You are the hero in my heart von -Aika- ((Clemens Fritz x René Adler)) ================================================================================ Kapitel 1: Partyplanung ----------------------- Hallo Miteinander, nachdem ich diese Story schon andersweitig veröffentlicht habe, sie dort aber aus bestimmten Gründen gelöscht werden musste, werde ich sie nun hier weiter veröffentlichen und hoffe einfach mal, dass sie ein paar Anhänger bekommen wird. Denn diese Story liegt mir sehr am Herzen und ich würde es bedauern sie ganz aufgeben zu müssen, daher teste ich sie einmal an. Die Story spricht den Fußballfandom an und handelt von gleichgeschlechtlicher Liebe, wer dieses nicht mag, sollte nicht weiter lesen! Pairing: Clemens Fritz / René Adler Nebenpairing: ??? Warnung: Slash Genre: Romanze/Drama/? Altersfreigabe: 16-Slash/? Hinweis: Ich will hier niemanden beleidigen oder sonstiges. Alles ist frei erfunden, nichts gehört mir, leider >___< Viel Spaß beim Lesen Aika ^^ You are the hero in my heart Kapitel I - Partyplanung Ein lauter Pfiff ertönte. Schluss! Aus! Vorbei! Das Spiel war zu Ende und Werder konnte sich über einen erneuten Sieg zu null in Folge freuen. Wie lange war es her, dass sie konstant oben mitspielen konnten ohne dass der Tiefschlag sie erwischte? Wie lange war es her, dass sie so ein glänzendes Spiel gemacht hatten, Teamfähigkeit und Siegeswille zeigten. Sie hatten echt Glück gehabt in der letzten Zeit. In der Bundesliga lief es fantastisch und über die Europa League gab es momentan auch nicht viel zu klagen. Gut, das letzte Spiel war dann doch unentschieden ausgegangen, aber sie waren noch lange nicht geschlagen. Sie hatten noch gute Chancen weiter zu kommen. Und die würden sie nutzen. Wiese machte den Kasten dicht, wirkte manchmal wie ein zweiter Kahn auf dem Platz; durch seine forschen Anweisungen und kleinen Ausraster. Schon manches Mal hatte man das Gefühl gehabt, die Gegner fürchteten sich ein wenig vor dem Stammtorhüter. Aber das Team wusste wie man mit ihm umzugehen hatte. Es war unglaublich, was dieser Mann in letzter Zeit für Wunder vollbracht hatte. Fast jeder Elfmeter wurde pariert, als würde Wiese mit irgendwelchen Formeln auf den Ball einreden in welche Richtung der fliegen solle. Sie hatten heute besonderen Grund zum Feiern. Zum einen über den doch eindeutigen Sieg des Konkurrenzgegners im Norden, den HSV und des Weiteren sollte heute die Nominierungsliste des Kaders der deutschen Fußballnationalmannschafft für die nächsten bevorstehenden Länderspiele bekannt gegeben werden. Intern hatten sich da einige Gerüchte verbreitet, so dass mit Spannung auf die Auflösung des Rätsels gewartet wurde. Die Spieler drehten ihre letzten Runden im Weserstadion, ließen sich ausgiebig feiern, ehe es einträchtig und ausgepowert zur Kabine ging. Seufzend ließ er sich auf die Bank fallen, ließ das Geschehende noch einmal Revue passieren. Sie hatten gut gespielt, hatten gewonnen und seine Leistung war heute auch ganz passabel gewesen. Er konnte nicht klagen. Nur würde es dieses mal reichen? Oft hielt er diesen Gedanken fest; viel zu oft. Er machte ein gutes Spiel, zeigte sich in seiner besten Form, drängte sich auf nicht übersehen zu werden, einen Anruf bekam er trotzdem nicht. Stattdessen wurde auf die junge frische und viel zu unerfahrene Variante gesetzt. Sollte das etwa schon alles gewesen sein? Was konnte er nur tun? Wie sehr wünschte er sich mit auf den fahrenden Zug nach Südafrika springen zu dürfen, sich der Euphorie anzuschließen und gemeinsam mit einem starken Team sein Land zu vertreten. Der Traum vom WM-Titel, den Traum, den so ziemlich jeder Fußballer einmal hat. Wie schön wäre es zusammen mit ihm und all den anderen den Traum erfüllen zu können? Öffentlich verließ er nie ein Wort darüber, wollte keinen schlechten Eindruck vermitteln, doch so ganz hatte er mit der Sache noch nicht abgeschlossen. Der Kampfgeist war geweckt. Abgeschlossen mit dem Kapitel hatte er nicht. „Hey.. du Träumer.. die Dusche kommt nicht zu dir, dort musst du alleine hinlaufen..“ wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Ein Arm legte sich auf seine Schultern, warme besorgte Augen sahen ihn an. „Kopf hoch, Kleiner.. er wäre schön blöd, wenn er dich einfach so übersehen würde.“ versuchte Per ihn aufzumuntern und zog ihn hoch. Ein Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. „Du hast heute das Spiel schlechthin gemacht.. auf so was kann man doch nicht verzichten.“ „Vielleicht hast du Recht.. aber ich frage mich trotzdem, ob ich überhaupt noch eine Chance habe, bekomme.. es gibt so viele Gute, die..“ „Nicht grübeln, abwarten.. wirst schon sehen..“ sprach der Lange voller Zuversicht auf ihn ein. Recht hatte er. Was nützte das Grübeln und Rätseln, ändern konnte er an der momentanen Lage auch nichts. Bald würde er wissen, woran der war. Nicht mehr lange. „Schau dir den Lutscher an.. steckt doch in einer ähnlichen Situation.. wie lange kämpft er schon..“ deutete Per auf Torsten Frings, seiner Zeit Kapitän des SV Werder Bremen. Torsten und die Nationalmannschaft war ein eigenes Kapitel für sich. Es würde wahrscheinlich Tage dauern um dieses Verfangen beschreiben zu können. Es sei nur gesagt, Torsten versuchte schon seit Ewigkeiten sich seine Anerkennung für die Nationalmannschaft zurück zu holen und scheiterte bisher kläglich. Damals war er gut genug, verhalf Deutschland zu vielen Siegen und dann wurde er irgendwann ausgemustert, aufs Abstellgleis geschickt. Wer Torsten kannte, wusste, dass dieser das nicht so leicht hinnehmen würde. Es entbrannte ein erbitterter Kampf, der bisher immer gegen ihn ausgegangen war. Doch vielleicht würde sich auch dieses bald ändern. „Habt ihr gerad über mich gesprochen..“ grinste ihn ein munterer Torsten Frings an und stupste ihn leicht. „Keine Sorge.. nur das übliche.. böse Lästereien und Verbreitung von Gerüchten..kennst du doch mittlerweile..“ neckte er den Älteren. „Boah.. Clemens..wie kannst du nur.. wo ich doch so zart besaitet bin..“ schreckte er gespielt panisch auf. „Tja.. wenn es doch sonst nichts Wichtiges gibt, bist du halt Lieblingsthema Nr. 1..“ „Schon klar.. aber bevor ihr hier noch zum Kaffeeklatsch verweilt, solltet ihr euch lieber auf die wichtigen Dinge konzentrieren..“ wurde der Andere wieder ernst und sah ihn forschend an. „Für heute Abend alles erledigt?“ Jetzt schaltete Per sich wieder ein. „Gewiss doch, Torsten.. keine Sorge, die Party wird pünktlich steigen..und deinen heißgeliebten Wodka O hab ich auch besorgt.“ schmunzelte der gebürtige Hannoveraner ein wenig. Wusste er doch um die Vorzüge seines Kollegen. „Sauber, sauber.. genau das, was ich hören wollte.. dann kann es ja rund gehen, was Clemens..“ wurde er auf die Schulter geklopft. „Klar doch.. hast du etwa schon einmal einen Geburtstag von Per erlebt, an den es nicht rund gegangen ist.. sicher nicht..“ erwiderte der Werderaner und beeilte sich nun sich seiner durchgeschwitzten Klamotten zu entledigen und den Weg Richtung Dusche einzuschlagen. Kurze Zeit später folgten ihm auch die anderen beiden. Schnell fand er eine noch freie Dusche und ließ sich von dem warmen Wasser benebeln, welches angenehm über seinen Körper floss und seine Muskeln auflockerte. Nach so einem harten Spiel tat es einfach unwahrscheinlich gut. „Wann willst du denn jetzt kommen? Wolltest mir ja noch beim Vorbereiten helfen?“ wurde er von Per angesprochen, der sich die Dusche neben ihm ausgesucht hatte. Überrascht sah Clemens ihn an. Stimmt ja! Er hatte Per versprochen bei den Partyvorbereitungen zu helfen; wusste er doch wie schlecht Per darin war, Essen und Leckereien zu zubereiten. Nicht umsonst waren seine Kochkünste beliebt innerhalb der Mannschaft, sodass es schon des Öfteren vorkam, dass sich Kollegen selbst bei ihm einluden. Heute war schließlich Pers Geburtstag, da wollte er auch seinen Teil beitragen. Mittlerweile war es Tradition das Per an seinem Geburtstag eine große Party gab; und die war berüchtigt. Da konnte auch ein Thomas Schaaf nichts gegen ausrichten, wenn seine Spieler Tage darauf ein wenig neben der Spur waren. Zum Glück nahm dieser ihnen das nicht allzu übel; schließlich war Per ansonsten ein Musterknabe. Ein Peter Niemeyer würde wahrscheinlich nicht so glimpflich davon kommen. „Hmm.. gute Frage.. einkaufen waren wir schon.. ich würde sagen, ich bin dann so gegen 19:00 Uhr bei dir. . haben dann noch 2 Stunden, das reicht..“ erklärte er seinem besten Freund. Dieser nickte freudig. Schnell beeilten sie sich, dass sie wenige Minuten später in ihre Autos steigen konnten und jeder für sich sich auf den Heimweg machen konnte. Sie würden sich in ein paar Stunden sowieso wieder sehen, da bedurfte es keinerlei großer Abschiedsszene. Zu Hause schaffte er es gerad noch sich nochmals umzuziehen und seine Haare zu stylen, ehe er auch schon wieder los musste. Sein Styling war kurz gehalten. Er entschied sich für eine enganliegende Jeans und ein weißes Hemd. In eine Tasche packte er noch die nötigsten Sachen zusammen, da er die Nacht bei Per verbringen würde; Auto fahren würde er wohl nicht mehr können. Das Geschenk für Per war noch eingepackt, dann war die Haustür auch sofort wieder geschlossen. Keine zehn Minuten später klingelte er an Pers Haustür, welche innerhalb von Sekunden geöffnet wurde. „Hey.. da bist du ja endlich..