Leaving the space von -fia- (~a story whose content isn't specifically love~) ================================================================================ Kapitel 4: Behind them in the Inside ------------------------------------ Es war dünkler, die Sonne war jetzt eindeutig untergegangen. Immer schwerer fiel es mir, die eben noch erkannten Muster wieder zu finden. Plötzlich hörte ich es von herinnen Klicken. Ich legte mein Ohr an und lauschte. Nocheinmal. Jetzt ging irgendeine Art Mechanismus los, die offensichtlich ausgelöst worden war. Aber ich wich nicht zurück. Wieso auch? Wovor sollte ich bitte Angst haben? Es war ja bloß eine Holztür. Vielleicht gab es dahinter je auch was zu Essen, denn ich hatte , für meinen Geschmack, schon viel zu lange nichts mehr verdrückt. Das Geklickte erstummte und die Tür knarzte. Ein schmaler Spalt ging auf. Im Halbdunkel konnte ich nur das Atmen der Person hinter der Tür hören. Sie sah herunter zu mir, ich konnte den Blick eindeutig spüren. Ganz kurz, nur für einen Moment blitzte etwas auf, das mir wie eine schwache Reflexion des Restlichts erschien. Gebannt suchte ich nach einem neuen Aufblitzen, damit ich die Person ausmachen konnte, denn bis jetzt war es mir noch immer schwer zu definieren wie sie aussah. Auch die Person hinter dem Schlitz machte nichts. Wir sahen uns bloß an. Tayuya durchbrach die Stille urplötzlich:"HEY IHR ZWEI AFFENFRATZEN!! Könnt ihr gefälligst aufhören euch anzugaffen und mir helfen?!" Ich drehte mich kurz in ihre Richtung um, mein Gegenüber schien seine Aufmerksamkeit auch kurz dem rothaarigen Mädchen zu schenken. Ruhig und Kühl antwortete es :"Ich mache gar nichts, bis du nicht einmal darum bittest, Tayuya." Darüber war Tayuya sichtlich empört und sah zuerst erstaunt drein, gab dann ein knurrendes Geräusch von sich. Etwas ruhiger, aber nicht weniger stichelnder gab sie zurück:" Komm her und hilf mir, sonst schiebe ich dir dein 'bitte' so weit in den Arsch, dass du daran erstickst, verstanden?" Die Person sagte nichts. Die Stille aber, strahlte Unbeeindrucktheit aus. "Meinst du wirklich ernsthaft du kannst mir drohen, Tayuya?" meinte die Person und man hörte das selbstgefällige Grinsen förmlich heraus. Doch diese Bemerkugn gab Tayuya so ziemlich den Rest:" Beweg deinen faulen Wissenschafter-Arsch hierher, verdammt noch mal!?! Glaub mir, du willst mich nicht am Gipfel meines Sadismus erleben, elende Laborratte!!" brüllte sie und ich stellte mir vor, wie ihr Kopf allmählich die Farbe ihrer Haare annahm, während sie der Person hinter der Tür einige nicht jugendfreie Gebärden zeigte. Mein Gegenüber hinter dem Türschlitz warf das Handtuch und seufzte. Es schloß die Tür und entriegelte scheinbar etwas, dann öffnete sich mit einem lauten Dröhnen die schwere Holztür. Mit ruhigem, leicht gebücktem Schritt trat die Person heraus. Erst an der Statur erkannte ich, dass es sich scheinbar um einen Mann handelte, da die Stimme nicht wirklich männlich, aber auch nicht wirklich weiblich gewesen war, konnte ich das Geschlecht also erst jetzt identifizieren. Schmal gebaut war er, nicht besonders groß, wirkte er eher etwas schmächtig. Er hatte relativ langes Haar, das von heller Farbe sein musste, mehr konnte ich im Halbdunkel nicht erkennen. Ungeachtet ließ er mich stehen und eilte die Treppen hoch, zu Tayuya. Schemenhaft erkannte ich, dass sie ihm wohl eine verpasste, zudem ein