich alleine und mir auch dessen bewusst war.

Unsicher schaute ich mich um. Was sollte ich jetzt machen, wenn Kimimaro doch sterben würde? Er hatte mich von Zuhause weggebracht, ich wusste nicht wo wir waren, ich war komplett aufgeschmissen. Wieso war ich nur so unfähig? Dass ich erst zwölf war, erschien mir kein plausibler Entschuldigungsgrund.

Das verzweifelnde an der Situation war, dass ich ja, selbst wenn ich eine Karte gehabt hätte, ich nicht gewusst hätte, wohin ich denn gehen hätte sollen. Geschweige denn davon, dass ich keinen blassen Dunst hatte, wie man Karten las, wusste ich ja noch nicht einmal wohin Kimimaro wollte. Er hatte mir ja Nichts gesagt. Sollte ich in dem Fall wieder zurück gehen? Nach Hause? Wollte ich das eigentlich?

Ich ging näher auf den Gedanken ein: Gab es eigentlich Etwas, Etwas, das man einen Grund nennen konnte, wieso ich wieder zurückkehren hätte sollen?

Gab es den?

Ich wusste es nicht. Ich wollte diese Frage auch nicht beantworten. Vorläufig zumindest nicht.
 

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass mir nach einiger Zeit allein-sein, ganz schön fad wurde. Das liegt wahrscheinlcih daran, dass Kinder leicht abzulenken sind, oder sich prinzipiell schlecht konzentrieren können. Dann lenken sie sich eben selbst ab.

In meinem Fall lief das darauf hinaus, dass ich begann an Kimimaro herumzuspielen. Anfangs hob ich noch seine Haare an, um sie gleich wieder auf den Boden plumpsen zu lassen, da ich erschreckt wegzuckte. Ich war mir doch ganz sicher, dass er gleich wieder aufwachen würde! Aber dem war nicht so. Also trieb ich mein Spiel weiter.

Nachdem ich dem Bewusstlosen die Haare ordentlich verwuschelt hatte und er wirklich aussah als hätte er eine Bad-Hair-Week, began ich ihn anzustupsen. Dann schnipste ich gegen seine Schläfe.

Keine Reaktion.

Das fand ich so lutsig, dass ich anfing, lauthals zu lachen und mich auf dem Boden herumzuwälzen, bzw dagegenzuschlagen, da der Typ einfach pennte.

(dachte ich zumindest) Nachdem das schon so eine Freude war, wurde aus dem Anschnipsen ein näheres inspizieren und schließlich und letztendlich ein auf ihm Draufsitzen. Das war so ziemlich, das, wo mir am meisten Ideen meines Zeitvertreibs kamen und einmal war Kimimaro mein Surfbrett, mein Raumschiff, mein fliegender Teppich oder meine 'Flying Lamb'.

"LORENOR ZORRO!! RÜCK DEINE SCHWERTER RAUS ICH, RUFFY, BEFEHLE ES DIR!!", brüllte ich, vollkommen vertieft in mein Spiel und bemerkte nicht, das urplötzlich ein Mädchen vor mir stand.
 

Als Zeichen meiner Anteilnahme ließ ich ein "öh" verlautbaren und beobachtete sie mit schiefgelegtem Kopf. Auch sie schien äußerst verwundert zu sein und legte ihre kleine Stirn in Falten.

Weil ich sie nicht aus meinem Spiel ausschließen wollte, rief ich ihr:" Ahoi, Nami was machst du mitten im Meer? ich dachte du wolltest uns zur Grand Line bringen...?" zu.
 

Das Mädchen schaute verdutzt drein, die schien das Spiel nicht zu verstehen. Das wiederum verstand ich nicht. War das denn nicht offensichtlich?! Ich meine One Piece kannte doch jedes Kind! Selbst sie musste das kennen, etwas anderes konnte ich mir einfach nicht vorstellen.

"Mensch, das ist One Piece, kennst du die Serie nicht?!", fragte ich sie genervt aufseufzend.

Das Mädchen schüttelte den Kopf. Ihr Blick wandte an mir herab. Doch bevor ich ihr noch erklären konte was das eigentlich war, riss sie die Augen erstaunt auf und stieß mich von meiner 'FLying Lamb'.