“ wurde er bereits erwartet. „Ich weiß gar nicht was du willst.. bin doch pünktlich..“ schaute er auf die Uhr. „Na gut.. diese fünf Minuten kannst du mir nicht nachtragen..“ und schon schlängelte er sich an Per vorbei in die Wohnung. Dieser schmunzelte nur übers Clemens kecke Art. Sein bester Freund war einfach einzigartig. Niemals hätte er für möglich gehalten, dass sie beide einmal so entspanntes Verhältnis zueinander haben würden. Doch mit der Zeit hatten sie sich so einander gewöhnt, dass sie sich blind vertrauten und jeder für den anderen einstehen würde, wenn es hart auf hart kommen würde. Es war schon seltsam wie das alles gekommen war, missen mochte er das jetzt nicht. „Na schön.. dir sei verziehen..“ schob der Lange Clemens sogleich Richtung Küche, nachdem dieser sich seiner Jacke entledigt hatte. Voller Tatendrang begab Clemens sich daran das Essen und die Häppchen vorzubereiten, während Per sich um die Lagerung der Getränke und das Zusammen stellen der Musik kümmerte. „Hast du eigentlich deinen Nachbarn bescheid gegeben, dass es heute ein wenig laut werden könnte..“ wandte Clemens sich an Per, während er die Käsehäppchen aufspießte. „Das hab ich schon vor ein paar Tagen gemacht, nicht das sie sich wieder wundern.. ist dann doch nicht so schön, wenn sie vor der Tür stehen und mit der Polizei drohen.“ grinste der Jüngere. Clemens lachte; musste an letztes Jahr denken, wo doch tatsächlich die ältere Dame von neben an vor seiner Tür stand und bat die Musik leiser zu machen. „Das.. mein Lieber.. bist du selbst schuld, wenn du den Peter DJ machen lässt und nicht zu vergessen unsere jüngere Generation, die es gerne mal übertreibt mit dem Geräuschpegel..“ neckte er seinen Kumpel. Per zuckte mit den Schultern. „Ich hoffe jedenfalls meine Gäste wissen sich zu benehmen und Peter darf sich der Anlage keine zwei Meter mehr nähern..“ meinte er vollkommen ernst. Jetzt musste Clemens ein Lachen unterdrücken. „Wenn dir das gelingt, bist du echt gut.. das hat nicht einmal Torsten geschafft…“ sprudelte es aus ihm heraus. Per seufzte. „Wie dem auch sei.. wer kommt denn eigentlich noch so alles, hab ich dich noch gar nicht gefragt..“ stellte er fest. „Hmm.. gute Frage.. na ja, wir Bremer.. Torsten, Markus, PETER, Marko, Mesut.. eigentlich wissen alle Bescheid, dann wollten wahrscheinlich noch welche aus der Nationalmannschaft kommen, zumindest hatten sich Philipp, Schweini und Poldi angekündigt, Marcel.. ach ja.. von den Leverkusenern wussten sie es noch nicht genau.. hatten doch heute auch ein Spiel..“ überlegte er vor sich hin. Clemens hörte gespannt zu. Als das Gespräch auf die Leverkusener fiel, wurde er nachdenklich. Wie lange war es her, dass er IHN zuletzt gesehen hatte, gesprochen hatte? Gespielt hatten sie diese Saison noch nicht gegeneinander und in der Nationalmannschaft war es schon eine Weile her, dass er nominiert worden war. Das letzte Spiel gegen Leverkusen musste das DFB-Cup-Finale gewesen sein, wo sie letztendlich doch noch gewannen und ER als unglücklicher Verlierer aus dem Match ging. Er konnte sich noch genau an das verzweifelte Gesicht erinnern, wie ER halb auf dem Boden lag und seiner Gefühle freien Lauf ließ, sich an ihn klammerte. Auch seine tröstenden Worte halfen IHM nicht, brachten nur noch mehr Tränen. Seit diesem für ihn so ereignisreichen Tag war irgendwie Funkstille zwischen ihnen und er konnte sich nicht erklären, wie das passieren konnte. Keiner hatte sich bisher bei dem anderen mehr gemeldet, wo sie doch so etwas wie beste Freunde waren. Eigentlich hatte er das Gefühl das sie etwas ganz besonderes verband, weit über eine normale Freundschaft hinaus, wie er sie zum Beispiel mit Per hatte. Deshalb tat es ihm auch unheimlich Leid, dass er nicht den Mut aufbrachte auf den Anderen zuzugehen. Er wusste nicht genau, wie er es beschreiben sollte, seine Gefühle spielten verrückt in der Nähe des anderen. ER irritierte ihn so sehr, dass er einfach Angst hatte etwas falsch zu machen, sich lächerlich zu blamieren. Wann es angefangen hatte, daran konnte er sich nicht mehr erinnern, aber aufhören wollte es einfach nicht. Immerzu dachte er an IHN und doch verließ ihn der Mut. Es gab so viele kleine Dinge, die ihn jedes Mal an IHN erinnerten, selbst in den unmöglichsten Momenten kreisten seine Gedanken schlicht einfach um diese eine Person. „Hey… du träumst schon wieder.. alles in Ordnung?“ Per sah ihn besorgt an. Er schluckte den Kloß in seinem Hals runter und versuchte den Gedanken an das eventuelle aufeinander treffen zu verdrängen. „Klar doch.. alles bestens..“ überspielte er mit guter Laune. „Scheint mir nicht so.. hab ich irgendwas falsch gemacht.. du weißt, du kannst mit mir über alles reden, Clemens..“ „Schon gut Per, mir geht’s gut.. und ja, ich weiß, du bist für mich da..“ sah er auf zu seinem Freund und lächelte leicht. Per nickte nicht ganz glaubhaft. Zwingen konnte er den anderen nicht, daher musste er es so hinnehmen. Clemens würde schon noch zu ihm kommen, wenn er reden wollte. Die restliche Zeit verbrachten sie harmonisch wie immer miteinander, sodass auch die letzten Sachen erledigt werden konnten. Das Essen war soweit fertig, Getränke lagen kühl, die Möbel waren verrückt, für Musik war gesorgt, selbst die Playstation für Singstar war für den Notfall gerüstet. Es fehlten eigentlich nur noch die Gäste. ~~~~~~~~~~~~ Reviews sind gerne gesehen!!! Kapitel 2: Pers Geburtstag -------------------------- Kapitel II – Pers Geburstag Mittlerweile war es 21 Uhr durch und man konnte das erste Klingeln vernehmen. Fröhlich und gut gelaunt wurde die Tür geöffnet und die ersten Gäste betraten die Wohnung. Torsten und Markus hatten sich in weiser Voraussicht bringen lassen. Sie hatten nicht vor, den Abend nüchtern zu verlassen. „Hey Langer.. na dann mal herzlichen Glückwunsch..“ wurde dem Geburtstagskind eine Flasche Wodka mit einer herzlichen Umarmung überreicht. Markus folgte diesem Beispiel ebenfalls und es ließ es sich nicht nehmen Per einmal kräftig zu drücken. „Wenn man euch so sieht.. könnte man denken, ihr hättet euch Jahrelang nicht gesehen..“ grinste Clemens sich einen ab. „Ist da etwa einer neidisch?“ konterte Torsten neckisch und ging an Per vorbei ins Wohnzimmer. „Hättest du wohl gern.. aber ich muss dir leider mitteilen, dass du bei Per keine Chance hast. Der gehört schon mir..“ streckte er spielerisch die Zunge raus und sah belustigt zu Torsten. Markus sah irritiert von einem zum anderen, schließlich blieb sein Blick bei Per hängen. „ Leute.. hab ich irgendwas verpasst?“ Man konnte sehen das bei dem Stürmer jetzt lauter Fragezeichen vor seinem Kopf herumtanzten mussten. „Außer das die beiden sich um meine Gunst streiten.. hmm.. nicht das ich wüsste..“ belächelte Per das Ganze. „So unwiderstehlich bist du dann doch nicht.. Clemens, du kannst ihn gerne behalten.. ich bleib bei meiner Petra.. und nein Markus.. uns geht es gut..“ tätschelte Torsten den Schweden liebevoll. „Na dann.. brauch ich mir keine Sorgen machen..“ löste er sich aus seiner Starre und folgten den anderen. „Eben.. und damit du erst gar nicht in Versuchung kommst auf dumme Gedanken zu kommen.. hier“ drückte Clemens Markus eine Flasche Bier in die Hand und nahm sich selbst auch eine. Sie hatten es sich gerade im Wohnzimmer mit der Bierflasche bequem gemacht als es erneut klingelte. Dieses Mal standen Marko und Mesut mit einem riesigen Schokoladenpräsentkorb vor der Tür. Die Begrüßung lief ebenfalls so herzlich ab. „Kommt rein Jungs, Clemens und die anderen sitzen im Wohnzimmer..“ ließ er sie ein und nahm den Korb entgegen. „Wow.. so langsam muss ich mir echt Sorgen machen.. wieso wissen eigentlich alle von meiner Schokoladensucht..“ runzelte er die Stirn und verwahrte den Korb, nicht das sich noch jemand daran vergriff. Nein, seine Schokolade war ihm heilig. Nur mit der Zeit hatte sich das rumgesprochen, dass selbst die Gegner versuchten ihn mit Schokolade gut zu stimmen. „Tja.. Per.. manchmal solltest du vielleicht nicht alle deine Geheimnisse vor der Presse preisgeben. Demnächst dürfen wir noch lesen, dass du nachts mit deinem Teddy kuschelst und auf Schnulzenfilme stehst.“ neckte ihn Clemens als er sich zu den anderen begab. „Boah.. ey.. Clemens.. das war fies, du hast versprochen das niemanden zu verraten..“ empört sah Per den Älteren an. „Was denn.. wir alle haben schon einmal mit dir ein Zimmer geteilt.. und sag mir nicht du hattest Benny zu Hause gelassen?“ amüsierte sich Clemens. Die beiden blickten sich vollkommen ernst an, bis sie irgendwann laut losprusteten. Die anderen brachen schließlich mit in das Gelächter ein. Das war schon einmal ein guter Start für eine gute Party. Nach und nach trudelten immer mehr Gäste ein und die Stimmung stieg immer weiter an. Als irgendwann auch Poldi und Schweini eintrafen, gab es kein Halten mehr. Nur von den Leverkusenern war noch nichts zu sehen. Unbewusst blickte Clemens immer wieder zu Tür, spielte nervös mit seinen Fingern. Er hatte zwar schon ein wenig getrunken, dennoch fühlte er sich vollkommen nüchtern. „Phil.. bring mal ein Bier mit und für den hier auch..