ähnlicher Laut durch die Abendluft knallte. Innerlich erfüllt mich das mit Zufriedenheit, denn auch mir kam die Respektlosigkeit ihr gegenüber fehl am Platz vor. Bestimmt war sie die diejenige die hier in diesem Untergrundhaus die Hosen anhatte. Wahrscheinlich hätte sie sogar Mutter locker mit ihrer Autorität übertroffen, obwohl Tayuya um so viel jünger war. Aber dieses rothaarige Mädel hatte es scheinbar einfach drauf. Wenn jemand der Chef war, dann garantiert sie. Am meisten daran erstaunte mich, dass sie sich so problemlos durchschlagen konnte, wobei sie so klein war. Und dass ich so schnell so zweifelsfreien Respekt vor ihr hatte. Eine wirklich erstaunliche Persönlichkeit eben, musste ich feststellen. Oben fluchten beide unverständliches Zeug, bis dann einer von ihnen allein die Treppen runterkam, der andere trug Kimimaro am Rücken. Und schon bevor derjenige an mir vorbeiging wusste ich, dass Tayuya Kimimaro bestimmt nicht trug. "Ach du bist ja auch noch hier", murrte sie als sie an mir vorbeikam "Na komm mit, König der Gartenzwerge." fügte sie noch hinzu und schnappte mich beim Handgelenk, an dem sie mich mit hineinzog. So sehr ich auch herumzappelte, aus ihrem Mördergriff kam ich nicht frei, denn der hielt besser als ein Schraubstock. Eigentlich war das Schlimme daran nicht die Tatsache, dass ich an einem mir komplett fremden Ort war. Auch nicht, dass ich die rothaarige Furie neben mir gerade ein paar Stunden kannte. Das beunruhigende an der Situation war vielmehr das Gefühl der Hilflosigkeit, dieses undefinierte "Wann-kann-ich-endlich-wieder-selbst-über-mich-bestimmen-?"- Gefühl. Also versuchte ich herumwuselnd ständig, etwas nervös wirkend, dahin zu gehen, wohin es mich zog und nicht so willenlos hinter jemandem herzutrotten, wie ich es wohl wegen meiner Müdigkeit tat. Naja, es war schon schwer sich gegen den eigenen Körper zu wehren, immerhin hört der ja nicht immer auf einen, nicht? Ich betrachtete, nachdem ich endgültig aufgegeben hatte mich gegen meinen Körper zu wehren, die Musterung in den Wänden, während Tayuya mich mit sich zog. Es waren sehr schöne Muster, mit vielen Details und Gravuren, die sich um die vielen Dinge zogen. Ich rätselte ständig an was mich diese geschwungenen Formen erinnerten, die an den feinen hellen Holzwänden angebracht waren. Es war eindeutig Birke oder Fichte. Ich war bloß erstaunt, dass es in so einem guten Zustand war, wobei es mir hier doch so dunkel und feucht erschien. Holz brauchte ausreichend Sonne und Trockenheit um nicht zu schimmeln und zu erblassen. Wie konnte es hier so gut bestehen? Plötzlich stoppten meine müden Füße und ich starrte auf den gerahmten Holzschnitt vor mir. Erstaunlicherweise blieb auch Tayuya kurz stehen, sagte aber kein Wort. Das Bild zeigte ein kleines Kind von hinten, wie es ganz klein im Gegensatz zu dem riesigen Ungetüm vor sich stand. Es schien nicht furchtlos, denn es erhob ein kleines Holzschwert und trug keinerlei Rüstung, was bestimmt von Mut zeigen sollte. Das Monster war verdammt groß, Es bestand aus vier Beinen, die sehr kurz aussahen und wohl nicht zum Laufen geeignet waren, sondern nur zum Sitzen. Auf oder statt seines Rückens hatte er eine Art kleines Plateu , in welchem ein prächtig glänzendes Schwert steckte. Doch um seinen gesamten Körper herum waren acht schreckliche Köpfe mit rot glühenden Augen, langen speicheltropfenden Mäulern, gespickt mit