"Kimimaro! Was machst du hier am Boden, du Saftsack, hä?!" schrie sie ihn an, als sie ihn nur mit einer Hand am Kragen packte und ihn kräftig ins Gesicht ohrfeigte, " Ich suche schon seit drei verfickten Tagen nach dir, hirntoter Wixer, du!"

Doch Kimimaro gab keine Reaktion von sich. Das schien dem Mädchen erst jetzt aufzufallen. Noch schüttelte sie ihn ein wenig hin und her, bis sie verzweifelt merkte, dass er nicht aufwachen würde. Ihr Atem ging eindeutig schneller und sie überlegte, wie es schien, was sie jetzt tun sollte, da sie leise irgendetwas vor sich hin wisperte.

Erschrocken fiel ihr siedend heiß ein, dass ich ja auch noch da war, der etwas fragend sie anglotzte und die Situation sowieso nicht ganz raffte.

Achtlos ließ sie Kimimaros Körper fallen und kam mit einem großen Schritt auf mich zu, packte mit am Ohr und zischte mich an:" Das warst doch nicht du, oder du Gör?!". Doch schnell bemerkte sie, dass das wohl alles andere als wahrscheinlich war und ließ mich los, entschuldigte sich aber nicht.

"Scheißdreck, scheißdreck, scheißdreck....", flüsterte sie vor sich hin. Sie war nicht sehr groß, ein Stück kleiner als Kimimaro, der wohl auch nicht einer der Größten war. Ihre Augen, die wohl etwas von ihrer restlichen Gestalt geschluckt wurden, waren so braun wie Ziegenscheiße, was zwar nicht sehr schmeichelhaft klingt, aber dennoch der Wahrheit entspricht. Abgesehen von ihrer äußerst abwechslungsreicher Art, sich auszudrücken, hatte sie wirklich bemerkenswert strubbellige knallrote Haare, um die sie sich nicht weiter zu kümmern schien, in dem Sinne, dass sie sie wohl kaum pflegte. Ihr Gewand war beige und ein Ying-Yang-Zeichen prangte auf dem seitlich geschlitzten Leinenkleid. Darunter trug sie kurze schwarze Hosen und Armbänder, die fast über den gesamten Ellbogen reichten. Ehrlich gesagt ist das ziemlich nebensächlich was sie anhatte, aber ich beschreibe es trotzdem.

Erst jetzt fiel mir auf, dass sie beide diese umständliche Masche auf ihrem Rücken trugen, die aus einem violetten Tau war.

Beim besten Willen: Erklären, wieso man so ein sperriges und hässliches Ding trug, war mir absolut nicht möglich.

Zurück zu dem Mädchen, das jetzt nervös grübelnd auf und ab gegangen war, schein jetzt irgendwie soetwas wie eine Eingebung zu haben. Ihr Blick hellte etwas auf udn sie ging zu Kimimaro und versuchte ihn ächzend an der Taille zu packen und zu schultern.

Nun,...es blieb bei einem Versuch.

"Kannst du vielleicht deinen Arsch bewegen, Piranha Fr-", begann sie, doch dann brach sie ab und schien sich zu besinnen wer da stand. Wahrscheinlich wollte sie dann ja doch nicht so ausführlich mit einem Kind sprechen, oder sie sagte das, weil sie mich nicht kannte, wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob es wirklich einer dieser Gründe war. Ahnungslos beobachtete ich sie bei ihrem schier unmöglichem Vorhaben.

Ich hatte wirklich keinen Schimmer, was sie von mir wollte, ich war noch in der 'One-Piece Welt' und Ruffys Dummheit schien auf mich abzufärben.

"Was ich heiße nicht Piranha," gab ich beleidigt von mir, "oder heißt du Oni?"

(hierbei sei angemerkt, für die die es nicht wissen es sich bei Oni um kleine rote mephistolphelische Wesen handelt, die ziemlich lumpig gekleidet sind und ihr Unwesen überall, speziell in der Mythologie treiben.)