“ wurde er von Schweini auf die Schulter geklopft. „Man.. Clemens, was hast du für eine Trauermiene aufgesetzt.. war heute nicht sowas wie der Geburtstag deines besten Freundes?“ Auch Lukas wandte sich jetzt ihm zu und sah ihn fragend an. Er winkte ab und nahm dankend die Flasche entgegen, die Phil ihm überreichte. „Schon ok.. ihr habt ja recht.. dann lasst uns mal anstoßen..“ wechselte er schnell das Thema und ließ seine Flasche mit den anderen klacken. „Und wie geht’s dir so, wieder daheim?“ versuchte er ein Gespräch mit Lukas zu beginnen. Dieser grinste ihn an. „Och.. ich kann nicht klagen.. Köln hat zwar momentan nicht seine beste Phase, aber Bayern könnten selbst wir jetzt schlagen.. die bekommen ja gar nichts mehr Zustande..“ „Na pass mal auf.. wir machen euch schon noch fertig.. nicht das du hier von Bayernspielern umgeben bist.. mach dir mal Feinde..“ neckte Basti Lukas. „Das wollen wir ja mal sehen.. ich muss echt ein harter Verlust für euch sein, dass es bei euch jetzt so schlecht läuft.. selbst mit Mario habt ihr keinen Erfolg.“ machte der Kölner sich über seinen Kumpel lustig. „Poldi.. mach so weiter und ich leg dich übers Knie.“ knurrte der Bayernstar gespielt. „Versuchs doch..“ Ehe Lukas bis drei zählen konnte, hatte Basti sich auf diesen geschmissen und fing an diesen heftig durch zu kitzeln. Eine wilde Kabbelei entbrannte. Belustigt sahen Clemens und Phil dem Schauspiel zu. Das war mal wieder so typisch für Schweini und Poldi. Die beiden konnte man in einen Sack stecken und man würde immer den richtigen treffen. Solche Chaoten wie diese es waren, gab es selten. Jetzt spielten sie schon nicht mehr zusammen, da wurden die Aufeinander treffen umso schlimmer. Zumindest wurde es so in deren Gegenwart nie langweilig. „Jungs.. gut jetzt.. ihr könnt euer Duell später weiter austragen.. lasst um Gottes Willen Pers Möbel heile.“ mischte sich nun Phil mit ein. Phil war der Ruhepol der drei, die gute Seele. Wann immer es Probleme gab, Phil hatte immer einen Ratschlag parat. Zögerlich trennten die beiden Freunde sich schließlich. Mit Phil wollten sie sich dann wohl doch nicht anlegen, hätte Clemens auch schwer gewundert. „Frieden?“ „Frieden!“ Die beiden Chaoten reichten sich zur Besiegelung ihres Friedens die Hände. Im nächsten Moment waren sie so einträchtig als könnten sie keiner Fliege was zu leide tun. Aus ihnen wurde er einfach nicht schlau. „hey hey.. das geht ja mal so gar nicht..“ kam ein leicht angetrunkener Peter Niemeyer auf sie zu. Fragend sah Clemens diesen an. Peter allein war schon manches Mal angst einflößend, aber Peter zusammen in Kombination mit Alkohol konnte die Hölle werden. Wenn Peter getrunken hatte, war man nicht sicher, vor allem wen man Clemens Fritz hieß. Und wie er Peter kannte, hatte dieser schon irgendwas geplant. Grinsend ließ eben genannter sich zwischen den anderen fallen, legte seine Arme und diese. „Aaron und Basti haben die Playstation angeschlossen und wir haben beschlossen, hier könnt euch hier nicht einfach ausschließen.. auch du nicht, Clemens.“ Clemens stöhnte auf. Er wusste was ihm nun bevorstehen würde und er hasste es. Fast schon hatte er die Hoffnung gehabt, dass es dieses Mal nicht stattfinden würde, aber Tradition war wohl Tradition. Und Per war ein ausgesprochener Liebhaber von Karaoke, weswegen er wohl auch eingeführt hatte auf seinem Geburtstag so etwas zu veranstalten. Eigentlich war das etwas für Teenies, die langsam ihre Pubertät entdeckten und so versuchten andere zu beeindrucken, aber Per sträubte sich dagegen dieses zu erkennen. Da nütze auch all das Gute Reden nichts. Na schön! Dann musste er sich wohl oder übel seinem Schicksal ergeben; er könnte Per später dafür den Kopf kürzen. „Hmpf.. was schwebt euch denn dieses Mal vor?“ fragte er nicht ganz erfreut. „Man, Clemens.. sei mal nicht so.. ist schließlich Pers Feier.“ „Ich sag ja nichts mehr..“ murrte er und stand auf um den anderen zu folgen. Schweini und Poldi hatten scheinbar auch großes Interesse an diesem Tumult, während Phil etwas hilflos zu ihm blickte. Freudig wurde er von den anderen in Empfang genommen, die sich mittlerweile alle um die Playstation herum versammelt hatten. Sie hatten mehrere CDs zur Auswahl gehabt, sodass genügend Lieder gesungen werden konnten, ohne dass sie sich wiederholen würden. Ausgemacht wurde, dass der Zufall entscheiden würde, wer welches Lied singen musste, so würde es keine Proteste geben, wenn sein Lieblingslied vergeben war. Ihm war es eigentlich so gut wie egal, da er nicht einmal den Ansatz von Interesse hatte, hier einen zum Besten zu geben. Was tat man nicht alles für seinen besten Freund. Ob dieser es jemals zu würdigen wusste, was er in seiner Unlust für ihn aufnahm? Der Spaß begann. Hauptsächlich wurden Schlagerlieder, Partyhits, Pop und Charts gespielt. Schweini und Poldi, schwer zu trennen durften sogar zusammen im Duett singen. Selbst Phil schaffte es seine Angst zu überwinden und er hörte sich nicht mal schlecht an. Per war vollkommen in seinem Element, kaum zu bremsen. Über Torsten musste er einfach nur lachen, das war das man talentfrei nannte. Bei Dieter Bohlen hätte er so nicht auftreten können. Da wäre er garantiert sofort rausgeschmissen worden. Als Markus schließlich mit seinem schwedischen Akzent einen hinlegte, kam er aus dem Staunen nicht mehr raus. Wieso konnte der so gut singen? Sicher das dieser sich für den richtigen Beruf entschieden hatte und nicht eigentlich ein heimlicher Superstar war? Das Aussehen hatte er bereits dafür, dass musste er einfach zugeben. Sicher würden die Mädels reihenweise in Ohnmacht fallen bei diesem Gesang. Nach und nach kamen auch die anderen dran. Hin und wieder gab es auch mal ein paar Schnulzenlieder, bei denen er sich am liebsten übergeben hätte. So was konnte man als Normalsterblicher selbst im betrunkenen Zustand nicht ertragen. Er war zwar kein Spielverderber, aber dieses Geheuchelte von ewiger Liebe und Glückseligkeit grenzte schon an Vergewaltigung seines gesunden Menschenverstandes. Vielleicht lag es auch indirekt daran, dass es bei ihm niemals so sein würde, welches jetzt aber nichts Sache tat. Punkt! Aus! Er wollte einfach nicht daran denken. „Clemens!“ „Hmm?“ schrak er auf und sah in die Augen seines besten Freundes. „ Du bist dran! Träumen kannst du nachher im Bett.“ Er sah sich um. Die meisten waren wohl schon mit ihrem Song durch und warteten darauf, dass er sich zum Mikro begab. War er etwa der Letzte? Denn alle Augen richteten sich nun auf ihn. „Komm schon.. ich habs auch hinter mich gebracht..“ flüsterte Phil ihm aufmunternd zu. Wenn sie es denn unbedingt wollten, musste er ihnen dieses Gefallen tun, allein schon Pers bittenden Blick wegen. Rückzug ging jetzt auch nicht mehr. Also begab er sich letztendlich zum Mikro und wurde von gefühlten 30 paar Augen fixiert. „Was habt ihr denn Schönes für mich zu bieten?“ wandte er sich an Peter, der das ganze verwaltete. „Abwarten..“ grinste dieser ihn an. Das hasste er an seinem Kollegen. Man wusste nie woran man bei diesem war. „Ok kann losgehen.“ versuchte er sich nun auf den Bildschirm zu konzentrieren und bekam dabei nicht mit wie es erneut klingelte und Per zur Haustür verschwand. Das Zufallsfeld stoppte irgendwann bei einem bestimmten Lied und Clemens fühlte sich ein wenig verarscht dabei. Konnte das mit rechten Dingen von sich gehen? Andersrum wiederum war es ein Lied wie jedes andere und er durfte sich dabei einfach nichts anmerken lassen. Ein letztes Mal tief durchatmen und er begann mit seinem Song. „Hier oben wo die Luft am dünnsten ist, Wo nur Mut nich vor Angst die Augen schließt, Ist der Traum vom Fliegen so erfüllbar nah. Die langen Bretter, die die Schwingen ersetzen, Gesetze der Schwerkraft zu verletzten, Der Schanzentisch als großes Katapult.“ Der Anfang war ein wenig holprig, aber nach der Zeit vertiefte er sich immer mehr in diesen Song, fühlte ihn quasi. Eigentlich hatte es ihn ganz gut getroffen damit, hätte schlimmer kommen können. „Als ein Spielball aller Winde, Selbst Kontrolle nicht zu verliern, Außer Kopf und Kragen möglichst, Doch nicht allzu viel riskieren. Das Können und das Wagnis, In die Hocke gleich soweit, Und der Puls rast mit nach unten, Zum Absprung bereit.“ Er hatte gerade die zweite Strophe erfolgreich hinter sich gebracht, als er glaubte zu halluzinieren. Da betraten doch tatsächlich hinter Per, Simon, Stefan und RENÉ den Raum. René! Sein René, mit dem er seid Monaten nicht mehr gesprochen hatte und der ein totales Gefühlschaos in ihm auslöste. Er hatte schon gar nicht mehr mit deren Kommen gerechnet, hatten sie es doch noch geschafft. René schien ihn jetzt auch bemerkt zu haben und lächelte ihn freundlich an, als würde er sich freuen ihn hier zu sehen. Clemens vergaß fast seinen Einsatz bei diesem atemberaubenden Lächeln. Wie sollte er sich nun auf seinen Text konzentrieren? Das grenzte jetzt fast an Folter. Augen zu durch. Das er nun auch ausgerechnet dieses Lied in Renés Gegenwart sang, war wohl Schicksal. „Adler sollen fliegen, Adler sollen fliegen, Die Adler sollen fliegen Weit und hoch und frei. Adler sollen fliegen, Adler sollen fliegen, Die Adler sollen fliegen Weit und hoch und frei.