langen dünnen Zähnen und langen schlangenähnlichen Hälsern. "Das ist Yamata no Orochi." kommentierte Tayuya gelassen. "Der Legende nach ist es ein Dämon in Form eines Lindwurmes der letztendlich von Susanoo besiegt wird. Davor aber verbreitet er Unheil und Tod und so weiter. Jährlich musste das Nachbardorf zu seiner Höhle ihm ein Opfer bringen, damit nicht das gesamte Dorf ausgelöscht wird von den Schergen Orochis." Mein Blick hatte für kurze Zeit auf ihrem Gesicht gelegen, welches nur halb im Schein der Fackeln zu erkennen war. Nun aber sah ich wieder zu dem Holzschnitt und mir fiel auf, dass von oben herab rote getrocknete Flüssigkeit geronnen war. Blut oder so wahrscheinlich. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen um daran zu schnüffeln, doch Tayuya drückte mich wortlos wieder hinunter und ich bildete mir ein, dass sie sachte mit dem Kopf geschüttelt hatte. Noch über die Schulter sah ich zu, wie der Holzschnitt wieder in der Dunkelheit verschwand, während Tayuya mich weiterzog. Bei nächster Gelegenheit würde ich bestimmt überprüfen ob es Blut war oder nicht. Ich kann nicht mehr genau sagen, wohin wir in diesen unterirdischen Gewölben herumirrten, denn ich hatte, als sportlichster Hirnathelt natürlich wieder einmal absoult keinen Sinn für die Orientierung, eines dieser wichtigen Dinge, die man eigentlich im Leben beherrschen sollte. Aber gut ich war ein Kind. (Was ich im Grunde genommen immer noch bin, so nach Karins unglaublich unwichtiger Meinung.) Jedenfalls standen wir irgendwann vor einer Tür. Anders als die prächtig geschmückten, wie bisher, war diese Holztür sehr schlicht, keine Verzierungen waren darauf und die Tür schien schon dezent zu diversen Übungen missbraucht worden zu sein. "Was machen wir vor einer Besenkammer..?" fragte ich unsicher, nicht im Klaren darüber, ob das jetzt Tayuyas Absicht gewesen war oder nicht. Augenblicklich fuhr sie zu mir herum und scheuerte mir wütend schnaubend eine. "Hast du sie noch alle, du kleiner eingebildeter Rotzlöffel, du?!" fauchte sie und stemmte ihre Hände, sichtlich angestrengt, mir nicht noch eine zu kleben, in die Seiten. Mit verzogenem, beleidigtem Gesichtsausdruck nuschelte ich zu ihr hoch: "Du brauchst mich nicht gleich schlagen..was ist denn jetzt so Tolles dahinter?" "Wenn du so weiter machst, dein qualvoller Tod."gab Tayuya mit einem fetten Grinser zurück, der aussah, als würde er in ihren roten Haaren verschwinden können. Zum ersten Mal kam sie mir gruselig vor. Aber nicht gruseilg-ich-mach-mir-gleich-in-die-Hosen, sondern gruselig-ich-geh-lieber-einen-Schritt-zur-Seite-falls-sie-gleich-Irgendwas-schräges-macht. "Aja." "Ja fürchte dich! Elende Kanalratten wie dich, werden hier zum Frühstück gegessen.." "Ist dir eigentlich bewusst, dass du dich selbst damit nur lächerlich machst?" "Ist dir bewusst,wie theoretisch nah meine Faust deiner Nase gleich sein wird?" Betretene Stille erfüllte die schummrigen Gänge. Ich holte tief Luft:"NAA GUT...Dann gehen wir eben rein in das unspektakuläre Besenkammerl.." und öffnete erbarmungslos ignorant die Tür, da Tayuya nicht mehr schnell genug meine Hand festhalten konnte. Drinnen war es stockdunkel, kein Licht erhellte den Raum, sofern ich nunmal annahm, dass es ein Raum war und keine Halle, denn immerhin hörte ich meine Schritte am Boden nicht irgendwo nachhallen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)