Das Mädchen zog sichtlich verärgert ihre Brauen zusammen und ihre sowieso eher tiefgelegten Mundwinkel formten sich unheimlich, so dass ich ihre Eckzähne deutlich sehen konnte. Dem folgte eine geballte Faust und eine mir nicht ganz definierbare Geste. Es konnte sicher einiges bedeuten, aber es war bestimmt kein Friedensgruß.

Da ich darauf nicht weiter einging, schnaubte sie im Endeffekt nur noch leise und knurrte zu mir: " Komm her und mach dich nützlich, Gartenzwerg..." Mir gefiel das zwar nicht sonderlich, aber es stand so ziemlich fest dass sie wohl einfach nicht zu missionieren war, was ihre Ausdrucksweise betraf. Aber ich glaube sogar, dass ich das durch und durch sympathisch fand.

Also stiefelte ich auf sie zu (das ist nur hypothetisch gemeint, eigentlich hatte ich ja noch den Kimono von Hanami an und zu dem trägt man keine Stiefel, was ich heute noch überaus bedauerlich finde. Zweiterens ist es so, dass selbst wenn es so eine wunderbare Regelung Cowboy-Stiefel zu meinem Kimono zu tragen, es mir eigentlich nicht viel gebracht hätte, da ich mien Schuhwerk in Kirigakure zurückgelassen hatte, auf dem tückischen Weg aus Grantiplatten.) und packte Kimimaro bei den Füßen.

Nach einigen Minuten höchst fragwürdigen Verrenkungen, hatten wir es irgendwie auf die Reihe gebracht den noch immer bewusstlosen gemeinsam zu tragen und latschten nun nebeneinander her.

"Kimimaro ist gnaz schön schwer" murmelte ich leise für mich und war mir dabei ganz sicher , dass das NICHT an Kimimaros Muskeln lag, da diese praktisch nicht sichtbar waren. Kimimaro war einfach nur blass, hübsch und relativ klein, richtige Anzeichen für seine Männlichkeit gab es da nicht. Außer dass er keinen Busen hatte. Aber gut, da kannte ich auch genug Mädchen die das nicht hatten. Den Busen nicht die Männlichkeit.

Das Mädchen drehte sie ungelenk um, während wir weitergingen:" W- Woher kennst du seinen Namen?!" fragte sie laut und erstaunt (irgendwie zugleich..)

"Eh...Vielleicht weil er es mir gesagt hat? Nur ein banaler Vorschlag." meinte ich, die Stirn in Falten gelegt. "Ist das denn ein so großes Geheimnis, Oni-chan?"

"NENN MICH NICHT ONI ! Und CHAN schon gar nicht!" keiffte sie, ohne sich die Arbeit zu machen, sich umzudrehen.

"Na, wie soll ich dich dann nennen?"

"Du sollst mich überhaupt nicht nennen, kapiert?!"

"Überhaupt nicht?"

"JA."

Das war nicht ganz logisch in meinen Ohren, aber bitte.

"Na gut. Warum ist Kimimaros Namen so ein großes Geheimnis, überhaupt nicht?"

Gereizt stöhnte sie auf:" Ich heiße nicht überhaupt nicht, ich heiße Tayuya du Leuchte!"

Plötzlich begriff sie und wurde automatisch still.

"Gut ich werds mir merken Tayuya." antwortete ich naiv-kindlich und bemerkte nicht, dass ich eben, eigentlich ohne taktisches Denken oder so, an ihren Namen gekommen war. Sie hingegen linste über ihre Schulter zu mir und funkelte mich böse mit ihren kackbraunen Augen an: "Elender Teufelsbraten, ich..." zischte sie, wobei der Rest dann nicht mehr im Bereich meiner Hörfrequenz war. Vielleicht wollte ich es auch nicht hören, das ist in vielen Fällen sogar besser.

Eine Weile lang fiel mir dann nichts anständiges (oder unanständiges) dazu ein und ich schwieg. Besser gesagt verbrachte ich meine Zeit damit, Tayuya von hinten zu mustern. Sie war nicht wirklich zart, ihre Hüfte war sogar relativ breit, aber unattraktiv fand ich das nicht. Außerdem wackelte sie nicht so übermäßig mit ihrem Hintern beim Gehen, sowie es fast alle Mädchen in Kirigakure taten. Darauf hatte mich mal mein Bruder hingewiesen.