“ Er bemerkte schon gar nicht mehr, wie er René während des Singens immer wieder mit seinen Blicken fixierte und dieser ihn dabei anstarrte. Als würde es nur noch sie zwei hier geben. Was zählten schon Peter, Per, Markus und alle die anderen, wenn René hier war. Ja verdammt! Nichts! René war da, er war doch noch gekommen und nur das zählte in diesem Moment. Jetzt war er wirklich einmal glücklich und legte seine restliche Energie in den Song. „Zu können was kaum ein anderer kann, Dafür alles zu geben von Kindesbeinen an Bis nach oben in die Tiefe gradeaus. Mit Schweiß und Tränen jeden Zweifel mühsam weggewischt, Mit Erfolgserlebnissen Körper und Seele neu erfrischt, Der oben auf dem Treppchen steht, ist der, der sehr weit fliegt, Was wirklich bei der Leistung zählt ist der innere Sieg.“ „Adler sollen fliegen, Adler sollen fliegen, Die Adler sollen fliegen Weit und hoch und frei. Adler sollen fliegen, Adler sollen fliegen, Die Adler sollen fliegen Weit und hoch und frei.“ „Weit und hoch und frei….“ Geschafft! Er hatte es wirklich getan und das nicht schlecht. Denn sonst würde er hier nicht so einen Applaus bekommen. Freudig sah er sich um und sah in die fröhlichen Gesichter seiner Freunde und Kollegen, eines ganz besonders, was ihn ein wenig mehr strahlen ließ. Hätte ihm heute morgen jemand mitgeteilt, dass er freiwillig Karaoke sang und daran auch noch Freude hatte, hätte er diese Person für verrückt erklärt. Ab und an tat es dann doch ganz gut. In Zukunft brauchte er sich jedenfalls nicht mehr zurücknehmen. Schnell gab er das Mikro an Peter wieder ab und war nun doch froh darüber es los zu sein, auch wenn es doch ein wenig Spaß gemacht hatte. „Sicher, dass du nicht noch eine Runde willst? An dir scheint ein Naturtalent verloren gegangen zu sein, so vertieft wie du in dem Song warst.“ äußerte sich Peter. Ja, der Song! Das es ausgerechnet der Adler-Song sein musste und dann der „Adler“ genau in diesem Moment kam, als wäre das geplant gewesen. Unmöglich! Wie auch, war zum einen Zufallsauswahl und zum zweiten konnte Peter schlecht die Hintergründe wissen. „Nein danke.. ich will den anderen auch noch eine Chance geben sich zu beweisen.“ erwiderte er und kämpfte sich durch die Menge um sich ein weiteres Bier zu gönnen. Darauf musste er erst mal einen trinken. „Lief doch ganz gut..“ gesellte sich Phil zu ihm. „Behaupte nie wieder du kannst nicht singen.. das war.. das war.. einfach …“ „..wundervoll..“ flüsterte eine Stimme leise von hinten. Kapitel 3: René --------------- Kapitel III – René Er merkte wie seine Nackenhaare sich ein wenig aufstellten als er die leisen Worte vernahm. ER war wirklich hier, hier in Bremen. Vorsichtig drehte er sich um, um in das lächelnde Gesicht von René zu blicken, in diese warmen strahlenden Augen. War es doch keine Fatamorgana oder ein Hirngespinst seines menschlichen Wunschdenkens. Was nun? Eine Weile sahen sie sich schweigend an. Er überlegte was er sagen sollte. Mehr wie ein „Hey.. du hier?“ bekam er dann doch nicht Zustande, viel zu aufgewühlt war er. „Freut mich auch dich wiederzusehen, Clemens.“ Ehe er wusste wie ihm geschah, wurde er von René in eine stürmische Umarmung gezogen. Dieser schien ihn erst gar nicht mehr loslassen zu wollen, nicht das er irgendetwas dagegen gehabt hätte; genoss er es seinem René nahe zu sein. Viel zu sehr hatte er ihn vermisst, wusste schon gar nicht mehr genau wie er sich anfühlte. Warum auch nur waren sie beide solche Volldeppen? Seufzend drückte er ihn noch ein wenig weiter an sich, fühlte die Wärme des anderen. Es musste jetzt wahrscheinlich ein sehr komisches Bild abgeben, wie sie da mitten im Raum standen und sich hielten wie zwei Ertrinkende. Aber das war ihm im Moment gleichgültig. Sein René war hier und nur das war wichtig. Nach gefühlten Stunden später lösten sie sich langsam voneinander. Unbewusst biss er sich auf die Lippen. Was machte René hier nur mit ihm? Warum fühlte er sich auf einmal in seine eigene Pubertät zurück versetzt, als er das erste Mal vor seinem Schwarm stand und nicht wusste, was er tun sollte. Schließlich war er keine 14 mehr. Vielleicht sollte er versuchen auf andere Gedanken kommen. Schwerer gesagt als getan, wenn René ihn ansah als wäre er das achte Weltwunder. „Hust..ich will euch ja nicht in eurer Zweisamkeit oder was auch immer stören.. aber darf ich René vielleicht auch erst mal begrüßen..“ machte Phil auf sich aufmerksam und lockerte damit die Anspannung. Keine zwei Sekunden später wurde auch der herzlich von René begrüßt. „Was machst du eigentlich hier, René? Habt ihr heute nicht ein Spiel gehabt?“ stellte Philipp eine Frage. „Tja.. sicher, aber Per ist ein guter Freund und da können wir es uns doch nicht nehmen lassen auf seinem Geburtstag zu erscheinen, wo dieser so berüchtigt ist und wir letztes Jahr schon nicht kommen konnten.“ erklärte der Leverkusener und sah Clemens mit einem unerklärlichen Blick an. „Außerdem..“ fügte er leise hinzu. „..gibt es da noch so ein paar andere Personen, die ich wiedersehen wollte..“ „Na dann.. hast ja zum Glück nicht viel verpasst, Schweini und Poldi haben es bisher auch heile überstanden und tja.. Clemens Auftritt hast du ja noch mitbekommen..“ Wieso schaute Phil sie jetzt so eindringlich an? Wusste der etwa Etwas? „Kann man so sagen.. ich wusste echt nicht, dass du SO gut singen kannst..“ wandte René sich an Clemens. „Und dann auch noch zu SO einem Song..“ gab Phil zum Besten und schaute immer wieder zwischen ihm und René hin und her. „Ähm.. ja.. glaubt mir, von dieser Gabe wusste ich auch noch nichts..“ hüstelte er. „Kannst du ja dann in der Natio noch mal unter Beweis stellen.“ meinte Phil. Ungläubig sah er Phil an. Natio? Böses Wort! War da nicht noch Etwas? Nationalmannschaft! Jogi Löw! Nominierung! Heute! Fast hätte er es wieder verdrängt. Heute fand die Nominierung statt und bisher hatte er noch nichts davon mitbekommen; nicht dass er sich darum bemüht hatte. Wahrscheinlich hatte es wieder einmal nicht gereicht. Er seufzte. „Guter Witz, Phil.. dazu müsste ich vielleicht erst mal nominiert sein..“ er traute sich nicht den beiden in die Augen zu schauen. Dann würde man erkennen, wie sehr ihn das mitnahm und dass er daran zu knappern hatte, dass er mal wieder der Dumme war und sich zu Unrecht Hoffnungen auf eine baldige Nominierung machte. Und das wollte er jetzt ganz gewiss nicht vor René zeigen. Denn der hatte seinen Stammplatz so gut wie sicher. Es war kein Geheimnis, dass der Torhüter als Favorit für die deutsche Nr. 1 galt. Er freute sich für ihn, keine Frage. Dennoch wäre er auch so gerne dabei. „Kopf hoch, Clemens.. deine Stunde wird schon noch schlagen..“ Phil sah ihn aufmunternd an. „Im nächsten Leben vielleicht..“ murmelte er leise von sich hin. Dennoch hatten die anderen beiden es verstanden. „Ganz sicher..“ wurde er von René leicht gedrückt. „Wenn ihr meint.. ich sehe es schon kommen.. ihr werdet die nächsten paar Wochen in Jogis Eleven verbringen und ich versauer vor mich hin.. der hat euch doch bestimmt schon alle angerufen..“ stellte er eine These auf. „Jetzt wo du es ansprichst.. also bei mir hat er sich noch nicht gemeldet, und selbst wenn jemand nicht dabei ist, lässt er das sicher einem derzeitigen Stammspieler wissen..“ äußerte Phil sich. „Dito.. ich hab auch noch nichts von ihm gehört..“ meinte René „Ok.. ok.. spätestens morgen wird das Rätsel dann bestimmt gelöst sein.. ihr werdet schon sehen..“ Clemens wusste nicht recht, ob er über die Erkenntnis, dass die Karten noch nicht verteilt waren, froh gestimmt sein sollte oder ob es ihn noch mehr zu schaffen machen würde. Ein Tag mehr in Ungewissheit. Aber den würde er dann auch noch überstehen. Schließlich sollte man immer vom Schlechtesten ausgehen um sich hinterher über die schönen Dinge freuen zu können. „Siehst du, alles noch offen.. und jetzt nicht mehr grübeln, lass uns ein wenig feiern, denn deswegen bin ich unter anderem eigentlich hier..“ lächelte René ihn verschmitzt an. „Unter anderem?.. Hast du heute noch irgendwas vor?“ wollte er wissen. „Ich…“ Antwort bekam er dann nicht mehr, da Stefan und Simon sie gesichtet hatten und geradewegs zu ihnen stießen. „Clemens.. Mensch, was für ein selten gesehenes Gesicht. Wie geht’s dir?“ wurde er fröhlich begrüßt und in eine kurze Umarmung gezogen. „Gut..“ Was sollte er auch groß sagen. „Und unser Vögelchen konnte es gar nicht abwarten in deine Arme zu flüchten.. wessen Geburtstag war heute nochmal, René..