Neorago - It´s you von -HyukJae- (KangTeuk) ================================================================================ Kapitel 9: ~ 9 ~ ---------------- Die Tür fällt hinter mir ins Schloss. Schottet mich ab. Beschützt mich vor allem, was auf der anderen Seite lauert. Lässt mich aufatmen. Kurz bleibe ich stehen nur um dann einen Fuß vor den anderen zu setzen. Ich steuere mein Bett an und lasse mich schwer darauf sinken. Ich setzte mich während ich meine Ellbogen auf den Knien abstütze und den Kopf in meine Hände lege. Ich atme schwer. Meine Brust schmerzt. Mein Herz schmerzt. Ich sehe auf, lasse den Blick schweifen. Mein Zimmer. Der einzige Ort, an dem ich wenigstens etwas Ruhe finden kann. Langsam lasse ich meine schweren Körper auf das weiche Bett sinken. Ich starre an die Decke. Eine weiße eintönige Fläche, die über mir schwebt. Habe ich das alles eben wirklich erlebt? Kann es nicht ein böser Traum gewesen sein? Ich schließe die Augen. Sofort erscheinen all die Bilder. Leeteuk. Dong il. Der Kuss. Die Einverständnis. Schnell öffne ich meine Augen wieder. Möchte das alles nicht noch einmal durchleben. Warum nur hat Leeteuk sich nicht gewehrt? Sich nicht wie kurz davor mit dem ganzen Körper gegen Dong il gesträubt? Hat er nicht noch am Morgen MICH geküsst? Ich streiche mir unbewusst über die Lippen. Die Wärme und den leichten Druck spürend. Wieso also hat er Dong il gewähren lassen? Liebt er ihn womöglich immer noch? Donghae sagte sie wären ein Paar gewesen und Dong il war, seinen Worten nach, hier um Leeteuk wieder für sich zu gewinnen. Doch wie sah es mit Leeteuk selbst aus? Natürlich. Er hat mir seine Liebe gestanden. Damals im Pavillon, als ich selbst den ersten Schritt gemacht habe. Wie glücklich ich war, dass er meine Gefühle erwidert. Mein Herz flatterte vor Aufregung als ich ihm die SMS schickte und auf ihn wartete. Ungeduldig verlagerte ich mein Gewicht von einem Bein auf das andere, als er endlich vor mir stand. Ihn anstarrend war ich kaum in der Lage etwas zu tun oder zu sagen. Ich,… wir waren glücklich. Bis zu diesem schicksalhaften Tag. Diesem Tag als Leeteuk für immer sein Gehör verlor. Ich konnte es nicht glauben, nicht fassen, nicht damit umgehen. Was bin ich für ein Freund, der nur davon läuft anstatt dem anderen zu helfen? Ihm bei zu stehen? Ihn zu unterstützen? Ihm Mut zu machen nicht auf zu geben? Einfach nur bei ihm zu sein und ihn spüren zu lassen, dass er nicht allein ist? Ein schlechter. Ein vollkommen mieser Freund bin ich. In der Zeit, in der Leeteuk mich am meisten gebraucht hätte, war ich nicht da. Habe mich stattdessen in Selbstmitleid gestürzt und versucht das alles zu ignorieren. Mir ein zu reden, dass es nicht wahr sein kann. Doch all die Zeit über war das Gefühl der Zuneigung gegenwärtig. Ich wollte ihm nicht weh tun, indem ich vor ihm davon lief. Ich wollte ihn nicht leiden sehen, ihn nicht verletzen. Und doch war es ganeu das, was ich dauernd getan habe. Ich habe Hoffnung in ihm geweckt und diese kurz später auf die schmerzhafteste Weise zerstört. Vielleicht ist es besser, wenn er wieder mit Dong il zusammen kommt. Er kennt ihn. Er kennt ihn schon lange. Und er liebt ihn und vielleicht empfindet auch Leeteuk noch etwas für den anderen. Selbst nach so langer Zeit kann ein so intensives Gefühl nicht vollkommen erloschen sein. Es MUSS da etwas gewesen sein, sonst wäre es Leeteuk nicht so schwer gefallen über die Trennung hinweg zu kommen. Plötzlich klopft es an der Tür. Ich möchte nicht öffnen, niemanden sehen, mit niemandem sprechen. Reglos bleibe ich auf dem Bett liegen. Erneut klopfen. Dieses Mal fester, fordernder. Seufzend erhebe ich mich doch. Schleppe mich zur Tür und öffne diese einen Spalt, durch den ich nach draußen spähe. Überrascht weiten sich meine Augen. Eunhyuk? „Können wir reden?“, fragte er leise. Ich nicke, trete von der Tür zurück und bitte ihn herein. Ich bedeute ihm auf dem Stuhl Platz zu nehmen und setze mich selbst aufs Bett ihm gegenüber. Er sieht mich an. Forscht in meinem Gesicht „Was gibt es?“, unterbreche ich die Stille. „Warum bist du davon gelaufen?“ Sein Blick droht mich auf zu spießen. Ich sehe weg. Knete nervös meine Finger. „Ich weiß es ist nicht leicht“, fährt er fort als ich nicht antworte, „aber indem du wegläufst wird es nicht einfacher.“ Erneutes Schweigen. Natürlich wird es dadurch nicht leichter, doch wenn man die eigenen Gefühle nicht versteht, sagt einem der Körper man soll alles hinter sich lassen. Ob man es hinterher bereut oder nicht, in diesem Moment scheint es das einzig Richtige zu sein. Ich höre Eunhyuk seufzen. „Hast du ihn etwa schon aufgegeben? Was soll das? Leeteuk hat dich auch nicht aufgegeben. Nicht als du davon gerannt bist als er dich am meisten brauchte und nicht als er sich deiner Gefühle für ihn unsicher wurde. In den schwierigsten Zeiten seines Lebens hat er an dir festgehalten und was tust du? Sobald es nur ein klein wenig schwierig wird, ergreifst du die Flucht.“ Unfähig etwas zu erwidern, nehme ich in mir auf, was Eunhyuk sagte. Warum weiß ich nur zu gut, dass er mit allem Recht hat? Mein Gegenüber steht auf. „Weißt du, ab und zu lohnt es sich zu kämpfen. Glaub mir, ich weiß wovon ich rede.“ Mit diesen Worten verlässt er mein Zimmer. Ich bleibe allein in der Stille zurück. Einer Stille, die mich umhüllt. Einer Stille, die genau dem Gegenteil entspricht was in meinem Inneren herrscht. Chaos. Es herrscht Chaos in meinem Herzen. Fühle Liebe, Kummer und Schmerzen. Mein Herz schreit nach Liebe. Es lässt aber nicht zu, dass ich Sie kriege. Der absolute Schmerz durchstösst meinen Körper. Um das zu beschreiben, finde ich kaum Wörter. Wie ein Wirbelsturm durchstossen mich die Gefühle. Doch selber weiss ich nicht, was ich fühle. Kummer lässt meinen ganzen Körper erbeben. Warum kann ich diese Gefühle nicht einfach abgeben. Ich mach mir zu viele Gedanken um Andere. Doch nur an mich zu denken, ist das mindere. Eine Welle von Tränen überkommt mich. Denn nach Liebe und Berührung sehne ich mich. Doch das Gefühl, alleine zu sein, wird immer bei mir sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)