Das interessanteste aber an ihr war wohl die komische Mütze die sie trug. Ich verstand prinzipiell nicht, wieso man Mützen trug, oder Kopfbedeckungen. Ich kam mir immer eingeengt unter Kopfbedeckungen vor, was sich nicht gerade positiv auf mein Verhalten auswirkte.

Jedenfalls war das Komische an ihrer Mütze, dass sie diese seltsamen lilanen Kabel hatte, die darauf angebracht waren. Wo bitte führten die hin?? In ihr Hirn raus und wieder hinein oder wie? Vor allem wozu? War ihr Hirn vielleicht flüssig und musste ständig abgekühlt werden? Oder belüftet?

Oder hatte sie gar kein Hirn? War es mehr eine Art Schaltzentrale und sie war ein Android?!
 

Wenn ich es mir recht überlete, fand ich den Gedanken eigentlich gar nicht so befremdend und ich fand sogar Gefallen daran. Was könnte ich wohl alles, wenn ich ein Android wäre? Ich würde sicher unheimlich tolle Sachen können, wie..... erm... nun da fiel mir jetzt spontan nichts ein, aber es würden auf jeden Fall unheimlich coole Sachen sein, da war ich mir sicher.

Schließlich, als ich fertig war meine Gedanken über Androiden zu vervollständigen, wobei ich auch herausgefunden hatte, dass ich wohl Laserkanonan hätte und in meinem Bauch einen Backofen für Muffins, fragte ich das rothaarige Mädchen:

"Bist du ein Android, Tayuya?"

Ein undefinierbarer Laut kam von ihr und sie drehte sich um.

"Wie kommst du denn-"

Sie überlegte kurz und meinte dann vollkommen ernst:

"Ja klar. Und wenn du nicht aufpasst dann verpulverisier ich dich bis nur noch ein Häufchen Asche von dir da ist."

Sie lächelte leicht und wirkte äußerst bedrohlich.
 

"Gut, du bist keiner.", meinte ich ruhig und sah sie locker grinsend an

Jedenfalls hätte sie das, aber ich war schon einiges von Mangetsu gewohnt, da musste sie sich Besseres einfallen lassen.

Das schien sie nicht zu verstehen.

"Wie? Woher willst du Gartenzwerg das bitteschön wissen?" maulte sie, dass ich sie durchschaut hatte, schien ihr gar nicht in den Kram zu passen.

Ich zuckte mit den Schultern: "Weil du eine schlechte Lügnerin bist. Das merkt man. Da hättest du am Anfang nicht so unsicher sein dürfen. Aber obwohl.. naja ich hätts sowieso rausgefunden, oder kannst du irgendwas Tolles?" fragte ich, meine Aufmerksamkeit durch weit geöffnete, neugierige Augen zum Ausdruck gebracht und auf sie gelenkt. Einige Momente lang reagierte sie nicht darauf.

Bis sie mit den Augen grinsend rollte und :"Na klar. Was meinst du was ich den ganzen Tag tue, immerhin bin ich Elite-Ninja." von sich gab.

"Was macht man als Elite-Ninja? Und was kannst du jetzt, du hast meine Frage noch nicht beantwortet, weißt du das? HEY! Ignorier mich nicht!"

Aber Tayuya antwortete nicht mehr.

Irgendwann, nach einiger Zeit wurde ich zu müde zum Reden und trottete nur noch vor mich hin.

Das Letzte was mir entwich, war ein: "Sind wir bald da?", als ich merkte, dass der Waldweg endete und vor uns sich steinerne Treppen auftaten, die unter die Erde zu führen schienen. Erstaunt blinzelte ich auf diesen Eingang, ich konnte ihn sogar noch, obwohl es schon zu dämmern begonnen hatte, erkennen.