“ wurde dieser von seinen Kollegen geneckt. Irrte er sich, oder war René gerade ein wenig rot um die Nase geworden. Vielleicht war es auch einfach nur das Licht, versuchte er sich einzureden. „Das versteht ihr nicht.. Clemens und ich.. haben uns halt lange nicht gesehen..“ „Du brauchst dich hier gar nicht rauszureden.. wir wissen doch wie lieb ihr euch habt..“ „Man.. das..“ „Was? Willst du vielleicht irgendwas sagen, Vogel?“ Die Beiden konnten echt grausam sein. Er an Renés Stelle wäre schon längst durchgedreht. Manchmal war er so froh, dass seine Freunde nicht so verrückt drauf waren. René tat ihm richtig leid. Was ging es den anderen auch an, was sich da zwischen ihnen abspielte. Wenn denn da überhaupt etwas war was sich abspielen konnte. Und wie kamen die überhaupt darauf? „Was haltet ihr beiden denn davon René eine Pause zu gönnen… muss ziemlich anstrengend für ihn heute gewesen sein, allein schon die Herfahrt mit euch beiden Chaoten zu überstehen..“ mischte er sich letztendlich ein und legte kameradschaftlich seine Arme um die Schultern der Beiden. „Ach.. Clemens.. sag doch einfach, dass ihr beide alleine sein wollt.. nicht so förmlich..“ „Muss man da jetzt was wissen? Oder ist da etwas an mir vorbei gegangen?“ Phil schaute fragend vom einen zum anderen, wartete darauf, dass man ihm eine Antwort präsentierte. „Weißt du Phil.. Simon und Stefan haben nur mal wieder Spaß daran sich auf andere Kosten lustig zu machen.. also ignorier ihr Gelaber einfach.. praktisch eine andere Version von Poldi und Schweini, wobei man nicht genau weiß, wer schlimmer ist..“ runzelte René die Stirn. „Vögelchen… wenn du weiter fliegen willst.. dann sei hier mal nicht so frech, sonst kann Clemens nachher deine Federn suchen gehen..“ „Wollt ihr mir etwa drohen?“ ließ René sich auf das Spiel ein. „Wir drohen dir nicht… wir.. machen dir nur ein klare Ansage, liebstes Adlerlein.“ „Ach ja?“ „Ja!“ „Schön!“ „Schön!“ Clemens musste sich zusammen reißen, brach dann aber in schallendes Gelächter aus. Er wusste ja wie Stefan und Simon drauf sein konnten, aber René? Na gut! Torwart halt! Liebenswerter Torwart. „Stefan… Simon.. da seid ihr ja.. ach und René auch..“ Per kam grinsend auf sie zu. „Ähm.. haben wir etwas verbrochen oder warum starrst du uns so an?“ Die drei waren sich einig, das Per sie verunsicherte. „Ihr glaubt wohl, ihr könnt hier einfach so aufkreuzen und gut is.. nee, da muss ich euch leider enttäuschen.. wir haben hier so eine Tradition..“ Ängstlich sah René zu Clemens, der schien ganz locker. Vor Per hatte man eigentlich nichts zu befürchten. „Kneifen geht nicht.. los ab.. zum Karaoke.. trinkt euch meinetwegen noch etwas Mut an, aber jeder hat hier seinen Teil geleistet.. Ausnahmen gibt es nicht..kneifen gilt nicht.. fragt mal Clemens.. oder Phil“ Ok! Per hatte definitiv schon ein wenig zu viel getrunken, sonst würde der sich hier nicht so geben. Was sollte er sagen? Es war schließlich Pers Geburtstag. Und wenn alle sich hier schon blamiert hatten, dann gönnte er es Stefan und Simon auch. Bei René freute er sich eher drauf ihn in Aktion zu erleben, ganz ohne böse Hintergedanken. „Na schön.. los Jungs.. wollen wir den Bremern hier mal zeigen, was es heißt ein Leverkusener zu sein..“ motivierte Simon seine Kollegen, fast so als handelte es hier um ein wichtiges Match, was es zu bestreiten galt. „Brav..“ Per! Er schüttelte amüsiert den Kopf. Das würde er ihm bei Gelegenheit noch nachtragen. Schmunzelnd folgte er den anderen samt Philipp, die sich jetzt zur Playstation begaben. Dort gaben gerad noch Poldi und Schweini einen zum Besten. René wirkte nicht so, als ob er große Freude daran hatte, hier eine 1-Mann-Show abzuliefern. „Hey.. so schlimm ist das nicht.. wirst du gleich feststellen.. und schlimmer als die da.. kann es gar nicht werden..“ sprach er ihm Mut zu. „Klar.. ich werd sie jetzt alle vom Hocker reißen bei meinem Gesangstalent..“ sprach die Ironie aus dem Leverkusener heraus. „Wenn nicht du, wer dann..“ sprach er leise und merkte wie er ein wenig rot um die Nase wurde. Nachdem Schweini und Poldi geendet hatten und sich feiern ließen, kam Stefan mit einem Partyhit an die Reihe. Da der Song nicht sonderlich schwer war und sich die Texte dauernd wiederholten, war es noch ertragbar. Simon hingegen war so talentfrei, dass sich Torsten dagegen fast schon wieder gut anhörte. Fast! Dennoch brachte er es mit Würde zu Ende. Von einem Kapitän nicht anders zu erwarten. Zu guter Letzt würde jetzt René dran kommen. Er war ziemlich gespannt darauf. Ganz taff schlenderte dieser zum Mikro und klatschte mit Simon ab. Und dann erschien auf dem Bildschirm über das Zufallsfeld welchen Song er singen musste: „Enrique Iglesias – Hero“. Er stutzte. Da hatte René was vor sich, denn das war nicht gerad einfach zu singen. Als dann der Song begann und die Melodie erklang, wurde es mucksmäuschenstill. Mit großen Augen sah er ihn an, wie er die ersten Töne hauchte. “Let me be your hero.” Waaas? Clemens wusste nicht wie ihm geschah. Es überkam ihm wie ein Schauer. In diesen paar Worten steckte so viel Gefühl, das er eine Gänsehaut bekam. Und sowas passierte so gut wie nie. Er war gefangen! Gefangen von dieser einzigartigen Stimme, dieser umwerfenden Ausstrahlung und diesem charmanten Lächeln. Wie sollte man René auch beschreiben? Er war perfekt. Alles an ihm war perfekt. “Would you dance If I asked you to dance? Would you run And never look back? Would you cry If you saw me cryin' Would you save my soul tonight?” Eigentlich hatte er eine Abneigung gegen solche Art von Liedern, aber bei René klang es einfach nur schön. Und dann der Blick, mit welchem der Andere immer wieder zu ihm hinsah, ließ ihn in andere Sphären aufsteigen. Mit jeder Strophe wurde er mehr in Renés Bann gezogen, nahm sein Umfeld kaum noch war. Diese Stimme faszinierte ihn, und obwohl er es niemals für möglich gehalten hätte, begannen seine Tränen zu laufen. Er war doch sonst nicht so nah am Wasser gebaut. Was löste René da nur in ihm aus? “Would you tremble If I touched your lips? Would you laugh? Oh please tell me this. Now would you die For the one you love? Hold me in your arms tonight.” Er hatte das Gefühl ein ganzer Wasserfall würde aus ihm heraussprudeln, so wie seine Tränen jetzt liefen. Hoffentlich wurde das unbemerkt. Was sollte er tun? Diese Gefühle, die René gerade in ihm auslöste, konnte er nicht aufhalten. Sie waren zu stark, zu intensiv. Schnell wischte er sich die Tränen weg. Auf das Gerede hatte er keine Lust. „I can be your hero, baby. I can kiss away the pain. I will stand by you forever. You can take my breath away.” Irrte er sich oder sang René ihn jetzt ganz bewusst an? Wahrscheinlich war das nur Wunschdenken, aber er hatte ganz stark das Gefühl, René bezog das gerade auf ihn, sang für ihn. Zu schön um war zu sein. Was erhoffte er sich nur damit? Das René gleich zu ihm kommen würde und ihm seine bedingungslose Liebe gestehen würde? Wieso dachte er auf einmal an so einen Kitsch? War das nicht sonst immer Frauensache? Und seid wann war er so verweichlicht? Sicher, er fühlte sich von René angezogen, mehr denn je. Aber konnte er gleich von Liebe sprechen? „Would you swear That you'll always be mine? Would you lie? Would you run and hide? Am I in too deep? Have I lost my mind? I don't care, you're here tonight.” Ok! Es war definitiv um ihn geschehen. Er konnte sich nicht dagegen sträuben. Ja! Er war verzaubert! Paralysiert! Verliebt! Wie man es auch sonst nannte. René hatte sich in seinem Herzen eingenistet, hatte den direkten Weg dort eingeschlagen und würde so schnell nicht mehr raus kommen. Das wurde ihm jetzt klar. Und er verstand plötzlich warum er immer so ein sonderbares Gefühl in Renés Nähe hatte, warum er nicht mehr klar denken konnte und warum er ständig an den Keeper dachte, auch wenn dieser meilenweit von ihm weg war. Er hatte sich in seinen langjährigen besten Freund verliebt. Verliebt! Verliebt mit allem was dazu gehörte. Diese Erkenntnis traf ihn wie ein Blitz. Hier mitten auf Pers Geburtstag, umgeben von einer Horde angetrunkener und betrunkener Menschen, selbst ein wenig mehr Alkohol im Blut. Sonderbar, aber er konnte es nicht mehr leugnen. Was nützte es auch? René! War sein einziger Gedanke! „Oh, I just wanna hold you. I just wanna hold you, oh yeah. Am I in too deep? Have I lost my mind? Well, I don't care, you're here tonight. You can take my breath away.” Wie gerne wäre er jetzt auf den Leverkusener zugegangen und hätte ihn an sich gezogen und nie mehr losgelassen, hätte ihm gesagt, dass er sein „Hero“ war. Sein ganz besonderer Held. Wahrscheinlich wäre es nicht mal groß aufgefallen, wenn er sich umsah. Die meisten würden sich später eh nicht mehr daran erinnern. Dennoch war das Risiko zu groß, geschweige denn die Angst. Er würde sich bitter vor René blamieren. Auch wenn er das Gefühl hatte René lag ebenfalls was an ihm, wollte er sein Glück nicht herausfordern. Lieber aus guter Distanz beobachten und den sanften Worten lauschen. Zu mehr war er gerade nicht im Stande. „I can be your hero.” Die letzten Töne verklungen und Clemens versuchte nicht gerade in Renés Richtung zu schauen; war er noch viel zu aufgewühlt, nervös. Renés Stimme, die ihn einholte, half ihm dann auch nicht mehr, so dass er leicht aufschreckte. „Sachte.. bin ich so unheimlich, dass du dich gleich erschrecken lässt?