Es war eine simple Holztür, so schien es mir, mir Metallfassungen und Stützen, damit sie auch eine Tür blieb. Eigentlich war es mehr ein Tor. Doch mehr konnte ich nicht mehr erkennen. Was ich natürlich nicht so bleiben lassen wolltte, und Kimimaro eher schlecht als recht fallen ließ ( ich glaube kaum, dass es bequem sein könnte, jemanden fallen lassen). Tayuya fluchte laut auf, weil sie von Neuem beginnen musste "Scheiß Rotzgör, komm zurück!" brüllte sie mir hinterher, doch ich hörte nicht mehr darauf. Besser gesagt, es war mir egal.

Hastig, den Kimono leicht anhebend, tapste ich die kühlen, leicht mit bräunlichem Moos bewachsenen Stufen hinab.

Ab und an spürte ich ein Steinchen, wie es zwischen meinen Zehen hängen blieb und dort leicht piekste. Aber auch das war egal. Ich war fasziniert von der Tür, und wollte dorthin. Es waren mehr Stufen gewesen als ich vermutet hatte, aber schließlich stand ich vor dem Tor und inspizierte es noch einmal genauer.

Ich hatte mich geirrt. Es war kein simples Tor gewesen. Es war sogar ziemlich reich verziert. Unzählige Muster tummelten sich darauf und ab und an waren Teile aus etwas hell Schimmerndem, einem Stein vermutlich. Mit einem großen 'o' im Gesicht tastete ich die Höhen und Tiefen ab. Man könnte sagen, es fühlte sich an wie ein Massage für die Fingerspitzen, wahrscheinlich etwas noch viel detailreicheres, ich glaub sogar, dass es Kunst für die Finger war.

Plötzlich stieß ich auf etwas, was ich da nicht erwartet hatte. Immer öfter stieß ich auf fingerbreite Kerben oder Verformungen der Steine.

Im dämmrigen Licht nahm ich bloß wahr, dass es wohl Absicht gewesen war.
 

Aber sicher nicht die des Künstlers.

Behind them in the Inside

Es war dünkler, die Sonne war jetzt eindeutig untergegangen. Immer schwerer fiel es mir, die eben noch erkannten Muster wieder zu finden. Plötzlich hörte ich es von herinnen Klicken. Ich legte mein Ohr an und lauschte.

Nocheinmal.

Jetzt ging irgendeine Art Mechanismus los, die offensichtlich ausgelöst worden war. Aber ich wich nicht zurück. Wieso auch? Wovor sollte ich bitte Angst haben?

Es war ja bloß eine Holztür. Vielleicht gab es dahinter je auch was zu Essen, denn ich hatte , für meinen Geschmack, schon viel zu lange nichts mehr verdrückt.

Das Geklickte erstummte und die Tür knarzte. Ein schmaler Spalt ging auf.

Im Halbdunkel konnte ich nur das Atmen der Person hinter der Tür hören. Sie sah herunter zu mir, ich konnte den Blick eindeutig spüren.

Ganz kurz, nur für einen Moment blitzte etwas auf, das mir wie eine schwache Reflexion des Restlichts erschien. Gebannt suchte ich nach einem neuen Aufblitzen, damit ich die Person ausmachen konnte, denn bis jetzt war es mir noch immer schwer zu definieren wie sie aussah.

Auch die Person hinter dem Schlitz machte nichts. Wir sahen uns bloß an.
 

Tayuya durchbrach die Stille urplötzlich:"HEY IHR ZWEI AFFENFRATZEN!! Könnt ihr gefälligst aufhören euch anzugaffen und mir helfen?!"

Ich drehte mich kurz in ihre Richtung um, mein Gegenüber schien seine Aufmerksamkeit auch kurz dem rothaarigen Mädchen zu schenken.

Ruhig und Kühl antwortete es :"Ich mache gar nichts, bis du nicht einmal darum bittest, Tayuya."

Darüber war Tayuya sichtlich empört und sah zuerst erstaunt drein, gab dann ein knurrendes Geräusch von sich. Etwas ruhiger, aber nicht weniger stichelnder gab sie zurück:" Komm her und hilf mir, sonst schiebe ich dir dein 'bitte' so weit in den Arsch, dass du daran erstickst, verstanden?"

Die Person sagte nichts. Die Stille aber, strahlte Unbeeindrucktheit aus.

"Meinst du wirklich ernsthaft du kannst mir drohen, Tayuya?" meinte die Person und man hörte das selbstgefällige Grinsen förmlich heraus. Doch diese Bemerkugn gab Tayuya so ziemlich den Rest:" Beweg deinen faulen Wissenschafter-Arsch hierher, verdammt noch mal!?! Glaub mir, du willst mich nicht am Gipfel meines Sadismus erleben, elende Laborratte!!" brüllte sie und ich stellte mir vor, wie ihr Kopf allmählich die Farbe ihrer Haare annahm, während sie der Person hinter der Tür einige nicht jugendfreie Gebärden zeigte.

Mein Gegenüber hinter dem Türschlitz warf das Handtuch und seufzte. Es schloß die Tür und entriegelte scheinbar etwas, dann öffnete sich mit einem lauten Dröhnen die schwere Holztür.

Mit ruhigem, leicht gebücktem Schritt trat die Person heraus. Erst an der Statur erkannte ich, dass es sich scheinbar um einen Mann handelte, da die Stimme nicht wirklich männlich, aber auch nicht wirklich weiblich gewesen war, konnte ich das Geschlecht also erst jetzt identifizieren.

Schmal gebaut war er, nicht besonders groß, wirkte er eher etwas schmächtig. Er hatte relativ langes Haar, das von heller Farbe sein musste, mehr konnte ich im Halbdunkel nicht erkennen. Ungeachtet ließ er mich stehen und eilte die Treppen hoch, zu Tayuya. Schemenhaft erkannte ich, dass sie ihm wohl eine verpasste, zudem ein ähnlicher Laut durch die Abendluft knallte. Innerlich erfüllt mich das mit Zufriedenheit, denn auch mir kam die Respektlosigkeit ihr gegenüber fehl am Platz vor. Bestimmt war sie die diejenige die hier in diesem Untergrundhaus die Hosen anhatte. Wahrscheinlich hätte sie sogar Mutter locker mit ihrer Autorität übertroffen, obwohl Tayuya um so viel jünger war.

Aber dieses rothaarige Mädel hatte es scheinbar einfach drauf. Wenn jemand der Chef war, dann garantiert sie. Am meisten daran erstaunte mich, dass sie sich so problemlos durchschlagen konnte, wobei sie so klein war. Und dass ich so schnell so zweifelsfreien Respekt vor ihr hatte.

Eine wirklich erstaunliche Persönlichkeit eben, musste ich feststellen.

Oben fluchten beide unverständliches Zeug, bis dann einer von ihnen allein die Treppen runterkam, der andere trug Kimimaro am Rücken. Und schon bevor derjenige an mir vorbeiging wusste ich, dass Tayuya Kimimaro bestimmt nicht trug.

"Ach du bist ja auch noch hier", murrte sie als sie an mir vorbeikam "Na komm mit, König der Gartenzwerge." fügte sie noch hinzu und schnappte mich beim Handgelenk, an dem sie mich mit hineinzog.
 

So sehr ich auch herumzappelte, aus ihrem Mördergriff kam ich nicht frei, denn der hielt besser als ein Schraubstock. Eigentlich war das Schlimme daran nicht die Tatsache, dass ich an einem mir komplett fremden Ort war. Auch nicht, dass ich die rothaarige Furie neben mir gerade ein paar Stunden kannte. Das beunruhigende an der Situation war vielmehr das Gefühl der Hilflosigkeit, dieses undefinierte "Wann-kann-ich-endlich-wieder-selbst-über-mich-bestimmen-?"- Gefühl. Also versuchte ich herumwuselnd ständig, etwas nervös wirkend, dahin zu gehen, wohin es mich zog und nicht so willenlos hinter jemandem herzutrotten, wie ich es wohl wegen meiner Müdigkeit tat. Naja, es war schon schwer sich gegen den eigenen Körper zu wehren, immerhin hört der ja nicht immer auf einen, nicht?