“ fixierten ihn die Seen des jungen Torwarts. „Was?.. ähm.. nein.. ich.. ich war nur in Gedanken..“ Er musste sich konzentrieren, durfte sich nichts anmerken lassen. „Sicher, dass es dir gut geht?“ „Klar..“ lächelte er leicht und kam nicht drum rum den anderen ein wenig länger in die Augen zu schauen. „Und? Hab ich dir gefallen?“ wollte René nun von ihm wissen. Clemens schluckte. Wollte der jetzt eine ehrliche Antwort? Er konnte es ihm schlecht sagen. Nicht hier! Nicht jetzt! In diesem Moment! Nun gut! „Gefallen?.. Das war.. du warst.. fantastisch.. ich kann das gar nicht in Worte fassen.. ich bin hin und weg.. wirklich.. toll..“ Immerhin ein Anfang. „Freut mich..“ Sie stellten sich etwas abseits von den anderen. Wieso sah der ihn schon wieder SO an? Was hatte er nur verbrochen, dass er so gequält wurde? Sollte er sich womöglich Hoffnungen machen dürfen? Oder spielte seine Fantasie ihm mal wieder einen Streich? Außerdem, was hatte es für einen Sinn? René war ein Mann! Er war ein Mann! Was sollte das ergeben? Zwei Männer zusammen und dann auch noch Fußballer passte normalerweise nicht in diese Welt, nicht in diesem Leben! Er erinnerte sich zwar nicht daran, dass es eine Regel gab, die das verbat, aber gehört hatte er davon auch noch nicht. Wenn es heraus käme, wäre das ein Skandal, zumindest in der Öffentlichkeit. Die Presse würde sie in der Luft zerreißen. Er hatte sich nie groß Gedanken darüber gemacht schwul zu sein. War er es denn? War man gleich schwul, wenn man sich in einen Mann verliebt hatte. Er hatte bisher nie etwas für einen anderen Mann empfunden, hatte sich lediglich auf Frauen beschränkt, dennoch gab es durchaus auch Männer die anziehend waren. Das konnte man doch auch als Hetero finden! Wo lag der Unterschied zwischen schwul sein und andere Männer anziehend finden? Angeblich sollte schwul sein angeboren sein, hatte er zumindest in so einem Bericht gehört. Richtig bewiesen war das aber auch noch nicht. Ob schwul oder nicht, er war in René verliebt und das musste er sich eingestehen. Er war nicht in ihn verliebt, weil er ein Mann war und es handelte sich hier sicherlich nicht um eine pubertierende Phase, sondern er liebte René, weil René einfach René war. Sein René, den er schon so ewig lange kannte; mit dem er schon viel erlebt hatte; der ihn zum Lachen brachte und der ihn auch mal in den Arm nahm, wenn es gerade mal nicht so gut lief. René der für ihn da war, an den er sich anlehnen konnte, der ihm Kraft gab. Dieser Sache war er sich sicher. Er sollte aufhören sich so viele Gedanken darüber zu machen und es hinnehmen wie es war. Ändern konnte er daran nichts. Gefühle gingen ihren eigenen Weg, die konnte man nicht steuern. Und seine steuerten geradewegs auf den Leverkusener Torwart zu. „René..“ seufzte er leise zu sich selbst. „Hast du was gesagt?“ Noch immer hatte der Torwart seinen Blick nicht von ihm genommen, fixierte ihn geradezu. Er wüsste zu gern, was dieser dachte. „Ähm..i“ „aye ei ei.. unser musikalisches Traumpaar tuschelt schon wieder zusammen..“ Wie hätte es auch anders sein sollen. Lange war man vor Stefan und Simon einfach nicht sicher. Nicht das sie sich extra versteckt hatten, dennoch hätte er gerne ein wenig Zeit mit René alleine verbracht. Den Blick des anderen zu urteilen, dachte dieser wohl gerade in dieselbe Richtung. „Stören wir euch etwa gerade? Ihr seid so rot um die Nase!“ Verdammt! Wie sollte er da nur wieder rauskommen? Wie hieß das so schön? Immer freundlich Lächeln und Winken. „Hey, René.. das war hammer.. vielleicht sollten wir dich doch mal bei Bohlen anmelden.. oder du und Clemens bringt zusammen eine Platte raus.. genug Fans hättet ihr sicherlich..“ feixte Simon und Stefan stimmte ihm zu. „..aber ich muss zugeben, es war schon seltsam, wie intensiv du diesen Titel rübergebracht hast.. es klang fast, als wolltest du damit irgendjemanden eine Liebeserklärung machen wollen.. du warst so vertieft.. das kennt man sonst nicht von dir..“ sprach Stefan seine Gedanken laut aus. Sein Blick streifte Renés. Der schien jetzt wirklich ein wenig nervös. Hatte Stefan etwa Recht? Bedeutete dieser Auftritt etwas? Hatte er damit etwas ausdrücken wollen? „Tja.. wisst ihr.. na ja.. ihr kennt mich doch.. keine halben Sachen.. wenn schon, denn schon.. konnte vor euch doch nicht klein bei geben..“ erklärte der Keeper sein Verhalten und warf Clemens einen entschuldigenden Blick zu. Was hatte das nun wieder zu bedeuten? „..und wir dachten schon du übst für den richtigen Moment..“ „Clemens scheinst du ja auch ganz gut gefallen zu haben.. so wie der dich angestarrt hat.. aus euch wird nochmal einer schlau..“ lachte Stefan amüsiert und boxte ihnen leicht gegen die Schulter. Er wusste nicht recht, was er sagen sollte, war er etwa so auffällig gewesen, dass die beiden es bemerkt hatten? „..na und.. Clemens weiß mein Talent halt zu schätzen..“ mischte sich René wieder mit ein. „..und aus uns braucht ihr nicht schlau werden.. reicht wenn wir es sind.. fasst euch an eure eigene Nase, Herr Kießling, Herr Rolfes..“ René fand das Ganze offensichtlich auch nicht so lustig, grinste dann aber. „Ja.. Stefan und ich haben uns auch ganz doll lieb, fast so lieb, wie ihr beide euch habt…“ und wie zur Bestätigung drückten die beiden sich ganz fest, ließen sich aber schnell wieder los. Wieso waren die nur so? Und dann immer diese Andeutungen. Wussten die etwas, was er noch nicht wusste? Oder war es einfach nur der Spaß daran, ihn und René auf die Schippe zu nehmen? Nahmen die sie überhaupt für voll? Bei dem momentanen Alkohol intus sicherlich nicht. „Spinner..“ René gab die Hoffnung wohl auch auf. „Ok.. ok.. schafft ihr es denn voneinander loszukommen? Lasst uns einen trinken!“ Ohne eine Antwort abwartend, bekamen sie jeder eine Flasche Bier in die Hand gedrückt und ihm nächsten Moment stießen die Flaschen aneinander. Mit der Zeit merkte er den Alkohol dann doch ganz schön und auch die anderen waren nicht mehr dass, was man als nüchtern bezeichnen würde. Die Stimmung wurde weiter angeheizt und auch Clemens wurde langsam lockerer. Irgendwann kam der Punkt, an dem die Musik gar nicht mehr richtig wahrgenommen wurde und die Leute querbeet im Raum standen und tanzten. Da waren zum Beispiel Schweini und Poldi, die etwas veranstalteten, was man ganz entfernt betrachtet als Tanz wahrnehmen konnte. Phil hatte es mittlerweile geschafft, auf, statt wie andere unter dem Tisch zu tanzen. Per kümmerte sich darum, die angesammelten Schnapsleichen in die richtige Richtung zur Toilette zu lotsen und Peter hatte es ganz unbemerkt zur Anlage geschafft. Da es momentan keinen mehr interessierte was für Musik lief, nur dass Musik lief, kümmerte sich keiner weiter drum und er konnte seinen eigenen Geschmack nachgehen. Clemens hatte diese Tatsache auch übersehen, sonst hätte er Per längst ein Zeichen gegeben. Ausgelassen tanzend, folgte er dem Beat. „Kommst du kurz mit an die frische Luft? Ich ersticke sonst noch?“ näherte sich eine Stimme von hinten. Als er sich umdrehte, sah er in das etwas blasse Gesicht Renés. Dem schien es gerade nicht wirklich gut zu gehen. Nickend umfasste er ihn und zog ihn mit sich mit. Wie gut das Per einen Balkon hatte und der noch unbesetzt war. Vorsichtig stütze er René und öffnete die Balkontür. Der Geräuschpegel wurde leiser, die Stimmen weniger, nachdem sie durch die Tür schritten. Sie lehnten sich an das Geländer, blickten in die Ferne. Es tat gut die frische Luft einzuatmen, eine leichte Brise, die um sie wehte. Dafür, dass es langsam Herbst wurde, war es angenehm. Nicht zu kalt, nicht zu warm. Die Nacht war klar und man konnte den Sternenhimmel sehen. Funkelnde kleine Steine schimmerten am Horizont. Obwohl er sonst nie etwas dafür übrig hatte und er sich nie dafür interessiert hatte, genoss er es einfach hier mit René zu stehen und in die Nacht zu schauen. „Geht’s wieder?“ besorgt musterte er den anderen. René drehte sich zu ihm und lehnte sich leicht an ihn. Wieder machte sich Nervosität in ihm breit. „Viel besser… ich glaub noch länger in dem Hexenkessel und ich wäre durchgedreht.. danke dir..“ „Nicht dafür..“ wandte er ab. Der Leverkusener sah auch schon viel besser aus. Sachte legte er einen Arm um den Jüngeren. Dieser kuschelte sich etwas an ihn. Es tat gut seine Nähe und Wärme zu spüren. In diesem Moment fühlte er sich vollkommen. Unbewusst wanderten seine Finger leicht über die Schultern hin zum Nacken des Anderen, kraulten ihn ein wenig. „Mhmm..“ er merkte wie René ihm entgegen kam. „Was ist das nur?“ durchbrach Besagter die Stille. „Was?