Ich betrachtete, nachdem ich endgültig aufgegeben hatte mich gegen meinen Körper zu wehren, die Musterung in den Wänden, während Tayuya mich mit sich zog. Es waren sehr schöne Muster, mit vielen Details und Gravuren, die sich um die vielen Dinge zogen. Ich rätselte ständig an was mich diese geschwungenen Formen erinnerten, die an den feinen hellen Holzwänden angebracht waren. Es war eindeutig Birke oder Fichte. Ich war bloß erstaunt, dass es in so einem guten Zustand war, wobei es mir hier doch so dunkel und feucht erschien. Holz brauchte ausreichend Sonne und Trockenheit um nicht zu schimmeln und zu erblassen. Wie konnte es hier so gut bestehen?

Plötzlich stoppten meine müden Füße und ich starrte auf den gerahmten Holzschnitt vor mir. Erstaunlicherweise blieb auch Tayuya kurz stehen, sagte aber kein Wort. Das Bild zeigte ein kleines Kind von hinten, wie es ganz klein im Gegensatz zu dem riesigen Ungetüm vor sich stand. Es schien nicht furchtlos, denn es erhob ein kleines Holzschwert und trug keinerlei Rüstung, was bestimmt von Mut zeigen sollte. Das Monster war verdammt groß, Es bestand aus vier Beinen, die sehr kurz aussahen und wohl nicht zum Laufen geeignet waren, sondern nur zum Sitzen. Auf oder statt seines Rückens hatte er eine Art kleines Plateu , in welchem ein prächtig glänzendes Schwert steckte. Doch um seinen gesamten Körper herum waren acht schreckliche Köpfe mit rot glühenden Augen, langen speicheltropfenden Mäulern, gespickt mit langen dünnen Zähnen und langen schlangenähnlichen Hälsern. "Das ist Yamata no Orochi." kommentierte Tayuya gelassen. "Der Legende nach ist es ein Dämon in Form eines Lindwurmes der letztendlich von Susanoo besiegt wird. Davor aber verbreitet er Unheil und Tod und so weiter. Jährlich musste das Nachbardorf zu seiner Höhle ihm ein Opfer bringen, damit nicht das gesamte Dorf ausgelöscht wird von den Schergen Orochis."

Mein Blick hatte für kurze Zeit auf ihrem Gesicht gelegen, welches nur halb im Schein der Fackeln zu erkennen war. Nun aber sah ich wieder zu dem Holzschnitt und mir fiel auf, dass von oben herab rote getrocknete Flüssigkeit geronnen war. Blut oder so wahrscheinlich. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen um daran zu schnüffeln, doch Tayuya drückte mich wortlos wieder hinunter und ich bildete mir ein, dass sie sachte mit dem Kopf geschüttelt hatte. Noch über die Schulter sah ich zu, wie der Holzschnitt wieder in der Dunkelheit verschwand, während Tayuya mich weiterzog. Bei nächster Gelegenheit würde ich bestimmt überprüfen ob es Blut war oder nicht.
 

Ich kann nicht mehr genau sagen, wohin wir in diesen unterirdischen Gewölben herumirrten, denn ich hatte, als sportlichster Hirnathelt natürlich wieder einmal absoult keinen Sinn für die Orientierung, eines dieser wichtigen Dinge, die man eigentlich im Leben beherrschen sollte. Aber gut ich war ein Kind. (Was ich im Grunde genommen immer noch bin, so nach Karins unglaublich unwichtiger Meinung.)

Jedenfalls standen wir irgendwann vor einer Tür. Anders als die prächtig geschmückten, wie bisher, war diese Holztür sehr schlicht, keine Verzierungen waren darauf und die Tür schien schon dezent zu diversen Übungen missbraucht worden zu sein. "Was machen wir vor einer Besenkammer..?" fragte ich unsicher, nicht im Klaren darüber, ob das jetzt Tayuyas Absicht gewesen war oder nicht. Augenblicklich fuhr sie zu mir herum und scheuerte mir wütend schnaubend eine. "Hast du sie noch alle, du kleiner eingebildeter Rotzlöffel, du?!" fauchte sie und stemmte ihre Hände, sichtlich angestrengt, mir nicht noch eine zu kleben, in die Seiten. Mit verzogenem, beleidigtem Gesichtsausdruck nuschelte ich zu ihr hoch: "Du brauchst mich nicht gleich schlagen..was ist denn jetzt so Tolles dahinter?" "Wenn du so weiter machst, dein qualvoller Tod."gab Tayuya mit einem fetten Grinser zurück, der aussah, als würde er in ihren roten Haaren verschwinden können. Zum ersten Mal kam sie mir gruselig vor. Aber nicht gruseilg-ich-mach-mir-gleich-in-die-Hosen, sondern gruselig-ich-geh-lieber-einen-Schritt-zur-Seite-falls-sie-gleich-Irgendwas-schräges-macht.