“ er beugte sich leicht, sodass er den Anderen in die Augen schauen konnte, in diese wunderschönen schimmernden Seen. Er konnte sich nicht gegen den Bann, den diese auf ihn ausübten, wehren. Viel zu fasziniert war er. Sie funkelten ihn an wie noch nie zuvor, hatten dieses gewisse Etwas, was ihn alles andere vergessen ließ. Da standen sie, sich halb im Arm haltend und blickten sich an als würde es nur noch sie beide geben, kein Morgen, kein Abend, keine Nacht. Sein Puls raste, sein Herz begann heftig zu schlagen, immer schneller und schneller. Er spürte wie alles in ihm zu Kribbeln begann als würden Schmetterlinge ihre eigene Party in seinem Bauch veranstalten. Zu Atmen traute er sich kaum, achtete nur noch auf die Person an seiner Seite. Langsam Stück für Stück näherten sie sich. Am liebsten würde er René jetzt küssen. Die Situation schrie förmlich danach. Aber erstens konnte hier jederzeit jemand vorbei kommen und zweitens hatte er einfach Angst; Angst vor Renés Reaktion. „Clemens..“ ein Hauchen. Konnte er..? Sollte er..? Die Versuchung war groß. Zu verführerisch waren diese Lippen. Sie drängten sich noch ein bisschen weiter an den Anderen, ihre Blicke wurden glasiger. Da war nur noch diese Sehnsucht zueinander, dieser Wunsch nach einander. Keine Millimeter trennte sie mehr. Vergessen war alles um sie herum. Vorsichtig zog er den Anderen noch ein Stückchen näher an sich, hielt ihn fest umschlossen, als wolle er ihn nicht mehr gehen lassen. Bevor er auch nur einen weiteren Gedanken verschwenden konnte, schloss er die Augen und spürte wie die restliche Distanz überwunden wurde und sich Renés Lippen sachte und hauchzart auf seine legten. Es war ein unglaubliches Gefühl. Leichte Stromstöße durchfuhren ihn, es war als würde er jeden Moment explodieren. Diese Lippen waren so unheimlich weich und zärtlich. Erst traute er sich kaum zu bewegen, verblieb eine Weile in dieser Position, ehe er begann den Kuss sanft zu erwidern und die fremden Lippen zu erkunden. Er schmeckte die Süße; zu schön war es. Zaghaft verschmolzen sie miteinander, küssten sich liebevoll. Vorsichtig stupste er mit seiner Zunge an den Eingang der Mundhöhle an und bat um Einlass, welcher ihm sofort gewährt wurde. Ihre Zungen berührten sich, fochten einen kleinen Kampf aus. Das Gefühl, welches sich in ihm breit machte, war unbeschreiblich. Da war Er, da war René, sonst nichts. Sie beide und dieser wunderschöne Kuss. „Clemens? Rene?“ eine Stimme in weiter Ferne. ~~~~~~~~~~~~~~~~ Kapitel 4: Erwischt ------------------- Kapitel IV – Erwischt „Was tut ihr hier?... oh..“ Erschrocken fuhren sie auseinander, blickten sich entsetzt an. Wie sollten sie das nur erklären? Zögerlich drehten sie sich zur Balkontür und sahen in paar verdutzter Augen. Clemens hatte überhaupt nicht mitbekommen, wie jemand sich ihnen näherte. Hatte Vorsicht Vorsicht walten lassen, ohne an die Konsequenzen zu denken. Zu spät. Da war es passiert, was er befürchtet hatte. Er war sprachlos, ihm fehlten die Worte. War jetzt alles vorbei? „ok.. jetzt sagt nicht, es ist nicht dass, wonach es aussieht.. das nehm ich euch nicht ab..“ „es…“ er wusste doch selbst nicht genau, was er hiervon halten sollte. Was dieser Kuss bedeutete, ob er etwas bedeutete und wie René zu der ganzen Sache stand. Fest stand nur, dass sie sich geküsst hatten, ob im Rausch oder nicht. Sie hatten sich geküsst. Und für ihn bedeutete es so viel mehr. Aber er wusste eben nicht, woran er war und traute sich auch nicht, das zu fragen. Hatte er womöglich die Freundschaft mit René aufs Spiel gesetzt? Darüber konnte er sich später noch Gedanken machen. Wichtig war in diesem Moment, die Person, die vor ihnen stand und sie kritisch, noch immer ein wenig verwirrt, musterte. Per! Sein bester Freund, Per! Per, der heute seinen 25. Geburtstag feierte. Per, immer alles von ihm wusste und er von ihm. Per, der immer nett und freundlich zu jedem war und versuchte für alles eine plausible Lösung zu finden. Per, dem er bedingungslos vertrauen konnte. Per, der jetzt vor ihnen stand, die Hände in die Hüfte gestemmt, den Fuß leicht wippend. Per, dessen Blick von Irritation zu Unglaube wechselte. Per, der zumindest nicht danach aussah als würde er sie jeden Moment lynchen wollen. Per eben! Einfach nur Per! „Hey.. ihr Beiden.. jetzt schaut doch nicht so, als würde ich euch aufspießen wollen.. hallo, ich bin es doch nur.. ihr könnt froh sein, dass ich es bin und nicht Simon oder Stefan..“ „Unser Glück..“ hörte er René neben sich leicht murmeln. „Und nun?“ ängstlich ließ er seinen Blick von Per zu René streifen. Dieser zuckte mit den Schultern. Die Situation war ihm anscheinend genau so unangenehm wie Clemens selbst. Er fühlte sich total unwohl in seiner Haut. Wie sollte er Per das ganze begreiflich machen? Er musste mit ihm reden, dass wusste er. Nur nicht jetzt. Nicht hier, vor René. Sein bester Freund verstand dieses offensichtlich auch. „Ich würde euch vorschlagen, ihr kommt erst Mal wieder mit rein. Wir sitzen drinnen noch in einer gemütlichen Runde, die meisten sind schon nach Hause..“ schlug der nach einer stillschweigenden Runde vor. Dabei beließen sie es fürs Erste. Zögerlich gingen sie wie zwei begossene Pudel hinter den Abwehrchef her. Das war Glück, im Unglück. Per hätte auch anders reagieren können. Sie womöglich anschreien, ihnen eine Szene machen, oder noch schlimmer ihnen die Freundschaft kündigen, sie bloß stellen. Er war so froh, dass Per da anders war. Im warmen angekommen, sahen sie, wie sich ein kleiner Personenkreis um den Tisch in der Sofaecke versammelt hatte. Simon und Stefan saßen zusammen mit Schweini und Poldi auf dem hinteren Sofa und waren in einer Diskussion verstrickt. Phil lümmelte alleine auf dem Sessel vor sich hin, während Markus und Torsten neben ihm auf dem anderen Sofa saßen. „Da sind ja unsere Verschollenen.. hat Per euch aus eurer Zweisamkeit gerissen..“ wurde ihnen sogleich ein Spruch von Stefan aufgedrückt, der sie angrinste. Dazu wollte er jetzt besser nichts sagen. Er schluckte den Kloß in seinem Hals runter. „Was du wieder denkst.. Clemens und ich.. wir hatten was zu klären..“ gab René zu ohne rot zu werden. „..na setzt euch endlich..“ forderte Torsten sie auf und deutete auf die freien Plätze. Per setzte sich auf den anderen Sessel, sodass René und er neben Markus Platz nehmen konnten. Da saßen sie nun, nicht wissend, was auf die zukommen würde. Die Atmosphäre zwischen ihnen war angespannt. Er traute sich kaum über den Tellerrand hinaus zu blicken. „eh.. und was ist mit mir?“ Erschrocken schaute er sich um und sah einen torkelnden Peter auf sie zukommen. „Pet.. wo kommst du denn auf einmal her?“ stellte Markus die entscheidende Frage. „Stilles Örtchen..“ nuschelte der Gefragte. „Rück mal nen Stück..Clem..“ Unverletzt und heile ließ der sich einfach neben ihn plumpsen, so dass Clemens halb auf Renés Schoss rücken musste; zwangsweise. Es hätte nicht einmal ein Papiertaschentuch zwischen sie gepasst. Er spürte wie der Leverkusener ihn ganz auf seinen Schoss zog, sodass er nicht einzuquetschen drohte. „..so ist es gleich bequemer..“ wurde ihm ins Ohr geflüstert und zwei Arme umschlangen seine Taille. Warum machte René das nur mit ihm? Zu gern hätte er ihn das gefragt; was kam Per auch im falschen Moment dazwischen? Immerhin Per und nicht einer der Anderen. Schüchtern lehnte er sich an den Jüngeren und schloss für einen kurzen Moment die Augen. Sein Gefühlsbarometer stand auf Hochspannung. Heftig pochte sein Herz, als wenn es ausbrechen wollte. Wie sollte er sich nur wieder beruhigen können? Es wurde immer brenzliger. Renés Nähe machte das auch nicht besser. Auf der einen Seite war es schön, die Wärme und Geborgenheit, das gleichmäßige Atmen und den einzigartigen Geruch des anderen wahrzunehmen. Anderseits war er total verunsichert und überfordert mit der ganzen Situation. Wo sollte das nur enden? Unbewusst kuschelte er sich ein wenig in die starken Arme und lauschte dem Gespräch. „..nur, wenn es auch wirklich nichts ausmacht…“ „..seit wann bist du so prüde?“ „..was hat das denn mit prüde zu tun?“ „.. eine Menge, sonst hattest du nie ein Problem damit…“ „..aber ich habe doch kein Problem damit..“ „..ach nein?.. und warum dann dieses Theater?“ „.. ich will halt nicht stören..“ „..wobei willst du nicht stören? Denkst du wir fallen gleich übereinander her? Oder womöglich noch über dich.. nein, mein Guter.. ich weiß ja nicht, was bei dir so abgeht, aber du hast gerade eine sehr falsche Vorstellung..“ „..so so.. meinst du? ..ich glaube nicht..“ „.. ich glaube wohl..“ „..schau dir doch die Beiden da an, die sind genauso.. so..“ Clemens schreckte innerlich auf als sie ein paar Blicke auf sich zogen. Waren sie etwa so offensichtlich? Würden sie sich verraten? Er hätte vorsichtiger sein sollen. Ganz besonders in dieser kleinen Runde. „..so.. was?“ „..na so.. halt.. wenn da ein Dritter dazwischen kommt, fühlt man sich doch gleich wie das dritte Rad am Wagen..“ „..darum geht’s dir also.. och Kleiner, ich verspreche dir, wir werden dich nicht vernachlässigen.. nicht wahr, Poldi?