"Aja."

"Ja fürchte dich! Elende Kanalratten wie dich, werden hier zum Frühstück gegessen.."

"Ist dir eigentlich bewusst, dass du dich selbst damit nur lächerlich machst?"

"Ist dir bewusst,wie theoretisch nah meine Faust deiner Nase gleich sein wird?"

Betretene Stille erfüllte die schummrigen Gänge.

Ich holte tief Luft:"NAA GUT...Dann gehen wir eben rein in das unspektakuläre Besenkammerl.." und öffnete erbarmungslos ignorant die Tür, da Tayuya nicht mehr schnell genug meine Hand festhalten konnte.

Drinnen war es stockdunkel, kein Licht erhellte den Raum, sofern ich nunmal annahm, dass es ein Raum war und keine Halle, denn immerhin hörte ich meine Schritte am Boden nicht irgendwo nachhallen.



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Kommentare zu dieser Fanfic (4)

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Von: abgemeldet
2011-02-11T17:37:36+00:00 11.02.2011 18:37
Klasse kapi^^
was das wohl in der Tür ist?
ich bin ja immer noch leicht verwirrt, von deiner art die kapitel hochzuladen, weil du ja mit der zeit immer mehr dazuschreibst und des ganze kapi nicht auf einmal hochlädst. Könntest du nicht einfach des kapitel auf einmal hier reinstellen, auch wenns dann etwas länger dauert? Das würde das Lesen von der FF unglaublich erleichtern. Sonst blickt man (also ich^^) nicht so ganz durch.
War aber nur ein Vorschlag, wenn es dir so lieber ist, ist es auch nich schlimm ;)
Aber des Kapitel war der echt tollig :P
lg
Von: abgemeldet
2011-01-09T17:52:17+00:00 09.01.2011 18:52
So, jetzt hab ich es endlich auch fertiggebracht, alles durchzulesen, wenn auch nicht am Stück, da ich das sehr selten tue. Etwas am Stück durchlesen, meine ich.

Also, es sind einige kleine Fehler drin, hauptsächlich in der Zeichensetzung, vielleicht sollest du dir einen Betaleser anschaffen, man selbst überliest seine Fehler ja bekanntlich gerne mal.

Inhaltlich ist ja noch nicht allzu viel passiert, um dazu etwas sagen zu können, werde ich wohl weitere Kapitel abwarten müssen.

Ich finde deinen Schreibstil ziemlich außergewöhnlich, und damit meine ich nicht außergewöhnlich schlecht. ;) Er hat einen großen Wiedererkennungswert und spiegelt viel Persönlichkeit wider. Du hast viel mehr Kommentare verdient; jede beschissene ff kriegt diese typischen Schleimerkommis á la "Voll toooooll, es ist so spannend und traurig und aaaah! Schreib bitte ganz schnell weiter!", bei denen ich jedes Mal das Kotzen krieg. Man wünscht sich schließlich ein Feedback, kein hirnloses Geschmalze..
Von: abgemeldet
2011-01-03T19:42:05+00:00 03.01.2011 20:42
hm...
jetzt mach ich zu dem kapi schon nen 2. kommi...
kann es sein, dass du des kapi vollkommen verändert hast?
vllt irre ich mich auch nur, ist schon ne weile her, dass ich hier gelesen habxD
Von: abgemeldet
2010-12-29T14:05:05+00:00 29.12.2010 15:05
huhu^^
klingt schon mal gut^^
und dein stil gefällt mir auch^^
jetzt bin ich gespannt, wem ich da in die gedanken schau^^
schreib schnell weiter ich freu mich schon XD
lg schoko_cooky


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