“ „..Fips, wir haben dich doch lüüüüb…“ Ohne Ankündigung wurde der Kleine Bayer aus seinem Sessel gezerrt und von Schweini und Poldi fest gedrückt. Ihm fiel ein Stein vom Herzen. Hier ging es einfach um die besondere Freundschaft, ganz normal. Es konnte keiner wissen, was da vorhin auf dem Balkon vorgefallen war. Er musste zwar stutzen als Phil diese Andeutungen machte, da der ihnen die ganze Zeit schon solche komischen Blicke zugeworfen hatte, als wolle er sagen, ich weiß Etwas. Zum Glück war seine Sorge unbegründet. Dennoch sollte er wachsamer sein und aufpassen, wie er sich in seiner Umgebung verhielt. Sonst würden Stefan und Simon auch wieder mit ihren doofen Sprüchen kommen und darauf hatte er keine Lust. „ah… ja.. schon gut.. Jungs.. nicht so doll… ich glaube euch ja… ihr könnt mich wieder loslassen..“ „..das wird bestimmt eine tolle Nacht…“ grinste Schweini und Poldi nickte wissend. „..na.. wenn ihr meint…“ unsicher blickte Phil in die Runde. „…hey.. wenn es zu eng wird, dann kannst du auch gerne bei mir mit im Bett schlafen..“ Per mischte sich ein. Er hatte wohl Mitleid mit Phil. Eine Nacht zusammen mit Schweini und Poldi auf dem Sofa zu schlafen, war nicht unbedingt das, was jedermann ertragen konnte. „..Per.. aus! Lass das!!! Hör auf uns Phil auszuspannen.. such dir wen Anderes..“ scheinbar fand Schweini das für eine nicht so tolle Idee. „..genau.. außerdem war nicht erst Clemens für diesen Part geplant?“ Poldi! Nein! Wieso musste das Gespräch jetzt wieder auf ihn fallen? Hoffentlich sagte Per nichts. „..man.. ich wollte doch nur behilflich sein.. aber wenn Phil es unbedingt möchte, darf er selbstverständlich bei euch schlafen.. und ich denke Clemens wird heute Nacht wohl auch lieber woanders schlafen wollen..“ Per warf ihm einen wissenden Blick zu und er dankte ihm fürs Schweigen. Über die Nacht hatte er sich noch keine Gedanken gemacht. Für Per stand wohl fest, dass er die Nacht zusammen mit René im Gästezimmer verbringen würde, kein Wunder, nachdem er das vorhin mitbekommen hatte. Von alleine hätte er niemals diesen Vorschlag gemacht. Normalerweise wäre er mit zu Per geflüchtet, da Simon und Stefan ein Gästezimmer einnahmen und Phil, Schweini und Poldi im Wohnzimmer das große ausklappbare Sofa zur Verfügung stand. So hätte René das andere Gästezimmer für sich gehabt. Sie wussten um die Eigenarten des Keepers, daher hatten sie das vorhin besprochen. Aber die Aussicht auf eine gemeinsame Nacht mit René ließ sein Herz höher schlagen. Er wusste zwar nicht was er sich davon versprechen würde, doch war er froh, einfach bei seinem René sein zu können. Und vielleicht könnten sie klären, was genau das jetzt zwischen ihnen war. Er war sich so ziemlich sicher, dass René das Ganze auch nicht kalt ließ. Ansonsten hätte der anders reagiert. Viel wichtiger jedoch, wieso sie sich so lange nicht beieinander gemeldet hatten und sich von dem anderen abgeschottet hatten. Fragen über Fragen schwirrten in seinem Kopf rum. „Per, du bist aber auch so ein Samariter! Erst Phil.. und du hast schon recht, es wäre doch eine Tragödie dieses Schmusepärchen trennen zu müssen..“ nickte Stefan in ihre Richtung. „..stattdessen nimmst du diese Einsamkeit auf dich auf..was für ein Held..“ theatralisch sah Besagter zu seinem besten Freund. „Weißt du Stefan, wenn du solch eine Sehnsucht hast, dann solltest du vielleicht mal bei Per anfragen.. vielleicht hat er auch Platz für arme verwirrte Stürmer.“ konterte René amüsiert und streichelte Clemens dabei leicht über die Arme. Es war schön! So schön! „Und was wenn ich aber lieber so einen kleinen knuffigen Außenverteidiger will?“ „..wer ist hier knuffig?..“ Phil und Clemens fühlten sich beide angesprochen und verschränkten gleichzeitig angegriffen die Arme. Es reichte schon wenn er von Fans ab und an als süß oder niedlich bezeichnet wurde, aber knuffig hatte ihn noch niemand betitelt! Und klein war er auch nicht, das würde dann doch eher zu Phil passen. „..Clem.. nicht aufregen, Stefan ist nicht im Beisein seiner geistigen Fähigkeiten.. der weiß nicht mehr, was er tut..“ versuchte René ihn zu besänftigen und streichelte ihn weiter, dass seine Anspannung nachließ. „..und nein, du bist nicht knuffig.. aber süß..“ flüsterte der Leverkusener, sodass nur er es hören konnte. Ungewollt merkte er wie sein Gesicht einen kleinen Rotschimmer annahm. René fand ihn süß! Süß! Süß, was man sonst über Mädchen oder kleine Hunde sagen würde. Wenn es jetzt nicht René wäre, der das zu ihm gesagt hatte, hätte er demjenigen ordentlich die Meinung gesagt. Aber René.. ein René durfte ihn auch süß nennen, das konnte er in Kauf nehmen. Und bei ihm klang das so anders. Es fühlte sich gut an. Mehr wie das! „..heh.. tuscheln gilt nicht.. also René.. du gehst zu Per oder von mir aus Simon und ich bekomme ne gratis Kuschelstunde mit Clemens..“ versuchte Stefan immer noch zu verhandeln. Demonstrativ zog René Clemens noch enger an sich und hielt ihn schützend fest. „Vergiss es, Kießling.. was ich einmal bekommen habe, gebe ich nicht wieder her! Schon gar nicht jemanden wie Clemens! Das ist meiner! Mit Per würde ich unter großen Umständen noch teilen, aber du weißt ihn überhaupt nicht zu schätzen. Such dir wen Anderes! Wen du Per nicht willst, hast ja noch Simon.“ deutete René auf den blonden Lockenkopf, der sich angeregt in einer Diskussion mit Torsten befand. „Spielverderber..“ streckte der Leverkusener Stürmer die Zunge raus. Er konnte gar nicht sagen, wie gut sich das gerade angefühlt hatte. Auch wenn es nur spielerisch war, merkte er, wie sehr er dem anderen etwas zu bedeuten schien. Diese Tatsache ließ ihn fröhlich stimmen. Er war glücklich! „Moment mal! Wer sagt denn überhaupt, ich würde Stefan wollen würden? Wenn Phil nicht will, bin ich durchaus im Stande alleine zu schlafen. Nichts für Ungut, Stefan.. aber, meine Ohren brauchen auch mal Ruhe!“ klare Ansage von Per. Clemens musste leicht auflachen als er in das Gesicht von Stefan sah. Der wusste gerad gar nicht, was er sagen sollte, so sehr beeindruckten ihn Pers Worte. Es war selten ihn einmal sprachlos zu erleben. „Dann wäre ja geklärt, das wir Fips behalten dürfen..“ freute sich Poldi als er hätte er den Hauptgewinn gemacht und schlug mit Schweini ein. Phil schien jetzt nicht wirklich glücklich. Aber was sollte er auch tun, nachdem die beiden Chaoten so um ihn gekämpft hatten. Verloren übergab er sich seinem Schicksal. Zumindest konnte er so ein wenig darauf achten, dass die Beiden kein Chaos veranstalteten und die Wohnung heile ließen. Es gab noch eine kleine Runde, bis die Nicht-Übernachtungs-Gäste, in dem Fall Markus, Torsten und Peter, sich verabschiedeten. Mittlerweile war es reichlich spät geworden und sie hatten noch ein Stück weit Fahrt vor sich. Das Taxi wurde schnell gerufen und nach zehn Minuten waren sie verschwunden. Wurde auch langsam Zeit. Die Müdigkeit machte sich breit. „Das wäre geschafft..“ seufzte Per auf und schloss die Haustür, atmete tief ein. „..ja, fürs Erste… und das ganz ohne Sturmklingeln der Nachbarn..“ grinste Clemens ihn an. „..mal den Teufel nicht an die Wand.. wir haben noch ein hartes Stück Arbeit..“ deutete er ins Wohnzimmer, wo die anderen noch saßen. Die schienen jedoch schon halb am Schlafen zu sein. „Isst wohl mal Zeit zum Schlafen, Jungs..“ machte Per einen Rundumappell, sodass alle aus ihrem Halbschlaf erwachten. Einstimmiges Nicken brach durch den Raum. Clemens half Per damit die nötigsten Sachen zusammen zu räumen und ein wenig aufzuräumen, sodass Lukas, Basti und Phil Platz hatten um das Sofa auszufahren. Den Rest würden sie morgen erledigen. Simon und Stefan verzogen sich schnell ins Gästezimmer, nicht ohne ihnen noch eine gute Nacht zu wünschen. Sie waren bekannt dafür, dass sie sich um Arbeit drückten. Da sie hier Gäste waren, konnte man es ihnen nicht verübeln. Nur René stand ein wenig hilflos im Raum und wusste nichts mit sich anzufangen. Er wollte ihnen helfen, aber das ließ Per nicht zu. „Geh schlafen René.. wir schaffen das schon..“ Unsicher sah René den Langen an. „Ich warte noch auf Clemens..“ murmelte er leise, jedoch so, dass man ihn verstehen konnte. Clemens hatte das Gefühl, als wenn René Angst hatte, dass er doch noch einen Rückzieher machen würde und er sich zu Per verziehen würde. Lächelnd ging er auf den Keeper zu und zog ihn kurz an sich. „Ich bin gleich bei dir..“ flüsterte er und drückte ihm überraschend einen Kuss auf die Wange. Er war selbst über sich erstaunt. Der Alkohol musste dran schuld sein, sonst würde er nie so waghalsig sein. Dies dachte wohl auch Per, denn der sah sie schon wieder so kritisch an. Wieso musste ihnen das eigentlich immer vor Per passieren? René machte ihn einfach wahnsinnig. Da setzte sein Verstand schon mal aus. Per ließ sein Blick über sie schweifen, dann seufzte er auf. „..na schön, verschwindet schon.. wir sind hier jetzt auch fertig..“ Fragend sah Clemens in die Augen seines besten Freundes. Dieser deutete zur Tür, gab ihm aber zu verstehen, dass noch nicht alles geklärt war. Glücklich lächelte er ihn an und erwiderte seinen Blick. Dann schnappte er sich Renés Hand und zog ihn hinter sich her durch den Flur, bis hin in das kleine gemütliche Gästezimmer an Ende des Ganges. --------------- Wäre schön mal ein wenig Resonanz zu bekommen ^^" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)